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Die
Erfindung betrifft ein Gebinde zum Aufbewahren von fotografischen
Verarbeitungschemikalien und zum Einfüllen der Verarbeitungschemikalien
in einen Tank eines Verarbeitungsgerätes, wobei das Gebinde wenigstens
zwei unterschiedliche Chemikalien räumlich getrennt in Kammern
enthält,
insbesondere ein solches Gebinde für zwei- oder mehrteilige Bleichfixierbadkonzentrate.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Verarbeitung fotografischer
Materialien, bei dem solche Gebinde verwendet werden, ein Verfahren
zur Herstellung solcher Gebinde, sowie die Verwendung solcher Gebinde.
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Unter
fotografischen Verarbeitungschemikalien werden im Sinne der Erfindung
chemische Substanzen oder Zubereitungen solcher Substanzen verstanden,
die für
die Verarbeitung von Aufzeichnungsmaterialien, insbesondere von
silberhalogenidhaltigen Aufzeichnungsmaterialien verwendet werden
können.
Die Aufzeichnungsmaterialien werden im Folgenden auch fotografische
Materialien genannt und umfassen alle Materialien, die mit aktinischer
Strahlung, also z.B. mit Licht, UV-, IR- oder Röntgenstrahlung belichtet werden
können
und nach einer chemischen Verarbeitung eine visuell oder maschinell
erkennbare bzw. auslesbare Aufzeichnung ergeben.
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Für die Verarbeitung
fotografischer Materialien werden die verwendeten Bäder, wie
z.B. Entwicklerbad, Bleichbad, Fixierbad, Bleichfixierbad oder Stabilisierbad
zunächst
als Tanklösungen
angesetzt. Diese werden jedoch während
der Verarbeitung durch chemische Reaktion und durch Ein- und Verschleppung
in Abhängigkeit
vom Materialdurchsatz verbraucht. Um dies auszugleichen, kommen
verschiedene Verfahren zum Einsatz. Allen gleich ist, dass dem Prozess
zusätzliche
Verarbeitungschemikalien zugeführt
werden müssen. Üblicherweise
werden sowohl für
den ersten Tankansatz als auch zum Nachdosieren vorgefertigte Zubereitungen,
oft konzentrierte Lösungen,
verwendet.
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Die
vorgefertigten Zubereitungen für
das Nachdosieren werden üblicherweise
als Konzentrate geliefert und als Regenerator- oder Nachfüllkonzentrate
bezeichnet. Sie werden in der Regel nicht direkt dem Verarbeitungstank
zugegeben, sondern in einen Vorratstank des Verarbeitungsgerätes, wo
sie mit Wasser auf die gewünschte
Konzentration verdünnt
werden. Diese Vorratstanks werden auch Regeneratorbehälter und
die darin befindliche Lösung
Regeneratorlösung
oder einfach nur Regenerator genannt.
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Durch
Zudosierung der Regeneratorlösungen
in die entsprechenden Verarbeitungstanks mit einer entweder fest
durch das Gerät
vorgegebenen oder manuell variierbaren Regenerierquote (ml Lösung pro
m2 verarbeitetes Material) werden die Verarbeitungslösungen immer
auf der typgemäßen Aktivität gehalten
und können
prinzipiell ohne Unterbrechung kontinuierlich verwendet werden.
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Aus
DE 199 64 300 ist ein Gebinde
bekannt, das in einem Karton die Chemikalien-Nachfüllflaschen für ein automatisches
fotografisches Verarbeitungsgerät
enthält.
Mit solch einem Gebinde wird ein verwechslungssicheres schnelles
Andocken an das Gerät
gewährleistet,
was jedoch nur mit bestimmten dafür ausgerüsteten Verarbeitungsgeräten möglich ist.
Solche Gebinde enthalten nicht nur die Nachfüllchemikalien für einen,
sondern für
alle Regeneratortanks und die Lösungen
werden bei der Entnahme über
Schläuche
direkt in die jeweiligen Tanks geführt und treffen deshalb erst
im Tank aufeinander.
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Darüber hinaus
ist es bekannt, fotografische Verarbeitungs-Nachfülllösungen als
einteilige Lösungen oder
Konzentrate oder, um Reaktionen zwischen den Chemikalien zu vermeiden,
als mehrteilige Lösungen oder
Konzentrate bereitzustellen.
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So
sind z.B. für
die Verwendung als Bleichfixierbad-Nachfülllösung sowohl einteilige als
auch mehrteilige Konzentrate handelsüblich. Bleichfixierbäder werden überwiegend
zur Verarbeitung von fotografischem Color-Negativ-Silberhalogenidpapier,
wie z.B. Agfa Typ 11, eingesetzt, um das während der Farbentwicklung gebildete
Silber zu oxidieren (zu bleichen).
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Aus
EP 1 209 520 und
US 6 221 570 sind einteilige
Bleichfixierbadkonzentrate bekannt. Diese besitzen jedoch den Nachteil,
dass ein Oxidationsmittel wie z.B. Eisen(III)-Ethylendiamintetraessigsäure (Eisen(III)-EDTA)
und ein Reduktionsmittel wie z.B. Sulfit in ein und demselben Konzentrat
enthalten sind und daher chemisch miteinander reagieren. Dabei wird
das Sulfit zum Sulfat oxidiert und das Eisen(III)-EDTA zum Eisen(II)-EDTA
reduziert. Bei langen Lagerungszeiten oder langen Versandzeiten
kann diese chemische Reaktion nahezu vollständig ablaufen, so dass der
größte Teil
des Sulfits zum Sulfat umgesetzt wird und beim Ansatz der Regeneratorlösung nur
noch eine sehr geringe Menge an Sulfit vorliegt. Die Haltbarkeit
des Konzentrates und des daraus angesetzten Regenerators wird dadurch
deutlich reduziert. Ein anderer Nachteil ergibt sich aus der Tatsache,
dass bei längeren
Lagerungszeiten das Eisen(III)-EDTA auch durch andere Prozesse zum
Eisen(II)-EDTA reduziert wird. Dadurch liegt nach dem Ansetzen des
Regenerators aus dem Konzentrat nur noch eine geringe Menge des
für die
Bleichung erforderlichen Eisens als Eisen(III)-EDTA vor, wodurch
bei einem Frischansatz der Tanklösung
oder bei hohem Papierdurchsatz Bleichprobleme auftreten. Ein weiterer
Nachteil der Verwendung von einteiligen Bleichfixierbädern ist
die Tatsache, dass durch die Reaktion von Sulfit und Eisen(III)-EDTA
zu Sulfat und Eisen(II)-EDTA die Löslichkeit im Konzentrat deutlich
verschlechtert wird. Es können
daher starke Kristallausfällungen
von Ammonium-Eisen(II)-EDTA auftreten, die nicht mehr in Lösung gebracht
werden können
und dazu führen,
dass das Konzentrat unbrauchbar wird und nicht mehr verwendet werden
kann. Wegen der beschriebenen Nachteile von einteiligen Bleichfixierbädern haben
sich diese am Markt bisher nicht durchsetzen können.
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Um
die genannten Probleme mit einteiligen Konzentraten zu vermeiden,
werden deshalb zum Nachfüllen
häufig
zwei- oder dreiteilige Zubereitungen unterschiedlicher Zusammensetzung
verwendet, die in separaten Behältern
abgefüllt
sind. So bestehen z.B. handelsübliche
Bleichfixierbad-Nachfülllösungen aus
zwei bis drei Konzentraten, wobei ein Konzentrat das Bleichmittel
und ein zweites Konzentrat das Fixiermittel enthält. Ein drittes Konzentrat
kann eine Säure
zur pH-Wert-Einstellung enthalten, die Säure kann jedoch auch in einem
der Konzentratteile für
das Bleichmittel oder das Fixiermittel enthalten sein, so dass in
diesem Fall nur zwei Konzentratteile notwendig sind.
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Bei
Verwendung der bekannten mehrteiligen Nachfüll-Konzentrate kommt es trotz
deren hoher Lagerstabilität
immer wieder zu Problemen mit der Reproduzierbarkeit, was sich darin äußert, dass
die Wirkung der damit hergestellten Verarbeitungsbäder von
Ansatz zu Ansatz unterschiedlich sein kann, selbst wenn die Nachfülllösungen aus
der selben Produktionscharge stammen. Dieser unerwünschte Effekt,
durch den die Qualität
der verarbeiteten fotografischen Materialien beeinträchtigt wird,
ist zudem in Abhängigkeit
vom Verarbeitungsgerät
und vom Bedienungspersonal unterschiedlich stark ausgeprägt und kann
sogar zu vollkommen unbrauchbaren Verarbeitungsergebnissen führen, wodurch
im Falle von Originalen die Aufzeichnung unwiederbringlich verloren
ist.
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Die
bekannten Gebinde für
fotografische Verarbeitungschemikalien sind aus den genannten Gründen unbefriedigend.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Gebinde für fotografische
Verarbeitungschemikalien bereitzustellen, das die genannten Nachteile
der bekannten Ausführungen
vermeidet und das insbesondere an herkömmlichen Verarbeitungsgeräten ohne
Zusatzinstallationen funktioniert, das nicht die Stabilitätsnachteile
einteiliger Zubereitungen aufweist und das zu einer besseren Reproduzierbarkeit
der Verarbeitung führt.
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Es
wurde überraschend
gefunden, dass dies mit einem Mehrkammergebinde gelingt, das fotografische
Verarbeitungschemikalien enthält,
wobei die Chemikalien vor und/oder während der Entnahme und vor Erreichen
des Tanks in Kontakt miteinander geraten.
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Gegenstand
der Erfindung ist daher ein Gebinde zum Aufbewahren von fotografischen
Verarbeitungschemikalien und zum Einfüllen der Verarbeitungschemikalien
in einen Tank eines Verarbeitungsgerätes, wobei das Gebinde wenigstens
zwei unterschiedliche Chemikalien räumlich getrennt in Kammern
enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass die Chemikalien zu demselben Verarbeitungsschritt
gehören
und das Gebinde so ausgeführt
ist, dass die unterschiedlichen Chemikalien vor dem Einfüllen in
den Tank innerhalb des Gebindes miteinander in Kontakt gebracht
werden und/oder während
des Einfüllens
in den Tank (während
der Entnahme) miteinander in Kontakt gebracht werden.
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Bevorzugt
geraten die unterschiedlichen Chemikalien während der Entnahme in Kontakt
miteinander, um die vorstehend beschriebenen für einteilige Zubereitungen
bekannten Probleme sicher zu vermeiden. Dabei kann der Kontakt innerhalb
und/oder außerhalb
des Gebindes erfolgen. Bevorzugt erfolgt der Kontakt unmittelbar
an der Entnahmeöffnung
des Gebindes.
