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Die
Erfindung betrifft eine Hebebühne
für Befahranlagen
zur Wartung der Rotorblätter
von Windkraftanlagen, mit mehreren Bühnenelementen, die um eine Öffnung herum
angeordnet sind, deren Abmessungen durch Bewegen wenigstens eines
Bühnenelementes
relativ zu den anderen Bühnenelementen
an die Abmessungen des Rotorblattes anpaßbar ist.
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Windkraftanlagen
können
Turmhöhen
von 30m und mehr erreichen. Die an den Rotoren der Windkraftanlagen
befestigten Rotorblätter
bestehen aus geeigneten Leichtbaumaterialien wie Faserverbundwerkstoffen,
die zur einwandfreien und sicheren Funktion der Windkraftanlagen
regelmäßig gewartet, insbesondere
inspiziert, kontrolliert, gereinigt, ausgetauscht oder instandgesetzt
werden müssen.
Zur Befahrung der Rotorblätter
der Windkraftanlagen sind bereits unterschiedliche Konstruktionen
von Hebebühnen
und Befahranlagen vorgeschlagen bzw. eingesetzt worden. Aus der
DE 197 26 408 C1 ist
beispielsweise eine Arbeitsbühne
bekannt, die mittels geeigneter Führungsschienen an schräg gespannten Führungsseilen
geführt
ist. Die Arbeitsbühne
umfaßt zwei
Längsbühnenstege
und einen Querbühnensteg, die
fest miteinander verbunden sind und eine Öffnung begrenzen, die im wesentlichen
an die Profilform der Rotorflügel
angepaßt
ist. Bei der Arbeitsbühne
nach der
DE 197 26
408 C1 handelt es sich um eine Spezialkonstruktion für eine spezielle
Rotorblattgeometrie, so daß diese
Arbeitsbühne
an anderen Windkraftanlagen mit anderen Geometrien von Rotorblättern nicht
eingesetzt werden kann.
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Aus
der
DE 43 39 638 A1 ist
bekannt, die Inspektion der Rotorblätter mittels einer Arbeitsbühne zu bewerkstelligen,
die sich am Mast der Windkraftanlage führt und diesen mit zwei nach
hinten über
die Arbeitsbühne
vorspringenden Armen, an denen am Mastumfang anliegende Rollen gelagert
sind, umgreift. Eine entsprechende Befahranlage ist nur mit hohem
Umrüstaufwand
an anderen Masten einsetzbar und vorrangig für Rotorblätter geeignet, deren Mittelachse
etwa parallel zum Mastwandung verläuft.
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Aus
der
DE 296 03 278
U1 ist eine Hebebühne
für Befahranlagen
bekannt, bei der die beiden Längsbühnenstege
und der Querbühnensteg
fest in einem rechteckförmigen
Rahmen angeordnet sind und die Öffnung
zwischen sich umschließen.
An einer der Längsseiten
sind Abstandshalter angebracht, mit denen sich die Befahranlage
beim Hochziehen am Mast abstützen
kann. Auch diese Hebebühne
ist nur an Windkraftanlagen einsetzbar, bei denen die Rotorblätter parallel
zur Wandung des Mastes stehen.
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Vorbenutzte
Spezialkonstruktionen von Hebebühnen
für Befahranlagen
arbeiten mit wenigstens einem beweglichen Bühnenelement. Bei einer Konstruktion
ist, ein Quersteg relativ zu zwei Längsstegen der Arbeitsbühne verschiebbar,
so daß die
Hebebühne
an die Tiefe der Sehne des Rotorblattes angepaßt werden kann. Eine andere
Konstruktion sieht vor, mehrere, annähernd L-förmige Bühnenelemente gelenkbewglich
miteinander zu verbinden und gleichzeitig eine der Querseiten der
Bühne mittels
zwei Rollen am Mast der Windkraftanlage abzustützen. Die Rollen sind hierbei
an kreuzförmig
miteinander verbundenen und an zwei Bühnenelementen angelenkten Armen
gelagert, deren Auskragung mit geeigneten Stelleinrichtungen verstellbar
ist. Hierdurch kann der Abstand der Bühne vom Mast eingestellt werden.
