DE1085026B

DE1085026B - Abziehbarer UEberzug zur Konservierung von Lebensmitteln

Info

Publication number: DE1085026B
Application number: DEK30644A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Chem Max G Becker
Original assignee: KLEBCHEMIE GmbH
Current assignee: KLEBCHEMIE GmbH
Priority date: 1956-12-21
Filing date: 1956-12-21
Publication date: 1960-07-07

Description

Abziehbarer Uberzug zur Konservierung von Lebensmitteln Die Erfindung bezieht sich auf einen abziehbaren Überzug zur Konservierung von Lebensmitteln wie Käse.
An solche Überzüge wird im allgemeinen die Forderung gestellt, daß sie einerseits elastisch genug sind, um selbst nach längerer Lagerung leicht abgezogen werden zu können, und daß sie andererseits keine geschmacklichen Veränderungen in den jeweiligen Lebensmitteln hervorrufen.
Elastische Überzüge aus Polyvinylacetatdispersionen oder biegsame Schichten von copolymerisiertem Vinylacetat und Vinylchlorid sind z. B. für die Käseherstellung bekannt. Wenn sich auch in der Praxis diese Überzüge zum Teil durchgesetzt haben, so sind sie doch hinsichtlich ihres Einflusses auf das jeweilige Lebensmittel noch verbesserungsbedürftig, ganz abgesehen davon, daß eine Erhöhung ihrer Lagerfähigkeit angebracht erscheint. Außerdem lassen eine Reihe von Überzügen hinsichtlich des Schutzes des Lebensmittels gegen Pilzbefall zu wünschen übrig.
Es ist auch ein Überzug aus Kunststoffdispersionen mit Weichmachern bekannt, bei denen die Weichmacher jedoch nachträglich zugesetzt und physikalisch gebunden sind.
Um bei Überzügen aus Polyvinylacetatdispersionen bzw. Dispersionen von Vimylacetat-Vinylchlorid-Mischpolymerisaten eine das Abziehen ermöglichende Elastizität zu erreichen, ist es notwendig, den Dispersionen flüssige, synthetische Weichmacher zuzusetzen. Wenn auch damit eine ausreichende Elastizität erreicht wird, so besteht, abgesehen von der mit der Zeit nachlassenden Weichmacherwirkung, die Gefahr, daß der Weichmacher selbst in das Lebensmittel abwandert, was bei Lebensmitteln zu erheblichen geschmacklichen Störungen sowie zu Gesundheitsschädigungen des Verbrauchers führen kann.
Es leuchtet ein, daß von den zur Verfügung stehenden Weichmachern nur die ungiftigen für Lebensmittelüberzüge verwendbar sind. Anders ausgedrückt bedeutet dies, daß zum Weichmachen von Lebensmittelüberzügen verhältnismäßig wenig Stoffe zur Verfü-gung stehen, wodurch die Schaffung der geforderten Eigenschaften stark erschwert wird. Es sei erwähnt, daß in der Praxis gerade Weichmacher, die eine vorzügliche Abziehfähigkeit ergeben würden, wegen des Einflusses auf das Lebensmittel selbst nicht verwendet werden können, und umgekehrt.
Nach der vorliegenden Erfindung geht man einerseits den genannten Schwierigkeiten aus dem Wege, andererseits schafft man einen allen Anforderungen gewachsenen Überzug, d. h. einen solchen Überzug, der bei einer vorzüglichen Elastizität einen für lange Zeit wirksamen Schutz bietet, vor allem aber keine schädlichen Einflüsse auf das jeweilige Lebensmittel hat. Dieses Ziel wird in der Erfindung durch Verwendung von durch Einpolymerisieren einer oder mehrerer nach der Polymerisation gesundheitsunschädlicher ungesättigter Verbindungen, wie eines oder mehrerer weichmachender monomerer Vinyläther, Vinylester höherer Fettsäuren oder Acrylsäureester mit höhermolekularen Alkoholen, weichgemachter Dispersionen von Polyvinylharzen erreicht.
Durch diese Maßnahme wird - und das ist von entscheidender Bedeutung - das Abwandern des Weichmachers völlig ausgeschlossen, so daß das angestrebte Ziel voll und ganz erreicht wird.
Zur Erläuterung sei gesagt, daß in den erfindungsgemäß verwendeten, sogenannten innerlich weichgemachten Dispersionen keine flüssigen, chemisch ungebundenen Weichmacher enthalten sind, sondern daß die weichmachenden Bestandteile schon beim Polymerisationsvorgang chemisch fest in den Vinylharzkörpern der Dispersion gebunden werden. Die völlige Unmöglichkeit des Abwanderns von Weichmachern bietet eine Gewähr dafür, daß selbst nach längerer oder bei höherer Temperatur erfolgter Lagerung, wie bei der Käsereifung, keine geschmacklichen Veränderungen des jeweiligen Lebensmittels eintreten, mithin durch die Erfindung ein Überzug zustande kommt, der den bekannten Überzügen in jeder Hinsicht überlegen ist.
Die neuartigen Überzüge eignen sich ganz besonders zum Schutz fetthaltiger Lebensmittel, weil sie gegenüber den bekannten, nachträglich plastifizierten (weichgemachten) Überzügen den Vorteil bieten, daß die Fettstoffe des Lebensmittels den Weichmacher nicht aus dem Überzug herauslösen können.
Als Vorteil kommt hinzu, daß die erfindungsgemäß benutzten, innerlich weichgemachten Dispersionen klare Filme ergeben, die trotz ihrer Weichheit eine verhältnismäßig trockene Oberfläche zeigen. Diese Eigenschaft behalten sie auch bei mäßiger Temperaturerhöhung bei. Da die neuartige Überzugsschicht bedeutend weniger klebrig ist als bei den bisher bekannten Überzügen aus nachträglich weichgemachten Dispersionen, wird Schmutz, Staub od. -dgl. an der Oberfläche nicht gebunden, was gerade für die hygienische Beurteilung bei Lebensmitteln von Bedeutung ist. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Dispersion ein ungiftiges, fungizides Mittel zugesetzt, wodurch auch bei fehlerhafter Aufbringung des Überzuges Schimmelbildung vermieden wird.
Der Vollständigkeit wegen sei hier noch erwähnt, daß in der Verpackungsindustrie Mittel zur Verhütung der Entwicklung von Schimmelpilzen an sich bekannt sind. Beispiel 80 Teile monomeres Vinylacetat und 20 Teile monomerer Viny lmethy läther werden in 100 Teile einer 2°/aigen wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol eindispergiert und mit 0,5 Teilen Benzoylperoxyd polymerisiert. Der entstandenen innerlich weichgemachten Vinylharzdispersion werden 0,6 Teile Paraoxybenzoesäureäthylester zugesetzt. Die Flüssigkeit wird mit Hilfe eines Pinsels auf Käselaibe Schweizer Art vor der Reifung aufgetragen.

Claims

PATGNTANSPRUCHE: 1. Abziehbarer Überzug zur Konservierung von Lebensmitteln wie Käse, gekennzeichnet durch Verwendung von durch Einpolymerisieren einer oder mehrerer nach der Polymerisation gesundheitsunschädlicher ungesättigter Verbindungen, wie eines oder mehrerer weichmachender monoinerer Vinyläther, Vinylester höherer Fettsäuren oder Acrylsäureester mit höhermolekularen Alkoholen, weichgemachter Dispersionen von Polyvinylharzen.
2. Abziehbarer Überzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dispersion ein ungiftiges, fungizides Mittel zugesetzt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 232 595.