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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswahl eines gemeinsam genutzten Übertragungskanals
für eine
Teilnehmerstation eines Funkkommunikationssystems, sowie eine entsprechende
Teilnehmerstation, eine entsprechende sendende Station und ein entsprechendes
Computerprogramm.
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Funkkommunikationssysteme,
beispielsweise nach dem GSM- (Global System for Mobile Communications)
Standard oder dem UMTS- (Universal Mobile
Telecommunications System) Standard, verwenden je nach Art der übertragenen
Daten, beispielsweise Nutzdaten oder Signalisierungsdaten, verschiedene
Arten von Übertragungskanälen die sich
durch ihre Eigenschaften unterscheiden. Welche Art von Übertragungskanälen, verwendet
werden soll, ist üblicherweise
je nach Art der Daten vom Netzwerk festgelegt. Im Fall gemeinsam
genutzter Übertragungskanäle, so genannter
common channels, deren Nutzung sich mehrere Teilnehmerstationen
teilen, findet die Auswahl eines Übertragungskanals jedoch auch
in den Teilnehmerstationen des Funkkommunikationssystems anhand
von bestimmten Regeln statt. Solche Regeln existieren beispielsweise
für Funkkommunikationssysteme
gemäß dem UMTS-Standard
und werden in gleicher Weise auch vom Netzwerk angewandt, um sicherzustellen,
dass sowohl Teilnehmerstation als auch Netzwerk den gleichen Übertragungskanal
auswählen.
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Für die Auswahl
eines sogenannten Secondary Common Control Physical Channel (SCCPCH)
ist in der technischen Spezifikation TS25.331v050400, Kapitel 8.5.19,
der 3GPP (3rd Generation Partnerchip Project) eine Regel festgelegt. Über die
Systeminformation werden einer Teilnehmerstation alle SCCPCH- Übertragungskanäle mitgeteilt,
die zur Verfügung
stehen. Die Teilnehmerstation wählt
aus der Menge der SCCPCH-Übertragungskanäle einen
Kanal in Abhängigkeit
von einer Teilnehmerkennung (UTRAN-RNTI: Universal Terrestrial Radio
Access Network – Radio
Network Temporary Identifier) der Teilnehmerstation aus. Die Teilnehmerkennung
ist dem Funkkommunikationssystem bekannt. Das Funkkommunikationssystem
wählt daher
mittels des gleichen Auswahlverfahrens den gleichen SCCPCH-Kanal aus wie die
Teilnehmerstation.
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Auch
in zukünftigen
Funkkommunikationssystemen mit einer voraussichtlich viel größeren Anzahl
von gemeinsam genutzten Übertragungskanälen und
möglicherweise
sogar unterschiedlichen Arten von gemeinsam genutzten Übertragungskanälen müssen Regeln
festgelegt werden, die Teilnehmerstationen und Netzwerk eine Auswahl
eines Übertragungskanals
ermöglichen.
Gleichzeitig muss sichergestellt sein, dass auch Teilnehmerstationen
die für ein älteres Funkkommunikationssystem
konzipiert worden sind, in den neueren Funkkommunikationssystemen
betrieben werden können.
Dies bedeutet insbesondere, dass alte Teilnehmerstationen in neuen
Funkkommunikationssystemen in der Lage sein müssen, gemeinsam genutzte Übertragungskanäle auszuwählen.
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Die
Erfindung hat daher die Aufgabe ein Verfahren zur Auswahl eines
gemeinsam genutzten Übertragungskanals
für eine
Teilnehmerstation eines Funkkommunikationssystems sowie eine Teilnehmerstation,
eine sendende Station und ein Computerprogramm anzugeben, mit denen
der Teilnehmerstation ermöglicht
wird, ein für
sie in dem Funkkommunikationssystem geeigneten gemeinsam genutzten Übertragungskanal
auszuwählen.
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Diese
Aufgabe wird mit dem Verfahren der Teilnehmerstation, der sendenden
Station sowie dem Computerprogramm gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Auswahl eines gemeinsam genutzten Übertragungskanals für eine Teilnehmerstation
eines Funkkommunikationssystems stehen im Funkkommunikationssystem
zur Übertragung
von mindestens einer bestimmten Art von Daten gemeinsam genutzte Übertragungskanäle aus mehreren Übertragungskanalklassen
zur Verfügung.
