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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Fernwartung technischer Einrichtungen sowie ein computer-lesbares
Speichermedium mit einem Programm zur Ausführung des Verfahrens auf einer
Datenverarbeitungseinrichtung.
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Technische Einrichtungen, wie z.B.
Computer, medizintechnische bildgebende Einrichtungen, medizinische
Arbeitsplätze,
industrielle Anlagensteuerungen oder Fahrzeuge und Flugzeuge, werden
in aller Regel durch hochspezialisierte Wartungstechniker gewartet.
Wartungsmaßnahmen
können
dabei sowohl das Beheben von technischen Fehlern als auch das Verändern der
Funktionalität
umfassen. Für unterschiedliche
Wartungsmaßnahmen
kommen dabei häufig
verschiedene Wartungstechniker zum Einsatz. Außerdem sind Wartungstechniker
auf unterschiedliche technische Einrichtungen sowie auf unterschiedliche
Komponenten von Einrichtungen spezialisiert.
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Der hohe Spezialisierungsgrad macht
die Wahl des jeweils geeigneten Wartungstechnikers von der jeweiligen
Einrichtung und von der jeweils erforderlichen Wartungsmaßnahme abhängig. Um
Wartungsmaßnahmen
schnell und flexibel durchführen zu
können,
setzen sich deshalb in zunehmendem Maße Wartungsteams durch, die
Wartungsmaßnahmen über Datenfernverbindungen
durchführen.
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Die Fernwartung von technischen Einrichtungen
bringt jedoch Probleme für
die Sicherheit elektronischer Daten der technischen Einrichtungen mit
sich. Zum einen muss eine Datenfernverbindung, die von einem Wartungstechniker
zu einer zu wartenden Einrichtung aufgebaut werden, gegen unerlaubten
Zugriff von Dritten geschützt
werden. Zu diesem Zweck kann z.B. auf verschlüsselte Datenverbindungen, nicht öffentliche
Datenleitungen oder passwortgeschützten Datenzugriff zurück gegriffen
werden. In aller Regel wird der Aufbau einer Datenfernverbindung
von einer technischen Einrichtungen nur dann zugelassen werden,
wenn eine erfolgreiche elektronische Identifizierung des Verbindungspartners durchgeführt wurde.
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Zum anderen bringt die Fernwartung
das Problem mit sich, dass ein Wartungstechniker grundsätzlich auch
Zugriff auf vertrauliche, in der zu wartenden Einrichtung gespeicherte
Daten erhalten kann. Je nach den für die Wartung erforderlichen
Datenzugriffsrechten des Wartungstechnikers kann eine solche Zugriffsmöglichkeit
auf vertrauliche Daten ein unerwünschter
Nebeneffekt sein. Die Zugriffsmöglichkeit
kann aber zur Wartung auch notwendig und unerlässlich sein. Letzteres kann
z.B. dann der Fall sein, wenn ein Fehlverhalten der technischen
Einrichtung nur unter Zugriff auf vertrauliche Daten demonstriert
werden kann.
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Die vertraulichen Daten können z.B.
Patientendaten, geheime Forschungspapiere, Entwicklungs-Informationen
sowie Know-How oder demografische Daten sein. Die Wartung von Einrichtungen,
die mit derartigen Daten arbeiten, kann den Zugriff auf diese Daten
erforderlich machen, sie kann jedoch auch lediglich einen teilweisen
Zugriff erforderlich machen oder ganz ohne Zugriff möglich sein.
Der Umfang des erforderlichen Datenzugriffs ist anhand der beabsichtigten
Wartungsmaßnahme
vom Wartungstechniker im Vorfeld einer Wartungsmaßnahme abschätzbar.
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Das starre Einschränken der
Datenzugriffsrechte auf einen vorab abgeschätzten notwendigen Zugriffsumfang
würde das
Durchführen
von Wartungsmaßnahmen
jedoch unflexibel machen. Zudem müsste dazu auf Seiten der technischen
Einrichtung ein Fachmann die Wartungsmaßnahme begleiten, der ausreichende
Kenntnisse im Umgang mit der Einrichtung besitzt, um die Datenzugriffsrechte
auf den vom Wartungstechniker abgeschätzten Umfang einstellen zu
können.
