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Die
Erfindung betrifft eine kombinierte Betriebs- und Feststellbremse
eines Fahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs, mit einem zum
Zuspannen der Betriebsbremse dienenden druckmittelbetätigten Bremsaktuator
und mit auf wenigstens ein Betätigungselement
der Bremse wirkenden Mitteln zum Verriegelthalten des Bremsaktuators
im Parkbremsfall, wobei die Mittel zum Verriegelthalten des Bremsaktuators
im Parkbremsfall wenigstens ein ausschließlich durch den Druckaufbau
des Bremsaktuators in einen gespannten Zustand bringbares und seine
gespeicherte potentielle Energie in Bremszuspannrichtung entspannbares
elastisches Element beinhalten, welches mittels einer eine Bewegung
des Betätigungselements
in Bremszuspannrichtung ermöglichenden
aber eine Bewegung in Bremslöserichtung
sperrenden Freilaufeinrichtung mit dem Betätigungselement koppelbar ist,
und wobei der Bremsaktuator zumindest eine(n) in einem Bremszylinder
zum Zuspannen und Lösen
der Betriebsbremse geführte(n)
druckmittelbetätigte(n)
Betriebsbremsmembran oder Betriebsbremskolben aufweist, welcher)
mit einer Kolbenstange als Betätigungselement zusammenwirkt,
sowie eine(n) in dem Bremszylinder zum Zuspannen und Lösen der
Bremse geführte(n), mit
der Kolbenstange zusammenwirkende(n) Zusatzmembran oder Zusatzkolben,
welcher) bei Druckbeaufschlagung das elastische Element spannt,
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Eine
kombinierte Betriebs- und Feststellbremse ist beispielsweise aus
der WO 99/48738 A1 bekannt und beinhaltet einen Bremsaktuator in
Form eines druckluftbetätigten
Bremszylinders, welcher über
ein Betätigungselement
in Form einer Betätigungswelle
(operation shaft) auf Bremsbeläge
einer Scheibenbremse im Bremszuspannsinn wirkt. Zum Aktivieren der
Parkbremse wird zunächst
die Betriebsbremse durch Druckbeaufschlagung des Bremszylinders
zugespannt. Weil der Bremsdruck im Bremszylinder wieder abgebaut
wird und folglich dann der zum Festhalten des Fahrzeugs notwendige Druck
nicht mehr vorhanden ist, wird im Parkbremsfall das Betätigungselement
mittels eines durch einen separaten elektrischen Antriebsmotor mit
nachgeschaltetem Getriebe verschiebbaren Keils in der zugespannten
Stellung der Betriebsbremse verriegelt bzw. festgehalten. Hierzu
muß der
elektrische Antriebsmotor im Feststellbremsfall aktiviert werden. Außerdem muss
er die Haltekraft aufbringen und deshalb relativ groß und schwer
bauen. Da an wenigstens zwei Rädern
des Fahrzeugs eine solche kombinierte Betriebs- und Feststellbremse
mit separatem druckluftbetätigten
Bremszylinder und eigener Motor-Getriebeeinheit zum Verriegelthalten
der Betriebsbremse im Parkbremsfall vorgesehen ist, sind bei einer
solchen Anordnung die ungefederten Massen und auch die Herstell-
und Fertigungskosten unvorteilhaft hoch.
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Die
US 3 151 525 betrifft eine
kombinierte Betriebs- und Feststellbremse mit einer Betriebsbremskammer,
welche zum Zuspannen der Betriebsbremse belüftet wird. Weiterhin ist eine
mit einem Verriegelungskolben zusammenwirkende Kammer vorhanden,
welche durch Belüften
eine Verriegelungseinrichtung betätigt, welche den Betriebsbremskolben
im Parkbremsfall in der Zuspannstellung verriegelt hält. Ein
Nachspannen der Betriebsbremse zum Ausgleich von beispielsweise
temperaturbedingten Wegänderungen
im Kraftfluss der Bremse ist nicht vorgesehen. Das gleiche gilt
auch für
die in der
DE 16 80
233 A und in der
DE
694 02 050 T4 offenbarten Betriebs- und Feststellbremsen.