Die Teilnehmerstation empfängt
eine Information von einer sendenden Station, die angibt, welche
der Übertragungskanalklassen
für die Übertragung
der bestimmten Art von Daten zur Auswahl gestellt werden und die
Teilnehmerstation wählt
aus den gemeinsam genutzten Übertragungskanälen der
zur Auswahl gestellten Übertragungskanalklassen
einen Übertragungskanal
aus.
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Je
nachdem, welche bestimmte Art von Daten von der Teilnehmerstation
empfangen werden soll, können
unterschiedliche Übertragungskanalklassen
durch die Information angeboten werden. Erfordert die bestimmte
Art von Daten eine hohe Datenrate, so gibt die Information eine
oder mehrere Übertragungskanalklassen
an, die eine hohe Datenrate ermöglichen.
Die Teilnehmerstation kann durch die Erfindung immer einen Übertragungskanal
aus einer Übertragungskanalklasse
auswählen,
die besonders gut zur Übertragung
der bestimmten Art von Daten geeignet ist.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung wird vorteilhafter Weise der Übertragungskanal
bei Empfang einer ersten Information aus einer ersten Übertragungskanalklasse
und bei Empfang einer zweiten Information aus einer zweiten Übertragungskanalklasse
ausgewählt.
Bei Empfang einer dritten Information wird der Übertragungskanal aus einer
Menge von Übertragungskanälen ausgewählt, die
durch Übertragungskanäle der ersten
und der zweiten Übertragungskanalklasse
gebildet wird.
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Sind
alle Übertragungskanäle der zweiten Übertragungskanalklasse
bereits verwendet, so kann die Auswahl durch die erste Informationen
auf die erste Übertragungskanalklasse
eingeschränkt
werden. In gleicher Weise kann durch die zweite Information die
Auswahl auf die zweite Übertragungskanalklasse
eingeschränkt
werden, falls bereits alle Übertragungskanäle der ersten Übertragungskanalklasse
belegt sind. Dies ist von Vorteil, wenn zwar eine Übertragungskanalklasse
für die Übertragung der
bestimmten Art von Daten bevorzugt wird, eine Übertragung aber auch in einer
anderen Übertragungskanalklasse
erfolgen kann. Insbesondere können
durch die erste und zweite Information auch Teilnehmerstationen
gezielt Übertragungskanäle einer bestimmten Übertragungskanalklasse
für den
Empfang der bestimmten Art von Daten zugewiesen werden. Die Teilnehmerstationen
können
somit in Teilnehmerstationsklassen eingeteilt werden. Die dritte Information
ermöglicht
beispielsweise bei einer großen
Anzahl von Teilnehmerstationen möglichst
viele Übertragungskanäle bereitzustellen
und, z. B. mittels des Auswahlverfahren aus Kapitel 8.5.19 der technischen
Dokumentation TS25.331v050400, eine Gleichverteilung der Teilnehmerstationen über alle Übertragungskanäle zu erreichen.
Weiterhin können so
Teilnehmerstationen, d. h. eine Teilnehmerstationsklasse, festgelegt
werden, für
die beide Übertragungskanalklassen
zur Auswahl gestellt werden.
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Zweckmäßig ist,
wenn die Information ausschließlich Übertragungskanalklassen
angibt, die die Teilnehmerstation aufgrund ihrer technischen Ausgestaltung
verwenden kann. In neu entwickelten Funkkommunikationssystemen können auf
diese Weise auch Teilnehmerstationen älterer Bauart betrieben werden,
indem ihnen ausschließlich Übertragungskanalklassen
angegeben werden, für
deren Empfang sie bereits in älteren
Funkkommunikationssystemen ausgelegt waren.
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Vorteilhafter
Weise wird die Information über einen
dedizierten Übertragungskanal
oder einen Rundsendekanal (Broadcast-Kanal) empfangen.
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Um
zu ermöglichen,
dass lediglich eine Teilmenge der Übertragungskanäle einer Übertragungskanalklasse
zur Auswahl gestellt wird, ist es sinnvoll, wenn eine weitere Information über einen
dedizierten Übertragungskanal
oder einen Rundsendekanal empfangen wird, die angibt, welche Übertragungskanäle in der
jeweiligen Übertragungskanalklasse
zur Auswahl gestellt werden.
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Sind
mehrere Teilnehmerstationen für
den Empfang der bestimmten Art von Daten vorgesehen, so können Übertragungsressourcen
eingespart werden, wenn die Teilnehmerstation den Übertragungskanal
anhand einer für
eine Gruppe von Teilnehmerstationen spezifischen Gruppenkennung
auswählt. Broadcast- und/oder Multicast-Dienste
(MBMS: Multimedia Broadcast Multicast) werden von mehreren Teilnehmerstationen
empfangen und lassen sich über
einen einzigen Übertragungskanal übertragen. Die
Gruppenkennung ermöglicht,
beispielsweise durch äquivalente
Anwendung des Auswahlverfahrens aus Kapitel 8.5.19 der technischen
Dokumentation TS25.331, dass mehrere Teilnehmerstationen den gleichen Übertragungskanal
auswählen,
um dort z. B. einen MBMS-Dienst zu empfangen.
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Ist
alternativ ein individueller Empfang der bestimmten Art von Daten
durch die Teilnehmerstation vorgesehen, so wählt die Teilnehmerstation den Übertragungskanal
vorteilhafter Weise anhand einer für die Teilnehmerstation spezifischen
Teilnehmerkennung aus. Die Teilnehmerkennung ist beispielsweise
eine IMSI (International Mobile Subscriber Identity), IMEI (International
Mobile Equipment Identity) oder UTRAN-RNTI.
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Günstig ist
es, wenn sich die Übertragungskanalklassen
durch eine Kanaleigenschaft der ihnen zugeordneten Übertragungskanäle unterscheiden. Unterschieden
werden kann hier beispielsweise, wenn als Kanaleigenschaft eine
Datenrate und/oder eine Übertragungsqualität verwendet
wird.
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Die
erfindungsgemäße Teilnehmerstation, die
erfindungsgemäße sendende
Station sowie das erfindungsgemäße Computerprogramm
weisen alle Merkmale auf, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
benötigt
werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Auswahl eines gemeinsam genutzten Übertragungskanals und
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2 ein zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Auswahl eines gemeinsam genutzten Übertragungskanals.
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Gleiche
Bezugszeichen in den Figuren bezeichnen gleiche Gegenstände.
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Eine
Teilnehmerstation ist im Folgenden jede Station, die Signale empfangen
und senden kann. Eine Teilnehmerstation ist beispielsweise ein Mobiltelefon
oder auch eine ortsbewegliche oder ortsfeste Vorrichtung zur Übertragung
von Bild- und/oder Tondaten, zum Fax-, Short Message Service SMS-
und Email-Versand
und zum Internetzugang. Es handelt sich mithin um eine allgemeine
Sende- und/oder Empfangseinheit des Funkkommunikationssystems.
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Eine
sendende Station ist im Folgenden eine netzseitige Einrichtung eines
Funkkommunikationssystems, die zur Übertragung und zum Empfang
von Signalisierungsdaten und Nutzdaten an bzw. von Teilnehmerstationen
ausgebildet ist. Eine sendende Station ist beispielsweise eine Basisstation
eines Funkkommunikationssystems. Ohne darauf beschränkt zu sein,
wird daher nachfolgend eine sendende Station als Basisstation bezeichnet.
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Die
Erfindung kann vorteilhaft in beliebigen Funkkommunikationssystemen
verwendet werden. Unter Funkkommunikationssystemen sind Systeme zu
verstehen, in denen eine Datenübertragung
zwischen Stationen über
eine Funkschnittstelle erfolgen kann. Die Datenübertragung kann sowohl bidirektional
als auch unidirektional erfolgen. Funkkommunikationssysteme sind
insbesondere beliebige Mobilfunksysteme beispielsweise nach dem
GSM- oder dem UMTS-Standard. Auch zukünftige Mobilfunksysteme, beispielsweise
der vierten Generation, sollen unter Funkkommunikationssystem verstanden
werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung am Beispiel eines Mobilfunksystems
nach dem UMTS-Standard beschrieben, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
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In 1 ist schematisch ein erfindungsgemäßes Funkkommunikationssystem
dargestellt, in dem eine Basisstation NodeB auf einem Rundsendekanal
BCCH Informationen aussendet, die von Teilnehmerstationen in einem
Funkversorgungsbereich, d. h. in einer Funkzelle der Basisstation
NodeB, empfangen werden können.