Selbst dadurch könnte
aber, wie oben angesprochen, nicht verhindert werden, dass für bestimm te
Wartungsmaßnahmen
der Zugriff auf vertrauliche Daten notwendig ist. Der Zugriff auf
bestimmte vertrauliche Daten, z.B. Patientendaten, kann jedoch durch
gesetzliche Bestimmungen für
einen nicht für
die Arbeit mit der technischen Einrichtung und den vertraulichen
Daten eingestellten Mitarbeiter, also z.B. für einen firmenfremden Wartungstechniker,
vollständig
untersagt sein.
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Herkömmliche Mechanismen zur Kontrolle von
Datenzugriffsrechten weisen zum einen nicht die erforderliche Flexibilität auf, um
Anpassungen der Zugriffsrechte in Abhängigkeit von einer beabsichtigten
Wartungsmaßnahme
durch eine nicht fachmännische
Bedienpersonen auf Seiten der zu wartenden Einrichtung zu ermöglichen.
Dies können
in aller Regel nur Administratoren und technische Fachleute. Zum
anderen bieten sie keine Möglichkeit,
Zugriffe von firmenfremden Wartungstechnikern auf Daten, die aufgrund
vertraglicher oder gesetzlicher Bestimmungen zu einem solchen Zugriff
nicht zugelassen werden dürfen,
auf legaler Basis zu ermöglichen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht
darin, ein Verfahren zur Fernwartung technischer Einrichtungen anzugeben,
das eine flexible Regulierung von Datenzugriffen durch Wartungstechniker
unter Einhaltung besonders strenger gesetzlicher Einschränkungen
von Datenzugriffsrechten ermöglicht.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein Verfahren
sowie durch ein Speichermedium gemäß den unabhängigen Patentansprüchen.
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Ein Grundgedanke der Erfindung besteht
darin, ein Verfahren zur Fernwartung einer technischen Einrichtung
durch einen Wartungstechniker mittels eines Wartungsrechners anzugeben,
bei dem
- a) in einem ersten Schritt eine Datenfernverbindung
zwischen dem Wartungsrechner und der technischen Einrichtung aufgebaut
wird,
- b) in einem weiteren Schritt von dem Wartungsrechner eine von
einem Umfang eines beabsichtigten Zugriffs auf in der technischen
Einrichtung gespeicherte Daten abhängige elektronische Zugriffsinformationen
an die technische Einrichtung übermittelt
wird,
- c) in einem weiteren Schritt von dem Wartungsrechner eine dem
Wartungstechniker identifizierende elektronische Kennung an die
technische Einrichtung übermittelt
wird,
- d) in einem weiteren Schritt durch die technische Einrichtung
in Abhängigkeit
von der Zugriffsinformation und der Kennung eine Zustimmung einer Bedienperson
zu einem Zugriff ermittelt wird und
- e) in einem weiteren Schritt von der technischen Einrichtung
eine von der Ermittlung der Zustimmung abhängige elektronische Bestätigungs-Information
erzeugt wird.
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Das Verfahren weist den Vorteil auf,
dass zunächst
eine Datenfernverbindung unabhängig
vom beabsichtigten Datenzugriff aufgebaut wird, die einen ersten
Datenzugriff gestattet, aufgrund dessen der Umfang der beabsichtigten
Wartungsmaßnahme
und des damit verbundenen erforderlichen Datenzugriffs geplant werden
kann. In Abhängigkeit
von dieser Planung kann dann flexibel auf den beabsichtigten Datenzugriffsumfang
reagiert werden, in dem über
die bereits bestehende Datenfernverbindung eine Information über diesen
Datenzugriffsumfang sowie eine Identifikation des Datenzugreifenden übermittelt wird,
aufgrund derer die Zustimmung einer Bedienperson auf Seiten der
technischen Einrichtung ermittelt werden kann.
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Die Zustimmung betrifft dabei nicht
das Aufbauen und den Zugriffsumfang der Datenfernverbindung als
solche, sondern den beabsichtigten Datenzugriff als solchen, der
durch einen bestimmten Wartungstechniker, der grundsätzlich nicht
für die
Arbeit mit den fraglichen vertraulichen Daten vorgesehen ist, erfolgen
soll. Eine von dieser Zustimmung abhängige elektronische Information
wird darauf hin an den Wartungsrechner übermittelt, wodurch eine besondere
Vereinbarung zwischen dem Wartungstechniker und der Bedienperson
hergestellt werden kann, die sich auf den beabsichtigten Datenzugriff
bezieht.