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Eine
gattungsgemäße kombinierte
Betriebs- und Feststellbremse ist in der
DE 44 45 960 C1 beschrieben,
mit einem Bremszylinder, der eine durch einen Kolben mit Kolbenstange
in einem Gehäuse abgeteilte
Bremskammer aufweist, sowie mit einem an einer Speicherfeder abgestützten Speicherkolben mit
Speicherkolbenstange, der im Gehäuse
eine Lösekammer
abteilt. Zwischen der Bremskammer und der Lösekammer ist eine gehäusefeste
Trennwand vorgesehen. Mittels einer mechanischen Verriegelungseinrichtung
kann die Speicherkolbenstange mit der Kolbenstange verriegelt werden.
Bei einer Feststellbremsung oder Parkbremsung wird die Bremskammer
belüftet
und die Lösekammer
entlüftet,
so dass die Speicherfeder die Radbremse zugespannt hält. Auch
wenn sich infolge Temperaturänderungen in
dem Kraftübertragungsweg
Wegänderungen
ergeben, beispielsweise bei sich abkühlenden Scheibenbremsen, können diese
Wegänderungen
von der Speicherfeder ausgeglichen werden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine
kombinierte Betriebs- und Feststellbremse der eingangs erwähnten Art
derart weiterzubilden, dass sie einfacher und kostengünstiger
herstellbar ist. Außerdem
soll sie im Hinblick auf die Anordnung an einem gefederten Rad des
Fahrzeugs eine möglichst
geringe Masse aufweisen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
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Vorteile der Erfindung
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Die
Mittel zum Verriegelthalten des Bremsaktuators im Parkbremsfall
beinhalten wenigstens ein ausschließlich durch den Druckaufbau
des Bremsaktuators in einen gespannten Zustand bringbares und seine
gespeicherte potentielle Energie in Bremzuspannrichtung entspannbares
elastisches Element, welches mittels einer eine Bewegung des Betätigungselements
in Bremszuspannrichtung ermöglichenden
aber eine Bewegung in Bremslöserichtung
sperrenden Freilaufeinrichtung mit dem Betätigungselement koppelbar ist.
Weil das Spannen des elastischen Elements durch dieselbe Energiequelle
erfolgt, welche auch den Bremsaktuator betätigt, ist hierzu kein separater
Antrieb oder eine separate Energiequelle mehr notwendig, was sich
günstig auf
das Gewicht der Bremsanlage und im Hinblick auf die vergleichsweise
niedrigen ungefederten Massen auch auf das Fahrverhalten des Fahrzeugs
auswirkt.
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Aufgrund
des Freilaufs des Betätigungselements
gegenüber
dem elastischen Element während seiner
Bewegung in Bremszuspannrichtung wird verhindert, daß es das
elastische Element in einer Richtung mitnimmt, in welcher dieses
eine die Bremskraft reduzierende Kraft erzeugen würde. In
dieser Phase wird das vom Betätigungselement
entkoppelte elastische Element vielmehr durch den Druckaufbau des Bremsaktuators
gespannt, um die für
das Aufbringen der Zuspannkraft, die den mit der Zeit stattfindenden Druckverlust
kompensiert, notwendige potentielle Energie zu speichern. Wenn nun
bedingt durch einen mit der Zeit stattfindenden Druckverlust im
Bremsaktuator die Tendenz besteht, daß sich das Betätigungselement
in Bremslösestellung
bewegt, so sperrt die Freilaufeinrichtung diese Bewegung und ermöglicht,
daß sich
das Betätigungselement
an dem in Bremszuspannrichtung vorgespannten elastischen Element
abstützen
kann, dessen Kraft nun über
das Betätigungselement
in Bremszuspannrichtung wirkt, um eine zusätzliche Zuspannkraft im Parkbremsfall zur
Verfügung
zu stellen. Folglich wird das elastische Element während des
Zuspannens des Bremsaktuators gespannt und nicht wie bei der eingangs
genannten WO 99/48738 A1 während
des Bremslösevorgangs,
was zu einer Verringerung der Bremskraft führt. Demgegenüber tritt
bei der Erfindung kein Bremskraftverlust ein.
