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Die
Erfindung betrifft eine Rundballenpresse mit einem Ballenpressraum
und einer im rückwärtigen Bereich
des Ballenpressraums angeordneten Tür, die um eine Schwenkachse
zwischen einer Schließposition,
in der sich die Tür
entlang der Rückseite
des Ballenpressraums erstreckt, und einer Öffnungsposition beweglich ist,
in der ein fertiggestellter Ballen aus dem Ballenpressraum auswerfbar
ist.
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Rundballenpressen
finden Verwendung, um aus halmförmigem
landwirtschaftlichen Erntegut Ballen herzustellen. Derartige Rundballenpressen
weisen einen Ballenpressraum und zugehörige Pressmittel auf. Nach
Fertigstellung eines Ballens schwenkt bei bekannten Rundballenpressen
eine rückwärtige Tür nach oben,
um den Ballen auszuwerfen.
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Um
zu erreichen, dass der Ballen aus dem Schwenkbereich der Tür gelangt,
damit diese baldmöglichst
wieder geschlossen werden kann, sind sogenannte Räumvorrichtungen
bekannt, die den Ballen aus dem Schwenkbereich der Tür bewegen.
Es wurde vorgeschlagen (
DE
43 15 374 C ), eine derartige Räumvorrichtung mit einer Rückhaltevorrichtung zu
versehen, die verhindert, dass der Ballen zu weit von der Rundballenpresse
weg- und beispielsweise einen Hang hinabrollt. Bei diesen Vorrichtungen
handelt es sich um zusätzliche
Elemente, die das Gewicht der Rundballenpresse vergrößern und
ihre Herstellung aufwändiger
und teurer machen.
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Es
wurden andere Bauformen von Rundballenpressen vorgeschlagen (
EP 1 308 078 A ),
die einen Träger
aufweisen, der Elemente haltert, welche das riemenförmige Pressmittel
im unteren Bereich des Ballenpressraums der Rundballenpresse abstützen. Der
Träger
ist zwischen dieser Ballenbildungsposition und einer Ballenauswurfposition
verschwenkbar, in der er nach hinten und oben verschwenkt ist und
eine rückwärtige Öffnung der
Ballenpresse freigibt. Bei derartigen Rundballenpressen finden sich
im rückwärtigen Bereich
sich im Betrieb bewegende Elemente, beispielsweise die Pressmittel.
Unter Gesichtspunkten der Arbeitssicherheit sind diese Rundballenpressen
nicht unbedenklich.
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Die
nachveröffentlichte
DE 102 50 425 A schlägt bei einer
derartigen Rundballenpresse einen rückwärtigen Schutz in Form eines
Rollos oder ähnlicher
beweglicher Einrichtungen vor.
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Das
der Erfindung zu Grunde liegende Problem wird darin gesehen, eine
Rundballenpresse bereitzustellen, bei der die oben erwähnten Nachteile nicht
oder in einem verminderten Maß vorliegen.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
die Lehre der Patentansprüche 1 und 3 gelöst, wobei
in den weiteren Patentansprüchen
Merkmale aufgeführt
sind, die die Lösung
in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
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Es
wird vorgeschlagen, an der Rückseite
des Ballenpressraums der Rundballenpresse eine Tür anzubringen, die um eine
vertikale oder etwa vertikale Schwenkachse schwenkbar ist. Die Tür ist von
den Pressmitteln des Ballenpressraums unabhängig, da letztere in der Regel
nach oben verschwenkt werden, um den Ballenpressraum zum Auswurf
eines Ballens nach hinten freizugeben. Durch die vertikale Anordnung
der Schwenkachse kann die Tür
ohne großen Energieaufwand
und somit ohne große
und kostenträchtige
Antriebe geöffnet
und geschlossen werden.