In der nicht dargestellten Funkzelle der Basisstation NodeB befinden
sich vier Teilnehmerstationen UE1, UE2, UE3, UE4, die die von der
Basisstation NodeB ausgesendeten Informationen empfangen. In dem
Funkkommunikationssystem werden zur Übertragung von Daten neben
dedizierten Übertragungskanälen auch
gemeinsam genutzte Übertragungskanäle verschiedener Übertragungskanalklassen
bereitgestellt.
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Die
Basisstation NodeB sendet auf dem Rundsendekanal BCCH eine Information
IDS, der entnehmbar ist, dass eine bestimmte Art DS von Daten beispielsweise
ein bestimmter Dienst, zur Übertragung
auf gemeinsam genutzten Übertragungskanälen an die
Teilnehmerstationen in der Funkzelle angeboten wird. Die Information
IDS über
die bestimmte Art DS von Daten kann selbstverständlich auch jeweils auf dedizierten Übertragungskanälen an die Teilnehmerstationen
gesendet werden. Weiterhin sendet die Basisstation NodeB eine Information
I, der entnehmbar ist, aus welcher Übertragungskanalklasse KL die
Teilnehmerstationen einen gemeinsam genutzten Übertragungskanal zum Empfang
der bestimmten Art DS von Daten auswählen können. Eine weitere Information
IK gibt an, welche Übertragungskanäle K1, K2,
K3, K4, K5 der in der Information I angegebenen Übertragungskanalklasse KL zur
Auswahl gestellt werden. In diesem Ausführungsbeispiel steht eine Übertragungskanalklasse
KL zur Auswahl und innerhalb dieser Übertragungskanalklasse KL werden
fünf Übertragungskanäle K1, K2,
K3, K4, K5 zur Auswahl angeboten. Die ganze Übertragungskanalklasse KL besteht
beispielsweise sogar aus zehn Übertragungskanälen, von
denen jedoch lediglich fünf
zur Auswahl gestellt werden.
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Eine
bestimmte Art von Daten sind beispielsweise teilnehmerspezifische
Nutzdaten und/oder Signalisierungsdaten oder ein bestimmter Dienst,
beispielsweise ein Broadcast- und/oder Multicast-Dienst (MBMS: Multimedia
Broadcast Multicast Service) oder auch fließend übertragene Bild- und Tondaten (engl.:
streaming video).
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Eine Übertragungskanalklasse
wird charakterisiert durch Kanaleigenschaften der ihr zugeordneten Übertragungskanäle. Unter
einer Kanaleigenschaft sind beispielsweise eine Datenrate und/oder eine Übertragungsqualität eines Übertragungskanals zu
verstehen. Die in diesem Ausführungsbeispiel
zu übertragende
Art DS von Daten benötigt
eine hohe Datenrate. Daher enthält
die in der Information I angegebene Übertragungskanalklasse KL gemeinsam genutzte,
in der weiteren Information IK angegebene Übertragungskanäle K1, K2,
K3, K4, K5, die es den Teilnehmerstationen UE1, UE2, UE3, UE4 ermöglichen,
die bestimmte Art DS von Daten mit einer hohen Datenrate zu empfangen.
Eine Übertragungskanalklasse
des Funkkommunikationssystems wird beispielsweise aus den bekannten
Secondary Common Control Physical Channel (SCCPCH) gebildet, während eine weitere Übertragungskanalklasse,
nämlich die
in der Information I angegebne Übertragungskanalklasse
KL durch verbesserte, als Enhanced Secondary Common Control Physical
Channel (E-SCCPCH) bezeichnete, gemeinsam genutzte Übertragungskanäle gebildet
wird.
