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Die Erfindung betrifft die Verwendung
von Spasmolytika zur Herstellung eines Mittels für die topische Anwendung gegen
Muskelverspannungen und/oder zur Verminderung von Faltenbildung
der Haut.
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Stand der Technik
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Die Entwicklung von Mitteln zur Verminderung
und Verhinderung von Faltenbildung der Haut ist seit langem ein
Ziel der pharmazeutischen und kosmetischen Forschung. Es besteht
ein zunehmender Bedarf bei Frauen wie auch bei Männern, die äußerlichen Alterungserscheinungen
des Körpers, wozu insbesondere
die Faltenbildung der Haut zählt,
zu verlangsamen bzw. zu verhindern, um ein jüngeres Erscheinungsbild abzugeben.
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Es ist eine Vielzahl kosmetischer
Produkte auf dem Markt erhältlich,
welche die Alterung der Haut und die Faltenbildung verlangsamen
sollen. Solche Produkte enthalten Mittel zur Aufrechterhaltung der
Hautfeuchtigkeit, zur Förderung
der Zellerneuerung oder zur Anregung der Synthese von Kollagen,
aus dem das Hautgewebe aufgebaut ist.
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Es wurde beobachtet, dass eine verstärkte Faltenbildung
der Haut, insbesondere im Bereich des Gesichts, mit starker Muskelaktivität im Hautgewebe einhergeht.
Es wurde weiterhin festgestellt, dass eine Hemmung oder Unterbrechung
der Nervenreize, die zur Kontraktion von Muskeln im Gesichtshautgewebe führen, eine
Abnahme oder gar ein Verschwinden von Gesichtshautfalten bewirken
konnte.
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Ein derzeit in der kosmetischen und
plastischen Chirurgie eingesetztes Mittel zur Verminderung von Falten
im Gesicht ist das spasmolytisch wirkende Botulinum Toxin, das zur
Entspannung der Muskeln im Hautgewebe unter die Haut injiziert wird. Es
wird hauptsächlich
zur Verminderung von Falten im Bereich der Augen eingesetzt. Allerdings
ist seine Anwendung aufgrund der hohen Toxizität und möglicher Nebenwirkungen sowie
der Verabreichung durch Injektion nicht ungefährlich. Es sollte daher nur vom
Arzt verabreicht und muss sehr genau dosiert werden. Eine Überdosierung
kann zu nachhaltigen Schäden
führen.
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Die Muskulatur besteht aus quergestreiften und
glatten Muskeln. Unabhängig
vom Typ der Muskelfaser (glatt oder quergestreift) ist der wesentliche Botenstoff
für die
Muskelkontraktion das Calcium-Ion Ca2+. Jedoch ist der Wirkmechanismus des Calcium-Ions
bei der Muskelkontraktion unterschiedlich in den verschiedenen Muskelfasertypen.
Studien haben gezeigt, dass in der glatten Muskulatur, anders als
in der quergestreiften Muskulatur, für das Ineinandergleiten von
Aktin- und Myosinmolekülen,
d. h. Muskelkontraktion, Ca2+ und das Protein
Leiotonin C erforderlich sind. Ca2+ und
Leiotonin bewirken gemeinsam eine Phosphorylierung der leichten
Ketten des Myosins, was dann die Kontraktion zur Folge hat. In der
quergestreiften Muskulatur spielt neben Calciumionen das Acetylcholin
eine wesentliche Rolle bei der Erregungsübertragung von den Nerven auf
die Muskeln. Bei Freisetzung von Calcium-Ionen und Acetylcholin
kommt es zur Muskelkontraktion.
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Die für die Entstehung von Hautfalten
verantwortliche Muskulatur ist im wesentlichen die quergestreifte
Muskulatur im Haut- bzw. Unterhautgewebe. Häufige Muskelanspannungen, insbesondere
der Gesichtsmuskeln, aber auch in anderen Körperregionen, führen zu
einer Anspannung und Dehnung der Haut mit anschließender Entspannung.
Mit nachlassender Elastizität
der Haut, insbesondere bei älter werdenden
Menschen, führt
dies schließlich
zur Faltenbildung.
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Eine weitere Folge von Muskelverspannungen
durch Überaktivität bzw. Überreizung
ist die Entstehung von Koliken und Krämpfen. Diese werden derzeit
in der Regel durch innerliche Verabreichung von Spasmolytika (Muskelrelaxantien)
behandelt.
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Gängige
Spamolytika sind Stoffe, die eine Affinität zu Rezeptoren für Acetylcholin
oder Calcium haben und diese Muskelkontraktionsbotenstoffe von den
Rezeptoren verdrängen.
