DE1039145B - Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung von Defekten an Brennstoffelementen in Kernreaktoren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung von Defekten an Brennstoffelementen in KernreaktorenInfo
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- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C17/00—Monitoring; Testing ; Maintaining
- G21C17/02—Devices or arrangements for monitoring coolant or moderator
- G21C17/04—Detecting burst slugs
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Description
DEUTSCHES
Bei Kernreaktoren, bei denen die Brennstoffelemente mit Flüssigkeiten gekühlt werden, besteht die
Gefahr, daß im Betrieb infolge der Ausdehnung des Urans oder aus anderen Gründen die Ummantelung
(z. B. aus Aluminium, Zirkon od. dgl.) der Brennstoffelemente undicht wird und das Kühlmittel mit
dem Uran in Verbindung kommt und auf diese Weise das äußerst giftige Plutonium in das Kühlmittel gelangt.
Aus diesem Grund ist es unerläßlich, etwaige Defekte an der Ummantelung der Brennstoffelemente
rechtzeitig festzustellen und dementsprechend sämtliche Brennstoffelemente dauernd zu überwachen.
Das Auftreten derartiger Beschädigungen an der Ummantelung der Brennstoffelemente läßt sich ohne
weiteres an der zunehmenden Radioaktivität des Kühlmittels feststellen, was keinerlei Schwierigkeiten
bereitet.
Die Auffindung der schadhaften Brennstoffelemente bedingte aber bisher einen derartigen Aufwand an
Meßeinrichtungen und Leitungen usw., daß dadurch ao die Bedienung und Sicherheit des Reaktors gefährdet
war.
Gemäß der Erfindung werden nun diesel Schwierigkeiten bei Verwendung von Kühlflüssigkeiten, die
durch Ionenaustauscher gereinigt werden können, auf einfachste Weise vermieden, indem zur Ermittlung
der beschädigten Brennstoffelemente in den Kühlkanälen aller Brenstoffelemente oberhalb ihres
Flüssigkeitsspiegels axial verschiebbare Probekörper angebracht sind, die bei abgeschaltetem Reaktor und
gedrosseltem, ausschließlich oder nahezu ausschließlich auf Durchgang durch den Reinigungskreis geschaltetem
Kühlstrom in die Kühlflüssigkeit der Brennstoffelemente eingetaucht und nach vorbestimmter
Zeit herausgezogen werden, wonach ihre durch die an ihnen fixierten Spaltprodukte verursachte
Radioaktivität gemessen wird.
Als Probekörper werden Stäbe von länglicher, vorzugsweise runder Form verwendet (beispielsweise
Drähte aus Edelstahl, Aluminium u. dgl.), die zweckmäßig mit einer Schicht aus dem gleichen Kunstharz
überzogen sind, das auch in den Ionenaustauschern zur Anwendung kommt, oder vollständig aus Austauscherkunstharz
hergestellt sind. Die Notwendigkeit eines derartigen Überzuges ergibt sich aus der
Tatsache, daß die meisten Metalle im Neutronenfeld der Brennstoffelemente radioaktiv werden. Beim Eintauchen
der Probekörper in die Kühlflüssigkeit der Brennstoffelementkanäle werden durch Ionenaustausch
die Spaltprodukte in der Kunstharzschicht fixiert, so daß die durch sie verursachte Radioaktivität
der Probekörper gemessen werden kann. Durch Vergleich der Radioaktivität der aus sämtlichen oder
gegebenenfalls auch nur aus einzelnen mit verdächti-Verfahren und Vorrichtung
zur Ermittlung von Defekten
an Brennstoffelementen in Kernreaktoren
Anmelder:
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft,
Berlin-Grunewald, Hohenzollerndamm 150, und Kernreaktor Bau- und Betriebs-Gesellschaft m.b.H.,
Karlsruhe, Weberstr. 5
Berlin-Grunewald, Hohenzollerndamm 150, und Kernreaktor Bau- und Betriebs-Gesellschaft m.b.H.,
Karlsruhe, Weberstr. 5
Dr. Eberhard Steudel, Dr. Peter Dosch,
Dr. Stefan Krawczynski und Dr. Heinrich Schultz,
Dr. Stefan Krawczynski und Dr. Heinrich Schultz,
Karlsruhe,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
gen Brennstoffelementen besetzten Kanälen gezogenen Probekörper mit dem erfahrungsgemäß festgestellten
Normal wert können dann ohne jede Schwierigkeit die schadhaften Brennstoffelemente ermittelt
werden.
Zur Durchführung des Verfahrens sind folgende Maßnahmen erforderlich:
1. Der Reaktor wird abgeschaltet;
2. der Kühlstrom wird auf das gerade noch notwendige Maß gedrosselt, möglichst so weit, daß der
gesamte Kühl strom nur noch durch den Reinigungkreis geht;
3. an jedem Brennstoffelement bzw. nur an solchen, die infolge besonderer Belastung oder anderer Erscheinungen
verdächtig sind, wird der Probekörper mit der Kunstharzschicht in die Kühlflüssigkeit
eingetaucht;
4. nach einheitlich vorbestimmter, genau definierter Zeit werden die Probekörper herausgezogen und
wird ihre Radioaktivität gemessen.