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Ein
Gebinde gemäß der vorliegenden
Erfindung wird im Folgenden auch Mehrkammergebinde und in einer
bevorzugten Ausführungsform
auch Mehrkammerflasche genannt und ist als eine feste Einheit zu
verstehen, die während
des Versands und beim üblichen
Einsatz beim Kunden bezüglich
der Kammern als eine Einheit erhalten bleibt. Es kann zusätzlich mit
den bekannten Materialien verpackt sein. Das Mehrkammergebinde weist
wenigstens eine Entnahmeöffnung
auf, die mit einem Verschluß versehen
ist. Für
die Entnahme muss der Verschluss geöffnet werden, wobei der Verschluss
in geöffnetem
Zustand weiter mit dem Mehrkammergebinde verbunden sein kann, wie
dies z.B. bei einem Klappverschluss der Fall ist, oder von dem Gebinde getrennt
sein kann, wie dies z.B. bei einem Schraubverschluss der Fall ist.
Der Verschluss oder ein Teil davon kann zum Öffnen auch durchstoßen werden,
und die verschiedenen Verschlußarten
können
auch miteinander kombiniert werden. Da der Inhalt des Mehrkammergebindes üblicherweise
als Ganzes entnommen wird, muss es nach dem ersten Öffnen nicht
mehr verschließbar
sein. Eine Wiederverschließbarkeit
kann jedoch sinnvoll sein, um bei der Entsorgung das Auslaufen von
Chemikalienresten zu verhindern.
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Die
fotografischen Verarbeitungschemikalien im Sinne der Erfindung sind
je Mehrkammergebinde die für
einen Verarbeitungsschritt notwendigen Nachfüllchemikalien, wobei unter
Nachfüllchemikalien
sowohl die Chemikalien für
den Neuansatz der Verarbeitungstanklösung als auch die Chemikalien
zum Ansatz der Regeneratortanklösung
zu verstehen sind. Dabei kann es sich um die reinen chemischen Verbindungen
selbst oder um geeignete Zubereitungen handeln, üblich sind jedoch konzentrierte
Zubereitungen der Chemikalien (Konzentrate). Die vorliegende Erfindung
ist für
jeden Verarbeitungsschritt jeden fotografischen Verarbeitungsprozesses
geeignet, für
den wenigstens zwei unterschiedliche Nachfüllchemikalien in separaten
Zubereitungen eingesetzt werden können.
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Es
hat sich gezeigt, dass eine bessere Reproduzierbarkeit der Verarbeitungsergebnisse
nur dann erreicht werden kann, wenn die unterschiedlichen Chemikalien
eines Mehrkammergebindes vor der Entnahme und/oder während der
Entnahme und vor Erreichen des Tanks in Kontakt miteinander geraten.
Dies ist besonders ausgeprägt
beim Nachfüllen
der Regeneratortanklösungen
unter Verwendung von Konzentraten.
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Ohne
den genauen Mechanismus zu kennen, wird angenommen, dass dieser
Kontakt eine Vormischung bewirkt, die Inhomogenitäten der
Chemikalienverteilung im Verarbeitungsgerät vorbeugt. So erfolgt z. B.
der Ansatz einer Regeneratorlösung
bei Verwendung der bekannten mehrteiligen Konzentrate in Minilabs meistens
direkt im Regeneratortank. Für
den Ansatz wird Wasser vorgelegt und dann die dafür benötigten Konzentrate
zugefügt.
Werden die Konzentrate wie üblich
einzeln nacheinander zugegeben, kann es zu einer Schichtenbildung
der Konzentrate im Regeneratortank kommen, die nur durch intensive
Durchmischung beseitigt werden kann. Allerdings ist in vielen Minilabs
aus Kosten- und Platzgründen
für die
Durchmischung nur eine Art Paddel vorgesehen, wodurch eine intensive
Durchmischung sehr lange dauert. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
hat sich gezeigt, dass selbst wenn lange Mischzeiten vorgegeben
werden, diese oft nicht eingehalten werden, um Zeit zu sparen und
es auch vorkommt, dass die Regeneratorlösung nach dem Ansatz gar nicht
durchmischt wird. Bei Verwendung der unzureichend durchmischten
Regeneratorlösung
werden im Laufe der Verarbeitung Chemikalien unterschiedlicher Konzentration
und unterschiedlicher Zusammensetzung der Verarbeitungslösung zudosiert,
was die schlechte Reproduzierbarkeit der Verarbeitung und damit
die schwankende Qualität
des verarbeiteten Materials erklärt.
Mit dem Mehrkammergebinde kann diesem Nachteil überraschend entgegengewirkt
werden. Es stellte sich heraus, dass so die notwendigen Mischzeiten
erheblich verringert werden können
und bei Verwendung besonders geeigneter erfindungsgemäßer Gebinde
sogar ganz auf das nachträgliche
Mischen verzichtet werden kann.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde gefunden, dass bei Verwendung
der bekannten mehrteiligen Konzentrate auch dadurch unbefriedigende
und nicht reproduzierbare Verarbeitungsergebnisse erhalten werden,
dass ein Konzentratteil entweder ganz vergessen wird oder dass z.B.
statt Teil A und Teil B zwei Teile A verwendet werden. In beiden
Fällen
wird die Verarbeitungslösung
unbrauchbar und damit verarbeitete fotografische Materialien sind
häufig
für immer
verloren. Zudem kann es vorkommen, dass Konzentrate aus verschiedenen
Produktionszeiten beim Ansatz miteinander vermischt werden, wobei
z.B. eine neue Charge Teil A und eine alte Charge Teil B vermischt
werden. Dies kann in den gebrauchsfertigen Lösungen zu Stabilitätsverlusten
sowie Abweichungen im pH-Wert führen
und ruft einen undefinierten Zustand hervor, denn kein Hersteller
von Verarbeitungschemikalien kann alle möglichen Kombinationen unterschiedlich
gealteter Konzentrate auf ihre Wirkungen und Nebenwirkungen bei
der Verarbeitung testen. Zudem kann so ein Teil einer Charge immer
wieder ungenutzt bleiben und dabei stark altern. Besonders hoch
ist der Schaden, wenn die Haltbarkeit der alten Charge bereits abgelaufen,
diese also nicht mehr verwendungsfähig ist und der Ansatz aus
dieser und einer neuen Charge unbrauchbar wird. Gerade in den letzten
Jahren hat die Arbeitsbelastung des Bedienpersonals immer stärker zugenommen,
was erklärt,
dass bei nicht automatisierten Regeneratoransätzen in zunehmendem Maße Reklamationen
auftreten und deutlich macht, wie wichtig es ist, die Bedienungssicherheit
zu erhöhen.
Da gemäß der vorliegenden
Erfindung die einzelnen Konzentrate zu einem Gebinde zusammengefasst
sind, ist deren Verwechslung nicht mehr möglich und alle Konzentrate
eines solchen Mehrkammergebindes haben die gleiche Produktionszeit
und haben die gleichen Lagerungsbedingungen durchlaufen.
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Zugleich
wird die Logistik bei Bestellung und Vorratslagerung vereinfacht
und die Handhabung ist im Vergleich zu den üblichen mehrteiligen Konzentraten
mit mehreren Flaschen erheblich rationeller.
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Als
Kontakt im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jede Berührung der
Chemikalien bzw. Chemikalienzubereitungen zu verstehen, bevor sie
einen Tank eines Verarbeitungsgerätes oder z.B. eine Verarbeitungsschale
erreichen. Der Kontakt vor der Entnahme wird üblicherweise kurz vor dem Gebrauch
des Gebindes hergestellt und bedarf einer Handhabung oder einer
maschinellen Operation. Der Zeitpunkt des Kontakts muss bei dieser
Variante so kurz vor der Entnahme gewählt werden, dass die für einteilige
Zubereitungen bekannten Nachteile noch nicht auftreten. Dies kann
daran erkannt werden, dass es während
der Kontaktzeit nicht zu Ausfällungen
kommt und die Aktivität
und Haltbarkeit der Verarbeitungschemikalien für die fotografische Verarbeitung
nicht wesentlich verringert ist. Bei dieser Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird der Gebindeinhalt nach dem Kontakt und vor der Entnahme
bevorzugt z. B. durch Schütteln
vermischt.
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Der
Kontakt kann z.B. während
der Entnahme beim Ausgießen
außerhalb
des Gebindes erfolgen, wenn sich die beiden Chemikalienströme dort
treffen; er kann vor und/oder während
der Entnahme in einer Mischvorrichtung, im Folgenden auch Adapter
genannt, erfolgen, die Teil des Gebindes ist oder an dem Gebinde
angebracht wird; und er kann vor der Entnahme in dem Gebinde erfolgen,
indem z.B. eine Trennvorrichtung zwischen den Kammern entfernt oder
durchstoßen
wird. Die als Beispiele genannten möglichen Ausführungen
der vorliegenden Erfindung können
auch miteinander kombiniert werden, wenn das Gebinde so konstruiert
ist, dass z.B. die Chemikalien aus zwei Kammern vor der Entnahme
in Kontakt geraten und diese Mischung mit einer Chemikalie aus einer
dritten Kammer während
der Entnahme in Kontakt gerät.
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Das
Mehrkammergebinde ohne die Verarbeitungschemikalien wird im Folgenden
auch Mehrkammerbehälter
genannt, unabhängig
davon, ob der Verschluß enthalten
ist oder nicht.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des Mehrkammerbehälters,
bei der es sich um eine Zweikammerflasche handelt, ist in den 1 und 2 dargestellt.
In 1 ist die Zweikammerflasche in der Vorderansicht
dargestellt und weist einen Flaschenhals (1) mit Gewinde
auf, der in einer zum Flaschenboden planparallelen Fläche (2)
endet. Die Flasche weist die voneinander getrennten Kammern (4)
und (5) auf. In der Ansicht von oben laut 2 ist
neben den zuvor genannten Merkmalen auch ein Verbindungssteg mit
einer oberen Abschlussfläche
(3) erkennbar, der an seinem unteren Ende die Kammern verbindet
und durchgehend bis zum Rand (2) voneinander trennt. Durch
einen Verschluß,
der in verschlossenem Zustand die Flächen (2) und (3) abdichtet,
kann so gewährleistet
werden, dass die Inhalte der Kammern (4) und (5)
vor der Entnahme nicht miteinander in Kontakt geraten.
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Bei
Verwendung eines Zweikammergebindes aus der zuvor genannten Zweikammerflasche
und den jeweiligen Verarbeitungschemikalien wurde völlig überraschend
gefunden, dass die Reproduzierbarkeit der Verarbeitungsergebnisse
sogar davon abhängen
kann, wie die Flasche beim Entleeren gehalten wird. Obwohl die Vorteile
der Erfindung unabhängig
davon erreicht werden, wie die Flasche gehalten wird, ist die Reproduzierbarkeit
im Durchschnitt besser, wenn die Flasche so gehalten wird, dass
die längere
Kante des Verbindungsstegs und damit auch dessen obere Abschlussfläche (3)
beim Ausgießen
horizontal verläuft,
wodurch die Kammern (4) und (5) nicht nebeneinander,
sondern übereinander
angeordnet sind.
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Der
Mehrkammerbehälter
wird bevorzugt so gestaltet, dass eine gute Durchmischung möglichst
direkt hinter der Entnahmeöffnung
(im Folgenden auch Ausgussöffnung,
Auslauföffung,
Ausguss oder Auslauf genannt) gewährleistet ist und bei der Entnahme
bevorzugt so gehalten, dass dies gefördert wird.