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Besondere
Vorteile ergeben sich bei einer Verwendung der erfindungsgemäßen kombinierten Betriebs-
und Feststellbremse für
Scheibenbremsen. Denn weil das elastische Element im Parkbremsfall ständig und
unbeschränkt
auf das Betätigungselement
der Betriebsbremse wirkt, sorgt es gleichzeitig für einen
automatischen Ausgleich des aufgrund der im Laufe einer gewissen
Standzeit erfolgten Abkühlung
der Bremsscheibe und der Bremsbeläge stattfindenden Materialschrumpfung
dieser Bremsbauteile, welche eine unerwünschte Reduzierung der Parkbremskraft
mit sich bringt. Dann führt
die in dem elastischen Element gespeicherte Elastizitätsreserve bzw.
die in ihm potentielle Energie das Betätigungselement automatisch
nach, ohne daß hierfür eine separate
Betätigung
notwendig wäre.
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Der
Bremsaktuator weist hierzu zumindest eine(n) in einem Bremszylinder
zum Zuspannen und Lösen
der Bremse geführte(n),
druckmittelbetätigte(n)
Betriebsbremskolben oder Betriebsmembran auf, welcher) mit einer
Kolbenstange als Betätigungselement
zusammenwirkt, sowie eine(n) in einem Bremszylinder zum Zuspannen
und Lösen
der Bremse geführte(n),
mit der Kolbenstange zusammenwirkende(n) Zusatzkolben oder Zusatzmembran, welcher)
bei Druckbeaufschlagung das elastische Element spannt.
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Erfindungsgemäß weist
der Bremszylinder eine mit Druckmittel versorgbare Druckkammer auf, welche
einerseits durch den Betriebsbremskolben oder die Betriebsbremsmembran
und andererseits durch den Zusatzkolben oder die Zusatzmembran begrenzt
ist, wobei durch Belüften
der Druckkammer zum einen die Betriebsbremsmembran oder der Betriebsbremskolben
in Zuspannstellung betätigbar
ist und zum andern der Zusatzkolben oder die Zusatzmembran das elastische
Element spannt. Durch Druckbeaufschlagung der Druckkammer wird folglich zum
einen der Betriebsbremskolben oder die Betriebsmembran derart verschoben,
dass die Kolbenstange in Bremszuspannrichtung betätigt wird.
Zum andern bewirkt die Druckerhöhung
in der Druckkammer gleichzeitig, dass sich der Zusatzkolben oder
an die Zusatzmembran in Gegenrichtung verschiebt und dabei das elastische
Element spannt. Folglich wird das elastische Element bei jeder Betriebsbremsung automatisch
gespannt. Dadurch kann gegenüber
der gemäß der gattungsgemäßen
DE 44 45 960 C1 die Lösekammer
sowie die zwischen der Bremskammer und der Lösekammer vorhandene gehäusefeste Trennwand
als auch der die Lösekammer
ansteuernde pneumatische Kreis entfallen, wodurch sich eine einfacher
und kostengünstiger
herstellbare Bremse ergibt. Außerdem
weist sie im Hinblick auf die Anordnung an einem gefederten Rad
des Fahrzeugs eine geringere Masse auf.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Patentanspruch
1 angegebenen Erfindung möglich.
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Vorzugsweise
ist die Freilaufeinrichtung am Zusatzkolben oder an der Zusatzmembran
gehalten. Der Betriebsbremskolben oder die Betriebsmembran sind
beispielsweise an der Kolbenstange befestigt und der Zusatzkolben
oder die Zusatzmembran gegenüber
der Kolbenstange verschieblich geführt.
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Weiterhin
beinhaltet das elastische Element beispielsweise eine sich einerseits
am Zusatzkolben oder an der Zusatzmembran und sich andererseits an
einem Boden des Bremszylinders abstützendes Federelement.
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In
bevorzugter Weise beinhaltet die Freilaufeinrichtung gegeneinander
verkeilbare innere und äußere Klemmkeile,
von welchen die äußeren Klemmkeile
mit dem Zusatzkolben oder der Zusatzmembran verbunden und die inneren
Klemmkeile an den äußeren Klemmkeilen
geführt
sind und zwischen sich ein Durchgangsloch für die Kolbenstange bilden. Die
inneren Klemmkeile sind beispielsweise durch eine Federeinheit derart
axial vorspannbar, daß sie mit
der Kolbenstange durch Verengung des Durchgangslochs in haftreibenden
Eingriff kommen. Letzterer sorgt dann für die Koppelung der Kolbenstange mit
dem Federelement.
