DE10346220A1 - Brennkraftmaschine mit Abgasnachbehandlungssystem - Google Patents
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Abstract
Eine Brennkraftmaschine umfasst ein Abgasnachbehandlungssystem (38) zur Verminderung von Schadstoffen im Abgas. Dieses umfasst einen Vorratsbehälter (44) mit einer Wirksubstanz (43), eine Fördereinrichtung (49) zum Fördern der Wirksubstanz (43) und eine Einspritzvorrichtung (42) zum Einspritzen der Wirksubstanz in das Abgas. Es wird vorgeschlagen, dass das Abgasnachbehandlungssystem (38) einen Druckspeicher (50) umfasst, in den die Fördereinrichtung (49) fördert, in dem die Wirksubstanz (43) unter Druck speicherbar ist, und an den die Einspritzvorrichtung (42) direkt angeschlossen ist.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung betrifft zunächst eine Brennkraftmaschine, insbesondere mit Kraftstoff-Direkteinspritzung, mit einem Abgasnachbehandlungssystem zur Verminderung von Schadstoffen im Abgas, welches umfasst: einen Vorratsbehälter mit einer flüssigen Wirksubstanz, eine Fördereinrichtung zum Fördern der Wirksubstanz, und eine Einspritzvorrichtung zum Einspritzen der Wirksubstanz in das Abgas.
- Besonders im Zusammenhang mit künftigen gesetzlichen Vorgaben ist eine Verminderung der Stickoxidemissionen von Kraftfahrzeugen erforderlich. Zur Verringerung der Stickoxidemissionen von Brennkraftmaschinen, beispielsweise solchen mit Benzin- oder Diesel-Direkteinspritzung, kann beispielsweise die so genannte Sele ktive Katalytische Reduktion (SCR) eingesetzt werden. Bei diesem wird in einen Abgasstrang eine definierte Menge eines Reduktionsmittels, beispielsweise Harnstoff, eingebracht. Da Harnstoff bei normalen Umgebungsbedingungen fest ist, liegt er in einer Harnstoff-Wasser-Lösung vor, die in das Abgas eingespritzt wird. Der Harnstoff reagiert in einer ersten Reaktionsstufe mit Wasser zu Ammoniak und Kohlendioxid. In einer zweiten Reaktionsstufe reduziert das Ammoniak die im Abgas enthaltenen Stickoxide zu Stickstoff, wobei als Nebenprodukt Wasser erzeugt wird.
- Aus der
DE 101 39 142 A1 ist ein Abgasnachbehandlungssystem für eine Brennkraftmaschine bekannt, bei dem eine Pumpe eine Harnstoff-Wasser-Lösung aus einem Vorratsbehälter zu einer Mischkammer fördert, in der mittels Druckluft ein Aerosol erzeugt wird, welches schließlich in das Abgas der Brennkraftmaschine eingespritzt wird. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Wirkungsgrad der Abgasnachbehandlung zu verbessern.
- Diese Aufgabe wird bei einer Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass das Abgasnachbehandlungssystem einen Druckspeicher umfasst, in den die Fördereinrichtung fördert, in dem die Wirksubstanz unter Druck speicherbar ist, und an den die Einspritzvorrichtung direkt angeschlossen ist.
- Vorteile der Erfindung
- Ein erster Vorteil bei der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine liegt darin, dass die Wirksubstanz von der Einspritzvorrichtung aufgrund des erhöhten Drucks im Druckspeicher, der prinzipbedingt dann auch in der Einspritzvorrichtung vorliegt, besonders gut zerstäubt werden kann, so dass das hierdurch entstehende Spray eine gute Aufbereitungsqualität hat. Dies führt zu einer verbesserten Umsetzungsrate der Wirksubstanz im Abgas. Die Zwischenspeicherung der Wirksubstanz im Druckspeicher gestattet darüber hinaus gegebenenfalls den Einsatz einer Fördereinrichtung mit kleinerer Förderleistung, da "Verbrauchsspitzen" bei einer entsprechenden Systemkonfiguration nicht durch eine erhöhte Förderleistung, sondern durch die im Druckspeicher zwischengespeicherte Wirksubstanz abgedeckt werden können.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
- Zunächst wird vorgeschlagen, dass die Fördereinrichtung eine Vorförderpumpe und eine Hochdruckpumpe umfasst. Die Vorförderpumpe kann beispielsweise eine Membranpumpe sein, die Hochdruckpumpe eine Kolbenpumpe. Hierdurch sind besonders hohe Drücke im Druckspeicher erzielbar, was wiederum zu einer besonders guten Zerstäubung der Wirksubstanz bei der Einspritzung in das Abgas führt.
- Vorteilhaft ist ferner, wenn der Druckspeicher mit einer Druckregeleinrichtung verbunden ist. Dies gestattet entweder eine hohe Druckkonstanz oder, bei einer einstellbaren Druckregeleinrichtung, eine Variabilität des Drucks im Druckspeicher, was eine optimale Anpassung des Drucks im Druckspeicher an den augenblicklichen Betriebszustand des Abgasnachbehandlungssystems und/oder der Brennkraftmaschine ermöglicht.
- Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung umfasst, welche die Förderleistung der Fördereinrichtung, den Druck im Druckspeicher, den Zeitpunkt der Einspritzung der Wirksubstanz, und/oder die Dauer einer Einspritzung der Wirksubstanz abhängig vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine steuert beziehungsweise regelt. Dies gestattet einen besonders sparsamen Verbrauch der Wirksubstanz bei gleichzeitig optimaler Umsetzungsrate des Wirksubstanz im Abgas.
- Die Kosten für die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine können gesenkt werden, wenn die Fördereinrichtung, der Druckspeicher, und/oder die Einspritzvorrichtung von jenem Typ sind, wie er bei direkteinspritzenden Kraftstoffsystemen verwendet wird. In Frage kommen hier insbesondere jene Kraftstoffsysteme, welche mit einer Kraftstoff-Sammelleitung ("Common-Rail") arbeiten. Gegebenenfalls müssen solche Systeme ausgewählt werden, deren Fördereinrichtungen nicht durch das geförderte Fluid geschmiert werden.
- Eine weitere Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Wirksubstanz Harnstoff umfasst. Dabei ist der Harnstoff im allgemeinen in einer wässrigen Lösung gebunden und ungefährlich, ermöglicht jedoch eine wirkungsvolle Reduktion der Stickoxide im Abgas.
- In Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass der Druckspeicher beheizbar ist. Die üblicherweise verwendete Harnstoff-Wasser-Lösung hat die Eigenschaft, bei Temperaturen unter minus 11°C zu gefrieren, das heißt vom flüssigen in den festen Zustand überzugehen. Durch die Beheizbarkeit des Druckspeichers wird die Funktionsfähigkeit des Abgasnachbehandlungssystems auch bei derart tiefen Temperaturen sichergestellt.
- Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine der obigen Art. Es wird vorgeschlagen, dass die Förderleistung der Fördereinrichtung, der Druck in dem Druckspeicher, der Zeitpunkt der Einspritzung der Wirksubstanz, und/oder die Dauer der Einspritzung der Wirksubstanz von aktuellen Betriebsparametern der Brennkraftmaschine abhängen. Hierdurch wird eine besonders wirkungsvolle Reduktion der Schadstoffemissionen im Abgas erzielt bei gleichzeitig geringem Verbrauch an Wirksubstanz.