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Die
bevorzugte Handhabung kann durch die Form der Flasche beeinflusst
werden, indem z.B. Griffe, Griffeinbuchtungen oder Griffausbuchtungen
so an dem Gebinde angebracht werden, dass bei Nutzung dieser Griffhilfen
eine möglichst
gute Durchmischung stattfindet. Der Griff kann so ausgebildet sein,
dass er die Kammern zusammenhält
und/oder stabilisiert. In einer weiteren Ausführungsform des Mehrkammergebindes
kann ein Griff daran befestigt, insbesondere eingeklinkt werden.
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Die
Flasche laut den 1 und 2 ist ein
Beispiel für
eine bevorzugte Ausführungsform
des Mehrkammerbehälters,
bei der wenigstens zwei und insbesondere alle Kammern eine gemeinsame
verschließbare Entnahmeöffnung besitzen,
was einen sofortigen Kontakt direkt am Ausguß ermöglicht und bei horizontaler Anordnung
des Verbindungsstegs im Ausguß fließen die
Konzentrate offenbar direkt ineinander, statt wie bei der vertikalen
Anordnung zumindest anfangs nebeneinander her zu fließen. Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
des Mehrkammerbehälters,
die eine gute Durchmischung kurz vor oder während der Entnahme gewährleisten,
sind im Folgenden genannt, ohne dass die Erfindung darauf eingeschränkt wäre.
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Das
Gebinde gemäß der vorliegenden
Erfindung kann zwei, drei, vier oder auch mehr als vier Kammern
umfassen; bevorzugt umfasst es zwei oder drei und besonders bevorzugt
enthält
es zwei Kammern.
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Um
den Herstellungsaufwand niedrig zu halten, werden nur soviel Kammern
verwendet, wie notwendig sind, um die Vorteile der Erfindung zu
erreichen. Häufig
kann sich der Fachmann an den bekannten mehrteiligen Konzentraten
orientieren, um eine geeignete Aufteilung eines Konzentrates für das Mehrkammergebinde
zu finden. Die Aufteilung kann jedoch bevorzugt auch speziell für das Gebinde
gemäß der vorliegenden Erfindung
optimiert werden, z. B. indem die Anzahl Teile reduziert wird, um
die Herstellungskosten für
das Mehrkammergebinde zu verringern oder indem die Volumina der
Teile so eingestellt werden, dass der vor und/oder während der
Entnahme stattfindende Kontakt zu einer möglichst intensiven Durchmischung
führt.
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Obwohl
die einzelnen Kammern des Mehrkammergebindes unabhängig voneinander
jedes beliebige Volumen einnehmen können, hat es sich für die Durchmischung
als günstig
erwiesen, wenn die Inhalte der einzelnen Kammern nicht zu stark
voneinander abweichen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Mehrkammergebindes ist deshalb das Verhältnis (Q
Vol)
zwischen dem Volumen der größten Kammer
(V
max) und dem Volumen der kleinsten Kammer
(V
min)
höchstens gleich 4, insbesondere
zwischen 1 und 2,5. Besonders bevorzugt sind alle Kammern etwa gleich groß, was bedeutet,
dass Q
vol zwischen 1 und 1,2 beträgt.
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Unter
dem Volumen einer Kammer des Mehrkammergebindes wird der gesamte
Innenraum der Kammer verstanden, also sowohl der mit Verarbeitungschemikalien
gefüllte
Raum als auch ein gegebenenfalls vorhandenes Restvolumen. Für die sichere
Handhabung ist es weiterhin bevorzugt, wenn das Gebinde insgesamt nicht
mehr als 20 kg, insbesondere nicht mehr als 10 kg wiegt. Geeignete
Mehrkammergebinde sind z.B. Zweikammergebinde mit Kammervolumina
von 2 mal 100 ml bis 2 mal 5 L, bevorzugt mit Kammervolumina von
2 mal 125 ml bis 2 mal 3 L und besonders bevorzugt mit Kammervolumina
von 2 mal 250 ml bis 2 mal 2,5 L.
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Die
Optimierung der Teile eines Verarbeitungs-Nachfüllkonzentrates in der Weise,
dass sie vom Volumen zu den Mehrkammergebinden passen, ist dem Fachmann
auf dem Gebiet fotografischer Verarbeitungschemikalien bekannt und
die Erfindung ist nicht auf eine besondere Art der Aufteilung begrenzt.
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Um
Herstellungskosten zu sparen, enthalten die Kammern eines Mehrkammergebindes
bevorzugt alle unterschiedliche Zubereitungen und sind alle zu wenigstens
50 Vol.-%, insbesondere zu wenigstens 70 Vol-% und besonders bevorzugt
zu wenigstens 80 Vol.-% mit der Zubereitung gefüllt. Das restliche, nicht von
der Zubereitung ausgefüllte
Volumen der Kammern ist üblicherweise
mit Luft bzw. einer Gleichgewichtsmischung aus Luft und den aus
den Zubereitungen entweichenden Gasen gefüllt. Statt Luft kann jedoch
wenigstens teilweise auch ein Schutzgas enthalten sein oder der
Luftdruck kann in den Kammern reduziert sein. Als Schutzgas im Sinne
der Erfindung ist jedes Gas bzw. Gasgemisch zu verstehen, dass unter
den üblichen
Lagerungsbedingungen nicht mit dem Konzentrat in der gleichen Kammer
reagiert. Besonders bevorzugt ist das Schutzgas frei von Sauerstoff
und es handelt sich z.B. um Stickstoff, Kohlendioxid oder Argon.
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Das
Mehrkammergebinde kann jedoch auch Kammern enthalten, in denen sich
keine Zubereitung befindet oder zwei oder mehr Kammern, die dieselbe
Zubereitung besitzen. Nicht für
die Aufnahme von Zubereitungen verwendete Kammern, nicht genutzte
Teilvolumina und mehrere Kammern mit der gleichen Zubereitung werden
wenn möglich
vermieden, können
aber z. B. aus Stabilitätsgründen oder
aus herstellungstechnischen Gründen
notwendig sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Mehrkammergebindes besitzen wenigstens zwei Kammern, bevorzugt
alle Kammern, eine gemeinsame verschließbare Entnahme-Öffnung und
die Kammern sind in geschlossenem Zustand voneinander getrennt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Mehrkammergebindes gemäß der vorliegenden Erfindung
besitzen wenigstens zwei Kammern, bevorzugt alle Kammern, separate Öffnungen,
die mit einem Adapter zu einer Entnahmeöffnung verbunden sind. In dieser
Ausführungsform
ist es entscheidend, dass die unterschiedlichen Chemikalien während Transport
und Lagerung nicht schon in dem Adapter in Kontakt geraten. Der
Adapter kann z. B. aus Kanälen
bestehen, die von den einzelnen Kammern ausgehen und separat zu einem
Verschluß am
Ausguss geführt
werden, wo sie auch gegeneinander abgedichtet werden.
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Wenn
die unterschiedlichen Chemikalien während der Entnahme in dem Adapter
in Kontakt geraten sollen, müssen
die einzelnen Kammern während
Transport und Lagerung verschlossen sein und erst kurz vor der Entnahme
und vor Aufsetzen des Adapters geöffnet werden. Das kann z. B.
dadurch geschehen, dass der Adapter beim Aufsetzen auf das Gebinde
gleichzeitig die Kammern öffnet,
indem er z. B. eine Sollbruchstelle oder ein Siegel durchbricht
und an dieser Stelle andockt. Ein solcher Adapter kann auch Elemente
enthalten, die ein Durchmischen der Chemikalien fördern. Möglich sind
auch Adapter mit Ventilen und insbesondere solche mit Rückschlagventilen.
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Bevorzugt
weist das Mehrkammergebinde nur einen Verschluß auf, der alle Kammern verschließt, wofür jede bekannte
Verschlussart geeignet ist, solange die Kammern dadurch gegeneinander
abgedichtet werden. Insbesondere kann es sich bei dem Verschluß um einen
Pfropfen, ein Siegel, einen Klappdeckel oder einen Schraubverschluss
handeln, und besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Verschluß um einen Schraubverschluß.
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Ein
Schraubverschluss, der z. B. für
den Zweikammerbehälter
laut den 1 und 2 verwendet wird,
kann durch Formung und Auswahl der Materialien schon allein genügend sein,
um das erfindungsgemäße Gebinde
abzudichten, bevorzugt enthält
er jedoch eine Einlage z.B. in Form einer Dichtscheibe aus weicherem
bzw. flexiblerem und chemikalienresistentem Material, die ein sicheres
Abdichten erlaubt.
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Ein
Klappdeckel ist bevorzugt Teil einer Verschlussvorrichtung, die über den
oder die Ausgussstutzen der Kammern geschoben wird und dort formschlüssig z.B.
durch Einrasten befestigt ist. Durch das Aufstecken der Verschlussvorrichtung
werden gleichzeitig die Kammern stabilisiert und zusammengehalten.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführung der vorliegenden Erfindung
sind die Kammern des Gebindes auch gasdicht gegeneinander getrennt.
Damit wird vermieden, dass flüchtige
Bestandteile der unterschiedlichen Chemikalien während Transport und Lagerung
miteinander in Kontakt geraten. Dies kann mit bekannten Verschlussarten
erreicht werden, besonders vorteilhaft wird es jedoch mit einem
auf dem Flaschenhals angebrachten Siegel erreicht, das gleichzeitig
alle Kammern abdichtet und das vor der Entnahme abgezogen oder durchstoßen wird.
Bei der Flasche laut den 1 und 2 wird das
Siegel z. B. so angebracht, dass es die Flächen (2) und (3)
und damit auch die Kammern (4) und (5) abdichtet.
Das Siegel kann z. B. aufgeklebt oder aus dem Flaschenmaterial selbst
geformt und verschweisst werden. Besonders bevorzugt besteht das
Siegel aus einer geeigneten Folie, insbesondere aus aluminiumkaschiertem
Polyethylen und wird insbesondere durch Hochfrequenzverschweißung fest
mit der Mehrkammerbehälteröffnung verbunden.
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Das
Mehrkammergebinde gemäß der vorliegenden
Erfindung kann aus allen bekannten Materialien bestehen, die gegenüber den
verwendeten Lösungen
beständig
sind. Um ein geringes Gewicht zu ermöglichen, ist es jedoch bevorzugt,
wenn das Gebinde überwiegend
aus Kunststoff besteht und insbesondere wenn es vollständig aus
Kunststoff besteht. Kunststoffgebinde sind zudem sehr bruchfest
und können
im Vergleich zu anderen Materialien bei der Herstellung einfacher
geformt werden. Als Kunststoffe sind alle formbaren Kunststoffe
geeignet, die üblicherweise
z.B. für
die Herstellung von Kunststoffflaschen eingesetzt werden. Für die Mehrkammergebinde
besonders geeignete Kunstoffe sind Polyethylen (PE), Polypropylen
(PP), Polyethylenterephthalat (PET) oder Polyvinylchlorid (PVC);
Mischungen daraus; oder Copolymere aus den den genannten Polymeren
zugrundeliegenden Monomeren. Um eine Entsorgung zu erleichtern,
werden die Gebinde bevorzugt aus sortenreinen Kunststoffen, insbesondere
aus PE, PP oder PET, gefertigt. Vorteilhaft kann auch Recycling-Kunststoff
verwendet werden.
