-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entetikettieren und Reinigen
von Fässern
mit einem am Fassmantel fest anhaftenden, vorzugsweise vollständig umlaufenden
Etikett, insbesondere von Bierfässern,
vorzugsweise von Bierfässern
mit einer integrierten Selbstkühleinrichtung,
wobei wenigstens eine Drehvorrichtung zum Drehen des Fasses und wenigstens
eine Ablösestation
vorgesehen ist, in welcher das Fass mittels der Drehvorrichtung
bezüglich
einer feststehenden Ablösevorrichtung
drehbar ist, mittels welcher das Etikett vom Fassmantel abgeschält wird.
-
Fässer beliebigen
Inhalts werden vornehmlich durch am Fassmantel angebrachte Etiketten
gekennzeichnet. Insbesondere ist dies bei Bierfässern der Fall. Über das
Etikett werden dem Verwender zum einen beispielsweise bei Bierfässern Informationen über den
Hersteller wie auch den Inhalt gegeben. Die Etiketten werden entweder
wie lange Zeit üblich unter
Verwendung eines Klebers, beispielsweise Casin-Leim fest auf den
Fassmantel aufgeklebt. Alternativ dazu ist es bekannt, anstelle
der hierfür
verwendeten Papieretiketten Kunststoffetiketten zu verwenden, die
vornehmlich um das ganze Fass umlaufend aufgebracht werden. Dabei
sind unterschiedliche Techniken denkbar. Zum einen können bogenförmige Etiketten
verwendet werden, die um das Fass gewickelt und anschließend im Überlappungsbereich miteinander
verbunden werden. Daneben ist es auch bekannt, die Etiketten als
Sleeve auszubilden und über
das Fass nach Art eines Schlauches zu ziehen und mittels einer Wärmebehandlung
aufzuschrumpfen. Die verwendeten Kunststoffetiketten bestehen in der
Regel aus Polystyrol oder Polyethylen, jedoch sind auch andere Kunststoffe
verwendbar. Wenngleich diese Etiketten, wenn sie wie oben beschrieben
am Fass angebracht werden, nicht unter Verwendung eines Klebemittels
direkt auf den Fassmantel aufgeklebt werden, so ergibt sich im Lauf
der Zeit dennoch eine sehr feste Haftung des Etiketts am Fassmantel.
Dies ist auf die verwendeten Kunststoffmaterialien zurückzuführen, die
mit der Zeit eine mehr oder weniger ausgeprägte Materialänderung zeigen,
was dazu führt,
dass das Etikett klebend am Fassmantel anhaftet. Insbesondere ist
dies bei Bierfässern
mit einer integrierten Selbstkühleinrichtung zu
beobachten. Ein solches selbstkühlen des
Bierfass ist z. B. aus
EP
1 054 22 A2 bekannt. Dieses Bierfass besitzt eine Selbstkühleinrichtung
auf Basis eines Adsorbermaterials, das Wasser, das in einem die Bierblase
umgebenden Wasserspeicher aufgenommen ist, adsorbiert. Während dieses
Verdampfungsprozesses wird dem Bier Wärme entzogen, es wird also
gekühlt.
Gleichzeitig erwärmt
sich das Absorbermaterial, insbesondere in Form eines Zeolithgranulats.
Dies führt
dazu, dass sich der Fassmantel erwärmt und mit ihm auch das Etikett
im unmittelbaren Anlagebereich. Aufgrund dieser Erwärmung setzt eine
oberflächliche
Erweichung ein, die dazu führt, dass
das Etikett auch hier klebend am Fassmantel anhaftet.
-
Die
Entfernung solcher anhaftenden Etiketten ist umständlich,
insbesondere, wenn die Etiketten das Fass vollständig umgeben, wie es beispielsweise bei
den oben beschriebenen Bierfässern
mit integrierter Selbstkühleinrichtung,
wo die Etiketten als Sleeve aufgeschrumpft sind, der Fall ist.
