DE10252635B4

DE10252635B4 - Snowboardbindung

Info

Publication number: DE10252635B4
Application number: DE10252635A
Authority: DE
Inventors: Mark Elkington
Original assignee: Goodwell International Ltd
Current assignee: Flow Sports Inc
Priority date: 2002-11-11
Filing date: 2002-11-11
Publication date: 2004-11-18
Anticipated expiration: 2022-11-12
Also published as: EP1417990B1; US6938913B2; US20040113392A1; JP2004160227A; ATE392238T1; EP1417990A1; JP4184922B2; DE50309617D1; DE10252635A1

Abstract

Snowboardbindung zur Befestigung eines Stiefels an einem Snowboard mit
einem Chassis,
einem an dem Chassis befestigten Fersenelement und
einem, die Oberseite des Stiefels teilweise übergreifenden einzigen Ristelement pro Stiefel, das sich von dessen Zehenbereich bis mindestens zu dessen Ristbereich erstreckt
und im Zehenbereich und im Ristbereich jeweils durch ein Zugseil mit dem Chassis verbunden ist, wobei die Zugseile mittels einer gemeinsamen Spannvorrichtung für alle Zugseile spannbar und lösbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gemeinsame Spannvorrichtung (8) unabhängig von einem Verschwenken des Fersenelementes (3) am Chassis (2) oder am Ristelement (4) befestigt ist und
daß die Spannvorrichtung (8) einen drehbaren Wickeldorn (15) aufweist, auf den die Zugseile (6, 9) aufwickelbar sind sowie eine Arretierungsvorrichtung (23) zur Arretierung des Wickeldorns (15).

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Snowboardbindung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Eine solche Snowboardbindung ist aus der US-PS 5,556,123 bekannt. Diese Snowboardbindung hat ein Chassis, ein daran schwenkbar befestigtes Fersenelement und ein die Oberseite des Stiefels übergreifendes einziges Ristelement pro Stiefel, das sich vom Zehenbereich bis mindestens zu dessen Ristbereich erstreckt. Das Ristelement wird von zwei dieses übergreifenden Zugseilen gehalten, die über Umlenkungen mit einer gemeinsamen Spannvorrichtung verbunden sind, die an dem schwenkbaren Fersenelement befestigt ist. Beim Hochklappen des Fersenelementes werden die Zugseile gespannt und ziehen das Ristelement nach unten gegen den Rist des Stiefels. Die Spannvorrichtung ist mittels eines Zahnriemens in ihrer Länge einstellbar. Die Einstellung erfolgt normalerweise nur einmal, um die Bindung an den Schuh anzupassen. Eine nachträgliche Einstellung ist bei geschlossener Bindung und eingeführtem Schuh wegen der auf die Zugseile wirkenden relativ hohen Kräfte kaum möglich und wird daher in der Praxis nur bei geöffneter Bindung vorgenommen. Dies bedeutet, dass die Bindung erst geöffnet, dann die Länge der Zugseile eingestellt und dann die Bindung wieder geschlossen werden muß. Für ein feinfühli ges Einstellen muß in der Praxis dieser Vorgang mehrfach wiederholt werden.

Die DE 197 39 223 C2 zeigt eine Snowboardbindung mit ähnlichem Ristelement, das über vier Zugseile, die jeweils an Seitenkanten des Ristelementes befestigt sind, mit dem Chassis verbunden ist. Die beiden hinteren Zugseile sind mit einem Auftrittselement verbunden, welches beim Niederdrücken der Ferse des Stiefels die beiden hinteren Zugseile spannt und damit das Ristelement gegen den Stiefel drückt. Die Länge der Zugseile ist mittels einer Gewindeschraube und/oder mehreren gestuften Einhängevorrichtungen an dem Ristelement einstellbar. Auch hier ist die Einstellung der Länge der Zugseile und damit der Spannkraft des Ristelementes nur bei geöffneter Bindung möglich.

