DE10333133A1 - Implantat nach dem "thin client"-Prinzip - Google Patents
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Abstract
Implantat, insbesondere in Form eines implantierbaren Chips, zum Einsetzen in tierische oder menschliche Körper, mit einer Eingabevorrichtung mit Mess-Sonden zur Erfassung wenigstens einer Körpervariablen, einer von außen gesteuerten Ausgabestufe, um auf den Körper einzuwirken, und einer Sende- und Empfangsstufe zur Kommunikation mit einem Arzt oder einem externen Computer.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Implantat, insbesondere in Form eines implantierbaren Chips, zum Einsetzen in tierische oder menschliche Körper.
- Implantate sind heutzutage sehr teuer, da sie über ein lange Betriebsdauer perfekt funktionieren müssen. Darüber hinaus sind sie in der Funktion eher statisch, da sie oft nicht auf Veränderungen in der Umgebung oder veränderte Bedürfnisse des Patienten reagieren können.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Implantat der eingangs genannten Art zu schaffen, das bei relativ einfachem Aufbau in vielfältigster Weise einsetzbar ist und mit relativ wenigen und billigen zu implantierenden Aggregaten auskommt.
- Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein solches Implantat erfindungsgemäß gekennzeichnet durch eine Eingabevorrichtung mit Mess-Sonden zur Erfassung wenigstens einer Körpervariablen, eine von außen gesteuerte Ausgabestufe um auf den Körper einzuwirken und eine Sende- und Empfangsstufe zur Kommunikation mit einem Arzt oder einem externen Computer.
- Durch den erfindungsgemäßen Aufbau, wobei das Implantat auf dem sogenannten „thin client"-Prinzip basiert, also vereinfacht ausgedrückt, ein dummes, von außen durch Befehle zu führendes, System darstellt, ist es nicht notwendig, hochwertige teuere und ausfallsicher konzipierte Steuereinrichtungen im zu implantierenden Chip zu realisieren, da durch die geschlossene Sende-Empfangsschlaufe die Steuerung von außen erfolgt. Der Arzt oder ein klinischer Großcomputer können auf irgendwelche Veränderungen natürlich sehr einfach reagieren und Veränderungen sowohl bei der Erfassung der Körpervariablen also insbesondere im Bereich der Ausgabestufe vornehmen.
- In Ausgestaltung der Erfindung kann dabei vorgesehen sein, dass die Ausgabestufe mit einer Dosiereinrichtung und einem Medikamentenspeicher versehen ist, um basierend auf den in der Eingabevorrichtung erfassten Körpervariablen, also beispielsweise irgendwelchen Blutwerten, elektrischen Spannungen, Konzentrationen bestimmter chemischer Stoffe od. dgl., eine dosierte Medikamentenabgabe zu bewirken, wobei allerdings diese Medikamentenabgabe bewusst nicht durch eine Recheneinrichtung im Implantat gesteuert wird, sondern von außen über den Arzt oder einen externen Großrechner. Die Ausgabestufe ist dabei aber nicht auf die reine Medikamentenabgabe beschränkt, sondern es könnten auch andere Einwirkungen über die Ausgabestufe stattfinden, wie beispielsweise spezielle elektrische Anregungssignale od. dgl.
- Eine besondere Vereinfachung bei dem erfindungsgemäßen Implantat ergibt sich, wenn die Sende- und Empfangsstufe, wie gemäß einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein kann, zweistufig aufgebaut ist mit einer implantierten ersten Stufe, die mit einem Erfassungsgerät außen am Körper kommuniziert, das eine Fernverbindung zum Arzt oder Computer bereitstellt.
- Das Erfassungsgerät kann dabei sehr einfach ein über bluetooth od. dgl. mit dem Implantat verbundenes Mobiltelefon sein, das mit seinem normalen Telefonteil wiederum mit dem Arzt oder Computer in Verbindung treten kann. Dieser zweitstufige Aufbau vereinfacht natürlich den Aufbau und insbesondere die Größe der Sende- und Empfangsstufe des Implantats, da diese nur in der Lage sein muss, wenige Zentimeter im Körper bis zum direkt an den Körper außen gehaltenen Erfassungsgerät zu überbrücken. In Verbindung mit der wegen des „thin client"-Prinzips sehr einfachen Eingabevorrichtung und Ausgabestufe lässt sich ein erfindungsgemäßes vielseitig nutzba res und von außen steuerbares Implantat sehr kleinräumig und auch sehr billig realisieren.