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Aus
der
DE 199 09 698
C2 ist eine Arbeitsbühne
zur Wartung von Rotorblättern
bekannt, die entweder mittels eines an einem Fahrzeug widergelagerten
Hubarmes oder mittels mehrerer Seilzüge parallel zum Rotorblatt
verfahren werden kann. Die Arbeitsbühne ist U-förmig ausgebildet und weist
eine Querwand sowie starr mit dieser verbundene Längswände auf.
An den Längswänden sind
Stößel befestigt,
die einen an den Längswänden angeordneten Schlauchkörper gegen
die Oberfläche
des Rotorblattes andrücken
können.
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Aus
der
DE 11 70 134 A ist
eine höhenverstellbare
Arbeitsbühne
mit einer Hauptplattform und seitlich dazu ausschiebbaren Nebenplattformen
bekannt.
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Aus
der
DD 227 122 A1 ist
eine Verlängerung
für eine
Arbeitsplattform von Hubbühnen
bekannt. An der Arbeitsplatteform ist hierzu ein Hilfsrahmen ein-
oder beidseitig angebracht, in dessen Randträgern ein verschiebbares Plattformteil
lagert, an dem ein klappbares Plattformteil befestigt ist. Hierdurch
kann die Breite der Arbeitsbühne
vergrößert werden.
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Sämtliche
gattungsgemäßen Hebebühnen arbeiten
mit Seilwinden, insbesondere Seildurchlaufwinden, die entweder an
der Hebebühne
befestigt sind oder am Boden befestigt sind und die Bühne über Umlenkrollen,
die am oberen Ende des Mastes oder am Rotorgehäuse befestigt sind, anheben
oder absenken.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Hebebühne
für Befahranlagen
von Windkraftanlagen zu schaffen, die variabel an unterschiedliche
Abmessungen der Rotorblätter
von Windkraftanlagen anpaßbar
ist, die mit einem geeigneten Fahrzeug transportierbar ist und die
bei vergleichsweise geringem Eigengewicht jederzeit auf einfache
Weise horizontal ausgerichtet ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben. Bei der erfindungsgemäßen Hebebühne ist
vorgesehen, daß zwei
einander gegenüberliegende
Arbeitsbühnen
die beweglichen Bühnenelemente
bilden, wobei die Arbeitsbühnen parallel
zueinander verschieblich an Tragkonstruktionen oder Querträgern der
Hebebühne
geführt
sind und zur stufenlosen Abstandsverstellung ein hand- oder motorisch
betätigter
Stellantrieb vorgesehen ist. Durch das Vorsehen von zwei beweglichen
und an Querträgern
bzw. Tragkonstruktionen parallel zueinander verschieblich abgestützten und
geführten
Arbeitsbühnen
kann die Hebebühne
jederzeit auch in angehobenem Zustand in der Luft stufenlos an die
jeweils benötigte
Breite des Rotorblattes angepaßt werden.
Durch den Stellantrieb wird hierbei gleichzeitig erreicht, daß eine Abstützung der
Hebebühne
an dem Rotorblatt nicht notwendig ist, da die Abmessungen der Öffnung über den
Stellantrieb jederzeit fest eingestellt werden können und Relativverschiebungen
der Arbeitsbühnen
in beiden möglichen
Richtungen gehemmt werden. Bei eingeschobenen Arbeitsbühnen kann
die Hebebühne
bei vergleichsweise geringer Breite mit einem Fahrzeuganhänger transportiert
wer den, ohne das Teile der Hebebühne
demontiert und anschließend
für eine
Inbetriebnahme der Hebebühne
montiert werden müssen.
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In
bevorzugter Ausgestaltung sind an den Querträgern und an den Arbeitsbühnen vorzugsweise
mittig Anschläge
zur lösbaren
Befestigung von Seilwinden, Seildurchlaufwinden und/oder Fangvorrichtungen
vorgesehen. Durch das Vorsehen von Anschlägen sowohl an den Querträgern als
auch an den Arbeitsbühnen
kann die erfindungsgemäße Hebebühne eine
rechteckförmige
Grundform erhalten und damit unabhängig von der Montageposition
der Rotorblätter,
die mit ihren Sehnen tangential zum Mast oder radial zum Mast liegen
können,
optimal eingesetzt werden.