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Das Zustandekommen dieser besonderen Vereinbarung
kann so gestaltet sein, dass dadurch besonders strengen gesetzlichen
Einschränkungen von
Datenzugriffsrechten genügt
wird. Z.B. könnte auf
diese Weise ein zeitlich auf die Dauer der Wartungsarbeiten beschränktes Arbeitsverhältnis zwischen
dem Wartungstechniker und der technischen Einrichtung etabliert
werden, welches eine Legitimation für den Datenzugriff ermöglicht.
Die Flexibilität des
Datenzugriffs wird aber nicht einschränkt, da die Zustimmung nicht
darin besteht, die Datenzugriffsrechte durch technische Maßnahmen
entsprechend dem geplanten Wartungsumfang anzupassen und zuzulassen.
Die Zustimmung hat vielmehr den Charakter einer Einverständniserklärung, die
den Wartungstechniker eigens zum Datenzugriff autorisiert. Aus diesem
Grund kann die Zustimmung auch von einer nicht für den Umgang mit der technischen
Einrichtung fachmännischen
Bedienperson gegeben werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung
des Verfahrens wird die Bestätigungs-Information
von der technischen Einrichtung an den Wartungsrechner übermittelt.
Dadurch kann die Bestätigungs-Information
zeitnah zwischen beiden Beteiligten ausgetauscht werden und die
Vereinbarung zu Wartungszwecken schnell zustande kommen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung werden von der Bestätigungs-Information
abhängige
Informationen von der technischen Einrichtung ausgedruckt. Diese
Informationen können
z.B. in Form einer schriftlichen Vereinbarung ausgedruckt werden,
die dann der Bedienperson der technischen Einrichtung unmittelbar
vorliegt, um sie z.B. zu unterschrieben und an den Wartungstechniker
zu faxen. Dies erlaubt das einfache und schnelle Zustandebringen
der Vereinbarung auch in Schriftform.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung wird von dem Wartungsrechner eine von einer Beendigung
des Zugriffs abhängige
elektronische Abschlussinformation an die technische Einrichtung übermittelt.
Dadurch kann die Bedienperson der technischen Einrichtung zeitnah über das Ende
der Wartungsarbeiten informiert werden. Zudem kann mit der Abschlussinformation
die Beendigung einer zwischen Wartungstechniker und Bedienperson
zu Wartungszwecken getroffenen Vereinbarung unmittelbar mitgeteilt
und dokumentiert werden. Die Beendigung des Zugriffs kann dabei
unabhängig von
einem Abbauen der Datenfernverbindung erfolgen und sich lediglich
auf eine bestimmte, abgeschlossene Wartungsmaßnahme beziehen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung wird von dem Wartungsrechner eine elektronische Dokumentation
von mittels des Wartungsrechners vorgenommenen Zugriffen an die technische
Einrichtung übermittelt.
Diese Dokumentation steht dann an der technischen Einrichtung zur Verfügung, um
die Zugriffe des Wartungstechnikers auf Daten sowie auf Komponenten
der technischen Einrichtung nachvollziehbar zu machen. Darüber hinaus
können
sämtliche
Zugriffe auf vertrauliche Daten auf diese Weise dokumentiert werden,
um im nachhinein vollständig
rekonstruierbar zu sein. Diese Dokumentation kann insbesondere dazu
dienen, strengen gesetzlichen Anforderungen an die Dokumentationen
von Datenzugriffen auf vertrauliche Daten, z.B. Patientenakten,
zu genügen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung werden durch den Wartungsrechner elektronische Daten,
die von der technischen Einrichtung an den Wartungsrechner übermittelt
und von diesem gespeichert wurden, in Abhängigkeit von einer Beendigung
des Zugriffs automatisch aus dem Wartungsrechner gelöscht. Dadurch
kann sichergestellt werden, dass insbesondere vertrauliche Daten, z.B.