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Alternativ
oder zusätzlich
wird vorgeschlagen, dass die Ballenpresse einen Träger aufweist, der
Mittel zur Bildung eines Ballens im Ballenpressraum trägt und zwischen
einer Ballenbildungsposition und einer Ballenauswurfposition beweglich
ist, und dass die Tür
unabhängig
von dem Träger
bewegbar ist. Dadurch erzielt man bei einer Ballenpresse, deren
im Betrieb beweglichen Mittel zur Bildung des Ballens ansonsten
nach hinten offen liegen, einen rückwärtigen Schutz zur Verbesserung
der Arbeitssicherheit. Da die Tür
unabhängig
vom Träger
bewegbar ist, kann sie in beliebige Richtungen bewegt und insbesondere
um eine vertikale Achse verschwenkt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dient die Tür
als Rückhaltevorrichtung
für den
Ballen. Sie kommt mit ihrer Stirnseite mit dem ausgeworfenen Ballen
in Berührung
und bremst ihn ab. Dadurch kann verhindert werden, dass sich der
Ballen zu weit von der Rundballenpresse fortbewegt. Um einen unerwünschten
Verschleiß an
der Tür
zu vermindern, bietet es sich an, den am Ballen anliegenden Endbereich
der Tür
mit drehbeweglichen Elementen zu versehen, die frei drehbar oder
gebremst sind.
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In
der Regel weist die Tür
zwei Flügel
auf, zwischen denen der Ballen ausgeworfen wird. Er kann somit an
beiden Seiten abgebremst werden, was unerwünschte Drehbewegungen des Ballens
um die Hochachse vermeidet. Es sind aber auch Ausführungsformen
mit nur einer einzigen Tür
denkbar.
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Die
Tür wird
vorzugsweise in die Schließposition
vorgespannt, was durch Gewichte und/oder Federn erfolgen kann. Damit
erreicht man auch eine definierte seitliche Kraft auf den ausgeworfenen
Ballen, die zu einer sicheren Bremsung hinreicht. Es kann jedoch
auch angebracht sein, die Tür
zusätzlich oder
ausschließlich
durch einen fremdkraftbetätigten (hydraulischen,
pneumatischen oder elektrischen) Antrieb zu bewegen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
bewegt der fremdkraftbetätigte
Antrieb die Tür
in eine Zwischenposition zwischen der Schließ- und Öffnungsposition. Aus dieser
Position kann sie – beispielsweise
durch den ausgegebenen Ballen – gegen
die Vorspannung weiter geöffnet
werden. Hierbei besteht die Möglichkeit,
eine Kopplung zwischen dem Antrieb und der Tür vorzusehen, die über einen bestimmten
Winkelbereich der Türbewegung
eine freie Relativbewegung zwischen dem Antrieb und der Tür erlaubt.
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Der
fremdkraftbetätigte
Antrieb kann mit der Bewegung des Trägers synchronisiert werden,
um einen sinnvollen zeitlichen Ablauf der Bewegungen zu erzielen.
Ein weiterer Vorzug eines derartigen Antriebs besteht darin, dass
die Möglichkeit
besteht, die beiden Flügel
einer Tür
um unterschiedliche Winkel zu drehen. Dadurch kann auch der Ballen
in eine bestimmte, gewünschte
Richtung gedreht werden, beispielsweise um zu verhindern, dass er
einen Hang hinabrollt.
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In
der Zeichnung ist ein nachfolgend näher beschriebenes Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
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1 eine
erfindungsgemäße Rundballenpresse
in einem leicht gefüllten
Betriebszustand in Seitenansicht und schematischer Darstellung,
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2 die
Rundballenpresse nach 1 in einem gefüllten Zustand,
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3 die
Rundballenpresse nach 1 während des Entladevorgangs,
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4 eine
Draufsicht auf die Rundballenpresse während der Herstellung eines
Ballens,
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5 eine
Draufsicht auf die Rundballenpresse nach der Abgabe eines Ballens,
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6 eine
Draufsicht auf eine Schwenkeinrichtung der Tür in der Schließposition,
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7 eine
seitliche Ansicht der Schwenkeinrichtung, und
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8 eine
Draufsicht auf die Schwenkeinrichtung der Tür in der Öffnungsposition.
