Die vorliegende Erfindung löst dieses
technische Problem durch die Bereitstellung eines isolierten Nucleinsäuremoleküls ausgewählt aus
der Gruppe umfassend:
- a) ein Nucleinsäuremolekül umfassend eine Nucleotidsequenz
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID Nr. 1 – 8 oder deren komplementären Nucleotidsequenzen,
- b) ein Nucleinsäuremolekül, welches
mit einer Nucleotidsequenz gemäß a) unter
stringenten Bedingungen hybridisiert,
- c) ein Nucleinsäuremolekül umfassend
eine Nucleotidsequenz, die eine ausreichende Homologie aufweist, um
zu einer Nucleotidsequenz gemäß a) oder
b) funktionsanalog zu sein,
- d) ein Nucleinsäuremolekül, das in
Folge des genetisches Codes zu einer Nucleotidsequenz gemäß a) – c) degeneriert
ist und
- e) ein Nucleinsäuremolekül gemäß einer
Nucleotidsequenz nach a) – d),
welches durch Deletionen, Additionen, Substitutionen, Translokationen,
Inversionen und/oder Insertionen modifiziert und funktionsanalog zu
einer Nucleotidsequenz gemäß a) bis
d) ist.
Es war überraschend, dass die erfindungsgemäßen Nucleinsäuremoleküle mit Entzündungen,
insbesondere chronischen Entzündungen,
Autoimmunerkrankungen, Läsionen,
allgemeinen Wunden und Transplantat-Reaktionen, insbesondere mit
Transplantatrejektionen oder anderen Transplantatdysfunktionen sowie dem
Ausbleiben dieser – als
Form der Transplantattoleranz – assoziiert
sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Nucleinsäuremolekül, das eine
ausreichende Homologie aufweist, um zu einer Nucleotidsequenz ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus SEQ ID Nr. 1-8 oder deren komplementären Nucleotidsequenzen
funktionsanalog zu sein, zumindest zu 40% homolog. Im Sinne der
Erfindung heißt,
um zu den genannten Nucleotidsequenzen bzw. den mit diesen Nucleotidsequenzen
hybridisierenden Sequenzen funktionsanalog zu sein, dass die Homologen
bei Transplantat-Reaktionen
ein Verhalten zeigen, das Rückschlüsse auf
das Transplantat und dessen Verhältnis
zum Empfängerorganismus
zulässt.
Funktionsanaloge Sequenzen sind im
Sinne der Erfindung all jene Sequenzen, die der Fachmann als gleichwirkend
identifizieren kann. Beispielsweise ist es möglich, dass der Fachmann in
verschiedenen Versuchstieren, wie z.B. der Ratte oder dem Kaninchen,
erfindungsgemäße Nucleinsäuremoleküle identifiziert und
so aufgrund von Homologie-Untersuchungen
in der Lage ist, funktionsanaloge Strukturen in anderen Organismen,
wie beispielsweise Schimpansen oder Hunden, zu identifizieren. Selbstverständlich ist
es auch möglich,
dass der Fachmann aufgrund seiner Kenntnis der in der Maus oder
Ratte gefundenen Nucleinsäuremoleküle auch
in humanen Patienten Analoge und Homologe aufgrund von Homologie-
oder Analogie-Untersuchungen detektiert. Weiterhin ist es möglich, dass
der Fachmann im humanen Bereich isolierte erfindungsgemäße Nucleinsäuremoleküle in spezifischen
Versuchstieren detektiert, mit denen bestimmte Transplantationsreaktionen
untersucht werden können,
wie beispielsweise in Schweinen oder auch in wirbellosen Organismen,
wie z.B. Nematoden bzw. anderen Organismen, die für spezifische
Fragestellungen der Transplantationsbiologie herangezogen werden
können.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung weist das Nucleinsäuremolekül mindestens
60%, vorzugsweise 70%, bevorzugt 80%, ganz besonders bevorzugt 90%
Homologie zu einem Nucleinsäuremolekül umfassend
eine Nucleotidsequenz ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID Nr. 1-8 oder deren komplementären Nucleotidsequenzen auf,
wobei dieses Nucleinsäuremolekül eine biologische
Aktivität
wie die unter SEQ 2D Nr. 1-8 aufgezeigten Sequenzen oder deren komplementären Sequenzen
aufweist.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Nucleinsäuremolekül eine genomische
DNA, eine cDNA und/oder eine RNA. Besonders bevorzugt ist das Nucleinsäuremolekül eine mRNA.
Die Erfindung betrifft auch einen
Vektor, der ein erfindungsgemäßes Nucleinsäuremolekül umfasst. Weiterhin
betrifft die Erfindung auch eine Wirtszelle, die den Vektor im erfindungsgemäßen Vektor
umfasst. Die Erfindung betrifft auch ein Polypeptid, was durch erfindungsgemäßes Nucleinsäuremolekül kodiert
wird.
Die Erfindung betrifft auch ein Erkennungsmolekül, das gegen
das Nucleinsäuremolekül, den Vektor, die
Wirtszelle und/oder das Polypeptid gerichtet ist. Erkennungssubstanzen
im Sinne der Erfindung sind Moleküle, die mit den genannten Strukturen
wie Nucleinsäuremolekülen oder
-sequenzen, Vektoren, Wirtszellen und/oder Polypeptiden bzw. deren
Fragmenten wechselwirken können;
insbesondere so wechselwirken, dass eine Detektion dieser Strukturen
möglich
ist. Die Erkennungssubstanzen können
insbesondere spezifische Nucleinsäuren sein, die mit den genannten
Nucleinsäuremolekülen binden,
aber auch Antikörper,
Floureszenzmarker, markierte Kohlenhydrate oder Lipide, Antisense-Konstrukte,
cDNA oder mRNA-Moleküle
bzw. deren Fragmente. Es ist selbstverständlich auch möglich, dass
die Erkennungssubstanzen nicht Proteine oder Nucleinsäuren bzw.
