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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Entgratungswerkzeug für Radialbohrungen
mit den oberbegrifflichen Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Aus
US 3,166,958 ist ein Entgratungswerkzeug
für Radialbohrungen
bekannt. Dieses weist einen Schneidkörper mit zwei Schneiden an
einem Schaft auf. Der Schaft ist in einem Aufnahmekörper zum
Aufnehmen eines vom Schneidkörper
beabstandeten Abschnitts des Schafts derart gelagert, dass eine
Rotationsbewegung des Aufnahmekörpers
um eine Längsachse
des Aufnahmekörpers über den Schaft
auf den Schneidkörper
zur Rotation des Schneidkörpers
um die Längsachse übertragen
wird. Außerdem
ist der Schaft im Aufnahmekörper
mittels eines Spannelements zum Versetzen des Schafts mit dem daran
angeordneten Schneidkörper
um einen Versatz von der Längsachse
weg beaufschlagt.
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Der
Aufnahmekörper
umgibt dabei den Schaft über
dessen vorderseitiges als Schneidkörper ausgebildetes Ende hinaus.
Im Bereich des Schneidkörpers
weist der Aufnahmekörper
eine schlitzförmige Öffnung zum
Herausführen
des Schneidkörpers aufgrund
des auf den Schaft einwirkenden Federstab als Spannelement auf.
Zum Einstellen der Federkraft dient ein Gewindebolzen, welcher von
der Seite her in den Aufnahmekörper
einschraubbar ist und mit seiner Stirnseite seitlich gegen den Federstab
drückt. Als
Federstab dient ein länglicher
elastischer Stab.
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Die
Anordnung des über
den Schaft mit dem Spannelement beaufschlagten Schneidkopfes dient dazu,
beim Entgraten einer Radialbohrung zuerst mit einer vorderseitigen
Schneide des Schneidkörpers einen
Außenrand
der Radialbohrung zu entgraten. Daraufhin wird der Aufnahmekörper durch
die Radialbohrung weiter hindurchgeführt, wobei der Schneidkörper in
den Aufnahmekörper
hineingedrückt
wird. Nach dem Durchführen
des Schneidkörpers
durch die Wandung der Radialbohrung hindurch spannt das Spannelement
den Schneidkörper
wieder aus dem Aufnahmekörper
heraus, so dass mit der gegenüberliegenden
Schneide der rückseitige
Grat der Radialbohrung entgratet werden kann.
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Weitere
Entgratungswerkzeuge mit vorgespannten Schneidkörpern sind beispielsweise aus
DE 197 11 206 A1 ,
US 4,086,018 ,
DE 25 25 872 B2 ,
DE 199 38 512 A1 und
EP 0 687 209 B1 bekannt.
All diese Entgratungswerkzeuge sind jedoch in mehrfacher Hinsicht
nachteilhaft. So ist der Schneidkopf jeweils in einem Gehäuse gelagert
und ragt zum Entgraten aus einer Wandungsöffnung heraus. Nachteilhafterweise
können
sich Schmutz und Späne
in der Wandungsöffnung
ansammeln oder über
die Wandungsöffnung
in den Innenraum des Aufnahmekörpers
hineingelangen und diesen zusetzen. Nachteilhaft ist außerdem,
dass zum Austausch des Schneidkörpers
eine aufwendige Zerlegung des Entgratungswerkzeug erforderlich ist.
Insbesondere ist auch der Bereich mit dem Spannelement dazu zu zerlegen. Die
Schaftführung
ist somit in mehrfacher Hinsicht nachteilhaft.
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Besonders
nachteilhaft bei den Entgratungswerkzeugen ist, dass diese jeweils
für einen
festen Radius einer Radialbohrung ausgelegt sind. Zum Entgraten
von Radialbohrungen mit verschiedenen Radien sind somit verschiedene
Entgratungswerkzeuge bereitzuhalten.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Entgratungswerkzeug zu
verbessern. Insbesondere soll das Entgratungswerkzeug an Radialbohrungen mit
verschiedenen Radien anpassbar ausgestaltet sein.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Entgratungswerkzeug für Radialbohrungen mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
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Ausgegangen
wird von einem Entgratungswerkzeug für Radialbohrungen mit einem
Schneidkörper
mit zumindest einer Schneide und mit einem Schaft, der den Schneidkörper aufweist.
