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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur elektrischen Kontaktierung von zumindest oberflächig elektrisch
leitfähigen
An-/Einbauteilen bei Kraftfahrzeugen im Zuge ihrer Montage.
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Bei oberflächig elektrisch leitfähigen An-/Einbauteilen
im Kraftfahrzeugsektor handelt es sich in der Regel um Design- oder Zierelemente,
die beispielsweise leitend mit Masse verbunden werden können, wie
dies im Rahmen der WO 02/33203 A1 beschrieben wird. Folglich wirken
hier die An-/Einbauteile größtenteils
elektrisch abschirmend. Grundsätzlich
besteht bei solchen An-/Einbauteilen aber auch die Möglichkeit,
diese als Elektrode zum Aufbau eines kapazitiven Sensors zu nutzen. – Wie die
elektrische Verbindung dieser verschiedenen An-/Einbauteile mit
einem Leiter als Bestandteil der Kraftfahrzeug-Elektrik oder -Elektronik
im Einzelnen vollzogen werden soll, lässt die genannte WO 02/33203 A1
jedoch offen.
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Daneben beschreibt die
EP 1 235 190 A1 die Verwendung
von Abschirmeinrichtungen, um Wirkbereiche einzelner kapazitiver
Sensoren im Bereich einer Handhabe gezielt zu beeinflussen. Das
heißt, es
geht darum, die von den jeweiligen Sensoren ausgehenden elektrischen
Felder hinsichtlich ihrer Ausdehnung und Richtung in gewünschtem
Sinne vorzugeben. Voraussetzung für die exakte Funktion der Abschirmeinrichtung
ist stets die elektrische Anbindung an Masse, wobei die genannte
Vorveröffentlichung
wiederum Details nicht erkennen lässt.
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Schließlich beschreibt die WO 99/19585
A1 ein An-/Einbauteil bei einem Kraftfahrzeug, das als Handhabe
oder Teil davon ausgeführt
ist. Die Handhabe verfügt über eine
Abdeckung oder Deckelschale, die beispielsweise chromplattiert sein
kann, also oberflächig
elektrisch leitfähig
ausgeführt
ist. Folglich ist die Abdeckung bzw. Deckelschale in der Lage, die Funktion
einer Elektrode eines kapazitiven Sensors zu übernehmen, wobei dieser kapazitive
Sensor als Näherungssensor
arbeitet und im Zusammenhang mit einem Keyless-Entry-System genutzt
wird, um Annäherungen
einer zutrittswilligen Bedienperson zu sensieren, damit ein schlüsselloser
Frage-Antwort-Dialog stattfinden kann. Dieser Dialog wird – wie gesagt – durch
den betreffenden Näherungssensor eingeleitet
und überprüft Daten
eines vom Bediener mitgeführten
Transponders, die seine Berechtigung zur Öffnung des betreffenden Kraftfahrzeuges
darstellen.
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Der bisherige Stand der Technik beschreibt zwar
bereits die elektrische Verbindung von oberflächig elektrisch leitfähigen An-/Einbauteilen
bei Kraftfahrzeugen, insbesondere von Bestandteilen einer Handhabe,
mit einem oder mehreren Leitern der Kraftfahrzeug-Elektrik oder
-Elektronik, lässt
aber Details dieser Kontaktierung offen. Insbesondere stellt sich
in Anbetracht der hohen Automatisierung die Anforderung, eine solche
Kontaktierung gleichzeitig mit der Montage des betreffenden An-/Einbauteiles
zu erreichen. Hier setzt die Erfindung ein.
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Der Erfindung liegt das technische
Problem zugrunde, ein Verfahren zur elektrischen Kontaktierung von
oberflächig
elektrisch leitfähigen
An-/Einbauteilen bei Kraftfahrzeugen im Zuge ihrer Montage anzugeben,
bei welchem mit geringstem Aufwand eine einwandfreie elektrische
Verbindung erreicht wird, und zwar auch dann, wenn das betreffende An-/Einbauteil
Bewegungen im Betrieb unterworfen ist. Zusätzlich soll ein entsprechend
gestaltetes An-/Einbauteil geschaffen werden.