Man unterscheidet zwischen neurotropen Spasmolytika und muskulotropen Spasmolytika.
Neurotrope Spasmolytika blockieren durch kompetitive Verdrängung des
Acetylcholins die Erregungsübertragung
am Erfolgsorgan (Muskel) und sind chemisch mit dem Belladonna-Alkaloid
Atropin verwandt. Muskulotrope Spasmolytika wirken als Antagonist
zum Calcium-Ion direkt auf die Muskulatur und sind mit dem Opiumalkaloid
Papaverin verwandt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht in der Bereitstellung eines Mittels zur Verminderung von
Faltenbildung der Haut und/oder gegen Muskelverspannungen, das äußerlich, örtlich (topisch)
und einfach für
den Benutzer anwendbar ist, effektiv an den Wirkort transportiert
wird und einfach und preiswert herstellbar ist.
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Gelöst wird diese Ausgabe durch
die Verwendung von Spasmolytika zur Herstellung eines Mittels für die topische
Anwendung gegen Muskelverspannungen und/oder zur Verminderung von
Faltenbildung der Haut, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das
Mittel eine wässrige
Zusammensetzung ist, welche Liposome aus Phospholipiden und/oder
Cerasome aus Ceramiden enthält,
und die Spasmolytika in die Liposome oder Cerasome als Trägersystem eingeschlossen
sind.
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Liposome sind sphärische Vesikel, deren Membrane
aus einer (unilamellar) oder mehreren (oligolamellar, multilamellar)
Lipiddoppelschichten (Bilayer) aus Phosphatidylcholin bestehen.
Die Vesikel können
sehr unterschiedliche Größen (Durchmesser
von etwa 15 – 3500
nm) und Formen (einzelne und fusionierte Partikel) besitzen. Bei
gegebener chemischer Zusammensetzung hängen diese Parameter stark
von dem jeweiligen Herstellungsverfahren ab. Sehr häufig sind
Liposomenpräparationen metastabil,
d. h. der Zustand der freien Enthalpie ist nicht im Gleichgewicht
mit der Umgebung. In Folge dessen können die Vesikel im Laufe der
Zeit ihre Lamellarität,
Größe, Größenverteilung
und Form verändern.
Erfahrungsgemäß besitzen
Vesikel mit Größen im Bereich
von etwa 100 – 300
nm Durchmesser die größte Stabilität im Falle
von hochangereichertem (80 – 100
%) Sojabohnen-Phosphatidylcholin.
Verfahren zur Herstellung von Liposomenzusammensetzungen sind in "Liposomes-A Practical
Approach", Edited
by R. R. C. New, IRL Press, 1990, beschrieben und sollen durch Bezugnahme
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sein.
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Liposome sind typische Transportvehikel,
die mit unterschiedlichsten dermatologischen oder kosmetischen Wirkstoffen
beladen werden können.
Die Wirkstoffe liegen dann in verkapselter Form vor und sind wesentlich
unempfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen als
im freien Zustand. Liposome haben aufgrund ihrer Zusammensetzung
eine hohe Affinität zur
Hornschicht der Haut und zeichnen sich durch eine hervorragende
Verteilung in der Haut aus. Sie bilden in der Hornschicht Wirkstoff-Depots. Wässrige Dispersionen
haben je nach Liposomengröße ein klares
bis milchiges Aussehen. Die aus Phosphatidylcholin bestehenden Doppelmembrane
kommen auch in der Hornschicht der Haut vor. Liposome ohne eingekapselte
Wirkstoffe ("Leerliposome") zeigen alle dermatologischen
und kosmetischen Wirkungen des Phosphatidylcholins. Liposome eignen
sich als Transportmittel sowohl für wasserlösliche Stoffe (z. B. Panthenol,
NMF, Aminosäuren,
Pflanzenextrakte, Mineralsalze) oder amphiphile Stoffe, die sich
sowohl mit Wasser als auch mit Fetten verbinden können.
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Verschiedene wasser- und öllösliche Wirkstoffe
können
mit Hilfe dieser Transportsysteme besser in die Haut penetrieren,
darin gleichmäßig verteilt und
freigesetzt werden. Bei kosmetischen Präparaten sind insbesondere Vitamine
oder Provitamine dazu prädestiniert,
da sie in der Regel besonders empfindlich sind. So sind beispielsweise
Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E und Coenzym Q10 Wirkstoffe, die
im Zusammenhang mit dem Schutz der Haut vor freien Radikalen oder
der Pflege der alternden Haut stehen. Diese Wirkstoffe werden häufig in
Liposome (oder Nanopartikeln = Vesikel aus Lipideinzelschichten)
verkapselt. In Liposomen verkapselte Wirkstoffe sind häufig sehr
viel effektiver als die freien Wirkstoffe, wobei oft nicht nur der
Wirkstoff selbst, sondern auch der Synergismus mit dem Kapselmaterial
eine Rolle spielt.