Außerdem weist
das Entgratungswerkzeug einen Aufnahmekörper zum Aufnehmen eines vom
Schneidkörper
beabstandeten Abschnitts des Schafts derart auf, dass eine Rotationsbewegung
des Aufnahmekörpers
um eine Längsachse
des Aufnahmekörpers über den Schaft
auf den Schneidkörper
zur Rotation des Schneidkörpers
um die Längsachse übertragen
wird. Der Schaft ist im Aufnahmekörper zum Versetzen des Schafts
mit dem Schneidkörper
um einen Versatz von der Längsachse
weg elastisch beaufschlagt. Gemäß der vorteilhaften
Ausführungsform
weist das Entgratungswerkzeug außerdem einen verstellbaren Anschlag
zum Begrenzen des Versatzes auf, wobei der Anschlag einen minimalen
Abstand des Umfangs des Schafts relativ zu einer Wand des Aufnahmekörpers und
einen dem entsprechend verstellbaren Schneidradius festlegt.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand abhängiger Ansprüche.
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Vorteilhaft
ist ein Entgratungswerkzeug, bei dem der Schaft in dem Aufnahmekörper über ein
Lager verschwenkbar gelagert ist, so dass die Schneide in Richtung
zur Längsachse
bzw. von dieser weg zum Einstellen verschiedener Schneidradien verschwenkbar
ist.
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Vorteilhafterweise
weist von dem Entgratungswerkzeug eine Schaftbasis des Schaftes
eine Gewindebohrung auf und der Anschlag ein Außengewinde auf, wobei der Anschlag
zumindest teilweise in Richtung der Wand herausragend in die Gewindebohrung
geschraubt ist. Vorteilhafterweise ist ein Spannelement zum Spannen
einer Schaftbasis des Schaftes gegen die Wand angeordnet. Das Spannelement
drückt
dabei zweckmäßigerweise
im Vergleich zum Anschlag gegen einen gegenüberliegenden Abschnitt der
Wand, so dass der Schaft über
die Schaftbasis mittels des Spannelements gegen die Wand gedrückt wird,
an welcher der Anschlag anliegt.
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Zweckmäßigerweise
sind dabei der Schneidkörper
und die Schneiden in gleicher seitlicher Richtung ausgerichtet wie
der Anschlag. Das Spannelement drückt somit den Schneidkörper mit
den Schneiden in radialer Richtung von der Längsachse weg, wobei der Verstellweg
und somit der Schneidradius durch entsprechendes Herein- oder Herausschrauben
des Anschlags einstellbar ist.
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Die
Wand ist vorteilhafterweise eine innenseitige Wand einer Umfangswand
des Aufnahmekörpers.
Vorteilhafterweise ist die Wand durch eine insbesondere zylindrische
Hülse ausgebildet,
welche um einen Lagerabschnitt angeordnet ist, wobei der Aufnahmeabschnitt
am Aufnahmekörper
zum Lagern des Schaftes ausgebildet ist. Der Aufnahmeabschnitt ist
insbesondere als eine Schaftbasis-Aufnahmeausnehmung ausgebildet.
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Vorteilhafterweise
ist in der Wand eine hindurchführende Öffnung zum
Einsetzen und/oder Verstellen des Anschlags ausgebildet. Alternativ
oder zusätzlich
kann in der Wand auch eine hindurchführende Öffnung zum Einsetzen und/oder
Verstellen des Spannelements ausgebildet sein. Dies ermöglicht das
jeweils entsprechend einer zu entgratenden Radialbohrung geeignete
Einstellen des Radius des zu entgratenden Randes der Radialbohrung
ohne aufwendig Zerlegearbeiten. Auch das Federelement kann über eine
solche Öffnung
in der Wand geeignet eingestellt werden, so dass die Kraftbeaufschlagung der
Schneide gegen den zu entgratenden Rand geeignet eingestellt werden
kann. So kann beispielsweise bei einem besonders weichen Werkzeug
eine geringe Federkraft eingestellt werden, um ein übermäßiges Abtragen
von nicht nur einem Grat, sondern auch Randbereich der Radialbohrung
zu vermeiden. Gegebenenfalls kann auch eine stärkere oder schwächere Feder
als Spannelement eingesetzt werden.
