Löschmittel gegen Fleugzeugtriebwerkbrände Es ist bekannt, daß Tetrachlorkohlenstoff,
der ursprünglich meist verwendete Halogenkohlenwasserstoff für Löschzwecke, wegen
seiner Giftigkeit und seiner gegenüber Treibstoffen unzureichenden Wirkung durch
andere Halogenkohlenwasserstoffe ersetzt oder mit solchen gemischt zur Verwendung
kommt. So sind Halonlöschmittel mit Zusätzen von Bromkohlenwasserstoffen oder von
polysubstituierten Derivaten sowie letztere selbst bekannt, denen eine bessere Löschwirksamkeit
und vor allem eine größere Sicherheit gegen Rückzündungen zugesprochen wd-rd,- was
man imbesonrdere auf die Anwesenheit mehrerer Halogene im Molekül zurückführt, z.
B. Chlor neben Brom oder Chlor neben Fluor, wie Chlorbrommethan, Trichlorfluormethan,
Trifluorbrommeth-an oder Dibromdifluormethan. Die neben Chlor mehr oder weniger
Fluor enthaltenden Methanderivate besitzen jedoch eine geringere Löschkraft als
Tetrachlorkohlenstoff, auch erweisen sich ihre sehr niedrigen Siedepunkte und Dampfdrücke
bei tiefen Temperaturen als nachteilig. Chlorbrommethan und andere Bromkohlenwasserstoffe
haben gegenüber Brommethyl, Chlormethyl und Tetrachlorkohlenstoff zwar den Vorzug
einer etwas geringeren Giftigkeit, sind für sich aber von ungenügender Löschwirksamkeit.Extinguishing agent against aircraft engine fires It is known that carbon tetrachloride,
originally the most commonly used halogenated hydrocarbons for extinguishing purposes, because of
its toxicity and its insufficient effect on fuels
substituted for or mixed with other halogenated hydrocarbons for use
comes. So are halon extinguishing agents with additions of bromine hydrocarbons or of
polysubstituted derivatives as well as the latter itself known, which have a better extinguishing effectiveness
and above all a greater security against reignition wd-rd, - what
one asbesonrdere attributed to the presence of several halogens in the molecule, e.g.
B. chlorine in addition to bromine or chlorine in addition to fluorine, such as chlorobromomethane, trichlorofluoromethane,
Trifluorobromomethane or dibromodifluoromethane. The next to chlorine more or less
However, fluorine-containing methane derivatives have a lower extinguishing power than
Carbon tetrachloride, too, is found to have very low boiling points and vapor pressures
disadvantageous at low temperatures. Chlorobromomethane and other bromohydrocarbons
have preference over bromomethyl, chloromethyl and carbon tetrachloride
a somewhat lower toxicity, but are in themselves of insufficient extinguishing effectiveness.
Mischungen von zwei Komponenten mit verschiedenen Siedepunkten zeigen
gegenüber Einkompon.entenlöschmitteln bessere Wirksamkeit, dahier offenbar die dampfförmige
Phase eine rasche Bremsung der Verbrennungsreaktion, die flüssige Phase deren vollständige
Unterbindung bewirkt und ein Wiederaufflammen verhindert. So ist es bekannt, daß
Brände dadurch zu löschen sind, daß chlor- und fluothaltige Verbindungen mit Siedepunkten
von höchstens -f- 35° C in einer Henge von 20 bis 50 % zusammen mit anderen
zur Braitdbelcämpfung bekannten Löschflüssigkeiten, wie z. B. Chlorbrommethan, verwendet
werden. Gewöhnliche Brände flüssiger oder gasförmiger Treibstoffe sind, jedoch nicht
vergleichbar mit Flugzeugtrieb@werkbränden. Zum Beispiel kommen hier in keiner Weise
die besonderen Anforderungen in Betracht, die an Löschanlagen für Flugzeugtriebwerke
gestellt werden. Im letzteren Falle sind die Verhältnisse infolge der Luftdurchsätze
und der in großen Flughöhen zu berücksichtigenden tiefen. Temperaturen vollkommen
andere; dementsprechend wird von derartigen Löschanlagen vollkommene Funktionsfähigkeit
bis zu Temperaturen von etwa -60° C und dabei ohne wesentliche Verminderung der
Löschleistung bei tiefen Temperaturen verlangt. Der Umstand also, daß ein Löschmittel