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In
der 1 ist eine Ausführungsform einer Rundballenpresse 10 dargestellt,
die einen Rahmen 14 aufweist, der sich auf einem Fahrwerk 18 abstützt. An
der Vorderseite des Rahmens 14 ist eine Deichsel 16 angeordnet,
um die Rundballenpresse 10 an einem Traktor anhängen und über ein
Feld ziehen zu können.
Eine Aufnahmevorrichtung 20 in Form einer Pick-Up dient
zur Aufnahme von auf dem Boden liegenden Erntegut, z. B. in einem
Schwad abgelegten Heu oder Stroh. Das von der Aufnahmevorrichtung 20 aufgenommene
Erntegut wird dem Einlass eines Ballenpressraums 12 zugeführt und
dort spiralförmig zu
einem rund-zylindrischen Ballen 36 aufgerollt, gebunden
und anschließend
auf den Boden abgelegt.
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Am
Einlass 40 des Ballenpressraums 20 sind eine untere,
stationäre
Rolle 60 und zwei obere Rollen 62, 64 positioniert.
Der Ballenpressraum 12 wird weiterhin durch ein endloses
Pressmittel 34 in Form eines Riemens gebildet, der um eine
Anzahl von ortsfesten Drehkörpern 24 und
bewegbaren Drehkörpern 32 geführt wird.
Während
der Ballenpressraum 12 umfangsseitig im Wesentlichen von
dem Pressmittel 34 umgeben wird, wird er seitlich von Seitenwänden 38 geschlossen.
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Vier
der Drehkörper 32a, 32b, 32c und 32d sind
jeweils paarweise am Ende eines deltaförmigen Trägers 26 frei drehbar
gelagert, der mit einem ersten Schenkel 42 und einem zweiten
Schenkel 44 ausgebildet ist, die mittels einer Strebe 46 untereinander verbunden
sind. Der erste und der zweite Schenkel 42 und 44 treffen
sich in einem Lager 48, das auf einem Lagerteil 50 an
der Außenseite
der Seitenwand 38 aufgenommen wird. Der Lagerteil 50 befindet
sich direkt im oder nahe dem Zentrum des Ballenpressraums 12 bzw.
der Seitenwand 38. Auf jeder Seite der Rundballenpresse 10 ist
ein Träger 26 und
ein Lagerteil 50 vorgesehen, und zwar jeweils an der Außenseite
der Seitenwand 38.
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Die
Verstellung des Trägers 26 erfolgt über einen
nicht gezeigten Stellmotor, z. B. einem Hydraulikzylinder, einem
drehenden Hydraulikmotor mit einem Getriebe oder einem Elektro- oder Pneumatikmotor.
Der Träger 26 kann
zwischen zwei Endstellungen schwenken, nämlich einer unteren, in der
sich die Drehkörper 32a bis 32d im
Wesentlichen nahe einer horizontalen Ebene unterhalb des Ballenpressraums 12 befinden,
und einer um nahezu 180 Grad nach oben versetzten Stellung, in der
die Drehkörper 32c, 32d des
zweiten Schenkels 44 zwischen dem dazwischengelegenen und
dem hinteren ortsfesten Drehkörper 24d und 24c zu
liegen kommen – s. 3.
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Ein
Spannmechanismus 28 zur Straffung des Pressmittels 34 umfasst
einen Spannarm 52, einen an dem radial außenliegenden
Endbereich des Spannarms 52 beweglich angeordneten Drehkörper 32e und
ein nicht gezeigtes Spannelement. Der Spannarm 52 ist im
Bereich der Seitenwände 38 oberhalb
und vor dem Lagerteil 50 vertikal schwenkbar in einem Lager 54 gelagert
und erstreckt sich bis über
die Ebene, um die die ortsfesten oberen Drehkörper 24 angeordnet
sind. Das Spannelement ist in üblicher
Weise als eine mechanische Feder oder als ein Hydraulikmotor ausgebildet,
der gegen einen evtl. veränderbaren
Widerstand bewegbar ist. Ein solcher Widerstand kann mittels einer
vorzugsweise verstellbaren Drossel in einem Hydraulikkreis aufgebaut werden,
wie dies an sich bekannt ist. Das Maß des Widerstands bestimmt
zugleich die Dichte und das maximale Gewicht des Ballens 36.
