DE1037519B

DE1037519B - Schaltungsanordnung fuer Fernsprechanlagen mit Waehlerbetrieb zur Verminderung von bei Vielfachschaltung in den Sprechadern auftretenden Geraeuschspannungen

Info

Publication number: DE1037519B
Application number: DES44719A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Friedrich Pfleiderer
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1955-07-12
Filing date: 1955-07-12
Publication date: 1958-08-28

Description

Um eine gegenseitige Beeinflussung in den Vielfachfeldern benachbarter Sprechleitungen weitgehend zu vermeiden, werden in den Wählerkontaktbänken zwischen die Sprechkontakte der einen und die Sprechkontakte jeder benachbarten Leitung geerdete Kontakte oder durchlaufende Metallstreifen gelegt. Bestehen die abschirmenden Zwischenlagen aus Einzelkontakten, so können an diese Kontakte Hilfsadern angeschlossen werden. Werden über diese Hilfsadern Zeichen durch Anlegung von Wechselstrom oder zerhacktem Gleichstrom übertragen oder erfolgen Potentialanschaltungen beim Aufprüfen anderer Wähler auf eine besetzte Leitung, so entstehen in den Sprechstromkreisen Störspannungen, wodurch die Sprechverständigung ungünstig beeinflußt wird.

Die Erfindung zeigt einen Weg, welcher unter Benutzung der in an sich bekannter Weise zwischen den Sprechkontakten zweier benachbarter Sprechleitungen liegenden Kontakte von Hilfsadern das Entstehen von Geräusche verursachenden Störspannungen verhinclert bzw. diese Störspannungen auf eine nicht störende Größe vermindert.

Es ist bekannt (deutsche Patentschrift 593 374), Sprechadern dadurch zu entstören, daß benachbarte Sprechadern durch eine bestimmte räumliche Anorduung auf gleiche Potentialflächen gelegt werden. Durch die Erfindung, welche die zwischen den Sprechadern liegenden· Hilfsadern zur Entstörung verwendet, bleibt man in der räumlichen Anordnung der Sprechadern ungebunden.

Es ist ferner bekannt (deutsche Patentschrift 682 981), trägerfrequent auszunutzende Adernpaare eines Fernsprechkabels gegen Hochfrequenzstörungen dadurch abzuschirmen, daß die die schützenden Adern umgebenden Adernpaare hochfrequenzmäßig über entsprechende Kondensatoren geerdet werden. Zwar tritt auch hier eine Verwendung zweier, allerdings ganz beliebiger Adern über Erde und eine Reihenschaltung der Hochfrequenzkondensatoren ein, allein diese an sich nicht beabsichtigte Verbindung dient nicht dem Zweck, die in einer Ader entstehenden Potentialschwankungen auf eine andere Schutzader zu übertragen, um damit eine Kompensation ihrer Wirkung auf von diesen beiden Adern etwa räumlich gleich weit entfernte Sprechadernpaare zu erzwingen.

Die Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß die zu einem Sprechadernpaar gehörenden Hilfsadern miteinander verbunden sind, so daß die in einer Hilfsader (z. B. durch Signale) bestehenden Spannungsschwankungen auch auf die andere Hilfsader übertra- gen werden und sich beide Spannungsschwankungen in ihrer Wirkung auf die den beiden Hilfsadern jeweils benachbarten Sprechadernpaare ausgleichen.

Falls über eine Hilfsader keine Signale übertragen Schaltungsanordnung für
Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb

zur Verminderung von bei

Vielfachschaltung in den Sprechadern

auftretenden Geräuschspannungen

Anmelder:

Siemens & Halske Aktiengesellschaft,

Berlin und München,
München 2, Wittelsbacherplatz 2

Dr.-Ing. Friedrich Pfleiderer, München-Solln,
ist als Erfinder genannt worden

werden und deren Bankkontakte nur zum Zweck der Abschirmung der zugehörigen. Sprechadern vorgesehen sind, können die beiden Hilfsadern galvanisch verbunden sein. Sollte: aber eine solche galvanische Verbindung nicht anwendbar sein, so werden die beiden Adern kapazitiv gekoppelt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt.

Schematisch sind von den Kontaktbänken zweier Wähler Wl und Wn die vielfachgeschalteten Kontakte von acht abgehenden Leitungen gezeigt. Auf Schritt 1 werden beispielsweise erreicht die Verbindungsleitungen FLl und VLIl, auf Schritt 2 die Verbindungsleitungen VhI und VhIT, usw. Die Verbindungsleitungen VhI, VhT. usw. liegen in der oberen und dieA^erbindungsleitungen VLIl bis VhH usw. in der unteren Gruppe von Kontaktreihen.

Es können, wie angedeutet, zwei Schaltarmsätze mit den Schaltarmen cal, aal, hai, dal bzw. ca 2, aa2, ba2, da2 verwendet werden. Es kann aber auch ein Wähler mit einem Schaltarmsatz Anwendung finden, der auf eine die \^rerbindungsleitungen VhIl bis Vh 14 usw. oder auf eine andere, die Verbindungsleitungen FLl bis Vh4 usw. enthaltende Dekade eingestellt wird.

