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Die Erfindung betrifft einen Gerüsttreppenmodul
mit zwei Seitenrahmen, die jeweils wenigstens zwei randseitige vertikale
Stiele und wenigstens einen diese verbindenden horizontalen Tragriegel
aufweisen, wobei in den Tragriegel des einen Seitenrahmens und einen
unterhalb des anderen Seitenrahmens angeordneten Tragriegel die
oberen bzw. unteren Enden der seitlichen Treppenholme einer Gerüsttreppe
eingesetzt sind.
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Als Aufstiegseinrichtungen bei Gerüsten werden
entweder Leitern oder auch Treppen benutzt. Leitern sind relativ
steil aufgestellt, was offensichtlich mit Nachteilen verbunden ist,
insbesondere wenn die die Leiter besteigende Person beim Auf- bzw. Absteigen Gegenstände transportiert.
Treppen verlaufen gegenüber
Leitern unter flacheren Winkeln und haben breite Stufen; sie sind
dadurch besser zu begehen.
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Um eine solche Treppe in ein Gerüst integrieren
zu können,
ist ein gattungsgemäßer Gerüsttreppenmodul
der Anmelderin bekannt geworden, welcher aus einem üblichen
treppenlosen Gerüstmodul mit
zwei Seitenrahmen besteht, in welche eine Treppe eingesetzt ist.
Ein solcher Gerüsttreppenmodul wird
gerüstaußenseitig
neben einem normalen treppenlosen Gerüstmodul aufgestellt und seine
gerüstinnenseitigen
Stiele werden mit den benachbarten Stielen des treppenlosen Gerüstmoduls,
z.B. mit Sicherungsklammern oder Gerüstkupplungen, verbunden. von
Nachteil bei diesem bekannten Gerüstmodul ist jedoch, dass zwischen
der Treppe und dem benachbarten Gerüstbelag des benachbarten Gerüstmoduls
ein erheblicher Spalt besteht, dessen Spaltbreite der Gesamtbreite
der beiden Stiele eines Gerüstmoduls
entspricht. Dieser Spalt muss aus Sicherheitsgründen überbrückt werden, wozu zusätzliche
Bodenelemente erforderlich sind, beispielsweise Bretter, welche
jedoch dann häufig
nicht befestigt werden. Diese Bretter können während der Standzeit des Gerüstes verloren
gehen oder es kann auch passieren, dass sie gar nicht in allen Etagen
verlegt werden, so dass der Spalt überhaupt nicht überbrückt ist, was
zu entsprechenden Gefahren führt.
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Aus
DE 37 02 256 A1 ist eine Aufstiegseinrichtung
für Gerüste bekannt
geworden, bei der eine schmale Treppe in ein normales Gerüstmodul
integriert ist, wobei im Bereich des oberen Endes der Treppe ein
mit einer Durchstiegsöffnung
versehenes Bodenelement angeordnet ist, welches an der dem oberen
Ende der Treppe abgewandten Ende mit Einhängeeinrichtungen zum Einhängen in
einen horizontal verlaufenden Tragriegel ausgestattet ist und welches
am der Treppe zugewandten Ende Stützeinrichtungen für die lagesichere
Horizontalabstützung aufweist,
wobei diese Stützeinrichtungen
am oberen Ende an der Treppe angreifen. Diese bekannte Aufstiegseinrichtung
ist jedoch ebenfalls nachteilig, zum einen weil die Treppe relativ
schmal ist, sie nimmt nämlich
nur die Hälfte
der Gerüstbreite
ein. Zum anderen ist nachteilig, dass man beim Aufsteigen jeweils eine
Bodenplatte des mit der Treppe verbundenen Bodenbelages öffnen und
anschließend
wieder verschließen
muss, diese Aufstiegseinrichtung hat sich deshalb in der Praxis
nicht durchgesetzt.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb,
ein Gerüsttreppenmodul
zu schaffen, der einfach in ein normales (Fassaden-)Gerüst integrierbar
ist, ein problemloses Auf- und Absteigen ermöglicht und den Sicherheitsanforderungen
gerecht wird.