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Die
oberen Rollen 62, 64 und der Drehkörper 32f sind
an einem schwenkbaren Träger 30 befestigt, der
einen Rahmen 56 umfasst, welcher in seinem Mittenbereich
vertikal schwenkbar um eine Schwenkachse 58 gelagert ist.
Der Drehkörper 32f und
die Rollen 62, 64 sind frei drehbar in dem Rahmen 56 gelagert,
wobei die Rolle 62 koaxial zu der Schwenkachse 58 verläuft. Der
Rahmen 56 kann mittels eines Spannelements in eine bestimmte
Stellung vorgespannt werden.
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Das
Pressmittel 34 verläuft
unter anderem über
die ortsfesten Drehkörper 24 und
die beweglichen Drehkörper 32 und
wird mittels des Spannmechanismus 28 stets so fest an wenigstens
einem drehbar angetriebenen ortsfesten Drehkörper 24 angelegt,
dass seine Mitnahme gewährleistet
ist. Das Pressmittel 34 nimmt einen Anfangszustand ein,
in dem es gerade gestreckt den Einlass 40 überbrückt, und
einen Endzustand, in dem es sich wie eine große Schlaufe um den Ballen 36 schlingt.
Der Ballenpressraum 12 ist somit in seiner Größe veränderlich,
d. h. sein Durchmesser nimmt mit der Größe des Ballens 36 zu.
Der Ballen 36 befindet sich während seiner Bildung in dem
Ballenpressraum 12 und wird von dem Pressmittel 34 größtenteils
umschlungen, fällt
aber aus dem Ballenpressraum 12, d. h. dem Raum zwischen
den Seitenwänden 38,
auf den Boden, sobald – wie
später
beschrieben wird – der
Träger 26 mit
den beweglichen Drehkörpern 32 mit
Blick auf die Zeichnung entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn nach oben schwenkt.
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Die
Seitenwände 38 könnten quer
zur Fahrtrichtung beweglich gelagert sein, damit sie beim Auswerfen
des Ballens 36 dessen Anlagekraft an ihrer Innenseite reduzieren,
so dass dieser leichter und somit schneller austritt. Es würde z. B.
bereits ausreichen, wenn die Seitenwände 38 um wenige Zentimeter
voneinander entfernt würden.
Die Seitenwände 38 könnten mit
den Trägern 26 beweglich
ausgebildet werden.
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Die
Funktion der Rundballenpresse 10 ist folgendermaßen: Solange
der Rundballenpresse 10 kein Gut zugeführt wird und der Ballenpressraum 12 leer
ist, befindet sich der Träger 26 in
seiner unteren, vorderen Endstellung, in der sich der erste, vordere Drehkörper 32a an
dem ersten Schenkel 42 nahe der Rolle 60 befindet
und sich die Drehkörper 32a – 32d nahe
einer im Wesentlichen horizontalen Ebene befinden. Der Spannarm 52 wird
nach hinten gedrängt. Der
schwenkbare Träger 30 nimmt
seine im Uhrzeigerdrehsinn weitest mögliche Endstellung ein. Ein Abschnitt
des Pressmittels 34 erstreckt sich über die Innenseiten der Rollen 60 und 64 und
verschließt
somit den Einlass 40. Dieser Zustand ist in 1 gezeigt.