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Mehrkammergebinde
aus Glas sind prinzipiell auch einsetzbar, wegen deren Zerbrechlichkeit
und des hohen Gewichts aber weniger gut geeignet als solche aus
Kunststoff.
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Die
erfindungsgemäßen Vorteile
können
schon durch separate Behältnisse
erreicht werden, die mechanisch zu einem Gebinde verbunden werden,
z.B. indem sie in einer Verpackung, insbesondere einem Karton, oder
z.B. durch geeignete integrierte ineinandergreifende Profile oder
Klemmvorrichtungen, zusammengehalten werden, oder indem sie z.B.
mit einer Schrumpffolie und/oder einer Klebefolie und/oder einem
elastischen und/oder einem federnden Material fest verbunden werden.
Besonders vorteilhaft werden sie mit einem Klebeetikett zusammengehalten,
das auch für
die Warn- und Gebrauchshinweise benötigt wird.
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Unabhängig davon,
ob separate Behälter
oder festverbundene Kammern verwendet werden, ist es bevorzugt,
wenn die Flaschenhälse
der einzelnen Behälter
bzw. Kammern unsymmetrisch so angeordnet sind, dass sich die einzelnen
Flaschenhälse
möglichst
nahe kommen. Dadurch kann einfach ein Verschluß aufgeschraubt oder aufgesteckt
werden. Für
Zweikammerbehälter
ist eine Ausführung
entsprechend den 1 und 2 besonders
bevorzugt, bei der die Hälse
der beiden Kammern in einem runden Schraubgewinde münden. Diese
Ausführung
läßt sich
z. B. mit separaten Behältern
bzw. Flaschen realisieren, die jeweils einen halbrunden Flaschenhals
am äußeren Rand
der Flasche aufweisen und die passgenau miteinander verbunden werden.
Die passgenaue Verbindung kann dabei z. B. dadurch erreicht werden,
dass die Berührungsflächen der
Flaschen Merkmale wie Nut und Rippe bzw. allgemein Vertiefung auf
einer Fläche
und Erhöhung
auf der anliegenden Fläche
enthalten, die passgenau ineinander greifen.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung sind die Kammern dagegen physikochemisch und/oder
chemisch fest miteinander verbunden. Unter einer physikochemischen
Verbindung ist z.B. eine auf Adhäsion
beruhende Klebung zu verstehen und unter einer chemischen Bindung
z.B. eine auf einer chemischen Reaktion beruhende Klebung, das Verschmelzen
der Behälterteile
oder die Herstellung der Behälterteile als
eine in sich zusammenhängende
Einheit. Besonders bevorzugt ist es, die Behälterteile als eine in sich
zusammenhängende
Einheit herzustellen, indem der Mehrkammerbehälter z.B. im Spritzgiessverfahren
oder im Extrusionsblasformverfahren (Extrusionsblasverfahren) mit
einer Form hergestellt wird. Dabei kann zunächst auch nur eine große Kammer
hergestellt werden, aus der dann z.B. durch Verschweißen die
benötigte
Anzahl Kammern erhalten wird. Die 1 und 2 zeigen
einen solchen im Extrusionsblasverfahren hergestellten Zweikammerbehälter. Die
Behälter
können
dadurch zusätzlich
stabilisiert werden, dass auch die in diesem Fall fest verbundenen
Kammern mit einer Schrumpf- oder Klebefolie verbunden werden. Besonders
vorteilhaft ist es, die Kammern mit einem Klebeetikett zu verbinden.
Man erhält
so eine große
Etikettfläche
für die
erforderlichen Hinweise und gleichzeitig eine höhere Stabilität des Mehrkammerbehälters.
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Besonders
bevorzugt sind Mehrkammerbehälter,
insbesondere Zweikammerflaschen, die aus wenigstens zwei Behälterteilen
mit Ausgussstutzen bestehen, die einstückig aus Kunststoff geformt
sind und deren Behälterteile über einen
Verbindungssteg miteinander verbunden sind, der etwa parallel zur
axialen Erstreckung der Behälterteile
verläuft.
Jeder Behälterteil
kann zu beiden Seiten des axialen Verbindungsstegs über wenigstens
eine im wesentlichen radial verlaufende, stegartige Versteifung
an den bzw. an die benachbarten Behälterteile) angebunden sein.
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Die
radialen Versteifungsstege der Behälterteile verleihen dem Mehrkammerbehälter eine
grössere Steifigkeit.
Insbesondere wird dadurch ein Verkippen bzw. Verschwenken der Behälterteile
um den axialen Verbindungssteg verhindert. Durch die konstruktionsbedingte
Erhöhung
der Behältersteifigkeit
kann die Wandstärke
der Behälterteile
verringert werden, was sich vorteilhaft auf die Herstellkosten des
Mehrkammerbehälters
auswirkt.
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Eine
besonders verkippungssteife Konstruktion des Mehrkammerbehälters, auch
bei reduzierter Wandstärke
der Behälterteile,
ergibt sich, wenn die radialen Versteifungsstege mit dem axialen
Verbindungssteg verbunden sind.
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Der
besonders bevorzugte Mehrkammerbehälter mit wenigstens zwei gleichartigen, über einen
axialen Verbindungssteg miteinander verbundenen Behälterteilen
mit Ausgussstutzen, die zusammen einen Behälterhals bilden, wird vorteilhaft
mit dem Extrusionsblasformverfahren hergestellt. Das Extrusionsblasformverfahren
ist erprobt und erlaubt die massentechnische, kostengünstige Herstellung
der einstückigen
Mehrkammerbehälter
aus Kunststoff in grossen Stückzahlen.
Dabei wird ein Vorformling in eine zur Herstellung und Verbindung
der Behälterteile
entsprechend mit separaten Formkammern ausstattete Blasform eingebracht und über einen
in die Blasform eingeführten
Blasdorn mittels eines unter Überdruck
eingeblasenen Gases aufgeblasen. Der Vorformling, der meist aus
aufgeschmolzenem Kunststoff-Granulat hergestellt wird, kann in unterschiedlichen
Formen vorliegen. Beispielsweise kann er als Schlauch ausgebildet
sein oder eine längliche, zylindrische
Gestalt aufweisen. Der Vorformling wird unmittelbar nach seiner
Herstellung oder auch erst zu einem späteren Zeitpunkt in die Kavität einer
Blasform eingebracht und entsprechend dem Formhohlraum aufgeblasen
und dadurch zu seiner endgültigen
Form ausgeformt.
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Mehrkammerbehälter mit
drei, vier oder mehr getrennten Kammern können analog aufgebaut und hergestellt
werden, wie für
den Zweikammerbehälter
beschrieben. Die einzelnen Flaschen können dabei z. B. in einer Reihe
oder konzentrisch angeordnet sein, bevorzugt sind sie jedoch Tortenstück-artig
angeordnet (3 Kreissegmente je 120° bei einer Dreikammerflasche)
und die Hälse
der einzeln Flaschen bzw. Kammern ergänzen sich zu einem bevorzugt
runden Hals des Mehrkammergebindes. In dem Hals setzen sich die
Begrenzungsflächen
der Kammern in einem Steg fort, wie zuvor für die Zweikammerflasche laut
den 1 und 2 beschrieben.
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Für einen
Dreikammerbehälter
teilt der Steg den Hals in 3 Durchlässe, für eine Vierkammerflasche in vier,
usw..
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Dem
Mehrkammerbehälter
können
zwar auch Teilmengen entnommen werden, bevorzugt ist es jedoch,
einen Mehrkammerbehälter
bei einer Entnahme vollständig
zu entleeren. Dies ermöglicht
einen größeren Durchlass
des Flaschenhalses gegenüber
dem Durchlass, der für
ein genaues Dosieren zulässig
wäre. Es hat
sich herausgestellt, dass ein größerer Durchlassquerschnitt
günstig
für die
Durchmischung ist. Bevorzugt beträgt der Durchlassquerschnitt
am Flaschenhals für
wenigstens eine Kammer wenigstens 50 mm2,
insbesondere wenigstens 150 mm2 und besonders bevorzugt
wenigstens 250 mm2. Weitere Vorteile werden
erzielt, wenn alle Kammern des Mehrkammerbehälters einen solchen Querschnitt
aufweisen. Größere Durchlassquerschnitte
erleichtern zudem die Befüllung
der Mehrkammerbehälter.
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Die
Verarbeitungschemikalien können
in dem Mehrkammergebinde als Flüssigkeiten,
Feststoffe oder Mischungen daraus enthalten sein, insbesondere als
Lösungen,
Pasten, Pulver, Granulate oder Dispersionen wie Aufschlämmungen
oder Emulsionen. Die Chemikalien sind in den Kammern entweder fließfähig enthalten, oder
können
durch Handhabungen vor der Entnahme in einen fließfähigen Zustand überführt werden.
Geeignete Handhabungen können
z.B. Schütteln
sein oder dass vor der Entnahme wenigstens 2 Kammern miteinander
verbunden und durchmischt werden. Bevorzugt enthält das Mehrkammergebinde konzentrierte
Lösungen
der Verarbeitungschemikalien.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
das Mehrkammergebinde die Chemikalien für ein zwei- oder mehrteiliges
Bleichfixierbadkonzentrat. Für
diesen Verarbeitungsschritt sind die bekannten Gebinde besonders
unbefriedigend und es zeigte sich, dass die zuvor beschriebenen
Probleme bzgl. schlecht reproduzierbarer Verarbeitungsergebnisse
stark verringert werden können,
wenn zum Nachfüllen
der Bleichfixierbad-Regeneratorlösung
ein Mehrkammergebinde verwendet wird. Dieser Vorteil ist besonders
ausgeprägt
bei der Verarbeitung von farbfotografischen Silberhalogenidmaterialen,
insbesondere von Kopiermaterialien mit einem Silberchloridgehalt
von wenigstens 95 mol-% bezogen auf das gesamte Silberhalogenid
in dem Material und tritt am stärksten
bei kurzen Bleichfixierzeiten von 10 bis 130 Sekunden, besonders
von 15 bis 90 Sekunden und insbesondere von 20 bis 60 Sekunden auf.
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Besonders
gute Ergebnisse können
mit einem Mehrkammergebinde erzielt werden, bei dem das Bleichmittel
und das Fixiermittel in getrennten Kammern und insbesondere jeweils
als Konzentrat enthalten sind.
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Insbesondere
gegenüber
den bekannten einteiligen Bleichfixierbadkonzentraten kann dadurch
eine erhöhte
Selbstoxidation des Konzentrates vermieden werden, wodurch die Haltbarkeit
sowohl des Konzentrates selbst als auch der daraus angesetzten Regeneratortanklösung (Regenerator)
erheblich verbessert wird.