Antikörper
sind, sondern gegen diese gerichtete Antikörper.
Die Erkennungssubstanzen können in
solch einem Fall insbesondere sekundäre Antikörper sein.
In einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung sind die Erkennungsmoleküle ein Antikörper, ein Antikörperfragment
und/oder ein Antisensekonstrukt, insbesondere ein RNA-Interferenzmolekül.
Die Autoantikörper im Sinne der Erfindung
binden die erfindungsgemäßen Polypeptide
spezifisch. Die Antikörper
können
auch modifizierte Antikörper
sein (z.B. oligomere, reduzierte, oxidierte und markierte Antikörper). Der
in der vorliegenden Beschreibung verwendete Begriff Antikörper umfasst
sowohl intakte Moleküle als
auch Autoantikörper-Fragmente, wie Fab,
F(ab')2 und Fv, die bestimmte Epitop-Determinanten der
Polypeptide binden können.
Bei diesen Fragmenten ist die Fähigkeit
des Antikörpers
zur selektiven Bindung seines Antigens oder Rezeptors teilweise
erhalten geblieben, wobei die Fragmente wie folgt definiert sind:
- (1) Fab, das Fragment, das ein monovalentes
Antigenbindungsfragment eines Antikörper-Moleküls enthält, lässt sich mittels Spaltung eines
ganzen Antikörpers
mit dem Enzym Papain erzeugen, wobei eine intakte leichte Kette
und ein Teil einer schweren Kette erhalten werden;
- (2) das Fab'-Fragment eines Antikörper-Moleküls lässt sich mittels Behandlung
eines ganzen Antikörpers mit
Pepsin und anschließender
Reduktion gewinnen, wobei eine intakte leichte Kette und ein Teil
der schweren Kette erhalten werden; pro Antikörper-Molekül werden zwei Fab'-Fragmente
erhalten;
- (3) F(ab')2, das Fragment des Antikörpers, das
sich mittels Behandlung eines ganzen Antikörpers mit dem Enzym Pepsin
ohne anschließende
Reduktion erhalten lässt;
F(ab')2 ist eine Dimer von zwei Fab'-Fragmenten,
die durch zwei Disulfid-Bindungen zusammengehalten werden;
- (4) Fv, definiert als gentechnisch verändertes Fragment, das den variablen
Bereich der leichten Kette und den variablen Bereich der schweren
Kette enthält
und in Form von zwei Ketten exprimiert wird; und
- (5) Einzelketten-Antikörper
(„SCA"),
definiert als gentechnisch verändertes
Molekül,
das den variablen Bereich der leichten Kette und den variablen Bereich
der schweren Kette enthält,
die durch einen geeigneten Polypeptid-Linker zu einem genetisch
fusionierten Einzelketten-Molekül
verbunden sind.
Der in der vorliegenden Erfindung
verwendete Begriff Epitop bedeutet eine beliebige Antigen-Determinante
auf dem Polypeptid. Epitop-Determinanten bestehen normalerweise
aus chemisch aktiven Oberflächen-Gruppierungen
von Molekülen,
wie Aminosäuren
oder Zucker-Seitenketten, und besitzen normalerweise sowohl spezifische
Merkmale der dreidimensionalen Struktur als auch spezifische Ladungsmerkmale.
Die Erfindung betrifft auch Vakzine,
die das Nucleinsäuremolekül, den Vektor,
die Wirtszelle, das Polypeptid und/oder das Erkennungsmolekül gegebenenfalls
mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfassen. Bei dem pharmazeutisch akzeptablen Träger handelt es sich um an sich
bekannte pharmazeutische Hilfs- und/oder Zusatzstoffe. Bei diesen,
dem Fachmann an sich bekannten Zusatz- und Trägerstoffen, kann es sich auch
um Liposomen bzw. um in der Gentechnik bekannte Strukturen bzw.
Lösungen
und/oder Puffergemische oder um andere Substanzen aus dem Bereich
der Galenik handeln.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zur Detektion von Tranplantat-Reaktionen in einer Probe von einem
Patienten, wobei in der Probe ein Level von. mindestens einem Nucleinsäuremolekül ausgewählt aus der
Gruppe umfassend:
- a) ein Nucleinsäuremolekül umfassend eine Nucleotidsequenz
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID Nr. 1 – 8 oder deren komplementären Nucleotidsequenzen,
- b) ein Nucleinsäuremolekül, welches
mit einer Nucleotidsequenz gemäß a) unter
stringenten Bedingungen hybridisiert,
- c) ein Nucleinsäuremolekül umfassend
eine Nucleotidsequenz, die eine ausreichende Homologie aufweist, um
zu einer Nucleotidsequenz gemäß a) oder
b) funktionsanalog zu sein,
- d) ein Nucleinsäuremolekül, das in
Folge des genetisches Codes zu einer Nucleotidsequenz gemäß a) – c) degeneriert
ist und
- e) ein Nucleinsäuremolekül gemäß einer
Nucleotidsequenz nach a) – d),
welches durch Deletionen, Additionen, Substitutionen, Translokationen,
Inversionen und/oder Insertionen modifiziert und funktionsanalog zu
einer Nucleotidsequenz gemäß a) bis
d) ist
bestimmt und der Level mit einem
Kontroll-Level einer Vergleichsprobe von einem gesunden Patienten verglichen
wird, wobei durch einen modifizierten Level in der Probe im Vergleich
zu dem Kotroll-Level die Transplantat-Reaktionen – was auch
das Fehlen selbiger als Toleranz einschließt – detektiert wird.