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Besonders
vorteilhaft ist die Ausbildung des Schaftes aus einem vorderen Schaftabschnitt
mit dem Schneidkörper
und einer Schaftbasis als zweiteiligem Schaftkörper. Die Schaftbasis kann
vorteilhaft in dem Aufnahmekörper
aufgenommen werden und den Anschlag sowie das Spannelement aufweisen
bzw. mit diesen zusammenwirken. Zum Austausch des Schneidkörpers braucht
lediglich der vordere Schaftabschnitt von der Schaftbasis abgenommen
und durch einen neuen vorderen Schaftabschnitt ersetzt werden.
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Besonders
vorteilhaft ist eine Anordnung, bei der der vordere Schaftabschnitt
mit dem Schneidkörper
aus der Schaftbasis von deren zentralen Längsachse um eine Strecke seitlich
versetzt ist. Das seitliche Versetzen bietet den Vorteil, auch größere Radien
als bei einem zentral angeordneten vorderen Schaftabschnitt einstellen
zu können.
Außerdem
bietet das seitliche Versetzen des vorderen Schaftabschnitts zum
Rand der Schaftbasis hin den Vorteil, dass bei einem eingestellten
kleinen Radius der Verkippungswinkel der Schaftlängsachse um einen Schaftlagerpunkt
gegenüber
der zentralen Längsachse
gering gehalten wird und ein besonders sauberes Entgraten ermöglicht.
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Zweckmäßigerweise
besteht der Schaft aus einem derartig unelastischen Material, dass
der Schaft beim Entgraten einer Kante nicht in sich verbogen wird.
Dies ermöglicht,
den Schaft auch ohne eine Schaftführung aus dem Aufnahmekörper herausragen
zu lassen, so das eine Schaftführung,
insbesondere eine Schaftführung über das
vordere Ende des Schafts hinaus, nicht erforderlich ist. Vorteilhafterweise
besteht der Schaft aus einem relativ zur Elastizität des Spannelements
derart unelastischen Material, dass der Schaft beim Entgraten einer Kante
nicht in sich verbogen wird. Entsprechend sind der Schaft und das
Spannelement hinsichtlich deren jeweiliger elastischer Eigenschaften
optimal aufeinander abstimmbar.
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Vorteilhafterweise
weist ein Abschnitt des Schafts einen im Wesentlichen rechteckigen
Querschnitt, zumindest zwei gegenüberliegende flächige Wände auf
und der Aufnahmekörper
weist eine Aufnahmeausnehmung mit zwei entsprechend flächigen Wänden auf,
an denen der dazwischen gelagerte Schaft mit seinen flächigen Wänden seitlich
abgestützt
gelagert ist. Eine solche Anordnung ermöglicht eine Verschwenkbewegung
in einer seitlichen Richtung, wobei in der senkrecht dazu seitlichen
Richtung durch die aneinander liegenden flächigen Wände eine gegenseitige Abstützwirkung
gegeben ist. Bei einer Rotationsbewegung des Entgratungswerkzeugs
werden somit durch die flächigen
Wände seitliche
Kräfte,
die auf die Schneide und den Schneidkörper einwirken, über den
Schaft und den Aufnahmekörper
aufgefangen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
seitliche Schnittansicht längs
einer Längsachse
des Entgratungswerkzeugs gemäß einer
ersten Ausführungsform;
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2 eine
seitliche Schnittansicht längs
der Längsachse
und senkrecht zur Schnittansicht gemäß 1; und
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3 eine
Schnittansicht durch ein Entgratungswerkzeug gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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Wie
aus 1 und 2 ersichtlich, besteht das Entgratungswerkzeug 1 im
Wesentlichen aus einem Schaft 2 mit einem Schneidkörper 3 sowie
aus einem Aufnahmekörper 4 für den Schaft 2.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
besteht der Schaft 2 aus einem vorderen Schaftabschnitt 20 und
einer Schaftbasis 21, wobei der vordere Schaftabschnitt 20 rotationsfest
und austauschbar in der Schaftbasis 21 angeordnet ist und
wobei der vordere Schaftabschnitt 20 sich in Längsrichtung längs einer
Längsachse
durch den Schaft 2 aus der Schaftbasis 21 erstreckt.
Alternativ sind auch Ausführungsformen
umsetzbar, welche einen einteiligen Schaft 2 aus einem
vorderseitigen Schaftabschnitt 20 und einer rückseitigen
Schaftbasis 21 aufweisen.