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Zur Lösung dieser technischen Problemstellung
ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur elektrischen Kontaktierung
von zumindest oberflächig
elektrisch leitfähigen
An-/Einbauteilen bei Kraftfahrzeugen im Zuge ihrer Montage, wonach
das jeweilige An-/Einbauteil unter Zwischenschaltung eines elektrisch
leitfähigen
Klebers mit einer Kontaktstelle eines Leiters der Kraftfahrzeug-Elektrik/-Elektronik
verbunden wird.
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Das An-/Einbauteil mag dabei vorzugsweise aus
Kunststoff bestehen und verfügt über eine
elektrisch leitfähige
Oberfläche.
Das kann durch Metallisieren der Kunststoffoberfläche, Chromplattieren oder
dergleichen bekannte Vorgehensweisen erreicht werden. Daneben ist
es auch möglich,
den Kunststoff durch eingebrachte Materialien wie z. B. Metallpartikel
oder Graphit insgesamt leitfähig
zu gestalten. Beispielsweise mag es sich bei dem Kunststoff um Polyamid
handeln, welches relativ zähfließend ist
und entweder durchgängig
oder lediglich oberflächennah
mit einem entsprechenden Graphitanteil ausgerüstet wird, um die erforderliche
elektrisch leitfähige
Oberfläche
darstellen zu können.
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Selbstverständlich liegen auch Abwandlungen
im Rahmen der Erfindung, bei denen das betreffende An-/Einbauteil
gänzlich
aus einem leitfähigen Material
wie dem zuvor beschriebenen Kunststoff mit eingelagerten leitfähigen Partikel
gefertigt ist. Genauso gut kann das An-/Einbauteil insgesamt aus
Metall bestehen, wobei beide Varianten ebenfalls eine oberflächig elektrisch
leitfähige
Gestaltung besitzen. Schließlich
ist es natürlich
auch denkbar und wird vom Erfindungsgedanken umfasst, dass das An-/Einbauteil
neben seiner leitenden Oberfläche über zusätzliche
Leiter in seinem Innern verfügt.
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Zumeist greift man jedoch aus Gewichts-
und Kostengründen
auf metallisierte Kunststoff-An-/Einbauteile zurück. In der Regel handelt es
sich hierbei um Bestandteile einer Handhabe an einer Kraftfahrzeugtür, beispielsweise
Einzelteile eines Türaußengriffs.
Natürlich
werden vom Erfindungsgedanken auch andere Elemente erfasst, beispielsweise
Designelemente wie Zierleisten, Deckelschalen, Blenden etc., die – wie in
der WO 02/33202 A1 beschrieben – eine
Kontaktierung mit der Kraftfahrzeug-Elektrik/Elektronik erfordern.
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Üblicherweise
mögen solche
Designelemente auf Massepotential gelegt werden. Daneben können Sie
aber auch die Funktion einer Elektrode übernehmen. Das heißt, das
An-/Einbauteil mag als Elektrode zur Realisierung eines kapazitiven
Sensors fungieren, um beispielsweise einen Näherungssensor oder einen Berührungssensor
realisieren zu können.
Der Näherungssensor
dient regelmäßig dazu, eine
Keyless-Entry-Abfrage zu initiieren. Mit Hilfe eines Berührungssensors
lassen sich beispielsweise sämtliche
Kraft fahrzeugtürverschlüsse verriegeln. Daneben
mag das An-/Einbauteil auch die Wirkungsweise einer elektrischen
Abschirmeinrichtung übernehmen.
Dann wird man das betreffende An-/Einbauteil in der Regel mit dem
Massepotential bzw. der Fahrzeugmasse verbinden.
