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Pneumatische Meßsteuerung für Werkzeug-, z. B. Schleifmaschinen Es
ist bekannt, Werkzeugmaschinen durch ein pneumatisches Meßgerät in der Weise zu
steuern, daß das Werkstück, des in verschiedenen Arbeitsstufen mit unterschiedlichen
Einstellungen, z. B. Zustellgeschwindigkeiten, bearbeitet wird, laufend durch einen
Meßtaster abgetastet wird, wobei die jeweilige Stellung des Meßtasters über die
Drosselung eines Luftstromes in einen Druckwert umgeformt wird, der die eine Kammer
eines mit seiner anderen Kammer unter der Einwirkung eines innerhalb einer Arbeitsstufe
konstanten Vergleichsdrucks stehenden Differentialmeßgerätes beaufschlagt; mit Eintreten
eines bestimmten Druckunterschiedes in den beiden Kammern des Differentialdruckmeßgerätes
werden elektrische Kontakte geschlossen, die ein die Arbeitsweise der Werkzeugmaschine
änderndes Steuersignal und damit die Einleitung der nächsten Bearbeitungsstufe sowie
nach Ablauf der letzten Arbeitsstufe, d. h. wenn das Werkstück sein Sollmaß erreicht,
ein letztes Steuersignal auslösen, das die Werkzeugmaschine stillsetzt.
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Gemäß der Erfindung sind nun die beiden Kontakte des Differentialdruckmeßgerätes
in einem elektrischen Stromkreis angeordnet, mit dem über eine Relaisanordnung u.
a. der wirksame Austrittsquerschnitt eines pneumatischen Ausflußventils beeinflußbar
und damit der Vergleichsdruck steigerbar ist, d. h. der Druckunterschied der beiden
Kammern des Differentialdruckmeßgerätes in dem Sinne veränderbar ist, daß bei Schließen
des Stromkreises die Kontakte getrennt werden und die folgende Arbeitsstufe eingeleitet
wird.
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Dadurch, daß das bei der erfindungsgemäßen Anordnung ein pneumatisch
umsteuerbares Differentialdruckmeßgerät Anwendung findet und nicht etwa zwei unter
verschiedenen Bedingungen arbeitende Differentialdruckmeßanordnungen, die nacheinander
Steuerungsvorgänge auslösen, ergibt sich eine geringe Abnutzung der Schaltkontakte
des Differentialdruckmeßgerätes, weil dieselben stets nur kurzzeitig geschlossen
werden. Ferner vereinfacht sich die Einstellung der Steuerungsweise des Differentialdruckmeßgerätes,
weil nur ein Kontaktpaar von den Druckschwankungen betroffen ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur veranschaulicht.
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Für die Zwecke der Beschreibung wird angenommen, daß es sich beispielsweise
um die Steuerung einer Präzisionsschleifmaschine handelt. Die Schleifmaschine selbst
ist in der schematischen Zeichnung nicht wiedergegeben, es ist indessen mit W das
Werkstück angedeutet. Es wird angenommen, daß das Werkstück W rundgeschliffen wird
und einen bestimmten Innen- oder Außendurchmesser erhalten soll. Der Schleifvorgang
soll sich in bekannter Weise in zwei Stufen vollziehen, wobei das Werkstück in der
ersten Stufe bis etwas oberhalb des richtigen Außendurchmessers geschruppt und in
der zweiten Bearbeitungsstufe mit kleiner Zustellgeschwindigkeit auf Sollmaß gebracht
wird.
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In der Nähe des Werkstückes ist eine pneumatische Meßlehre 1 angeordnet,
die von bekannter Ausführungsform sein kann. Für die Zwecke der Wiedergabe in der
Zeichnung ist die pneumatische Lehre 1 mit einem Meßtaster 2 dargestellt, der in
Kontakt mit dem Werkstück W gebracht wird; die Bewegung des Meßtasters wird durch
einen zweiarmigen Hebel 3 auf das Nadelventil 4 übertragen, das mit der Öffnung
5 des einen Endes des Rohres 6 zusammenwirkt. Das Rohr 6 ist in einer noch näher
zu erläuternden Weise an eine Vorrichtung angeschlossen, die Luft erhöhten Drucks
liefert; die Luft, die aus der Öffnung 5 austritt, hängt von der Stellung des Nadelventils
4 in bezug auf die Öffnung 5 ab. Eine Feder 7 ist bestrebt, das Nadelventil in seine
geschlossene Stellung zu drücken und dadurch den Meßtaster 2 auf dem Werkstück zu
halten. Es ist offensichtlich, daß, wenn das Werkstück W Übermaß besitzt, das Nadelventil
4 verhältnismäßig weit entfernt von der Öffnung 5 ist, daß es sich aber dieser Öffnung
in dem Maße nähert, wie das Werkstück auf sein Sollmaß abgearbeitet wird.