elektronische Patien tenakten, zwar zu Wartungszwecken zugegriffen
werden können,
nach Abschluss der Wartung jedoch nicht an dafür nicht vorgesehenen Orten
erhalten bleiben. Das Löschen
der Daten kann dazu dienen, besonders strenge gesetzliche Anforderungen
an die Vertraulichkeit und Sicherheit solcher Daten zu erfüllen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung wird ein Umfang eines beabsichtigten Datenzugriffs automatisch
ermittelt. Dadurch kann nach Aufbau der Datenfernverbindung zwischen technischer
Einrichtung und Wartungsrechner eine erste Fehlerdiagnose ohne Zugriff
auf vertrauliche Daten durchgeführt
werden, in Abhängigkeit
von der dann eine Planung der beabsichtigten Wartungsmaßnahme erfolgt.
Die Wartungsmaßnahme
kann dabei z.B. unter Verwendung der bereits aufgebauten Datenfernverbindung
automatisch geplant werden, nachdem eine ebenfalls automatische
erste Fehlerdiagnose durchgeführt
wurde. Das Verfahren kann jedoch auch teilautomatisiert ablaufen,
indem eine erste Diagnose von einem Wartungstechniker vorgenommen
wird, der daraufhin die von ihm beabsichtigten Wartungsmaßnahmen
mittels des Wartungsrechners plant. Die automatische Planung des Datenzugriffsumfangs
erfolgt dann in Abhängigkeit von
den Eingaben des Wartungstechnikers. Der beabsichtigte Datenzugriffsumfang
kann dabei z.B. einer von mehreren vordefinierten Stufen zugeordnet werden.
Dabei ist jede Stufe mit einem bestimmten Datenzugriffsrecht verbunden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den unabhängigen Patentansprüchen.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand von Figuren erläutert.
Es zeigen:
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1 Verfahrensschritte
zur Fernwartung,
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2 Verfahrensschritte
zur automatischen Löschung
von Daten im Anschluss an Fernwartungsmaßnahmen und
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3 System
aus Wartungsrechner und technischer Einrichtung.
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In 1 ist
das Verfahren zur Fernwartung einer technischen Einrichtung in einzelnen
Verfahrensschritten dargestellt. In Schritt 1 beginnt das Wartungsverfahren,
indem z.B. ein Wartungstechniker von einer Bedienperson einer technischen
Einrichtung 55 verständigt
wird. Die Verständigung
kann über
E-Mail, Fax oder
Telefon erfolgen. Sie kann auch automatisch von der technischen
Einrichtung 55 bei Auftreten von Fehlern erzeugt und übermittelt werden.
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In Schritt 3 baut der Wartungstechniker
eine Datenfernverbindung 53 von einem Wartungsrechner 51 zu
der zu wartenden technischen Einrichtung 55 auf. Die Datenfernverbindung
kann dabei in einer Modemverbindung bestehen, in einer Intranet-Verbindung, einer
Internet-Verbindung oder in einer sonstigen Verbindung zwischen
dem Wartungsrechner 51 und der technischen Einrichtung 55.
Bei der technischen Einrichtung 55 kann es sich sowohl
um einen Computer als auch um eine sonstige technische Einrichtung
mit elektronischer Steuerung und Datenfernverbindungsmitteln handeln.
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In Schritt 5 wird durch
den Wartungstechniker oder den Wartungsrechner 51 eine
erste Analyse der beabsichtigten Wartungsmaßnahme durchgeführt. Z.B.
kann ein Fehlverhalten der technischen Einrichtung 55 analysiert
werden oder eine Änderung der
Konfiguration der technischen Einrichtung 55 geplant werden.
Die Analyse kann durch den Wartungstechniker manuell durchgeführt werden
und sich auf -Informationen stützen,
die mit der Anforderung der Wartungsmaßnahmen übermittelt werden. Die Analyse
kann auch automatisiert durch den Wartungsrechner 51 durchgeführt werden,
der dazu Konfigurationsdaten, Nutzungsdokumentationen oder Funktionsparameter
der technischen Einrichtung 55 abfragen kann.