Als Transplantat-Reaktion im Sinne
der Erfindung wird demgemäß jede physiologische
und pathophysiologische Wechselwirkung des Tranplantates mit dem
Empfängerorganismus
aber auch jede isolierte Reaktion innerhalb des Transplantates verstanden.
Die Transplantat-Reaktion kann daher im Sinne der Erfindung eine
Toleranz sein bzw. eine Abstoßung
des Transplantates. Demgemäß ist eine
Transplantat-Reaktion im Sinne der Erfindung auch ein nicht pathologischer,
d.h. ein normaler oder gesunder, Zustand, in dem sich das Transplantat
selbst und in Bezug auf den Empfängerorganismus
befinden kann. Eine Probe im Sinne der Erfindung ist die Bezeichnung
für ein
durch Probenentnahme entnommenes biologisches Gut oder eines Teiles bzw.
einer kleinen Menge eines solchen, dessen Beschaffenheit chemisch,
biologisch, klinisch oder ähnlich geprüft werden
soll. Die Probenentnahme aus dem Patienten bzw. aus gewonnenen humoralen
oder zellulären Bestandteilen
des Patienten erfolgt insbesondere so, dass die entnommene Teilmenge
einem Durchschnitt der gesamten Menge entspricht. Die durch Untersuchung
der Probe ermittelten Merkmale dienen der Beurteilung der durch
die Probe erfassten Menge, die Rückschlüsse auf
die Gesamtmenge, z.B. ein gesamtes tranplantiertes Organ, wie Leber,
Milz, Blut oder aber auch von nicht transplantierten Bestandteilen,
wie z.B. dem Immunsystem, zulässt.
Für die
Untersuchung können
die Proben durch Mischen, Zerteilen, Zerkleinern, Zugabe von Enzymen
oder Markern bzw. anders vorbehandelt werden. Dem Fachmann sind
verschiedene Möglichkeiten
der Vorbehandlung der Proben bekannt. Selbstverständlich kann
es auch vorgesehen sein, dass die Probe so entnommen wird, dass
sie keinem Durchschnitt der gesamten Menge entspricht. Eine Probe
können
alle biologischen und nichtbiologischen Materialien sein, wie biologische
Gewebe und Flüssigkeiten,
wie beispielsweise Blut, Lymphe, Urin, Gehirnflüssigkeit und andere.
Ein Transplantat im Sinne der Erfindung
ist ein transplantiertes oder zu transplantierendes Organ, Gewebe
oder eine Zelle bzw. eine Zellansammlung. Im Sinne der Erfindung
können
Transplantate jedoch auch bestimmte Implantate sein, die aus Stoffen
bzw. Teilen bestehen, die zur Erfüllung bestimmter Ersatzfunktionen
für einen
begrenzten Zeitraum oder auf Lebenszeit in einen Körper eingebracht
werden. Die Implantate können
beispielsweise aus anorganischer Materie bestehen, die mit organischen
Substanzen, wie beispielsweise Knorpel oder Knochenzellen, beschichtet
ist.
Unter einer Transplantatabstoßung gemäß der Erfindung
ist die Induktion einer Immunreaktion des Empfängers auf das Transplantat
zu verstehen, wobei eine Immunreaktion des Empfängers eine spezifische Schutz-
oder Abwehrreaktion des Körpers
gegen die Antigene bzw. andere Strukturen des Transplantates ist.
Ein Patient im Sinne der Erfindung
ist jeder Organismus, der ein Transplantat umfasst, insbesondere ein
humaner Organismus. Ein gesunder Patient im Sinne der Erfindung
ist ein Patient, dessen Zustand es erlaubt, als Referenz für das vorliegende
Verfahren verwendet zu werden. Gesund im Sinne der Erfindung muss nicht
die völlige
Abwesenheit von Krankheiten, Transplantaten oder pathogenen Veränderungen
bedeuten. Der gesunde Patient stellt entweder einen einzelnen Patienten
oder eine Durchschnittsmenge von Patienten dar, die als Vergleichsgruppe
dergestalt dienen können,
dass eine Veränderung
des Levels der genannten Nucleinsäuremoleküle oder der Struktureng für die sie
kodieren bzw. den Erkennungssubstanzen bestimmt werden kann. Eine
Modifikation des Levels im Vergleich zum Kontrolllevel heißt, dass
die genannten Nucleinsäuremoleküle bzw.
die oben genannten Immunmarker, wie insbesondere die Peptide oder
die Erkennungssubstanzen, in ihrer Konzentration oder Aktivität als Protein,
als Nucleinsäuremolekül oder als
Antikörper
detektierbare Veränderungen
gegenüber
dem Kontroll-Level aufweisen.
In einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung ist das Transplantat ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Lunge, Milz, Herz, Leber, Pankreas und/oder von Geweben, insbesondere
Inseln, Aorten, Knorpeln. Selbstverständlich ist es möglich, dass
die jeweils aufgezeigten Organe bzw.
