DE1098931B - Verfahren zur Reinigung von geschmolzenem Silicium - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von geschmolzenem SiliciumInfo
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- C01B33/00—Silicon; Compounds thereof
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Description
DEUTSCHES
Um hochreines Silicium herzustellen, wie es z. B. in der Halbleitertechnik gebraucht wird, benutzt man
schon seit längerer Zeit mit Erfolg physikalische Reinigungsverfahren. Das bekannte Zonenziehen und
Restschmelzverfahren haben auf dem Gebiet der SiIiciumreinigung Eingang gefunden. Es ist ferner bekannt,
die genannten Verfahren mit einem chemischen Reinigungsprozeß zu kuppeln, indem z. B. die SiIiciumschmelze
während des Zonenziehens mit Wasserstoff und Wasserdampf behandelt wird.
Es sind fernerhin Verfahren beschrieben, bei welchen geschmolzenes Silicium durch Chlor bzw. Chlor abgebende
Gase oder in Siliciumtetrajodidatmosphäre gereinigt wird. Auch die Behandlung von geschmolzenen
Siliciumlegierungen mit Luft bzw. Sauerstoff gehört zum Stand der Technik.
Diesen Verfahren ist gemeinsam, daß nur eine oder eine bestimmte Gruppe von Verunreinigungen entfernt
werden kann. Es wurde daher nach einem Weg gesucht, um möglichst alle Verunreinigungen in einem
Reinigungsprozeß zu beseitigen.
Dieses Verfahren zur Reinigung von geschmolzenem Silicium mit Halogen und/oder Halogenverbindungen
ist dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltende Gase verwendet
werden.
Als reinigendes Halogen hat sich insbesondere Chlor, als reinigende Halogenverbindungen haben
sich Halogenwasserstoffe, insbesondere Chlorwasserstoff, wasserstoffhaltige Siliciumhalogenide, insbesondere
Trichlorsilan, Siliciumhalogenide, insbesondere Siliciumtetrachlorid, bewährt.
Es hat sich gezeigt, daß durch die verwendeten Gasgemische die Herstellung von hochohmig p-leitendem
Silicium möglich ist. Dabei muß sich die Zusammensetzung des Gases nach der Art der im Material vorhandenen
Verunreinigungen richten, und es wurde beobachtet, daß ein sauerstoffreiches Gemisch bevorzugt
die Verunreinigungen, die p-Leitung verursachen, entfernt. Da bei dieser Arbeitsweise ein Teil des SiIiciums
verbraucht werden kann, ist es vorteilhaft, den Gasstrom mit entsprechend niedriger Geschwindigkeit
an der Oberfläche der Schmelze vorbeizuleiten. Das Verfahren bietet somit die Möglichkeit, das reinigend
wirkende Gasgemisch mit einer hängenden Schmelze, z. B. in Tropfenform, oder anderweitig geformten
Schmelze oder einer Schmelzzone gemäß dem tiegelfreien Zonenreinigen in Kontakt zu bringen.
Ebenso ist es möglich, durch eine geschmolzene Siliciummenge von einigen Kilogramm bis mehreren
Tonnen die reinigenden Substanzen durchzublasen. Diese Feinreinigung ist für die Metallurgie des SiIiciums
besonders interessant, da auch technisch reines Silicium mit etwa 90% und mehr Silicium auf diese
Verfahren zur Reinigung
von geschmolzenem Silicium
von geschmolzenem Silicium
Anmelder:
Wacker-Chemie G. m. b. H.,
München 22, Prinzregentenstr. 20
München 22, Prinzregentenstr. 20
Dr. Eduard Enk und Dr. Julius Nicki,
Burghausen (Obb.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Weise gereinigt werden kann. Es ist gelungen, innerhalb von einigen Minuten 3 kg technisches Silicium
mit 98% Silicium auf einen Reinheitsgrad von 99,99% zu bringen unter Anwendung von gleichen Teilen
Sauerstoff und Chlorwasserstoff.