Auf diese einfache Art und Weise ist sehr schnell ein Überblick zu erhalten, in welchem Brennstoff kühlkanal
sich Spaltprodukte in überdurchschnittlich hoher Menge angesammelt haben; hieraus ist zu
schließen, welche Brennstoffummantelungen beschädigt sind. Zum besseren Verständnis ist in der Zeich-
809 638/330
nung ein Teil eines Kühlkanals mit Brennstoffelement und Probestab dargestellt. Der Brennstab 1 mit der
Ummantelung 2 ist von dem Kühlrohr 3 umgeben, durch das das Kühlmittel 4 in Richtung der Pfeile
von unten nach oben strömt, um bei 5 abzufließen. Der .Probestab 6 mit der Harzschicht 7 ist in seiner obersten
Stellung eingezeichnet und wird zur Probenentnahme — wie beschrieben — in die Kühlflüssigkeit
eingetaucht.
Zur Erleichterung der Handhabung werden die aus den Brennstoffelementen herausragenden Enden mit
einem Knopf od. dgl. versehen, so daß sie leicht in die Kühlflüssigkeit eingetaucht und aus ihr wieder
herausgezogen werden können. Zweckmäßig werden die Probestäbe durch eine zuverlässig schließende
Dichtung, z. B. Weichgummilippen, in die Kühlkanäle der Brennstoffelemente eingeführt, damit beim Herausziehen"
der Probestäbe kein — oder nur wenig — Schutzgas, das den Raum oberhalb der Kühlflüssigkeit
ausfüllt, verlorengeht.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich in der beschriebenen Form nicht nur durch die Einfachheit
seiner Handhabung aus, sondern auch dadurch, daß es sich einfacher, leicht anzuwendender und zu
handhabender Vorrichtungen bedient und daß es gestattet, zuverlässige, über eine gewisse Zeit integrierte
Werte zu ermitteln, während die bisher bekanntgewordene Entnahme von Proben immer nur
einen Momentanwert liefert. Außerdem besitzt es gegenüber der Entnahme von Proben den Vorzug,
daß es keiner besonderen Maßnahmen bedarf, um den Verlust von Schutzgas und das Entweichen radioaktiver
Gase zu verhindern.
Schließlich gestattet das erfindungsgemäße Verfahren eine wesentlich schnellere Ermittlung von Störungsstellen,
als dies durch die bisher bekanntgewordene Entnahme von Proben möglich ist.
Claims (3)
1. Verfahren zur Ermittlung von Defekten an den Ummantelungen der Brennstoffelemente bei
Kernreaktoren, die mit einer Flüssigkeit gekühlt werden, welche durch lonen-Austauscher gereinigt
werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß l>ei abgeschaltetem Reaktor und gedrosseltem, ausschließ lieh
oder nahezu ausschließlich auf Durchgang durch den Reinigungskreis geschaltetem Kühlstrom
in die Kühlflüssigkeit der Brennstoffelementkanäle Probekörper eingetaucht und nach einheitlich
festgelegter vorbestimmter Zeit herausgezogen werden, worauf ihre, durch die an ihnen fixierten
Spaltprodukte verursachte Radioaktivität gemessen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem über das obere Ende des Brennstabes hinaus verlängerten Teil der Brennstoffelementen-Kühlrohre
(3) oberhalb des Flüssigkeitsspiegels axial verschiebbare runde Probekörper (6), beispielsweise
aus Edelstahl oder Aluminium — mit oder ohne Überzug — mittels nach außen möglichst
gasdicht abschließender Dichtung auswechselbar eingesetzt und zweckmäßig an ihrem
äußeren Ende mit Handknopf od. dgl. versehen sind.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Probekörper mit einer zweckmäßig abziehbaren Schicht eines als Ionen-Austauscher
verwendbaren Kunstharzes überzogen oder ganz aus Kunstharz hergestellt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809 638/330 9.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA26379A DE1039145B (de) | 1957-01-16 | 1957-01-16 | Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung von Defekten an Brennstoffelementen in Kernreaktoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA26379A DE1039145B (de) | 1957-01-16 | 1957-01-16 | Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung von Defekten an Brennstoffelementen in Kernreaktoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1039145B true DE1039145B (de) | 1958-09-18 |
Family
ID=6926146
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA26379A Pending DE1039145B (de) | 1957-01-16 | 1957-01-16 | Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung von Defekten an Brennstoffelementen in Kernreaktoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1039145B (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3073767A (en) * | 1959-06-08 | 1963-01-15 | Whitham George Kirby | Reactor fuel elements testing container |
DE1200452B (de) * | 1960-11-26 | 1965-09-09 | Atomkraftwerk Rheinsberg Mit B | Vorrichtung zum Nachweis von schadhaften Brennelementen in Kernreaktoren |
US3393125A (en) * | 1965-11-12 | 1968-07-16 | Atomic Energy Authority Uk | Testing for fuel element sheathing failures in nuclear reactors |
-
1957
- 1957-01-16 DE DEA26379A patent/DE1039145B/de active Pending
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3073767A (en) * | 1959-06-08 | 1963-01-15 | Whitham George Kirby | Reactor fuel elements testing container |
DE1200452B (de) * | 1960-11-26 | 1965-09-09 | Atomkraftwerk Rheinsberg Mit B | Vorrichtung zum Nachweis von schadhaften Brennelementen in Kernreaktoren |
US3393125A (en) * | 1965-11-12 | 1968-07-16 | Atomic Energy Authority Uk | Testing for fuel element sheathing failures in nuclear reactors |
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