-
Eine
Vorrichtung zum Entetikettieren und Reinigen von Fässern gemäß der eingangs
beschriebenen Art ist aus
DE
37 15 305 C2 bekannt. Weiterhin ist aus
DE 43 37 130 A1 eine Vorrichtung
zum Ermitteln und Entfernen von Behältnisetiketten bekannt, bei
der über
Sensoren die Farben bzw. die Farbigkeit der Manteloberfläche des
Behältnisses
ermittelt wird, wobei anhand bestimmter Farbgebungen oder Abweichungen
von Farben von einer Grundfarbe auf das Vorhandensein eines Etiketts
geschlossen wird, das anschließend
abgeschliffen wird. Aus
DE
36 38 598 C2 ist eine Ladevorrichtung für bodennah auf Paletten stellbare
Stückgüter bekannt,
mit der es möglich
ist, Flaschenkästen
oder Fässer
von Paletten zu entnehmen und auf eine anschließende Transporteinrichtung
zu stellen. Ferner beschreibt
DE 1 757 247 A eine Vorrichtung zum Reinigen
und Füllen
von Containern mit Flüssigkeiten
und Kohlensäure
und zum Wenden zwecks Mischung des Container-Inhalts. Schließlich ist
als weiteren Stands der Technik betreffend Vorrichtungen zur mechanischen Entfernung
von Etiketten auf die Veröffentlichung „Die Entwicklung
der Maschinentechnik zur mechanischen Entfernung von Etiketten" in „Brauerei
Forum Informationsservice VLB",
Nr. 16, 5. Jahrgang vom 1. Juni 1990 zu verweisen.
-
Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben,
die auf einfache Weise die Entfernung eines an einem Fass fest anhaftenden Etiketts
ermöglicht.
-
Zur
Lösung
dieses Problems ist bei einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art vorgesehen, dass die Drehvorrichtung Mittel zum oberseitigen Halten
des Fasses von oben aufweist, so dass es nach unten frei hängt, und
dass ein schräg
zu einer Abzugsöffnung
geneigter Boden vorgesehen ist, auf den ein abgeschältes oder
abgelöstes
Etikett oder Teile davon fallen und automatisch zur Abzugsöffnung gleiten.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird das Fass über
eine Drehvorrichtung, in der es auf beliebige Art gehaltert ist,
bezüglich
einer feststehenden Ablösevorrichtung,
die Teil einer Ablösestation ist,
gedreht. Die Ablösevorrichtung
ist zum Abschälen
des Etiketts ausgebildet, d. h. das Etikett wird abschnittsweise
während
seiner Bewegung vorbei an der Ablösevorrichtung vom Fassmantel
abgeschält und
entfernt. Auf diese Weise kann einfach und schnell das Etikett entfernt
werden.
-
Die
Ablösevorrichtung
umfasst wenigstens eine Flüssigkeitsdüse zum Abgeben
von das Abschälen
bewirkender Flüssigkeit.
Zweckmäßigerweise
wird hierzu Wasser verwendet, das unter hohem Druck ausgebracht
wird. Der Flüssigkeitsstrahl,
der vornehmlich aus einer unter einem Winkel ≠ 90° zum Fassmantel stehenden, schlitzartigen
Flüssigkeitsdüse ausgebracht
wird, schneidet zunächst
das Etikett ein und schält
es dann im Bereich der Schnittkante bei Drehung des Fasses vom Mantel.
Alternativ zur Verwendung einer Flüssigkeit zum Abschälen des Etiketts
ist es auch denkbar, Luft zu verwenden, wozu die Ablösevorrichtung
eine entsprechend ausgeführte
Luftdüse
aufweist, über
die Luft mit hohem Druck aufgeblasen wird. Denkbar ist schließlich auch
die Verwendung wenigstens eines unmittelbar am Fass angreifenden,
das Etikett abschälenden
Messers.
-
Wenngleich
es prinzipiell denkbar wäre,
eine Flüssigkeits-
oder Luftdüse
oder ein Messer einzusetzen, deren oder dessen Länge im Wesentlichen der Etikettlänge entspricht,
um das Etikett während einer
oder wenigen Drehungen vollständig
abzuschälen,
sieht eine zweckmäßige Erfindungsausgestaltung
vor, dass die wenigstens eine Flüssigkeits- oder
Luftdüse
oder das wenigstens eine Messer während des Abschälens im
Wesentlichen vertikal bezüglich
des drehenden Fasses bewegt wird. Es wird also bezüglich der
Etikettlänge
eine deutlich kürzere Düse bzw.
ein deutlich kürzeres
Messer verwendet, welches während
des Dreh- und Schälprozesses vertikal
bewegt wird. Dabei kann die Düse
oder das Messer entweder kontinuierlich vertikal bewegt werden,
wobei zweckmäßigerweise
eine oszillierende Bewegung realisiert ist, d. h., die Düse oder
das Messer wird mehrmals während
des Abschälprozesses rauf
und runter bewegt, so dass sich eine mehrfach flächendeckende Abschälung und
Reinigung ergibt. In einem solchen Fall wird das Etikett quasi spiralförmig abgeschält. Denkbar
ist es auch, die Düse
oder das Messer intermittierend vertikal zu bewegen. Bei dieser
Variante wird die Düse
oder das Messer immer um ein vorbestimmtes Wegstück vertikal bewegt und anschließend arretiert,
während
das Fass kontinuierlich weiter dreht. Bei dieser Ausführungsform
wird das Etikett quasi ringartig abgeschält. Beide Ausführungsformen
führen
jedoch dazu, dass eine vollständige
Ablösung
des fest anhaftenden, quasi einen Klebeverbund zum Fassmantel eingegangenen
Etiketts erzielt wird.
-
Ein
zentrales Problem ist die Entfernung des abgeschälten Etiketts bzw. der abgeschälten Etikettteile
aus dem Bereich der Ablösestation
bzw. der Ablösevorrichtung,
so dass diese Etiketten oder Etikettteile bei kontinuierlichem Betrieb
der Vorrichtung die Ablösestation
nicht zusetzen. Deshalb sieht die Erfindung vor, dass die Drehvorrichtung
Mittel zum oberseitigen Halten des Fasses aufweist, so dass es nach unten
frei hängt.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird ein Fass also oben gehalten, nach unten hängt es frei. Greift nun die
Ablösevorrichtung
seitlich am Etikett an und schält
sie dieses ab, so fällt
das abgeschälte
Etikett oder die abgeschälten
Etikettteile nach unten ab, sie gelangen also zu keinem Zeitpunkt
in den Bereich der Ablösevorrichtung
und können
diese zusetzen oder im Betrieb beeinträchtigen. Dies ist ein besonderer
Vorteil, da hierdurch ein kontinuierlicher Reinigungsbetrieb ermöglicht wird.
Um das Fass, das mit seinem gesamten Leergewicht nach unten an der
Drehvorrichtung hängt,
sicher halten zu können,
sind die Mittel entweder als mechanische Klemmmittel, die am Fassrand
an greifen oder als pneumatische Ansaugmittel, die vornehmlich am Fassdeckel
oder -boden angreifen, ausgebildet.
-
Wie
bereits beschrieben, ermöglicht
die oberseitige Fassaufhängung,
dass die abgeschälten Etiketten
oder Teile davon nach unten abfallen können, ohne in den Arbeitsbereich
der jeweiligen Ablöse-
oder Reinigungsvorrichtung zu gelangen. Die Vorrichtung selbst ist
zweckmäßigerweise
gehäuseartig
geschlossen, im Falle einer Rundtaktanlage handelt es sich also
um ein rundes Gehäuse, über das
vermieden wird, dass die vornehmlich verwendete Reinigungsflüssigkeit
nach außen
dringen kann. Die abgeschälten
Etiketten oder die Teile derselben sammeln sich am Vorrichtungsboden,
von wo sie abgezogen werden müssen.
Dies sollte zweckmäßigerweise
automatisch erfolgen, so dass vermieden wird, dass der Vorrichtungsbetrieb
zwecks manueller Reinigung zu unterbrechen ist. Zu diesem Zweck
sieht die Erfindung ferner vor, dass die Vorrichtung einen schräg zu einer
vorzugsweise mittigen Austragsöffnung
geneigten Boden aufweist, auf den ein abgeschältes oder abgelöstes Etikett
fällt oder
Teile davon fallen und zur Austragsöffnung gleiten. Das heißt, ein abfallendes
Etikettteil rutscht automatisch zur Austragsöffnung hin und kann aus der
Vorrichtung abgezogen werden, wobei dies dann, wenn an den entsprechenden
Stationen eine Reinigungsflüssigkeit verwendet
wird, quasi durch Ausspülen
erfolgt.
-
Zur
weiteren Verbesserung der Reinigungseffizienz und der Reinigungsmöglichkeiten
sieht eine besonders vorteilhafte Erfindungsausgestaltung vor, dass
die Vorrichtung als Rundläufer
zum getakteten Fördern
eines in der Drehvorrichtung gehalterten Fasses zu einer oder mehreren
weiteren, der Ablösestation
nachgeschalteten Fassbehandlungsstationen ausgebildet ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist
also nicht nur die eine Ablösestation
für das Manteletikett
auf, vielmehr können
noch weitere Fassbehandlungsstationen integriert sein, die bestimmte
Reinigungsprozeduren ermöglichen.