Zur Entkopplung der Sprechadern benachbarter Leitungen liegen oberhalb der Kontakte al, α2 usw. die Kontakte d, c2 usw. An jedem dieser Kontakte ist eine Hilfsader ac 1. ac2 usw. der betreffenden Verbindungsleitungen angeschaltet. Unterhalb der Kon-

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Claims

takte ti. 62 usw. sind die Kontakted 1, d2 usw. angeordnet. Jeder dieser Kontakte ist mit einer anderen Hilfsader adl, ad2 usw. der betreffenden Verbindungsleitung verbunden. Bei einer in eine Verbindung eingeschalteten Verbindungsleitung, z. B. VL2, liegt in bekannter Weise an der Ader ad als Sperrpotential Erde über einen niederohmigen. Widerstand, z. B. die geerdete Haltewicklung eines Prüfrelais. An der Ader ad liegt Erde über Kontakt ii2, wodurch am anderen Ende der Verbindungsleitung ein Relais S2 erregt ist. Werden beispielsweise über die Ader ad2 der Verbindungsleitung VL2 Zeichen durch Anschalten von Wechselstrom oder zerhacktem Gleichstrom usw. übertragen oder werden Potentiale beim Prüfen anderer Wähler auf eine besetzte Leitung an die Ader ac2 vorübergehend angelegt, so werden Störspannungen in dem Sprechstromkreis der eigenen Leitung und in den Sprechstromkreisen der in der Bewegungsrichtung der Wähler benachbarten Leitungen auftreten. Angenommen sei, daß der Wähler Wl auf die Leitung VLT, und der Wähler Wn auf die Leitung VLl eingestellt ist. Über die Ader ad2 wird ein störender Signalstrom gegeben. Das von d2 ausgehende elek- as trische Feld übt über b2 auf ab2 eine stärkere Wirkung aus als über a2 und aa2. Entsprechend wird auch ül>er bl und b3 eine stärkere Einwirkung auf abl bzw. cib2 ausgeübt werden als auf aal und αα3. Ei werden demnach nicht nur die Gespräche auf der Leitung VL2. sondern auch die Gespräche mindestens auf den Leitungen VLl und VL3 gestört. Gemäß der Erfindung werden die Adern ac2 und ad2 miteinander verbunden. Die auf der Ader ad2 durch Anschalten des Signalstromes entstehenden Potentialschwankungen werden auf ac2 übertragen. Die Wirkung der gleichzeitig von c2 und d2 ausgehenden elektrischen Felder auf die beiden Adern aa2 und ab2 und auch etwas schwächer auf die Adern aal. abl bzw. aa3, ab3 sind gleich groß. Geräuschepannungen können mithin in den Sprechstromkreisen, die über die Adern aa2, ab2 bzw. aal, abl oder aa3, ab 3 verlaufen, nicht auf treten, oder sie werden nur so gering sein, daß ein störender Einfluß nicht bemerkbar ist. Wenn die eine Hilfsader (z. B. ad2) und ihre Bankkontakte d2 nur der Abschirmung der Sprechadern dienen, erfolgt die Kopplung der Hilfsadern, wie ac2 mit ad2, ad mit adl, galvanisch über eine Brücke Br2 bzw. Br. 1. Die gezeigten Relais Sl, S2 sowie auch die Kontakte z/1, u2 und die parallel hierzu liegende Kondensator-Widerstandsanordnung fallen dann weg. Ist eine solche galvanische Kopplung nicht anwendbar, so werden die Hilfsadern kapazitiv durch einen Kondensator A"2 bzw. Kl verbunden. Die Kopplung der beiden Hilfsadern ac und aJ jeder Leitung kann in der Vielfachschaltung, an einem Wähler oder in dem Übertragungsrelaissatz der Verbindungsleitung durchgeführt werden. P A T E N* T Λ N S P R Γ CHE:

1. Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb zugverminderung von bei Vielfachschaltung der Bankkontakte von Wählern in den Sprechadern auftretenden Geräuschspannungen durch in den Wählerkontaktbänken l>eiderseits der Spreehleituugskontakte liegende ßankkontakte von Hilfsadern, die eine gegenseitige Beeinflussung l>enachbarter Sprechleitungen verhindern, dadurch gekennzeichnet, daß die zu einem Sprechadernpaar (a2, b2) gehörenden Hilfsadern (ac2, ad2) miteinander verbunden sind, so daß die in einer Hilfsader (z. B. durch Signale) bestehenden Spannungsschwankungen auch auf die Hilfsader ül>ertrageii werden und sich beide Spannungsschwankungen in ihrer Wirkung auf die den beiden Hilfsadern jeweils benachbarten Sprechadernpaare ausgleichen.

2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsadern (ac2, ad 2) jeder Leitung (FL2) galvanisch gekoppelt sind.

3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Hilfsadern (ac2, ad2) jeder Leitung (VL2) ein Kondensator (K 2) geschaltet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 682 981, 593 374;
Siemens-Zeitschrift, 1953, Heft 4, S. 186 bis 191.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen