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Hemmwerk für fotografische Verschlüsse Die Erfindung betrifft ein
Hemmwerk für fotografische Verschlüsse. Für die Verwirklichung verschiedener Belichtungszeiten
werden in fotografischen Verschlüssen Hemmwerke eingebaut, mit denen durch Zuschaltung
träger Massen das das Öffnen und Schließen des Verschlusses bewirkende Antriebsorgan
in seinem Ablauf beeinflußt werden kann. Als geeignete Mittel haben sich hierfür
in normal beanspruchten Kameraverschlüssen insbesondere Räderhemmwerke mit oder
ohne Steigrad und Anker bewährt. Solche Räderhemmwerke sind allerdings für spezielle
Anforderungen, wie sie z. B. in Überwachungskameras bezüglich der zu erreichenden
Schalthäufigkeit von etwa 105 bis 10s erhoben werden, nicht anwendbar. Infolge der
auftretenden schlagartigen Einwirkung vom Antriebsorgan auf das Hemmwerksglied treten
früher oder später Schäden an den verhältnismäßig schwachen Zähnen mit Moduln von
üblicherweise etwa 0,2 bis 0,3 auf, die dünnen Lagerzapfen werden beschädigt, und
auch am Anker oder den Zähnen des Steigrades zeigen sich Schäden, die zu einem Ausfall
des Hemmwerkes führen, im allgemeinen nach weniger als einigen 104 Schaltungen.
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Um nun auch für Verschlüsse mit geforderter extrem hoher Lebensdauer
zu beeinflußbaren Verschlußzeiten zu gelangen, wird eine Vorrichtung als Hemmwerk
vorgeschlagen, die besonders robust ausgebildet sein kann und keinerlei Verzahnungen
aufzuweisen braucht. Das Hemmwerk weist gemäß der Erfindung ein Gelenkviereck auf,
dessen Koppelglied als Steuerklinke ausgebildet ist, welche zum Eingriff mit einem
Nokken des Antriebsgliedes des Verschlußmechanismus gebracht werden kann.. Nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Kurbeln des Gelenkvierecks zwecks
Anhäufung träger Masse als Scheiben ausgebildet. Mindestens eine der Kurbelscheiben
kann nach einem weiteren Erfindungsmerkmal als Steigrad ausgebildet sein, wobei
je ein Anker mit je einem Steigrad in Eingriff bringbar angeordnet ist. Gemäß
einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, daß mindestens eine
der Kurbelscheiben des Gelenkvierecks, vorzugsweise mittels einer Stift-Schlitz-Verbindung,
vom Koppelglied abschaltbar ist. Die Kurbelscheiben können nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung aus einem Werkstoff mit vergleichsweise niedrigem Elastizitätsmodul,
vorzugsweise Polyamid, gefertigt sein, so daß die Stöße, die von der Koppel aus
infolge des Aufprallens des Antriebsgliedes eingeleitet werden, gedämpft werden.
Darüber hinaus werden dann auch die Stöße zwischen Anker und Steigrad gedämpft,
wodurch sich eine längere Ablaufzeit und eine längere Lebensdauer dieser Teile im
Vergleich zu üblicherweise angewendeten Werkstoffpaarungen, z. B. Neusilber-Stahl,
ergeben. Nach einer anderen möglichen Ausführungsform können die Kurbelscheiben
zur Erhöhung der trägen Masse aus Schwermetall, z. B. Messing oder Stahl, ausgebildet
sein und die Anker, gegebenenfalls auch nur die für den Eingriff wesentlichen Bereiche
des Ankermauls, aus einem .stärker dämpfenden Werkstoff mit niedrigem Elastizitätsmodul,
vorzugsweise Polystyrol, bestehen. Als Werkstoffe mit niedrigem Elastizitätsmodul
bieten sich insbesondere Kunststoffe wie Polystyrole oder Polyamide an, gegebenenfalls
in Modifikationen mit inkorporiertem Schmiermittel wie Graphit oder Molybdänsulfid.
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Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Anordnung kann ein Zusammenwirken
zwischen Antriebsglied und Hemmwerk in bis zu sechs verschiedenen Grundeinstellungen
bewirkt werden bei voller Ausnutzung des gegebenen Eingriffsbereiches, und zwar
erstens ohne Eingriff einer Kurbelscheibe und ohne Ankereingriff, zweitens ohne
Eingriff einer Kurbelscheibe und mit Eingriff eines ersten. Ankers, drittens mit
Eingriff beider Kurbelscheiben und ohne Ankereingriff, viertens mit Eingriff eines
ersten Ankers, fünftens mit Eingriff einer zweiten Ankers, sechstens mit Eingriff
beider Anker. Darüber hinaus kann, in an sich bekannter Weise, die Eintauchtiefe
der Steuerklinke für jede der Anker-Eingriffsmöglichkeiten veränderlich ausgebildet
sein. Dabei erweist es sich von Vorteil, daß die Beeinflussung der Steuerklinkenlage
z. B. mittels einer Zeitsteuerkurve entweder unmittelbar oder über eine der beiden
Kurbelscheiben vorgenommen werden kann.
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Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßenHemmwerks sind aus den im
folgenden beschriebenen Figuren zu ersehen. Es zeigt
Fig. 1 ein
erfindungsgemäßes Hemmwerk kurz vor'-. dem Beginn des Einwirkens vom Antriebsglied
her, und zwar in einer durch den Eingriff eines der beiden Anker gekennzeichneten
Grundeinstellung bei voll in den Hemmbereich eingetauchter Steuerklinke, Fig. 2
ein erfindungsgemäßes Hemmwerk, bei welchem eine Kurbel abschaltbar ist.
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Im Verschlußgehäuse 1 mit Sektorenringzentrierung 2 dient ein Hebel
3 durch Verschwenken um eine feste Achse 4 zum Auslösen und Sperren des Antriebsgliedes
5, welches um eine feste Achse 6 drehbar ist und eine Nase 7 umfaßt. Das Antriebsglied
5 wirkt über ein Bogendreieck5u mit dem Sektorenring 2a zusammen. Die Nase 7 besteht
aus einer Steuerkante 8 und dem Rücken 9. Das Hemmwerk wird aus zwei Kurbeln 10,
11 gebildet, die scheibenförmig als Steigräder ausgebildet und mit Ankern 12, 13
in Eingriff bringbar sind. Die Kurbeln 10, 11 sind um feste Achsen 14, 15 drehbar
mittels einer Steuerklinke 16 in Gelenken 17, 18 miteinander gekoppelt. Die Steuerklinke
16 beschreibt bei Bewegungseinleitung eine Koppelbewegung, so daß Punkte ihrer Abgriffskuppe
19 Koppelkurven 20 durchlaufen. Das aus den Kurbeln 10, 11 und der Steuerklinke
16 gebildete Gelenkviereck steht unter der Wirkung einer Rückstellfeder 21, durch
die der Steuerstift 22 der Kurbel 11 gegen die Stufenkurve 23 einer oberhalb des
Hemmwerks angeordneten und wegen der besseren Übersicht nicht eingezeichneten Zeitkurvenscheibe
gedrückt wird, so daß die Steuerklinke 16 sich in einer definierten, der zu hemmenden
Zeit entsprechenden Ausgangsstellung befindet.
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Der Anker 12 ist um einen Zapfen. 24 einer Ankerschwenkplatte 25 drehbar.
Die Ankerschwenkplatte 25 ist um eine gehäusefeste Achse 26 schwenkbar und steht
unter der Wirkung einer Andrückfeder 27, welche sie mittels eines Anschlagstiftes
28 gegen eine Steuerkurve 29 der Zeitkurvenscheibe drückt. Der Anker 12 befindet
sich im Eingriff mit den Steigradzähnen der Kurbel 10. Der Anker 13 ist entsprechend
um einen Zapfen 30 einer Ankerschwenkplatte 31 drehbar. Die Ankerschwenkplatte 31
ist um eine gehäusefeste Achse 32 schwenkbar und steht unter der Wirkung einer Andrückfeder
33, welche sie mittels eines Anschlagstiftes 34 gegen eine Steuerkurve 35 der Zeitkurvenscheibe
drückt. Der Anker 13 befindet sich außer Eingriff mit den Steigradzähnen. der Kurbel
11.
