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Vorrichtung zum Ausrichten von Flaschen mit zu etikettierenden Hebel-oder
Bügelverschlüssen Zusatz zum Patent 1 054 007 Beim Hauptpatent ist von einer Vorrichtung
zum Ausrichten von Flaschen mit zu etikettierenden Hebel-oder Bügelverschlüssen
ausgegangen, in welcher die drehende Flasche durch einen in waagerechter Ebene schwenkbaren
und am Verschluß angreifenden Verschluß taster festgehalten wird. Bei Hebelverschlußflaschen
wirkt der Taster gleichzeitig als Anschlag.
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Trifft er beim Schwenken auf den Hebel, so dreht sich die Flasche
ungehindert weiter, bis- der Hebel unter den Taster hinweggeglitten ist. Der Taster
kommt dann zur Anlage an dem Flaschenhals und nach einer entsprechenden weiteren
Drehung der Flasche zum Anschlag an den Hebel. Derartige Vorrichtungen können aber
bei Bügelverschlußflaschen nicht verwendet werden; denn der Bügelverschluß hat außer
dem etwa waagerecht liegenden Bügel zwei sich etwa gegenüberliegende senkrechte
Schenkel. Der Taster würde also mit dem einen oder mit dem anderen Schenkel zur
Anlage kommen und die Flasche demzufolge nicht in einer bestimmten Stellung, sondern
entweder in der durch den einen Schenkel oder in der durch den anderen Schenkel
bestimmten Lage festhalten. Das richtige Aufkleben der Etiketten ist aber nur dann
gewährleistet, wenn der waagerechte Bügel des Bügelverschlusses nur nach einer bestimmten
Seite und nicht nach der entgegengesetzten Seite gerichtet ist. Bei Bügelverschlußflaschen
werden daher in waagerechter Ebene schwenkbare Taster verwendet, die neben einem
Anschlag noch einen besonderen Fühler aufweisen, der beim Schwenken des Tasters
gegen den Flaschenhals den waagerechten Bügel des Bügelverschlusses abtastet. Trifft
der Fühler auf den waagerechten Bügel, so wird der Anschlag so weit von der Flaschenmitte
entfernt gehalten, daß der Anschlag über den senkrechten Schenkel des Bügelverschlusses
hinweggleitet. Legt sich jedoch der fühler unmittelbar an den Flaschenhals, so hält
der Anschlag den dagegenIaufenden senkrechten Schenkel des Bügelverschlusses und
damit die Flasche fest. Der Nachteil dieser Vorrichtungen besteht aber darin, daß
eine sehr genaue Einstellung des Fühlers und des Anschlages bei der geringen Drahtstärke
des Bügelverschlusses erforderlich ist. Der Taster muß- versagen, wenn die Schenkel
des Bügelverschlusses verbogen sind, weil bei der geringen Differenz des Ausschlages
des Fühlers auch der Ausschlag des Anschlages nur klein ist und Abweichungen in
der Lage der Schenkel des Bügelverschlusses ein Versagen der Vorrichtung zur Folge
haben müssen.
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Beim Hauptpatent ist der Taster zwischen einer Stellung unterhalb
des Bügels oder Hebels und einer Stellung in Höhe desselben senkrecht verschiebbar
und um eine waagerechte Achse- gegenüber seiner waagerechten Lage entgegen der Wirkung
einer Feder nach unten kippbar angeordnet. Der Taster steht zunächst in seiner untersten-
Stellung und ist von der Flaschenachse weggeschwéhkt, bis die Flasche angehoben
wird und in Eingriff mit dem Mitnehmer kommt. Dann schwenkt der Taster gegen den
Flaschenhals, und zwar in dessen Bereich unterhalb des Verschlußbügels oder -hebels.
