-
Die Erfindung betrifft einen Schaber
für die Walzen
einer Walzenmühle
zum Zerkleinern von grobkörnigem
Material, beispielsweise keramischem Material, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
-
Solches Material hat eine Neigung
zum Ankleben und Antrocknen von Materialteilen am Walzenumfang,
was die Walzenfunktion beeinträchtigen kann.
Es ist deshalb üblich,
einen solchen Schaber im Betrieb ständig an den Walzenumfang angedrückt zu halten.
Die Schneide eines derartigen Schabers ist hoher Beanspruchung und
hohem Verschleiß ausgesetzt.
Außerdem
soll ein derartiger Schaber vom Walzenumfang wegstellbar sein, um
den Walzenumfang und/oder den Schaber zu reinigen. Zu diesen Zwecken
sind Schaber bekannt, die eine auswechselbare Schneide haben und
an den Schaber anstellbar und davon wegstellbar ausgebildet sind
(
DE 93 16 427 U1 ).
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Schaber der beschriebenen An zu schaffen, dessen Schaberschneide
einfach und schnell gewechselt werden kann, gleichzeitig aber in
montiertem Zustand sicher und genau am Schaber positioniert ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe dient Patentanspruch
1.
-
Bei einem Schaber gemäß der Erfindung
ist eine Schaberschneide auswechselbar an einem Schaberhalter befestigt.
Der Schaberhalter ist seinerseits an einer Quertraverse mittels
einer Bajonettverbindung mit mehreren Paaren von Stiften und Schlitzen
gehalten. Die Quertraverse ist ihrerseits bezüglich der zugehörigen Walze
verstellbar, um den Schaber an die Walze anzustellen oder davon
wegzustellen.
-
Die mehreren Stift-/Schlitz-Paare
gewährleisten
eine eindeutige Lagepositionierung des Schaberhalters mit Schaberschneide
bezüglich
der Quertraverse, weil jedes Stift-/Schlitz-Paar andere Abmessungen
als die übrigen
Stift-/Schlitz-Paare hat.
-
Bei einer vorteilhaften konstruktiven
Ausführung
sind die Schlitze der Schlitz-/Stift-Paare in der Quertraverse zunächst steil
und danach flach bezüglich
der Kante der Quertraverse geformt, von der die Schlitze ausgehen.
-
Um die Montage und die Demontage
zu erleichtern und die Verbindung zwischen Schaberhalter und Quertraverse
zusätzlich
zu sichern, ist gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung eine Montage-
und Feststellvorrichtung zur Montage, zum Sichern und zur Demontage
des Schaberhalters bezüglich
der Quertraverse vorgesehen. Diese Montage- und Feststellvorrichtung kann eine
Kraft in Richtung parallel zur Schaberschneide zwischen Schaberhalter
und Quertraverse aufbringen, um die Stifte der Stift-/Schlitz-Paare
in montier tem Zustand des Schaberhalters gegen den Grund des zugehörigen Schlitzes
in der Quertraverse gedrückt
zu halten.
-
Die Montage- und Feststellvorrichtung
kann eine von Hand zu bedienende Kniehebeleinrichtung aufweisen,
welche ein Einschieben und gleichzeitiges Absenken der Schaberschneide
in eine Längsnut
der Quertraverse durch kontrolliertes Einfahren der beispielsweise
am Schaberhalter befindlichen Stifte in die zugehörigen Schlitze
an der Quertraverse gestattet.
-
Die Schaberschneide kann an dem Schaberhalter
beispielsweise mittels mehrerer Schraubverbindungen lösbar befestigt
sein.
-
Bei dem Schaber nach der Erfindung
läßt sich
der Schaberhalter und die damit verbundene Schaberschneide mit hoher
Positioniergenauigkeit schnell montieren und demontieren, wobei
in montiertem Zustand eine zuverlässige Sicherung gegen Lösen des
Schaberhalters von der Quertraverse gewährleistet ist.
-
Die Erfindung ist im folgenden anhand
schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel mit weiteren
Einzelheiten näher
erläutert.
