Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen wasserleitenden
Körper
anzugeben, der möglichst
einfach herstellbar sein soll und den Eintritt unerwünschter
Bestandteile in das zu leitende Wasser verringert oder vorzugsweise
ganz unterbindet. Der wasserleitende Körper soll insbesondere geeignet
sein als wasserleitendes Mittel in einer Armatur, insbesondere einer
Sanitär-,
Küchen-
und/oder Badarmatur, und als Ventileinsatz oder Element eines Ventileinsatzes
für eine
solche Armatur.
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
einen wasserleitenden Körper
gemäß Patentanspruch 1
gelöst.
Ein
solcher Körper
kann insbesondere ein Rohr, eine Sanitäreinrichtung wie beispielsweise
eine Duschkabine, Fliese, Duschtasse, Waschbecken, Badewanne, Toilette
und eine Armatur, insbesondere eine Bad- und/oder Küchen-Armatur, und/oder
ein Küchengerät wie ein
Topf oder eine Pfanne sein, oder ein Teil eines solchen Körpers, beispielsweise
ein Ventileinsatz oder ein Element eines Ventileinsatzes einer Armatur.
Die Armatur kann insbesondere zweigeteilt sein mit getrennten Einstellmitteln
zum unabhängigen
Einstellen der Menge an warmem und kaltem Wasser, das aus der Armatur
abgegeben werden soll. Die Armatur kann ferner mit einem elektrisch, elektronisch
oder mechanisch arbeitenden Thermostat versehen sein. Eine thermostatisch
geregelte Armatur erlaubt es, die Temperatur des abzugebenden Wassers
auf einen vorgewählten
Sollwert einzustellen. Die Armatur kann eine Kugel- Kartusche und/oder
eine Scheiben-Kartusche, insbesondere mit keramischer Scheibe und/oder
keramischer Dichtung, besitzen. Bevorzugte Keramiken, die mit der
erfindungsgemäßen Beschichtung
zu einem wasserleitenden Körper
beschichtet sind, enthalten ein oder mehrere Aluminiumoxide. Beschichtbare
Oberflächen
einer Armatur können
insbesondere sein:
- – Verbindungsrohre, insbesondere
Kupferrohre und Rohre mit einer zumindest teilweise Chrom und/oder
Nickel beschichteten Oberfläche;
- – Verbindungsstutzen,
insbesondere solche aus Messing und solche mit einer zumindest teilweise Chrom
und/oder Nickel beschichteten Oberfläche;
- – Mischkörper, insbesondere
solche aus Messing und solche mit einer zumindest teilweise Chrom und/oder
Nickel beschichteten Oberfläche;
- – Ventileinsätze und
Ventilkörper,
insbesondere solche aus Messing und solche mit einer zumindest teilweise
Chrom und/oder Nickel beschichteten Oberfläche;
- – Reguliermittel,
insbesondere als Bestandteile eines Ventils, ferner insbesondere
solche aus Keramik, Messing, rostfreiem Stahl, Kunststoff und/oder
Gummi;
- – Belüfter (spouts),
insbesondere solche aus Messing und solche mit einer zumindest teilweise Chrom
und/oder Nickel beschichteten Oberfläche;
- – Auslässe, insbesondere
solche aus Messing, rostfreiem Stahl, Kunststoff und/oder Gummi.
Die
erfindungsgemäß vorgesehene
glasartige Komposit-Matrix führt
in vorteilhaft einfacher Weise zu einer Versiegelung der mit dem
zu leitenden Wasser in Berührung
kommenden Oberflächen,
so dass der Eintritt unerwünschter
Bestandteile, insbesondere durch Diffusion, in das zu leitende Wasser unterdrückt oder
völlig
unterbunden werden kann. Dabei gelten im Rahmen dieser Erfindung
Metallatome und -ionen gleichermaßen als im Wasser unerwünschte Metalle.
Das
Einhalten von trinkwasserrechtlichen Konzentrations-Grenzwerten
für unerwünschte Bestandteile
wird durch die als Diffusionssperre wirkende Beschichtung besonders
erleichtert. Eine herkömmliche
intensive Oberflächenreinigung
kann entfallen. Zudem ist eine solche Beschichtung einfach und preisgünstig herstellbar.