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Diese Aufgabe wird mit einem Gerüsttreppenmodul
der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Seitenrahmen jeweils drei vertikale Stiele aufweisen, wobei
der mittlere Stiel den jeweiligen Tragriegel in einen gerüstinnenseitigen
und einen gerüstaußenseitigen
Tragriegelteil unterteilt, wobei der Abstand der jeweiligen beiden
gerüstinnenseitigen
Stiele dem Stielabstand eines Seitenrahmens eines treppenlosen Gerüstmoduls
entspricht, wobei der gerüstinnenseitige
Treppenholm zwischen dem mittleren Stiel und einem die gerüstinnenseitigen
Tragriegelteile verbindenden Gerüstbelag
angeordnet ist.
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Es wird somit ein Gerüsttreppenmodul
zur Verfügung
gestellt, der direkt in ein Gerüst
integrierbar ist, d.h. der nicht seitlich neben ein Gerüst gestellt und
an diesem befestigt werden muss, sondern der direkter Bestandteil
des Gerüstes
ist. Dabei sind die Gerüstbeläge in diesem
Gerüsttreppenmodul genauso
angeordnet wie bei den normalen Gerüstmodulen, so dass das Gerüst durch
den Gerüsttreppenmodul nicht
unterbrochen wird. Durch die besondere Gestaltung des Gerüsttreppenmoduls
ist die Treppe so angeordnet, dass sie direkt an den benachbarten
Gerüstbelag
angrenzt. Damit besteht zwischen dem oberen Ende der Treppe bzw.
einem Treppenpodest und dem benachbarten Gerüstbelag kein Spalt, der überbrückt werden
müßte, so
dass die Sicherheit des Gerüstes
wesentlich erhöht
wird. Außerdem
ist ein bequemes Auf- und Absteigen möglich, da die Treppe grundsätzlich beliebig
breit gestaltet werden kann, je nachdem, wie breit bzw. lang die
gerüstaußenseitigen
Tragriegelteile ausgestaltet werden.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist
vorgesehen, dass die Länge
der gerüstaußenseitigen
Tragriegelteile in etwa der Breite der Treppe entspricht. Die Treppe
kann dann leicht montiert bzw. demontiert werden, da die gerüstaußenseitigen
Tragriegelteile deutlich länger
sind als die Breite des Bereiches der Treppe, der sich in montierter
Lage gerüstaußenseitig
vom mittleren Stiel des jeweiligen Seitenrahmens befindet.
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Um eine besonders sichere Verankerung
bei gleichzeitig sehr einfacher Montage- und Demontagemöglichkeit
zu gewährleisten,
ist in ganz besonders bevorzugter Ausgestaltung vorgesehen, dass an
den Ober- und unterseitigen Enden der Treppenholme Steckhülsen und
entsprechend an den Tragriegelteilen Steckzapfen angeordnet sind,
wobei die jeweils inneren Steckzapfen angrenzend an den mittleren
Stiel jeweils am gerüstinnenseitigen
Tragriegelteil vorgesehen sind.
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Bei dieser Ausgestaltung ist dann
weiterhin bevorzugt vorgesehen, dass an den beiden Enden des jeweiligen
Gerüstbelages
unterseitig Steckhülsen
und entsprechend an den gerüstinnenseitigen Tragriegelteilen
Steckzapfen angeordnet sind. Durch diese Verbindungstechnik sind
Montagefehler ausgeschlossen, da sowohl die Treppe als auch die
Gerüstbeläge des Gerüsttreppenmoduls
nur in einer zwangsweise vorbestimmten Einbaulage angeordnet werden
können.
Gleichwohl können
alternativ zu dieser Steckverbindung auch andere Verbindungen vorgesehen
sein, z.B. können
an der Leiter und an den Gerüstbelägen auch
Einhängeklauen
vorgesehen sein und an den Tragriegelteilen U-Profile oder Auflageschienen.
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Ferner ist vorgesehen, dass unterseitig
jeder Seitenrahmen mit einem Bodenrahmen verbindbar ist, welcher
drei vertikale, mit den zugeordneten Stielen verbindbare Stielabschnitte
sowie die Stielabschnitte miteinander verbindende Tragriegelteile
aufweist. Dieser Bodenrahmen ist dann bevorzugt höhenverstellbar
ausgebildet und nimmt die unteren Enden der untersten Treppe auf.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand
der Zeichnung beispielhaft näher
erläutert.