- Neben dem Vorsehen einer Stromversorgung, die im Implantat integriert ist, könnte vereinfacht auch über die Sende- und Empfangseinrichtung eine Energieversorgungsstufe von außen her mit Energie versorgt werden, das heißt diese Stromversorgungsstufe bezieht ihre Nachschubenergie zu einem Teil der Energie der Funkverbindung.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
-
1 eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Prinzips mit einem Implantat nach dem „thin client"-Prinzip und -
2 den schematischen Aufbau des Implantats ohne die Stromversorgung und ohne einen etwaigen Medikamentenspeicher. - Den Patienten
1 ist an geeigneter Stelle, beispielsweise in einem Organ, im Bereich des Herzens, in einem Blutgefäß od. dgl., ein Implantat2 gemäß2 eingepflanzt, das über bluetooth od. dgl. mit einem äußeren Erfassungsgerät3 , das direkt an den Körper gehalten werden kann, beispielsweise ein Mobiltelefon, in Verbindung steht. Dieses Erfassungsgerät wiederum hält eine Fernverbindung zu einem externen Computer4 bereit, der beispielsweise der Großrechner eines Klinikums sein kann. - Die
2 zeigt schematisch den Aufbau des erfindungsgemäßen in Form eines implantierbaren Chips ausgebildeten Implantats mit einer Eingabevorrichtung5 , die zum Beispiel mit Mess-Sonden zur Erfassung wenigstens einer Körpervariablen versehen sein kann – hier zur Messung des NaCl-Gehaltes im Blut –, einer Ausgabestufe6 , die beispielsweise eine Medikamentenausgabe enthalten aber auch spezielle Anregungssignale od. dgl. an den Körper abgeben kann. - Als dritte wesentliche Einheit enthält das Implantat eine Sende- und Empfangsstufe
7 , die mit einem Arzt oder einem externen Computer in Verbindung steht, wobei wie in1 diese Verbindung bevorzugt zweistufig aufgebaut ist, mit einer Nahverbindungsstufe zu einem Erfassungsgerät3 und einer Fernverbindungsstufe zu eigentlichen Großcomputer. - Die Eingabevorrichtung
5 , die Ausgabeeinrichtung6 und die Sende- und Empfangsstufe7 sind über eine CPU (Central Processing Unit) miteinander verbunden. - Wesentlich ist beim erfindungsgemäßen Implantat, dass die Steuerung der Ausgabestufe basierend auf den von der Eingabevorrichtung ermittelten Körpervariablen nicht innerhalb des Chips erfolgt, sondern dass die Eingabewerte über die Sende- und Empfangsstufe nach außen gemeldet dort verrechnet und schließlich von außen dann entsprechende Befehle über die Sende- und Empfangsstufe wieder aufgenommen und zur Steuerung der Ausgabestufe herangezogen werden. Gegebenenfalls kann von außen auch eine Umschaltung der Eingabevorrichtung mit ihren Mess-Sonden zur Erfassung wenigstens einer Körpervariablen erfolgen.
- Bei
8 ist eine eingebaute Kraftquelle (zum Beispiel Batterie) angedeutet.
Claims (5)
- Implantat, insbesondere in Form eines implantierbaren Chips, zum Einsetzen in tierische oder menschliche Körper, gekennzeichnet durch eine Eingabevorrichtung mit Mess-Sonden zur Erfassung wenigstens einer Körpervariablen, eine von außen gesteuerte Ausgabestufe, um auf den Körper einzuwirken und eine Sende- und Empfangsstufe zur Kommunikation mit einem Arzt oder einem externen Computer.
- Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es auf dem „thin client"-Prinzip basiert.
- Implantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabestufe mit einer Dosiereinrichtung und einem Medikamentenspeicher versehen ist.
- Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sende- und Empfangsspule zweistufig aufgebaut ist, mit einer implantierten ersten Stufe die mit einem Erfassungsgerät außen am Körper kommuniziert, das eine Fernverbindung zum Arzt oder Computer bereitstellt.
- Implantat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Erfassungsgerät ein über bluetooth od. dgl. mit dem Implantat verbundenes Mobiltelefon ist.
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