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Zweckmäßigerweise
ist wenigstens einer der Querträger
fest mit einer die Arbeitsbühnen über- oder
untergreifenden Querbrücke
verbunden. Hierdurch ist gewährleistet,
daß unabhängig vom
Abstand zwischen beiden Arbeitsbühnen
das wartungspersonal die Arbeitsbühnen wechseln kann und die Rotorblätter von
beiden Seiten bearbeiten oder inspizieren kann. Eine zweite Querbrücke am gegenüberliegenden
Querträger
kann vorgesehen sein, ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Die
Führungen
für die
Arbeitsbühnen
können
aus geeigneten Profilen wie insbesondere Hohlkammerprofilen mit
einem Führungsschlitz
bestehen, in die an den Arbeitsbühnen
angeordnete Führungsarme
eingreifen, die im Hohlraum der Profile abgestützt werden. Die Führungsarme
werden gleitend im Hohlraum geführt
und können
insbesondere als Rollenträger
ausgebildet sein, wobei vorzugsweise wenigstens ein Paar von Rollenträgern mit
Rollenpaaren mit senkrecht zueinander ausgerichteten Rollachsen
versehen ist. Mit den Rollenlagerungen läßt sich mit geringem Kraftaufwand
eine Abstandsverstellung der Arbeitsbühnen erreichen, wobei gleichzeitig
durch die unterschiedlich angeordneten Rollen eine stabile Abstützung der
Führungsarme
in den Hohlkammerprofilen erzielt wird.
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Bei
einer Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Hebebühne können beide Arbeitsbühnen beidseitig,
vorzugsweise an ihren Enden, jeweils in einer unteren Führung und
in einer oberen Führung an
separaten, nicht über
Verbindungsstege oder Verbindungsprofile miteinander verbundenen
Querträgern
geführt
sein. Die Stabilität
innerhalb der Hebebühne
wird hierbei ausschließlich
durch die Abstützung
der Arbeitsbühnen
in der oberen und der unteren Führung
erreicht. Zweckmäßigerweise
können dann
die unteren Führungsarme
der jeweiligen Arbeitsbühne über vorzugsweise
angeschweißte Längsholme
fest und biegesteif miteinander verbunden sein, wobei sich an den
Längsholmen
Bühnenaufbauten
wie Brüstungen,
Laufgitter, Streben u.dgl. abstützen
können.
Die oberen Führungsarme
können
bei dieser Ausgestaltung an der Brüstung oder an einem Brüstungsholm
od.dgl. der Arbeitsbühnen befestigt
sein. Zweckmäßigerweise
sind die oberen, an oder in den Querträgern ausgebildeten Führungen
für die
Arbeitsbühne
nicht nur vertikal, sondern auch horizontal versetzt zu den unteren
Führungen an
oder in den Querträgern
angeordnet oder ausgebildet. So kann beispielsweise die obere Führung an der
der Öffnung
zugewandten Seite der Tragkonstruktion bzw. des Querträgers befestigt
oder angeordnet sein während
die untere Führung
an der Unterseite der Tragkonstruktion bzw. des Querträgers befestigt
oder angeordnet ist. Beide Tragkonstruktionen einschließlich der
Führungsprofile
und Aufbauten sowie die Arbeitsbühnen
und deren Aufbauten bestehen vorzugsweise aus Aluminiumteilen.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Hebebühne können die
Querträger
mittels Längsträgern zu
einem vorzugsweise rechteckförmigen
Rahmen biegesteif verbunden sein. Die Arbeitsbühne kann bei dieser Ausgestaltung über Gleit-
oder Rollenlager an den Längsträgern des
Rahmens abgestützt
werden. Das zusätzliche
Gewicht aufgrund des rechteck förmigen
Rahmens kann bei dieser Ausgestaltung durch Gewichtseinsparungen
an den Arbeitsbühnen,
die nicht frei zwischen den beiden Querträgern hängen, sondern vorzugsweise
von und abgestützt
sind, ausgeglichen werden. Weiter vorzugsweise kann in, an oder
unter den Längsholmen
ein Ausziehgestell zur Verlängerung
des Rahmens oder zur einstellbaren Abstützung des Rahmens am Mast der
Windkraftanlage verstellbar geführt
und abgestützt
sein.
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Bei
beiden Ausgestaltungen der Hebebühne können die
Arbeitsbühnen
durch Einsetzen von Zwischenstücken
verlängerbar
sein, um eine zusätzliche Anpassung
an unterschiedliche Geometrien von Rotorblättern zu schaffen. Es versteht
sich, daß das
Einsetzen der Zwischenstücke
ausschließlich
bei nicht angehobenen Hebebühnen
vorgenommen werden kann.