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Der
vordere Schaftabschnitt 20 trägt an seinem vorderseitigen
Endabschnitt den Schneidkörper 3,
welcher in für
sich bekannter Art und Weise eine erste Schneide 31, eine
zweite Schneide 32 und eine diese trennende Gleitkante 33 aufweist.
Die erste Schneide 31 ist von dem vorderseitigen Ende des vorderen
Schaftabschnitts 20 aus schräg und seitlich in rückseitiger
Richtung des vorderen Schaftabschnitts 20 ausgebildet und
dient zum Entgraten des äußeren Randes
einer Radialbohrung. Die zweite Schneide 32 verläuft von
einem seitlichen außenseitigen
Punkt schräg
abwärts
bzw. rückseitig
in Richtung des vorderen Schaftsabschnitts 20 und dient nach
dem Durchführen
des Schneidkörpers 3 durch eine
Radialbohrung zum Entgraten eines rückseitigen Randes der Radialbohrung.
Zum Durchführen des
vorderen Schaftabschnitts 20 mit dem Schneidkörper 3 durch
eine Radialbohrung verschwenkt der vordere Schaftabschnitt 20 elastisch
in Richtung einer Längsachse
X des Entgratungswerkzeugs 1, wobei die Gleitkante 33 dazu
dient, ein beschädigungsfreies
Durchführen
längs einer
Innenwand der Radialbohrung zu ermöglichen. Nach dem Hindurchführen durch
die Radialbohrung versetzt die elastische Kraft den vorderen Schaftabschnitt 20 mit
dem Schneidkörper 3 wieder
aus der Richtung der Längsachse
X weg, in eine Entgratungsstellung.
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Zum
rotationsfesten aber lösbaren
Befestigen des vorderen Schaftabschnitts 20 in der Schaftbasis 21 weist
die Schaftbasis 21 eine Aufnahmebohrung 34 auf.
In die Aufnahmebohrung 34 ist das rückseitige Ende des vorderen
Schaftabschnitts 20 eingesetzt. Insbesondere im Fall einer
Aufnahmebohrung 34 mit kreisrundem Querschnitt dient zum festen
Befestigen des vorderen Schaftabschnitts 20 ein Feststellmechanismus
aus einer Gewindebohrung 35, welche von einer Seite der
Schaftbasis 21 aus zu der Aufnahmebohrung 34 für den vorderen
Schaftabschnitt 20 führt.
In der Gewindebohrung 35 ist eine Feststellschraube 36 eingesetzt,
deren stirnseitiges Ende den rückseitigen
Endabschnitt des vorderen Schaftabschnitts 20 in der Aufnahmebohrung 34 für diesen
einspannt. Alternativ sind auch andere Anordnungen zum Einsetzen
und Befestigen des vorderen Schaftabschnitts 20 in der
Schaftbasis 21 möglich. Sofern
auf den vorderen Schaftabschnitt 20 keine Kräfte in Längsrichtung
einwirken, reicht beispielsweise eine Aufnahmebohrung mit einem
eckigen, beispielsweise viereckigen Querschnitt, wobei das rückseitige
Ende des vorderen Schaftabschnitts 20 einen entsprechend
eckigen Außenumfang
aufweist, so dass ein rotationsfestes Einsetzen auch ohne die Verwendung
einer Feststellschraube 36 ermöglicht wird. Unter Aufnahmebohrung 34 für den vorderen Schaftabschnitt 20 ist
somit nicht nur eine kreisrunde Bohrung zu verstehen.
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Der
Aufnahmekörper 4 weist
vorderseitig eine Schaftbasis-Aufnahmeausnehmung 41 auf,
in welcher ein rückseitiges
Ende der Schaftbasis 21 oder die gesamte Schaftbasis 21 aufgenommen
ist. Die Schaftbasis-Aufnahmeausnehmung 41 führt vorzugsweise
in Form eines breiten Längsschlitzes
vom stirnseitigen Ende des Aufnahmekörpers 4 aus in diesen
hinein. Die Schaftbasis-Aufnahme 41 weist somit zwei einander
gegenüberliegende
flächige
Wände 42 auf.