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Das unter der Wirkung seiner sich entspannenden Antriebsfeder im Sinne
des Pfeiles 36 ablaufende Antriebsglied 5 gelangt mit der Steuerkante 8 seiner Nase
7 zum Eingriff mit der Angriffskuppe 19 der Steuerklinke 16. Es schiebt die Steuerklinke
16 vor sich her, bis die Abgriffskuppe 19 außer Eingriff mit der Steuerkante 8 der
Nase 7 gelangt (vgl, gestrichelte Stellung). Dabei werden die Kurbeln 10 und 11
von den Bolzen der Gelenke 17, 18 mitgenommen. Das Antriebsorgan wird so veranlaßt,
außer seiner eigenen Masse im Bereich der geöffneten Sektoren nunmehr auch die Massen
der Steuerklinke 16 und der Kurbeln 10, 11 mitzubewegen. Hierdurch sowie durch die
zusätzliche Zuschaltung eines oder beider Anker tritt eine mehr oder minder beträchtliche
Verzögerung im Ablauf des Antriebsgliedes 5 ein, so daß der Sektorenring und damit
die Sektoren. über die erforderliche Zeit in ihrer Offenstellung gehalten werden.
Durch die Beeinflussung der Eintauchtiefe der Steuerklinke 16 in den Gesamtbereich
der möglichen Hemmeinwirkung mittels der Stufenkurve 23 einer Zeitkurvenscheibe
sowie die Zu- oder Abschaltbarkeit zweier Anker ist eine vielseitige Beeinflussungsmöglichkeit
gegeben, so daß besonders gut alle erforderlichen Zwischenzeiten verwirklicht werden
können. Nach dem Außereingriffkommen von Abgriffskuppe 19 der Steuerklinke 16 gleitet
diese zunächst am Rücken 9 der Nase 7 entlang, um beim Weiterlaufen des Antriebsgliedes
unter der Wirkung der Rückstellfeder 21 in die Ausgangslage zurückgeführt zu werden,
und zwar noch während des Ablaufs des Antriebsgliedes 5, d. h. während des Schließens
der Sektoren.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellte mögliche
Ausführungsform. So kann das Hemmwerk selbstverständlich bei beliebigen anderen
Antriebsprinzipien mit vollem oder teilweisemUmlauf des Antriebsgliedes angewendet
werden. Weiterhin ist es möglich, die Eintauchtiefe der Steuerklinke 16 in den Hemmbereich
außer über einen Steuerstift 22 der Kurbel 11 gegebenenfalls über einen Steuerstift
der Kurbel 10 oder einen solchen der Steuerklinke 16 zu beeinflussen, gegebenenfalls
auch wechselweise durch den einen, oder anderen der genannten Steuerstifte. Selbstverständlich
können die Kurbeln 10; 11 auch als Scheibensegarnente ausgebildet sein, da sie nur
einen Teilumlauf ausführen. Gegebenenfalls ist es auch möglich, um noch wesentlich
längere Zeiten von z. B. bis zu 1 Sekunde hemmen zu können, den einen oder aber
auch beide Anker 12, 13 erst über Zwischenübersetzungen wirksam werden zu lassen.
Die in einem solchen Falle nachzuschaltenden Zahnräder wären auch hier bei der Verwendung
dämpfender Werkstoffe für die Kurbeln 10, 11 so weitgehend vor dem Auftreten harter
Stöße geschützt, daß ein vorzeitiger Verschleiß der Zahnflanken oder Laufzapfen
nicht mehr befürchtet zu werden braucht.
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In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform gezeigt, durch die es möglich
wird, weitere kurze Zwischenzeiten zu erhalten. Im Verschlußgehäuse 101 ist um eine
Zentrierung 102 ein Sektorenring 103 drehbar geführt, der seine Bewegung vom Bogendreieck
104 des um eine feste Achse 105 drehbaren Antriebsgliedes 106 aufgezwungen erhält.