Nunmehr wird der Taster angehoben. Kommt dabei der Taster mit dem Bügel in Berührung,
so weicht der Tasterfinger nach unten aus, und der Bügel der sich-nunmehr drehenden
Flasche g]eitet iiber den nach unten abgewinkelten Taster hinweg. Sobald der Bügel
nicht mehr mit dem Taster in Eingriff steht, schwenkt der Tästerfinger in die waagerechte
Lage zurück und sperrt eine weitere Drehung der Flasche, sobald der eine Schenkel
mit der Spitze des Tasters in Eingriff kommt. Der Taster dient also gleichzeitig
als Anschlag. Es ist dabei gleichgültig, ob es sich um eine Flasche mit Bügelverschluß
oder eine solche mit Hebelverschluß handelt. Lediglich die Form des Tasterfingers
ist bei der Umstellung von der einen Verschluß art auf die andere zu ändern. Die
Drahtstärke des Bügels bzw. Hebels beeinflußt das einwandfreie Arbeiten der Ausrichtevorrichtung
nicht.
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Ausgehend von einer Vorrichtung zum Ausrichten von Flaschen mit zu
etikettierenden Hebel- oder Bügel-
verschlüssen nach dem Hauptpatent,
mit einem in waagerechter Ebene schwenkbaren, am Verschluß der drehenden Flasche
angreifenden Verschlußtaster, wobei der Taster mittels einer Steuerkurve in eine
Stellung unterhalb des Bügels oder Hebels und in eine Stellung in Höhe derselben
einstellbar und um eine waagerechte, an der schwenkbaren Halterung des Tasters angebrachten
Achse entgegen einem Federdruck kippbar angeordnet ist, besteht die Erfindung darin,
daß der kippbare Taster an einer auf bekannte Weise schwenkbaren, jedoch nicht heb-
und senkbar Tasterwelle gelagert und daß zum Halten des Tasters in seiner unteren
Stellung beim Schwenken an den Flaschenhals ein den Taster nach unten drückender,
von der Steuerkurve betätigter Schieber vorgesehen ist.
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Auf diese Weise ist erreicht, daß die Tasterwelle nicht mehr in senkrechter
Richtung verschiebbar zu sein braucht. Das Abtasten des Bügels oder Hebels von unten
her wird vielmehr dadurch erreicht, daß der Taster vor und bei dem Heranschwenken
an den Flaschenhals nach unten gekippt gehalten, nach dem Heranschwenken losgelassen
wird und somit den Hebel oder Bügel von unten abtasten kann.
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Das Herunterdrücken des Tasters wird vorteilhaft in der Weise erreicht,
daß der Schieber aus einer in der Tasterwelle senkrecht verschiebbaren Stange mit
einer an seinem unteren Ende angebrachten Nase besteht.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch die Vorrichtung bei
nach unten gedrücktem Taster, Fig. 2 einen Schnitt wie in Fig. 1, jedoch bei losgelassenem
Taster, der gegen den Bügel des Verschlusses anliegt, Fig. 3 eine Draufsicht zu
Fig. 2 im Schnitt, Fig. 4 einen Schnitt wie in Fig. 2, jedoch in der Sperrstellung
des Tasters, Fig. 5 eine Draufsicht zu Fig. 4 im Schnitt.
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Die Etikettiermaschine, zu der die Vorrichtung gemäß der Erfindung
gehört, weist einen Drehtisch 2 auf, der um eine nicht dargestellte Drehachse rotiert
und mehrere im Kreis angeordnete, drehbar gelagerte Teller 3 trägt. Kommt bei drehendem
Drehtisch 2 ein Drehteller, der am Umfang einen Belag 4 aufweist, mit einer feststehenden
federnden Kurve 5 in Berührung, so rollt der Drehteller an der Kurve ab und wird
mit der darauf stehenden Flasche in Umdrehung versetzt.
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Ein Drehkranz 6 ist durch Stangen 1 mit dem Drehtisch 2 verhunden
und am Umfang entsprechend der Zahl der Flaschenteller 3 mit Ausrichtvorrichtungen
versehen. Über jedem Teller 3 ist um eine senkrechte Achse drehbar ein Drehkopf
7 am unteren Ende einer senkrecht verschiebbaren Stange 8 gelagert. Durch eine nicht
dargestellte Feder wird die Stange 8 nach unten gezogen und setzt dabei den Drehkopf
7 auf die auf dem Drehteller 3 stehende Flasche, um sie in ihrer Stellung zu halten.