Gewebestrukturen allein oder in Kombination
transplantiert werden können.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Level als eine DNA-, eine RNA-Konzentration,
eine Genexpression, eine Kopienanzahl einer Nucleinsäure, eine
Peptidkonzentration, eine Peptidaktivität und/oder als eine Konzentration
von Isoformen bestimmt. Mit Vorteil kann der Fachmann verschiedene
Möglichkeiten
wählen,
um den Level von mindestens einem Nucleinsäuremolekül zu bestimmen. Eine Möglichkeit
ist beispielsweise die Bestimmung der Peptidkonzentration, die durch
das Nucleinsäuremolekül kodiert
werden, mit spektrografischen. Methoden. Es ist jedoch auch möglich, den
Level auf der RNA- bzw. DNA-, insbesondere mRNA- und/oder cDNA-Ebene
zu bestimmen oder beispielsweise über die Aktivität der durch
sie kodierten Proteine und/oder Peptide bzw. deren Fragmente. Es
ist selbstverständlich
möglich, dass
der Level nur in dem Transplantat oder in Teilstücken desselben innerhalb oder
außerhalb
des Körpers bestimmt
wird bzw. dass er in dem umgebenden Gewebe bzw. Körperflüssigkeiten
bzw. in Biopsiematerialien oder in Flüssigkeiten, wie beispielsweise
Urin, Lymphe oder Blut, detektiert wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Level als eine mRNA-Konzentration bestimmt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Transplantatreaktion eine Rejektionskrise,
eine Abstoßungsreaktion,
ein Abstoßungsverlauf,
eine Toleranzreaktion und/oder ein Toleranzverlauf, der durch das
erfindungsgemäße Verfahren
detektiert wird. Der Abstoßungsverlauf
und die Abstoßungsreaktion
können
beispielsweise klinisch bzw. subklinisch verlaufen. Eine Toleranz
im Sinne der Erfindung ist beispielsweise eine lang anhaltende normale
Funktion des transplantierten Organs ohne Serumkreatininanstieg
bzw. Proteinurie über
mehr als 100, bevorzugt 200, ganz besonders bevorzugt 300 Tage.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird durch einen verminderten Level eines Nucleinsäuremoleküls umfassend
eine Nucleotidsequenz ausgewählt
aus der Gruppe umfassend
- a) ein Nucleinsäuremolekül umfassend eine Nucleotidsequenz
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ 2D Nr. 3 und SEQ ID Nr. 7 oder
deren komplementären
Nucleotidsequenzen,
- b) ein Nucleinsäuremolekül, welches
mit einer Nucleotidsequenz gemäß a) unter
stringenten Bedingungen hybridisiert,
- c) ein Nucleinsäuremolekül umfassend
eine Nucleotidsequenz, die eine ausreichende Homologie aufweist, um
zu einer Nucleotidsequenz gemäß a) oder
b) funktionsanalog zu sein,
- d) ein Nucleinsäuremolekül, das in
Folge des genetisches Codes zu einer Nucleotidsequenz gemäß a) – c) degeneriert
ist und
- e) ein Nucleinsäuremolekül gemäß einer
Nucleotidsequenz nach a) – d),
welches durch Deletionen, Additionen, Substitutionen, Translokationen,
Inversionen und/oder Insertionen modifiziert und funktionsanalog zu
einer Nucleotidsequenz gemäß a) bis
d) ist
die Abstoßungsreaktion, der Abstoßungsverlauf
und/oder die Rejektionskrise detektiert. Ein Abstoßungsverlauf
kann beispielsweise der Verlauf einer Abstoßungsreaktion mit bzw. ohne
Medikamentengabe sein, wobei diese Medikamente beispielsweise immunsuppressierende
Substanzen sein können.
Mit Vorteil kann durch den verminderten Level der Nucleotidsequenzen
bzw. deren komplementären
Nucleotidsequenzen bzw. Nucleinsäuremolekülen, welche
mit diesen Nucleotidsequenzen unter stringenten Bedingungen hybridisieren
oder Nucleotidsäuremoleküle, die
eine ausreichende Homolgie aufweisen, um zu den genannten Nucleotidsequenzen
funktionsanalog zu sein, bestimmt werden, ob das Transplantat selbst
oder in Bezug auf den Empfängerorganismus
zu unphysiologischen bzw. pathologischen Prozessen neigt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird durch einen erhöhten Level eines Nucleinsäuremoleküls umfassend
eine Nucleotidsequenz ausgewählt
aus der Gruppe umfassend
- a) ein Nucleinsäuremolekül umfassend eine Nucleotidsequenz
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 2 oder
deren komplementären
Nucleotidsequenzen,
- b) ein Nucleinsäuremolekül welches
mit einer Nucleotidsequenz gemäß a) unter
stringenten Bedingungen hybridisiert,
- c) ein Nucleinsäuremolekül umfassend
eine Nucleotidsequenz, die eine ausreichende Homologie aufweist, um
zu einer Nucleotidsequenz gemäß a) oder
b) funktionsanalog zu sein,
- d) ein Nucleinsäuremolekül, das in
Folge des genetisches Codes zu einer Nucleotidsequenz gemäß a) – c) degeneriert
ist und e) ein Nucleinsäuremolekül gemäß einer
Nucleotidsequenz nach a) – d),
welches durch Deletionen, Additionen, Substitutionen, Translokationen,
Inversionen und/oder Insertionen modifiziert und funktionsanalog
zu einer Nucleotidsequenz gemäß a) bis