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Die
vier Teilnehmerstationen UE1, UE2, UE3, UE4, werten die auf den
Rundsendekanal BCCH empfangenen Informationen I, IK, IDS aus, entscheiden
sich für
den Empfang einer bestimmten Art DS von Daten und signalisieren
dies der Basisstation NodeB. Alternativ können die Teilnehmerstationen
UE1, UE2, UE3, UE4 auch von der Basisstation NodeB oder einer Netzeinrichtung,
beispielsweise einem Funknetzkontroller (RNC: Radio Network Controller),
des Funkkommunikationssystems durch eine entsprechende Signalisierung
auf einem dedizierten Übertragungskanal
oder auf dem Rundsendekanal BCCH zum Empfang der bestimmten Art
DS von Daten aufgefordert werden.
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Jede
der vier Teilnehmerstationen UE1, UE2, UE3, UE4 wählt in Abhängigkeit
von einer für jede
Teilnehmerstation UE1, UE2, UE3, UE4 spezifischen Teilnehmerkennung,
beispielsweise der UTRAN-RNTI, einen der Übertragungskanäle aus der Übertragungskanalklasse
KL aus. Da in diesem Ausführungsbeispiel
alle vier Teilnehmerstationen UE1, UE2, UE3, UE4 unterschiedliche
Teilnehmerkennungen haben, unterscheiden sich alle ausgewählten Übertragungskanäle K1, K2,
K3, K4. Die erste Teilnehmerstation UE1 wählt den ersten Übertragungskanal
K1, die zweite Teilnehmerstation UE2 wählt den zweiten Übertragungskanal
K2, die dritte Teilnehmerstation UE3 wählt den dritten Übertragungskanal
K3 und die vierte Teilnehmerstation UE4 wählt den vierten Übertragungskanal
K4 aus. Der Basisstation NodeB und/oder der Netzeinrichtung des Funkkommunikationssystems
sind die Teilnehmerkennungen der Teilnehmerstationen UE1, UE2, UE3, UE4
bekannt. Für
die Basisstation NodeB erfolgt daher mittels der jeweiligen Teilnehmerkennung
eine Auswahl des gleichen Übertragungskanals
K1, K2, K3, K4, den auch die entsprechende Teilnehmerstation UE1,
UE2, UE3, UE4 ausgewählt
hat. Auf den ausgewählten Übertragungskanälen K1,
K2, K3, K4 überträgt die Basisstation
NodeB die bestimmte Art DS von Daten an die Teilnehmerstationen
UE1, UE2, UE3, UE4. Selbstverständlich
können
die ausgewählten Übertragungskanäle K1, K2,
K3, K4 auch so aufgebaut sein, dass die Teilnehmerstationen UE1, UE2,
UE3, UE4 auf den ausgewählten Übertragungskanälen K1,
K2, K3, K4 auch Daten an die Basisstation NodeB übertragen.
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Zur
Auswahl eines Übertragungskanals
aus der Übertragungskanalklasse
KL kann beispielsweise das in der technischen Dokumentation TS25.331, Kapitel
8.5.19 der 3GPP, beschriebene Auswahlverfahren verwendet werden.
Dabei ist es selbstverständlich
auch möglich,
dass Teilnehmerstationen trotz unterschiedlicher Teilnehmerkennung
den gleichen Übertragungskanal
auswählen
und auf dem gleichen Übertragungskanal
die bestimmte Art DS von Arten von der Basisstation NodeB empfangen, sofern
es sich am die gleichen Daten handelt. Dies ist beispielsweise dann
der Fall, wenn mehrere Teilnehmerstationen das gleiche Video empfangen
wollen. Wird zwar die gleiche Art von Daten empfangen, aber die
empfangenen Daten sind je nach Teilnehmerstation unterschiedlich,
beispielsweise teilnehmerspezifische Signalisierungsdaten, so erfolgt
die gemeinsame Nutzung des Übertragungskanals
durch zeitliche Trennung der Übertragungen.