Die Matrix ist zudem gut bis sehr gut resistent gegenüber färbenden
Substanzen, beispielsweise Kaffee, Rotwein, Tinte, sowie gegen Säuren und
Basen. Der beschichtete Körper kann
in unterschiedlichsten Gebieten eingesetzt werden, da die Matrix
bewitterungsstabil ist und eine hohe Klima- und UV-Beständigkeit
aufweist, insbesondere eine gute Temperaturwechsel-Beständigkeit.
Die glasartige Komposit-Matrix kann insbesondere gemäß den Grundsätzen der
chemischen Nanotechnologie hergestellt und beschaffen sein.
Erfindungsgemäß wird unter
einer glasartigen Komposit-Matrix eine anorganische, organische oder
anorganisch-organische Matrix verstanden, die eine glasartige Härte und/oder
Struktur besitzt. Die Matrix bildet daher ein Netzwerk, mit dem
ein Überzug
eines Körpers
erzeugt werden kann. Durch Variation der Matrix-Zusammensetzung
kann die Diffusionsdichtigkeit der Matrix gegenüber ausgewählten unerwünschten Bestandteilen eingestellt
werden.
Besonders
bevorzugt sind Komposit-Matrices, die Nanokompositmaterialien sind
oder Nanokompositmaterial enthalten. Insbesondere bevorzugt sind
Matrices, die hybride Beschichtungsmaterialien (Hybridpolymere)
bzw. allgemein organische Beschichtungsmaterialien, beispielsweise
polymere Beschichtungsmaterialien, enthalten.
Eine
besonders hohe Verschleiß-,
Wasser- und Chemikalienbeständigkeit
kann erreicht werden durch eine dichte Matrix, die vorzugsweise
hoch anorganisch ist. Die Diffusion unerwünschter Substanzen in die Wasserseite
eines entsprechend beschichteten Körpers kann so stark eingeschränkt oder
völlig unterbunden
werden. Insbesondere ist die Matrix beständig gegen Salzwasser und gechlortes
Leitungswasser. Sie ermöglicht
zudem eine sehr feste Anbindung an den zu beschichtenden Körper.
Zweckmäßigerweise
ist die glasartige Komposit-Matrix fest an das Substrat gebunden.
Dies unterstützt
die Verschleißfestigkeit
des beschichteten Körpers,
insbesondere gegen Stahlwolle und Sand bzw. Scheuermitteln, wie
sie zur Reinigung von Armaturen häufig eingesetzt werden. Mit
den erfindungsgemäßen Matrices
können übliche Oberflächen wasserleitender
Körper,
insbesondere Stahl wie beispielsweise Edelstahl, Kupfer und Legierungen, insbesondere
Messing und Bronze, Kunststoffe, Keramik, Gummi und lackierte und/oder
beschichtete Oberflächen
versehen werden, insbesondere solche, die mit Chrom, Nickel und/oder
Legierungen dieser Metalle beschichtet sind. Ebenfalls möglich ist
es, Oberflächen
aus Holz oder Stein mit der Matrix zu versehen, wobei die Oberflächen gegebenenfalls
lackiert und/oder beschichtet sein können, beispielsweise mit Chrom,
Nickel und/oder Legierungen dieser Metalle.
Die
Matrix ist vorzugsweise an der wasserseitigen Oberfläche des
Körpers
angebracht. Bei Wasserleitungsrohren ist dies regelmäßig deren
Innenseite. Die Matrix kann jedoch auch an einer anderen Oberfläche des
Körpers
angebracht werden, beispielsweise auf einer Oberfläche, die
sich auf einer von der wasserseitigen Oberfläche entfernt liegenden Seite
des Körpers
befindet, z.B. einer Rohr-Außenseite.
Insbesondere kann die Beschichtung gleichzeitig auf der wasserseitigen
Oberfläche
und einer weiteren Oberfläche,
vorzugsweise auf allen von außen
zugänglichen
Oberflächen,
angebracht sein. Auf diese Weise können die vorteilhaften Eigenschaften
der erfindungsgemäßen Beschichtung
sowohl dem zu leitenden Wasser als auch dem Körper als solchem zugute kommen.
Die
Matrix kann eine von außen
zugängliche Beschichtung
des wasserleitenden Körpers
bilden, sie kann jedoch auch ganz oder teilweise durch eine oder
weitere Beschichtungen überdeckt
sein. Ihre Hauptwirkung, nämlich
das Verhindern des Durchtretens unerwünschter Bestandteile durch
die Matrix, kann sie im Regelfalle auch dann ausüben, wenn sie durch eine oder
weitere Beschichtungen überdeckt ist.
