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Rückfördervorrichtung Die Erfindung betrifft allgemein die Homogenisierung
von Erz, Kohle und ähnlichem Gut, das in möglichst gleichförmigem und gut vermischtem
Zustande verfügbar gemacht werden soll, um einen Durchschnitt aus verschiedenen
Lieferungen des Gutes von ungleichmäßiger Zusammensetzung zu erhalten.
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Das bisher allgemein angewandte Verfahren zur Erzielung eines solchen
gleichmäßigeren Gutes setzt sich aus zwei Hauptverfahrensstufen zusammen, die als
Schichtung und Rüd<förderung oder Abräumung bezeichnet werden. Das Schichten
besteht aus der Ausbreitung des zugeführten Gutes in vielen aufeinanderfolgenden
und übereinanderliegenden Lagen zur Errichtung eines großen Stapels. Zur Rückförderung
wird eine Vorrichtung verwendet, die das Gut von der Vorderseite des Stapels her
in aufeinanderfolgenden »Scheiben« oder Abschnitten fortschreitend abträgt, wobei
jede dieser »Scheiben« oder Abschnitte notwendigerweise einen Durchschnitt oder
eine Mischung einer kurzen horizontalen Strecke der verschiedenen übereinanderliegenden
Schichten des Stapels darstellt.
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Der übrige Teil der Rückförderstufe besteht aus der Verteilung und
Weiterführung des abgetragenen Materials.
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Es ist bereits eine Rückförder- und Verladevorrichtung zum Abtragen
und Homogenisieren von Schüttgut, wie Erz, Kohle od. dgl., vorgeschlagen worden,
wobei dieses Gut von einem aus verschiedenen Lagen aufeinandergeschichteten Stapel
auf dessen Stirnseite heruntergezogen und nach der Seite befördert wird.
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Die bekannte Vorrichtung hat einen auf Rädern laufenden Rückförderwagen,
wobei die Räder auf Schienen in der Längsrichtung des Stapels laufen.
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Ferner hat die Vorrichtung eine Egge od. dgl. zum Eingreifen und Herunterziehen
des geschichteten Gutes an der Stirnseite des Stapels während der Vorwärtsbewegung
des Wagens auf den Schienen, eine endlose Kette, die auf dem Wagen quer zur Längsrichtung
des Stapels läuft und eine Vielzahl von Schrapp-Pflugelementen trägt, sowie einen
Bandförderer, der parallel zu den Schienen liegt, zur Aufnahme und Weiterbeförderung
des von den Schrappelementen nach der Seite geführten Gutes.
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Ebenso ist es auch schon bekanntgeworden, das Gut über eine nach
oben geführte Kette mit Schrapp-Pflugelementen auf ein über Erdbodennähe liegendes
Förderband zu fördern; soweit dabei aber freiliegende Stapel abgetragen werden sollten,
hat man diese Fördereinrichtungen nur in solchen Fällen vorgesehen, in denen sich
derartige Stapel zwischen begrenzenden Wänden befanden, dabei lagen aber die zur
Weiterbeförderung dienenden Vorrichtungen nicht frei.
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Zur besseren Zugänglichkeit, zur Verminderung der
Anlagekosten sowie
zum Vermeiden des Verstopfens des Grabens, in dem bei bekannten derartigen Anlagen
das Förderband geführt ist, wird das Förderband in an sich bekannter Weise in oder
über Erdbodenhöhe angeordnet. Um dies zu ermöglichen, wird erfindungsgemäß die Vereinigung
folgender Maßnahmen angewandt: a) Eine Bordschwelle ist auf der Innenseite parallel
zu der Schiene auf einer Seite des Wagens derart angebracht, daß sie eine befestigte
Lagerfläche über Erdbodennähe begrenzt, über die hinweg das rückzufördernde Gut
nach der Seite hin durch die Pflugelemente geschrappt wird; b) ein Trog erstreckt
sich nach oben und außen hin von dem Wagen aus, und zwar von einer Stelle, die unterhalb,
aber ganz nahe der Außenseite der Bordschwelle liegt, wobei die Kette, die die Pflugelemente
trägt, in diesem Trog nach oben geführt wird; c) das Förderband liegt in oder über
Erdbodenhöhe nahe dem nach oben gerichteten Ende des Troges, derart, daß es das
von den Pflugelementen herangebrachte Gut aufzunehmen vermag.