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Das geschieht im Detail in der Weise,
dass das An-/Einbauteil mittels eines angeformten Steges über den
elektrisch leitfähigen
Kleber mit der Kontaktstelle des Leiters verbunden wird. Diese Verbindung
erfolgt automatisch während
der Montage des An-/Einbauteils, wobei zuvor der Kleber auf die
Kontaktstelle des Leiters aufgebracht wurde.
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Daneben ist es aber auch möglich, dass
zwischen Kleber und Kontaktstelle des Leiters ein elektrisch leitendes
Verbindungsglied zwischengeschaltet wird. Bei diesem Verbindungsglied
kann es sich um eine oder mehrere den Leiter an der Kontaktstelle fixierende
Lasche handeln. Diese Lasche übernimmt also
eine zweifache Funktion. Zum einen fixiert sie das Ende des Leiters
mit der Kontaktstelle beispielsweise an der Kraftfahrzeugtür bzw. der
Handhabe oder einem zugehörigen
Grundkörper
bzw. einem Profilkörper.
Zum anderen trägt
die Lasche den Kleber und mag hierzu über eine Vertiefung, eine Riffelung
etc. verfügen,
damit der in der Regel tropfenförmig
mit Hilfe einer Pistole aufgebrachte Heißkleber eine eindeutige Position
in Bezug zu der Lasche einnimmt.
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Der Steg bzw. das An-/Einbauteil
taucht nun in diesen Tropfen des Klebers ein und erfährt hierdurch
nicht nur eine elektrische Verbindung mit der Lasche und folglich
dem Leiter, sondern gleichzeitig auch eine Fixierung. Denn die Topfzeit
des Klebstoffes liegt meistens unterhalb einer Stunde, so dass nach
diesem Zeitraum eine gleichzeitig feste und elektrisch leitfähige Verbindung
vorliegt.
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Als elektrisch leitfähiger Kleber
mag ein Kleber auf Polyamid-Harz-Basis zum Einsatz kommen, welcher
Silber enthält,
wie dies im Rahmen der
DE 697
02 218 T2 beschrieben wird. Daneben sind auch Klebstoffe
auf Acrylatbasis denkbar, die mit einem leitfähigen Füllstoff, wie z. B. Graphit
oder Silber, ausgerüstet
werden. Ferner mag als chemische Basis Polyisobutylen Verwendung
finden, wobei wiederum die Füllstoffe
Graphit und/oder Silber für
den erforderlichen geringen elektrischen Widerstand sorgen. Sämtlichen
elektrisch leitfähigen
Klebstoffen ist gemein, dass sie bei Raumtemperatur im Stundenbereich
aushärten
und bei erhöhter
Temperatur über eine
demgegenüber
verringerte Aushärtungszeit
im Minutenbereich verfügen.
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Folglich gelingt die Verarbeitung
einfach, wobei Korrekturen des Sitzes des betreffenden An-/Einbauteiles
noch relativ lange vorgenommen werden können. Der spezifische Widerstand
in Ohm × cm
ist gering und liegt deutlich unterhalb von 100 Ohm × cm, meistens
sogar unterhalb von 10 Ohm × cm,
so dass Beeinträchtigungen
des Stromflusses vom Leiter zum An-/Einbauteil und zurück nicht
auftreten.
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Das gilt auch vor dem Hintergrund,
dass metallisierte Kunststoff-An-/Einbauteile, wie sie vorzugsweise
Verwendung finden, nur über
eine äußerst dünne leitfähige Schicht
verfügen,
deren Schichtdicke im Mikrometerbereich liegt. Würde man ein solches An-/Einbauteil
mechanisch direkt (über
eine Lasche) mit dem Leiter verbinden, so bestände die Gefahr, dass infolge
von Vibrationen, Fahrzeugbewegungen etc. die leitfähige Schicht
abgetragen wird und irgendwann keine elektrische Verbindung mehr besteht.