Die Vorrichtung ist hierfür
zweckmäßigerweise
als Rundläufer
ausgebildet, d. h., die dann vorgesehenen mehreren Drehvorrichtungen
werden um eine zentrale Achse bewegt, um die in ihnen aufgenommenen Fässer getaktet
von Station zu Station zu bringen, wobei diese Stationen ebenfalls
längs der
Kreisbahn positioniert sind.
-
Eine
der Ablösestation
nachgeschaltete Fassbehandlungsstation kann als weitere Ablösestation
bzw. Reinigungsstation, in der der Fassmantel, der zunächst in
der ersten Ablösestation
bereits vom Etikett befreit wurde, nochmals gereinigt wird, um letzte
Etikettreste oder Klebespuren etc. zu beseitigen. Auch hier wird
zweckmäßigerweise
eine Hochdruckspritzanlage verwendet, bei der Reinigungsflüssigkeit
unter hohem Druck auf den Fassmantel gespritzt wird.
-
Alternativ
oder zusätzlich
dazu kann eine weitere Fassbehandlungsstation auch eine Reinigungsstation
zum Reinigen einer fassmantelseitigen Öffnung, insbesondere einer
Anstichöffnung
zum Zapfen von im Fass befindlicher Flüssigkeit, insbesondere Bier
vorgesehen sein. Bei vielen Bierfässern, beispielsweise dem eingangs
beschriebenen Bierfass mit der integrierten Selbstkühleinrichtung,
ist ein sog. „Bayerischer
Anstich" vorgesehen,
in den ein Zapfhahn eingesetzt wird, über den dann das in der Bierblase
befindliche Bier gezapft wird. Auch bei anderen Fässern sind
häufig
entsprechende Entnahmeöffnungen
vorgesehen. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist nun eine
spezielle Reinigungsstation vorgesehen, die die Fassreinigung im
Bereich dieser Öffnung
ermöglicht.
Dies ist insbesondere beim Bier sehr wichtig, um dort vorhandene
Reste ausspülen
zu können,
die ansonsten zu einer Verunreinigung neuen, in die Blase gefüllten Bieres
führen würden. Die
Reinigungsstation selbst weist zu diesem Zweck eine in die Öffnung einführbare Lanze zum
Abgeben von Reinigungsflüssigkeit
auf. Je nachdem, wie die Fassöffnung
ausgebildet ist, ist entsprechend die Lanze ausgeführt. Bei
einem Bierfass mit der integrierten Selbstkühleinrichtung muss über die
Lanze ein der Fassöffnung
nachgeschaltetes Klappenventil geöffnet werden, um hinreichend weit
in die Öffnung
eindringen zu können
und vorhandene Reste ausspülen
zu können.
In jedem Fall bietet diese der Fassöffnung dienende Reinigungsstation
eine weitere Möglichkeit
zur Verbesserung der Reinigungseffizienz. Selbstverständlich ist
auch hier wie in allen sonstigen der Faserbehandlung dienenden Stationen
das Fass zweckmäßigerweise
oben gehaltert und frei nach unten hängend, so dass anfallende Reinigungsflüssigkeit
frei nach unten ablaufen kann.
-
Nachdem
es wie beschrieben bei der der Reinigung der Fassöffnung dienenden
Reinigungsvorrichtung erforderlich ist, mit einem Reinigungsgerät wie beispielsweise
einer Lanze in die Öffnung
einzudringen, ist es erforderlich, dass die Öffnung richtig bezüglich der
Lanze positioniert ist. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, der Reinigungsstation
eine Positionierungsstation vorzuschalten oder zuzuordnen, umfassend
Mittel zum Erfassen der Position der Öffnung während das Fass dreht und zum
Positionieren des Fasses in einer vorbestimmten Position. In dieser
Positionierungsstation, die ebenfalls getaktet angefahren wird,
dreht das Fass, während
geeignete Positionserfassungsmittel die Öffnung detektieren. Als ein solches
Mittel kann jedwede Detektionseinrichtung verwendet werden, die
die Erfassung der Öffnung
ermöglicht.
Beispielsweise sind hier Laser-Detektoren oder Infrarot-Detektoren oder dergleichen
verwendbar. Haben die Detektionsmittel die Öffnung erfasst, so wird die
Drehvorrichtung entsprechend angesteuert, das Fass in einer vorbestimmten,
von der erfassten Öffnungsposition
abhängigen
Position zu arretieren, in welcher es dann das Reinigungsgerät sicher
in die Öffnung
einfahren kann.