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Die Erfindung wird am besten durch die Zeichnungen veranschaulicht,
in diesen ist Fig. 1 ein teilweise im Schnitt gezeigter Aufriß einer bevorzugten
Ausführungsart der Vorrichtung, Fig. 2 ein vergrößerter senkrechter Schnitt nach
der Linie 2-2 in Fig. 1, Fig. 3 ein senkrechter Schnitt nach der Linie 3-3 in Fig.
2, Fig. 4 ein weiterer vergrößerter Querschnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 3.
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Wie in Fig. 1 gezeigt, liegt die ganze Vorrichtung an oder über der
natürlichen Erdbodenhöhe. An ihrer linken Seite befindet sich ein Bandförderer,
der allgemein mit 2 bezeichnet ist. Dieser Bandförderer kann von beliebiger Bauart
sein und erstreckt sich selbstverständlich an dem ganzen üblichen Stapel geschichteten
Gutes (nicht gezeigt) entlang. Parallel in bestimmtem Abstande vom Bandförderer
verläuft eine Bordschwelle 3, die sich etwas über den Erdboden erhebt, und zur Rechten
eine zweite gleichartige Schwelle 4. Diese Bordschwellen erstrecken sich ebenfalls
über die ganze Länge des Stapels, der abgeräumt werden soll. Parallel zu den Schwellen
und dem Förderband bilden Schienen 5 eine Bahn für die Räder 6 des Rückförderwagens
7.
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Der Rückförderwagen ist mit einer Art von Egge 10 ausgerüstet, die
während des Vorrückens des Wagens auf seinen Schienen in die Vorderseite des im
Stapel aufgeschichteten Gutes eingreift, es abwärts zum Fußende der Egge bringt,
von wo es nach der Seite, dann aufwärts und schließlich auf das Förderband zur Weiterbeförderung
nach seiner Verwendungsstelle gebracht wird. Die Bewegung des Gutes wird durch einen
Kettenförderer bewirkt, der sich quer über den Rückförderwagen und damit auch quer
zur Längserstreckung des Bandförderers erstreckt, wobei die Kette 11 eine Reihe
von Schrapppflügen 12 trägt, die jeder vorn eine schräge Pflugschar 13 haben; der
Antrieb für diesen Kettenförderer ist bei 14 in Fig. 2 angedeutet.
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Quer durch den ganzen Rückförderwagen erstreckt sich ein Gebilde,
das der Einfachheit halber als vorn offener Trog bezeichnet werden soll und aus
einer Rückwand 15 und einem Boden 16 besteht (Fig. 2), wobei letzterer nach vorn
abfällt und vollständig oberhalb der Köpfe der Bordschwellen liegt. Aus der Zeichnung
wird verständlich, daß die Hauptteile der Pflugelemente, die in unmittelbarer Nähe
dieser Wände liegen, das durch die Egge von oben heruntergebrachte Gut diesen offenen
Trog entlang schrappen.
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An einer Seite oder einem Ende des Rückförderwagens ist eine ansteigende
nach auswärts gerichtete Verlängerung des Troges angebracht, etwa wie in Fig. 3
bei 17 gezeigt ist. Wie Fig. 4 zeigt, hat diese Trogverlängerung einen mehr oder
weniger U-förmigen Querschnitt, wobei die Rückwand 18 und der Boden 19 Verlängerungen
der entsprechenden Wände 15 und 16 sind. Vorn wird die Trogverlängerung durch die
Wand 20 abgeschlossen. Diese Vorderwand und die ergänzende Bodenfläche 21, die den
Pflugscharen 13 angepaßt ist, enden (am Fuße des geneigten Teiles) kurz vor der
Bordschwelle 3, wobei die Oberseite des Trogbodens in Höhe der Oberkante der Schwelle
oder vorzugsweise sogar etwas tiefer liegt.