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Dabei
sind die inneren Klemmkeile gegen die Wirkung der Federeinheit durch
eine Stelleinrichtung derart rückstellbar,
daß der
haftreibende Eingriff zwischen den inneren Klemmkeilen und die Kolbenstange
aufgehoben wird. Dies bewirkt die Entkoppelung der Kolbenstange
von dem Federelement beispielsweise dann, wenn die Parkbremse gelöst wird.
Die Stelleinrichtung wird beispielsweise durch einen Elektromagneten
gebildet, welcher die axiale Bewegung der inneren Klemmkeile steuert.
Weil der Elektromagnet lediglich Kräfte aufbringen muß, um die
inneren Klemmkeile gegen die Wirkung einer kleinen Federeinheit
zu bewegen, ist die hierfür
notwendige elektrische Energie sehr gering. Der beschriebene Aufbau
der Freilaufeinrichtung ist überdies äußerst einfach
und kostengünstig
zu realisieren.
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Zeichnungen
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen
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1 eine
stark schematisierte Schnittdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform
einer kombinierten Betriebs- und Feststellbremse gemäß der Erfindung
im drucklosen Zustand;
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2 die
kombinierte Betriebs- und Feststellbremse von 1 in
Betriebsbremsstellung;
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3 die
kombinierte Betriebs- und Feststellbremse von 1 in
Parkbremsstellung;
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
einer kombinierten Betriebs- und Feststellbremse 1 gemäß der Erfindung,
wie sie zur Verwendung bei einem Nutzfahrzeug vorgesehen ist. Sie
weist einen zum Zuspannen der Betriebsbremse dienenden druckmittelbetätigten,
vorzugsweise druckluftbetätigten
Bremsaktuator 2 auf, welcher beispielsweise in einem Bremszylinder 4 besteht,
in welchem eine Betriebsbremsmembran 6 zum Zuspannen und
Lösen der
Bremse gehalten ist, welche mit einer Kolbenstange 8 als
Betätigungselement
zusammenwirkt. Die Betriebsbremsmembran 6 ist mit ihrem
radial äußeren Rand
zwischen den Außenflanschen
eines Deckels 10 und einer Mantelwand 12 des Bremszylinders 4 axial
eingespannt und mit ihrem zentralen Abschnitt 14 gegen
einen Ringbund 16 der Kolbenstange 8 gekontert.
Der flexible Mittelabschnitt 18 der Betriebsbremsmembran
erlaubt eine Bewegung der Kolbenstange 8 in axialer Richtung
in bekannter Weise.
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Weiterhin
ist in dem Bremszylinder 4 und koaxial zur Betriebsbremsmembran 6 ein
Zusatzkolben 20 axial verschieblich geführt, der mittels eines zentralen
Durchgangslochs 22 die Kolbenstange 8 dichtend
umfaßt,
wodurch Letztere gegenüber
dem Zusatzkolben 20 axial verschieblich ist. Der Betriebsbremsmembran 6 und
dem Zusatzkolben 20 ist eine mittels eines mit einem Druckreservoir
in Verbindung stehenden Druckmittelanschlußes 24 mit Druckmittel versorg-
oder entsorgbare Druckkammer 26 zwischengeordnet. Ein den
Deckel 10 des Bremszylinders 4 durchragendes Ende 28 der
Kolbenstange 8 wirkt auf eine aus Maßstabsgründen nicht dargestellte Bremseinrichtung
in Form einer Scheibenbremse. Die Kolbenstange 8 durchragt
weiterhin die Druckkammer 26 und jenseits dieser mit ihrem
anderen Ende 30 das Durchgangsloch 22 des Zusatzkolbens 20.
Die Betriebsbremsmembran 6 ist durch eine Rückstellfeder 32 gegen
die Bremszuspannrichtung belastet, welche sich einerseits am Ringbund 16 der Kolbenstange 8 und
andererseits am Deckel 10 des Bremszylinders 4 abstützt. Anstatt
einer Betriebsbremsmembran 6 kann selbstverständlich auch
ein Betriebsbremskolben und anstatt des Zusatzkolbens eine Zusatzmembran
verwendet werden oder es können
auch jeweils zwei Membrane oder zwei Kolben vorhanden sein.