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Zudem
ist es möglich,
eine höher
konzentrierte Zubereitung herzustellen und dadurch Transport- und Lagerkosten
zu sparen, ohne dass es zu Ausfällungen
kommt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
besteht das Mehrkammergebinde aus 2 Kammern, wobei die eine ein
Konzentrat mit einem Bleichmittel enthält, das aus einem Fe(III)-komplexsalz
wie z.B. Eisen(III)-EDTA oder Eisen(III)-EDDS sowie einer Puffersubstanz
wie z.B. Essigsäure,
Imidazol, Phosphorsäure
oder Dicarbonsäuren
bzw. deren Salzen besteht. Die andere Kammer enthält ein Konzentrat
mit einem Fixiermittel, bevorzugt Thiosulfat, insbesondere Ammoniumthiosulfat
und vorteilhaft zusätzlich
ein Stabilisierungsmittel für das
Fixiermittel, z.B. ein Sulfitsalz. Die beiden Konzentrate können zusätzlich Nitrat
oder Bromid enthalten.
-
Fe(III)-komplexsalze,
die sich für
fotografische Bleich- und Bleichfixierbäder eignen, sind aus einer Vielzahl
von Dokumenten bekannt (z.B.
EP
329 088 , 584 665, 507 126, 556 782, 532 003, 750 226, 657
777, 599 620, 588 289, 723 194, 851 287, 840 168, 871 065, 567 126,
726 203 und
US 5 670 305 ).
-
Bevorzugte
Komplexbildner für
Fe(III) sind: Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), Propylendiamintetraessigsäure (PDTA), β-Alanindiessigsäure (ADA),
Diethylentriaminpentaessigsäure
(DTPA), Methyliminodiessigsäure
(MIDA), Ethylendiaminmonosuccinat (EDMS), Methylglycindiessigsäure (MGDA),
Ethylendiamindisuccinat (EDDS), speziell (S,S)-EDDS, Iminobernsteinsäure, Iminobernsteinsäurepropionsäure und
2-Hydroxypropyliminodiessigsäure
und ein bevorzugtes Bleichmittel enthält wenigstens einen Eisenkomplex
mit einem der genannten Komplexbildner.
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Es
sind auch Gemische von Komplexbildnern einsetzbar und es werden
im Konzentrat zwischen 0,15 bis 1,5 und bevorzugt zwischen 0,2 bis
1,2 und besonders bevorzugt 0,3 bis 0,9 mol/L Fe(III)-Komplexbildner eingesetzt.
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Zusätzlich können auch
Bleichbeschleuniger wie z.B. 3-Mercapto-1,2,4-triazol oder Thioglycerin
eingesetzt werden.
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Weitere
Konzentratbestandteile können
z.B. Aminopolycarbonsäuren,
Rehalogenierungsmittel, Säuren
und Laugen zur pH-Einstellung, Bleichbeschleuniger, Weißkuppler
und Puffersubstanzen sein (s. Research Disclosure 37 038, Februar
1995, Seiten 107 bis 109).
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Bevorzugte
Puffersubstanzen neben Essigsäure
sind Dicarbonsäuren
wie z.B. Malonsäure,
Bernsteinsäure
oder Adipinsäure
sowie deren Salze. Eine Puffersubstanz kann sowohl in der Kammer
mit dem Bleichmittel als auch in der Kammer mit dem Fixiermittel
enthalten sein.
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Der
pH-Wert im Konzentrat, der das Bleichmittel enthält, beträgt 1 bis 9, bevorzugt 2 bis
8 und besonders bevorzugt 2,5 bis 7,5.
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Als
Phosphate können
die Alkalisalze und/oder Ammoniumsalze eingesetzt werden, z.B. Ammoniumdihydrogenphosphat,
di-Ammoniumhydrogenphosphat, tri-Ammoniumphosphat, Kaliumdihydrogenphosphat, di-Kaliumhydrogenphosphat,
tri-Kaliumphosphat,
Natriumdihydrogenphosphat, di-Natriumhydrogenphosphat, tri-Natriumphosphat.
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Als
Nitrate und Bromide können
Alkali- und/oder Ammoniumnitrate und -bromide eingesetzt werden.
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Die
Phosphate, Nitrate und Bromide werden dem Konzentrat vorzugsweise
in einer Menge von 0,1 bis 2,0 mol/l, insbesondere 0,2 bis 1 mol/l
zugesetzt.
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Als
Fixiermittel eignen sich besonders Natrium-, Kalium- und insbesondere
Ammoniumthiosulfat. Daneben können
auch Natrium-, Kalium- und Ammoniumthiocyanat als Fixiermittel eingesetzt
werden. Zusätzlich können Fixierbeschleuniger
wie z.B. Imidazol eingesetzt werden.
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Als
Sulfitsalze eignen sich z.B. Ammoniumsulfit, Ammoniumhydrogensulfit,
Natriumsulfit, Natriumdisulfit, Natriumhydrogensulfit, Kaliumsulfit,
Kaliumdisulfit, Kaliumhydrogensulfit. Als Sulfinsäuren eignen
sich z.B. Hydroxymethansulfinsäure,
Formamidinsulfinsäure,
Benzolsulfinsäure,
p-Toluolsulfinsäure,
Methansulfinsäure,
o-Amidosulfinsäure
und deren Salze.
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Zusätzlich können die
Konzentrate noch andere Komplexbildner einzeln oder im Gemisch zugesetzt werden.
Dafür bevorzugte
Komplexbildner sind Polycarbonsäuren
wie z.B. Oxalsäure,
Malonsäure,
Glutarsäure,
Adipinsäure,
Korksäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Itaconsäure
oder Phthalsäure.
Ebenso bevorzugt sind Polyhydroxy-polycarbonsäuren wie z.B. Citronensäure, Glykolsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Weinsäure oder Galactarsäure.
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Nach
dem Öffnen
und Entleeren des Gebindes treten die beiden Konzentrate des Gebindes
direkt hinter dem Ausguß miteinander
in Kontakt und werden anschließend üblicherweise
mit Wasser im Verhältnis
1:1 bis 1:20, bevorzugt im Verhältnis
1:2 bis 1:15 und besonders bevorzugt 1:3 bis 1:12 verdünnt. Die
Konzentrate können
nach dem Öffnen
und Entleeren des Gebindes auch unverdünnt eingesetzt werden.
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Das
Mehrkammergebinde für
eine Bleichfixier-Nachfülllösung kann
auch ein drittes Konzentrat umfassen, das z.B. eine Säure wie
z.B. Essigsäure,
Bernsteinsäure,
Phosphorsäure,
Salpetersäure
oder Schwefelsäure
enthält,
mit der der pH-Wert im Regeneratortank der Bleichfixierbadlösung eingestellt
werden kann. Die Säure
ist jedoch bevorzugt in der Kammer für das Bleichmittel und/oder
der Kammer für
das Fixiermittel enthalten, so dass in diesem Fall nur zwei Konzentratteile
notwendig sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden nicht nur die Chemikalien für einen
Verarbeitungsschritt mit einem Mehrkammergebinde nachgefüllt, sondern
auch die für
wenigstens einen weiteren Verarbeitungsschritt benötigten Chemikalien
mit einem Mehrkammergebinde nachgefüllt. Wird wie vorstehend beschrieben
ein Mehrkammergebinde zum Nachfüllen
der Bleichfixier-Chemikalien
eingesetzt, ist es z.B. vorteilhaft, auch zum Nachfüllen der
Farbentwickler-Chemikalien ein Mehrkammergebinde zu verwenden.
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Farbentwickler
werden bei der Entwicklung von farbfotografischen Silberhalogenidmaterialien
verwendet. In den Farbentwicklerlösungen wird an den belichteten
Stellen der Emulsionsschichten des Materials das Silberhalogenid
zu metallischem Silber reduziert. Die bei diesem Vorgang entstehenden
Oxidationsprodukte des Farbentwicklers reagieren mit den in den
Emulsionsschichten enthaltenen Farbkupplern zu gelben, purpurnen
und blaugrünen
Bildfarbstoffen. Gleichzeitig mit den Schwarzweißbildern entstehen so Farbstoffbilder, die übrigbleiben,
wenn in der nachfolgenden Verarbeitung das metallische Silber gebleicht
und entfernt wird. Das Entfernen des metallischen Silbers erfolgt
bei der Verarbeitung von Colornegativ-Papier überwiegend in einem Bleichfixierbad,
bei der Verarbeitung von Colornegativ-Filmen überwiegend in einem Bleichbad
und einem anschließenden
Fixierbad.
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Zum
Ansatz von Farbentwicklerlösungen
werden üblicherweise
drei verschiedene Konzentrate verwendet, da bestimmte Bestandteile
des Entwicklerbades bei längerer
Standzeit nicht miteinander verträglich sind. So enthält z.B.
ein Konzentrat das Oxidationsschutzmittel, ein Hilfslösemittel
und einen Weißtöner, ein zweites Konzentrat
die Farbentwicklersubstanz, z.B. 4-(N-Ethyl-N-2-methylsulfonylaminoethyl)-2-methyl-phenylendiaminsesquisulfat
(CD-3) oder 4-(N-Ethyl-N-2-hydroxyethyl)-2-methylphenylendiaminsulfat
(CD-4), sowie meist auch zusätzlich
ein Oxidationsschutzmittel und ein drittes Konzentrat eine Puffersubstanz,
Alkali, ein Kalkschutzmittel und gegebenenfalls ein Antischleiermittel.
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Besonders
gute Ergebnisse können
mit einem Mehrkammergebinde erzielt werden, bei dem die Entwicklersubstanz
und das Alkali in getrennten Kammern und insbesondere jeweils als
Konzentrat enthalten sind.
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Insbesondere
gegenüber
den bekannten einteiligen Farbentwicklerkonzentraten kann dadurch
eine erhöhte
Selbstoxidation des Konzentrates vermieden werden, wodurch die Haltbarkeit
sowohl des Konzentrates selbst als auch der daraus angesetzten Regeneratortanklösung (Regenerator)
erheblich verbessert wird.
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Zudem
ist es möglich,
eine höher
konzentrierte Zubereitung herzustellen und dadurch Transport- und Lagerkosten
zu sparen, ohne dass es zu Ausfällungen
kommt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
besteht das Mehrkammergebinde aus 2 Kammern, wobei die eine ein
Konzentrat mit einer Farbentwicklersubstanz wie z.B. 4-(N-Ethyl-N-2-methylsulfonylaminoethyl)-2-methyl-phenylendiaminsesquisulfat
(CD-3) oder 4-(N-Ethyl-N-2-hydroxyethyl)-2-methylphenylendiaminsulfat
(CD-4) enthält
und einen pH-Wert kleiner 7 besitzt. Die andere Kammer enthält ein Konzentrat,
das einen pH-Wert größer 7 besitzt
und u.a. einen Puffer und Alkali enthält.
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Die
Farbentwicklersubstanz kann im Konzentrat als Sulfat, wie dies bei
CD-3 oder CD-4 gebräuchlich ist,
aber auch als Phosphat, p-Toluolsulfonat, Chlorid oder als freie
Base, zugesetzt werden. Es können
aber auch CD-3 (Sesquisulfat) bzw. CD-4 (Sulfat) eingesetzt und
die Sulfationen durch Fällung
mit Metallionen und Filtrieren abgetrennt werden.