Aus der WO 00/76602 A2 ist eine Snowboardbindung mit einer Grundplatte bekannt, die auf der Oberfläche eines Snowboards angeschraubt wird und zwei seitlich hochstehende Seitenwangen hat. An diese Seitenwangen sind zwei Riemen befestigt, von denen der eine den Rist und der andere den Zehenbereich eines in die Bindung einsetzbaren Stiefels übergreift. Beide Riemen sind dabei über Seilzüge mit beiden Seitenwangen verbunden und mittels eines Spannelementes, das die Seilzüge auf einen Wickeldorn aufwickelt, spannbar, wodurch die wirksame Länge der den Stiefel übergreifenden Riemen justierbar ist. Die Seilzüge sind unter Bildung beidseitiger Schlaufen je zweifach über die Riemen geführt und das Spannelement ist am jeweiligen Riemen befestigt.

Bei der DE 91 13 766 U1 und der US 5,727,797 sind die Riemen über einen Ratschenmechanismus und Zahnriemen mit den Seitenwangen verbunden und mittels des Ratschenmechanismus spannbar.

Aus der US 5,556,123 und der US 5,971,423 (Fig. 13) ist es bekannt, statt zweier Riemen, die den Schuh übergreifen, ein einziges Ristelement zu verwenden, das sich vom Zehenbereich bis zum Ristbereich des Stiefels erstreckt. Die Verbindung dieses Ristelementes mit der Grundplatte erfolgt über Seilzüge, die entweder das Ristelement vollständig übergreifen ( US 5,556,123 ) oder nahe den Seitenkanten des Ristelementes angebracht sind ( US 5,971,423 ). Bei beiden Schriften sind die Seilzüge mit einem schwenkbar an der Grundplatte angelenkten Fersenelement (sog. Highback) verbunden und über zusätzliche Mittel, wie eine Spannschraube oder einen verstellbaren Zahnriemen, in ihrer Länge justierbar. Das eigentliche Spannen der Seilzüge erfolgt dort durch Verschwenken des Fersenelementes.

Die Einstellung der Lage und damit der wirksamen Länge des Ristriemens ist in der Praxis mühsam und kann entweder nicht feinfühlig genug durchgeführt werden oder erfordert mehrere Einstellvorgänge. Andererseits ist es Wunsch vieler Fahrer, nach einer Abfahrt die Bindung, d.h. den Ristriemen zu lockern, aber trotzdem, beispielsweise für die Auffahrt in einem Schlepplift, noch fest genug in der Bindung gehalten zu sein, was mit den oben beschriebenen bekannten Bindungen schwer durchzuführen ist und zumindest dann sehr umständlich.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, die eingangs beschriebene Snowboardbindung dahingehend zu verbessern, daß ein feinfühliges Einstellen der wirksamen Länge des Ristriemens einfach möglich ist.

Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Das Grundprinzip der Erfindung liegt darin, ein einziges Ristelement pro Stiefel mit mehreren, insbesondere mindestens zwei Spannseilen zu fixieren, aber trotzdem nur eine einzige Spannvorrichtung zu verwenden, die unabhängig vom Fersenelement ist. Mit der einzigen Spannvorrichtung kann das Ristelement in einem Arbeitsgang gespannt oder gelockert werden. Die durch das Fersenelement bestimmte Vorlage wird dadurch nicht verändert. Nach der Erfindung hat die Spannvorrichtung einen drehbaren Wickeldorn, auf den die Zugseile aufgewickelt werden. Durch geeignete Dimensionierung des Wickeldornes und eines damit gekoppelten Drehknopfes kann ein Übersetzungsverhältnis gewählt werden, da es bei geringem Kraftaufwand durch den Benutzer hohe Spannkräfte ermöglicht.

Die Zugseile können ein beliebiges Element sein, das die Anforderung erfüllt, Zugkräfte übertragen zu können und aufwickelbar zu sein. Hierfür kommen beispielsweise Metalldrähte, Kunststoffseile, Bänder und dergleichen in Frage. Die Spannvorrichtung kann an der Seitenwange der Grundplatte, am Ristelement oder auch am Fersenelement angebracht sein.