Durch die Schaftbasis-Aufnahmeausnehmung 41 für den Schaft 2 führt eine
Lagerbohrung 43 hindurch, wobei die Lagerbohrung 43 senkrecht
durch die Wände 42 der
Schaftbasis-Aufnahmeausnehmung 41 hindurch verläuft. Die
Schaftbasis 21 weist in dem rückseitigen Abschnitt oder über die
gesamte Längserstreckung
einen Querschnitt auf, welcher ein Einsetzen in die Schaftbasis-Aufnahmeausnehmung 41 ermöglicht.
Vorzugsweise ist die Schaftbasis 21 mit einem rechteckigen
Querschnitt, insbesondere mit zwei einander gegenüberliegenden,
flächigen Wandungen 22 ausgebildet.
Die Breite, d. h. der Abstand der beiden flächigen Wandungen 22 der Schaftbasis 21 ist
vorzugsweise nur geringfügig
geringer als der freie Abstand der beiden gegenüberliegenden Wandungen 42 der
Schaftbasis-Aufnahmeausnehmung 41.
Dadurch wird ein Eindringen von Schmutz und Spänen zwischen die Wandungen 22 der
Schaftbasis 21 und die Wandungen 42 der Schaftbasis-Aufnahmeausnehmung 41 verhindert. Die
Schaftbasis 21 weist außerdem eine Lagerbohrung 23 auf,
welche sich senkrecht zu deren flächigen Wandung 22 durch
die Schaftbasis 21 hindurch erstreckt. Im zusammengesetzten
Zustand des Entgratungswerkzeugs 1 führt ein Lagerbolzen 44 durch die
Lagerbohrung 43 der Schaftbasis-Aufnahmeausnehmung 41 und durch
die Lagerbohrung 23 der Schaftbasis 21 hindurch,
so dass die Schaftbasis 21 bzw. der Schaft 2 um
die Lagerbohrung 23, 43 herum in seitlicher Richtung
verschwenkbar ist. Die Lagerbohrung 23, 43 ist
vorzugsweise im Bereich des rückseitigen
Abschnitts der Schaftbasis 21 bzw. der Schaftbasis-Aufnahmeausnehmung 41 ausgebildet. Außerdem führt das
derart ausgebildete Lager 23, 43, 44 vorzugsweise
mittig durch das Entgratungswerkzeug 1, d. h. quer zu dessen
Längsachse
X, so dass der Schaft 2 mit dem Schneidkörper 3 aus
einer Ruhe- bzw. Grundstellung längs
der Längsachse
X seitlich heraus in eine Betriebsstellung bzw. Entgratungsstellung
verschwenkbar ist. Die Längsachse
X des Entgratungswerkzeugs 1 bildet dabei die Rotationsachse
aus, um die das mit seinem rückseitigen und
als Aufnahmekörperschaft 45 ausgebildeten
Endabschnitt rotiert, wenn der Aufnahmekörperschaft 45 in einen
entsprechenden Antrieb eingesetzt ist.
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Zur
Begrenzung der Verschwenkungsbewegung des Schafts 2 um
das Lager 23, 43, 44 herum in seitlicher
Richtung und zum sicheren Aufnehmen des Schafts 2 in dem
Aufnahmekörper 4 weist
der Aufnahmekörper 4 eine
außenseitige
Wandung auf. Gemäß bevorzugter
Ausführungsform
wird die außenseitige
Wandung durch eine Hülse 5 ausgebildet. Eine
innenseitige Wand 51 der Hülse 5 liegt am Außenumfang
des vorderseitigen Aufnahmekörpers 4 an.
Der Wandungsverlauf der Hülse 5 ist
entsprechend an den äußeren Wandungsverlauf
des Aufnahmekörpers 4 so
angepasst, dass die Hülse 5 nach
dem Einsetzen des Schafts 2 in die Schaftbasis-Aufnahmeausnehmung 41 über den
vorderseitigen Abschnitt des Aufnahmekörpers 4 schiebbar
ist. Zum Festlegen der Hülse 5 an
dem Aufnahmekörper 4 dient
beispielsweise eine Gewindebohrung 46, welche von der Außenseite
in die Wandung des Aufnahmekörpers 4 führt. Durch
die Wandung der Hülse 5 führt eine
entsprechende Bohrung 52, wobei durch die Bohrung 52 in
der Hülse 5 zum
Festlegen eine Feststellschraube 53 in die Gewindebohrung 46 einschraubbar
ist. Eine solche Anordnung ermöglicht neben
dem einfachen Einsetzen der Schaftbasis 21 in die Schaftbasis-Aufnahmeausnehmung 41 im
Bedarfsfall auch ein einfaches Zerlegen und Austauschen des Schaftes 2 nach
Entfernen der Hülse 5.