-
Nachdem
häufig
nicht nur am Fassmantel ein Etikett aufgebracht ist, sondern auch
am Fassdeckel, ist es zweckmäßig, die
Vorrichtung weiterhin dahin auszubilden, dass auch ein Ablösen eines
solchen Etiketts möglich
ist. Um dies zu realisieren, sieht eine zweckmäßige Erfindungsausgestaltung vor,
in der oder einer Ablösestation
wenigstens eine Einrichtung zum Befeuchten eines am Deckel oder Boden
des Fasses angebrachten Etiketts und in der Reinigungsstation eine
Ablöseeinrichtung
zum Ablösen
des befeuchteten Etiketts vorzusehen. Nach dieser Erfindungsausgestaltung
hat also die Ablösestation
nicht nur die Aufgabe, das mantelseitige Etikett abzulösen, sondern
auch, ein am Deckel oder Boden befindliches Etikett zumindest anzufeuchten.
Befindet sich das Etikett am Fassdeckel, wird das Fass zweckmäßigerweise
kopfüber
in der Drehvorrichtung gehaltert, d. h., es hängt mit dem Fassdeckel frei nach
unten. Dies ermöglicht
einen einfachen Zugang zum Befeuchten des Etiketts, das zweckmäßigerweise über eine
Flüssigkeitsdüse angespritzt
wird. Die eigentliche Ablösung
erfolgt in der bereits beschriebenen Reinigungsstation, die zum
Reinigen der Fassöffnung
dient. Auch dieser Station kommt also eine Doppelfunktion zu. Nachdem
wie beschrieben das Etikett an der frei hängenden Fassunterseite ohne Weiteres
zugänglich
ist, kann eine einfache Ablösung in
der Reinigungsstation erfolgen, was zweckmäßigerweise ebenfalls über eine
Flüssigkeitsdüse, in der Reinigungsflüssigkeit
unter hohem Druck aufgespritzt wird, erfolgt. Auch hier zeigt sich
der besondere Vorteil der oberseitigen Fassaufhängung, nachdem auch hier das
Etikett oder die abgeschälten
Etikettteile frei nach unten fallen können.
-
Zum
Abtransport der Etiketten oder der Teile davon ist zweckmäßigerweise
eine der Austragsöffnung
nachgeschaltete Fördereinrichtung,
insbesondere ein Förderband
vorgesehen, das zum Abfördern eines
darauf gefallenen Etiketts oder von Teilen davon dient. Über diese
Fördereinrichtung
kann der Etikettabfall beispielsweise einem nachgeschalteten Schredder
zum Zerkleinern des Abfalls zugeführt werden. Alternativ ist
es aber auch denkbar, der Ansaugöffnung
unmittelbar den Schredder nachzuschalten.
-
Nachdem
vornehmlich eine Reinigungsflüssigkeit
verwendet wird, fällt
beim Abschälen,
Befeuchten oder Reinigen eine entsprechende Flüssigkeitsmenge an. Zweckmäßigerweise
wird auch diese automatisch abgezogen und dem Flüssigkeitskreislauf erneut zugeführt. Dies
geschieht vorzugsweise ebenfalls über die im geneigten Boden
vorgesehene Austragöffnung.
Das ihr nachgeschaltete Glieder- oder
löchrige
Förderband
ist flüssigkeitsdurchlässig, so
dass die Flüssigkeit
entsprechend abgezogen und vorzugsweise wenigstens einer Filtereinrichtung
zum Filtern der abgezogenen Flüssigkeit
zugeführt
werden kann. Die gereinigte Flüssigkeit
wird anschließend
dem Flüssigkeitskreislauf
zugeführt,
wo sie benötigt
wird. Zweckmäßigerweise
verfügen
die Stationen, wo Reinigungsflüssigkeit
aufgespritzt wird, über eigene
Zufuhreinrichtungen und Pumpen, so dass die Reinigungsflüssigkeit
entsprechend verteilt wird.
-
Wie
bereits beschrieben, weist die Vorrichtung ein geschlossenes Gehäuse auf.
Um nun Fässer
zur Reinigung aufzugeben bzw. gereinigte Fässer zu entnehmen, ist gehäuseseitig
eine der Fassaufgabe dienende Aufgabeöffnung sowie eine der Fassentnahme
dienende Entnahmeöffnung
mit jeweils einer automatisch betätigbaren Tür, insbesondere einer Hubtür vorgesehen.
Die Hubtüren
werden ebenfalls getaktet betätigt,
und zwar jeweils dann, wenn eine Fassbewegung erfolgen muss.