Die Spannvorrichtung hat einen drehbaren Wickeldorn und einen drehbaren Betätigungsknopf oder -hebel. Die jeweilige Drehstellung des Wickeldornes ist arretierbar, beispielsweise durch eine oder mehrere Sperrklinken und einer Rastverzahnung. Selbstverständlich sind auch andere bekannte Arretierungseinrichtungen verwendbar, die formschlüssig oder auch reibschlüssig den Wickeldorn in beliebiger Drehstellung festhalten bzw. arretieren.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt:
1 eine schematische Seitenansicht einer Snowboardbindung nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
2 eine Abbildung ähnlich 1 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
3 eine Abbildung ähnlich 1 nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
4 einen Querschnitt eines Ausführungsbeispieles einer Spannvorrichtung; und
5 einen Schnitt längs der Linie A-A der 5.
Zunächst sei auf 1 Bezug genommen. Die Snowboardbindung hat ein Chassis mit eine Grundplatte 1, die in bekannter Weise an der Oberfläche eines Snowboards befestigt wird, was üblicherweise durch Anschrauben erfolgt. Integrierter Bestandteil des Chassis sind senkrecht von der Grundplatte 1 abstehende Seitenwangen 2, die beidseitig des zu haltenden Stiefels 5 an der eigentlichen Grundplatte 1 angebracht sind. Diese Seitenwangen 2 haben mehrere Funktionen, nämlich unter anderem seitliche Führung des Stiefels, Halterung eines üblicherweise schwenkbar an den Seitenwangen 2 befestigten Fersenteiles 3 und Halterung eines einzigen Ristriemens 4, welcher sich vom vorderen Zehenbereich 51 des Stiefels 5 bis über den Ristbereich 5b erstreckt und teilweise noch in den Schaftbereich 5c übergeht. Obwohl also nicht nur der Rist sondern auch der Zehenbereich und ggf. auch ein Schaftteil überdeckt werden, sei er hier als Ristriemen bezeichnet. Dieser Ristriemen 4 ist über Zugseile 6 und 9 an mindestens einer Seitenwange 2 befestigt, wofür eine Vielzahl von Varianten möglich ist, die nachfolgend beschrieben werden. Bei einer Variante ist das Zugseil 6 im Bereich einer Kante des Ristriemens 4 in dessen Zehenbereich befestigt, was durch einen Befestigungspunkt 7 dargestellt ist. Das Zugseil 6 kann beispielsweise angenietet, angenäht, angeschraubt, durch eine Öse hindurchgesteckt werden oder in sonstiger bekannter Weise befestigt werden. Das Zugseil 6 führt dann über an der Seitenwange 2 angebrachte Umlenkrollen 11a und 11b zu einer Spannvorrichtung 8, die hier am Ristelement 4 befestigt ist und zwar etwa in dessen Mitte.
In entsprechender Weise ist ein zweites Zugseil 9 im Ristbereich 5b an dem Ristelement 4 angebracht und zwar an einem Befestigungspunkt 10, der ebenfalls nahe der Kante des Ristriemens liegt. Auch das zweite Zugseil 9 ist über Umlenkrollen 12a und 12b an der Seitenwange 2 umgelenkt und ebenfalls zu der Spannvorrichtung 8 geführt. Durch Spannen der Spannvorrichtung 8 werden somit beide Zugseile 6 und 9 gespannt.
Die Zugseile 6 und 9 können auch, wie durch die Bezugszeichen 6' und 9' und die gestrichelten Linien angedeutet, über das Ristelement 4 geführt sein und dieses vollständig übergreifen. Auf der gegenüberliegenden Seite können die Enden der Zugseile 6' und 9' entweder fest an der gegenüberliegenden Seitenwange befestigt sein oder sie können, wie in 1 für die sichtbare Seite abgebildet ist, auch auf die gegenüberliegende Seite über entsprechend Umlenkrollen geführt und zur Spannvorrichtung 8 laufen, wo dann vier Enden von zwei Zugseilen münden.
Im Ausführungsbeispiel der 2 bedient ebenfalls eine gemeinsame Spannvorrichtung 8, die an der Seitenwange 2 befestigt ist, zwei Zugseile 6 und 9, die jeweils nahe der Seitenkante des Ristriemens 4 in Befestigungspunkten 7 und 10 befestigt sind und über an der Seitenwange 2 befestigte Umlenkrollen 11 und 12 zur Spannvorrichtung 8 laufen. Auch hier können die Zugseile, wie durch die gestrichelten Abschnitte 6' und 9' angedeutet, den Ristriemen 4 vollständig übergreifen.