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Die
Farbentwicklersubstanzen werden im Konzentrat zwischen 0,04 bis
2,3 mol/l, bevorzugt zwischen 0,05 bis 2,1 mol/l und besonders bevorzugt
zwischen 0,06 bis 1,9 mol/l eingesetzt.
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Die
erfindungsgemäßen Konzentrate
für einen
Farbentwickler (Entwicklerkonzentrat) enthalten neben der Farbentwicklersubstanz
noch die üblichen,
für die
Entwicklung eines farbfotografischen Materials erforderlichen Chemikalien,
insbesondere Oxidationsschutzmittel, Lösemittel, Netzmittel, Kalkschutzmittel,
Weißtöner, Komplexbildner
für Schwermetallionen,
ein Puffersystem, Antischleiermittel sowie Säuren oder Laugen zur pH-Einstellung.
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Geeignete
Oxidationsschutzmittel sind Alkali-Sulfite oder Alkali-Disulfite,
Hydroxylamin (HA), Diethylhydroxylamin (DEHA), N,N-bis(2-sulfoethyl)
hydroxylamin (HADS) sowie Verbindungen der Formeln (I), (II) und
(III):
worin
R
1 gegebenenfalls
substituiertes Alkyl,
R
2 gegebenenfalls
substituiertes Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl und
n
0 oder 1
bedeuten, vorzugsweise solche, bei denen wenigstens
einer der Reste R
1 und R
2 wenigstens
eine -OH-, -COOH- oder -SO
3H-Gruppe enthält;
worin
R
3 eine
Alkyl- oder Acylgruppe bedeutet;
worin
R
4 eine
gegebenenfalls durch O-Atome unterbrochene Alkylengruppe und
m
eine Zahl von wenigstens 2 bedeutet.
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Die
Alkylgruppen R1, R2,
R3, die Alkylengruppe R4 und
die Arylgruppe R2 können über die angegebene Substitution
hinaus weitere Substituenten aufweisen.
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Beispiele
für geeignete
Oxidationsschutzmittel sind
-
Bei
Verwendung von 4-(N-Ethyl-N-2-methylsulfonylaminoethyl)-2-methylphenylendiaminsesquisulfat (CD-3)
oder 4-(N-Ethyl-N-2-hydroxyethyl)-2-methylphenylendiaminsulfat (CD-4 als
Farbentwicklersubstanz sind Sulfite, Hydroxalymin, Diethylhydroxylamin
und Oxidationsschutzmittel (0–2)
bevorzugt. Besonders bevorzugte Oxidationsschutzmittel sind Hydroxylammoniumsulfat,
Natriumsulfit, Kaliumsulfit, (0–2)
und Diethylhydroxylamin.
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Es
sind auch Kombinationen von Oxidationsschutzmitteln oder der Einsatz
mehrerer Oxidationsschutzmittel möglich.
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Die
Oxidationsschutzmittel werden im Konzentrat in Mengen von 0,1 mmol
bis 10,0 mol/l, bevorzugt in Mengen von 0,5 mmol bis 8,0 mol/l,
besonders bevorzugt in Mengen von 1,0 mmol bis 6,0 mol/l eingesetzt.
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Die
Konzentrate zur Verarbeitung von Colornegativ-Papieren können in
einer bevorzugten Ausführungsform
ein oder mehrere wasserlösliche
organische Lösungsmittel
enthalten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
für Konzentrate
zur Verarbeitung von Colornegativ-Papieren enthält das organische Lösungsmittel
ein Gemisch von Polyethylenglykolen unterschiedlichen Molekulargewichts
von Monoethylenglykol bis zum Polyethylenglykol mit einem mittleren
Molgewicht von 20 000, beispielsweise eine Mischung aus Diethylenglykol,
Polyethylenglykol mit dem mittleren Molgewicht von 400 und Polyethylenglykol
mit dem mittleren Molgewicht von 15 000. Die mittleren Molgewichte
sind Gewichtsmittel.
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Das
Polyethylenglykolgemisch macht insbesondere wenigstens 90 Vol.-%
des organischen Lösungsmittels
aus.
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Als
bevorzugte Glykole können
auch Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol,
1,2-Propandiol, Triethylenglykol-Monophenylether
und Diethylenglykol-Monoethylether eingesetzt werden.
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Außer Glykolen
können
bevorzugt auch Triethanolamin, Triisopropanolamin, Caprolactam,
Propylenglykol oder Propylenglykol-Gemische oder p-Toluolsulfonsäure oder
deren Salze eingesetzt werden.
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Als
wasserlösliche
organische Lösungsmittel
kommen solche aus der Reihe der Glykole, Polyglykole, Alkanolamine,
aliphatischen und heterocyclische Carbonamide, aliphatischen und
cyclischen Monoalkohole in Betracht, wobei 50 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise
60 bis 90 Gew.-% der Summe aus Wasser und wasserlöslichem
Lösungsmittel
Wasser ist.
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Geeignete
wasserlösliche
Lösungsmittels
sind z.B. Carbonsäureamid-
und Harnstoffderivate wie Dimethylformamid, Methylacetamid, Dimethylacetamid,
N,N'-Dimethylharnstoff,
Tetramethylharnstoff, Methansulfonsäureamid, Dimethylethylenharnstoff,
N-Acetylglycin, N-Valeramid, Isovaleramid, N-Butyramid, N,N-Dimethylbutyramid,
N-(2-Hydroxyphenyl)-acetamid, N-(2-Methoxyphenyl)-acetamid, 2-Pyrrolidinon, ε-Caprolactam,
Acetanilid, Benzamid, Toluolsulfonsäureamid, Phthalimid;
aliphatische
und cyclische Alkohole, z.B. Isopropanol, tert.-Butylalkohol, Cyclohexanol,
Cyclohexanmethanol, 1,4-Cyclohexandimethanol;
aliphatische
und cyclische Polyalkohole, z.B. Glykole, Polyglykole, Polywachse,
Trimethyl-1,6-hexandiol, Glycerin, 1,1,1-Trimethylolpropan, Pentaerythrit,
Sorbit;
aliphatische und cyclische Ketone, z.B. Aceton, Ethyl-methyl-keton,
Diethylketon, tert.-Butyl-methyl-keton, Diisobutylketon, Acetylaceton,
Acetonylaceton, Cyclopentanon, Acetophenol;
aliphatische und
cyclische Carbonsäurester,
z.B. Triethoxymethan, Essigsäuremethylester,
Allylacetat, Methylglykolacetat, Ethylenglykoldiacetat, Glycerin-1-acetat,
Glycerindiacetat, Methylcyclohexylacetat, Salicylsäuremethylester,
Salicylsäurephenylester;
aliphatische
und cyclische Phosphonsäureester,
z.B. Methylphosphonsäuredimethylester,
Allylphosphonsäurediethylester;
aliphatische
und cyclische Oxy-Alkohole, z.B. 4-Hydroxy-4-methyl-2-pentanon,
Salicylaldehyd;
aliphatische und cyclische Aldehyde, z.B. Acetaldehyd,
Propanal, Trimethylacetaldehyd, Crotonaldehyd, Glutaraldehyd, 1,2,5,6-Tetrahydrobenzaldehyd,
Benzaldehyd, Benzolpropan, Terephthalaldehyd;
aliphatische
und cyclische Oxime, z.B. Butanonoxim, Cyclohexanonoxim;
aliphatische
und cyclische Amine (primär,
sekundär
oder tertiär),
z.B. Ethylamin, Diethylamin, Triethylamin, Dipropylamin, Pyrrolidin,
Morpholin, 2-Aminopyrimidin;
aliphatische und cyclische Polyamine
(primär,
sekundär
oder tertiär),
z.B. Ethylendiamin, 1-Amino-2-diethylaminoethan, Methyl-bis-(2-methylamino-ethyl)amin,
Permethyl-diethylentriamin, 1,4-Cyclohexandiamin, 1,4-Benzoldiamin;
aliphatische
und cyclische Hydroxyamine, z.B. Ethanolamin, 2-Methylethylamin,
2-Methylaminoethanol,
2-(Dimethylamino)ethanol, 2-(2-Dimethylamino-ethoxy)-ethanol, Diethanolamin,
N-Methyldiethanolamin, Triethanolamin, 2-(2-Aminoethylamino)-ethanol,
Triisopropanolamin, 2-Amino-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol, 1-Piperidinethanol,
2-Aminophenol, Barbitursäure,
2-(4-Aminophenoxy)-ethanol, 5-Amino-1-naphthol.
-
Die
Konzentrate zur Verarbeitung von Colornegativ-Filmen enthalten bevorzugt
keine oder nur geringe Mengen eines oder mehrerer wasserlöslicher
organischer Lösungsmittel.
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Geeignete
Kalkschutzmittel sind beispielsweise Aminopolycarbonsäuren wie
z.B. Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), Propylendiamintetraessigsäure (PDTA), β-Alanindiessigsäure (ADA),
Diethylentriaminpentaessigsäure
(DTPA), Methyliminodiessigsäure
(MIDA), Ethylendiaminmonosuccinat (EDMS), Methylglycindiessigsäure (MGDA),
Ethylendiamindisuccinat (EDDS), speziell (S,S)-EDDS, Iminobernsteinsäure, Iminobernsteinsäurepropionsäure, 2-Hydroxypropyliminodiessigsäure.
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Weitere
geeignete Komplexbildner für
Calcium und auch für
Schwermetalle sind z.B. Polyphosphate, Phosphonsäuren, Aminopolyphosphonsäuren und
hydrolisiertes Polymaleinsäureanhydrid,
z.B. Natriunhexametaphosphat, 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, Aminotrismethylenphosphonsäure, Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure, 4,5-Dihydroxy-1,3-benzoldisulfonsäure, 5,6-Dihydroxy-1,2,4-benzoltrisulfonsäure und
3,4,5-Trihydroxybenzoesäure.
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Die
Konzentrate enthalten bevorzugt keine ungelösten Bestandteile und sind
insbesondere bei der Lagerung ausfällungsfrei, besonders bevorzugt
auch bei Lagerung unter 0 °C,
insbesondere zwischen 0 °C
und –7 °C.
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Die
eingesetzten Konzentrate können
einen vergleichsweise hohen Anteil an wassermischbaren, Hydroxyl-Gruppen
tragenden, insbesondere geradkettigen organischen Lösungsmitteln
mit einem Molekulargewicht von etwa 50 bis 200 und eine darin lösliche Puffersubstanz
enthalten. Bevorzugt liegt das Gewichtsverhältnis von Wasser zu dem organischen
Lösungsmittel
zwischen 15:85 und 50:50.
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Die
im Konzentrat eingesetzten Netzmittel können anionisch, kationisch
oder nichtionisch sein. Bevorzugt sind nichtionische Netzmittel
mit Polyalkylenoxid-Struktureinheiten.
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Die
Puffersubstanz besitzt bevorzugt einen pKa-Wert zwischen 9 und 13.