d) ist
die Abstoßungsreaktion, der Abstoßungsverlauf
und/oder die Rejektionskrise detektiert. Im Sinne der Erfindung
gehören
zu den genannten Nucleinsäuremolekülen insbesondere
die Nucleinsäuremoleküle, die
unter stringenten Bedingungen mit den genannten Nucleinsäuremolekülen hybridisieren
als auch solche Nucleinsäuremolekülen, die
eine ausreichende Homologie aufweisen, um zu den genannten Nucleinsäuremolekülen funtionsanalog
zu sein sowie solche, die infolge des gentischen Codes degeneriert
sind bzw. durch Deletionen, Additionen, Substitutionen, Translokationen,
Inversionen und/oder Insertionen modifiziert und funktionsanlaog
zu der genannten Nucleotidsequenz der Nucleinsäuremoleküle sind.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird durch einen erhöhten Level eines Nucleinsäuremoleküls ausgewählt aus
der Gruppe umfassend
- a) ein Nucleinsäuremolekül umfassend eine Nucleotidsequenz
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID Nr. 3, SEQ ID Nr. 4, SEQ 2D
Nr. 5, SEQ ID Nr. 6, SEQ ID Nr. 7 und SEQ ID Nr. 8 oder deren komplementären Nucleotidsequenzen,
- b) ein Nucleinsäuremolekül welches
mit einer Nucleotidsequenz gemäß a) unter
stringenten Bedingungen hybridisiert,
- c) ein Nucleinsäuremolekül umfassend
eine Nucleotidsequenz, die eine ausreichende Homologie aufweist, um
zu einer Nucleotidsequenz gemäß a) oder
b) funktionsanalog zu sein,
- d) ein Nucleinsäuremolekül, das in
Folge des genetisches Codes zu einer Nucleotidsequenz gemäß a) – c) degeneriert
ist und
- e) ein Nucleinsäuremolekül gemäß einer
Nucleotidsequenz nach a) – d),
welches durch Deletionen, Additionen, Substitutionen, Translokationen,
Inversionen und/oder Insertionen modifiziert und funktionsanalog zu
einer Nucleotidsequenz gemäß a) bis
d) ist
die Toleranzreaktion oder der Toleranzverlauf
detektiert. Mit Vorteil ist es also möglich, durch die Detektion
eines erhöhten
Levels der genannten Nucleinsäuremoleküle zu bestimmen,
ob das transplantierte Organ, das transplantierte Gewebe bzw. die
einzelne Zelle von dem Empfängerorganismus
in einer Art und Weise akzeptiert wird, dass pathologische Reaktionen
weitestgehend ausbleiben.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung
des Nucleinsäuremoleküls, des
Vektors, der Wirtszelle, des Polypeptids, des Erkennungsmoleküls und/oder
der Vakzine in der medizinischen Prophylaxe, der klinischen Verlaufskontrolle,
der Transplantatnachbehandlung, der klinischen Diagnostik und/oder
der Therapie. Der Fachmann kann die erfindungsgemäßen Nucleinsäuremoleküle bzw.
Vektoren, Wirtszellen, Polypeptide, Erkennungsmoleküle und/oder
Vakzine im Bereich der Prophylaxe, Verlaufskontrolle, Diagnostik
oder Therapie einsetzen. Beispielsweise ist es möglich, die biologischen Strukturen,
die bei einer Abstoßungsreaktion bzw.
einer Reaktionskrise in ihrem Level erhöht sind, in Form einer Therapie
zu erniedrigen, um somit eine Toleranz bzw. Bedingungen für eine nachfolgende
Toleranz des Transplantates zu ermöglichen, zu indizieren bzw.
zu unterstützen.
Dies kann beispielsweise durch die Gabe von Antisense-Konstrukten
bzw. RNA-Molekülen
erfolgen, die in der Lage sind, eine RNA-Interferenz zu erzeugen.
Es ist jedoch auch möglich,
die durch die Nucleinsäuremoleküle kodierten
Peptide bzw. Proteine, deren Level auch erhöht sein kann, durch Antikörper funktional
so zu beeinträchtigen,
dass ein physiologischer Zustand im Transplantat bzw. zwischen Transplantat und
Empfängerorganismus
indiziert, erreicht oder unterstützt
werden kann. Selbstverständlich
ist es auch möglich,
einen verminderten Level von Nucleinsäuremolekülen in Form einer therapeutischen
Maßnahme
zu erhöhen,
wenn ein verminderter Level mit einer Abstoßungsreaktion bzw. einer Rejektionskrise
assoziiert ist. Dem Fachmann sind verschiedene Möglichkeiten bekannt, den Level
der genannten Substanzen oder Moleküle zu modifizieren, im vorliegenden
Fall insbesondere zu erhöhen.
Eine Erhöhung
eines Proteinlevels ist beispielsweise dadurch möglich, dass der Nucleinsäure, die
das entsprechende Protein kodiert, die natürlich im Organismus oder Transplantat
vorliegen kann bzw. in das transplantierte Organ eingebracht wird,
ein zusätzlicher
Promoter vorgeschaltet bzw. der ursprüngliche Promoter in seiner
Aktivität
verstärkt
wird. Weiterhin ist es möglich,
die Kopienanzahl der Nucleinsäuren
im entsprechenden Zielgewebe zu erhöhen, wodurch mehr Nucleinsäuremoleküle bereitgestellt
werden und mehr Proteine exprimiert werden können. Dem Fachmann ist bekannt,
dass derartige Maßnahmen
nicht nur innerhalb der Therapie sondern auch in einem Protokoll
zur Prophylaxe bzw. das zur Transplantatnachbehandlung durchgeführt werden
können.