Diese zeigt in
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1 eine
Seitenansicht auf einen Gerüsttreppenmodul,
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2 eine
Ansicht von rechts auf den Gerüsttreppenmodul
nach 1 und in
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3 eine
teilweise Draufsicht auf den Gerüsttreppenmodul.
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Ein Gerüsttreppenmodul ist in 1 allgemein mit 1 bezeichnet.
Dieser Gerüsttreppenmodul weist
zunächst
zwei Seitenrahmen 2, 3 auf, die baugleich ausgebildet
sind.
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Wie am besten aus 2 hervorgeht, weist jeder Seitenrahmen 2, 3 zwei
außenrandseitige
vertikale Stiele 4, 5 sowie einen dritten mittleren
vertikalen Stiel 6 auf. Diese drei vertikalen Stiele 4, 5, 6 sind durch
horizontale Tragriegel im oberen und unteren Bereich miteinander
verbunden, wobei jeder Tragriegel durch den mittleren Stiel 6 jeweils
in zwei Tragriegelteile unterteilt ist, nämlich in einen einem Gebäude 7 zugewandten
gerüstinnenseitigen
Tragriegelteil 8 und einen gerüstaußenseitigen Tragriegelteil 9.
Unterhalb der in 2 dargestellten
Seitenrahmen 2, 3 ist jeweils ein Bodenrahmen 19 angeordnet,
der drei entsprechend angeordnete vertikale Stielabschnitte 4', 5', 6' aufweist, zwischen
denen ein gerüstinnenseitiges
Tragriegelteil 10 und ein gerüstaußenseitiges Tragriegelteil 11 angeordnet
sind. Der jeweilige Seitenrahmen 2, 3 ist mit
seinen Stielen 4, 5, 6 in die Stielabschnitte 4', 5', 6' einsteckbar,
der Bodenrahmen 19 selbst ist zur Geländean passung in üblicher Weise
höhenverstellbar.
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Der Abstand zwischen den beiden gerüstinnenseitigen
Stielen 5, 6, d.h. die Länge der gerüstinnenseitigen Tragriegelteile 8 und 10 entspricht
dem Stielabstand eines Seitenrahmens eines treppenlosen Gerüstmoduls
normaler Bauart, so dass der Gerüsttreppenmodul 1 einen
integralen Bestandteil eines Gesamtgerüstes ohne spezielle weitere
Bauteile bildet.
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Dieser Gerüsttreppenmodul 1 dient
zur Aufnahme einer allgemein mit 12 bezeichneten Gerüsttreppe,
welche vorzugsweise unter- und
oberseitig jeweils eine Auftrittsplattform 13 aufweist
sowie über ihrer
gesamten Erstreckung an beiden Seiten seitliche Treppenholme 14.
Der Abstand der beiden vertikalen Stiele 5, 6 (5', 6') bzw. die Länge der
gerüstinnenseitigen
Tragriegelteile 8, 10 entspricht dem Stielabstand
eines normalen treppenlosen Gerüstmoduls
und ermöglicht
die Aufnahme eines Treppenholmes 14.
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Durch diese Gestaltung ist die Gerüsttreppe 12 im
Gerüsttreppenmodul 1 derart
angeordnet, dass der gerüstinnenseitige
Treppenholm 14 der Gerüsttreppe 12 unten
im Bereich des gerüstinnenseitigen Tragriegelteils 10 des
Bodenrahmens 19 (oder in einer höheren Gerüstetage im Bereich des Tragriegelteils 8 des
Seitenrahmens 3) und oben im Bereich des gerüstinnenseitigen
Tragriegelteils 8 des Seitenrahmens 2 zwischen
dem jeweils mittleren vertikalen Stiel 6 und einem die
gerüstinnenseitigen Tragriegelteile 8 verbindenden
Gerüstbelag 15,
angeordnet ist. Dabei ist wie bei einem Gerüst üblicher Bauart benachbart zum
Gerüstbelag 15 noch
ein weiterer Gerüstbelag 15 eingelegt,
d.h. es sind nebeneinander zwei Gerüstbeläge 15 vorgesehen.