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Die Trogverlängerung 17 ist an ihrem oberen Ende so angeordnet, daß
sie verladegerecht zu dem Bandförderer 2 liegt, und vorzugsweise ist noch, wie gezeigt,
ein Aufgabetrichter 25 zwischengeschaltet, durch den das aus dem Trog kommende Gut
auf das Förderband geleitet wird. Der gezeigte Trichter ist mit Rädern 26 versehen,
die auf den parallel zum Bandförderer liegenden Schienen 27 laufen, und ein aus
dem Trichtergerüst ragender Arm 28 ist in passender Weise mit dem Rückförderwagen
verklinkt, etwa dessen Arm 29, so daß der Trichter vom Rückförderwagen mitgenommen
wird.
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Es versteht sich, daß der vom unteren, ziehenden Trumm der Kette
11 beschriebene Weg im allgemeinen bestimmt wird durch die Lage ihrer Kettenräder35,
36> die so angeordnet sind, daß sie die Pflugelemente
(unter der Annahme, daß
diese sich nach links in Fig. 3 bewegen) dicht oberhalb der Kante der Bordschwelle
3 und dann in dem Trog 17 nach oben bewegen. Innerhalb des Troges wird der Weg der
Kette und damit auch der Pflugelemente weiter durch die fest angebrachten Führungsschienen
37 bestimmt, in die die an der Kette sitzenden Bügelelemente 38 eingreifen.
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Es hat sich herausgestellt, daß durch die beschriebene Anordnung
der Lage des Troges das rückgeförderte Gut wirkungsvoll in den Trog und in diesem
nach oben geschrappt werden kann, und zwar mit sehr geringer Gefahr des Einklemmens
des Kettenförderers oder des Brechens seiner Pflugelemente. Da die ganze Vorrichtung
ohne Schwierigkeit oberirdisch aufgebaut werden kann, wird auch der Aufbau erleichtert
und man vermeidet die Schwierigkeiten, die sich ergeben, wenn laufende Teile der
Vorrichtung innerhalb eines Tunnels oder Kanals unterirdisch zu arbeiten haben.
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Bei der gezeigten bevorzugten Ausführungsart des Rückförderwagens
ist die rechte oder vordere Seite (in Fig. 1 gesehen) in gleicher Weise gebaut wie
die oben beschriebene, und der Kettenfördererantrieb 14 ist umkehrbar, so daß der
Rückförderwagen in derselben Weise einen an der rechten Seite des Wagens angeordneten
Bandförderer 40 bedienen kann wie den an seiner linken Seite befindlichen Bandförderer
2.
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Die Bordschwellen 3 und 4 dienen selbstverständlich nur dazu, ein
Bett 41 aus irgendeinem passenden Befestigungsmaterial zu begrenzen, das nach genügender
Verdichtung die Unterlage darstellt, auf und über der das rückzufördernde Gut durch
die Pflugelemente geschrappt werden kann.
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PATENTANSPRCHE: 1. Rückfördervorrichtung, die an einem auf in Längsrichtung
des Stapels verlegten Schienen verfahrbaren Wagen angeordnet ist und mit einer auf
diesem angebrachten, quer zum Stapel arbeitenden endlosen, mit Schrapp-Pflugscharen
besetzten Kette versehen ist und ein Förderband beschickt, welches seitlich des
Stapels verläuft, gekennzeichnet durch die Vereinigung folgender Merkmale: a) Eine
Bordschwelle (3) ist auf der Innenseite parallel zu der Schiene (5) auf einer Seite
des Wagens derart angebracht, daß sie eine befestigte Lagerfläche (41) über Erdbodenhöhe
begrenzt, über die hinweg das rückzufördernde Gut nach der Seite hin durch die Pflugelemente
(12) geschrappt wird; b) ein Trog (17) erstreckt sich nach oben und außen hin von
dem Wagen aus, und zwar von einer Stelle, die unterhalb, aber ganz nahe der Außenseite
der Bordschwelle (3) liegt, wobei die Kette (11), die die Pflugelemente (12) trägt,
in diesem Trog nach oben geführt wird; c) das Förderband (2) liegt in oder über
Erdbodenhöhe nahe dem nach oben gerichteten Ende des Trogs (17), derart, daß es
das von den Pflugelementen (12) herangebrachte Gut aufzunehmen vermag.