Klinische Verlaufskontrollen bzw. diagnostische Maßnahmen
können
mit Vorteil so erfolgen, dass im Verlauf von bestimmten, durch den Fachmann
festzulegenden Zeitabständen
im Urin bzw. Biopsiematerial eine Quantifizierung der Expression der
Nucleinsäuremoleküle bzw.
der sie kodierenden Peptide oder Fragmente erfolgt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die Nucleinsäuremoleküle und ihre Homologe bzw. die
modifizierten Nucleinsäuremoleküle zur Detektion
von T- Zell-vermittelten
Immunprozessen, insbesondere von pathogenen T-Zell-vermittelten
Immunprozessen verwendet. Die erfindungsgemäßen Nucleinsäuremoleküle und auch
ihre Abkömmlinge,
ihre komplementären
Strukturen sowie die Peptide, die sie kodieren, können beispielsweise
genutzt werden, um Komplementreaktionen bzw. andere Prozesse zu detektieren,
bei denen T-Zellen eine gewisse Bedeutung haben. Insbesondere können pathogene
T-zell-vermittelte Immunprozesse wie z.B. Diabetes mellitus Typ 2,
rheumatoide Arthritis, chronische Darmentzündung, Dermatosen und/oder
Allergien detektiert werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden als T-Zell-vermittelte Immunprozesse Autoimmunerkrankungen
oder Entzündungen
detektiert, insbesondere eine antiglomeruläre Basalmembrankrankheit, Autoimmunkrankheiten
des Nervensystems, ein systemischer Lupus erythematodes, eine Addison-Krankheit,
ein Antiphospholipid-Syndrom, eine IgA-Glomerulonephritis, ein Goodpasture-Syndrom, ein
Lambert-Eaton-Myasthenie-Syndrom, ein bullöses Pemphigoid, eine thrombozytopenische,
idiopathische Purpura, eine Autoimmun-Thyreoiditis, eine rheumatoide
Arthritis, ein insulinabhängiger
Diabetes mellitus, ein Pemphigus, eine autoimmunhämolytische
Anämie,
ein Dermatitis herpetiformis Duhring, eine membranöse Glomerulonephritis,
eine Graves-Krankheit, eine sympathische Ophthalmie, Autoimmun-Polyendokrinopathien,
multiple Sklerose und/oder Reiter-Krankheit.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die T-Zell-vermittelten Immunprozesse physiologische,
pathologische und/oder klinische Transplantat-Reaktionen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Transplantat-Reaktionen eine Rejektionskrise,
eine Abstoßungsreaktion,
ein Abstoßungsverlauf,
eine Toleranzreaktion und/oder ein Toleranzverlauf.
Die Erfindung betrifft auch einen
Kit, der das Nucleinsäuremolekül, den Vektor,
die Wirtszelle, das Polypeptid, das Erkennungsmolekül und/oder
die Vakzine umfasst.
Die Erfindung weist mehrere Vorteile
auf. So ist es insbesondere möglich,
nach Transplantationen eine dauerhafte Kontrolle des Zustandes des
Transplantates durchzuführen,
wobei es möglich
ist, die als Marker verwendeten erfindungsgemäßen Nucleinsäuremoleküle oder
Peptide bzw. Erkennungssubstanzen aus verschiedenen Proben des Patienten,
beispielsweise Urin, zu gewinnen. Somit ist es insbesondere möglich, frühzeitig
Funktionsverschlechterungen des Transplantates, sozusagen am Beginn
der Effektorkette, festzustellen. Durch die erfindungsgemäßen Substanzen
und das erfindungsgemäße Verfahren
ist es also möglich,
bereits subklinisch ablaufende Prozesse frühzeitig zu diagnostizieren.
Somit müssen
subklinisch verlaufende Reaktionen nicht mehr mit Kontrollbiopsien
und konventioneller Histologie bestimmt werden. Weiterhin können die
genannten Substanzen als Marker für das Monitoring von Transplantaten
benutzt werden, um unerwünschte
Immunreaktionen vor der Organschädigung
und differentialdiagnostisch sicher zu erfassen. Das Monitoring kann
beispielsweise als Verlaufskontrolle bei Mehrfachimmunsuppressivaschemata
verwandt werden, wobei gutgehende Funktionen einzelne oder mehrere
der immunsuppressiven Komponenten abgesetzt werden können, wobei
das Auftreten von akzelerierten Abstoßungsprozessen frühzeitig
erkannt werden kann. Das Verfahren lässt sich dadurch auch individuell
von Patient zu Patient optimieren. Auch ist es durch die Marker
mit Vorteil möglich,
toleranzinduzierte Protokolle und toleranzinduzierende Therapien
auf den Menschen zu übertragen,
da nach Absetzen der Toleranzinduktionstherapie rechtzeitig Therapieversager
identifiziert werden können,
um eine irreversible Schädigung
des Transplantates zu verhindern. Das heißt, die erfindungsgemäßen Substanzen,
das erfindungsgemäße Verfahren
und die Verwendungen stellen exakte Analysemethoden zur Verfügung, um
die Induktion, den Erfolg und die Erhaltung einer Toleranz zu beurteilen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann unter anderem auch das Zusammenbrechen der Toleranz, beispielsweise
durch vorliegen einer Infektion, vorhergesagt werden. Es ist daher
möglich,
Entscheidungen über
das sichere Absetzen einer immunsuppressiven Therapie zu treffen,
ohne dass vorteilhafterweise das Auftreten von Reaktionskrisen riskiert
werden muss. Eine wichtige Anwendung der erfindungsgemäßen Nucleinsäure des
erfindungsgemäßen Verfahrens
ist daher die Vorhersage von Reaktionskrisen während oder nach der Behandlung,
auch nach konventionellen Therapien, bevor eine Transplantatfunktionsverschlechterung
auftritt. Weiterhin wird aber auch die konventionelle Immunsuppression
durch die erfindungsgemäßen Nucleinsäuremoleküle und das
erfindungsgemäße Verfahren
hinsichtlich der Früherkennung
klinischer und subklinischer akuter Abstoßungskrisen und beginnender
chronischer Reaktionsprozesse verbessert. Es ist durch die Erfindung
möglich,
die Therapie zu variieren, bevor eine nachweisbare Schädigung des
Transplantates vorliegt. Weiterhin ist es möglich, die erfindungsgemäßen Nucleinsäuremoleküle und die
durch sie kodierten Proteine bzw. Proteinfragmente zum Screening
von Arzneimitteln zu verwenden, die bei der Diagnose und Therapie
von Transplantat-Reaktionen eingesetzt werden können.