Geeignete Puffersubstanzen sind z. B. Carbonate, Borate, Tetraborate,
Salze des Glycins, Triethanolamin, Diethanolamin, Phosphate und Hydroxybenzoate,
wovon Alkalimetallcarbonate, Alkaliphosphate und Triethanolamin
bevorzugt und Alkalimetallcarbonate wie z. B. Natriumcarbonat und
Kaliumcarbonat besonders bevorzugt sind.
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Bei
der Herstellung von sulfatarmen, die Farbentwicklersubstanz enthaltenden
Konzentraten wird eine wässrige
Lösung,
die das Sulfat des Farbentwicklers und gegebenenfalls weitere Zusätze enthält, mit
einer Alkalimetall-Base versetzt und anschließend kann durch Zugabe des
organischen Lösungsmittels
die Alkalimetallsulfatausfällung
vervollständigt
werden. Das Alkalimetallsulfat wird durch eine beliebige geeignete
Trenntechnik, z. B. durch Filtrieren, abgetrennt.
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Dafür besonders
geeignete organische Lösungsmittel
sind z. B. Polyole und davon insbesondere Glycole wie Ethylenglycol,
Diethylenglycol und Triethylenglycol, Polyhydroxyamine und davon
insbesondere Polyalkanolamine sowie Alkohole, insbesondere Ethanol
und Benzylalkohole. Das am besten für die Herstellung von einphasigen
einteiligen Konzentraten geeignete organische Lösungsmittel ist Diethylenglykol.
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Die
Verarbeitungsbedingungen, geeignete Farbentwicklersubstanzen, geeignete
Puffersubstanzen, geeignete Kalkschutzmittel, geeignete Weißtöner, Hilfsentwickler,
Entwicklungsbeschleuniger und Antischleiermittel sind in Research
Disclosure 37 038 (Februar 1995) auf den Seiten 102 bis 107 und
111 bis 112 beschrieben.
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Die
folgenden Verarbeitungsfolgen sind besonders geeignet:
Farbentwickeln,
Bleichfixieren, Wässern/Stabilisieren
Farbentwickeln,
Bleichen, Fixieren, Wässern/Stabilisieren
Farbentwickeln,
Bleichen, Bleichfixieren, Wässern/Stabilisieren
Farbentwickeln,
Stoppen, Wässern,
Bleichen, Wässern,
Fixieren, Wässern/Stabilisieren
Farbentwickeln,
Bleichfixieren, Fixieren, Wässern/Stabilisieren
Farbentwickeln,
Bleichen, Bleichfixieren, Fixieren, Wässern/Stabilisieren
-
Das
Mehrkammergebinde für
eine Farbentwickler-Nachfülllösung kann
auch ein drittes Konzentrat umfassen, das z.B. Oxidationsschutzmittel,
Weißtöner mit
Lösemitteln
oder Stabilisatoren enthält.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Verarbeitung fotografischer
Materialien, dadurch gekennzeichnet, dass zum Nachfüllen der
Verarbeitungschemikalien ein Mehrkammergebinde verwendet wird.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung eines Mehrkammergebindes,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kammern des Gebindes einstückig durch
ein Kunststoff-Extrusionsblasverfahren hergestellt werden, danach
die unterschiedlichen Chemikalien in die Kammern gefüllt werden
und anschließend
das Gebinde verschlossen wird.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch die Verwendung des Mehrkammergebindes zum
Nachfüllen
eines Verarbeitungstanks oder eines Regeneratortanks eines fotografischen
Verarbeitungsgerätes.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Beispiele
Durchführung
der Verarbeitungsversuche
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In
den folgenden Beispielen 3 bis 7 und 8 wurde handelsübliches
Colorpapier Agfa Typ 11 verarbeitet, wobei es sich um ein fotografisches
Colornegativpapier für
die Schnellverarbeitung handelt, das einen Gesamt-Silbergehalt von
ca. 0,6 g Silber pro m2 aufweist und dessen
Silberhalogenidemulsionen zu über
95 mol-% aus Silberchlorid bestehen. Die Verarbeitung wurde in einem
Agfa Minilab vom Typ MSC 101 durchgeführt, wobei das Minilab für jeden
einzelnen Versuch wie folgt vorbereitet wurde.
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Die
Verarbeitungstanks des zunächst
vollständig
entleerten (Verarbeitungs- und Regeneratortanks) Minilabs wurden
mit einem Ansatz aus dem handelsüblichen
Agfa MSC 101 Tankkit (Prozess AP 94) angesetzt und die
Regeneratorbehälter
für den
Entwickler und das Stabilisierbad aus dem handelsüblichen
MSC 101 Papier CD-R und MSC 101 Papier SB-R. Der Regeneratorbehälter für das Bleichfixierbad
wurde, wie in den Beispielen beschrieben, gefüllt.
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Um
einen Handhabungsfehler des Bedienungspersonals zu simulieren, wurden
die Ansätze
in dem Bleichfixier-Regenerierbehälter nicht gerührt. Alle
Tanklösungen
und die restlichen Regeneratorlösungen
wurden typgemäß hergestellt.
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Die
Regenerierquoten betrugen in allen Versuchen 90 ml/m2 für den Farbentwickler,
100 ml/m2 für das Bleichfixierbad und 200
ml/m2 für
das Stabilisierbad.
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Um
den Prozess in einen Gleichgewichtszustand zu bringen, wurde jeweils
soviel des mit bildmäßigen Motiven
belichteten Colorpapiers verarbeitet, bis 1 L Bleichfixierbadregenerator
verbraucht war. Danach wurden Schwarzblätter, also ganzflächig und
in allen Farben bis zur Maximaldichte belichtete Blätter verarbeitet, um die
Bleichwirkung zu beurteilen. Schwarzblätter sind ein geeignetes Testmaterial
für ein
Bleichfixierbad, denn bei den so belichteten Blättern muß nach der Entwicklung die
gesamte in dem Papier enthaltene Silbermenge gebleicht werden. Die
Bleichwirkung kann an den vollständig
verarbeiteten Blättern
leicht visuell unter IR-Licht mit einem IR-Sichtgerät überprüft werden,
da das Material ohne Restsilber IR-durchlässig ist, Silber dagegen IR-undurchlässig ist.
Die Beobachtungen der Versuchsergebnisse sind in den Beispielen
als „Restsilber" angegeben, wenn
Restsilber beobachtet wurde bzw. als „kein Restsilber" wenn die Bleichwirkung
in Ordnung war.
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Für die erfindungsgemäßen Versuche
wurde eine Zweikammerflasche gemäß den 1 und 2 verwendet
und beim Ausgießen
wurde die Flasche so gehalten, dass der den Ausguss teilende Verbindungssteg
sowie dessen obere Abschlussfläche
(3) horizontal ausgerichtet war.
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Beispiel 1
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Mit
diesem Versuch wurde die Durchmischung in dem Regeneratorbehälter des
Minilabs Agfa MSC 101 überprüft. Es muß dafür als Vorbereitung
lediglich jeweils der Regeneratorbehälter für die Bleichfixierlösung entleert
werden. Eine Verarbeitung wurde nicht durchgeführt.
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1
Liter Konzentrat Teil A enthält
700
ml Ammoniumthiosulfatlösung,
58 Gew.-%ig
100 g Natriumdisulfit
pH-Wert 5,5
Die
pH-Einstellung erfolgt mit NH3 oder H2SO4.
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1
Liter Konzentrat Teil B enthält
700
ml NH4Fe(III)EDTA-Lösung, 48 Gew.-%ig
pH-Wert
7,0
Die pH-Einstellung erfolgt mit NH3 oder
H2SO4.
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Zur
Herstellung von 1 Liter gebrauchsfertiger Bleichfixier-Regeneratorlösung werden
200 ml Teil A und 100 ml Teil B benötigt.
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Mit
den obigen Konzentraten erfolgten zwei 5 Liter Ansätze in dem
vorher jeweils vollständig
entleerten Bleichfixier-Regeneratorbehälter eines Agfa MSC 101 Minilab.
Dafür wurden
jeweils 3,5 Liter Wasser vorgelegt und die Konzentrate Teil A und
Teil B
im ersten Versuch a) nacheinander (erst Teil A, dann
Teil B) aus einer 1000 ml Flasche und einer 500 ml Flasche zugegeben
und
im zweiten Versuch b) gleichzeitig aus einer Zweikammerflasche
mit einer Entnahmeöffnung
zugegeben,
wobei im Versuch b) die Konzentrate direkt hinter
der Entnahmeöffnung
in Kontakt geraten und die Kammern ein Volumen von ca. 1000 ml und
ca. 500 ml aufweisen.
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Um
einen Handhabungsfehler des Bedienungspersonals zu simulieren, wurden
die Ansätze
in dem Bleichfixier-Regeneratorbehälter nicht gerührt. Aus
den beiden Ansätzen
wurden Proben in verschiedenen Höhen
des Regeneratorbehälters
entnommen und auf den Gehalt an Thiosulfat und Eisen analysiert.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt. Tabelle
1
-
Aus
den Ergebnissen ist deutlich zu erkennen, dass durch das gleichzeitige
Zufließen
der beiden Konzentrate aus einer Zweikammerflasche überraschend
eine wesentlich bessere Durchmischung des Ansatzes erfolgt, als
bei der Verwendung von zwei einzelnen Flaschen.
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Beispiel 2
-
Konzentrat Teil A entsprechend
Beispiel 1
-
1
Liter Konzentrat Teil B enthält
350
ml NH4Fe(III)EDTA-Lösung, 48 Gew.-%ig
40 g
Bernsteinsäure
pH-Wert
3,0
Die pH-Einstellung erfolgt mit HNO3.
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Zur
Herstellung von 1 Liter gebrauchsfertiger Bleichfixier-Regeneratorlösung werden
200 ml Teil A und 200 ml Teil B benötigt.
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Die
Versuche und Analysen werden analog Beispiel 1 durchgeführt, mit
dem Unterschied, dass für
jeden Versuch jeweils 3 Liter Wasser vorgelegt und die Konzentrate
Teil A und Teil B
im ersten Versuch a) nacheinander aus zwei
1000 ml Flaschen und
im zweiten Versuch b) gleichzeitig aus
einer Zweikammerflasche zugegeben werden,
wobei die Kammern
der Zweikammerflasche jeweils ein Volumen von ca. 1000 ml aufweisen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt. Tabelle
2
-
Aus
den Ergebnissen ist deutlich zu erkennen, dass durch das gleichzeitige
Zufließen
der beiden Konzentrate auch im Fall einer Zweikammerflasche mit
gleichvolumigen Kammern überraschend
eine wesentlich bessere Durchmischung des Ansatzes erfolgt, als
bei der Verwendung von zwei gleichvolumigen einzelnen Flaschen.
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Beispiel 3
-
Um
den Einfluss der Durchmischung auf das verarbeitete Material zu
untersuchen, wurden die Versuche a) und b) aus Beispiel 1 wiederholt,
diesmal jedoch wie unter „Durchführung der
Verarbeitungsversuche" beschrieben.
