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Die
Erfindung betrifft einen Partikelinjektor zur Einbringung von Partikeln
in einen Trägerstrom eines
mikrofluidischen Systems, insbesondere zur Einspritzung von biologischen
Zellen in den Trägerstrom
eines Zellsortierers, gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1.
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Aus
US 5 489 506 ist ein Zellsortierer
bekannt, der es ermöglicht,
biologische Zellen in einem Trägerstrom
dielektrophoretisch zu trennen, wobei die zur Trennung verwendeten
dielektrophoretischen Effekte beispielsweise in Müller, T.
et al.: "A 3-D microelectrode
system for handling and caging single cells and particles", Biosensors & Bioelectronics
14 (1999) 247–256
beschrieben sind. Die zu sortierenden biologischen Zellen werden
hierbei durch einen Partikelinjektor in den Trägerstrom eingespritzt, wobei
der Trägerstrom über einen
Einlass in den Partikelinjektor eintritt und diesen zusammen mit
den eingespritzten biologischen Zellen über einen Auslass wieder verlässt. Die
eigentliche Einspritzung der zu sortierenden biologischen Zellen
erfolgt durch eine Injektionsnadel, die durch ein Septum in dem
Partikelinjektor durchgestochen und koaxial in den Trägerstrom
zwischen dem Einlass und dem Auslass des Partikelinjektors eingeführt wird,
so dass die über
die Injektionsnadel eingebrachten Zellen von dem Trägerstrom
mitgerissen werden.
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Nachteilig
an diesem bekannten Partikelinjektor ist der Verlust an Zellen,
der durch Zellablagerungen in dem Partikelinjektor entsteht. Diese
Zellablagerungen können
im Extremfall zu einem Zusetzen des Partikelinjektors führen, was
die Förderung
des Trägerstroms
behindert oder gar vollständig
zum Erliegen bringt. Dies kommt bei fluidischen Systemen mit geringen
Förderraten
von z.B. weniger als 200 μl/h
besonders stark zur Wirkung.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, bei dem vorstehend
beschriebenen bekannten Partikelinjektor den Verlust an Zellen durch
Partikelablagerungen zu minimieren und ein Zusetzen des Partikelinjektors
zu verhindern.
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Insbesondere
soll ein Partikelinjektor geschaffen werden, der wahlweise eine
kontinuierliche oder eine diskontinuierliche Injektion von Partikeln
in einem fluidischen Mikrochip ("Lab-on-Chip") ermöglicht,
wobei eine lang anhaltende (z.B. im Bereich von Stunden), möglichst
gleichmäßige Beladung
des Systems mit Partikeln erreicht werden soll.
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Diese
Aufgabe wird, ausgehend von dem vorstehend beschriebenen bekannten
Partikelinjektor gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
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Zur
Verhinderung eines Zusetzens des Partikelinjektors ist der Trägerstromkanal
zwischen dem Einlass des Partikelinjektors und dem Auslass des Partikelinjektors
vorzugsweise totraumfrei, um ein Festsetzen von Partikeln in dem
Strömungskanal
zu verhindern.
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Der
Trägerstromkanal
des Partikelinjektors weist deshalb vorzugsweise eine glatte Innenkontur ohne
Vorsprünge
oder Vertiefungen auf, die einen laminaren Strömungsverlauf behindern könnten. Bei einer
mathematisch idealisierten Betrachtung weist die Innenkontur des
Trägerstromkanals
also vorzugsweise eine stetig differenzierbare Oberfläche auf.
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Vorzugsweise
weist der Trägerstromkanal
in dem Partikelinjektor zwischen dem Einlass und dem Auslass sogar
einen konstanten Strömungsquerschnitt
auf, da jede Querschnittsveränderung
in dem Trägerstromkanal
ein Festsetzen von Partikeln erleichtert.
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Der
Querschnitt des Trägerstromkanals
ist vorzugsweise kreisförmig,
jedoch kann der Trägerstromkanal
bei dem erfindungsgemäßen Partikelinjektor
auch elliptisch oder eckig geformt sein.