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Weiterhin
sind auf die Kolbenstange 8 wirkende Mittel zum Verriegelthalten
der Betriebsbremse im Parkbremsfall vorhanden, welche erfindungsgemäß wenigstens
ein durch den Druckaufbau des Bremsaktuators 2 in einen
gespannten Zustand bringbares und seine gespeicherte potentielle
Energie in Bremzuspannrichtung entspannbares elastisches Element 34 beinhalten,
welches mittels einer eine Bewegung der Kolbenstange 8 in
Bremszuspannrichtung ermöglichenden
aber eine Bewegung in Bremslöserichtung
sperrenden Freilaufeinrichtung 36 mit der Kolbenstange 8 koppelbar
ist. Zur besseren Veranschaulichung ist in den Figuren die Bremszuspannrichtung
durch einen Pfeil Z und die Bremslöserichtung durch einen Pfeil
L gekennzeichnet.
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Die
Koppelung bzw. die Entkoppelung des elastischen Elements 34 mit
bzw. von der Kolbenstange 8 erfolgt dabei vorzugsweise
mit dem anderen, aus der Druckkammer 26 herausragenden
Ende 30 der Kolbenstange 8. Das elastische Element
ist vorzugsweise eine Druckfeder, insbesondere eine Schraubenfeder 34,
die sich einerseits an der von der Druckkammer 26 abgewandten
Seite 38 des Zusatzkolbens 20 und andererseits
an einem dem Deckel 10 gegenüberliegenden Boden 40 des
Bremszylinders 4 abstützt.
Durch eine Bewegung des Zusatzkolbens 20 von der Betriebsbremsmembran 6 weg
wird folglich die Schraubenfeder 34 gespannt.
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Die
Freilaufeinrichtung 36 beinhaltet gegeneinander verkeilbare
innere Klemmkeile 42 und äußere Klemmkeile 44,
von welchen die äußeren Klemmkeile 44 mit
dem Zusatzkolben 20 verbunden und die inneren Klemmkeile 42 an
den äußeren Klemmkeilen 44 geführt sind
und zwischen sich ein Durchgangsloch 46 für die Kolbenstange 8 bilden. Beispielsweise
sind die inneren Klemmkeile 42 durch eine Federeinheit,
vorzugsweise durch ein zwischen einer Stirnfläche der inneren Klemmkeile 42 und
dem Zusatzkolben 20 abgestütztes Schraubenfederpaket 48 derart
axial vorspannbar, daß sie
mit der Kolbenstange 8 durch Verengung des Durchgangslochs 46 in
haftreibenden Eingriff kommen. Andererseits sind die inneren Klemmkeile 42 gegen
die Wirkung des Schraubenfederpakets 48 durch eine aus
Maßstabsgründen nicht
gezeigte Stelleinrichtung derart rückstellbar, daß der haftreibende
Eingriff zwischen den inneren Klemmkeilen 42 und der Kolbenstange 8 aufgehoben
wird. Die Stelleinrichtung kann beispielsweise durch einen Elektromagneten
gebildet werden, dessen Magnetkräfte
die inneren Klemmkeile 42 auch gegen die Wirkung des Schraubenfederpakets 48 axial
verschieben können.
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Anstatt
der bevorzugt verwendeten, durch das Schraubenfederpaket 48 gegeneinander
verspannbaren Klemmkeile 42, 44 kann auch jegliche andere
Art von Freilaufeinrichtung verwendet werden, mit welcher eine Bewegung
der Kolbenstange 8 in Bremszuspannrichtung Z ermöglicht aber
eine Bewegung in Bremslöserichtung
L gesperrt werden kann.
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Vor
diesem Hintergrund ist die Wirkungsweise der kombinierten Betriebs-
und Feststellbremse 1 wie folgt: Ausgehend von 1,
bei welcher die Druckkammer 26 entlüftet und die inneren Klemmkeile 42 der
Freilaufeinrichtung 36 sich in einer Stellung befinden,
in welcher kein haftreibender Eingriff zwischen ihnen und der Kolbenstange 8 vorhanden
ist, wird die Druckkammer 26 durch den Druckmittelanschluß 24 belüftet. Bedingt
durch den in der Druckkammer 26 ansteigenden Druck entfernen
sich die Betriebsbremsmembran 6 und der Zusatzkolben 20 in
axialer Richtung voneinander, wobei der Zusatzkolben 20 sich
relativ zur Kolbenstange 8 bewegt und die Schraubenfeder 34 um
einen Weg s1 spannt. Dabei nimmt die Betriebsbremsmembran 6 die
Kolbenstange 8 in Bremszuspannrichtung mit, um die Scheibenbremse
zuzuspannen.