Besonders bevorzugt bildet die Matrix jedoch zumindest teilweise
oder vollständig
eine Außenbeschichtung
des wasserleitenden Körpers,
wobei es besonders bevorzugt ist, wenn die Matrix eine wasserseitige
Außenbeschichtung
bzw. zumindest teilweise eine wasserseitige Außenbeschichtung eines wasserleitenden
Körpers
bildet. Auf diese Weise können
die weiteren vorteilhaften Eigenschaften der Matrix besonders gut
genutzt werden.
Vorzugsweise
ist die Matrix in einem Sol-Gel-Prozess herstellbar. Dieses Herstellverfahren
erlaubt es, die Eigenschaften der glasartigen Matrix auf einfache
Weise einzustellen. Zudem sind die so hergestellten Matrices unempfindlich
gegenüber Umwelteinflüssen, sie
sind dauerhaft, hart, kratzfest und homogen. Besonders vorteilhaft
ist auch, dass die Matrices korrosionsbeständig sind und Metallen einen
Korrosionsschutz bieten, insbesondere Aluminium, Magnesium und Stahl.
Durch Anwendung des Sol-Gel-Prozesses lassen sich durch Kombination von
organischen und anorganischen Bausteinen gezielt Werkstoffe bzw.
Oberflächen
mit definierten Eigenschaften einstellen. Insbesondere kann die
Matrix auch mit antibakteriellen Eigenschaften oder mit Graffittischutz-Eigenschaften
versehen werden.
Die
Matrices bzw. ihre gelförmigen
Vorstufen können
ohne größeren Aufwand
auf den zu beschichtenden Körper
aufgetragen und dort je nach Art der Matrix und des Materials des
zu beschichtenden Körpers
strahlengehärtet
und/oder thermisch gehärtet,
beispielsweise gebrannt oder getempert werden. Besonders bevorzugt
ist es, die Matrix bei 60 °C bis
180 °C auf
dem zu beschichtenden Körper
thermisch zu härten.
Insbesondere bei einer Strahlenhärtung,
beispielsweise mit UV- und/oder IR-Strahlern, kann die Härtung auch
bei Raumtemperatur erfolgen. Die Matrix kann in einem Sol-Gel-Prozess kontrolliert hergestellt
werden, wobei ein kontrollierter Wachstums- und Aggregationsprozess von molekularen Einheiten
eine gezielte und reproduzierbare Darstellung von multifunktionellen
nanopartikulären
Systemen erlaubt. Die Matrices können
daher glasartig-hart bis polymer-weich sein und einstellbare Oberflächeneigenschaften
besitzen, die von wasserbenetzend bis vollständig wasserabweisend reichen. Ebenfalls
möglich
ist es, den Körper
mit einer transparenten oder weitgehend transparenten Matrix zu beschichten.
Auf
diese Weise bleibt die Oberflächentextur und/oder
-maserung auch nach dem Beschichten sichtbar.
In
die Matrix können
zusätzlich
Nanopartikel eingebracht werden. Eine nanopartikelhaltige Matrix ermöglicht neben
den oben beschriebenen Vorteilen eines erfindungsgemäß beschichteten
wasserleitenden Körpers
zusätzlich
das Erzielen einer sehr hohen Abriebbeständigkeit, elektrischer Leitfähigkeit,
katalytische Aktivität
und/oder einen permanenten Schutz vor ultravioletter und/oder Infrarotstrahlung.
Ebenfalls
können
in die Matrix Inhibitoren eingebunden werden. Diese ermöglichen
eine weitere Passivierung der Matrix-Oberfläche und damit der mit der Matrix
beschichteten Oberfläche
des wasserleitenden Körpers.
Die Inhibitoren können
insbesondere eine Depotwirkung haben. Insbesondere können Korrosionsinhibitoren
als Bestandteil der Matrix eingebunden werden. Sie verbessern zusätzlich den Korrosionsschutz
metallischer Körper,
beispielsweise solchen, die Aluminium, Magnesium und/oder Stahl
enthalten. Die Matrix kann auf einfache Weise auf den zu beschichtenden
Körper
aufgetragen werden, beispielsweise durch Sprüh- oder Walzenauftrag oder
durch Eintauchen in ein Flüssigkeitsbad.