oder gewisse gasförmige Mischungsbestandteile Siedepunkte von nicht über +35'C aufweisen,
macht diese noch nicht geeignet, auch für Flugzeugtriebwerke mit Vorteil eingesetzt
werden zu können. Ein für Flugzeugmotorenbrände bekanntes Löschmittel aus Chlorbrommethan
- mit gegebenenfalls geringen Mengen anderer Halogenkohlenwasserstoffe -und Kohlensäure,
hat zwar nachhaltigere Wirkung äls Chlorbrommethan allein. Für die zu berücksichtigenden
tiefen Temperaturen und vor allem die für Strahltriebwerke charakteristischen, sehr
hohen Luftdurchsätze hat sich dieses Gemisch jedoch als nicht ausreichend erwiesen.Mixtures of two components with different boiling points are more effective than one-component extinguishing agents, apparently the vapor phase slows down the combustion reaction quickly, the liquid phase completely suppresses it and prevents it from flaring up again. It is known that fires can be extinguished by using compounds containing chlorine and fluorine with boiling points of at most -f- 35 ° C in a Henge of 20 to 50% together with other extinguishing liquids known for Braitdbelcuffling, such as. B. chlorobromomethane can be used. Ordinary fires involving liquid or gaseous fuels are, however, not comparable to aircraft engine fires. For example, the special requirements placed on extinguishing systems for aircraft engines are in no way considered here. In the latter case, the conditions are due to the air throughput and the depths to be taken into account at high altitudes. Temperatures completely different; Accordingly, complete functionality down to temperatures of about -60 ° C and without any significant reduction in extinguishing performance at low temperatures is required of such extinguishing systems. The fact that an extinguishing agent or certain gaseous components of the mixture have boiling points not exceeding + 35 ° C. does not yet make them suitable for use with advantage in aircraft engines. An extinguishing agent known for aircraft engine fires made of chlorobromomethane - with possibly small amounts of other halogenated hydrocarbons - and carbonic acid has a more lasting effect than chlorobromomethane alone. However, this mixture has proven to be inadequate for the low temperatures to be taken into account and, above all, the very high air flow rates that are characteristic of jet engines.
Gemäß der Erfindung wird als Löschmittel für den vorliegenden, besonderem
Anwendungszweck eine Mischung von 50 bis 80 Gewichtsteilen Chlorbrommethan und 20
bis 50 Gewichtsteilen Trifluorbrommethan vorgeschlagen. Wie sich gezeigt hat, wird
durch eine derartige Mischung aus einem bei normaler Temperatur gasförmigen fluor-
und bromhaltigen Kohlenwasserstoff mnt einem Siedepunkt von -58° C sowie einem flüssigen
Halon den obenerwähnten Anforderungen an ein Löschmittel gegen Flugzeugtriebwerkbrände
in jedem Fall einwandfrei entsprochen.According to the invention, as an extinguishing agent for the present, particular
Use a mixture of 50 to 80 parts by weight of chlorobromomethane and 20
suggested up to 50 parts by weight of trifluorobromomethane. As it turned out, will
by such a mixture of a fluorine-
and a bromine-containing hydrocarbon with a boiling point of -58 ° C and a liquid one
Halon meets the above-mentioned requirements for an extinguishing agent against aircraft engine fires
met perfectly in each case.
Gegenüber dem vorerwähnten, bekannten Löschmittel aus Chlorbrommethan
und Kohlensäure weist es weiterhin nicht nur den Vorteil geringerer Giftigkeit auf,
sondern es besitzt auch .infolge Austausches der viel schwächer wirkenden Kohlensäure
durch Trifluorbrommethan eine erheblich bessere Löschwirkung. Sowohl gegenüber Trifluorbrommethan
allein wie auch gegenüber Chlorbrommethan im Gemisch mit Kohlensäure'hat eine Mischung
gemäß Erfindung den Vorteil einer ausgeglicheneren und damit günstigeren Druck-Temperaturkurve.