- In Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass die Betriebsparameter eine Drehzahl einer Kurbelwelle, ein Drehmoment der Brennkraftmaschine, eine in einen Brennraum eingespritzte Kraftstoffmasse, eine Temperatur der Brennkraftmaschine, eine Temperatur der Umgebungsluft, eine Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft, eine Temperatur vor und/oder hinter einem Katalysator, einen NOx- und/oder NH3-Gehalt im Abgas, und/oder ein Kraftstoff-Luftverhältnis im Brennraum, oder jeweils eine äquivalente Größe umfassen. Diese Betriebsparameter werden bei vielen Brennkraftmaschine ohnehin erfasst, sodass für Ihre Verwendung keine zusätzlichen Sensoren erforderlich sind, was die Kosten der Brennkraftmaschine senkt. Vor allem die Verwendung eines NOx- oder NH3-Gehalts im Abgas gestattet eine geregelte Dosierung der Wirksubstanz und gegebenenfalls sogar eine Adaption der für die Dosierung verwendeten Modelle.
- Die entsprechenden Steuer- beziehungsweise Regelalgorithmen liegen üblicherweise bereits vor, da die für die Berechnung der Dosiermengen nötigen Ein- und Ausgangsgrößen in ähnlicher Form im Rahmen der Kraftstoff-Direkteinspritzung verwendet werden und daher bereits weitestgehend vorliegen. Denkbar ist auch, dass die Berechnung und Applikation der für die Einspritzung beziehungsweise Dosierung der Wirksubstanz erforderlichen Daten anhand von Kennfeldern der Brennkraftmaschine ermittelt werden können. Hierdurch könnte ein zusätzliches Steuergerät eingespart werden, und bestimmte Mengenkorrekturen könnten parallel auf der Basis entsprechender Korrekturkoeffizienten, die bei der Steuerung der Brennkraftmaschine berechnet werden, durchgeführt werden.
- Zeichnung
- Nachfolgend wird ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine Prinzipskizze einer Brennkraftmaschine mit einem Abgasnachbehandlungssystem; und -
2 eine Darstellung der Ein- und Ausgangsgrößen zur Steuerung beziehungsweise Regelung des Abgasnachbehandlungssystems von1 , - Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- In
1 trägt eine Brennkraftmaschine insgesamt das Bezugszeichen10 . Sie umfasst mehrere Brennräume, von denen in1 aus Darstellungsgründen nur einer mit dem Bezugszeichen12 gezeigt ist. Verbrennungsluft gelangt in den Brennraum12 über ein Einlassventil14 und ein Ansaugrohr16 . Eine Temperatur TANS und eine Luftfeuchtigkeit FANS der angesaugten Umgebungsluft werden von Sensoren15 und17 erfasst. Die heißen Verbrennungsabgase werden aus dem Brennraum12 über ein Auslassventil18 und ein Abgasrohr20 abgeleitet. Im Betrieb wird eine Kurbelwelle21 in Drehung versetzt. Kraftstoff gelangt in den Brennraum12 direkt durch eine Kraftstoff-Einspritzvorrichtung22 . - Bei dem eingespritzten Kraftstoff handelt es sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel um Diesel-Kraftstoff. Die Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
22 ist an eine Kraftstoff-Sammelleitung24 ("Rail") angeschlossen. In dieser ist der Kraftstoff unter hohem Druck gespeichert. Er gelangt in die Kraftstoff-Sammelleitung24 durch eine Kraftstoff-Hochdruckpumpe26 , die von einer Vorförderpumpe28 gespeist wird. Diese fördert aus einem Kraftstoffbehälter30 . Der Druck in der Kraftstoff-Sammelleitung24 wird von einem Sensor32 erfasst und über einen Druckregler34 eingestellt. Zur Einstellung der Fördermenge der Kraftstoff-Hochdruckpumpe26 dient ein Mengensteuerventil36 . Die oben genannten Komponenten22 bis36 sind Teil eines Kraftstoffsystems37 . - Um schädliche Emissionen im Abgas der Brennkraftmaschine
