DE1051102B - Verfahren zur Einsaeuerung von pflanzlichen und tierischen Stoffen fuer Futterzwecke - Google Patents
Verfahren zur Einsaeuerung von pflanzlichen und tierischen Stoffen fuer FutterzweckeInfo
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- A23K—FODDER
- A23K30/00—Processes specially adapted for preservation of materials in order to produce animal feeding-stuffs
- A23K30/10—Processes specially adapted for preservation of materials in order to produce animal feeding-stuffs of green fodder
- A23K30/15—Processes specially adapted for preservation of materials in order to produce animal feeding-stuffs of green fodder using chemicals or microorganisms for ensilaging
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Description
DEUTSCHES
kl. 53 g 5/01
PATENTAMT
A23 K-3/03
R11033 I\W53g
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUStEGESCHRIPT: 19. FEBRUAR 1959
In den letzten Jahrzehnten ist man in der Landwirtschaft in immer größerem Umfange dazu übergegangen,
verschiedene Arten von Futterpflanzen, besonders Grünfutter von Weiden und Mahdwiesen,
durch Einsäuerung oder sogenannte Silierung zu konservieren. Hierfür sind mehrere verschiedene Methoden
vorgeschlagen worden.
Die sicherste Methode, schädliche Veränderungen in der Grünfuttermasse, z. B. Zersetzung von Proteinstoffen,
und Buttersäurebildung, zu vermeiden, besteht darin, durch Zusatz saurer Stoffe bei der Süofntterbereitung
dem Pflanzenmaterial einen so hohen Säuregrad zu erteilen, daß die Pflanzen schnell absterben
und die schädlichen Mikroorganismen sich nicht entwickeln können.
Nach der sogenannten AIV-Methode wird dies mit Hilfe starker Säuren, z. B. einer Mischung von Salzsäure
und Schwefelsäure, erreicht. Bei dieser Methode hat man einen optimalen ρπ-Wert zwischen 3,5 und
4,0 (3,7 bis 3,8) bei der Einsäuerung· angestrebt, während bei Verwendung von Phosphorsäure und
Ameisensäure die erreichte Acidität niedriger ist und im Durchschnitt pH-Werten zwischen 4,0 und 4,5 zu
entsprechen scheint.
Es ist seit langem ein brennendes Problem gewesen,
die konzentrierten. Säuren (AIV-Säure, Phosphorsäure
und Ameisensäure) durch feste Zusatzmittel (Sicherungszusätze) zu ersetzen, wodurch verschiedene
praktische Schwierigkeiten bei der Silofutterbereitung wegfallen wurden. So hat unter anderem
Vi r tan en außer freien Säuren auch Natriumbisutfat als Beispiel eines für die Einsäuerung geeigneten
sauren Salzes vorgeschlagen. Anscheinend hat jedoch dieses Salz keine praktische Bedeutung erlangt, was
wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, daß allzu große und für die Tiere physiologisch ungünstige
Mengen desselben erforderlich sind, um sogleich in der Futtermasse die niedrigeti pH-Werte zwischen 3
und 4 zu erreichen, die als bezeichnend: for die AIV-Methode
angegeben worden sind. Um diesen Nachteil zu beheben, sollen auch nach einem bekannten Vorschlag
Doppelverbindungen aus Alkalisulfaten mit mehreren Molekülen Schwefelsäure je neutrales Molekül
verwendet werden. Diese Salze sind aber infolge ihres hohen Gehaltes an Schwefelsäure hygroskopischer
und stärker korrodierend afs Bisulfat, was nachteilig ist. Auch verschiedene Salze der Phosphorsäure
und Ameisensäure sind in der Patentliteratur als Zusatzmittel empfohlen worden, aber in diesen
Fällen ist die Acidität des betreffenden Salzes in der Regel erheblich niedriger als die des Bisulfates. Dies
trifft z. B. für das sogenannte Natriueihemiphosphat,
NaH5(POj)2, zu, das auch für SiIkrungszwecke beschrieben
wurde. Die Hemiphosphate, worunter Doppel-Verfahren zur Einsäuerung von
pflanzlichen und tierischen Stoffen
für Futterzwecke
Anmelder:
Reymersholms Gamla Industri Aktiebolag,
Hälsingborg (Schweden)
Vertreter: Dipl.-Ing. E. Jourdan, Patentanwalt, Frankfurt/M., Kronberger Str. 46
*5 Beanspruchte Priorität:
Schweden vom 7. März 1952
Dr. phil. Torsten Gustaf Holst, Hälsingborg (Schweden),
ist als Erfinder genannt worden
as verbindungen zwischen sauren Ortfiophosphaten und
Orthophosphorsäure im Verhältnis 1 : 1 verstanden werden sollen, sind aber teuer und müssen infolge
ihrer verhältnismäßig niedrigen AcM'ität in so großen
Mengen zugesetzt werden, um den angestrebten nied-
rigen Pn-Wert zu erreichen, daß nicht nur die Kosten
unverhältnismäßig hoch werden, sondern auch der Phospborgriiart des Silierun'gsgutes in tierphysiologischer
Hinsicht zu hoch wird.