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In
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung mündet
der Injektionskanal für
die Einspritzung der Partikel stumpfwinklig und vorzugsweise rechtwinklig
in den Trägerstromkanal,
so dass der Partikelinjektor auch als T-Injektor bezeichnet werden
kann. Vorteilhaft an einer derartigen geometrischen Anordnung des
Injektionskanals ist die Tatsache, dass der in dem Trägerstromkanal
fließende Trägerstrom
die zu injizierenden Partikel mitreißt. Die Erfindung ist jedoch
hinsichtlich der geometrischen Anordnung des Injektionskanals nicht
auf eine stumpfwinklige Einmündung
des Injektionskanals in den Trägerstromkanal
beschränkt.
Es ist beispielsweise auch möglich,
dass der Injektionskanal – wie bei
dem eingangs erwähnten
US-Patent 5 489 506 – koaxial
zu dem Trägerstromkanal
verläuft,
um die Partikel koaxial in den Trägerstrom einzuspritzen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Partikelinjektor dient
der Injektionskanal vorzugsweise nicht nur zur Einspritzung der
Partikel, sondern auch zur mechanischen Führung einer Injektionsnadel,
die beispielsweise durch ein Septum hindurch gestochen und in den
Injektionskanal eingeführt
werden kann. Der Injektionskanal weist deshalb vorzugsweise einen
Innendurchmesser auf, der geringfügig größer als der Außendurchmesser
der In jektionsnadel ist. Vorzugsweise bildet die Injektionsnadel
mit dem Injektionskanal des Partikelinjektors eine Spielpassung
oder eine Übergangspassung,
um eine gute mechanische Führung
der Injektionsnadel zu erreichen.
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Das
Einführen
der Injektionsnadel in den Injektionskanal kann bei dem erfindungsgemäßen Partikelinjektor
durch eine Einführhilfe
erleichtert werden, die vorzugsweise aus einer trichterförmigen Querschnittserweiterung
des Injektionskanals besteht. Vorzugsweise ist die Einführhilfe
für die
Injektionsnadel in einem separaten Bauteil angeordnet, das mit dem
Partikelinjektor lösbar
befestigt ist. Beispielsweise kann dieses als Einführhilfe
dienende separate Bauteil auf den Partikelinjektor aufgeschraubt oder
in sonstiger Weise mit dem Partikelinjektor verbunden werden. Es
ist jedoch alternativ auch möglich,
dass die Einführhilfe
einstückig
an dem Partikelinjektor angeordnet ist, so dass auf ein separates Bauteil
als Einführhilfe
verzichtet werden kann.
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Das
vorstehend bereits erwähnte
Septum zur Abdichtung des Injektionskanals ist vorzugsweise austauschbar
und mehrlagig aufgebaut. Beispielsweise kann das Septum einen Silikonkern
aufweisen, der beidseitig mit Teflon beschichtet ist.
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Die
fluidische Kontaktierung des erfindungsgemäßen Partikelinjektors erfolgt
vorzugsweise durch Schläuche,
die an dem Einlass bzw. dem Auslass des Partikelinjektors befestigt
werden. Bei dieser fluidischen Kontaktierung ist es wünschenswert, dass
an der Übergangsstelle
zwischen den Schläuchen
und dem Trägerstromkanal
möglichst
keine Querschnittssprünge
auftreten, um dort ein Anlagern von Partikeln zu verhindern. Zur
Erleichterung einer korrekten Montage der Schläuche weist der erfindungsgemäße Partikelinjektor
deshalb vorzugsweise am Einlass und/oder am Auslass eine Zentrierhilfe auf,
damit der Schlauch möglichst
koaxial zu dem Trägerstromkanal
montiert wird.
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Eine
derartige Zentrierhilfe kann beispielsweise aus einer im wesentlichen
hohlzylindrischen Aufnahme bestehen, die an den Trägerstromkanal angrenzt
und koaxial zu dem Trägerstromkanal
angeordnet ist, wobei der Innendurchmesser der Aufnahme um die Wandungsstärke der
anzuschließenden
Leitung größer als
der Innendurchmesser des Trägerstromkanals
ist. Die Leitung wird hierbei also in die hohlzylindrische Aufnahme
eingeschoben, die koaxial zu dem Trägerstromkanal verläuft und
dadurch eine entsprechende koaxiale Ausrichtung der Leitung sicherstellt.
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In
einer Variante der Erfindung erfolgt die Einspritzung der Partikel
in den Trägerstromkanal
bezüglich
der auf den Partikelinjektor wirkenden Schwerkraft von oben nach
unten vorzugsweise senkrecht, wobei der Injektionskanal an der Oberseite
des Partikelinjektors angeordnet ist. Bei einer derartigen Anordnung
des Injektionskanals oberhalb des Trägerstromkanals begünstigt die
Wirkung der Schwerkraft die Einbringung der Partikel in den Trägerstromkanal.