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Zum
elastischen Verstellen des Schneidkörpers 3 in die Arbeitsstellung,
so dass die Schneide 31, 32 um einen Versatz entsprechend
einem Schneidradius R von der Längsachse
X des Entgratungswerkzeugs 1 verstellt wird, dient ein
Spannelement 6. Das Spannelement 6 wird beim dargestellten Ausführungsbeispiel
durch eine Schraubenfeder ausgebildet. Jedoch sind auch beliebige
andere elastische Anordnungen einsetzbar, welche den Schaft 2 gegenüber der
innenseitigen Wand 51 der Hülse 5 mit einer Kraft
beaufschlagen, welche den vorderseitigen Abschnitt des Schafts 2 mit
dem Schneidkörper 3 aus
der Grundstellung in die Arbeitsstellung vorspannt. Zur Aufnahme
des Spannelements 6 dient eine Bohrung 24, welche
quer durch den Körper
der Schaftbasis 21 hindurchführt, wobei die Bohrung 24 in
Grundstellung quer zur Längsachse
X und quer zur Ausrichtung des Lagerbolzens 44 verläuft. Die
Bohrung 24 weist ein Innengewinde auf, welches insbesondere
an der Seite ausgebildet ist, in welche der Schneidkörper 3 des
Schafts 2 weist. Das Spannelement 6 ist von der
gegenüberliegenden
Seite aus in die Bohrung 24 eingesetzt und wird mittels
einer Verstellschraube 61 in der Bohrung 24 gehalten
und vorgespannt. Das aus der Bohrung 24 herausragende Ende
des Spannelements 6 liegt an der innenseitigen Wand 51 der
Hülse 5 an
und spannt somit den Schaft 2 gegenüber dem Aufnahmekörper 4 vor.
Die wirkende Spannkraft des Spannelements 6 kann durch
die Einschraubtiefe der Verstellschraube 61 verändert werden,
so dass beispielsweise zum Entgraten einer Radialbohrung mit einer
Bohrungswandung aus einem weichen Material eine geringere wirkende Spannkraft
einstellbar ist als bei einem harten Material. Zum Einsetzen, Justieren
oder späteren
Austauschen des Spannelements 6 führt durch die Wandung der Hülse 5 eine
Bohrung 54 zur Bohrung 24 der Schaftbasis 21 fluchtend
hindurch. Gemäß einfacherer
Ausführungsformen
kann aber auch eine Bohrung 24 in der Schaftbasis 21 ausgebildet
sein, welche nur teilweise von der dem Schneidkörper 3 gegenüberliegenden
Wandung in die Schaftbasis 21 hineinführt, wobei dann das Spannelement 6 nicht
justierbar oder allenfalls durch Austausch gegen ein Spannelement 6 mit
anderer elastischer Eigenschaft einsetzbar ist. Prinzipiell möglich wäre auch
ein Vorsprung an der außenseitigen
Wandung der Schaftbasis 21 zum Aufsetzen eines Spannelements 6 oder eine
andere für
sich bekannte Art und Weise zum Anordnen eines Spannelements zum
Vorspannen des Schafts 2 gegenüber dem Aufnahmekörper 4.
Einsetzbar ist auch ein als Zugfeder ausgebildetes Spannelement,
welches dann auf der gegenüberliegenden
Seite der Schaftbasis 21 anzuordnen ist.
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Zum
Einstellen des Schneidradius R ist an dem Schaft 2, insbesondere
an der Schaftbasis 21 ein Anschlag 7 ausgebildet,
welcher den Verkippungs- bzw. Verschwenkungswinkel des Schafts 2 um
das Lager 23, 43, 44 aus der Grundstellung
in die Entgratungsstellung begrenzt. Durch den Anschlag 7 wird
ein minimaler Abstand d der entsprechenden Umfangsposition des Schafts
bzw. der Schaftbasis 21 relativ zu der innenseitigen Wand 51 der
Hülse 5, d.
h. relativ zum Aufnahmekörper 4 eingestellt.