Da erfindungsgemäß jedoch
der elektrisch leitfähige
Kleber zwischen das An-/Einbauteil und die Kontaktstelle und damit
den Leiter geschaltet ist, lassen sich solche abrasiven Bewegungen
ausschließen.
Dennoch verfügt
der betreffende Kleber über
die erforderliche Elastizität,
um die beschriebenen Bewegungen dauerhaft aufnehmen zu können.
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Schließlich schlägt die Erfindung vor, bei der Montage
des An-/Einbauteiles den Steg in eine mit dem Kleber gefüllte Wanne
eintauchen zu lassen. Anstelle des Steges kann natürlich auch
ein Ausleger oder ein anderer Bestandteil des An-/Einbauteiles in der
mit Kleber gefüllten
Wanne positioniert werden. Ebenfalls in der Wanne findet sich regelmäßig wenigstens
ein Schenkel der Lasche, während
ein anderer Schenkel der Lasche den Leiter an der Kontaktstelle
festhält.
Folgerichtig findet ein durchgängiger Stromfluss
vom An-/Einbauteil über
den Steg durch den Kleber in der Wanne, den in der Wanne befindlichen
Schenkel der Lasche weiter über
den den Leiter festklemmenden Schenkel der Lasche hin zum Leiter und
die Kraftfahrzeug-Elektrik/-Elektronik statt. Dabei mag es sich
bei dem Leiter in vorteilhafter Weise um eine Leiterbahnfolie, also
eine Kunststofffolie mit aufgebrachten Leiterbahnen, handeln. Das
ist jedoch nicht zwingend.
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Gegenstand der Erfindung ist auch
ein Kraftfahrzeug-An-/Einbauteil,
wie es im Patentanspruch 7 beschrieben wird. Vorteilhafte Ausgestaltungen
dieser Variante sind Gegenstand der Ansprüche 8 ff.
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Immer wird ein Verfahren zur elektrischen Kontaktierung
eines oberflächig
elektrisch leitfähigen An-/Einbauteiles
beschrieben, bei dem gleichzeitig mit der Montage eine elektrische
Verbindung zwischen dem betreffenden An-/Einbauteil und der Kraftfahrzeug-Elektrik/-Elektronik
hergestellt wird.
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Dazu greift die Erfindungslehre im
Wesentlichen auf einen zwischengeschalteten elektrisch leitfähigen Kleber
zurück,
welcher infolge seiner Dauerelastizität und Aushärtefähigkeit für eine einwandfreie Festlegung
des An-/Einbauteils am Kraftfahrzeug sorgt, wobei gleichzeitig betriebsbedingte Schwingungen
und Vibrationen aufgenommen werden, ohne dass die elektrische Verbindung
in irgendeiner Weise leidet. Hierzu trägt ergänzend die den Leiter an der
Kontaktstelle fixierende optionale Lasche bei, die zudem den Kleber
einwandfrei aufnimmt und positioniert. Alternativ hierzu mag auch eine
mit dem Kleber gefüllte
Wanne zum Einsatz kommen, die eine noch größere Funktionssicherheit gewährleistet.
Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand
einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert;
es zeigen:
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1 ein
Kraftfahrzeug-An-/Einbauteil in Gestalt einer Türgriffanordnung entsprechend
der Erfindung mit zugehörigen
Einzelteilen,
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2 den
Gegenstand nach 1 in
zusammengebautem Zustand,
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3 und 4 die Montage des An-/Einbauteils bzw.
der Deckelschale in verschiedenen Phasen und
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5 und 6 die gleiche Vorgehensweise
wie nach den 3 und 4 bei einer abgewandelten
Ausgestaltung.
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In den Figuren ist eine Türgriffanordnung
für eine
nicht dargestellte Kraftfahrzeugtür zu erkennen, die in ihrem
grundsätzlichen
Aufbau über
eine Handhabe 1 und einen in der Handhabe 1 angeordneten Leiter 2 verfügt. Der
Leiter 2 ist im Beispiel als Leiteranordnung 2 – also eine
Zusammenfassung mehrerer Leiter – bzw. Leiterbahnfolie 2 ausgeführt. Das
ist jedoch nicht zwingend.