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der
Zeichnungen. Dabei zeigen:
-
1 eine
Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Aufsicht,
-
2 die
Vorrichtung aus 1 in einer ersten Seitenansicht,
-
3 die
Vorrichtung aus 1 in einer zweiten Seitenansicht,
-
4 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung einer
zweiten Ausführungsform,
-
5 die
Vorrichtung aus 1 in einer Seitenansicht,
-
6 die
erfindungsgemäße Vorrichtung
einer dritten Ausführungsform,
und
-
7 die
Vorrichtung aus 6 in einer Seitenansicht.
-
1 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in
Form eines Rundtaktautomaten. Die Vorrichtung verfügt über ein
Vorrichtungsgehäuse 2, über das
sie allseitig sowie oben und unten geschlossen ist, um zu vermeiden,
dass Reinigungsflüssigkeit nach
außen
spritzt. Über
eine erste Transporteinrichtung 3 werden die zu reinigenden
Fässer 4,
z. B. die eingangs beschriebenen Bierfässer mit der integrierten Selbstkühleinrichtung,
der Vorrichtung zugeführt. Die
Vorrichtung weist eine erste Hubtür 5 im Bereich der
Fassaufgabe auf, die abhängig
vom Arbeitstakt der Vorrichtung geöffnet und geschlossen werden kann,
wie durch den Pfeil A dargestellt ist. Eine entsprechende Hubtür 6 findet
sich an der Fassabgabe, auch diese Hubtür kann abhängig vom Takt wie durch den
Doppelpfeil B dargestellt ist, geöffnet und geschlossen werden,
um gereinigte Fässer
abzuziehen.
-
Über die
Transporteinrichtung 3 wird das jeweilige Fass 4 zu
einer Dreheinrichtung 7 gefördert, an der mehrere Drehvorrichtungen 8 mit
entsprechenden Fasshaltemitteln 8, vorzugsweise mechanischen
Mitteln, vorgesehen sind, die es ermöglichen, ein in die Aufnahmeposition
gebrachtes Fass, in 1 das Fass 4a, am oberen
Rand zu greifen. Die Fässer
werden vornehmlich verkehrt herum, also mit dem Fassdeckel auf dem
der Transporteinrichtung 3 stehend, antransportiert. Die
Dreheinrichtung 7 ist z. B. ein Drehring, an dem die selbständig und
separat über
eigene integrierte Elektromotoren drehbaren Drehvorrichtungen 8 angeordnet
sind, und der über einen
Elektromotor 9 getaktet gedreht werden kann.
-
Wurde
ein Fass 4a erfolgreich gegriffen, wird über eine
Steuerungseinrichtung 10, die gleichzeitig auch die gesamte
Pumpentechnik und insgesamt den Vorrichtungsbetrieb steuert, überprüft, ob das
im Bereich der Fassentnahme befindliche Fass 4f auf das
dortige Transportband 11 abgegeben und herausgefördert wird.
Ist dies der Fall, ist also die Entnahmeposition frei, wird über die
Steuerungseinrichtung 10 die Dreheinrichtung 7 angesteuert. Über den Antriebsmotor 9 rotiert
diese um die zentrale Achse C, wie durch den Pfeil D dargestellt.
Dies führt
dazu, dass sämtliche
an den Drehvorrichtungen 8 hängend angeordneten Fässer um
einen Takt zur nächsten Station
weitergefördert
werden, um dort bearbeitet zu werden.
-
Wie 1 zeigt,
sind insgesamt sechs Stationen vorgesehen, nämlich zum einen die Station
I, in der die Fassaufnahme auf die Drehvorrichtung 8 erfolgt.
Als nächstes
die Station II, bei der es sich um eine Ablösestation handelt, in der im
Moment das Fass 4b angeordnet ist. Dieser folgt die Station
III, bei der es sich ebenfalls um eine Ablösestation bzw. eine Reinigungsstation
handelt. In dieser befindet sich im Moment das Fass 4c.
Dieser nachgeschaltet ist die Station IV, bei der es sich um eine
Positionserfassungsstation für
eine Fassöffnung
handelt und in der sich in der Figur das Fass 4d befindet.
Der Station IV ist die Station V nachgeschaltet, bei der es sich
um eine Reinigungsstation für
die detektierte Öffnung handelt,
welche Station vom Fass 4e besetzt ist. Die Station VI
schließlich
ist die Abgabestation, in der die gereinigten Fässer abgegeben werden und die
im Moment vom Fass 4f besetzt ist.