-
Es zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung eines Schaberhalters gemäß der Erfindung
in einer an den Umfang einer Walze angestellten Position und in
einer von der Walze weggestellten Position;
-
2 einen
Querschnitt durch einen Schaberhalter mit darin montierter Schaberschneide;
-
3 eine
Stirnansicht einer Quertraverse;
-
4 eine
Stirnansicht der Quertraverse nach 3 mit
darin montiertem Schaberhalter mit Schaberschneide in Schnittdarstellung
wie 2;
-
5 einen
Schaber gemäß der Erfindung
in einer perspektivischen Darstellung in montiertem Zustand eines
Schaberhalters an einer Quertraverse;
-
6 in
einer perspektivischen Darstellung wie 5 den Schaber mit von der Quertraverse
demontiertem Schaberhalter;
-
7a bis 7d vier Stift-/Schlitz-Positionen
beim Wechsel von dem montiertem Schaberhalter gemäß 5 zum demontierten Schaberhalter gemäß 6;
-
8a, 8b und 8c Teilansichten der Anordnung aus Schaberhalter
und Quertraverse in drei unterschiedlichen Montagestellungen mit
den Einzelheiten einer diese Montagestellung herbeiführenden Montage-
und Feststellvorrichtung;
-
8d eine
teilweise geschnittene Ansicht in Richtung des Pfeiles V in 8a.
-
Ein Schaber gemäß der Erfindung ist in einer Betriebsstellung
mit der Bezugszahl 1 und in einer Ruhestellung mit der
Bezugszahl 1' bezeichnet.
In der Betriebsstellung ist der Schaber 1 an den Umfang U1
oder U2 einer nicht näher
dargestellten Walze einer Walzenmühle zum Zerkleinern grobkörnigen Materials
für die
Keramikindustrie angestellt, während der
Schaber in einer von dem Umfang der Walze abgestellten Stellung
mit der Bezugszahl 1' bezeichnet ist.
-
Der Umfang U1 stellt den Walzenumfang
mit neu aufgezogenem Walzenmantel dar. Dieser Umfang ist größer als
der Umfang U2, bei dem die Walze in abgenutztem Zustand ohne neu
aufgezogenen Walzenmantel dargestellt ist.
-
Der Schaber 1 ist über zwei
gestrichelt dargestellte, schaberfeste Bügel 34 um eine Welle 4 verschwenkbar.
Mit der Welle 4 drehfest ist ein Hebel 3, an welchem
bei 7 die Kolbenstange 5 eines Fluidzylinders 6 (hydraulisch
oder pneumatisch) angelenkt ist.
-
Der Fluidzylinder 6 ist
bei 8 über
eine Platte 9 an dem nicht gezeigten Maschinenrahmen der
Walzenmühle
angelenkt.
-
Durch Einziehen der Kolbenstange 5 wird der
Schaber 1 aus der Betriebsstellung 1 über den Hebel 3 und
die Welle 4 in die Ruhestellung 1' geschwenkt und umgekehrt.
-
Die Bestandteile des Schabers und
deren Montage und Demontage sind im einzelnen in den 2 bis 8 dargestellt.
-
Zunächst sei der Schaberaufbau
anhand der 2 bis 4 beschrieben.
-
In 2 ist
eine Anordnung aus Schaberschneide 10 und Schaberhalter 20 im
Querschnitt gezeigt.
-
Die Schaberschneide 10 besteht
aus einer länglichen
Platte 11 mit eingelegtem Schneidenteil 12 aus
Hartmetall. Die Schaberschneide 10 ist zwischen zwei mittels
Schrauben 21 verschraubten Platten 22, 23 eingeklemmt.
-
Von jeder Platte 22, 23 ragen
in Querrichtung miteinander fluchtende Stifte 24, 25 weg,
die ein Stiftpaar bilden. Mehrere, z. B. drei solche Stiftpaare 24, 25 sind über die
Länge der
Platten 22, 23 verteilt, wie nachfolgend noch
anhand der 5 bis 7 erläutert ist.