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Die Leiteranordnung
2 wird
von einem Profilkörper
3 ganz
oder teilweise gehalten. Bei der Handhabe
1 handelt es
sich im Rahmen des Ausführungsbeispiels
um einen Außengriff
an einer Kraftfahrzeugtür,
welcher als Ziehgriff ausgebildet ist und zu diesem Zweck über einen
Lageransatz
4 als Drehpunkt verfügt. Die Anbindung an die Kraftfahrzeugtür ist dabei ähnlich gestaltet,
wie in der
EP 1 067
257 A1 beschrieben. Die Türgriffanordnung verfügt im Rahmen des
Ausführungsbeispiels über eine
Deckelschale
1b, welche die Funktion des erfindungsgemäßen An-/Einbauteils
1b übernimmt.
Grundsätzlich
könnte auch
die gesamte Türgriffanordnung
mit dem im allgemeinen Teil beschriebenen An-/Einbauteil gleichgesetzt
werden.
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Anhand der Explosionsdarstellung
nach 1 erkennt man,
dass die als Leiterbahnfolie 2 ausgeführte Leiteranordnung 2 den
Profilkörper 3 zumindest
teilweise umschlingt und mit ihm eine in eine Ausnehmung 5 in
der Handhabe 1 einsetzbare Baueinheit 2, 3 formt.
Im Detail erkennt man, dass die Leiteranordnung 2 bzw.
Leiterbahnfolie 2 den Profilkörper 3 entlang seiner
Längsseiten 3a, 3b U-förmig umschlingt.
Auf diese Weise wird sowohl eine Frontseite 3a des Profilkörpers 3 als
auch eine Rückseite 3b des
Profilkörpers 3 ganz
oder teilweise mit der Leiteranordnung 2 bzw. der Leiterbahnfolie 2 belegt.
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Ein oder mehrere in der 1 angedeutete Ausnehmungen 6 im
Profilkörper
bzw. Grundkörper 3 sorgen
dafür,
dass auf der Leiterbahnfolie 2 befindliche elektrische/elektronische
Bauelemente 7, 8 hierin aufgenommen werden. Tatsächlich finden
sich diese Bauelemente 7, 8 jeweils auf der dem
Profilkörper 3 zugewandten
Oberfläche
der Leiterbahnfolie 2, so dass sie automatisch Platz in
den zugehörigen
Ausnehmungen 6 des Profilkörpers 3 finden.
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Bei den elektrischen/elektronischen
Bauelementen 7, 8 handelt es sich unter anderem
um Hallsensoren 7, die ansprechen, sobald eine betreffende Person
die Handhabe 1 bzw. den Türgriff betätigt, nach dem Ausführungsbeispiel
in Richtung des Pfeiles nach 1 zieht.
Die ansprechenden Hallsensoren 7 sorgen dafür, dass
einzelne oder alle nicht dargestellten Kraftfahrzeugtürverschlüsse im Sinne
eines elektrischen Öffnens
betätigt
werden. Gleichzeitig mag eine zu der Handhabe 1 gehörige Kraftfahrzeugtür ausgestellt
werden.
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Zu den weiteren Bauelementen 8 gehören Mikrokontroller,
eine Sende-/Empfangseinrichtung bzw. Antenne, Kondensatoren, Widerstände, Spulen etc.
Diese sämtlichen
Bauelemente 7, 8 finden ihre eineindeutige Zuordnung
auf der Leiterbahnfolie 2, weil entsprechende Stanzlöcher für ihre Aufnahmesorgen.