Wie am besten aus 3 erkennbar,
besteht somit zwischen der Gerüsttreppe 12 bzw.
deren gerüstinnenseitigem Treppenholm 14 und
dem benachbarten Gerüstbelag 15 praktisch
keinerlei Spalt, die Treppe ist randseitig direkt neben dem entsprechenden
Gerüstbelag 15 angeordnet.
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Wie ebenfalls am besten aus 2 erkennbar, sind die gerüstaußenseitigen
Tragriegelteile 9 und 11 so dimensioniert, dass
ihre Länge
in etwa der Breite der Treppe 12 entspricht, was eine einfache Montage
und Demontage derselben ermöglicht.
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Um eine besonders gute Verankerung
der Treppe 12 und der Gerüstbeläge 15 und eine fehlerfreie
Positionierung zu gewährleisten,
sind an den ober- und unterseitigen Enden der Treppenholme 14 Steckhülsen 16 vorgesehen,
genauso wie an den unterseitigen Enden der Gerüstbeläge 15. Diese Steckhülsen sind
mit 17 bezeichnet.
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Entsprechend sind an den Tragriegelteilen 8, 9, 10, 11 jeweils
allgemein mit 18 bezeichnete Steckzapfen angeordnet, wobei
der jeweils innere Steckzapfen zur Aufnahme des gerüstinnenseitigen
Treppenholmes 14 mit 18a bezeichnet ist und angrenzend an
den mittleren Stiel 6 jeweils am gerüstinnenseitigen Tragrie gelteil 8 bzw. 10 angeordnet
ist.
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Durch das Vorsehen dieser Steckverbindungen
ist zwangsweise sichergestellt, dass die Gerüsttreppe 12 im Gerüsttreppenmodul 1 nur
in der richtigen Lage montiert werden kann, d.h. es ist zwingend erforderlich,
dass sie mit ihrem gerüstinnenseitigen Treppenholm 14 in
die Steckzapfen 18a gerüstinnenseitig
vom vertikalen Stiel 6 eingesteckt wird, so dass sich die
Gerüsttreppe 12 ohne
Spaltbildung in direkter Nachbarschaft zum angrenzenden Gerüstbelag 15 befindet.
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Wie am besten aus 3 hervorgeht, läßt sich der erfindungsgemäße Gerüsttreppenmodul 1 direkt
in ein normales Gerüst
integrieren, d.h. mit nicht dargestellten normalen Gerüstmodulen
ohne Treppe verbinden, wobei der nächste Seitenrahmen eines nicht
dargestellten Gerüstmoduls
einfach mit angrenzenden Gerüstbelägen 15' an dem Gerüsttreppenmodul 1 angeschlossen
wird. Bei diesem nicht dargestellten normalen Gerüstmodul
sind dann jeweils nur zwei vertikale Stiele vorhanden, wobei sich
der gerüstaußenseitige
Stiel in der Position des mittleren Stieles 6 befindet.
Diese Anordnung ermöglicht
den Einsatz von systemzugehörigen
Geländern und
Bordbrettern.
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Wie bei Gerüsten üblich, weisen die Seitenrahmen
bzw. die vertikalen Stiele 4, 5, 6 im
unteren Bereich noch einen waagerechten Sicherungsriegel 21 auf
und oberseitig Aufnahmen 20 zum Verbinden mit einem weiteren
Gerüsttreppenmodul 1 gleicher Bauart,
der in den Figuren angedeutet ist und ggf. darüber wiederum weiteren zur Realisierung
mehrerer Gerüststockwerke.
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Natürlich ist die Erfindung nicht
auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
Weitere Ausgestaltungen sind möglich,
ohne den Grundgedanken zu verlassen. So ist die Verbindung der Gerüsttreppe 12 mit
Hilfe der Steckhülsen 16 und
Steckzapfen 18, 18a zwar besonders vorteilhaft,
jedoch nicht zwingend. Grundsätzlich
könnte
die Treppe auch mit Einhängeklauen
direkt in die entsprechenden Tragriegelteile eingehängt werden.