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Sobald über die
Aufnahmevorrichtung 20 Erntegut in den Ballenpressraum 12 gefördert wird, wird
es den Abschnitt des Pressmittels 34 zum Innern des Ballenpressraums 12 hin auslenken,
was bewirkt, dass der Spannarm 52 anfängt, sich nach vorne zu bewegen,
um die vom Pressmittel 34 im oberen Bereich der Rundballenpresse 10 gebildeten
Schlaufen 66, 68 zu verkürzen. Ab einem bestimmten Durchmesser
wird der Ballen 36 an dem Drehkörper 32f anliegen
und mit ihm den schwenkbaren Träger 30 entgegen
dem Uhrzeigerdrehsinn schwenken. Dabei wird sich die Rolle 64 in
den Ballenpressraum 12 hinein und den Ballen 36 von
dem Einlass 40 weg bewegen, so dass ankommendes Erntegut
leicht angenommen werden kann. Während
der Ballendurchmesser zunimmt, bleibt der Träger 26 in seiner in
den 1 und 2 gezeigten Stellung.
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Wenn
der Ballen 36 seinen größten Durchmesser
erreicht hat (s. 3), hat der schwenkbare Träger 30 seine
maximale Stellung entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn und der Spannarm 52 seine
vorderste Stellung eingenommen, in der die erste Schlaufe 66 ihre
geringste Länge
einnimmt. Der Ballen 36 ruht vorne auf der Rolle 60 und
dem angrenzenden ersten Drehkörper 32a.
Im übrigen
wird der Ballen 36 von der Spannung in dem Pressmittel 34 außer Kontakt
mit dem ersten und dem zweiten Drehkörper 32c, 32d und
den über
sie verlaufenden Riemenabschnitten gehalten. Bei Bedarf kann zwischen den
beiden zweiten Schenkeln 44 eine weitere nicht gezeigte
Rolle vorgesehen werden, auf der sich der Ballen 36 abstützt. Wenn
der Ballen 36 seine maximale Größe erreicht hat, wird aufgrund
des radialen Versatzes des ersten und des zweiten Drehkörpers 32a und 32b an
dem ersten Schenkel 42 verhindert, dass die einander benachbarten
Trums des Pressmittels 34 aneinander anliegen. In diesem
Zustand kann der Ballen 36 gebunden oder mit Folie oder Netz
umwickelt werden, so dass er nach dem Austritt aus dem Ballenpressraum 12 nicht
auseinander fällt.
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Nachdem
der Ballen 36 fertiggestellt ist, kann er aus dem Ballenpressraum 12 ausgeworfen werden,
wozu der Träger 26 entgegen
dem Uhrzeigerdrehsinn nach hinten und oben geschwenkt wird. Insbesondere
aufgrund der Anlenkung des Trägers 26
im oder nahe dem Zentrum der Seitenwände 38 wird der Ballen 36 bereits
nach einem kurzen Schwenkweg des Trägers 26 von z. B.
ca. 90 Grad auf den Boden fallen. Nach einem Schwenkweg von z. B.
ca. 180 Grad befindet sich der erste Drehkörper 32a an dem ersten
Schenkel 42 so weit über
dem Boden, dass die Rundballenpresse 10 weiter nach vorne
gefahren werden kann, ohne an den Ballen 36 anzustoßen.
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Sobald
der Ballen 36 aus dem Ballenpressraum 12 herausgerollt
ist, wird der Träger 26 wieder nach
unten in die in 1 gezeigte Stellung geschwenkt.
Auf diesem Weg wird das Pressmittel 34 wieder gespannt
und somit der Spannarm 52 wieder nach hinten bewegt.
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Die
dargestellte Ausführungsform
der Ballenpresse ist in der
EP
1 308 078 A detailliert offenbart. Andere, mögliche Ausführungsformen
sind in der
DE 198
51 470 A ,
DE
102 41 215 A und der
EP 1 264 531 A beschrieben. Die Offenbarungen
dieser Dokumente werden durch Verweis mit in die vorliegenden Unterlagen
aufgenommen.