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In 2 ist schematisch ein weiteres
Ausführungsbeispiel
für die
Auswahl eines gemeinsam genutzten Übertragungskanals für die vier
Teilnehmerstationen UE1, UE2, UE3, UE4 aus 1 dargestellt. Die vier Teilnehmerstationen
UE1, UE2, UE3, UE4 verfügen
jeweils über
eine Empfangseinheit E1, E2, E3, E4 zum Empfang von Informationen
I1, I2, I3 von der Basisstation NodeB und eine Auswahlvorrichtung
AV1, AV2, AV3, AV4 zum Auswerten der empfangenen Informationen I1,
I2, I3 und zur Auswahl eines Übertragungskanals
CH1, CH2, CH3 anhand der empfangenen Informationen I1, I2, I3.
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Die
Teilnehmerstationen UE1, UE2, UE3, UE4 haben auf dem Rundsendekanal
BCCH der Basisstation NodeB eine Information empfangen, der entnehmbar
ist, dass drei bestimmte Arten DS1, DS2, DS3, von Daten von der
Basisstation NodeB übertragen
werden können.
Die erste Teilnehmerstation UE1 signalisiert der Basisstation NodeB
daher, dass sie die erste bestimmte Art DS1 von Daten empfangen
möchte.
Die zweite Teilnehmerstation UE2 signalisiert der Basisstation NodeB
entsprechend, dass sie die zweite bestimmte Art DS2 von Daten empfangen
möchte.
Die dritte und die vierte Teilnehmerstation U3, U4 möchten beide
die dritte bestimmte Art DS3 von Daten empfangen und signalisieren dies
jeweils der Basisstation NodeB.
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Die
mit einer Sende- und Empfangseinheit SE ausgestattete Basisstation
NodeB erkennt, dass die erste Teilnehmerstation UE1 aufgrund ihrer
technischen Ausführung
lediglich gemeinsam genutzte Übertragungskanäle empfangen
kann, die zu einer ersten Übertragungskanalklasse
KL1 gehören.
Sie signalisiert der ersten Teilnehmerstation UE1 daher auf einem
ersten dedizierten Übertragungskanal CC1
mit einer ersten Information I1, dass die erste Teilnehmerstation
UE1 einen Übertragungskanal
aus der ersten Übertragungskanalklasse
KL1 auswählen muss.
Beispielsweise handelt es sich bei der ersten Teilnehmerstation
UE1 um eine Teilnehmerstation älterer
Bauart, die ausschließlich
die oben bereits genannten SCCPCH Übertragungskanäle empfangen kann.
Die erste Übertragungskanalklasse
KL1 entspricht in diesem Fall den bekannten SCCPCH-Übertragungskanälen.
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Die
Basisstation NodeB erkennt weiterhin beispielsweise an einer Teilnehmerkennung
der zweiten Teilnehmerstation UE2, dass die zweite Teilnehmerstation
UE2 neuer Bauart ist und somit auch auf Übertragungskanälen von Übertragungskanalklassen
empfangen kann, die der ersten Teilnehmerstation UE1 nicht zur Verfügung stehen.
Insbesondere ist die zweite Teilnehmerstation UE2 derart ausgebildet,
dass sie Übertragungskanäle einer
zweiten Übertragungskanalklasse
KL2 empfangen kann. Die zweite Übertragungskanalklasse
KL2 zeichnet sich beispielsweise dadurch aus, dass ihre Übertragungskanäle eine
höhere
Datenrate ermöglichen,
als dies beispielsweise mit den SCCPCH-Übertragungskanälen möglich ist.
Diese Übertragungskanäle sind
beispielsweise die oben genannten E-SCCPCH Übertragungskanäle. Da es
sich bei der zweiten bestimmten Art DS2 von Daten um Videodaten
handelt, die eine hohe Datenrate erfordern, signalisiert die Basisstation
NodeB der zweiten Teilenehmerstation UE2 auf einem zweiten dedizierten Übertragungskanal CC2
durch eine zweite Information I2, dass die zweite Teilnehmerstation
UE2 ein Übertragungskanal
aus der zweiten Übertragungskanalklasse
KL2 auswählen
soll, da nur die zweite Übertragungskanalklasse KL2
die erforderliche Datenrate ermöglicht.