10 zu verringern, umfasst diese ein Abgasnachbehandlungssystem38 . Dieses umfasst einen im Abgasrohr20 angeordneten Oxidationskatalysator39 , der NO in NO2 umwandelt, sowie einen Katalysator40 , mit dem die im Abgas zunächst enthaltenen Schadstoffe reduziert werden. Stromaufwärts vom Katalysator40 sind im Abgasrohr20 ein Temperatursensor41 zur Erfassung der Temperatur TSCR des Abgases und eine Einspritzvorrichtung42 angeordnet. Durch diese kann eine Wirksubstanz, im vorliegenden Ausführungsbeispiel Harnstoff43 , in das im Abgasrohr20 strömende Abgas eingespritzt werden. Hierzu liegt der Harnstoff in Wasser gelöst vor, es wird also letztlich eine Harnstoff-Wasser-Lösung eingespritzt. Hinter dem Katalysator40 sind eine Lambdasonde45 und ein NOx-Sensor47 vorhanden. - Die Harnstoff-Wasser-Lösung
43 ist in einem Harnstoffbehälter44 gelagert. Eine Vorförderpumpe46 fördert die Harnstoff-Wasser-Lösung43 aus dem Harnstoffbehälter44 zu einer Hochdruckpumpe48 (die beiden Pumpen46 und48 bilden zusammen eine Fördereinrichtung49 ). Diese komprimiert die Harnstoff-Wasser-Lösung43 auf einen sehr hohen Druck und fördert sie zu einem Harnstoff-Druckspeicher50 . Dieser kann beispielsweise rohr- oder kugelförmig ausgebildet sein. An ihn ist wiederum die Einspritzvorrichtung42 angeschlossen. - Der Druck im Harnstoff-Druckspeicher
50 wird von einem Drucksensor52 erfasst. Der Druck im Druckspeicher50 wird durch einen Druckregler54 , die Fördermenge der Hochdruck-Harnstoffpumpe48 durch ein Mengensteuerventil56 eingestellt. Sämtliche Komponenten des Abgasnachbehandlungssystems38 , mit Ausnahme des Katalysators40 und der Einspritzvorrichtung42 , können durch eine elektrische Heizeinrichtung58 beheizt werden. - Der Betrieb der Brennkraftmaschine
10 , einschließlich des Kraftstoffsystems37 , wird von einem Steuer- und Regelgerät60 gesteuert beziehungsweise geregelt. Dieses erhält Signale von zahlreichen Sensoren, beispielsweise den beiden Drucksensoren32 und52 , jedoch noch weiterer, in1 nicht dargestellter Sensoren, und steuert entsprechende Stell- und Regeleinrichtungen an, beispielsweise die Einspritzvorrichtungen22 und42 , die Mengensteuerventile36 und56 und die Druckregler34 und54 , die dazu führen, dass die Brennkraftmaschine10 eine gewünschte Leistung abgibt bei einem möglichst geringen Kraftstoffverbrauch und einem optimalen Emissionsverhalten. Auch der Betrieb des Abgasnachbehandlungssystems38 wird vom Steuer- und Regelgerät60 gesteuert beziehungsweise geregelt. - Wie aus
2 hervorgeht, werden hierzu in einen Verarbeitungsblock62 verschiedene Eingangsgrößen eingespeist. Hierzu gehört eine Drehzahl N der Kurbelwelle21 , eine relative Luftfüllung RL im Brennraum12 , eine in den Brennraum12 von der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung22 eingespritzte relative Kraftstoffmasse RK, eine Temperatur TMOT der Brennkraftmaschine10 (beispielsweise eine Kühlwasser- oder, Zylinderkopftemperatur), sowie das Kraftstoff-Luft-Verhältnis im Brennraum12 , welches üblicherweise durch die Luftzahl LAMBDA dargestellt wird. - Weitere Größen können eine Temperatur TSCR des Katalysators
40 , eine relative Feuchtigkeit FANS der angesaugten Luft, beispielsweise eine Temperatur TANS der Umgebungsluft, oder ein NOx-Wert sein. - Im Verarbeitungsblock