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Anhand
der 1 bis 3 erkennt man, dass die Rundballenpresse 10 nach
hinten offen ist, damit der fertiggestellte Ballen 36 ausgestoßen werden
kann. Die sich bei der Arbeit bewegenden Pressmittel 34 sind
im rückwärtigen Bereich
der Rundballenpresse 10 somit frei zugänglich, was unter Gesichtspunkten
der Arbeitssicherheit unvorteilhaft ist. Um Letztere zu verbessern,
ist an der Rückseite
der Rundballenpresse 10 eine Tür 70 angeordnet. Die Tür 70 umfasst,
wie anhand der 4 und 5 erkenntlich
ist, zwei Flügel 72,
die aus Rohren aufgebaut sind. Die Flügel 72 erstrecken
sich in ihrer Schließposition
jeweils von einer oberen Schwenkeinrichtung 74 an der Außen- und
Oberseite der Rundballenpresse 10 zunächst nach unten, dann nach
hinten und innen, dann wiederum nach unten und schließlich nach
vorn bis zu einer unteren Schwenkeinrichtung 76. An den
Schwenkeinrichtungen 74, 76 sind die Flügel 72 um
vertikale, koaxiale Schwenkachsen 78 schwenkbar angelenkt.
Dazu dienen Lagerungen 96, die zwischen mit der Rundballenpresse 10 verbundenen
Armen 98 und den Flügeln 72 angeordnet
sind. Die unteren Schwenkeinrichtungen 76 sind einfache
Lagerungen, die in Aufbau und Funktion den Lagerungen 96 entsprechen.
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Bei
der Bildung des Ballens 36 befinden sich die Türen 70 in
der Schließposition,
wie in 4 dargestellt. Bei der Abgabe des Ballens 36 gehen
die Türen 70 in
die Öffnungsposition über, wie
in 5 dargestellt ist, in der die Flügel 72 nach
außen
verschwenkt sind. Beim Auswerfen des Ballens 36 liegen
an den vertikal verlaufenden Abschnitten der Flügel 72 frei oder gebremst
drehbar gelagerte Elemente 80 in Form von Walzen an den
Stirnflächen
des Ballens 36 an.
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Die
Tür 70 erfüllt zum
Einen die Aufgabe, eine Abschirmung des Trägers 26 und der sich
bewegenden Pressmittel 34 bei der Bildung des Ballens 36 bereitzustellen,
zum Anderen stellt sie beim Auswerfen des Ballens 36 eine
Bremswirkung bereit. Sie dient somit als Rückhaltevorrichtung, die verhindert, dass
der Ballen 36 zu weit von der Rundballenpresse 10 fort
oder gar beispielsweise einen Hang hinabrollt. Durch die Abschirmwirkung
der Türen
erübrigt
sich weiterhin die Notwendigkeit, den Träger 26 aus Arbeitssicherheitsgründen relativ
langsam zu verschwenken. Zur Verbesserung der Abschirmwirkung der
Tür 70 könnten die
Flügel 72 durch
flächige
Platten, Tücher
oder dergleichen ergänzt
werden. Die Flügel 72 können aus
Metall oder nichtmetallischem Material bestehen. Anstelle runder
Rohre, wie sie in den Zeichnungen dargestellt sind, können auch
eckige Rohre, Platten und/oder Bleche Verwendung finden.
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Die 6 bis 8 zeigen
detaillierte Ansichten der Schwenkeinrichtung 74. Dargestellt
ist jeweils die in den 4 und 5 oben eingezeichnete
(in Fahrtrichtung der Rundballenpresse 10 rechte) Schwenkeinrichtung 74,
die sich in der 6 in der Schließposition
und in den 7 und 8 in der Öffnungsposition
befindet. Anhand dieser Figuren ist erkennbar, dass die Flügel 72 an
der oberen Schwenkeinrichtung 74 jeweils durch einen Flansch 82 und Schraubbolzen
an einer Schwenkplatte 84 befestigt sind. Die Schwenkplatte 84 und
der Flansch 82 sind gemeinsam mit dem Flügel 72 um
die Schwenkachse 78 drehbar. An der Schwenkplatte 84 ist
in einem kreisbogenförmigen
Langloch 92 ein Stift 94 gelagert, der mit einem
Antrieb 86 in Form eines doppelt wirkenden Hydraulikzylinders
verbunden ist. Der Kreisbogen des Langlochs 92 hat in seinem
Mittelpunkt die Schwenkachse 78. Der Antrieb 86 ist
anderen Endes an der Seitenwand 38 angelenkt. Außerdem erstreckt
sich eine Feder 88 zwischen dem Flansch 82 und
der Seitenwand 38. Weiterhin ist eine Gasdruckfeder 90 zwischen
der Schwenkplatte 84 und der Seitenwand 38 angelenkt.