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Hierbei
ist es möglich,
dass sich der Querschnitt des Injektionskanals zu dem Trägerstromkanal
hin konisch verjüngt,
was auch das Einführen
einer Injektionsnadel in den Injektionskanal erleichtert. Beispielsweise
kann sich der Injektionskanal mit einem Konuswinkel zwischen 5° und 45° zum Trägerstromkanal
hin verjüngen,
wobei beliebige Zwischenwerte möglich
sind.
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In
einer anderen Variante der Erfindung ist der Einlass des Trägerstromkanals
dagegen an der Unterseite des Partikelinjektors angeordnet, während sich
der Auslass des Trägerstrom kanals
an der Oberseite des Partikelinjektors befindet, so dass der Trägerstrom
von unten nach oben gerichtet ist. Der Injektionskanal kann hierbei
seitlich in den Trägerstromkanal
münden,
wobei der Trägerstromkanal vorzugsweise
einen Querschnitt aufweist, der sich vom Einlass ausgehend zum Auslass
hin erweitert. Beispielsweise kann sich der Trägerstromkanal mit einem Konuswinkel
zwischen 5° und
45° zum
Einlass hin konisch verengen, wobei beliebige Zwischenwerte möglich sind.
Eine derartige Querschnittsverengung des Trägerstromkanals zu dem unten
liegenden Einlass hin, ist vorteilhaft, da so einem Zusetzen des Trägerstromkanals
entgegen gewirkt wird. So könnten
Sedimentationseffekte in dem Trägerstromkanal zu
Partikelablagerungen im unteren Bereich des Trägerstromkanals führen. Die
Querschnittsverengung im unteren Bereich des Trägerstromkanals führt dort jedoch
zu einer entsprechenden Erhöhung
der Strömungsgeschwindigkeit,
was Sedimentationsablagerungen mit der Gefahr eines Zusetzens weitgehend verhindert.
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Vorzugsweise
weist der Trägerstromkanal zwischen
dem Einlass und dem Auslass ein Volumen auf, das zwischen 0,02 μl und 5 μl liegt,
wobei beliebige Zwischenwerte möglich
sind.
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Ferner
ist zu erwähnen,
dass der erfindungsgemäße Partikelinjektor
vorzugsweise autoklavierbar ist, um eine Sterilisation des Partikelinjektors
zu ermöglichen.
Als Material für
den Partikelinjektor eignet sich deshalb vorzugsweise PEEK, jedoch
kann der erfindungsgemäße Partikelinjektor
auch aus anderen Materialien bestehen.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn der Partikelinjektor aus einem wärmeleitfähigen Material
besteht, um die Temperatur des Partikelinjektors messen oder beeinflussen
zu können.
Vorzugsweise ist der Partikelinjektor deshalb mit einem Tem peratursensor
und/oder mit einem Temperierelement verbunden, wobei das Temperierelement
vorzugsweise sowohl eine Beheizung als auch eine Kühlung des Partikelinjektors
ermöglicht
und beispielsweise aus einem Peltier-Element bestehen kann.
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Darüber hinaus
umfasst die Erfindung auch ein mikrofluidisches System mit dem erfindungsgemäßen Partikelinjektor,
wobei der Partikelinjektor vorzugsweise in einer Trägerstromleitung
angeordnet ist, die in einen Zellsortierer mündet.
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In
einem Ausführungsbeispiel
eines derartigen mikrofluidischen Systems können in der Trägerstromleitung
hintereinander mehrere erfindungsgemäße Partikelinjektoren angeordnet
sein, um nacheinander verschiedene Partikel einspritzen zu können.
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Ferner
ist zu erwähnen,
dass der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines Partikels
allgemein zu verstehen ist und nicht auf einzelne biologische Zellen
beschränkt
ist. Vielmehr kann der erfindungsgemäße Partikelinjektor mit verschiedenen Partikelarten,
insbesondere synthetischen oder biologischen Partikeln, arbeiten.