Löt- oder
andere elektrische Verbindungen kontaktieren die Bauelemente 7, 8 mit
auf der Leiterbahnfolie 2 befindlichen Leiterbahnen, deren Eingangs
bzw. Ausgangssignale mit Hilfe eines Steckers 9 endseitig
eines Folienschwanzes 10 der Leiterbahnfolie 2 ins
Innere der Kraftfahrzeugtür übertragen
werden.
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Man erkennt ferner, dass die Leiteranordnung
bzw. Leiterbahnfolie 2 über
zwei integrierte Elektroden 11, 12 verfügt, die
als rechteckige Leiterbahnen auf der Leiterbahnfolie 2 realisiert
sind und vom Griffdom bis zum Lageransatz 4-reichen mögen. Im
Gegensatz zu den Bauelementen 7, 8 finden sich die
Elektroden 11, 12 jeweils auf der den Profilkörper 3 abgewandten
Oberfläche
der Leiterbahnfolie 2. Diese Oberfläche ist wegen der nach Innen
in die Ausnehmungen 6 weisenden Bauelemente 7, 8 glatt gestaltet.
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Die Elektrode
11 dient zur
Realisierung eines kapazitiven Näherungssensors
im Rahmen eines Keyless-Entry-Systems. Sobald sich eine berechtigte Person
der Elektrode
11 nähert, welche
auf der dem Kraftfahrzeug abgewandten Seite der Handhabe angeordnet
ist, ermöglicht
sie den Zugang zum Kraftfahrzeug ohne Benutzung eines elektronischen
oder mechanischen Schlüssels.
Denn wenn die betreffende Person von der Elektrode
11 sensiert
wird, findet ein Frage-Antwort-Dialog zwischen einer kraftfahrzeugseitigen
Steuer-/Auswerteelektronik und einem von der Person mitgeführten Transponder
statt. Nach erfolgreichem Frage-Antwort-Dialog werden die einzelnen
nicht dargestellten Kraftfahrzeugtürschlösser entriegelt. Das ist bekannt,
wozu im Einzelnen auf die
EP
1 235 190 A1 verwiesen sei.
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Die Elektrode 12 verwirklicht
zusammen mit einer zwischen der Handhabe 1 und der Kraftfahrzeugtür in den
Griffbereich eingeführten
Hand eines Bedieners einen weiteren Sensor, welcher auf Berührungen
reagiert. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels
sorgen solche Berührungen
dafür,
dass die angesprochenen Kraftfahrzeugtürverschlüsse (wieder) verriegelt werden.
Es versteht sich, dass nicht nur rechteckige Gestaltungen der Elektroden 11, 12 möglich sind,
sondern ebenso andere geometrische Ausgestaltungen wie runde oder
ovale Ausführungsformen
vom Erfindungsgedanken umfasst werden.
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Um die einwandfreie Positionierung
der Elektroden 11, 12 sicherzustellen, verfügt die Leiteranordnung 2 bzw.
Leiterbahnfolie 2 über
seitliche Laschen 13, die an zugehörigen Haken 14 des
Profilkörpers 3 verankert
werden. Dadurch findet eine feste Verbindung zwischen Leiterbahnfolie 2 und
Profilkörper 3 im
Rahmen einer Vormontage statt, wobei gleichzeitig eine gesamte Funktionsvorprüfung dieser
vormontierten Baueinheit 2, 3 vorgenommen werden
kann.
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Die Baueinheit 2, 3 lässt sich
nach der beschriebenen Vorkonfektionierung des Profilträgers 3 mit
der Leiterbahnfolie 2 in einer Grundschale 1a der Handhabe 1 positionieren.
Tatsächlich
ist im Rahmen des Ausführungsbeispiels
die Handhabe 1 zweiteilig ausgeführt und verfügt über eine
Grundschale 1a und die Deckelschale 1b. Das ist
jedoch nicht zwingend.
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Jedenfalls wird die Baueinheit aus
Leiterbahnfolie 2 und Profilkörper 3 in der Ausnehmung 5 in
der Grundschale 1a aufgenommen, und zwar unter Berücksichtigung
eines Mindestabstandes von ca. 1 mm gegenüber der Grundschale 1a.