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Die Steuervorrichtung hat eine Leitung 8, die sich in zwei Zweige
9 und 10 aufteilt und die Luft von konstantem Druck liefert. In dem Zweig 9 befindet
sich eine Verengung 11; der Rohrzweig erstreckt sich hinter der Verengung 11 zu
der Meßapparatur 1 hin. An der Niederdruckseite der Verengung 11 besitzt die Leitung
9 eine Abzweigung 12, deren Rohr zu einer
geschlossenen Kammer 13
führt und dort in einer durchbiegsamen Kapsel 14 endet. Die Kammer 13 besteht aus
elektrisch leitendem Werkstoff und enthält die Metallkapsel 14 mit einer Membran;
die Kammer 13 und der Innenraum der Kapsel 14 bilden die beiden Kammern des Differentialdruckmeßgerätes.
Die Kammer 13 besteht aus zwei Halbteilen; der obere Halbteil 13 A ist mit dem unteren
Halbteil 13B durch eine elektrische Isolation 13 C verbunden. Die Kapsel trägt einen
elektrischen Kontakt 15, der mit einem fest angeordneten elektrischen Kontakt 16
zusammen wirkt, der in der Kammerwandung dem oberen Halbteil 13 A angeordnet ist.
Der Kontakt 15 ist in elektrischer Verbindung mit dem unteren geerdeten Halbteil
13B.
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Der Zweig 10 hat eine Verengung 17, an deren Niederdruckseite ein
einstellbares Auslaßventil 18 vorgesehen ist. Zwischen der Verengung 17 und dem
Ventil 18 ist eine Leitung 19 angeschlossen, die mit dem Inneren der Kammer 13 in
Verbindung steht. Die Leitung 19 steht außerdem über ein Ventil 21 mit der Leitung
20 in Verbindung, Die Leitung 20 besitzt ein einstellbares Auslaßventil 22.
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Die Steuervorrichtung hat Eingangsklemmen 23, um den Relaiswicklungen
24 und 25 Strom zu liefern. Die Relaiswicklung 24 steuert fünf Kontaktpaare 26,
27, 28, 29 und 30, die alle (mit Ausnahme des Kontaktpaares 27) normalerweise geöffnet
sind. Daraus folgt, daß bei Erregung der Relaiswicklung 24 alle Kontakte (mit Ausnahme
des Kontaktpaares 27, das sich öffnet) geschlossen werden. Die Relaiswicklung 25
steuert die Kontaktpaare 31, 32, 33 und 34, die alle (mit Ausnahme des Kontaktpaares
31, das normalerweise geschlossen ist) im Normalzustand geöffnet sind. Die eine
Seite der Eingangsklemmen 23 ist an die Erdungsleitung 35 angeschlossen, die mittels
einer Leitung 36 an den einen Kontakt des Kontaktpaares 28 geführt ist. Der andere
Kontakt des Kontaktpaares 28 ist mittels einer Leitung 37 an den einen Kontakt des
Kontaktpaares 27 geführt. Der andere Kontakt des Kontaktpaares 27 ist über eine
Verbindungsleitung 38 an eine Leitung 39 angeschlossen, die von dem Kontakt 16 der
Kammer 13 herkommt. Die Verbindungsleitung 38 ist ferner mit einer Leitung 40 verbunden,
die zudem einen Kontakt des Kontaktpaares 26 führt; der andere Kontakt dieses Kontaktpaares
ist an eine Leitung 41 geführt.
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Die Relaiswicklung 24 hat die beiden Klemmen 42 und 43. Die Klemme
42 ist mit der Leitung 37 verbunden, während die Klemme 43 an den einen Kontakt
des Kontaktpaares 31 geführt ist; der andere Kontakt ist an die Verbindungsleitung
44 geführt, die von dem nicht geerdeten Pol des Eingangsklemmenpaares 23 herkommt.