Zweck der Erfindung ist, ein aus sauren Salzen der Phosphorsäure und der Schwefelsäure bestehendes
festes lagerbeständiges und leicht streubares Einsäuerungsmittel vorzusehen, das bei Zusatz zum
Pflanzenmaterial in verhältnismäßig kleinen Mengen schnell eine Acidität vom pH-Wert von etwa 4 oder
etwas höher, jedoch unterhalb 4,5, hervorruft, so daß unerwünschte mikrobielle Prozesse gehemmt werden,
während dagegen die angestrebte anaerobe Milchsäuregärung unter günstigen Bedingungen verläuft.
Die Erfindung hat ein Verfahren zur Einsäuerung von vegetabilischen und animalischen Produkten zum
Gegenstande, bei welchem den einzusäuernden Stoffen Mittel zugesetzt werden, die Salze der allgemeinen
Formel
Me H5 (P O4) 2 -n Me H S O4
enthalten, worin MeNa, K oder NH4 fmr sich oder
in Mischung und η eine Zahl zwischen 1 und; 3 bedeutet.
Vorzugsweise verwendet man die entsprechenden Natriumverbindungen.
809 750/171
Es hat sich herausgestellt, daß es durch den Zusatz eines solchen sauren Salzes von bedeutender Pufferkapazität
möglieh ist, mit verhältnismäßig kleinen Mengen, z. B. 1 bis 2% des Gewichtes der Grünfuttermasse,
das Pflanzenmaterial sehr schnell auf einen pH-Wert von etwa 4- zu bringen, welcher während
der Silagegärung nur unbedeutend verschoben wird.
Die Anwesenheit der .Phosphorsäure in den obenerwähnten
Salzen hat den Zweck, sowohl die Milchsäurebildung in einem günstigen pH-Intervall zu
fördern, als auch gleichzeitig den allgemeinen Bedarf der Tiere an Phosphor zu befriedigen.
Die betreffenden Salze, z. B. die Natriumsalze NaH5(POJ2-MNaHSO4, können in trockener,
streubarer Form in einer technisch vorteilhaften Weise durch Umsetzung von wasserfreiem Mononatriumphosphat
und/oder Dinatriumphosphat mit konzentrierter Schwefelsäure in den erforderlichen
Mengenverhältnissen hergestellt werden, wie ?.. B. aus den folgenden Reaktionsformeln hervorgeht:
2NaH2PO4-F-H2SO4-^NaH5(POJ2 · NaHSO4
(18,3% P) (1)
NaH2PO4 + Na2HPO4 + 2H2SO4^-
NaH9(POJ2 · 2NaHSO4 (13,5%P) (2)
2Na2HPO4 + 3H2SO4.-vNaH5(POJ2- 3NaHSO4
(10,7% P) (3)
Auch andere Verfahren sind selbstverständlich denkbar. So können die Salze der beiden letzten Beispiele
aus einer Mischung von konzentrierter Schwefelsäure, wasserfreiem Natriumsulfat und wasserfreiem
Mononatriumphosphat in entsprechenden Mengenverhältnissen erhalten werden.