Im Anschluss an die Positionierung in der Ausnehmung 5 wird
die Baueinheit 2, 3 in der Ausnehmung 5 vergossen
und die Deckelschale 1b mit der Grundschale 1a vereinigt,
beispielsweise durch Verclipsen, Verkleben (das heißt eine
stoffschlüssige
Verbindung) oder Verschrauben.
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Der Profilkörper 3 ist aus Kunststoff
gefertigt und verfügt über eine
metallische Beschichtung, welche zur Abschirmung der beiden Elektroden 11, 12 gegeneinander
dient. Anstelle einer metallischen Beschichtung mag der aus Kunststoff
gefertigte Profilkörper 3 auch
gänzlich
elektrisch leitfähig
ausgestaltet sein, indem in den Kunststoff elektrisch leitfähige Materialien
bei der Herstellung eingebracht werden. Herbei mag es sich um ein
Metallpulver oder auch Graphit handeln. Jedenfalls werden durch
diese Maßnahme
einwandfrei gegeneinander abgegrenzte elektrische Felder einerseits
für die
Annäherungssensierung
und andererseits für
die Berührungssensierung
definiert.
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In den 3 bis 6 ist die Montage der Deckelschale 1b bzw.
des An-/Einbauteiles 1b im Detail gezeigt. Die Deckelschale 1b verfügt über einen
oder mehrere Stege 15. Dabei steht der jeweilige Steg 15 ausweislich
der 3 bis 6 jeweils auf der Außenfläche des
An-/Einbauteils bzw. der Deckelschale 1b auf und ist zum
Bauteilinneren hin gerichtet. Die Deckelschale 1b verfügt über eine
metallisierte Oberfläche,
ist folglich wenigstens an der Oberfläche elektrisch leitend ausgebildet.
Ansonsten handelt es sich hierbei um ein Kunststoffspritzgussteil.
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Der folgerichtig ebenfalls mit einer
Metallschicht überzogene
Steg 15 fixiert bei der Montage der Deckelschale 1b eine
Lasche 16, welche ihrerseits den Leiter 2 oder
die Leiteranordnung 2 bzw. die Leiterbahnfolie 2 positioniert.
Zu diesem Zweck ist die Lasche 16 im Wesentlichen U-förmig ausgestaltet und
verfügt über zwei
Schenkel bzw. U-Schenkel 16a, 16b und eine Basis 16c.
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Im Rahmen des Ausführungsbeispiels
nach den 3 und 4 wird der eine Schenkel 16a mit
Hilfe einer Nase 17 am Profilkörper 3 gehalten, welcher – wie beschrieben – gleichzeitig
die Leiterbahnfolie 2 trägt. Der andere Schenkel 16b der
Lasche 16 fixiert demgegenüber die Leiterbahnfolie 2 bzw.
liegt an einer dortigen Kontaktstelle 18 an.
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Auf diese Lasche 16 wird
nun ein elektrisch leitfähiger
Kleber 19 aufgebracht, wobei die Lasche 16 über eine
entsprechende Vertiefung, Riffelung etc. verfügen mag, um eine gewünschte Tropfenbildung des
Klebers 19 zu begünstigen.
Es versteht sich, dass nur ein vorgegebenes Volumen des Klebers 19 auf
die Lasche 16 aufgebracht wird, beispielsweise 10 mm3, welches mit Hilfe einer volumetrisch und
teilautomatisch arbeitenden Dosierpistole geschehen kann.
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Wenn nun die Deckelschale 1b mit
der Grundschale 1a vereinigt wird, tauchen die beiden Stege 15 entsprechend
der 3 und 4 in den Kleber 19 ein.
Dadurch wird eine elektrische Verbindung von der mit einer Metallschicht überzogenen
und ansonsten aus Kunststoff bestehenden Deckelschale 1b über die
ebenfalls mit der Metallschicht überzogenen
Stege 15, den Kleber 19, die Lasche 16 und
die Kontaktstelle 18 schließlich zur Leiterbahnfolie 2 hergestellt.