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In Schritt 7 wird der Umfang
der beabsichtigten Wartungsmaßnahme
sowie der damit verbundene Umfang der beabsichtigten Datenzugriffe
geplant. Dabei wird grundsätzlich
zwischen Zugriffen auf vertrauliche Daten und auf nicht vertrauliche
Daten unterschieden. Wartungsmaßnahmen,
die keinen Zugriff auf vertrauliche Daten erforderlich machen, erfordern
keine weiteren besonderen Vorkehrungen und können unmittelbar umgesetzt
werden. Dagegen benötigen
Wartungsmaßnahmen,
die einen Zugriff durch den Wartungsrechner 51 auf vertrauliche
elektronische Daten erforderlich machen, die besondere Zustimmung
des Inhabers der elektronischen Daten oder einer zum Zugriff auf
diese Daten autorisierten Bedienperson.
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Die Planung des beabsichtigten Umfangs
an Datenzugriffen unterscheidet also primär zwischen Zugriff auf vertrauliche
und nicht vertrauliche Daten. Darüber hinaus können Zugriffe
auf vertrauliche Daten in unterschiedlichem Umfang unterschieden
und entsprechend ihrem Zugriffsumfang eingestuft werden. Die Einstufung
kann sich zum Beispiel danach richten, ob auf Bilddaten, Textdaten,
persönliche
Angaben, Messdaten oder diagnostische Daten zugegriffen werden soll.
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In Schritt 9 wird anhand
der Planung des beabsichtigten Datenzugriffs unterschieden, ob auf
vertrauliche Daten zugegriffen werden soll.
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Falls nicht auf vertrauliche Daten
zugegriffen werden soll, kann unmittelbar mit dem unten beschriebenen
Schritt 19 mit den beabsichtigten Wartungsmaßnahmen
fortgefahren werden.
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Falls auf vertrauliche Daten zugegriffen
werden soll, wird in Schritt 11 eine elektronische Information
vom Wartungsrechner 51 an die technische Einrichtung 55 übermittelt,
die vom beabsichtigten Datenzugriffsumfang abhängig ist. Diese Information kann
z.B. in Angaben zu den zuzugreifenden Daten sowie zu der Art der
Datenzugriffe bestehen. Sie kann jedoch auch in einer Vereinbarung über die
beabsichtigten Datenzugriffe in der Art bestehen, dass ein Vertragsentwurf übermittelt
wird, der die vertragliche Zustimmung der Bedienperson zu einem
Zugriff des Wartungstechnikers auf die vertraulichen Daten beinhaltet.
Ein solcher Vertrag könnte
z.B. die Einrichtung eines vorübergehenden – auf die
Dauer der Wartungsarbeiten beschränkten – Arbeitsverhältnisses
zwischen dem Wärtungstechniker
und der technischen Einrichtung beinhalten.
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In Schritt 12 wird eine
elektronische Kennung, die den Wartungstechniker identifiziert,
vom Wartungsrechner 51 an die technische Einrichtung 55 übermittelt.
Die Kennung kann entweder den Wartungstechniker individuell und
eindeutig identifizieren, oder sie kann z.B. die Rolle des Wartungstechnikers
angeben.
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In Schritt 13 zeigt die
technische Einrichtung 55 einer Bedienperson über ein
Anzeigegerät,
z.B. einen Bildschirm, Informationen zum beabsichtigten Wartungszugriff
und zur Identität
oder Rolle des Wartungstechnikers an. Die Anzeige besteht in einer
bevorzugten Ausführungsform
in einem PopUup-Fenster,
das eine Vereinbarung anzeigt, die den Wartungstechniker für den Datenzugriff
im beabsichtigten Zugriffsumfang autorisiert.
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Der Wortlaut dieser Vereinbarung
kann entweder vom Wartungsrechner 51 übermittelt worden sein, oder
er kann auf Seiten der technischen Einrichtung 55 verfügbar sein.
Dabei kann der Inhalt der Vereinbarung in Abhängigkeit vom beabsichtigten
Datenzugriffsumfang variabel, z.B. in Form einer Formularvorlage,
festgelegt werden oder es kann eigens für jeden Datenzugriffsumfang
eine Standardvereinbarung, z.B. in Form einer Dokumentvorlage, verfügbar sein.
In einer weiteren Ausführungsform
kann einer Bedienperson anstelle einer Vereinbarung lediglich eine
Information über
den Umfang des beabsichtigten Datenzugriffs sowie den Wartungstechniker
bzw. dessen Rolle mitgeteilt werden.