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die Partikel biologische Materialien,
also beispielsweise biologische Zellen, Zellgruppen, Zellbestandteile
oder biologisch relevante Makromoleküle, jeweils ggf. im Verbund
mit anderen biologischen Partikeln oder synthetischen Trägerpartikeln
umfassen. Synthetische Partikel können feste Partikel, flüssige, vom
Suspensionsmedium abgegrenzte Teilchen oder Mehrphasenpartikel umfassen, die
gegenüber
dem Suspensionsmedium in dem Trägerstromkanal
eine getrennte Phase bilden.
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Andere
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
oder werden nachstehend zusam men mit der Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 einen Zellsortierer mit
einem erfindungsgemäßen Partikelinjektor,
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2 bis 4 Querschnittsansichten verschiedener
alternativer Ausführungsbeispiele
des Partikelinjektors,
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5 eine Seitenansicht einer
Einführhilfe zur
Erleichterung der Einführung
einer Injektionsnadel in die erfindungsgemäßen Partikelinjektoren sowie
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6 eine Variante eines mikrofluidischen Systems
mit einem erfindungsgemäßen Partikelinjektor.
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Die
schematische Darstellung in 1 zeigt einen
erfindungsgemäßen Zellsortierer,
der mittels eines mikrofluidischen Sortierchips 1 biologische
Zellen dielektrophoretisch sortiert.
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Die
Techniken der dielektrophoretischen Beeinflussung von biologischen
Zellen sind beispielsweise in Müller,
T. et al.: "A 3-D
microelectrode system for handling and caging single cells and particles", Biosensors & Bioelectronics
14 (1999) 247–256 beschrieben,
so dass im folgenden auf eine detaillierte Beschreibung der dielektrophoretischen
Prozesse in dem Sortierchip 1 verzichtet wird und diesbezüglich auf
die vorstehende Veröffentlichung
verwiesen wird.
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Der
Sortierchip
1 weist zur fluidischen Kontaktierung mehrere
Anschlüsse
2–6 auf,
wobei die fluidische Kontaktierung der Anschlüsse
2–6 in
DE 102 13 272 beschrieben ist, deren
Inhalt der vorliegenden Beschreibung zuzurechnen ist.
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Der
Anschluss 2 des Sortierchips 1 dient zur Aufnahme
eines Trägerstroms
mit den zu sortierenden biologischen Zellen, während der Anschluss 3 des
Sortierchips 1 zur Abführung
der ausselektierten biologischen Zellen dient, die auf dem Sortierchip 1 nicht
weiter untersucht werden. Die ausselektierten biologischen Zellen
können
von einer Injektionsspritze 7 aufgefangen werden, die an
den Anschluss 3 des Sortierchips 1 angeschlossen
werden kann. Der Ausgang 5 des Sortierchips 1 dient
dagegen zur Abführung
der interessierenden biologischen Zellen, die anschließend weiter
verarbeitet oder untersucht werden können.
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Ferner
dienen die Anschlüsse
4 und
6 des Sortierchips
1 zur
Zuführung
eines sogenannten Hüllstroms,
der die Aufgabe hat, die selektierten biologischen Zellen zu dem
Anschluss
5 des Sortierchips
1 zu führen. Hinsichtlich
der Funktionsweise des Hüllstroms
wird auf die deutsche Patentanmeldung
DE 100 05 735 verwiesen, so dass
im folgenden auf eine detaillierte Beschreibung der Funktionsweise
des Hüllstroms
verzichtet werden kann.
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Die
Anschlüsse 4 und 6 des
Sortierchips sind über
zwei Hüllstromleitungen 8, 9,
ein Y-Stück 10 und ein
Vier-Wege-Ventil 11 mit
einem Druckbehälter 12 verbunden,
in dem sich ein Kultivierungsmedium für den Hüllstrom befindet. Anstelle
des Kultivierungsmediums kann sich in dem Druckbehälter 12 jedoch auch
ein sogenannter Manipulationsbuffer befinden.
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Der
Druckbehälter 12 wird über eine
Druckluftleitung 13 unter Überdruck gesetzt, so dass das
in dem Druckbehälter 12 befindliche
Kultivierungsmedium bei einer entsprechenden Stellung des Vier-Wege-Ventils 11 über das
Y-Stück 10 und
die Hüllstromleitungen 8, 9 zu
den Anschlüssen 4, 6 des
Sortierchips 1 strömt.
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Der
Anschluss 2 des Sortierchips 1 ist dagegen über eine
Trägerstromleitung 14 mit
einem Partikelinjektor 15 verbunden, von dem verschiedene
alternative Ausführungsbeispiele
in den 2 bis 4 dargestellt sind und später noch
detailliert beschrieben werden.