Die Deckelschale 1b lässt
sich auf diese Weise folglich mit der Kraftfahrzeugmasse verbinden,
so dass sie eine Abschirmfunktion bezüglich der beiden Elektroden 11, 12 übernehmen
kann. Grundsätzlich
mag die Deckelschale 1b auch selbst als Elektrode beispielsweise
zur Darstellung des Näherungssensors
fungieren. Dann kann auf die Elektrode 11 verzichtet werden.
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Im Rahmen der Variante nach den 5 und 6 wird so vorgegangen, dass der Steg 15 in
eine Wanne 20 eintaucht, die im Profilkörper 3 bzw. dem Grundkörper ausgebildet
ist. Gleichzeitig taucht in diese Wanne 20 der eine Schenkel 16a der
Lasche 16 ein und wird hierin fixiert. Das kann mit Hilfe
einer nicht gezeigten Auskragung bzw. Nase ent sprechend der Nase 17 geschehen,
was jedoch nicht zwingend ist.
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Für
die elektrische Verbindung sorgt nun wiederum der elektrisch leitfähige Kleber 19,
welcher in die Wanne 20 vor der Montage der Deckelschale 1b eingebracht
worden ist. Das geschieht wiederum unter Einhaltung eines exakten
Volumens.
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Nach einer gewissen Härtezeit
hat der Kleber 19 seine Endfestigkeit erreicht, wobei jedoch
unverändert
Bewegungen des oder der Stege 15 gegenüber der Lasche 16 elastisch
aufgenommen werden. Bei dem Kleber mag es sich um einen solchen auf
Acrylatbasis handeln, in den Graphit oder Silber als Füllstoff
eingebracht wird, um die erforderliche elektrische Leitfähigkeit
sicherzustellen.
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Vom Erfindungsgedanken ist auch eine
Variante umfasst, bei welcher die Funktion zumindest einer der Elektroden 11, 12 von
dem An-/Einbauteil 1b bzw. der Deckelschale 1b der
Handhabe 1 übernommen
wird. Üblicherweise
wird man die Deckelschale 1b für die Annäherungssensierung einsetzen.
Die Deckelschale 1b übernimmt
also die Funktion der Elektrode 11 zur Realisierung eines
kapazitiven Nährungssensors,
wobei es grundsätzlich
auch denkbar ist, die Elektrode 11 mit der Deckelschale 1b zu
einer Gesamtelektrode für
die Näherungssensierung
zu kombinieren.
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Jedenfalls bietet diese Abwandlung
den weitergehenden Vorteil, dass die grundsätzlich aus Kunststoff hergestellte
Deckelschale 1b wenigstens im Bereich ihrer sichtbaren Außenseiten über eine Schicht
aus einem elektrisch leitfähigen
Kunststoff oder eine Metallschicht verfügt, die gleichzeitig als Basis
für eine
aufzubringende farbgebende Substanz dienen mag. Das heißt, die
betreffende elektrisch leitfähige
Schicht an der Oberfläche
des An-/Einbauteils 1b bzw. der Deckelschale 1b übernimmt
eine zweifache Funktion. Zum einen fungiert sie als eine Elektrode
eines kapazitiven Näherungssensors.
Zum anderen ist diese elektrisch leitfähige Schicht in der Lage, beispielsweise
elektrostatisch geladene Farbpartikel aufzunehmen, die anschließend durch
eine Wärmebehandlung
auf dem betreffenden Kunststoffformteil fixiert werden. Auf diese
Weise lässt
sich das An-/Einbauteil 1b von der Farbgebung her an das
jeweilige Kraftfahrzeug im ganzen anpassen und übernimmt zusätzlich die
beschriebene Abschirm-, Erdungs- und/oder Sensierungsfunktion.