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Die Relaiswicklung 25 besitzt Klemmen 45 und 46; die Klemme 45 ist
an die Leitung 41 angeschlossen; letztere ist unter anderem an den einen Kontakt
des Kontaktpaares 32 geführt; der andere Kontakt dieses Kontaktpaares ist an den
Kontakt 48 geleitet, der mit dem Schaltarm 47 bzw. dem diesem zugehörigen Kontakt
49 zusammenwirkt. Der Kontakt 48 ist mit der Leitung 39 verbunden, während der Kontakt
49 zu einer Kontaktklemme 50 geführt ist. In der Nähe der Kontaktklemme 50 ist eine
zweite Klemme 51 angeordnet, die an die Erdungsleitung 35 angeschlossen ist. Von
den Klemmen 50, 51 führen zwei Leitungen zu einen Druckknopfschalter, der sich an
der Maschine befindet. Der Druckknopfschalter besteht aus den beiden Polen 52, 53,
die normalerweise durch ein Kontaktstück 54 überbrückt werden; das Kontaktstück
54 kann mittels eines Druckknopfes 55 angehoben werden. Von den drei Klemmen 56,
57, 58 ist das Klemmenpaar 56, 58 mit den Kontakten 30 und das Klemmenpaar 56 und
57 mit den Kontakten 34 verbunden. Die drei Klemmen sind über ein Dreifachkabel
an die zu steuernde Maschine M geführt. Die Maschine hat Eingangsklemmen 59 zum
Anschluß an eine elektrische Energiequelle; die eine der Klemmen 59 ist über einen
Elektromagnet 60A an die Klemme 57 geleitet und über einen Elektromagnet 60B an
die Klemme 58. Die andere Klemme 59 ist mit der Klemme 56 verbunden. Die Erregung
des Elektromagnets 60B bewirkt, daß die Maschine 161 in einer bestimmten Weise,
z. B. schruppend mit großer Zustellgeschwindigkeit, arbeitet, während die Erregung
des Elektromagnets 60A
die Maschine in einer anderen Weise, z. B. mit Schlichtzustellung,
arbeiten läßt.
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Die Kontakte 29 befinden sich in einem elektrischen Stromkreis, der
eine Signallampe 70 umfaßt und Eingangsklemmen 71 besitzt. Die Kontakte 33 befinden
sich in ähnlicher Weise in einem Stromkreis, der eine zweite Signallampe 72 sowie
Eingangsklemmen 73 besitzt. Wenn die Relaiswicklung 25 erregt wird, macht sich dies
dadurch bemerkbar, daß die Signallampe 72 aufleuchtet. In ähnlicher Weise zeigt
das Aufleuchten der Signallampe 70 an, daß die Relaiswicklung 24 erregt und das
Kontaktpaar 29 geschlossen ist. Wenn die Relaiswicklung 24 erregt wird, schwankt
der Anker 74 gegen die Kraft einer Feder 75 im Uhrzeigersinn. Dieser Anker 74 bewirkt
eine ähnliche Schwenkung des Hebels 76, der mit dem Ventil 21 gelenkig in Verbindung,
steht.
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Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Es wird angenommen,
daß die Maschine so eingestellt ist, daß sie das Werkstück W bearbeitet. Das Werkstück
W soll in einer ersten Bearbeitungsstufe geschruppt werden, bis sich sein Außendurchmesser
einem bestimmten Grobwert nähert. Danach soll die Bearbeitung des Werkstücks weitergehen
und die Verringerung seines Durchmessers in einer zweiten Bearbeitungsstufe mit
geringerer Zustellgeschwindigkeit vorgenommen werden, bis das Sollmaß erreicht ist.