Das Gasgemisch wird durch den Boden des Schmelztiegels eingeblasen, und die verflüchtigten Verunreinigungen
und entstandenen Siliciumverbindungen werden in einer nachgeschalteten Kühlkammer niedergeschlagen
oder abgeblasen. Auf diese Weise ist es möglich, in kürzester Zeit große Mengen Silicium zu
reinigen, ohne daß störende Komponenten vom Reinigungsprozeß her im Silicium zurückbleiben. Derartig
große Mengen Silicium reinigt man vorteilhafterweise in Gefäßen, die aus Siliciumcarbid, Quarz oder gestampfter
Kohle hergestellt oder mit diesen Stoffen ausgefüttert sind. Es können aber auch sämtliche
anderen Stoffe dafür verwendet werden, die mit Silicium nicht reagieren oder leicht flüchtige Verbindungen
bilden.
Die bei der Reinigung von flüssigem Silicium anfallenden Verbindungen können in nachgeschalteten
Vorrichtungen gewonnen werden. Der Anfall solcher Verbindungen ist abhängig von Menge und Konzentration
der reinigenden Substanzen.
Die Tabelle zeigt, daß sowohl Sauerstoff als auch Chlor reinigend wirken. Unter gleichen Versuchsbedingungen
ergibt jedoch die Kombination von Sauerstoff bzw. Luft mit Chlor bzw. Halogenverbindungen einen
durchgreifenden Reinigungseffekt. Das Ansteigen des Eisenanteils bei der Reinigung mit Chlor dürfte darauf
zurückzuführen sein, daß mehr Silicium ausgetragen wird, als Eisen verschwindet, so daß schließlich
eine Anreicherung erfolgt.
109 509/538
Die Angaben der Verunreinigungen sind Gewichtsprozente,
a* = spektralrein; b** — naßanalytisch nicht nachweisbar.
Verunreinigungen
Ausgangsprodukt Nach der Behandlung mit
Sauerstoff
Sauerstoff ■ Chlor
Luft + Chlorwasserstoff
Luft + Si-Tetrachlorid
Mg Fe Al B . P . Ti
0,2
0,25
1,3
0,3
0,0024
0,03
0,06
0,04 Spuren
1,1
0,02
0,0003
0,002
0,04
0,003
Spuren
0,023
0,001
a*
b**
b**
0,01 0,007 0,08 0,008
a* b**
0,007 Spuren 0,23 0,02
Claims (3)
1. Verfahren zur Reinigung von geschmolzenem Silicium mit Halogenen und/oder Halogenverbindüngen,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltende Gase verwendet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die reinigenden Substanzen durch das flüssige Silicium geblasen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die reinigenden Substanzen an der
Oberfläche der Schmelze vorbeigeleitet werden.
In Betracht gezogene Druckschriften: Zeitschrift für anorg. und allg. Chemie, Bd.
(1956), S. 372 bis 376; britische Patentschriften Nr. 794 642, 749 423.
In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsche Patente Nr. 1 039 752, 1 059415.
© 109 509/538 1.61
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW23632A DE1098931B (de) | 1958-07-03 | 1958-07-03 | Verfahren zur Reinigung von geschmolzenem Silicium |
BE580260A BE580260A (fr) | 1958-07-03 | 1959-07-01 | Procédé de purification du silicium. |
GB2298859A GB922879A (en) | 1958-07-03 | 1959-07-03 | Process for purifying silicon |
Applications Claiming Priority (1)
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DEW23632A DE1098931B (de) | 1958-07-03 | 1958-07-03 | Verfahren zur Reinigung von geschmolzenem Silicium |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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- 1958-07-03 DE DEW23632A patent/DE1098931B/de active Pending
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- 1959-07-03 GB GB2298859A patent/GB922879A/en not_active Expired
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Also Published As
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