Alternativ oder zusätzlich
zu den Inhibitoren können auch
Pigmente zum ein einfaches Einfärben
in die Matrix eingebunden werden.
Die
glasartige Komposit-Matrix kann zweckmäßigerweise eine Beschichtung
mit einer Dicke von 1 nm oder mehr, insbesondere von 10 nm bis 50
nm bilden. Besonders bevorzugt sind jedoch Beschichtungen mit einer
Dicke ab 1 μm,
vorzugsweise 10 μm bis
50 μm. Es
hat sich nunmehr gezeigt, dass bereits derart dünne Beschichtungen ausreichen,
um einen Eintritt unerwünschter
Bestandteile in das zu leitende Wasser deutlich und dauerhaft zu
verringern.
Besonders
bevorzugt ist jedoch ein Körper, dessen
Beschichtung hydrophob und/oder oleophob ist. Solche Beschichtungen
sind zum einen leicht zu reinigen, da Schmutz und im Wasser gelöste Begleitstoffe
daran kaum haften. Zum anderen bewirken sie eine niedrige Oberflächenenergie
von < 24 mN/m2 sowie einen Kontaktwinkel von ca. 110° gegen Wasser
und ca. 60° gegen
Hexadecan. Die beschichteten Körper
sind leicht zu reinigen und besitzen Antihaft-Eigenschaften.
Es
hat sich überraschenderweise
gezeigt, dass diese hydrophoben und/oder oleophoben Beschichtungen
bereits in sehr geringen Dicken, ab 1 nm, den Eintritt unerwünschter
Bestandteile in das zu leitende Wasser deutlich und dauerhaft verringern oder
gänzlich
unterbinden. Dabei bleiben die zuvor genannten Vorteile, insbesondere
Dauerhaftigkeit, Korrosionsbeständigkeit,
Härte,
Kratzfestigkeit und Homogenität
sowie die leichte Handhabbarkeit erhalten. Es kann deshalb ausreichen,
wenn die Beschichtung eine Dicke von 10 nm bis 50 nm besitzt. Die
hydrophoben und/oder oleophoben Beschichtungen ermöglichen
es nunmehr erstmals, auch die beweglichen Teile eines Armaturen-Ventileinsatzes,
bei denen es auf eine genaue Einhaltung der Abmessungen und Abstandsmaße ankommt,
durch eine Beschichtung zu versiegeln.
Erfindungsgemäß wird weiter
eine Armatur zum Dispensieren von Wasser angegeben, insbesondere
eine Sanitär-,
Küchen-
und/oder Badarmatur, umfassend eine Zuleitung, eine Ableitung und
ein Wasserleitmittel zur regelbaren Verbindung der Zu- und Ableitung,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass das Wasserleitmittel ein wasserleitender
Körper
wie oben beschrieben ist. Die Zu- und/oder Ableitung ist vorzugsweise
einstückig
mit der Armatur ausgebildet. Das Wasserleitmittel kann insbesondere
ein wasserleitender Kanal eines Armaturenkörpers, ein Absperrmittel zum
Verschließen
eines solchen Kanals, ein Ventileinsatz, eine Ventilkartusche und
insbesondere eine keramische Kartusche, ein Dichtelement, der Wasserauslauf,
der Armaturenkörper selbst
oder ein sonstiges, mit dem zu leitenden Wasser in Kontakt kommendes
Element einer Armatur oder eines Wasserhahnes sein. Diese Armatur
verwirklicht die mit der Verwendung der erfindungsgemäß beschichteten
Körper
verbundenen, oben beschriebenen Vorteile.
Zweckmäßigerweise
ist die Armatur so beschaffen, dass sämtliche Wasserleitmittel wasserseitig
eine den Eintritt von unerwünschten
Metallen, insbesondere Blei-, Zink-, Nickel- und Kupferionen, in das
zu leitende Wasser verhindernde Oberfläche besitzen. Diese Oberflächen können zum
einen dadurch erreicht werden, dass die Wasserleitmittel selbst
keine ausdiffundierbaren Metalle enthalten, so dass aus ihnen auch
keine Metalle in das zu leitende Wasser austreten können. Insbesondere
können
die Wasserleitmittel aus Kunststoff, Keramik oder dergleichen bestehen.