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In
bevorzugter Ausgestaltung sind zumindest die unteren Rollenträger aus
rechteckförmigen, U-förmigen oder
V-förmigen,
kräftigen
Blechen gebildet, wobei an den beiden freien Schenkeln bzw. Enden
der Bleche Rollen für
die Vertikalabstützung
und am Verbindungsschenkel wenigstens eine Rolle für die Horizontalabstützung der
Arbeitsbühne
am Querträger
gelagert sind. Um eine möglichst
waagerechte Ausrichtung der Arbeitsbühne gewährleisten zu können, sind
vorzugsweise beide Arbeitsbühnen
mittels des Stellantriebs synchron bewegbar. Durch die synchrone
Bewegung beider Arbeitsbühnen
relativ zu einer symmetrischen, mit dem Schwerpunkt der Hebebühne zusammenfallenden
Mittelstellung werden Schwerpunktverlagerungen der Hebebühne weitestgehend
vermieden. Der Stellantrieb kann für die synchrone Verstellung
der beiden Arbeitsbühnen
insbesondere an diesen befestigte Zahnstangen umfassen, die mit
einem an einem der Querträger
gelagerten Zahnrad zusammenwirken. Bei dieser Ausgestaltung wird
durch Krafteinleitung der Verstellkraft in eine der beiden Arbeitsbühnen zwangsläufig über die Zahnstan gen
und das Zahnrad eine gegensinnige Bewegung beider Arbeitsbühnen erreicht.
Alternativ kann die gegensinnige Bewegung beider Arbeitsbühnen auch
durch eine oder mehrere Verstellspindeln als Bestandteil des Stellantriebs
erreicht werden.
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Für den Transport
der erfindungsgemäßen Hebebühne auf
dem Anhänger
eines Lastkraftwagens ist es besonders vorteilhaft, wenn bei minimalem
Abstand zwischen den beiden Arbeitsbühnen die Länge der Querträger die
Gesamtbreite der Hebebühne
definiert. Hierdurch kann ein günstiges
Verhältnis
zwischen minimaler und maximaler Breite der Hebebühne erreicht
werden. Zur optimalen Anpassung der Hebebühne an die Rotorblätter kann
die Innenbegrenzung wenigstens einer, vorzugsweise beider Arbeitsbühnen polygon
ausgebildet sind und/oder die Öffnung
ist bei minimalem Abstand beider Arbeitsbühnen hexagonal prismenförmig ausgebildet.
Dies ermöglicht,
daß die
Arbeitsbühne über eine
gewisse Höhe
des Rotorblattes hochgehoben werden kann, ohne daß eine Verstellung
des Abstandes der Arbeitsbühnen
notwendig ist. Zur Gewichtseinsparung können die unteren bzw. die oberen Führungsarme
beider Arbeitsbühnen
in einer von einem Hohlkammerprofil gebildeten gemeinsamen Führung geführt sein.
Es versteht sich, daß für jeden Führungsarm
eine separate Führung
bzw. ein eigenes Hohlkammerprofil vorgesehen sein kann, so daß sich in
der Stellung der Arbeitsbühnen
mit minimaler Öffnung
die Rollenträger
auch überlappen
können.
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Die
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Hebebühne bietet
die Möglichkeit,
diese an Führungsseilen
verfahrbar abzustützen,
die einenends beispielsweise am Rotorgehäuse oder an der Mastspitze
und anderenends am Boden oder an einem Fahrzeug befestigt sind,
wobei die Hebebühne über längenveränderbare
Abstandhaltermittel, vorzugsweise über mit Handseilwinden verstellbare
Verbindungsseile, an den Führungsseilen
abgestützt
sein kann. Bei der Verwendung von schräg zum Mast der Wind kraftanlage
gespannten Führungsseilen
ist auch bei schräg
zum Mast ausgerichteten Rotorblättern
eine Abstützung
der Hebebühne
am Mast nicht erforderlich. Weiter vorzugsweise können an
den die Seilwinden tragenden Arbeitsbühnen oder Querträgern Schwenkrahmen
mit Führungsaussparungen für das Zugseil
und/oder Fangseil befestigt sein. Über die Schwenkrahmen kann
die horizontale Ausrichtung und der optimale Zulauf der Zug- bzw. Fangseile zu
den Seilwinden bzw. Seildurchlaufwinden gewährleistet werden.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Hebebühne ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von zwei in der Zeichnung schematisch gezeigten Ausführungsbeispielen. In
der Zeichnung zeigen:
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1 schematisch
eine Befahranlage mit Hebebühne
im Einsatz an einer Windkraftanlage;
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2 die
erfindungsgemäße Hebebühne in Seitenansicht;
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3 schematisch
eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Hebebühne;
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4 eine
Ansicht entlang IV-IV in 2;
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5 eine
Detailansicht der in den unteren Führungen geführten Rollenträgern;
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6 schematisch
in Draufsicht eine erfindungsgemäße Hebebühne gem.