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Zum
Parkbremsen soll nun die Bremskraft im zugespannten Zustand der
Scheibenbremse vollständig
aufrechterhalten werden. Dazu wird der Elektromagnet der Stelleinrichtung
entstromt, woraufhin das Schraubenfederpaket 48 die inneren
Klemmkeile 42 axial gegen die äußeren Klemmkeile 44 spannt, welche
sich durch die axial verengende Gleitfläche der äußeren Klemmkeile 44 nach
radial innen bewegen und den Durchmesser des Durchgangslochs 46 solange
verkleinern, bis ein Haftreibschluß zwischen den inneren Klemmkeilen 42 und
der Kolbenstange 8 hergestellt ist. Dann kann die Federkraft
der gespannten Schraubenfeder 34 über den aus dem Zusatzkolben 20,
den äußeren Klemmkeilen 44 und
den inneren Klemmkeilen 42 gebildeten Verbund auf die Kolbenstange 8 in
Bremszuspannrichtung wirken. Dieser Zustand ist in 2 verdeutlicht.
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Wenn
nun aufgrund eines sich mit der Zeit einstellenden Druckabfalls
in der Druckkammer 26 die Betriebsbremsmembran 6 sich
zusammen mit der Kolbenstange 8 in Bremslöserichtung
L bewegen möchte,
so wird diese Bewegung durch die gesperrte Freilaufeinrichtung 36 verhindert.
Demgegenüber wird
sich die Schraubenfeder 34 aufgrund des geringeren Gegendrucks
in der Druckkammer 26 um ein Stück in Bremszuspannrichtung
entspannen, so daß der
Spannweg der Schraubenfeder 34 auf einen Weg s2 reduziert
wird, welcher kleiner als der ursprüngliche Spannweg s1 ist,
wie aus 3 hervorgeht. Die Federrate
der Schraubenfeder 34 ist dabei so auslegbar, daß die Reduktion
der Bremskraft aufgrund des Druckverlusts in der Druckkammer 26 durch
die Federkraft der Schraubenfeder 34 gerade kompensiert wird.
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Wenn
nun die Druckkammer 26 mit höherem Druck beaufschlagt wird,
was beispielsweise durch eine erneute Betätigung der Betriebsbremse ausgelöst wird,
so würde
sich zwar der Zusatzkolben 20 von der Betriebsbremsmembran 6 entfernen,
aber die Kolbenstange 8 könnte sich bei den außer Eingriff geratenden
inneren und äußeren Klemmkeile 42, 44 frei
in Bremszuspannichtung Z bewegen.
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Zum
Lösen der
Parkbremse wird dann einerseits der Druck in der Druckkammer 26 durch
ein entsprechendes Signal reduziert und andererseits der Elektromagnet
der Stelleinrichtung bestromt, um zur Aufhebung des Haftreibschlußes die
inneren Klemmkeile 42 von den äußeren Klemmkeilen 44 axial
zu entfernen und somit eine Bewegung der Kolbenstange 8 in
Bremslöserichtung
zu ermöglichen.
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- 1
- Betriebs-
und Feststellbremse
- 2
- Bermsaktuator
- 4
- Bremszylinder
- 6
- Betriebsbremsmembran
- 8
- Kolbenstange
- 10
- Deckel
- 12
- Mantelwand
- 14
- Abschnitt
- 16
- Ringbund
- 18
- Mittelabschnitt
- 20
- Zusatzkolben
- 22
- Durchgangsloch
- 24
- Druckmittelanschluß
- 26
- Druckkammer
- 28
- Ende
- 30
- Ende
- 32
- Rückstellfeder
- 34
- Schraubenfeder
- 36
- Freilaufeinrichtung
- 38
- Seite
- 40
- Boden
- 42
- innere
Klemmkeile
- 44
- äußere Klemmkeile
- 46
- Durchgangsloch
- 48
- Schraubenfederpaket