Diesem minimalen Abstand d entspricht ein Versatz bzw. Schneidradius R
des Schneidkörpers 3 mit
den Schneiden 31, 32 aus der Grundstellung seitlich
von der Längsachse
X weg. Entsprechend ragt der Anschlag 7 bei einer Anordnung
zwischen dem Lager 23, 43, 44 und dem
vorderen Schaftabschnitt 20 in gleicher Richtung wie der
Schneidkörper 3 von
der Schaftbasis 21 weg. Der Anschlag 7 wird vorzugsweise
durch einen Schraubbolzen ausgebildet, dessen Außengewinde in eine Gewindebohrung
eingreift, wobei die Gewindebohrung als Anschlagbohrung 25 vorzugsweise
quer durch die Schaftbasis 21 hindurchführt. Die Anschlagbohrung 25 verläuft dabei
quer zu der Lagerbohrung 23 und in Grundstellung quer zur
Längsachse
X des Entgratungswerkzeugs 1. Um ein Einsetzen, Austauschen
und/oder Justieren des Anschlags 7 zu ermöglichen,
weist die Hülse 5 eine
Bohrung 55 auf, und zwar auf der dem Schneidkörper 3 gegenüberliegenden
Seite.
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Bei
einer Anordnung des Anschlags 7 und/oder des Spannelements 6 in
rückseitiger
Richtung des Lagers 23, 43, 44 wäre die Orientierung
entgegengesetzt.
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Eine
zweite Ausführungsform
ist anhand 3 veranschaulicht. Gleiche Bezugszeichen
verweisen auf gleiche oder gleichwirkende Elemente der ersten Ausführungsform.
Beschrieben werden im Wesentlichen Elemente, welche anhand der ersten Ausführungsform
nur bedingt beschrieben wurden oder gegenüber der ersten Ausführungsform
abweichen. Bezüglich
aller weiterer Elemente wird auf die erste Ausführungsform verwiesen.
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Dargestellt
ist wiederum ein Entgratungswerkzeug 1 in einer Entgratungsstellung,
wobei die zweite Schneide 32 des Schneidkörpers 3 durch
eine Radialbohrung 8 einer Wandung 81 hindurchgeführt ist
und einen innenseitigen Rand bzw. eine Kante 82 entgratet.
Dabei ist der Schaft 2 aus einer Grundstellung längs der
Längsachse
X des Entgratungswerkzeugs 1 in eine Entgratungsstellung
verschwenkt.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
ist der vordere Schaftabschnitt 20 seitlich versetzt angeordnet.
Eine Längsachse
X' durch den vorderen Schaftabschnitt 20 ist
dabei um einen Versatz r seitlich und parallel zur Längsachse
X'' versetzt, welche durch
die Schaftbasis 21 des Schafts 2 führt. Eine solche
versetzte Anordnung des vorderen Schaftabschnitts 20 gegenüber der
Schaftbasis 21 bewirkt bei einem vorgegebenen minimalen
Abstand d des Umfangs des Schafts 2 relativ zur Wand 51 des
Aufnahmekörpers 4 einen
vergleichsweise zur ersten Ausführungsform
vergrößerten Schneidradius
R. Außerdem
bewirkt eine derart versetzte Anordnung bei einem im Vergleich zur
ersten Ausführungsform
gleichen Schneidradius R einen relativ geringeren Verkippungswinkel
des vorderen Endes des vorderen Schaftabschnitts 20 mit
dem Schneidkörper 3 relativ zur
Längsachse
X des Entgratungswerkzeugs, welche die Rotationsachse ausbildet.
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Gemäß weiterer
Ausführungsformen
ist eine Vielzahl von alternativen Ausgestaltungen umsetzbar. Beispielsweise
können
Hülse 5 und
Aufnahmekörper 4 einteilig
ausgebildet sein. Auch können
vorderer Schaftabschnitt 20 und Schaftbasis 21 einteilig ausgebildet
sein.