An der Flaschenaufgabestelle wird die Stange 8 mit dem Drehkopf 7 über eine Rolle
9 von einer Hubkurve 10 angehoben.
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Der Verschlußtaster 11 ist in senkrechter Ebene schwenkbar in einem
am unteren Ende einer Hohlwelle 12 angeordneten Schlitz gelagert. Er steht unter
dem Einfluß einer ihn nach oben ziehenden Feder 13.
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Am oberen Ende der Hohlwelle 12 ist ein mit Rolle versehener Hebel
14 befestigt, dessen Rolle gegen eine Steuerkurve 15 anliegt und von dieser nach
außen gedrückt wird, wenn der Taster 11 die zurückgedrehte Stellung einnehmen soll,
in der er nicht am Flaschen-
hals anliegt. Wird die Rolle nicht von der Steuerkurve
15 nach außen gedrückt, so dreht eine Feder 16 die Hohlwelle, von oben gesehen,
im Uhrzeigersinn, so daß der Taster 11 am Flaschenhals zur Anlage kommt.
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In der Hohlwelle 12 ist eine Stange 17 gelagert, die am unteren Ende
innerhalb des Schlitzes, in dem der Taster 11 gelagert ist, eine Nase 18 aufweist,
die bei herabgedrückter Stange 17 zwischen dem Drehpunkt und dem freien Ende des
Tasters an diesem angreift und ihn nach unten schwenkt. Die Auf- und Abwärtsbewegung
der Nase 18 wird durch eine feststehende Kurve 19 gesteuert, an der das obere Ende
der Stange 17 anliegt.
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Die Wirkungsweise der Erfindung ist folgende: An der Flaschenaufgabestelle
gelangt die Flasche auf den Drehteller 3. Dieser steht dabei still, da er noch nicht
mit der Kurve 5 im Eingriff ist (Fig. 1). Dann wird die Flasche von oben her durch
den Drehkopf 7 erfaßt. Während dieser Zeit ist der Taster 11 durch die Nase 18 nach
unten gedrückt und durch die Kurve 15 iiber den Hebel 14 und die Hohlwelle 12 zurückgeschwenkt.
Darauf kommt die Rolle des Hebels 14 von der Steuerkurve 15 frei, und die Feder
16 schwenkt die Hohlwelle 12 und damit den Taster in die Stellung, in der er am
Flaschenhals anliegt. Etwa zur gleichen Zeit ist der Drehteller mit der Kurve 5
in Eingriff gekommen, so daß sich nunmehr die Flasche dreht. Schließlich kommt auch
die Stange 17 von der Kurve 19 frei, so daß der Taster unter der Wirkung der Feder
13 nach oben schwenken kann. Dabei trifft das freie Ende des Tasters von unten her
entweder auf den waagerechten Bügel 20 des Bügelverschlusses oder auf seine Gelenke
(s. Fig. 2), oder der Taster kann sich in die Sperrstellung gemäß Fig. 4 einstellen,
wenn er auf der bügelfreien Seite des Flaschenhalses zur Anlage gekommen ist. In
diese Stellung gemäß Fig. 4 gelangt der Taster auch dann, wenn er zunächst von unten
her gegen den waagerechten Bügel des Verschlusses zur Anlage gekommen ist, nachdem
die Flasche so weit weitergedreht ist, daß der Bügel den Taster überfahren hat und
dieser nach oben schwenken kann. Der Taster sperrt dann die weitere Drehung der
Flasche, wenn der senkrechte Teil des Bügelverschlusses an die Stirnfläche des Tasters
zur Anlage kommt.
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Handelt es sich um das Etikettieren von Flaschen mit Hebelverschluß,
so braucht lediglich der Taster ausgewechselt zu werden. Die Wirkungsweise der Vorrichtung
bleibt die gleiche.