Wenn die Elektromagnete 60A und 60B nicht erregt sind und die Maschine eingeschaltet
wird, findet die erste Bearbeitungsart des Werkstücks statt. Die Lehre 1 liegt mit
ihrem Fühlstift 2 am Werkstück an, während dieses geschruppt wird; hierbei folgt
der Stift 2 ständig dem Arbeitsvorgang. Wenn das Ende der ersten Bearbeitungsart
gekommen ist, werden die zuvor offenen Kreise zu den Klemmen 56 und 58 geschlossen,
wodurch der Elektromagnet 60B erregt wird; dies bewirkt, daß die Maschine automatisch
ihre Einstellung ändert und die zweite Bearbeitungsstufe beginnt. Die Lehre 1 spricht
dann weiter auf die feinere Bearbeitung des Werkstücks während der zweiten Bearbeitungsstufe
an, bis das Sollmaß erreicht ist; hierauf bewirkt die Lehre, daß der Stromkreis
der Klemmen 56 und 57 geschlossen wird. Dadurch wird der Elektromagnet 60A erregt
und beendigt die zweite Bearbeitungsstufe der Maschine. In der dargestellten Stellung
des Schaltarmes 47 ist der Druckschalter 55 an der Maschine in Wirksamkeit. Wenn
jetzt das fertig bearbeitete Werkstück von der Maschine entfernt ist, wird ein anderes
Werkstück eingelegt, wobei die Lehre 1 in ihre Anfangsstellung gelangt. Wird nun
der Druckschalter betätigt, so nimmt die gesamte Anordnung wieder ihren ursprünglichen
Zustand ein, in dem die beiden Elektromagnete 60A und 60B geöffnet sind; es kann
dann der neue Bearbeitungsvorgang beginnen. Wenn der Schaltarm47 sich in seiner
anderen Stellung befindet, in der er den Kontakt 48
berührt, wird
- wenn die zweite Bearbeitungsstufe vollendet ist und ein anderes Werkstück automatisch
eingesetzt ist - die Anordnung automatisch so eingestellt, daß wiederum die erste
Bearbeitungsstufe beginnen kann; die Anlage führt somit kontinuierlich den ersten
und zweiten Bearbeitungsvorgang in einem Kreisprozeß aus.
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Es wird Luft mit konstantem Druck der Leitung 8 zugeführt. Wegen der
Einengung 11 hängt der Druck an der Niederdruckseite der Einengung von der Einstellung
des Nadelventils 4 relativ zur Öffnung 5 ab. Bei Beginn der ersten Bearbeitungsstufe
ist das Nadelventil 4 verhältnismäßig weit von der- Öffnung 5 entfernt; der Druck
ist daher an der Niederdruckseite der Einengung verhältnismäßig niedrig. Dieser
niedrige Druck wird über die Leitung 12 dem Inneren der Kapsel 14 zugeführt. Sowohl
das Auslaßventil 18 als auch das Auslaßventil 22 gestatten dabei Austritt von Luft
an der Niederdruckseite der Einengung 17. Der Druck in der Kammer 13 um die Kapsel
14 herum hängt daher von der Einstellung der Ventile 18 und 22 ab. Zu Beginn der
ersten Bearbeitungsstufe ist der Druck in der Kammer 13 größer als der Druck in
der Kapsel 14; daher bleibt die Kapsel 14 zunächst zusammengepreßt. Wenn der erste
Bearbeitungsschritt fortschreitet, nähert sich das Nadelventil 4 der Öffnung 5 der
Lehre und beschränkt den Luftaustritt. Damit steigt der Druck an der Niederdruckseite
der Einengung 11 an; die Kapsel 14 erhält hierdurch einen größeren Innendruck. Eine
bestimmte Einstellung des Nadelventils 4 entspricht daher einem bestimmten verringerten
Durchmesser des Werkstücks W; der Druck in der Kapsel 14 steigt bis zu dem Punkt
an, in dem der elektrische Kontakt 15 den Kontakt 16 infolge des Aufblasens der
Kapesl 14 berührt.
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An den Eingangsklemmen 23 liegt eine Spannung; wenn sich die Kontakte
15 und 16 berühren, wird ein Stromkreis geschlossen, der sich von der Erdungsstelle
zu den Kontakten 15, 16, zur Leitung 39, zur Verbindungsleitung 38, den Kontakten
27, der Klemme 42, der Relaiswicklung 24, der Klemme 43 der genannten Wicklung,
den Kontakten 31 und sodann zur Leitung 44 der nicht geerdeten Klemme des Klemmenpaares
23 erstreckt. Der Stromkreis ist somit von den Klemmen 23 durch die Relaiswicklung
24 geschlossen. Diese wird erregt und schließt als erstes die Kontakte 28. Auf diese
Weise hat die Klemme 42 der Relaiswicklung eine zweite Verbindung über die Leitung
37, das geschlossene Kontaktpaar 28 und die Leitung 36 zur geerdeten Leitung 35.