Die Sperrung bzw. Freigabe des Antriebsgliedes 106 erfolgt mittels eines Sperrhebels
107, welcher um eine feste Achse 108 schwenkbar ist. Das Antriebsglied 106 umfaßt
eine Nase 109 mit einer Steuerfläche 110, welche bei Hemmwerkseinwirkung zum Eingriff
mit der Abgriffskuppe 111 einer Steuerklinke 112 gelangt. Die Steuerklinke 112 ist
mit einer Kurbelscheibe 113 durch ein Gelenk 114 beweglich verbunden, die
um eine feste Achse 115 drehbar ist. Die Kurbelscheibe 113 steht unter der Wirkung
einer Rückstellfeder 116 und umfaßt einen. Steuerstift 117. Durch Anlage des Steuerstiftes.117
an einer Stufenkurve 118 einer der besseren Übersicht wegen nicht besonders dargestellten
Zeitenscheibe werden die Kurbelscheibe 113 und damit die Steuerklinke 112 in einer
der zu hemmenden Zeit entsprechenden Eingriffsstellung gehalten. Die Steuerklinke
112 umfaßt einen Stift 119, der mit einem Schlitz 120 einer als Schwungscheibe ausgebildeten
Kurbelscheibe 121 in Verbindung steht. Die Kurbelscheibe 121 ist um eine feste Achse
122 drehbar und steht unter der Wirkung einer Rückstellfeder 123. Sie umfaßt einen
Steuerstift 124, mit welchem sie zur Anlage an eine Stufenkurve 125 der nicht besonders
dargestellten Zeitenscheibe gelangt.
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Das im Sinne des Pfeiles 126 unter Wirkung einer sich entspannenden
Antriebsfeder ablaufende Antriebsglied 106 läuft mit der Steuerfläche 110 seiner
Nase 109 gegen die Abgriffskuppe 111 der Steuerklinke 112 auf. Es nimmt dadurch
während seiner
Weiterbewegung sowohl die Steuerklinke 112 als auch
die Kurbelscheibe 113 und die Kurbelscheibe 121 so lange mit, wieAbgriffskuppe 111
und Steuerfläche 110 der Nase 109 des Antriebsgliedes 106 im Eingriff stehen. Dabei
wird die Bewegung des ablaufenden Antriebsgliedes durch die Massen der mitzubewegenden
Teile 112, 113, 121 in geringerem Maße auch durch die Wirkung der zu spannenden
Rückstellfedern 116, 123 verhältnismäßig stark verzögert. Infolge der erfindungsgemäß
vorgesehenen Stift-Schlitz-Verbindung 119, 120 ist es nun möglich, bei vollem Eingriff
der Steuerklinke 112 durch teilweises oder völliges Herausschwenken der Schwungscheibe
121 mittels der Stufenkurve 125 der Zeitenscheibe die auf das Antriebsglied 1.06
einwirkenden Massen entsprechend der gewünschten Hemmzeit zu vermindern. Der Schlitz
120 der Schwungscheibe 121 gelangt beispielsweise bei völligem Herausschwenken in
die gestrichelt gezeichnete Lage. Er wirkt dann für den Stift 119 der Steuerklinke
112 als Führungskulisse. Man kann, wie dargestellt, den Schlitz 120 konzentrisch
zur Achse 122 ausführen. Es ergeben sich dann. die gleichen Eingriffsverhältnisse
zwischen Abgriffskuppe 111 und Steuerfläche 110 der Nase 109 des Antriebsgliedes
106 wie bei nicht herausgeschwenkter Kurbelscheibe 121. Eine weitere Verminderung
der das Antriebsglied hemmenden Masseneinwirkungen kann durch Verminderung des wirksam
werdenden Eingriffs der Steuerklinke 112 erreicht werden. Hierfür wird mittels der
Stufenkurve 118 über den Steuerstift 117 die Kurbelscheibe 113 im Ablaufsinn derselben
vorverschwenkt, so daß die Steuerklinke 112 erst zum Eingriff mit dem Antriebsglied
106 gelangt, wenn dieses einen mehr oder weniger großen Bereich des maximalen Eingriffsbereichs
bereits durchlaufen hat. Nach dem Außereingriffkommen von Steuerklinke 112 und Antriebsglied
106 werden die Kurbelscheibe 113 und die Steuerklinke 112 durch die Rückstellfeder
116 in ihre Ausgangslage zurückbewegt. In entsprechender Weise gilt dies auch für
die Kurbelscheibe 121, die durch die Rückstellfeder 123 in ihre Ausgangslage gelangt,
sofern sie zufolge ihrer Einstellung mittels der Stufenkurve 125 während des Hemmvorganges
mitbewegt wurde.