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In Schritt 15 erhält die Bedienperson
der technischen Einrichtung 55 die Möglichkeit, dem beabsichtigten
Datenzugriff zuzustimmen oder ihn abzulehnen. Die Entscheidung kann
durch Eingabe der Zustimmung oder Ablehnung z.B. mittels Tastatur oder
Maus direkt am Anzeigegerät
der technischen Einrichtung 55 getroffen werden. In einer
anderen Ausführungsform
kann die Entscheidung dadurch getroffen werden, dass die im vorhergehenden Schritt
gezeigten Informationen bzw. die Vereinbarung durch die technische
Einrichtung 55 ausgedruckt und von einer Bedienperson in
Schriftform bestätigt
werden.
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Falls die Bedienperson keine Zustimmung
zu dem beabsichtigten Datenzugriff gibt, so wird die geplante Wartungsmaßnahme im
unten beschriebenen Schritt 27 abgebrochen.
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Falls die Bedienperson ihre Zustimmung zum
Datenzugriff gegeben hat, so wird in Schritt 17 ein von
dieser Zustimmung abhängiges
elektronisches Signal erzeugt, dass von der technischen Einrichtung 55 entweder
unmittelbar an den Wartungsrechner 51 übermittelt wird, oder das Erzeugen
eines Ausdrucks bewirkt, der dann z.B. gefaxt werden kann.
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Falls die Zustimmung der Bedienperson
unmittelbar am Bildschirm der technischen Einrichtung 55 eingegeben
wurde, erfolgt die Übermittlung über die
Datenfernverbindung 53 und kann dem Wartungstechniker unmittelbar
angezeigt werden. Falls die Zustimmung auf einem Ausdruck schriftlich
gegeben wurde, kann sie per Fax übertragen
oder per Post geschickt werden. In diesem Fall erhält der Wartungstechniker
die Zustimmung bzw. die vertragliche Vereinbarung für den beabsichtigten
Wartungszugriff nicht genauso zeitnah wie bei der Übermittlung über die
Datenfernverbindung 53. Diese Möglichkeit kann allerdings für Dokumentationszwecke
genutzt werden, um Vereinbarungen bzw. Zustimmungen zu Datenzugriffen
z.B. zentral zu archivieren.
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In Schritt 19 nimmt der
Wartungstechniker mittels des Wartungsrechners 51 Wartungsmaßnahmen über die
bereits aufgebaute Datenfernverbindung 53 vor. Er hält dabei
den zuvor durch die Bedienperson der technischen Einrichtung 55
im bestätigten
Datenzugriffsumfang ein, um sich im zuvor geregelten Rahmen des
Datenzugriffs zu bewegen. Die Datenfernverbindung 53 muss
zu diesem Zweck nicht angepasst und in ihren Zugriffsmöglichkeiten technisch
eingeschränkt
werden, stattdessen hält
der Wartungstechniker den vereinbarten Zugriffsumfang von sich aus
ein.
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Die Wartungsmaßnahmen des Wartungstechnikers
werden in einem Dokumentationsspeicher 21 in geeigneter
Weise gespeichert, um im nachhinein jederzeit vollständig rekonstruierbar
zu sein.
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In Schritt 23 werden die
zu Dokumentationszwecken im Dokumentationsspeicher 21 gespeicherten
Informationen vom Wartungsrechner 51 an die technische
Einrichtung 55 übertragen.
Damit kann insbesondere gesetzlichen Auflagen zur vollständigen Dokumentation
von Datenzugriffen auf vertrauliche Daten genüge getan werden.
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In Schritt 25 erfolgt die
Beendigung der Wartungsmaßnahme
entweder automatisch durch den Wartungsrechner 51 oder
manuell durch den Wartungstechniker. Die Beendigung der Wartungsmaßnahme ist
dabei nicht identisch mit dem Abbauen der Datenfernverbindung 53,
sie bedeutet lediglich das Abschließen der zuvor geplanten und
durchgeführten Wartungsmaßnahme.
Sollte sich z.B. im Lauf der Durchführung dieser Wartungsmaßnahme herausstellen,
dass ein Datenzugriff in geändertem
Umfang erforderlich wird, so kann eine laufende Wartungsmaßnahme abgebrochen
und eine Wartungsmaßnahme
in dem erforderlichen, geänderten
Zugriffsumfang eingeleitet werden.