62 werden aus diesen Größen die für den Betrieb des Abgasnachbehandlungssystems38 erforderlichen Stellgrößen bestimmt. Hierzu gehören ein Druck PR_HDS im Harnstoff-Druckspeicher50 , eine Ansteuerspannung U_HDS für das Mengensteuerventil56 , durch die wiederum eine Fördermenge M_HDS der Fördereinrichtung49 eingestellt wird, eine Einspritzdauer TI_HDS der Harnstoff 43-Einspritzvorrichtung42 , sowie ein Bit B_HEIZ, durch welches die Heizeinrichtung58 ein- beziehungsweise ausgeschaltet wird. - Man erkennt, dass bei der Brennkraftmaschine
10 der Betrieb des Abgasnachbehandlungssystems38 wesentlich durch Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine10 gesteuert wird. Durch den Druck PR_HDS im Harnstoff-Druckspeicher50 sowie die Einspritzdauer TI_HDS der Harnstoff-Einspritzvorrichtung42 kann zum einen die eingespritzte Menge und zum anderen der Zerstäubungsgrad der Harnstoff-Wasser-Lösung43 auf die aktuellen Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine10 ausgerichtet werden. Hierdurch ist einerseits eine optimale Umsetzung der eingespritzten Harnstoff-Wasser-Lösung43 gewährleistet, was zu einer Reduktion der Schadstoffemissionen führt, und andererseits kann die Harnstoff-Wasser-Lösung43 sehr sparsam eingesetzt werden, da vermieden werden kann, dass zuviel Ammoniak erzeugt wird, gleichzeitig aber dennoch eine fast 100%ige Umsetzungsrate gewährleistet werden kann. - Dabei kann der Druck im Harnstoff-Druckspeicher
50 , ähnlich wie beim Kraftstoffsystem37 , sehr hoch sein und im Bereich von50 bar, gegebenenfalls sogar einigen hundert bar bis über tausend bar liegen. Die für das Abgasnachbehandlungssystem38 eingesetzten Komponenten können ähnlich zu den Komponenten des Kraftstoffsystems37 sein. Gegebenenfalls können zumindest bereichsweise auch identische Komponenten eingesetzt werden. Auch die im Verarbeitungsblock62 verwendeten Verarbeitungsmuster können denen ähneln oder sogar zu jenen identisch sein, welche zur Steuerung beziehungsweise Regelung des Kraftstoffsystems37 verwendet werden. Üblicherweise wird im Verarbeitungsblock62 der Druck PR_HDS vor allem von der Drehzahl N der Kurbelwelle21 und von der Temperatur TSCR des Abgases abhängen. Bei konstanter Drehzahl kann über den Druckregler54 und das Mengensteuerventil56 ein konstanter Druck im Harnstoff-Druckspeicher50 eingestellt werden. - Bei dem in
1 gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Harnstoff-Wasser-Lösung43 von der Harnstoff-Einspritzvorrichtung42 unmittelbar in das Abgasrohr20 eingespritzt. Möglich ist aber auch, dass in die Harnstoff-Einspritzvorrichtung42 auch Luft eingespeist wird und diese in der Harnstoff-Einspritzvorrichtung42 oder beim Austritt aus dieser mit der Harnstoff-Wasser-Lösung43 vermischt wird. - Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird als Wirksubstanz Harnstoff
43 genannt. Es versteht sich, dass bei der beschriebenen Ausgestaltung des Abgasnachbehandlungssystems38 als Wirksubstanz aber auch jedes andere Wirkmittel eingesetzt werden kann, solange es in das Abgas eingespritzt werden kann. Infrage kommt beispielsweise die Einspritzung von Diesel-Kraftstoff beziehungsweise ganz allgemein die Einspitzung von HC, oder auch die Einspritzung gasförmiger oder pulvriger Substanzen. - Außerdem sei darauf hingewiesen, dass verschiedene Komponenten im Rahmen der obigen Beschreibung der Einfachheit halber nur als "Harnstoff"-Komponenten bezeichnet wurden (beispielsweise "Harnstoff-Druckspeicher"), obwohl bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel selbstverständlich kein reiner Harnstoff, sondern immer eine Harnstoff-Wasser-Lösung verwendet wird.