Jedoch ist zumindest ein Wasserleitmittel ein erfindungsgemäßer wasserleitender Körper wie
oben beschrieben. Diese Ausgestaltung der Armatur ermöglicht es,
die mit der Verwendung erfindungsgemäßer wasserleitender Körper verbundenen
Vorteile so mit den durch die Verwendung weiterer Werkstoffe und
Bauelementen erzielbaren Vorteilen zu kombinieren, dass das von
der Armatur dispensierbare Wasser dauerhaft gegen das Eindringen unerwünschter
Bestandteile geschützt
ist. Insbesondere kann es vorteilhaft sein, Dichtungen und dergleichen
aus Kunststoff oder einem elastischen Material herzustellen, während wasserleitende
Kanäle
und der Wasserauslauf der Armatur erfindungsgemäße wasserleitende Körper wie
zuvor beschrieben sind.
Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Armatur auch auf ihrem Außengehäuse mit
der glasartigen Matrix beschichtet ist. Solche Armaturen besitzen dann
auch auf ihrer Außenseite
die vorteilhaften Eigenschaften des wasserleitenden Körpers, insbesondere
sind sie leicht zu reinigen und gut verschleißgeschützt.
Um
die oben beschriebenen Vorteile möglichst vollständig ausnutzen
zu können,
wird erfindungsgemäß ebenfalls
gelehrt, eine glasartige Matrix als wasserseitige Beschichtung eines
wasserleitenden Körpers
zu verwenden, um das Austreten von Metallen, insbesondere von Blei-,
Nickel- und Kupferionen, aus dem Körper zu verhindern. Dies schließt die Verwendung
einer anorganischen glasartigen Matrix zur Herstellung einer wasserseitigen
Beschichtung eines wasserleitenden Körpers mit ein.
Dabei
ist es zweckmäßig, wenn
der wasserleitende Körper
ein eine Zuleitung und eine Ableitung verbindendes Wasserleitmittel
einer Armatur ist, insbesondere einer Sanitär-, Küchen- und/oder Badarmatur.
Die mit dieser Verwendungsweise der glasartigen Matrix erreichbaren
Vorteile sind oben im Rahmen der Beschreibung des wasserleitenden
Körpers selbst
geschildert.
Besonders
bevorzugt ist eine Verwendung einer hydrophoben und/oder oleophoben
glasartigen Matrix zu den genannten Zwecken, insbesondere als wasserseitige
Beschichtung eines wasserleitenden Körpers.
Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird die Verwendung eines Silans zur
Herstellung einer glasartigen Matrix als wasserseitige Beschichtung
eines wasserleitenden Körpers,
insbesondere eines eine Zuleitung und eine Ableitung verbindendenden
Wasserleitmittels einer Armatur, insbesondere einer Sanitär-, Küchen- und/oder
Badarmatur vorgeschlagen. Mit Silanen lassen sich die erfindungsgemäß beschichteten
wasserleitenden Körper
besonders gut herstellen. Vorzugsweise ist das Silan ein Alkyl-
und Arylsilan, aminofunktionelles Silan, epoxy- und glykolfunktionelles
Silan, merkaptofunktionelles Silan, methacrylfunktionelles Silan,
vinylfunktionelles Silan oder Kieselsäureester.
Besonders
gute glasartige Matrices als wasserseitige Beschichtung eines wasserleitenden
Körpers
können
unter Verwendung von Fluoralkylsilan und/oder Polyfluoralkylsilan
hergestellt werden. Insbesondere können mit diesen Silanen die
hydrophoben und/oder oleophoben Beschichtungen hergestellt werden,
bei denen bereits eine geringe Beschichtungsdicke den Eintritt unerwünschter
Bestandteile in das zu leitende Wasser wesentlich verringert.
Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zur Herstellung einer wasserseitigen Beschichtung eines wasserleitenden
Körpers,
insbesondere eines eine Zuleitung und eine Ableitung verbindendenden
Wasserleitmittels einer Armatur, insbesondere einer Sanitär-, Küchen- und/oder
Badarmatur, umfasst die Schritte:
- a) Hydrolyse
und Kondensation eines oder mehrerer Silane, eines oder mehrerer
Alkoxyde und eines oder mehrerer Metallsalze, ausgewählt aus der
Gruppe der Al , Ce , Ga , Ge , Sn , Ti , Zr , Hf , V , Nb und Ta Metallsalze
mit einer Säure,
insbesondere einer organischen Säure
oder einer Mineralsäure,
- b) Auftragen des Reaktionsproduktes aus Schritt a) auf den zu
beschichtenden Körper,
und
- c) Aushärten
des in Schritt b) aufgetragenen Reaktionsproduktes aus Schritt a).