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Das Kapselmaterial Phosphatidylcholin
ist ein Stoff, der in der Natur zum Aufbau der Zellmembrane aller
Organismen benötigt
wird. Die entsprechende INCI-Bezeichnung (International Nomenclature
of Cosmetic Ingredients) für
Phosphatidylcholin lautet Lecithin, wobei die Bezeichnung Lecithin
eigentlich nicht ganz korrekt ist, weil es sich bei Lecithin um
ein Stoffgemisch handelt, in dem das Phosphatidylcholin nur eine
unter mehreren Komponenten ist. Das membranbildende Phosphatidylcholin
in chemisch gebundener Form enthält
zwei für
den Körper und
auch für
die Haut essentielle Bestandteile: Zum einen mehrfach ungesättigte Fettsäuren, vornehmlich
Linolsäure,
und zum anderen Cholin, ein Stoff, der zellschützende Funktionen hat.
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Beim Transport von eingekapselten
Wirkstoffen ist zwischen Penetration und Permeation zu unterscheiden.
Unter Penetration versteht man das Eindringen in die Hornschicht
der Haut, unter Permeation das Durchdringen der gesamten Haut. Dementsprechend
ist für
die Kosmetik die Penetration – verbunden
mit einer Depotwirkung in der Hornschicht – der wichtigste Effekt, während die
transdermale Permeation eher pharmazeutischen Anwendungen vorbehalten
ist. Zunächst
nur in die Hornschicht penetrierte Wirkstoffe werden jedoch langsam
in tiefere, lebende Schichten der Epidermis freigesetzt. Die Freisetzung
ist sehr gleichmäßig, ein
Grund dafür,
dass in Liposomen und Na nopartikeln verkapselte Wirkstoffe für die Haut
sehr verträglich
sind und in der Regel im Vergleich zu konventionellen Systemen niedriger
dosiert werden können.
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Die gute Verträglichkeit von Liposomen hat jedoch
noch eine weitere Ursache, die im physikalischen Aufbau der Hornschicht
begründet
ist. Die Hornschicht wird von Barriereschichten in Form von Doppelmembranen
durchzogen, die sich zwischen den abgestorbenen Corneocyten befinden.
Diese Doppelmembrane sind analog wie Zellmembrane und Liposomenmembrane
aufgebaut. Die membranbildenden Stoffe der Barriereschichten und
der Liposome sind daher miteinander austauschbar. So ist die penetrationsfördernde
Wirkung von Liposomen auf eingekapselte Wirkstoffe weniger mit der
eigentlichen Verkapselung zu erklären, sondern vielmehr durch
die Tatsache, dass die Durchlässigkeit
der Hautbarriereschichten durch Aufnahme der Liposomenmembranen
erhöht
wird. Der Fachmann spricht hier von einer Fluidisierung der Barriereschichten. Aus
diesem Grund können
nach der Applikation liposomaler Präparate die Wirkungen der Liposomenbestandteile
festgestellt werden, aber Liposome in intakter Form nicht mehr nachgewiesen
werden.
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Ungesättigtes Phosphatidylcholin
wird in der Regel aus Soja-Lecithin gewonnen. Es enthält neben dem
für den
Menschen unentbehrlichen Cholin Omega-6-ungesättigte Fettsäuren und
in geringerem Umfang Omega-3-Fettsäuren (Gamma-Linolensäure). Die
letztgenannten Säuren
sind für
den menschlichen Körper
ebenfalls essentiell, da er sie nicht selbst synthetisieren kann.
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Typische Fettsäurebesetzung von Soja-Phosphatidylcholin:
12,9% | Palmitinsäure |
4,4% | Stearinsäure |
10,5% | Ölsäure |
66,5% | Linolsäure |
5,7% | Linolensäure |
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Linolsäure ist das Substrat für die körpereigene
Synthese der Arachidonsäure,
deren Metaboliten (Prostacyclin, Prostaglandine, Thromboxane und Leukotriene)
vielfältige
physiologische Funktionen erfüllen.