Auf diese Weise ist ein Haltestromkreis für die Relaiswicklung 24 geschlossen und
damit die Erregung dieser Wicklung vom weiteren Kontakt des Kontaktpaares 15, 16
unabhängig. Dabei schließen sich auch die Kontakte 30 und damit der Stromkreis der
Klemmen 56 und 58. Es erfolgt damit ein Steuersignal, das die erste Bearbeitungsstufe
beendet und die zweite Bearbeitungsstufe der Maschine beginnen läßt. Nach dem Schließen
der Kontakte 28 öffnen sich die Kontakte 27 und schließt sich das Kontaktpaar 26,
während sich der Anker 74 im Uhrzeigersinn dreht und das Ventil 21 schließt. Das
Öffnen der Kontakte 27 bewirkt, daß die Klemme 42 der Wicklung 24 von dem Kontakt
16 abgeschaltet ist. Das Schließen des Kontaktes 26 stellt jetzt eine Verbindung
von dem Kontakt 16 über die Leitung 39, die Verbindungsleitungen 38 und 40, das
Kontaktpaar 26, die Leitung 41 zur Klemme 45 der Relaiswicklung 25 her. Die andere
Klemme 46 der Relaiswicklung ist direkt mit der Verbindungsleitung 44 verbunden.
Wenn daher die Kontakte 15 und 16 geschlossen bleiben würden, würde in der gleichen
Weise ein Stromfluß über die Relaiswicklung 25 erfolgen, wie dies bei der Relaiswicklung
24 der Fall war. Indessen kann durch das Schließen des Ventils 21 ein Austritt von
Luft durch das Ventil 22 nicht länger stattfinden. Es steigt daher der Druck in
der Kammer 13 schnell an. Die Kapsel 14 wird sofort wieder zusammengedrückt, so
daß die Kontakte 15 und 16 nicht weiter geschlossen bleiben; daher wird in dem Zeitpunkt,
in dem die Kontakte 26 geschlossen werden, der Stromkreis der Relaiswicklung 25
nicht geschlossen. Die zweite Stufe der Bearbeitung der Maschine nimmt nun ihren
Fortgang. Die Beendigung der ersten Bearbeitungsstufe wird durch die Signallampe
70 angezeigt, deren Steuerkontakte 29 infolge der Erregung der Wicklung 24 geschlossen
sind.
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Mit der feineren Abnahme des Durchmessers des Werkstücks während der
zweiten Bearbeitungsstufe wird die Ventilnadel 4 langsamer der Öffnung 5 der Lehre
1 genähert, wobei sich allmählich der Druck in der Kapsel 14 vergrößert. Je nach
der Einstellung des Austrittsventils 18 nimmt der Druck in der Kapsel 14 zu und
erreicht einen kritischen Wert, bei dem der Kontakt 15 wiederum den Kontakt 16 berührt.
Das Schließen der Kontakte 15 und 16 bewirkt jetzt das Schließen eines Stromkreises
der folgenden Art: Erdungspunkt, Kontaktpaar 15, 16, Leitung 39, Verbindungsleitungen
38, 40, Kontaktpaar 26, Verbindungsleitung 41, Klemmen 45 und 46 der Wicklung 25,
Verbindungsleitung 44. Die Relaiswicklung 25 wird jetzt erregt. Dies entspricht
dem Ende der zweiten Bearbeitungsstufe, wenn das Werkstück sein Sollmaß erreicht
hat. Dieser Zustand wird durch die Signallampe 72 angezeigt, die durch das Schließen
der Kontakte 33 infolge Erregung der Wicklung 25 eingeschaltet wird. Die Kontakte
34 werden hierbei ebenfalls geschlossen; es entsteht durch das Schließen des Stromkreises
an den Klemmen 56, 57 durch den Elektromagnet 60A ein Signalstrom, der bewirkt,
daß die zweite Bearbeitungsstufe beendet wird. Die Kontakte 32 schließen ebenfalls;
in der dargestellten Stellung des Schaltarmes 47 ist ein Haltekreis für die Relaiswicklung
25 geschlossen, der von der Erdleitung 35 über den Druckschalter 55 den Kontakt
49, den Schaltarm 47, das Kontaktpaar 32 zur Leitung 41 und von dort zur Klemme
45 der Wicklung 25 führt. Gleichzeitig öffnen die Kontakte 31, wodurch die Erregung
der Relaiswicklung 24 beendet wird. Wenn die Relaiswicklung 24 nicht mehr erregt
wird, so öffnen dabei die Kontakte 26, die die Relaiswicklung 25 von der Steuerung
durch die Kontakte 15 und 16 unabhängig machten. Die Kontakte 30 werden ebenfalls
geöffnet, so daß der Elektromagnet 60B nicht mehr erregt wird. Ferner bewirkt das
Unterbrechen der Erregung der Wicklung 24, daß das Ventil 21 geöffnet wird, was
den Druck in der Kammer 13 niedriger macht. Dieses bewirkt, daß die Kapsel 14 stärker
aufgeblasen wird. Es werden daher die Kontakte 15, 16 stärker aneinandergepreßt,
so daß die Wicklung 25 wegen des Haltekreises, der über den Druckschalter 55 geschlossen
ist, weiter erregt wird.