Claims (12)
- Brennkraftmaschine (
10 ), insbesondere mit Kraftstoff-Direkteinspritzung, mit einem Abgasnachbehandlungssystem (38 ) zur Verminderung von Schadstoffen im Abgas, welches umfasst: einen Vorratsbehälter (44 ) mit einer Wirksubstanz (43 ), eine Fördereinrichtung (49 ) zum Fördern der Wirksubstanz (43 ), und eine Einspritzvorrichtung (42 ) zum Einspritzen der Wirksubstanz (43 ) in das Abgas, dadurch gekennzeichnet, dass das Abgasnachbehandlungssystem (38 ) einen Druckspeicher (50 ) umfasst, in den die Fördereinrichtung (49 ) fördert, in dem die Wirksubstanz (43 ) unter Druck speicherbar ist, und an den die Einspritzvorrichtung (42 ) direkt angeschlossen ist. - Brennkraftmaschine (
10 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung eine Vorförderpumpe (46 ) und eine Hochdruckpumpe (48 ) umfasst. - Brennkraftmaschine (
10 ) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckspeicher (50 ) mit einer Druckregeleinrichtung (54 ) verbunden ist. - Brennkraftmaschine (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung (60 ) umfasst, welche die Förderleistung (M_HDS) der Fördereinrichtung (49 ), den Druck (PR_HDS) im Druckspeicher (50 ), den Zeitpunkt der Einspritzung der Wirksubstanz, und/oder die Dauer (TI_HDS) einer Einspritzung der Wirksubstanz abhängig vom Betriebszustand (N, RL, RK, TMOT, LAMBDA) der Brennkraftmaschine (10 ) steuert beziehungsweise regelt. - Brennkraftmaschine (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (49 ), der Druckspeicher (50 ), und/oder die Einspritzvorrichtung (42 ) von jenem Typ sind, wie er bei direkteinspritzenden Kraftstoffsystemen (37 ) verwendet wird. - Brennkraftmaschine (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirksubstanz Harnstoff ist. - Brennkraftmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckspeicher (
50 ) beheizbar ist (58 ). - Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (
10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderleistung (M_HDS) der Fördereinrichtung (49 ), der Druck (PR_HDS) in dem Druckspeicher (50 ), der Zeitpunkt der Einspritzung der Wirksubstanz, und/oder die Dauer (TI_HDS) der Einspritzung der Wirksubstanz von aktuellen Betriebsparametern (N, RL, RK, TMOT, TANS, FANS, TSCR, NOX, LAMBDA) der Brennkraftmaschine (10 ) abhängen. - Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsparameter eine Drehzahl (N) einer Kurbelwelle (
21 ), ein Drehmoment der Brennkraftmaschine (10 ), eine in einen Brennraum (12 ) eingespritzte Kraftstoffmasse (RK), eine Temperatur (TMOT) der Brennkraftmaschine (10 ), eine Temperatur (TANS) der Umgebungsluft, eine Feuchtigkeit (FANS) der Umgebungsluft, eine Temperatur (TSCR) vor und/oder hinter einem Katalysator (40 ), einen NOx- und/oder NH3-Gehalt (NOX) im Abgas, und/oder ein Kraftstoff-Luftverhältnis (LAMBDA) im Brennraum (12 ), oder jeweils eine äquivalente Größe (RL) umfassen. - Computerprogramm, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Anwendung in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9 programmiert ist.
- Elektrisches Speichermedium für eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung (
60 ) einer Brennkraftmaschine (10 ), dadurch gekennzeichnet, dass auf ihm ein Computerprogramm zur Anwendung in einem Verfahren der Ansprüche 8 oder 9 abgespeichert ist. - Steuer- und/oder Regeleinrichtung (
60 ) für eine Brennkraftmaschine (10 ), dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Anwendung in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9 programmiert ist.
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