Die Erfindung soll im Folgenden anhand
von Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden,
ohne sie darauf einzuschränken.
Beispiel
Die erfindungsgemäßen Nucleinsäuremoleküle können in
Labortieren identifiziert werden, so beispielsweise in dem anerkannten
orthotropen Nierentransplantationsmodell: der Ratte, bei dem die
Expression der erfindungsgemäßen Marker
zur postoperativen Diagnostik verwendet werden kann. In dem verwendeten Transplantationsmodell
(WF Spendernieren nach BDIX Rezipienten) kann durch mehrmalige Applikation
eines anti-CD4-Antikörpers
RIB5/2 eine Toleranz gegenüber
Nierentransplantaten induziert werden, die im Kontrollantikörper behandelter
Empfängertiere
zwischen Tag 5 und 9 abgestoßen werden. Die Toleranz zeichnet
sich durch eine lang anhaltende normale Nierenfunktion ohne Serumkreatininanstieg
bzw. Proteinurie über
mehr als 300 Tage aus. Die Infiltration donor-reaktiver T-Zellen
ist nur zu 50% herabgesetzt, jedoch kommt es nicht zur Zerstörung des
transplantierten Organs.
Im Rahmen der Erfindung wurden von
mit Kontrollantikörpern
bzw. RIB/2 behandelten Empfängertieren
die in das Transplantat eingewanderten mononukleären Zellen am Tag 5 nach
der Transplantation durch Kollagenaseverdau und Ficollgradient isoliert
und deren mRNA Expression mit Hilfe der „PCR-Select" Methode verglichen.
Dies führte
zur Isolierung von cDNA Fragmenten, die verstärkt in Transplantaten rejizierender Empfängertiere
exprimiert werden: 2A5 und 2A15 (entspricht SEQ 2D Nr. 1 und 2).
Ebenso konnten cDNA Fragmente isoliert werden, deren Expression
in Transplantaten toleranzentwickelnder Empfängertiere erhöht ist:
1A50, 3A29, T4, T5, T8 und T10 (entspricht SEQ ID Nr. 3, 4, 5, 6,
7 und 8). In 1 sind die cDNA Sequenzabschnitte
der erwähnten
Fragmente dargestellt.
Von den hier dargestellten Sequenzabschnitten
wurden weiterhin erfindungsgemäß Oligonukleotidsequenzen
für die
Durchführung
einer Real Time RT-PCR abgeleitet. Mit Hilfe dieser Oligonukleotidsequenzen ist
eine relative Quantifizierung der Expression der korrespondierenden
mRNA's in Bezug zum „house
keeping gene" β-actin
in Rattenzellen möglich.
Ebenso wurden anhand der homologen Maussequenzen Oligonukleotidsequenzen
zur relativen Quantifizierung der korrespondierenden mRNR's in Bezug
zum „house
keeping gene HPRT" in Mauszellen etabliert.
Mit Hilfe der so etablierten Oligonukleotidsequenzen
wurden im Rahmen der Erfindung kinetische Expressionsstudien in
mehreren Transplantationsmodellen durchgeführt. Neben dem bereits erwähnten Nierentransplantationsmodell
in der Ratte wurde die Expression der Fragmente auch in einem Herztransplantationsmodell
in der Maus analysiert. In diesem Modell wird den Empfängertieren
(CBA) 4 Wochen vor der Transplantation eine donor-spezifisch
Bluttransfusion (B10) in Kombination mit dem anti-CD4 Antikörper YTS177
verabreicht. Das führt
zur Induktion einer donorspezifischen Toloranz zum Zeitpunkt der
Transplantation. Kontrollherzen in unbehandelten Empfängertieren
werden zwischen Tag 7 und Tag 8 abgestoßen.
In 2 sind
die Ergebnisse der Expressionsanalyse für die Fragmente 1A50, 3A29,
T4, T5, T8 und T10 im Nierentransplantationsmodell dargestellt.
Abgebildet ist die mRNA Expression der Fragmente im Transplantat
für Kontroll-Antikörper behandelte
Empfängertiere
(Co) am Tag 0 (naive Nieren), 2 und 5 nach der Transplantation,
außerdem
ist die Expression für
RIBS/2-behandelte toleranzentwickelnde Empfängertiere (RIB5/2) am Tag 0, 2, 5, 10, 14 und 300 nach
der Transplantation dargestellt. Alle cDNA Fragmente werden in permanent
akzeptierten Transplantaten stark exprimiert, hingegen nimmt ihre
Expression in Transplantaten Kontroll-Antikörper behandelter Empfängertiere
zum Zeitpunkt der Rejektion drastisch ab.
Anschließend wurde die Expression der
korrespondierenden mRNA's im Herztransplantationsmodell untersucht.
In 3 ist die Expression
der Fragmente 1A50 und T8 im transplantierten Organ dargestellt. Analysiert
wurde die mRNA Expression in Transplantaten vorbehandelter toleranzentwickelnder
Empfängertiere
(DST+YTS177) am Tag 0 (naive Herzen), 2, 5, 7, 8, 10, 40
und 100 nach Transplantation. Verglichen wurden die Ergebnisse mit
der mRNA Expression im Transplantat unbehandelter Kontrolltiere
(Co) am Tag 0 (naive Herzen), 2, 5, 7 und 8. Auch im Herztransplantationsmodell
weisen permanent akzeptierte Transplantate eine hohe mRNA Expression
an 1A50 und T8 auf. In Transplantaten rejizierender Empfängertiere
ist die Expression wiederum stark vermindert.