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Bei
zweiteiligem vorderen Schaftabschnitt 20 und Schaftbasis 21 gibt
es eine Vielzahl von Befestigungsmöglichkeiten des vorderen Schaftabschnitts 20 an
bzw. in der Schaftbasis 21. Neben den beschriebenen Ausführungsformen
kann die Schaftbasis auch eine Gewindebohrung aufweisen, in die
ein mit einem entsprechenden Außengewinde
versehener vorderer Schaftabschnitt eingeschraubt wird. Der Gewindeverlauf
müsste
in dem Fall entgegengesetzt der Rotationsrichtung des Entgratungswerkzeug 1 ausgebildet
sein, um ein Herausdrehen beim Entgratungsvorgang zu verhindern.
Prinzipiell kann anstelle der dargestellten Anordnung aus einer
starren Schaftbasis 21 und einem Lager 23, 43, 44 auch
eine Schaftbasis aus einem elastischen Material eingesetzt werden, wobei
die Schaftbasis 21 in diesem Fall derart im Aufnahmekörper 4 eingesetzt
wäre, dass der
vordere Schaftabschnitt 20 von der Längsachse X weg vorgespannt
wäre. In
diesem Fall könnte
ein separates Spannelement 6 entfallen.
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Weiterhin
kann anstelle des Anschlags 7, welcher in gleicher Richtung
wie der Schneidkörper 3 vom
Schaft 2 wegragt, auch ein Anschlag verwendet werden, welcher
wie in 3 dargestellt, auf der entgegengesetzten Seite
des Schafts 2 angeordnet ist. Beispielsweise könnte eine
Schraube als Anschlag 7 durch die Bohrung 55 in
der Hülse 5 hindurch
in die Anschlagbohrung 25 im Schaft 2 hineinführen, wobei der
Schraubenkopf einen Anschlag gegen die Außenseite der Hülse 5 ausbildet
und die Einschraubtiefe der Schraube den minimalen Abstand d und
somit den Schneidradius R festlegt.
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Hinsichtlich
der Materialien wird für
den vorderen Schaftabschnitt 20 und vorzugsweise die Schaftbasis 21 ein
hartes Material gewählt,
welches relativ zur Elastizität
des Spannelements 6 inelastisch ist. Dadurch wird ein beim
Entgratungsbetrieb schwer kontrollierbares elastisches Verbiegen
des Schafts 2 zwischen dem Lagerbolzen 44 und
dem Schneidkörper 3 vermieden,
so dass durch die Justierung des Anschlags 7 ein genau
definierter Schneidradius R festlegbar ist. In diesem Fall ist die Bohrung 55 durch
die Hülse 5 vorteilhafterweise
als Öffnung
in Form eines Längsschlitzes
ausgebildet. Auch die weiteren Bohrungen 54, 52 in
der Hülse, welche
einen Zugang durch die Hülse
zur Schaftbasis-Aufnahmeausnehmung 41 ermöglichen,
können als
nicht kreisrunde Öffnungen
ausgebildet sein.
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- 1
- Entgratungswerkzeug
- 2
- Schaft
- 20
- Vorderer
Schaftabschnitt
- 21
- Schaftbasis
- 22
- Seitliche
Wand von 21
- 23
- Lagerbohrung
in 21,
- 24
- Gewindebohrung
für 61, 6
- 25
- Anschlagbohrung
für 7
- 3
- Schneidkörper an 2
- 31
- Erste
Schneidkante
- 32
- Zweite
Schneidkante
- 33
- Gleitkante
- 4
- Aufnahmekörper für 2
- 41
- Schaftbasis-Aufnahmeausnehmung
- 42
- Wände von 41
- 43
- Lagerbohrung
- 44
- Lagerbolzen
- 45
- Aufnahmekörperschaft
- 46
- Gewindebohrung
für 5
- 5
- Hülse
- 51
- Innenseitige
Wand von 5
- 52
- Bohrung
in 5 für 53
- 53
- Feststellschraube
für 5 an 4
- 54
- Bohrung
in 5 zu 61, 6
- 55
- Bohrung
in 5 zu 25, 7
- 6
- Spannelement
- 61
- Verstellschraube
für 6
- 7
- Anschlag
- 8
- Radialbohrung
- 81
- Wand
mit 8
- 82
- Rückseitiger
Rand bzw. Kante von 8
- X
- Längsachse
von 1
- X'
- Längsachse
von 20
- X''
- Längsachse
von 21
- R
- Schneidradius
- R
- Versatz
zwischen X' und
X''
- d
- Abstand
zwischen 2 und 4/5 bei 7