Diese erlaubt entweder einen höheren Füllungsgrad der Löschmittelbehälter oder aber
eine leichtere Ausführung dieser, d. h. geringere Wandstärken, was besonders für
die Unterbringung in Flugzeugen eine Gewichtsersparnis bedeutet. Die Druck-Temperaturkurve
veranschaulicht die Druckunterschiede
zwischen dem bekannten aus
einem Gemisch aus Chlorbrommethan und Kohlensäure bestehenden Löschmittel und einem
Löschmittel gemäß der Erfindung.Compared to the aforementioned, well-known extinguishing agent made of chlorobromomethane
and carbonic acid, it not only has the advantage of lower toxicity,
but it also possesses, as a result of the exchange of the much weaker carbonic acid
Trifluorobromomethane has a considerably better extinguishing effect. Both towards trifluorobromomethane
alone as well as with chlorobromomethane mixed with carbonic acid has a mixture
according to the invention the advantage of a more balanced and thus more favorable pressure-temperature curve.
This allows either a higher degree of filling of the extinguishing agent container or else
a lighter version of this, d. H. thinner walls, which is especially good for
the accommodation in aircraft means a weight saving. The pressure-temperature curve
illustrates the pressure differences
between the known from
a mixture of chlorobromomethane and carbonic acid and an extinguishing agent
Extinguishing agent according to the invention.
Außer einer ausgeglicheneren Druck-Temperaturkurve gegenüber einem
Gemisch aus Chlorbrommethan und Kohlensäure und Trnfluorbrommethan ist eine erfindungsgemäße
Mischung letzterem gegenüber auch erheblich leichter zugänglich. Damit entfällt
die bisherige Ablehnung der pei'halogenierten Fluor und Brom enthaltenden Methanverbindungen,
deren Anwendung bisher als unrationell angesehen wurde.Except for a more balanced pressure-temperature curve compared to one
Mixture of chlorobromomethane and carbonic acid and trnfluorobromomethane is one according to the invention
Compared to the latter, the mixture is also considerably more accessible. This does not apply
the previous rejection of the halogenated fluorine and bromine-containing methane compounds,
the use of which was previously viewed as inefficient.
Vergleichsversuche mit der bekannten Mischung an Chlorbrommethan und
Kohlensäure sowie auch mit Chlorbrommethan allein in einem Windrohr haben ergeben,
daß das Gemisch gemäß der Erfindung bei einem Luftdurchsatz von 3,5 kg/Sekunden
und einer Treibstoffzuführung von 300 -/Sekunde auch bei einer Temperatur von -35°
C im Bruchteil einer Sekunde einen nachhaltigen Löscherfolg erbringt, während die
beiden bekannten Löschmittel unter gleichen Bedingungen, ja selbst bei höheren Temperaturen
versagten oder längere Löschzeiten bzw. größere Löschmitteleinsät.ze erforderten.
Gegenüber bei atmosphärischem Druck dampfförmigen Halonen, wie Trifluorb.rommethan
unter anderem, hat das Löschmittel nach vorliegender Erfindung noch den Vorteil
größerer Anwendungs- und Wirkungsbreite .infolge des Durchdringungsvermögens der
schweren Flüssigkeitströpfchen. Die erfindungsgemäßen Komponenten können innerhalb
eines Verhältnisses von 50 bis 80 Gewichtsteilen Chlorbrommethan und 20 bis 50 Gewichtsteilen
Trifluorbrommethan den jeweiligen Bedürfnissen angepaßt werden. Besondere Vorteile
bietet eine derartige Mischung für die Bekämpfung von Bränden an Flugzeugtriebwerken
bei besonders schwierigen Umständen, wie sie etwa unter arktischen Temperaturen
gegeben sind.Comparative tests with the known mixture of chlorobromomethane and
Carbon dioxide as well as chlorobromomethane alone in a wind pipe have shown
that the mixture according to the invention at an air flow rate of 3.5 kg / seconds
and a fuel supply of 300 - / second even at a temperature of -35 °
C provides lasting extinguishing success in a fraction of a second, while the
both known extinguishing agents under the same conditions, even at higher temperatures
failed or longer extinguishing times or larger extinguishing agents required.
Compared to halons in vapor form at atmospheric pressure, such as trifluorobromomethane
among other things, the extinguishing agent according to the present invention still has the advantage
wider range of applications and effects, due to the penetrating power of the
heavy droplets of liquid. The components of the invention can be used within
a ratio of 50 to 80 parts by weight of chlorobromomethane and 20 to 50 parts by weight
Trifluorobromomethane can be adapted to the respective needs. Special advantages
offers such a mixture for fighting fires on aircraft engines
in particularly difficult circumstances, such as arctic temperatures
given are.