Beim Ausführungsbeispiel der 3 sind die Zugseile 6 und 9 von den Umlenkrollen 11 und 12 direkt zur mittig auf dem Ristriemen 4 angeordneten Spannvorrichtung 8 geführt, d.h. die Umlenkrollen 11b und 12b der 1 sind fortgelassen. Ansonsten entspricht dieses Ausführungsbeispiel dem der 1.
Die Spannvorrichtung der 4 hat ein topfförmiges Gehäuse 12 mit einem im wesentlichen ebenen Boden 13, der an der Bindung, also insbesondere der Seitenwange 2 oder dem Ristriemen 4 befestigt wird. Das Gehäuse 12 hat einen nach innen ragenden, zylindrischen Vorsprung 14, der als Führung bzw. Lager für einen Wickeldorn 15 dient, der einstückig mit einem Gehäusedeckel 1G verbunden ist, der mit einem ringförmigen Bereich 17 das Gehäuse 12 umgreift und auch dort damit geführt und gelagert ist. Das Gehäuse 12 hat hier zwei Öffnungen 18 und 19, durch die Zugseile 6 und 9 in das Innere des Gehäuses gelangen und auf den Wickeldorn 15 aufgewickelt werden können. Die jeweiligen Enden der Zugseile 6 und 9 sind an dem Wickeldorn 15 befestigt. Am Wickeldorn 15 können Führungsscheiben 20, 21, 22 angebracht sein, die für ein geordnetes Aufwickeln der Zugseile 6 und 9 sorgen, wenn der Wickeldorn 15 gedreht wird.
Am Deckel 1G ist eine Sperrklinke 23 mittels eines Stiftes 24 schwenkbar gelagert, wobei die Sperrklinke durch eine Feder 25, die hier eine Blattfeder ist, mit dem Ende, das einen Rasthaken 26 aufweist, radial nach innen gedrückt wird. Das Gehäuse 13 hat eine der Breite der Sperrklinke 23 entsprechende Vertiefung 27, in der eine Rastverzahnung 28 angebracht ist. Der Haken 26 greift dabei in diese Rastverzahnung 28 ein, so daß eine Arretierung erreicht wird in der Weise, daß der Deckel 27 bei wirksamer Sperrklinke nur in einer Drehrichtung, nämlich der Spannrichtung gedreht werden kann.
Zum Lösen wird der Rasthaken 23 gegen die Kraft der Feder 25 um die Achse 24 geschwenkt, bis der Haken 26 außer Eingriff mit der Rastverzahnung 28 kommt. Um dieses Schwenken zu ermöglichen, hat der Deckel 17 im Bereich des Rasthakens 23 eine Aussparung 29, über welche das hintere Ende des Rasthakens 23 von außen zugänglich ist und der Rasthaken in beschriebener Weise geschwenkt werden kann.
Im Ausführungsbeispiel der 5 sind zwei einander gegenüberliegende Rasthaken gezeigt, wobei die entsprechenden Teile des zweiten Rasthakens mit einem Strich bezeichnet sind.
Selbstverständlich können auch andere Konstruktionen von Spannvorrichtungen, die ein Zugseil aufwickeln, verwendet werden. Will man höhere Spannkräfte aufbringen, so kann auch eine Getriebeuntersetzung mit Zahnrädern vorgesehen sein.

Claims

Snowboardbindung zur Befestigung eines Stiefels an einem Snowboard mit einem Chassis, einem an dem Chassis befestigten Fersenelement und einem, die Oberseite des Stiefels teilweise übergreifenden einzigen Ristelement pro Stiefel, das sich von dessen Zehenbereich bis mindestens zu dessen Ristbereich erstreckt und im Zehenbereich und im Ristbereich jeweils durch ein Zugseil mit dem Chassis verbunden ist, wobei die Zugseile mittels einer gemeinsamen Spannvorrichtung für alle Zugseile spannbar und lösbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Spannvorrichtung (8) unabhängig von einem Verschwenken des Fersenelementes (3) am Chassis (2) oder am Ristelement (4) befestigt ist und daß die Spannvorrichtung (8) einen drehbaren Wickeldorn (15) aufweist, auf den die Zugseile (6, 9) aufwickelbar sind sowie eine Arretierungsvorrichtung (23) zur Arretierung des Wickeldorns (15).
Snowboardbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierungsvorrichtung eine federvorgespannte Sperrklinke (23) aufweist sowie eine Rastverzahnung (28).
Snowboardbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugseile (6, 9) an einer Seitenkante des Ristelementes (4) befestigt sind.