Die Feder 88 spannt den Flügel 72 in die Schließposition
vor. Die Gasdruckfeder 90 sorgt für eine Schwingungsdämpfung.
Die Antriebe 86 ermöglichen
ein aktives Öffnen und
Schließen
der Tür 70.
Die Ankopplung des Antriebs 86 über den Stift 94 und
das Langloch 92 an die Schwenkplatte 84 verhindert
eine unerwünschte
Beschädigung
des Flügels 72,
falls sich beim Schließen der
Tür 70 noch
ein Ballen 36 zwischen den Flügeln 72 befinden sollte.
Anzumerken ist, dass die Abstützung
der Flügel 72 an
den Armen 98 durch die Lagerungen 96 erfolgt,
s. 1.
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Die
Antriebe 86 werden durch eine elektrohydraulische Steuereinrichtung 92 angesteuert.
Letztere steuert auch die Bewegung des Trägers 26, so dass die
Steuerung die Bewegungen der Tür 70 und des
Trägers 26 in
zeitlich abgestimmter Reihenfolge veranlassen kann. Die Tür 70 wird
nach Verschwenken des Trägers 26 nach
oben (in der Regel, sobald er sich etwa in der Mitte zwischen der
Ballenbildungsposition und der Ballenauswurfposition befindet) durch
die Antriebe 86 in eine geringfügig geöffnete Position verbracht,
in der sie sich etwa in der Mitte zwischen den in den 4 und 5 gezeigten
Stellungen befindet. Der ausgeworfene Ballen 36 bewegt die
Flügel 72 gegen
die Kraft der Federn 88 nach außen, wobei sich der Stift 94 gegenüber dem
Langloch 92 bewegt, da der Antrieb 86 dann stationär bleibt. Der
Ballen 36 wird durch die Flügel 72 abgebremst und
zum Stehen gebracht. Danach verbringt die Steuereinrichtung 92 den
Träger 26 wieder
in die Ballenbildungsposition. Unabhängig davon kann der Antrieb 86 wieder
eingefahren werden, sobald man (beispielsweise anhand einer verstrichenen
Zeitspanne oder anhand des Signals eines geeigneten Sensors) davon
ausgehen kann, dass der Ballen 36 zum Stehen gekommen ist. Kurz
vor Erreichen der Schließposition
wird vorzugsweise die Bewegung der Tür 70 verlangsamt,
um die Unfallgefahr zu vermindern.
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Die
Bremswirkung der Tür 70 auf
den Ballen 36 hat den Vorteil, dass ein unerwünschtes
Wegrollen des Ballens 36 vermieden wird. Das ist insbesondere
an einem Hang angebracht. In diesem Fall kann es sinnvoll sein,
den Ballen in eine Schrägstellung gegenüber der
Fahrtrichtung der Rundballenpresse 10 zu verbringen, so
dass er quer zur Richtung des Hanggradienten ausgerichtet wird und
nicht den Hang hinunter rollen kann. Dazu können die Antriebe 86 die
Flügel 72 der
Tür 70 in
jeweils unterschiedliche Stellungen verbringen. Die Steuereinrichtung 92 ist somit
eingerichtet, die beiden Antriebe 86 unterschiedlich anzusteuern.
Außerdem
ist sie mit einem Neigungssensor 100 in Form eines Pendels
oder dergleichen verbunden, um die Antriebe 86 in geeigneter Weise
ansteuern zu können.
Eine Information über die
Hangneigung kann auch aus den Signalen einer Satellitenantenne eines
Positionsbestimmungssystems des Traktors abgeleitet werden.