Das saure Sicherungssalz, dessen chemische Zusammensetzung durch die- Formel NaH-(POJ2-NaHSO4
wiedergegeben wird, besitzt außer seinem hohen Gehalt an Phosphor (18,3% P) auch eine hohe
Pufferkapazität in dem für die Einsäuerung günstigen Aciditätsgebiet um pH = 4 und hat außerdem eine
merkbar stimulierende Einwirkung auf die Milchsäurebildung. Dieses Salz ist auch mit ausgezeichneten Ergebnissen bei Einsäuerungsversuchen in
großem Umfange geprüft worden. Unter normalen Witterungsverhältnissen, wenn der Trockensubstanzgehalt
des geernteten Pflanzenmaterials bei der Einlagerung zwischen etwa 24 und 18% lag, gaben Salzzusätze
zwischen 1 und 2% ein gutes, wohl kotiserviertes und schmackhaftes Silofutter. Für verhältnismäßig
leicht einzusäuernde Gras-Klee-Mischungen kann ein Salzzusatz von 1% in der Regel als ausreichend
angesehen werden, während für luzernereiche Pflanzenmaterialien Salzzusätze zwischen 1,5
und 2% zu empfehlen sind. Die Verluste an anorganischer Substanz und an Rohprotein haben,;.^jeselben
günstigen Werte wie bei Einsäuerung m%
AIV-Säure und Ameisensäure gehabt oder-' sirid** iri|
gewissen Fällen noch niedriger gewesen, und*dje Äusy#
nutzung des Zuckers für die Milchsäurebildüsgjjifif
auffallend gut gewesen. Der Buttersäuregehalt ist, wie bei der AIV-Methode und der Ameisensäuremethode,
niedrig gewesen.
Es scheint, als ob unter gewissen Verhältnissen die mit diesem Salz NaH5(POJ2 · NaHSO4 zugefiihrten
Phosphormengen in den Silagen die nach üblicher Auffassung physiologisch optimalen Mengen
überschreiten können. Bei hohem Wassergehalt des eingelegten Pflanzenmaterials, z. B. bei Troekensubstanzgehalten
von 15 bis 16 Vc oder niedriger, geht ferner eine bedeutende Menge von Phosphat mit dem
ablaufenden Preßsaft verloren. Bei den hier außerdem vorgeschlagenen Salzkombinationen mit niedrigeren
Phosphorgehalten (zwischen etwa 18 und 10% P) werden sowohl der gewünschte Aciditätsgrad
und die hohe Pufferkapazität als auch die Streubarkeit beibehalten. Je nach dem Gehalt an Phosphor in
dem eingelegten Pflanzenmaterial kann man durch Verwendung der obengenannten Salze die zugesetzte
Phosphormenge bei der Einsäuerung variieren und dadurch in vorteilhafter Weise die Phosphorkonzentration
im Silofutter dem Bedürfnis der Tiere anpassen.
Im Vergleich mit der Mehrzahl der früher vorgeschlagenen stark sauren Sicherungszusätze sind die
oben angegebenen sauren Salze nicht auffallend hygroskopisch oder korrodierend, weshalb sie ohne
Schwierigkeit in Säcken aus geeignetem widerstandsfähigem Material, z. B. aus gewissen Kunststoffen
oder mit Kunststoff imprägniertem Kraftpapier, verpackt und gelagert werden können. Es ist also für die
Erfindung kennzeichnend, daß das Salz oder die Salzmischung in festem oder trockenem Zustand transportiert
und dem Einsäuerungsgut durch Einstreuen in trockenem Zustand oder gegebenenfalls in Form
einer am Einsäuerungsplatz bereiteten Lösung zugeführt wird. Die arbeitstechnischen Vorteile bei der
Einsäuerung mit den hier vorgeschlagenen Salzen, im Vergleich mit z.B. der AIV-Methode, sind von solcher
Bedeutung, daß sie sehr gut die Arbeit aufwiegen, die für die eventuelle Zerkleinerung und dichte Packung
des Futters verlangt wird.
Außer gewöhnlichen Wiesen- und Ackerpflanzen können auch andere vegetabilische und animalische
Futterstoffe, z. B. Kartoffeln, andere Hackfrüchte und Hackfruchtblätter sowie Fisch- und Fleischabfälle,
mit Hilfe der obengenannten Salze eingesäuert werden.