-
Zur
nachfolgenden Erläuterung
wird der Gang des Fasses 4a, das sich in der Aufgabestation I
befindet, durch die Vorrichtung beschrieben.
-
Wurde
wie beschrieben die Drehung freigegeben, wird die Dreheinrichtung 7 angesteuert,
und das Fass 4a in die Station II gebracht. Bei dieser
handelt es sich um eine Ablösestation
für das
am Fassmantel befindliche Etikett 12, bei dem es sich beispielsweise
um ein Sleeve handelt, das aufgeschrumpft ist. Die Fässer selbst
können
beispielsweise über
eine integrierte Selbstkühleinrichtung
verfügen.
-
In
der Station II ist eine Ablösevorrichtung 13 (in 1 nicht
näher gezeigt)
vorgesehen, umfassend eine lediglich prinzipiell dargestellte Flüssigkeitsdüse 14, über die
von außen
zugeführte
Reinigungsflüssigkeit
unter hohem Druck auf das Etikett 12 gesprüht wird.
Nachdem das Fass 4a in die Station II gefördert wurde,
rotiert es um die Achse E, was über
die Drehvorrichtung 8 bzw. die Haltemittel 8,
die rotieren, realisiert wird. Hierzu ist z. B. ein geeigneter Elektromotor
vorgesehen. Das heißt,
das Fass rotiert bezüglich
der Ablösevorrichtung 13 bzw.
der Hochdruck-Flüssigkeitsdüse 14.
Diese ist relativ nah am Etikett positioniert, so dass der scharfe
Hochdruck-Flüssigkeitsstrahl
das Etikett 12 einschneiden und während der Fassdrehung ablöst. Die
Flüssigkeitsdüse 14 ist
vertikal bewegbar, verfährt
also von oben nach unten und zurück.
Hierdurch wird ein mehrfach flächiges
Ab schälen
bzw. Behandeln des gesamten Fassmantels realisiert. Das abgeschälte Etikett 12 bzw.
die Teile davon fallen, nachdem das Fass 4 frei hängt, nach
unten auf den geneigten Boden 15, von wo aus es ausgetragen
wird, wie nachfolgend noch beschrieben wird.
-
Gleichzeitig
erfolgt in der Station II die Befeuchtung eines etwaigen, am Fassdeckel
(der aufgrund der Kopfüber-Halterung
der Fässer
von unten her frei zugänglich
ist), befindlichen Etiketts, wozu eine nicht näher gezeigte Flüssigkeitsdüse an der Ablösevorrichtung 13 vorgesehen
ist, um diesen Bereich zu befeuchten.
-
Am
Ende des Arbeitstaktes verfährt
die Dreheinrichtung 7 erneut in einen Takt und bringt das Fass 4a in
die Station III, bei der es sich um eine Ablöse- oder Reinigungsstation
handelt, in der nochmals der Fassmantel bearbeitet wird. Auch hier
ist eine Ablöse-
oder Reinigungsvorrichtung 16 vorgesehen, die eine entsprechende
Flüssigkeitsdüse 17 aufweist.
Das Fass 4a dreht sich auch hier bezüglich der feststehenden, vertikal
bewegbaren Flüssigkeitsdüse 17.
Hier werden Etikettreste, die noch am Fassmantel haften, abgestrahlt.
Wie die Figuren zeigen, hängen
die Fässer
bis auf die Stationen I und VI nach unten frei, so dass abgelöster Abfall
wie auch die Flüssigkeit
auch in dieser Station nach unten abfallen bzw. abfließen.
-
Das
Fass 4a wird nun über
die Dreheinrichtung 7 in die Station IV gefördert. Bei
dieser handelt es sich um eine Positionserfassungsstation, die eine entsprechende
Positionserfassungseinrichtung 18 aufweist, mit deren Hilfe
eine Öffnung
im jeweiligen, sich während
der Erfassung drehenden Fass erfasst und das Fass in einer vorgegebenen
Position aufgrund des Erfassungsergebnisses arretiert wird. Die Erfassungseinrichtung 18,
beispielsweise ein Laser-Erfassungsgerät oder dergleichen, detektiert
die Zapföffnung.