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Stromaufwärts ist
der Partikelinjektor 15 über ein T-Stück 16 mit
einer Trägerstromspritze 17 verbunden,
die maschinell angetrieben wird und einen vorgegebenen Flüssigkeitsstrom
eines Trägerstroms injiziert.
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Darüber hinaus
ist das T-Stück 16 stromaufwärts über ein
weiteres Vier-Wege-Ventil 18 und eine Hüllstromleitung 19 mit
einem Drei-Wege-Ventil 20 verbunden. Das Drei-Wege-Ventil 20 ermöglicht eine Spülung der
Hüllstromleitungen 8, 9 sowie
der Trägerstromleitung 14 vor
dem eigentlichen Betrieb.
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Hierzu
ist das Drei-Wege-Ventil 20 stromaufwärts über eine Peristaltikpumpe 21 mit
drei Drei-Wege-Ventilen 22.1–22.3 verbunden, an die
jeweils ein Spritzenreservoir 23.1–23.3 angeschlossen ist.
Die Spritzenreservoire 23.1–23.3 dienen
hierbei zur Zuführung
eines Füllstroms
zum Spülen
des gesamten Fluidiksystems vor dem eigentlichen Betrieb, wobei das
Spritzenreservoir 23.1 70% Ethanol enthält, während das Spritzenreservoir 23.2 als
Füllstromsubstanz
Aqua destillata enthält.
Das Spritzenreservoir 23.3 enthält schließlich eine Pufferlösung als
Füllstromsubstanz,
wobei als Füllstromsub stanz
alternativ auch eine andere Manipulationslösung verwendet werden kann,
wie beispielsweise eine physiologische Salzlösung.
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Ferner
weist der Zellsortierer einen Auffangbehälter 27 für überschüssigen Hüllstrom
sowie einen Auffangbehälter 28 für überschüssigen Füllstrom auf.
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Im
folgenden wird zunächst
der Spülvorgang beschrieben,
der vor dem eigentlichen Betrieb des Zellsortierers durchgeführt wird,
um die Hüllstromleitung 8, 9,
die Trägerstromleitung 14 und
das restliche Fluidiksystem des Zellsortierers von Luftblasen und Verunreinigungen
zu befreien.
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Hierzu
wird zunächst
das Drei-Wege-Ventil 22.1 geöffnet und Ethanol von dem Spritzenreservoir 23.1 als
Füllstrom
eingespritzt, wobei das Ethanol von der Peristaltikpumpe 21 zunächst zu
dem Drei-Wege-Ventil 20 gefördert wird. Während des Spülvorgangs
ist das Drei-Wege-Ventil 20 so eingestellt, das ein Teil
des von der Peristaltikpumpe 21 geförderten Füllstroms über die Füllstromleitung 19 weiter
geleitet wird, während
der restliche Teil des von der Peristaltikpumpe 21 geförderten
Füllstroms zu
dem Vier-Wege-Ventil 11 gelangt. Die beiden Vier-Wege-Ventile 11, 18 sind
wiederum so eingestellt, dass der Füllstrom durch die Hüllstromleitungen 8, 9 und
die Trägerstromleitung 14 durchgeleitet wird.
Weiterhin fliesst Kultivierungsmedium aus dem Druckbehälter 12 in
den Auffangbehälter 27,
um die Leitungen kurz zu fluten.
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Nach
der vorstehend beschriebenen Spülung
des Zellsortierers mit Ethanol erfolgt in der gleichen Weise eine
Spülung
mit Aqua destillata bzw. Pufferlösung,
wobei jeweils die Drei-Wege-Ventile bzw. 22.2 bzw. 22.3 geöffnet werden.
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Bei
dem vorstehend beschriebenen Spülvorgang
kann überschüssiger Füllstrom
von dem Vier-Wege-Ventil 18 in den Auffangbehälter 28 abgeleitet
werden.
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Nach
dem Spülvorgang
werden die Drei-Wege-Ventile 22.1–22.3 geschlossen und
die Peristaltikpumpe 21 abgeschaltet.
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Zur
Einleitung des Sortierbetriebs wird das Vier-Wege-Ventil 11 so
eingestellt, dass der Druckbehälter 12 mit
dem Y-Stück 10 verbunden
wird, so dass das in dem Druckbehälter 12 befindliche
Kultivierungsmedium aufgrund des in dem Druckbehälter 12 herrschenden Überdrucks
in die Hüllstromleitungen 8, 9 gedrückt wird.