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Die
Auswahl eines Übertragungskanals
aus der ersten oder der zweiten Übertragungskanalklasse
KL1, KL2 kann beispielsweise in gleicher Weise erfolgen, wie dies
für die
SCCPCH-Übertragungskanäle in der
technischen Dokumentation TS25.331, Kapitel 8.5.19 beschrieben wird.
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Bei
der dritten und vierten Teilnehmerstation UE3, UE4 handelt es sich
ebenfalls um Teilnehmerstationen neuerer Bauart, die selbstverständlich sowohl Übertragungskanäle der ersten
als auch Übertragungskanäle der zweiten Übertragungskanalklasse
KL1, KL2 empfangen können.
Dies erkennt die Basisstation NodeB beispielsweise an Teilnehmerkennungen
der dritten und vierten Teilnehmerstationen UE3, UE4 oder an einer
entsprechenden Information, die beispielsweise jeweils bei einem
Verbindungsaufbau der Teilnehmerstationen UE3, UE4 oder mit Anforderung
der dritten bestimmten Art DS3 von Daten übertragen wurde.
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Bei
der dritten bestimmten Art DS3 von Daten handelt es sich beispielsweise
um einen MBMS-Dienst. Der MBMS-Dienst kann auf einem einzigen Übertragungskanal
gleichzeitig an mehrere Teilnehmerstationen der Funkzelle der Basisstation NodeB übertragen
werden, da es sich um die gleichen Daten handelt, die von allen
den MBMS-Dienst empfangenden Teilnehmerstationen benötigt werden.
In diesem Ausführungsbeispiel
stellt der MBMS-Dienst keine besonderen Anforderungen an die Datenrate
und kann daher sowohl auf Übertragungskanälen der
ersten Übertragungskanalklasse KL1
als auch auf Übertragungskanälen der
zweiten Übertragungskanalklasse
KL2 übertragen
werden. Die Basisstation NodeB signalisiert daher der dritten und
der vierten Teilnehmerstation UE3, UE4 jeweils auf einem dedizierten Übertragungskanal
CC3, CC4 mit einer dritten Information I3, dass die beiden Teilnehmerstationen
UE3, UE4 jeweils einen Übertragungskanal
aus einer Menge von Übertragungskanälen auswählen sollen,
die aus den Übertragungskanälen der
ersten und der zweiten Übertragungskanalklasse
KL1, KL2 gebildet wird. Damit beide Teilnehmerstationen UE3, UE4
den gleichen Übertragungskanal
CH3 auswählen
und der MBMS-Dienst somit über
einen einzigen Übertragungskanal
CH3 übertragen
werden kann, wird den Teilnehmerstationen UE3, UE4 von der Basisstation
NodeB zusammen mit der dritten Information I3 eine Gruppenkennung GD übermittelt,
anhand derer die beiden Teilnehmerstationen UE3, UE4 jeweils den
gleichen Übertragungskanal
CH3 auswählen.
Hierzu wird beispielsweise in dem bereits beschriebenen Verfahren
aus der technischen Dokumentation TS25.331, Kapitel 8.5.19, anstelle
einer Teilnehmerkennung die Gruppenkennung GD zur Auswahl des Übertragungskanals
verwendet. Dies führt
dazu, dass beide Teilnehmerstationen UE3, UE4 den gleichen Übertragungskanal
CH3 auswählen.
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Die
Teilnehmerstationen UE1, UE2, UE3, UE4 werten jeweils die von der
Basisstation NodeB empfangene Information I1, I2, I3 aus und bauen
jeweils auf dem ausgewählten Übertragungskanal CH1,
CH2, CH3 eine Verbindung mit der Basisstation NodeB auf. Die erste
Teilnehmerstation UE1 wählt wie
beschrieben basierend auf ihrer Teilnehmerkennung IDMS1 einen ersten Übertragungskanal
CH1 aus der ersten Übertragungskanalklasse
KL1 aus. Die zweite Teilnehmerstation UE2 wählt anhand ihrer Teilnehmerkennung
IDMS2 einen zweiten Übertragungskanal
CH2 aus der zweiten Übertragungskanalklasse
KL2 aus und die dritte bzw. vierte Teilnehmerstation UE3, UE4 wählen jeweils
einen dritten Übertragungskanal
CH3 aus der Menge der Übertragungskanäle der ersten
und der zweiten Übertragungskanalklasse
KL1, KL2 aus, wobei sie dabei jeweils die Gruppenkennung GD verwenden.