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Gesättigtes Phosphatidylcholin
enthält
gebundene gesättigte
Fettsäuren
(Palmitinsäure,
Stearinsäure)
und ist in der Lage, die natürliche
Haut-Barriere zu stabilisieren. Der natürliche Zustand der Haut wird
erhalten.
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Die vorliegende Erfindung vereint
erstmals die Vorteile von Liposomen und Cerasomen als Trägermedien,
Transportmittel und Depotbildner mit den pharmazeutischen Wirkungen
von Spasmolytika in einem Mittel gegen die Faltenbildung der Haut
und zum Lösen
von Muskelverspannungen. Die erfindungsgemäße Verwendung von Liposomen
oder Cerasomen als Träger-
und Transportsystem für
die Spasmolytika zeichnet sich durch besonders gute Hautverträglichkeit
des Mittels aus. Aufgrund der hohen Transporteffizienz der Vesikel
und der gezielten örtlichen
Applikation auf den Hautpartien über
den betroffenen Muskulaturbereichen können die Spasmolytika geringer
dosiert werden als bei anderen Trägersystemen oder bei der innerlichen
Verabreichung. Die Depotwirkung der Vesikel sorgt für eine Wirkstofffreisetzung über einen
längeren
Zeitraum in gegenüber
anderen Systemen niedrigen Dosen, was weitere Vorteile in Bezug
auf Verträglichkeit
und Wirkdauer mit sich bringt.
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Die für die Herstellung des erfindungsgemäßen Mittels
verwendeten Spasmolytika sind bevorzugt unter neurotropen und muskulotropen
Spasmolytika ausgewählt
und werden einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt. Erfindungsgemäß geeignete
neurotrope und muskulotrope Spasmolytika sind im Folgenden aufgeführt.
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Erfindungsgemäß geeignete
neurotrope Spasmolytika:
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- Anticholinerika-Ester mit tertiären Aminogruppen:
Oxyphencyclimin,
Camylofin, Mebeverin, Trimebutin, Rociverin, Dicycloverin, Dihexyverin,
Difemerin, Piperidolat, Phenamazid;
- Anticholinerika-quaternäre
Ammoniumverbindungen:
Benzilon, Glycopyrronium, Oxyphenonium, Penthienat,
Propanthelinium, Otiloniumbromid, Methanthelinium, Tridihexethyl,
Isopropamid, Hexocyclium, Poldin, Mepenzolat, Bevonium, Pipenzolat,
Diphemanil, 2-Benzhydryloxyethyl-Diethylmethylammoniumiodid, Tiemoniumiodid,
Prifiniumiodid, Timepidiumbromid, Trospium, Fenpiverinium;
- Synthetische Spasmolytika:
Dimethylaminopropionylphenothiazin,
Nicofetamid, Tiropramid;
- Papaverin und Derivate:
Papaverin, Drotaverin, Moxaverin,
Ethaverin;
- Andere synthetische Anticholinerika:
Fenpipran, Diisopromin,
Chlorbenzoxamin, Pinaverium, Fenoverin, Idanpramin, Proxazol, Alverin, Trepibuton,
Isomethepten, Caroverin, Trimethyldiphenylpropylamin, Pramiverin,
Denaverin, Dipiproverin, Hymecromon, Trihexyphenidyl.
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- Erfindungsgemäß geeignete muskulotrope Spasmolytika:
Belladonna-Alkaloide-tertiäre Amine:
Atropin, Hyoscyamin, Belladonna-Gesamtalkaloide;
- Halbsynthetische Belladonna-Alkaloide-quaternäre Ammoniumverbindungen:
Butylscopolamin,
Methylatropin, Methylscopolamin, Fentonium, Cimetropiumbromid.
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Die vorgenannten Spasmolytika sind
beispielhaft zu verstehen, und die vorliegende Erfindung soll nicht
hierauf beschränkt
sein.
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Für
die Herstellung der Liposome für
das erfindungsgemäße Mittel
werden vorzugsweise aus Soja gewonnene Phospholipide mit einem Phosphatidylcholinanteil
von wenigstens 70%, besonders bevorzugt von wenigstens 75% verwendet.
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Weiterhin ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn
das Mittel die Phospholipide in einer Menge von 5 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der wässrigen Zusammensetzung, enthält.