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Weiterhin
wird während
des Sortierbetriebs das Vier-Wege-Ventil 18 so eingestellt, dass
keine Strömungsverbindung
zwischen dem T-Stück 16 und dem
Vier-Wege-Ventil 18 besteht.
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Der
von der Trägerstromspritze 17 eingespritzte
Trägerstrom
fließt
dann über
das T-Stück 16 in
den Partikelinjektor 15, wobei durch eine weitere Injektionsspritze 29 biologische
Zellen in den Trägerstrom
eingespritzt werden. Anschließend
fließt
der Trägerstrom
mit den injizierten biologischen Zellen von dem Partikelinjektor 15 über die
Trägerstromleitung 14 zu
dem Anschluss 2 des Sortierchips.
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Weiterhin
ist zu erwähnen,
dass an dem Partikelinjektor 15 ein Temperatursensor 30 angebracht ist,
um die Temperatur T des Partikelinjektors 15 zu messen.
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Darüber hinaus
befindet sich an dem Partikelinjektor 15 ein Temperierelement 31 in
Form eines Peltier-Elements, um den Partikelinjektor 15 beheizen
oder abkühlen
zu können.
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Die
Heiz- bzw. Kühlenergie
Q wird hierbei von einem Temperaturregler 32 vorgegeben,
der eingangsseitig mit dem Temperatursensor 30 verbunden
ist und die Temperatur T des Partikelinjektors 15 auf einen
vorgegebenen Sollwert einregelt.
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Im
folgenden wird nun das in 2 dargestellte
Ausführungsbeispiel
des Partikelinjektors 15 beschrieben.
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Der
Partikelinjektor 15 weist einen Grundkörper 33 aus PEEK auf,
der autoklavierbar ist somit eine einfache und/oder mehrfache Sterilisation
ermöglicht.
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Zur
Aufnahme des Trägerstroms
weist der Partikelinjektor 15 einen Einlass 34 mit
einem Innengewinde 35 auf, in das ein Schraubflansch eines
Anschlussschlauchs 36 eingeschraubt werden kann, wobei
der Schraubflansch zur Vereinfachung nicht dargestellt ist.
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Zur
Abgabe des Trägerstroms
mit den injizierten biologischen Zellen weist der Partikelinjektor 15 einen
Auslass 37 mit einem Innengewinde 38 auf, in das
ebenfalls ein Schraubflansch eines Anschlussschlauchs 39 eingeschraubt
werden kann, wobei der Schraubflansch des Anschlussschlauchs 39 zur
Vereinfachung ebenfalls nicht dargestellt ist.
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Zur
Erleichterung der Montage der beiden Schläuche 36, 39 weist
der Partikelinjektor 15 jeweils eine Zentrierhilfe 40, 41 auf,
die aus einer zylindrischen Aufnahme besteht und an den Einlass 34 bzw. 37 angrenzt.
Zwischen den beiden Zentrierhilfen 40, 41 verläuft hierbei
ein Trägerstromkanal 42 koaxial zu
den beiden Zentrierhilfen 40, 41, wobei der Innendurchmesser
der beiden Zentrierhilfen 40, 41 um die Wandungsstärke der
beiden Anschlussschläuche 36, 39 größer ist
als der Innendurchmesser des Trägerstromkanals 42.
Bei der Monta ge der Anschlussschläuche 36, 39 werden
diese also in den Zentrierhilfen 40, 41 so plaziert,
dass an der Stoßstelle
zwischen den Schläuchen 36, 39 und
dem Trägerstromkanal 42 keine
Sprünge
auftreten, was ein Zusetzen des Trägerstromkanals 42 weitgehend
verhindert.
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In
den Trägerstromkanal 42 mündet rechtwinklig
zu dem Trägerstromkanal 42 ein
Injektionskanal 43, in den zur Einspritzung biologischer
Zellen eine Injektionsnadel der Injektionsspritze 29 eingeführt werden
kann, wobei die Injektionsnadel der Injektionsspritze 29 ein
Septum 44 durchstößt.
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3 zeigt ein alternatives
Ausführungsbeispiel
eines Injektors 15',
das weitgehend mit dem vorstehend beschriebenen und in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel übereinstimmt.
