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Neuerungen in der Fabrikation von Nutz- und Ornamentalgegenständen aus Leder

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C14B1/00 Manufacture of leather; Machines or devices therefor
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DE10328C

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Description

1879.
Klasse 89.
JOSIAH SMITH HYATT in PARIS. Neuerungen in der Fabrikation von Nutz- und Ornamentalgegenständen aus Leder.
Patentirt im Deutschen Reiche vom n. October 1879 ab.
Diese Erfindung bezieht sich auf die Fabrikation verschiedener Artikel aus Leder oder pulverisirtem Leder, welches man in erhitzten Formen erhärten läfst. Wesentlich hierbei ist, dafs das Leder oder Lederpulver in Formen bei einer bestimmten Temperatur eine bestimmte Zeit' lang einem gewissen Druck ausgesetzt wird.
Zur Ausführung des Verfahrens werden Lederabfälle aller Art benutzt. Man legt dieselben, nachdem sie auf beliebige Weise gereinigt sind, in ein auf etwa 66° C. erhitztes Wasserbad, und läfst sie unter gewöhnlichen Umständen etwa eine Stunde lang in demselben liegen.
Hierdurch wird bezweckt, dafs die öligen Substanzen aus dem Leder ausgeschieden werden, welche sich an der Oberfläche des Wassers sammeln und auf beliebige Weise entfernt werden können.
Das Leder wird dann, nachdem es aus dem Bade herausgenommen ist, auf beliebige Weise sorgfältig~ getrocknet; am besten eignet sich hierzu eine Trommel, die man in einem, auf etwa 66° C. erhitzten Raum sich drehen läfst.
Damit ist Vorbereitung des Leders soweit vollendet, dafs es gemahlen werden kann.
Das Bad oder das Einweichen der Lederabfälle ist jedoch. nicht als ein absolut wesentlicher Theil des Verfahrens zu betrachten und kann, wenn gewünscht, vermieden werden. Immerhin ist das Resultat ein viel vollkommneres, wenn die öligen Substanzen aus dem Leder ausgeschieden werden, und es ist deshalb zu empfehlen, dafs das Leder ohne Ausnahme in einem solchen Bad gereinigt werde.
Das Zermahlen des Leders findet in irgend einer passenden Mühle statt, in welcher das Material je nach der Qualität des zu erzeugenden Artikels genügend fein pulverisirt werden kann.
Wenn der Artikel ein elegantes Aussehen und sehr feine Politur haben soll, so wird das Leder sehr fein gemahlen; wenn im Gegentheil hauptsächlich auf Dauerhaftigkeit gesehen wird, so kann das Material etwas gröber pulverisirt werden.
Das zermahlene Material kann ohne weiteres in den Formen geprefst werden.
In den folgenden Angaben über Hitze und Druck und Zeitdauer, während welcher das Material unter Behandlung bleiben mufs, haben wir die Behandlung von Artikeln von etwa 12 mm durchschnittlicher Dicke, wie z.B. eines Messerheftes, im Auge.
Die Formen können in beliebiger Weise construirt sein, vorausgesetzt, dafs sie sich passend erhitzen lassen und dafs ihr Inhalt einem hohen Druck ausgesetzt werden kann, wie es weiter unten beschrieben ist.
Um die Gleichmäfsigkeit der Temperatur aufrecht zu erhalten, ist es vorzuziehen, dafs dieselben zwischen Dampfkasten von passender Form angebracht, oder auf andere Weise so angeordnet sind, dafs sie sich während der Zeit, in welcher der Druck ausgeübt wird, nicht abkühlen können.
Es ist am vortheilhaftesten, die Formen auf etwa 116 bis 121 ° C. zu erhitzen und wenn sie bis zu diesem Grad erhitzt worden, einen Druck von nicht weniger als etwa 360 kg pro Quadratcentimeter anzuwenden.
Die Temperatur und der Druck hängen jedoch in gewissem Mafse von einander ab.
Wir beschränken uns nicht auf einen ganz speciellen Grad von Hitze oder einen ganz speciellen Grad von Druck, da es unmöglich ist, genau die Grenzen zu bestimmen, innerhalb deren das beste Resultat sich erreichen läfst. Nachdem die Formen, wie beschrieben, bereit gestellt sind, wird das in der oben beschriebenen Weise vorbereitete Material in dieselben eingefüllt, und sodann der Druck auf dasselbe ausgeübt, wobei sowohl die Temperatur als auch der Druck für eine bestimmte Zeitdauer sich ununterbrochen gleichbleiben müssen.
Bei einer Temperatur der Formen von etwa I2i° C. und bei einem Druck von etwa 360 kg pro Quadratcentimeter mufs das Material etwa 10 Minuten lang in den Formen bleiben.
Nachdem der Artikel während der angegebenen Zeitdauer in der Form geblieben ist, wird er daraus entfernt und zeigt dann eine grofse Aehnlichkeit mit Ebenholz; er hat eine sehr harte und fein polirte Oberfläche und ein vollständig fertiges Aussehen.
Unter anderen Artikeln können auch Absätze für Schuhzeug vermittelst erhitzter Formen aus pulverisirtem Leder fabricirt werden, wobei man zweckmäfsiger Weise das Pulver nur so lange der Wirkung der Formen aussetzt, dafs die äufseren Theile des Absatzes erhärten, während
die inneren Theile oder der Kern ein Comglomerat bilden, dessen verhältnifsmäfsige Elasticität nicht zerstört ist.
Wir haben gefunden, dafs zur Herstellung .eines solchen Absatzes mit harter Schale und elastischem Kern von 25 mm Dicke genau dieselben Bedingungen erforderlich sind, wie sie oben mit Bezug auf Herstellung eines durch und durch erhärteten Körpers von 12 mm Dicke angegeben sind.
Die Lederabfälle können, wenn gewünscht, mit andern Materialien verbunden werden, ohne dafs dadurch nothwendigerweise das Resultat ein anderes wird.
Es können z. B. mineralische oder vegetabilische.Fasern, Schmirgel und andereMaterialien, welche sich unter dem Einflufs der Hitze nicht verändern, in Verbindung mit dem Lederpulver benutzt werden. Wenn solche Materialien angewendet werden, so mufs die Temperatur der Formen so erhöht sein, dafs die Ledertheilchen in einen halbflüssigen Zustand kommen, also die Consistenz von beispielsweise Theer annehmen. Unter gewöhnlichen Umständen wird dies bei einer Temperatur von 143 bis 1490C. stattfinden.
Aufser dem Umstand, dafs die Temperatur der Formen erhöht werden mufs, ist das Verfahren genau dasselbe, ob das Leder mit in der Hitze unveränderlichen Substanzen gemischt wird oder nicht.

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  1. Pate nt-Anspruch:
    Die Herstellung von Messerheften, Stiefelabsätzen, ■ Knöpfen und dergl. aus gepulvertem Leder durch Pressen unter hohem Druck in Formen, die auf hohe Temperatur erhitzt sind, ohne Anwendung von Klebemitteln (Gummi, Kautschuk, Leim und dergl.).