Ist dies erfolgt, wird aufgrund der erfassten Öffnungsposition die nach wie
vor gegebene Fassdrehung beendet und das Fass durch entsprechende
Ansteuerung der Drehvorrichtung 8 in einer definierten
Position arretiert. In dieser wird es dann im nächsten Takt über der
Dreheinrichtung 7 in die Station V gebracht, wo eine Reinigungsvorrichtung 19 vorgesehen
ist, umfassend eine horizontal ausfahrbare Reinigungslanze 20,
die in die detektierte und positionierte Öffnung einfährt und diese von Rückständen der
vormals im Fass befindlichen Flüssigkeit
reinigt. Gleichzeitig wird über
eine nicht näher gezeigte
Flüssigkeitsdüse der Reinigungsvorrichtung 19 das
am Fassboden befindliche Etikett abgelöst. Auch dieses fällt, nachdem
das Fass auch in der Station V frei hängt, nach unten auf den geneigten
Boden 15.
-
Ist
dieser Behandlungsschritt beendet, wird das Fass bei einem nachfolgenden
Arbeitstakt in die Station VI gefördert, wo es auf das Transportband 11 gegeben
wird.
-
Die
Seitenansichten der 2 und 3 zeigen
wie beschrieben den kegelartig geneigten Boden 15, der
sich zu einer zentralen Abzugsöffnung 21 hin
neigt. Über
diese werden die abgeschälten
oder abgelösten
Etiketten und Etikettteile abgezogen. Über diese Öffnung fließt auch die verwendete Reinigungsflüssigkeit
nach unten ab und schwemmt die Etiketten und die Etikettteile aus.
Die Etiketten fallen auf ein Förderband 22,
das diesen Abfall zu einer Aufnahme- oder Schreddervorrichtung 23 fördert, wo sie
zerkleinert werden. Das Förderband
ist für
die ebenfalls anfallende Reinigungsflüssigkeit durchlässig, die
zunächst
in ein Bad 24 gelangt, in dem eine geeignete Filtereinrichtung 25 vorgesehen
ist, wo die Reinigungsflüssigkeit
von letzten Verunreinigungsresten gereinigt wird. Anschließend gelangt
die Flüssigkeit
wieder in den Flüssigkeitskreislauf,
der im gezeigten Beispiel einen Niederdruckzweig 26 und
einen Hochdruckzweig 27 aufweist. Der Niederdruckzweig
dient beispielsweise zum Versorgen der Befeuchtungsdüse, um das
Deckeletikett anzufeuchten und ggf. auch der entsprechenden Ablösedüse, während der
Hochdruckzweig zur Versorgung der Etikettabschäldüse und der mantelseitigen Reinigungsdüse dient.
-
4 zeigt
zwei weitere erfindungsgemäße Vorrichtungen 28,
die eine Tandemvorrichtung bilden. Jede Vorrichtung weist ein separates
Zufuhrtransportband 29 und ein separates Abtransportband 30 auf,
beide laufen jedoch parallel. Die Transporteinrichtungen fluchten
hier jedoch, d. h. sie haben die gleiche Transportrichtung, anders
als bei der Ausführungsform
gemäß der 1 bis 3.
-
Ansonsten
ist die Funktionsweise der Vorrichtung 28 entsprechend
der der vorbeschriebenen Vorrichtung. Zusätzlich ist hier jedoch ein
erstes Bad 31 und ein diesem nachgeschaltetes zweites Bad 32 vorgesehen,
wobei die Reinigungsflüssigkeit
vom Bad 31 in das Bad 32 strömt. Das Bad 32 weist
ein zusätzliches
Förderband 33 auf, über das
letzte Verunreinigungen in Form von Etikettresten, die über die der
Ablauföffnung
nachgeschaltete Förderband 34 nicht
abgegriffen werden konnten, abtransportiert werden können.
-
Schließlich zeigen
die 6 und 7 eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
einer Vorrichtung 35. Anders als die vorbeschriebenen Vorrichtungen
weist die Vorrichtung 35 nur vier Arbeitsstationen auf,
nämlich
die Station I, in der die Aufnahme eines Fasses erfolgt, die Station
II, bei der es sich um die Ablösestation
für das
mantelseitige Etikett handelt, schließlich die Station III, bei
der es sich um eine kombinierte Positionserfassungs- und Öffnungsreinigungsstation
handelt, und die Station IV, wo ein gereinigtes Fass abgegeben wird.
Ansonsten entspricht der Betrieb den der vorbeschriebenen Ausführungsformen.
Anders als bei der Ausführungsform
gemäß 5 ist
hier dem zweiten Bad jedoch kein zusätzliches Förderband zugeordnet. Das heißt, in beiden
Bädern
erfolgt die Flüssigkeitsreinigung ausschließlich aufgrund
der integrierten Filtereinrichtungen.