Zur Vermeidung von Wiederholungen wird deshalb nachfolgend auf die
vorstehend beschriebene Beschreibung zu 2 verwiesen, wobei für entsprechende Teile dieselben Bezugszeichen
wie in 2 verwendet werden,
die zur Unterscheidung lediglich durch einen Apostroph gekennzeichnet
sind.
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Eine
Besonderheit des Partikelinjektors 15' besteht darin, dass der Einlass 34' für den Trägerstrom
an der Unterseite des Partikelinjektors 15' angeordnet ist, während sich
der Auslass 37' für den Trägerstrom
mit den injizierten biologischen Zellen an der Oberseite des Partikelinjektors 15' befindet. Der
Trägerstrom
verläuft
also in dem Partikelinjektor 15' senkrecht von unten nach oben,
wobei der Injektionskanal 43' seitlich
in den Trägerstromkanal 42' mündet.
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Eine
weitere Besonderheit des Partikelinjektors 15' besteht darin,
dass sich der Querschnitt des Trägerstromkanals 42' von oben nach
unten verjüngt, so
dass die Strömungsgeschwin digkeit
des Trägerstroms
in dem Trägerstromkanal 42' entsprechend von
oben nach unten zunimmt. Durch diese Zunahme der Strömungsgeschwindigkeit
in dem Trägerstromkanal 42' werden Sedimentationsablagerungen an
der Unterseite des Trägerstromkanals 42' entgegengewirkt.
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4 zeigt ein weiteres alternatives
Ausführungsbeispiel
eines Partikelinjektors 15'', das ebenfalls
weitgehend mit dem vorstehend beschriebenen und in 2 gezeigten Partikelinjektor 15 übereinstimmt.
Zur Vermeidung von Wiederholungen wird deshalb auch im folgenden
weitgehend auf die vorstehende Beschreibung zu 2 verwiesen, wobei für entsprechende Teile dieselben
Bezugszeichen verwendet werden, die lediglich zur Unterscheidung durch
zwei Apostrophe gekennzeichnet sind.
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Eine
Besonderheit des Partikelinjektors 15'' besteht
darin, dass sich der Querschnitt des Injektionskanals 42'' zu seiner Mündungsöffnung nach oben hin erweitert,
so dass die Injektionsnadel der Injektionsspritze 29 leichter
eingeführt
werden kann.
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Die
Querschnittserweiterung des Injektionskanals 42'' bietet darüber hinaus den Vorteil, dass der
Injektionskanal 42'' ein zusätzliches
Injektionsvolumen im Bereich von 5–100 μl aufweist.
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Schließlich zeigt 5 eine Einführhilfe 45 für die Injektionsnadel
der Injektionsspritze 29, wobei die Einführhilfe 45 als
separates Bauteil ausgebildet ist. Die Einführhilfe 45 weist an
ihrer Unterseite einen zylindrischen Abschnitt 46 mit einem
Außengewinde 47 auf,
das in ein entsprechendes Innengewinde der Partikelinjektoren 15' bzw. 15'' angeschraubt werden kann, um die
Einführhilfe 45 an
dem Partikelinjektor 15' bzw. 15'' zu befestigen.
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Das
Einschrauben der Einführhilfe 45 erfolgt hierbei
manuell über
eine Rändelung 48,
die an einem oberen Abschnitt der Einführhilfe 45 angebracht ist.
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In
der Einführhilfe
befindet sich eine Fortsetzung 49 des Injektionskanals 43 bzw. 43', die an ihrer Oberseite
in eine trichterförmige
Erweiterung 50 übergeht,
um das Einführen
der Injektionsnadel der Injektionsspritze 29 zu erleichtern.
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6 zeigt schließlich eine
Abwandlung des in 1 gestrichelt
umrandeten Bereichs, so dass im folgenden zur Vermeidung von Wiederholungen
weitgehend auf die Beschreibung zu 1 verwiesen wird.
Darüber
hinaus werden für
entsprechende Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet, die zur Vermeidung
von Wiederholungen lediglich durch zusätzliche Indizes gekennzeichnet
sind.
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Eine
Besonderheit dieser Abwandlung besteht darin, dass in der Trägerstromleitung 14' hierbei hintereinander
drei Partikelinjektoren 15.1–15.3 angeordnet sind,
so dass drei verschiedene Partikel in den Trägerstrom eingespritzt werden
können.
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Die
Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten
Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in
den Schutzbereich fallen.