Die unterschiedliche Expression an
1A50 und T8 widerspiegelt sich auch im peripheren Blut. Nur in Blutzellen
von unbehandelten Empfängertieren
(Co) kommt es kurz vor der Rejektion (Tag 5) zum Abfall der Expression
von 1A50 und T8 (4).
Weiterhin wurde die Expression der
cDNA Fragmente 2A5 und 2A15 im Nierentransplantationsmodell (5) und im Herztransplantationsmodell
(6) untersucht. Dargestellt
ist jeweils die Expression dieser cDNA Fragmente im Transplantat
rejizierender Empfängertiere.
In beiden Modellen kommt es zur Hochregulation der mRNA Expression
kurz vor der Rejektion.
Mit Hilfe der Identifizierung und
Quantifizierung von solchen Genmarkern, deren Expression im Transplantat,
in Flüssigkeiten
aus dem Transplantat (Urin, Lavage) oder peripherem Blut entweder
mit einer lang anhaltenden guten Transplantatfunktion oder dem Auftreten
von Rejektionen korreliert, wäre
eine Beurteilung der toleranzinduzierenden Therapie besser möglich.
Die Expression von 2A5 und 2A15 kann
in der Biopsie zur Beurteilung von akuten subklinischen Rejektionskrisen
und beginnender chronischer Rejektionen verwendet werden. Dabei
wäre eine
starke, lang anhaltende Expression mit einer Rejektion des Organs
assoziiert. Dies ist nur bedingt abhängig vom Ausmaß der Infiltration
mononukleärer
Zellen in das Transplantat, da in anti-CD4 behandelten toleranzentwickelnden
Empfängertieren
im Nierentransplantationsmodell die Infiltration der mononukleären Zellen
nur zu 50% reduziert ist. Dies würde
die Auswertung einer Biopsie erheblich verbessern, da nicht nur
die Infiltration in das Organ als Kriterium für eine akute Abstoßung herangezogen
wird, sondern auch qualitative Veränderungen der infiltrierenden
Zellen. Die Expression von T4, T5, T10, 3A29, T8 und 1A50 in der
Biopsie kann z.B. zur Beurteilung des Therapieerfolges herangezogen
werden. Dies würde
eine Entscheidung über
die sichere Beendigung der toleranzinduzierenden Therapie ermöglichen.
Der starke Expressionsabfall von
1A50 und T8 in der Peripherie in rejizierenden Empfängertieren mehr
als 2 Tage vor klinischer Manifestation der Rejektion ermöglicht eine
non-invasive Diagnostik im Blut des Patienten bevor eine Organverschlechterung
(z.B. Anstieg des Serumkreatinins) nachweisbar ist.
Die Expression von 2A5 und 2A15 in
der Biopsie kann zur Beurteilung von akuten klinischen und subklinischen
Rejektionskrisen und beginnender chronischer Rejektionen verwendet
werden. Dabei ist eine starke lang anhaltende Expression mit einer
immunologischen Rejektion des Organs assoziiert. Dies ist nur bedingt abhängig vom
Ausmaß der
Infiltration mononukleärer
Zellen in das Transplantat, da in anti-CD4 behandelten toleranzentwicklenden
Empfängertieren
im Nierentransplantationsmodell die Infiltration der mononukleären Zellen
nur zu 50% reduziert ist. Dies verbessert die Auswertung einer Biopsie
erheblich, da nicht nur die Infiltration in das Organ als Kriterium
für eine
akute Abstoßung
herangezogen wird, sondern auch die qualitative Veränderung
der infiltrierenden Zellen. Die Expression von T4, T5, T10, 3A29,
T8 und 1A50 in der Biopsie wird zur Beurteilung des Therapieerfolges
herangezogen. Dies ermöglicht
eine Entscheidung über
die sichere Beendigung der toleranzinduzierenden Therapie. Der starke
Expressionsabfa11 von 1A50 und T8 in der Peripherie in rejizierenden
Empfängertieren
mehr als 2 Tage vor der Rejektion ermöglicht eine non-invasive Diagnostik im
Blut oder anderen Körperflüssigkeiten,
wie in dem Urin, der Patienten bevor eine Organverschlechterung, wie
der Anstieg des Serumkreatinins, nachgewiesen werden kann. Somit
ist folgendes Diagnostikmodell nach der Transplantation erfolgreich:
- 1. Nachweis von 1A50 und T8 im Blut oder anderen
Körperflüssigkeiten
(z.B. Urin) des Patienten täglich kurz
nach der Operation und wöchentlich/monatlich
im weiteren Verlauf, um eine Rejektionskrise und damit Fehlschlagen
der Therapie vorherzusagen bzw. bei Absetzversuchen eine Untersuppression
zu detektieren, bevor eine Organverschlechterung nachweisbar ist.
- 2. Nachweis von 2A5 und 2A15 in Kontrollbiopsien oder transplantatrelevanten
Körperflüssigkeiten
(z.B. Urin bei Nierentransplantation), um ebenfalls Rejektionskrisen
bzw. eine Untersuppression rechtzeitig zu detektieren und die Gefahr
der Entwicklung einer chronischen Abstoflung vorherzusagen.
- 3. Nachweis von T4, T5, T8, T10, 1A50 und 3A29 in Kontrollbiopsien
oder transplantatrelevanten Körperflüssigkeiten,
um den Erfolg der toleranzinduzierenden oder konventionellen Therapie
einzuschätzen,
insbesondere, um das gefahrlose Absetzen/Reduzieren der Therapie
zu ermöglichen.