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In Schritt 27 wird einer
Bedienperson durch die technische Einrichtung 55 die Beendigung
der Wartungsmaßnahme
angezeigt. Die Beendigung der Wartungsmaßnahme ist gleichbedeutend,
dass die Zustimmung der Bedienperson zu einem Datenzugriff im zuvor
festgelegten Umfang erlischt. Erfolgte die Zustimmung im Rahmen
einer vertraglichen Vereinbarung, so ist die Beendigung der Wartungsmaßnahme in
Schritt 27 mit der Kündigung
der vertraglichen Vereinbarung identisch. Zu diesem Zweck kann der
Bedienperson z.B. eine mit der vorangehenden Vereinbarung konforme
Kündigung
als PopUp-Fenster auf einem Bildschirm der technischen Einrichtung 55 angezeigt
werden.
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In Schritt 29 wird nach
Beendigung sämtlicher
Wartungsmaßnahmen
die Datenfernverbindung 53 abgebaut und in Schritt 31 das
Wartungsverfahren beendet.
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In 2 ist
das Verfahren zum Löschen
vertraulicher Daten vom Wartungsrechner 51 dargestellt.
In Schritt 19 erfolgt dabei, wie zuvor beschrieben, die
Durchführung
von Wartungsmaßnahmen und
deren Speicherung zu Dokumentationszwecken im Dokumentationsspeicher 21.
In Schritt 23 werden, wie ebenfalls zuvor beschrieben,
die zu Dokumentationszwecken gespeicherten Informationen an die technische
Einrichtung 55 übertragen.
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In Schritt 24 erfolgt unter
Verwendung der zu Dokumentationszwecken gespeicherten Informationen
das Löschen
sämtlicher
Daten, die während
der Wartungsmaßnahmen
von der technischen Einrichtung 55 an den Wartungsrechner 51 übertragen
wurden und von diesem gespeichert wurden. Die Verwendung der Dokumentationsinformationen
ermöglicht
dabei das vollständige
Löschen,
so dass im Anschluss gewährleistet
ist, dass keine vertraulichen Daten auf Seiten des Wartungsrechners 51 erhalten bleiben.
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In Schritt 25 erfolgt, wie
zuvor beschrieben die Beendigung der Wartungsmaßnahme von Seiten des Wartungsrechners 51.
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In Schritt 26 wird der Bedienperson
der technischen Einrichtung 55 im Anschluss an die Beendigung der
Wartungsmaßnahme
das zuvor in Schritt 24 erfolgte erfolgreiche Löschen sämtli cher
vertraulicher Daten auf Seiten des Wartungsrechners 51 bestätigt.
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In Schritt 27 wird, wie
zuvor beschrieben, durch die technische Einrichtung 55 die
Beendigung der Wartungsmaßnahmen
in Form einer Aufkündigung
der zuvor getroffenen Vereinbarung angezeigt.
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In 3 ist
ein System zur Wartung einer technischen Einrichtung 55 dargestellt.
Die technische Einrichtung 55 kann dabei z.B. ein Computer oder
eine Computersteuerung einer Einrichtung sein. Ein Wartungsrechner 51,
z.B. ein Computer oder ein Notebook, wird mit der technischen Einrichtung 55 über eine
Datenfernverbindung 53 verbunden. Die Datenfernverbindung 53 kann
dabei in einer Modemverbindung, einer Intranet-Verbindung, einer
Internet-Verbindung oder sonstigen Datenverbindungen bestehen. Eine
weitere technische Einrichtung 55 ist beispielhaft dargestellt,
die ebenfalls Zugriff auf eine Datenfernverbindung 53 hat,
jedoch nicht mit dem Wartungsrechner 51 verbunden ist.
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Die zur Ausführung des Verfahrens auf einer Datenverarbeitungseinrichtung
notwendigen Informationen können
auf einem computer-lesbaren Speichermedium gespeichert sein. Das
Speichermedium kann z.B. eine Diskette, ein Disketten-Paket, eine Festplatte,
ein Server sein. Die darauf gespeicherten Informationen können mit
einer Datenverarbeitungseinrichtung in Wechselwirkung treten, um
z.B. das Verfahren auf der Datenverarbeitungseinrichtung auszuführen oder
ein zur Ausführung
benötigtes
Programm darauf zu installieren.