Das
Reaktionsprodukt aus Schritt a) kann durch ein beliebiges Verfahren
aufgetragen werden, insbesondere durch Tauchen, Spritzen, Bestreichen, Sprühen, Schleudern,
Polieren, Beschwallen und/oder durch elektrostatischen Auftrag.
Das Aushärten
geschieht zweckmäßigerweise
durch Erhitzen, wobei übliche
Messing-Armaturkörper
vorzugsweise 20 Minuten oder länger
bei mehr als 100 °C, vorzugsweise
bei 120 °C
bis 140 °C,
erhitzt werden. Das Verfahren ermöglicht die Herstellung und
Verwendung der oben beschriebenen beschichteten wasserleitenden
Körper
und der damit verbundenen Vorteile.
Bevorzugt
ist dabei ein solches Verfahren, bei dem das oder die Silane ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Alkyl- und Arylsilanen, aminofunktionellen
Silanen, epoxy- und glykolfunktionellen Silanen, merkaptofunktionellen
Silanen, methacrylfunktionellen Silanen, vinylfunktionelle Silane
und Kieselsäureester.
Besonders
bevorzugt ist jedoch ein Verfahren, in dem das oder die Silane ausgewählt sind
aus der Gruppe bestehend aus Fluoralkylsilanen und Polyfluoralkylsilanen.
Diese Silane gestatten die Herstellung der hydro- und/oder oleophoben Beschichtungen
und ermöglichen
es daher, die Vorteile zu erzielen, mit entsprechend beschichteten
wasserleitenden Körpern
verbunden sind.
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren und Beispiele näher beschrieben.
Es zeigen:
1 einen
Querschnitt durch eine erfindungsgemäße beschichtete Mischbatterie;
2 einen
weiteren Querschnitt durch eine erfindungsgemäße beschichtete Mischbatterie;
3 einen
weiteren Querschnitt durch eine erfindungsgemäße beschichtete Mischbatterie.
Die
in 1 im Querschnitt dargestellte Armatur, nämlich die
Mischbatterie 1, besitzt einen im Mischbatterie-Grundkörper 10 angeordneten
Ventileinsatz 20 mit zwei Wasserzuläufen 21, 22 für Warm-
und Kaltwasser. Die Wasserzuläufe 21, 22 münden in
wasserleitende Kanäle 23, 24,
die in Form von Ausnehmungen im Ventileinsatz 20 vorgesehen sind.
Die wasserleitenden Kanäle 23, 24 sind über federbeaufschlagte,
verschiebbare Dichtungen 25, 26 mit einer beweglichen
Mischkartusche 28 verbunden. Die Mischkartusche 28 ermöglicht es,
sowohl die Menge als auch das Mischungsverhältnis des durch die Wasserzuläufe 21, 22 zugeführten Wassers
einzustellen. Zu diesem Zweck ist die Mischkartusche mit einem Steuerhebel 27 verbunden. Über einen Wasserauslass
(nicht dargestellt) kann das in der Mischkartusche 28 gemischte
Wasser aus der Mischkartusche und dem Ventileinsatz 20 in
einen aus dem Grundkörper
der Mischbatterie 1 gebildeten Wasserauslass 30 austreten.
Der Wasserauslass 30 besitzt an seinem vom Ventileinsatz 20 abgewandten
Ende einen Belüfter 39.
Der
Grundkörper 10 der
Mischbatterie 1 sowie der Grundkörper des Ventileinsatzes 20 besteht aus
Messing. Die Wasserzuläufe 21, 22,
die wasserleitenden Kanäle 23, 24,
die Mischkartusche 28 sowie der Wasserauslass 30 sind
jeweils auf ihren wasserseitigen Oberflächen mit einer glasartigen
Matrix (nicht dargestellt) beschichtet. Die . Beschichtung ist hydrophob
und besitzt eine Dicke von 20-30 nm. Die übrigen mit dem zu leitenden
Wasser in Kontakt kommenden Elemente der Mischbatterie 1 sind
entweder aus Kunststoff, sind frei von unerwünschten Metallen wie Blei,
Nickel und Kupfer, oder besitzen Oberflächen, die den Eintritt dieser
Metalle in das zu leitende Wasser stark begrenzen oder ausschließen.