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Die Menge des in die erfindungsgemäße Zusammensetzung
eingesetzten Spasmolytikums bzw. der Kombination von Spasmolytika
hängt von
verschiedenen Faktoren ab, wie der Wirksamkeit des einzelnen Spasmolytikums
bzw. der Kombination von Spasmolytika, der gewünschten Wirkdosis, der Effektivität und Spezifität des verwendeten
Trägersystems beim
Transport an den Wirkort und der Art und Menge der Freisetzung des
Wirkstoffes am Wirkort. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
das Mittel das Spasmolytikum bzw. die Kombination von Spasmolytika
in einer Menge von 1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der wässrigen
Zusammensetzung. Die genauen Mengen des bzw. der eingesetzten Stoffe
sind jedoch, wie für jedes
Arzneimittel, individuell zu ermitteln in Abhängigkeit von dem oder den eingesetzten
Wirkstoffen, dem Trägersystem,
den gewünschten
Wirkungen, der Verträglichkeit,
der Toxizität
usw.
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Für
eine verbesserte Lagerungsstabilität kann es erfindungsgemäß besonders
vorteilhaft sein, wenn das Mittel einen oder mehrere Alkohole, besonders
bevorzugt Ethanol, und/oder ein oder mehrere Konservierungsmittel
jeweils in einer Menge von 1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der wässrigen
Zusammensetzung, enthält.
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Weitere Vorteile und bevorzugte Ausführungsformen
werden anhand der nachfolgenden Beispiele beschrieben. Gewichtsprozentangaben
beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, auf das Gesamtgewicht
des fertigen Mittels mit allen darin enthaltenen Bestandteilen.
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Beispiel 1
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10 g Mebeverin (10 Gew.-%) werden
in 60 ml Wasser gelöst
und anschließend
10 g Phospholipide (10 Gew.-%) aus Sojabohnen (Phosphatidylcholinanteil > 75%) hinzugegeben
und suspendiert. Der Ansatz wird mit Wasser auf ein Gesamtgewicht
von 100 g eingestellt. Die spontan entstehenden multilamellaren
Liposome werden dann unter Energieeintrag (Ultraschallbehandlung)
zerkleinert (wie beispielsweise beschieben in "Liposomes-A Practical Approach", R. R. C. New, IRL
Press, Oxford).
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Beispiel 2
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10 g Mebeverin (10 Gew.-%) werden
in 60 ml Wasser gelöst
und anschließend
5 g Ceramidgemisch (5 Gew.-%), welches Glycospingolipide und Ceramid
enthält,
hinzugegeben und suspendiert. Der Ansatz wird mit Wasser auf ein
Gesamtgewicht von 100 g eingestellt. Die spontan entstehenden Cerasome
werden dann unter Energieeintrag (Ultraschallbehandlung) zerkleinert
(wie beispielsweise beschieben in "Liposomes-A Practical Approach", R. R. C. New, IRL
Press, Oxford).
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Beispiel 3
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10 g Butylscopolamin (Buscopan) (10 Gew.-%)
werden in 60 ml Wasser gelöst
und anschließend
10 g Phospholipide (10 Gew.-%) aus Sojabohnen (Phosphatidylcholinanteil > 75%) und 1 g PEG-Glyceride (1 Gew.-%)
als Stabilisator hinzugegeben und unter Wärme suspendiert. Der Ansatz wird
mit Wasser auf ein Gesamtgewicht von 100 g eingestellt. Die spontan
entstehenden multilamellaren Liposome werden dann unter Energieeintrag
(Ultraschallbehandlung) zerkleinert (wie beispielsweise beschieben
in "Liposomes-A
Practical Approach",
R. R. C. New, IRL Press, Oxford).
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Beispiel 4
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Für
erste Wirksamkeitsuntersuchungen wurden in drei Ansätzen in
wässriges
Carbopol-Gel jeweils 5% Liposomenpräparationen gemäß den Beispielen
1, 2 bzw. 3 pro Ansatz eingearbeitet.
- A) Jeweils
etwa 5 g der Buscopan enthaltenden Gelformullierung mit der Liposomenpräparation gemäß Beispiel
3 wurde 5 Probanden, die unter starken Nackenverspannungen litten,
in der Nackengegend aufgetragen. Alle Probanden bescheinigten eine
Entkrampfung und damit eine signifikante Linderung der mit den Verspannungen einhergehenden
Schmerzen innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach dem Gelauftrag.
- B) Jeweils etwa 2 g der Mebeverin enthaltenden Gelformullierung
mit der Liposomenpräparation gemäß Beispiel
1 wurde 5 weiblichen Probanden (Alter: 45 bis 55 Jahre) auf die
Stirn aufgetragen und das Relaxieren der Stirnfalten beobachtet. Nach
etwa 1 Stunde wurde eine Abnahme der Faltentiefe registriert, die über einen
Zeitraum von 6 bis 8 Stunden anhielt.