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Das fertig bearbeitete Werkstück W kann nun der Maschine entnommen
und ein neues Werkstück zur weiteren Bearbeitung eingesetzt werden. Nachdem das
neue Werkstück eingesetzt ist, wird der Druckknopfschalter 55 betätigt, wodurch
der Haltestromkreis des Relais 25 unterbrochen wird; so werden die Kontakte geöffnet;
die Relaiswicklung 25 bleibt weiter unerregt. Die Steuervorrichtung nimmt nun den
Zustand ein, der in der Zeichnung dargestellt ist, und ist imstande,
die
erste Bearbeitungsstufe an dem neuen Werkstück durchzuführen.
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In der anderen Stellung des Schaltarmes 47 wird mit der Klemme 48
eine Verbindung hergestellt und dadurch der Kreis des Druckknopfschalters 55 abgeschaltet.
Der Haltestromkreis für die Spule 25 wird jetzt über die Leitung 39 und die Kontakte
15, 16 geschlossen. Wenn das fertig bearbeitete Werkstück W unter diesen Bedingungen
entfernt wird, bewirkt das Nadelventil 4, daß die Öffnung 5 geschlossen wird und
damit ein hoher Druck in der Kapsel 14 erhalten bleibt; hierdurch bleiben die Kontakte
15 und 16 geschlossen und die Relaiswicklung 25 erregt. Bei Einführen eines neuen
Werkstücks und entsprechender Bewegung des Nadelventils 4 von der Öffnung 5 weg
fällt der Druck in der Kapsel 14 schnell, so daß der Kontakt 15 vom Gegenkontakt
16 entfernt wird und dadurch die Erregung der Relaiswicklung 25 unterbrochen wird,
so daß sich automatisch der Zustand der Steueranlage einstellt, der in der Zeichnung
dargestellt ist.
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Um ein schnelles Ansprechen auf die Druckänderungen zu erzielen, ist
es zweckmäßig, daß der Volumenunterschied des auf den Druck ansprechenden Organs,
nämlich der Kapsel 14, nur sowenig wie möglich verändert wird. Es ist ferner wünschenswert,
daß das druckempfindliche Organ hinreichend biegsam ist, so daß es auf sehr geringe
Druckänderungen anspricht. Die letztere Bedingung läßt sich dadurch erfüllen, daß
das druckempfindliche Organ sehr durchbiegungsfähig ist; dies zieht aber größere
Bewegungen nach sich, wenn stärkere Druckänderungen stattfinden. Indem man einen
Stab R fest in der mittleren Zuführungsleitung C, die mit dem Innenraum des druckempfindlichen
Organs verbunden ist, anordnet, kann das Zusammenfallen der Kapsel 14 bei erhöhtem
Druck in beliebigem Maße begrenzt werden. Ebenso kann der Gegenkontakt 16 in der
Kammer 13 so nahe, wie es die elektrischen Bedingungen zulassen, angeordnet werden,
so daß das Aufblasen des druckempfindlichen Organs infolge Überdrucks gleichfalls
begrenzt wird. Auf diese Weise können die Kontakte 15 und 16 unter möglichst geringen
Volumenänderungen innerhalb und außerhalb des druckempfindlichen Organs geöffnet
und geschlossen werden, so daß auf diese Weise ein schnelles Ansprechen auf Druckänderungen
erzielt wird.