Folgendes Beispiel erläutert den mit diesen sauren Zusatzmitteln erreichten Konservierungseffekt bei
Einlagerung stark gesäuerten, aus 60% Luzerne, 30% Klee und 10% Gras bestehenden Materials. Das
Silofutterqualitäten in vergleichenden Versuchen
Versuch
-Wert |
Ammoniak
stickstoff in °/o des Gesamt stickstoffs |
Milchsäure
«V« |
Essigsäure
·/« |
Buttersäure
Vo |
5,7 | 31,5 | 0,50 | 1,25 | 0,45 |
4,0 | 8,8 | 0,97 | 0,50 | 0,10 |
4,3 | 10,7 | 1,17 | 0,75 | 0,12 |
4,0 | 9,6 | 1,26 | 0,53 | 0,03 |
a Ohne Zusatz
b AIV-Säure .
c 1,5% Salz ..
d 2%Salz ...
b AIV-Säure .
c 1,5% Salz ..
d 2%Salz ...
verwendete Pflanzenmaterial besaß einen Trockensubstanzgehalt von 16,6% und war in einem frühen
Entwicklungsstadium geerntet und vor der Einsäuerung gehäckselt worden. Nach einer Zeit von etwa
3 Monaten wurde das Silofutter entnommen und analysiert.
In der vorstehenden Übersicht werden einige Resultate von Vergleichsversuchen, teils (a) ohne Zusatzmittel,
teils (b) mit einem Zusatz von 9 1 1,7 η-AI V-Säure zu 100 kg Pflanzenmaterial und teils
auch (c und d) mit Zusätzen von 1,5 bzw. 2*/o des sauren Salzes NaH5(PO4)2 · 2NaHSO4 mitgeteilt.
Man bemerkt hier die starke Erniedrigung des pH-Wertes, die bei Zusätzen von 1,5 bis 2% des
sauren Salzes erreicht wird, und den dadurch bedingten, guten Konservierungseffekt, der mit den Resultaten
des AIV-Säure-Versuches vergleichbar ist. Wie ferner aus den Qualitätsziffern der Tabelle hervorgeht,
war das ohne Zusatzmittel hergestellte Silofutter von sehr schlechter Qualität mit besonders
hohem Proteinverlust und hohem Gehalt an Buttersäure.
Claims (2)
1. Verfahren zur Einsäuerung von pflanzlichen und tierischen Stoffen für Futterzwecke unter Zusatz
von festen, sauren Silierungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß den einzusäuernden Stoffen
Mittel zugesetzt werden, die Salze der allgemeinen Formel
MeH5(PO4)2 -MMeHSO4
enthalten, worin MeNa, K oder NH4 für sich
oder in Mischung und η eine Zahl zwischen 1 und 3 bedeutet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmittel in solchen Mengen
zugesetzt wird, daß in dem in Berührung mit den eingesäuerten Stoffen vorhandenen Saft pjj-Werte
unter 4,5, insbesondere von etwa 4,0, unmittelbar erreicht werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 447 905, 698 571;
französische Patentschrift Nr. 754 001.
Deutsche Patentschriften Nr. 447 905, 698 571;
französische Patentschrift Nr. 754 001.
809 750/171 2.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE1051102X | 1952-03-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1051102B true DE1051102B (de) | 1959-02-19 |
Family
ID=20419260
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER11033A Pending DE1051102B (de) | 1952-03-07 | 1953-02-23 | Verfahren zur Einsaeuerung von pflanzlichen und tierischen Stoffen fuer Futterzwecke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1051102B (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE447905C (de) * | 1923-02-02 | 1927-08-05 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Konservierung von Gruenfutter |
FR754001A (de) * | 1933-10-27 | |||
DE698571C (de) * | 1932-10-11 | 1940-11-13 | Hermann Oehme Dr | Konservierung von Gruenfutter |
-
1953
- 1953-02-23 DE DER11033A patent/DE1051102B/de active Pending
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR754001A (de) * | 1933-10-27 | |||
DE447905C (de) * | 1923-02-02 | 1927-08-05 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Konservierung von Gruenfutter |
DE698571C (de) * | 1932-10-11 | 1940-11-13 | Hermann Oehme Dr | Konservierung von Gruenfutter |
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