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In
der ersten, zweiten und dritten Information I1, I2, I3 ist jeweils
eine Information enthalten, aus der die jeweilige Teilnehmerstation
UE1, UE2, UE3, UE4 entnimmt, welche Übertragungskanäle aus der entsprechenden Übertragungskanalklasse
tatsächlich
für das
Auswahlverfahren zur Verfügung
stehen. Dabei kann es sich sowohl um alle Übertragungskanäle der jeweiligen Übertragungskanalklasse
als auch um eine Untermenge der entsprechenden Übertragungskanäle der Übertragungskanalklasse handeln.
Die Information, welche Übertragungskanäle einer Übertragungskanalklasse
zur Auswahl stehen, kann selbstverständlich auch in Form einer weiteren
Information separat von der ersten, zweiten oder dritten Information
I1, I2, I3 auf den entsprechenden dedizierten Übertragungskanälen CC1, CC2,
CC3, CC4 an die entsprechende Teilnehmerstation UE1, UE2, UE3, UE4
gesendet werden.
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Die
Entscheidung, welche Übertragungskanalklasse
KL1, KL2 eine Teilnehmerstation UE1, UE2, UE3, UE4 für den Empfang
einer bestimmten Art von Daten verwenden soll, kann die Basisstation Note
B davon abhängig
machen, welche Übertragungskanalklassen
eine Teilnehmerstation aufgrund ihrer technischen Ausführungen
empfangen kann und/oder sie kann die Übertragungskanalklasse in Abhängigkeit
davon wählen,
welche Art von Daten von der entsprechenden Teilnehmerstation empfangen
werden sollen. Werden beispielsweise Übertragungskanalklassen anhand
der verwendeten Datenrate und/oder anhand der Übertragungsqualität unterschieden,
so wird die Basisstation NodeB für Dienste
die eine hohe Datenrate und/oder eine sehr gute Übertragungsqualität erfordern,
eine entsprechende Übertragungskanalklasse
an eine Teilnehmerstation signalisieren, sofern diese Teilnehmerstation
technisch in der Lage ist, die Übertragungskanalklasse
zu empfangen. Ist es für
eine bestimmte Art von Daten unwesentlich, auf welche Art von Übertragungskanal,
d. h. in welcher Übertragungskanalklasse,
sie übertragen
werden, so kann für
diese bestimmte Art von Daten, wie am Beispiel der dritten und vierten
Teilnehmerstation UE3, UE4 bereits beschrieben wurde, ein Übertragungskanal
aus allen zur Verfügung
stehenden Übertragungskanalklassen ausgewählt werden.
Dies hat insbesondere im Fall einer sehr großen Anzahl von Teilnehmerstationen,
die von der Basisstation NodeB die bestimmte Art von Daten anfordern
oder zum Empfang aufgefordert wurden, den Vorteil, dass eine möglichst
große
Anzahl von Übertragungskanälen zur
Auswahl steht. Dies ist besonders dann von Bedeutung, wenn eine Vielzahl
der Teilnehmerstationen gleichzeitig jeweils einen gemeinsam genutzten Übertragungskanal
benötigt.
Dieser Fall tritt beispielsweise dann ein, wenn die Vielzahl der
Teilnehmerstationen gleichzeitig unterschiedliche Daten der bestimmten
Art von Daten empfangen soll.
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Die
Teilnehmerstationen UE1, UE2, UE3, UE4 können in einem nicht dargestellten
Ausführungsbeispiel
selbstverständlich
auch von der Basisstation NodeB zum Empfang der drei bestimmten
Arten DS1, DS2, DS3 von Daten explizit auf dem Rundsendekanal BCCH
oder jeweils einem dedizierten Übertragungskanal
aufgefordert werden. Der Ablauf zur jeweiligen Auswahl eines Übertragungskanals
erfolgt nach der jeweiligen Aufforderung in gleicher Weise, wie
dies bereits für
das Ausführungsbeispiel von 2 beschrieben wurde.