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Die
Ergebnisse sind in Tab. 3 dargestellt. Tabelle
3
-
Aus
Tabelle 3 ist deutlich zu erkennen, dass im Verlauf der Papierverarbeitung
Restsilber auftritt, wenn der Regenerator aus den üblicherweise
verwendeten 2 Flaschen angesetzt wird, während dieses Problem bei der
Verwendung der erfindungsgemäßen Zweikammerflasche überraschenderweise
nicht auftritt.
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Beispiel 4
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Die
in Beispiel 1 hergestellten Konzentrate Teil A und Teil B wurden
in
- a) zwei einzelne Flaschen und
- b) in eine Zweikammerflasche abgefüllt und 4 Wochen lang bei 40°C gelagert.
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Anschließend wurden
aus den Konzentraten Tanklösungen
hergestellt, indem
- a) 2 L Teil A und 1 L Teil
B aus den einzelnen Flaschen bzw.
- b) 2 L Teil A und 1 L Teil B aus der Zweikammerflasche
auf
10 Liter aufgefüllt,
mit Ammoniak auf einen pH-Wert von 6,0 eingestellt und in ein MSC
101-Gerät
eingefüllt wurden.
Die übrigen
Bäder wurden
wie unter „Durchführung der
Verarbeitungsversuche" beschrieben
angesetzt. Anschließend
wurde Type 11-Papier verarbeitet und sensitometrisch ausgemessen.
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Dabei
wurde festgestellt, dass bei Verarbeitung von Type 11-Papier unterschiedliche
Gelbschleier (Gb-D
min) erzeugt wurden. Die
Tanklösung
aus den BX-Konzentraten der Zweikammerflasche zeigte einen geringeren
Gelbschleier auf dem entwickelten Papier als bei Verwendung der
Tanklösung
aus den zwei einzelnen Flaschen. Die Meßergebnisse sind in Tabelle
4 wiedergegeben. Tabelle
4
-
Aus
Tabelle 4 ist deutlich zu erkennen, daß bei Verwendung der Tanklösung aus
den zwei einzelnen Flaschen nach Verarbeitung ein hoher Gelbschleier
auftritt, während
dieses Problem bei der Verwendung der Zweikammerflasche überraschenderweise
nicht auftritt.
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Beispiel 5
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Die
in Beispiel 4 verarbeiteten Papier-Materialien wurden nach der Verarbeitung
32 Tage bei 35 °C,
90 % relative Feuchte gelagert und anschließend nochmals der Gelbschleier
ausgemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 wiedergegeben. Tabelle
5
-
Aus
Tabelle 5 ist deutlich zu erkennen, daß bei Verwendung der Tanklösung aus
den zwei einzelnen Flaschen nach Verarbeitung und Klimalagerung
sich der Gelbschleier gegenüber
der Frischentwicklung deutlich erhöht, während dieses Problem bei der
Verwendung der Zweikammerflasche überraschenderweise wesentlich
geringer auftritt.
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Beispiel 6
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Es
wurden Konzentrate für
- a) ein einteiliges Bleichfixierbad sowie
- b) ein Zweikammer-Bleichfixierbad hergestellt,
die
zum Ansatz von je 10 L Regenerator verwendet werden sollten. Für das Konzentrat
des Zweikammer-Bleichfixierbades wurde eine 2 mal 1 L Flasche und
für das
einteilige Bleichfixierbadkonzentrat eine 2 L Flasche verwendet.
Zum Ansatz der Regeneratoren wurden je 2 mal 100 ml des Zweikammer-Bleichfixierbades
bzw. 200 ml des einteiligen Bleichfixierbades verwendet, so dass
der Regenerator nach Ansatz aus beiden Konzentraten die gleiche
Konzentration der eingesetzten Wirkstoffe enthielt.
-
a) Rezeptur für ein einteiliges
Bleichfixierbad:
-
1
Liter Konzentrat enthält
350
ml Ammoniumthiosulfatlösung,
58 Gew.-%ig
50 g Natriumdisulfit
NH4Fe(III)EDTA-Lösung, 48
Gew.-%ig, entsprechend Tabelle 4
10 g Bernsteinsäure
pH-Wert
5,7
Die pH-Einstellung erfolgt mit NH3 oder
H2SO4.
-
b) Rezeptur für ein Zweikammer-Bleichfixierbad:
-
1
Liter Konzentrat Teil A enthält
700
ml Ammoniumthiosulfatlösung,
58 Gew.-%ig
100 g Natriumdisulfit
pH-Wert 5,3
Die
pH-Einstellung erfolgt mit NH3 oder H2SO4.
-
1
Liter Konzentrat Teil B enthält
NH4Fe(III)EDTA-Lösung, 48 Gew.-%ig, entsprechend
Tabelle 6
20 g Bernsteinsäure
pH-Wert
6,5
Die pH-Einstellung erfolgt mit NH3 oder
H2SO4.
-
Die
unter a) und b) hergestellten Konzentrate wurden zur Simulation
einer kalten und warmen Lagerung während des Transports zum Kunden
und beim Kunden zunächst
eine Woche bei 60 °C
und anschließend
eine Woche bei –5 °C gelagert.
Anschließend
wurden die Proben visuell auf Ausfällungen im Konzentrat untersucht.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 dargestellt. Tabelle
6
-
Wie
aus Tabelle 6 deutlich zu erkennen ist, treten nach Lagerung der
Konzentrate bei allen Konzentraten des einteiligen Bleichfixierbades
trotz verringerter Konzentration an NH4Fe(III)EDTA
Ausfällungen
auf, während
dies in der Zweikammerflasche trotz der jeweils doppelt so hohen
Konzentration an NH4Fe(III)EDTA überraschenderweise
nicht der Fall ist.
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Beispiel 7
-
Die
in Beispiel 6 unter a) und b) hergestellten Konzentrate wurden 1
Woche bei 60°C
gelagert. Anschließend
wurden aus den Konzentraten Tanklösungen hergestellt, indem
- a) 2 L des einteiligen Konzentrates, bzw.
- b) 1 L Teil A und 1 L Teil B des Zweikammerkonzentrates aus
einer Zweikammerflasche,
jeweils auf 10 Liter aufgefüllt, mit
Ammoniak auf einen pH-Wert von 6,0 eingestellt und gut durchmischt
wurden. Die Versuche wurden jeweils durchgeführt, wie unter „Durchführung der
Verarbeitungsversuche" beschrieben.
-
Dabei
wurde festgestellt, dass bei Verarbeitung mit der aus dem einteiligen
BX-Konzentrat hergestellten
Regeneratortanklösung
deutlich Restsilber im Papier auftrat, während überraschenderweise bei Verwendung
der aus dem Zweikammerkonzentrat hergestellten Tanklösung keinerlei
Restsilber zu beobachten war und dass die Unterschiede auch dann
deutlich sind, wenn die BX-Regenerierlösung gut durchmischt wird.
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Beispiel 8
-
Die
Versuche a) und b) aus Beispiel 7 wurden wiederholt, jedoch mit
dem Unterschied, dass die pH-Werte der Regeneratoren auf 5,0 eingestellt
wurden.
-
Anschließend wurde
das Minilab Agfa MSC 101 vorbereitet wie unter „Durchführung der Verarbeitungsversuche" beschrieben.
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Es
wurden jedoch keine Schwarzblätter
verarbeitet, sondern jeweils 350 m2 mit üblichen
Bildmotiven belichtetes Colorpapier Agfa Typ 11.
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Um
die Praxisbedingungen bei der Papierverarbeitung zu simulieren,
wurde zudem ein hoher Durchsatz von wenigstens 50 m
2 Colorpapier
pro Tag gefahren. Am Ende jeden Tages wurde das Auftreten von Restsilber
durch Verarbeitung eines Schwarzblattes visuell mit der IR-Brille
geprüft.
Das Ergebnis ist in Tabelle 7 dargestellt. Tabelle
7
-
Wie
Tabelle 7 klar zeigt, tritt nach ca. 4 Tagen bei hohem Durchsatz
an Papier mit dem aus dem einteiligen Bleichfixierbad hergestellten
Regenerator Restsilber auf, während überraschend
mit dem aus der Zweikammerflasche hergestellten Regenerator über die
gesamte Versuchsdauer kein Restsilber gebildet wird.
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Beispiel 9
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Es
wurden Konzentrate für
- a) ein einteiliges Bleichfixierbad sowie
- b) ein Zweikammer-Bleichfixierbad hergestellt
-
a) Rezeptur für ein einteiliges
Bleichfixierbad:
-
1
Liter Konzentrat enthält
Ammoniumthiosulfatlösung, 58
Gew.-% | 350 |
ml | Kaliumsulfit |
100 | g |
NH4Fe(III)EDTA-Lösung, Gew.-48 % | 140
g |
Bernsteinsäure | 10
g |
pH-Wert | 5,7 |
-
Die
pH-Einstellung erfolgt mit NH3 oder H2SO4.
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b) Rezeptur für ein Zweikammer-Bleichfixierbad:
-
1
Liter Konzentrat Teil A enthält
Ammoniumthiosulfatlösung, 58
Gew.-% | 700
ml |
Kaliumsulfit | 200
g |
pH-Wert | 5,5 |
-
Die
pH-Einstellung erfolgt mit NH3 oder H2SO4.
-
1
Liter Konzentrat Teil B enthält
NH4Fe(III)EDTA-Lösung, Gew.-48 % | 280
g |
Bernsteinsäure | 20g |
pH-Wert | 6,0 |
-
Die
pH-Einstellung erfolgt mit NH3 oder H2SO4.
-
Die
unter a) und b) hergestellten Konzentrate wurden 6 Wochen bei 40°C gelagert.
Dabei wurde der Sulfitgehalt frisch und nach Lagerung analytisch
bestimmt. Das Ergebnis ist in Tabelle 8 dargestellt. Tabelle
8
-
Nach
der Lagerung der Konzentrate wurden aus den Konzentraten Regeneratoren
hergestellt, indem jeweils 2 × 1
L Teil A und B des Zweikammerkonzentrates bzw. 2 L des einteiligen
Konzentrates auf 10 Liter aufgefüllt
wurden. Die Regeneratoren wurden anschließend bei Raumtemperatur 5 Wochen
lang gelagert. Während
der Lagerung wurde in regelmäßigen Abständen der
Sulfitgehalt bestimmt und der Regenerator visuell auf Schwefel-Ausfällungen überprüft.
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Das
Ergebnis ist in Tabelle 9 dargestellt. Tabelle
9
Forsetzung
von Tabelle 9:
-
Wie
Tabelle 9 zeigt, treten nach ca. 4 Wochen Standzeit bei Raumtemperatur
mit dem aus dem einteiligen Bleichfixierbad hergestellten Regenerator
Ausfällungen
auf, während
in dem aus der Zweikammerflasche hergestellten Regenerator über den
gesamten Versuchszeitraum keine Ausfällungen beobachtet werden.
Das Auftreten von Ausfällungen
in dem aus dem einteiligen Bleichfixierbad hergestellten Regenerator
kann zu Verstopfungen der Regeneratorpumpen und zu Silbersulfid-Ausfällungen
in der Tanklösung
führen,
wodurch ein Produktionsausfall für
den Minilab-Betreiber verursacht wird und eine komplette Reinigung
des Minilab-Naßteils erforderlich
wird.