einem zweiten Ausführungsbeispiel;
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7 schematisch
in Seitenansicht die Arbeitsbühnen
der Hebebühne
gem. dem zweiten Ausführungsbeispiel
mit maximalem Abstand;
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8 die
Hebebühne
gem. 7 mit minimalem Abstand zwischen den Arbeitsbühnen; und
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9 einen
Schnitt durch das beim zweiten Ausführungsbeispiel für den Tragrahmen
verwendete Hohlkammerprofil.
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In 1 ist
insgesamt mit 100 eine Befahranlage für die Rotorblätter 1 einer
Windkraftanlage 2 bezeichnet. Die Windkraftanlage 2 umfaßt einen
auf dem Boden 3 abgestützten,
konisch sich zum Rotorgehäuse 4 verjüngenden
Mast großer
Länge.
Die Befahranlage 100 umfaßt eine insgesamt mit 10 bezeichnete
Hebebühne,
die mittels eines Zugseils 6, das mit seinem oberen Ende
am Rotorgehäuse 4 befestigt
ist und die Treibscheibe einer an der Arbeitsbühne 10 befestigten
Seildurchlaufwinde 7 umschlingt, in der Höhe verfahrbar.
Es versteht sich, daß an
zwei gegenüberliegenden
Seiten der Hebebühne 10 entsprechende
Seildurchlaufwinden 7 und Zugseile 6 angeordnet
sind. Als Sicherungsmaßnahme umfaßt die Befahranlage 100 desweiteren
beidseitig angeordnete Fangseile 6A, die an den Seildurchlaufwinden 7 angeordnete
Fangeinrichtungen (13, 3) durchlaufen.
Zur Führung
der Hebebühne 10 parallel
zur Mittelachse M des Rotorblattes 1 sind Führungsseile 9 schräg zur Achse
des Mastes 5 mit einem Ende am Boden und mit dem anderen
Ende am Rotorgehäuse 4 verspannt.
Die unteren Enden können
beispielsweise mit Fahrzeugen verbunden sein, um die Schrägstellung
der Führungsseile 9 variieren
zu können.
Zwischen der Hebebühne 10 und den
Führungsseilen 9 sind
Verbindungsseile 9A mit Führungsösen 8 an den freien
Enden gespannt, wobei die freie Länge der Verbindungsseile 9A über weiter
nicht dargestellte Handseilwinden od.dgl. derart einstellbar ist,
daß die
Hebebühne 10 vom
Boden 3 bis zum Rotorgehäuse 4 parallel zur
Mittelachse M des Rotorblattes 1 verfahren werden kann.
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Der
Aufbau der Hebebühne 10 gem.