Im
Betrieb tritt Wasser durch die Wasserzuläufe 21, 22 in
den Ventileinsatz 20 der Mischbatterie 1 ein und
wird durch die wasserleitenden Kanäle 23, 24 zur
Mischkartusche 28 sowie von dort aus durch den Wasserauslass 30 geführt. Auf
dem Weg zwischen dem jeweiligen Wasserzulauf 21, 22 und
der Mischkartusche 28 und von dort aus weiter durch den Wasserauslass 30 und
dem Belüfter 39 kommt
das Wasser nirgends mit dem Messingmaterial des Grundkörpers 10 der
Mischbatterie 1 bzw. des Ventileinsatzes 20 in
Berührung.
Ein Eindringen von Blei, Kupfer und Nickel aus dem jeweiligen Grundkörper in das
Wasser ist dadurch verhindert.
Die
in 2 dargestellte Mischbatterie 1' besitzt, wie
schon die Mischbatterie 1 gemäß 1, einen
Ventileinsatz 20' mit
entsprechenden Wasserzuläufen 21', 22' und wasserleitenden
Kanälen 23', 24' zur Verbindung
mit einer Mischkartusche 28'.
Die wasserleitenden Kanäle
sind ebenfalls über
bewegliche Dichtungen 25', 26' mit der Mischkartusche 28' verbunden.
Das Mischungsverhältnis
und die Menge des zu mischenden Wassers kann mit der Mischkartusche 28' über einen
mit dieser verbundenen Steuerhebel 27' eingestellt werden. Aus der Mischkartusche 28' kann Wasser
in einen am Grundkörper 10 der
Mischbatterie 1' angebrachten
Wasserauslass 30' austreten.
Der Wasserauslass 30' besitzt
an seinem vom Ventileinsatz 20' abgewandten Ende einen Belüfter 39'.
Auch
in der Mischbatterie 1' sind
die Wasserzuläufe 21', 22', die wasserleitenden
Kanäle 23', 24', die Mischkartusche 28' und der Wasserauslass 30' jeweils wasserseitig
mit einer hydrophoben glasartigen Matrix von 20-30 nm Dicke beschichtet.
Ein Eintreten unerwünschter
Metalle, insbesondere von Blei, Kupfer und Nickel aus den Grundkörpern der
Mischbatterie 1',
des Ventileinsatzes 20' und
des Wasserauslasses 30' in
das zu leitende Wasser ist dadurch verhindert. Die übrigen mit
dem zu leitenden Wasser in Kontakt kommenden Elemente der Mischbatterie 1' sind entweder
aus Kunststoff, sind frei von unerwünschten Metallen wie Blei,
Nickel und Kupfer, oder besitzen Oberflächen, die den Eintritt dieser
Metalle in das zu leitende Wasser stark begrenzen oder ausschließen. Auf
dem Weg von den Wasserzuläufen 21', 22' durch die Mischbatterie 1' und den Wasserauslass 30' kommt das zu
leitende Wasser nirgends mit Materialien in Berührung, aus denen Blei, Nickel oder
Kupfer in das Wasser eindringen könnte.
Die
in 3 dargestellte Mischbatterie unterscheidet sich
von den in 1 und 2 dargestellten
in der Verwendung einer keramischen Kartusche 28". Die keramische
Kartusche besitzt eine keramische Basisscheibe und eine Stellscheibe,
jeweils mit Durchlässen
zum Leiten von warmem und kaltem Wasser. Durch Drehen der Basis-
und Stellscheibe gegeneinander kann das Mischungsverhältnis von warmem
und kaltem Wasser und damit die Temperatur des aus der Armatur abgegebenen
Wassers eingestellt werden. Auch bei dieser Mischbatterie sind die
mit dem zu leitenden Wasser in Kontakt kommenden Elemente entweder
aus Kunststoff, sind frei von unerwünschten Metallen wie Blei,
Nickel und Kupfer, oder besitzen Oberflächen, die den Eintritt dieser
Metalle in das zu leitende Wasser stark begrenzen oder ausschließen. Insbesondere
können
sie mit einer erfindungsgemäßen Beschichtung
versehen sein.