einem ersten Ausführungsbeispiel
wird nun unter Bezugnahme auf die 2 bis 5 näher erläutert. In
der Draufsicht gem. 2 ist die Öffnung 11, in welche das
Rotorblatt 1 beim Anheben der Hebebühne 10 mittels der
Seildurchlaufwinden 7 eintaucht, zu erkennen. Die Abmessungen
der Öffnung
sind erfindungsgemäß an die
sich ändernden
Abmessungen des Rotorblattes 1 mit zunehmender Höhe, wie
in 1 dargestellt, anpaßbar. Die Hebebühne 10 umfaßt zwei
langgestreckte Arbeitsbühnen 20,
die parallel zueinander verschieblich an zwei seitlichen, jeweils
an den Enden der Arbeitsbühnen 20 angeordneten
Querträger
abgestützt
und geführt
sind, die als über
die Höhe
der Hebebühne
aufragende, stabile Tragkonstruktionen 30 aus Aluminiumteilen
gebildet sind. Die Innenseiten 20' der beiden Arbeitsbühnen 20 verjüngen sich
jeweils polygonal zu ihrer Mitte, so daß bei minimalem Abstand beider
Arbeitsbühnen 20 voneinander
eine hexagonal prismenförmige Öffnung 11 ausgebildet
ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
werden beide Arbeitsbühnen 20 von
schematisch gezeigten Querbrücken 31 übergriffen,
so daß das
Wartungspersonal unabhängig
von dem Abstand zwischen den beiden Arbeitsbühnen 20 von der linken
zur rechten Arbeitsbühne 20 schreiten kann
und das Rotorblatt von beiden Seiten inspizieren kann. Die Querbrücken 31 sind
fest an den Tragkonstruktionen 30 angeschraubt. Die Querbrücken 31 und
die Arbeitsbühnen 20 mit
ihren jeweiligen Aufbauten bilden die Bühnenelemente der Hebebühne 10.
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Aus 3 ist
ersichtlich, daß die
beiden seitlichen Tragkonstruktionen 30 jeweils einen oberen Querträger 32 und
einen unteren Querträger 33 umfassen,
die über
Vertikalbalken 34, Horizontalbalken 35 und Schrägbalken 36 zu
der biegesteifen Tragkonstruktion 30 verbunden sind. Am
oberen Querträger 32 sind
etwa fluchtend mit der Mitte der Tragkonstruktion 30 Anschraubbleche 12 für die Seildurchlaufwinde 7 einschließlich der
in 3 erkennbaren Fangvorrichtung 13 angeordnet,
wobei die Seildurchlaufwinde 7 und die Fangvorrichtung 13 auch
an Anschlägen 23 (2)
befestigt werden können,
die an oberen Brüstungen
der Arbeitsbühnen 20 angeordnet
sind. Aus 4 ist ersichtlich, daß beide
Querträger 32, 33 aus
einem Aluminium-Hohlkammerprofil mit einem Längsschlitz 38 bzw. 39 an
der Unterseite bestehen. Der obere Querträger 32 ist sowohl
vertikal als auch horizontal versetzt zum unteren Querträger 33 angeordnet
und beide Querträger 32, 33 bilden mit
ihrer Hohlkammern Führungen
für Führungsarme 40 bzw. 50,
die die Schlitze 38 bzw. 39 durchgreifen und in
die Hohlkammern der Querträger 32 bzw. 33 eingreifen.
Die oberen Führungsarme 40 sind
an der Oberseite mit dem oberen Brüstungsholm 24 der
Arbeitsbühnen
verbunden, wobei die oberen Brüstungsholme 24 über Vertikalholme 25 und
Horizontalholme 26, die zugleich ein Geländer an
den Innen- bzw. Außenseiten
der Arbeitsbühnen 20 bilden,
mit unteren, aus Rechteckprofilen bestehenden Längsholme 27, 28 (5)
verbunden sind, die die beiden unteren Rollenträger 50 fest miteinander
verbinden und über
die die Arbeitsbühnen 20 über ihre
gesamte Länge
zu biegesteifen Konstruktion verstärkt sind. Oberhalb der Längsholme 27, 28 stützen sich
z.B. aus Gitterblechen bestehende Plattformen 21 ab. Am oberen
Tragarm 40 ist wenigstens eine Rolle 41 mit vertikal
ausgerichteter Drehachse gelagert, die an den Innenwänden des
Hohlkammerprofils des Querträgers 32 anliegt
und die seitliche Stabilisierung der Arbeitsbühne 20 am oberen Querträger 32 bewirkt.
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Der
untere, als Rollenträger
ausgebildete Tragarm 50 ist im Detail in 5 gezeigt.
Er umfaßt ein
mit den beiden Längs holmen 27, 28 verschweißtes Blech 51 mit
etwa U-förmiger
Grundform, wobei an beiden nach oben ragenden, schräg verlaufenden Schenkeln 52, 53 des
Bleches 51 voneinander beabstandet Rollen 54 gelagert
sind, mit denen der Tragarm 50 und hierüber die gesamte Arbeitsbühne 20 in Vertikalrichtung
zwischen der oberen und unteren Innenflanke des Hohlkammerprofils
des unteren Querträgers 33 abgestützt wird.
Die Rollen 54 sind als Doppelrollen ausgeführt und
beidseitig der Platte 51 angeordnet. Mittels der Rollen 54 können die
Tragarme 50 horizontal innerhalb des Querträgers 33 verschoben
werden. Durch den Abstand der Schenkel 52, 53 und
der an diesen gelagerten Rollen 54 wird das Kippmoment
der ansonsten frei zwischen den beiden Tragkonstruktionen 30 hängenden
Arbeitsbühnen 20 in
den unteren Querträger 33 eingeleitet und
beide Arbeitsbühnen 20 sind
zueinander planparallel und horizontal am Querträger 33 ausgerichtet. Zur
seitlichen Fixierung des Tragarmes 50 im Querträger 33 sind
zusätzlich
auf dem Verbindungsschenkel 55 zwischen den beiden freien
Schenkeln 52, 53 zwei weitere Rollen 56 gelagert.
Deren Drehachse liegt wiederum vertikal und senkrecht zu den Drehachsen
der Rollen 54, wodurch die beiden Rollen 56 an
den seitlichen Innenflanken des Hohlkammerprofils des Querträgers 33 anliegen,
wie insbesondere der 4 entnommen werden kann. Durch
die 2- bzw. 4-Punktabstützung
der unteren Tragarme 50 und die 1-Punktabstützung der
oberen Tragarme 40 wird eine definierte Führung beider
Arbeitsbühnen 20 in
den Tragkonstruktionen 30 bzw. den Querträgern 32, 33 erreicht
und gleichzeitig erzielt, daß die
Hebebühne 10 in
sich verwindungsfrei ausgebildet ist.
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Die
Verstellbewegung der beiden Arbeitsbühnen 20 relativ zueinander
erfolgt im gezeigten Ausführungsbeispiel
mit einem manuellen Verstellantrieb 61, der eine Handkurbel 62 umfaßt, mit
der ein Antriebszahnrad 63 antreibbar ist, das z.B. mit
einer weiter nicht dargestellten Zahnstange zusammenwirkt, die am
unteren Querträger 33 angeordnet
ist. Durch Kurbeln der Handkurbel 62 wird die in 3 linke
Arbeitsbühne 20 unter
Verringerung der Öffnung 11 zur
Mitte hin bewegt. Zur Synchronisation der Bewegung beider Arbeitsbühnen 20 sind
an diesen jeweils horizontal liegende Zahnstange 64 bzw. 65 befestigt,
deren einander zugewandte Verzahnung 66 bzw. 67 mit
einem Zahnrad 68 kämmt,
das mit seinem Gehäuse 69 an
der Hinterseite eines die Querträger 32, 33 miteinander
verbindenden Vertikalholms 37 befestigt ist. Bei Bewegung
der in 3 linken Bühne 20 wird
deren Zahnstange 64 nach rechts verschoben, das Zahnrad 68 angetrieben
und hierdurch die in 3 rechte Arbeitsbühne 20 synchron
auf die linke Arbeitsbühne 20 zubewegt.
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Wie
die Fig. ferner zeigen, umfassen sowohl die seitlichen Tragkonstruktionen 30 mit
den Querträgern 32, 33 als
auch beide Arbeitsbühnen 20 rundumlaufende
Geländer
und auch begehbare Plattformen 21, deren Ausgestaltung
vielfältige
Variationsmöglichkeiten
bieten, so daß auf
eine nähere
Beschreibung hier verzichtet wird. Zur verbesserten Zuführung des
Zugseils 6 und des Fangseils 6A an die Seildurchlaufwinde 7 bzw.
die Fangeinrichtung 13 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel
jeweils am vorderen und hinteren Querträger 32 Schwenkrahmen 45 schwenkbar
befestigt, die mit Führungshülsen 46, 47 für die beiden
Seile 6, 6A versehen sind.
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Die 6 bis 8 zeigen
ein zweites Ausführungsbeispiel
einer Hebebühne 110.
Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel
stützen
sich hier die beiden parallel zueinander verschiebbaren, beweglichen
Arbeitsbühnen 120 an
zwei Querträgern 132 ab,
die mittels zweier Längsträger 161 zu
einem insgesamt mit 160 bezeichneten Tragrahmen als Tragkonstruktion
der Hebebühne 110 fest
und biegesteif verbunden sind. Es versteht sich, daß hierzu
die Querträger 132 und
die beiden Längsträger 161 ein geeignetes,
biegesteifes Profil aufweisen, wie es beispiels weise schematisch
in 9 dargestellt ist. Das insgesamt mit 180 bezeichnete
Profil für
die Quer- und Längsträger 132 bzw. 160 ist
als Doppel-I-Profil mit zentraler Hohlkammer 181 und jeweils
vier Nutführungen 182 ausgeführt. Die
Nutführungen 182 werden
mittels L-förmiger,
einander mit den kurzen Schenkeln zugewandten Profilstege 183, 184 gebildet,
wobei die inneren Profilstege 183 mit den Versteifungswänden 185 des
Doppel-I-Profils
fluchten und die äußeren Profilstege 184 an
den äußeren Enden
der Querwände 186 angeordnet
sind. In den Nuten 182 können Anbauteile fixiert oder
Führungsrollen
geführt
werden. Zwischen jeweils zwei Nutführungen 182 sind an
den Innenflanken der Querwände 186 und
Außenflanken
der Versteifungswände 185 offene
Kammern 187 gebildet, die als Führungsschienen für Rollen
dienen können.
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Wie
aus den 6 bis 8 ersichtlich
ist, stützen
sich die beiden Arbeitsbühnen 120 ausschließlich über schräg nach vorn
und unten zulaufende Tragarme 150, welche die Seitenenden
der beweglichen Arbeitsbühnen 120 bilden,
an den Querträgern 132 ab.
Die Tragarme 150 sind an ihren vorderen und unteren Enden
mit voneinander beabstandeten Rollenpaaren 154 versehen,
die vorzugsweise beidseitig, wie in 6 angedeutet,
in den offenen Kammern 187 (9) der die
Querträger 132 bildenden
Profile 180 geführt
sind. Die Arbeitsbühnen 120 umfassen
zusätzlich
Führungsschienen 122 an
der Unterseite, die sich an Rollenlagern 170 abstützen, die
in den Nuten 182 der die Längsträger 161 bildenden
Profile 180 befestigt sind. Aus 6 ist ersichtlich,
daß die
Hebebühne 110 nur
einseitig mit einer Querbrücke 131 versehen
ist, welche hier die beiden Arbeitsbühnen 120 übergreift
und wiederum fest mit dem Querträger 132 verbunden
ist. Am gegenüberliegenden
Ende des Rahmens 160 ist ein Ausziehgestell 190 angeordnet,
welches beispielsweise in den Nuten 182 des Profils 180 (9)
verstellbar geführt sein
kann und mit welchem der Abstand der Hebebühne 110 vom Mast 5 (1)
der Windkraftanlage eingestellt werden kann. Bei der Hebebühne 110 sind die
Innenbegrenzungen 120', 120'' unterschiedlich ausgebildet und
nur die Innenseite 120' der
linken Arbeitsbühne
verbreitert sich zum hinteren, freien Ende der Hebebühne 110.
Aus den 7 und 8 ist ersichtlich,
daß die
beiden Seildurchlaufwinden 7 bei der Hebebühne 110 insbesondere
auch an den Arbeitsbühnen 120 befestigt
werden können.
Der Verstellantrieb zur stufenlosen Abstandverstellung zwischen
beiden Arbeitsbühnen 120 und
Verringerung der Abmessungen (Breite) der Öffnung 11 ist nicht dargestellt.
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Für den Fachmann
ergeben sich aus der vorhergehenden Beschreibung eine Reihe von
Abweichungen, die in den Schutzbereich der anhängenden Ansprüche fallen
sollen. Anstelle von Rollenführungen
könnten
auch Gleitführungen
od.dgl. eingesetzt werden. Für
einen Stellantrieb, mit welchem eine synchrone Bewegung beider Arbeitsbühnen erzielt wird,
ergeben sich vielfältige
Möglichkeiten
und es könnten
motorische Antriebe, Schraubspindeln od.dgl. eingesetzt werden.
Bei beiden Ausführungsbeispielen
könnten
jeweils an beiden Seiten oder nur an einer Seite eine Querbrücke angeordnet
sein. Die jeweiligen Arbeitsbühnen
könnten
in nebeneinander angeordneten Führungen
oder Schienen geführt werden.
Anstelle von zwei könnten
auch mehrere Rollen zur Abstützung
der Tragarme in den Trägerprofilen
eingesetzt werden.