-
In 3 ist
eine Quertraverse 30 dargestellt. Diese Quertraverse 30 besteht
aus einem zentralen Aluminiumprofil 31 mit aufgesetzten
Aluminiumplatten 31, 32.
-
An ihren beiden Enden hat die Quertraverse 30 je
einen Bügel 34, 35 mit
zum Durchmesser der Welle 4 (1)
passenden Loch 36. Die Quertraverse 30 ist über die
Löcher 36 in
den Bügeln 34, 35 auf die
Welle 4 aufgeschoben und damit drehfest verbunden.
-
Die Platten 31, 32 der
Quertraverse 30 haben von ihren Oberkanten 37 ausgehende,
parallel verlaufende Schlitze 38, die zur Aufnahme der
Stiftpaare 24, 25 bestimmt sind. In 3 und
4 sind diese Schlitze 38 im
Bereich der teilgeschnittenen oberen Enden der Platten 31, 32 der
Quertraverse zu erkennen.
-
Die Funktion der Stift-/Schlitz-Paarungen
sei nun anhand der 5 bis 7 erläutert.
-
In 5 und 6 ist die Anordnung aus Schaberhalter 20 mit
Schaberschneide 10 gemäß 2 und mit der Quertraverse 30 gemäß 3 in zwei unterschiedlichen
Montagestellungen dargestellt, nämlich
in 5 mit an der Quertraverse
montiertem Schaberhalter 20 und in 6 mit von der Quertraverse demontiertem
Schaberhalter. In den 5 und 6 ist zu erkennen, daß in der
Platte 31 drei Schlitze 38, 38', 38'' von der Oberkante 37 der
Platte 31 ausgehen, die von der Kante 37 steil
ausgehende Schlitzabschnitte 38a, 38'a, 38''a und daran anschließende, flachere
Schlitzabschnitte 38b, 38'b, 38''b haben.
Jeder Schlitzgrund bzw. jedes Schlitzende 38c, 38'c, 38''c ist mit einem zum zugehörigen Stift 24, 24', 24'' passenden Radius gerundet.
-
Aus den 5 und 6 geht
ferner hervor, daß jedes
Stift-/Schlitz-Paar andere Abmessungen als die übrigen Stift-/Schlitz-Paare
aufweist. Den kleinsten Durchmesser und die kleinste Schlitzbreite
hat das Stift-/Schlitz-Paar 24, 38 in den 5 und 6 links oben. Den größten Durchmesser und die größte dazu passende
Schlitzbreite hat das Stift-/Schlitz-Paar 24'', 38'' in den 5 und 6 rechts
unten. Einen mittleren Durchmesser und eine mittlere dazu passende Schlitzbreite
hat das in den 5 und 6 mittlere Stift-/Schlitz-Paar 24', 38'.
-
Die während einer Demontage des Schaberhalters 20 mit
Schaber 10 von der Quertraverse 30 sich ergebenden,
unterschiedlichen Positionen von Stift 24'' zum
zugehörigen
Schlitz 38'' sowie die Gestalt
des Schlitzes mit einem von der Kante 37 der Platte 31 ausgehenden
steilen Schlitzabschnitt 38''a und einem
daran anschließenden
flachen Schlitzabschnitt 38''b bis zum abgerundeten
Schlitzgrund 38''c gemäß der Einzelheit
V in den 5 und 6 werden unmittelbar aus
der Figurenfolge 7a bis 7d deutlich.
-
In den 5 bis 7 erscheinen Stift-/Schlitz-Paare
nur für
die Platte 31 der Quertraverse 30. Es versteht
sich jedoch, daß entsprechende
Stift-/Schlitz-Paare mit jeweils fluchtenden Stiften auch der Platte 32 der
Quertraverse 30 zugeordnet sind, wie z. B. 4 zeigt. Man erkennt dort außer dem
Stift-/Schlitz-Paar 24, 38 auf der Seite der Platte 31 ein
Stift-/Schlitz-Paar 25, 38 auf der Seite der Platte 32.
-
Anhand der 8a–8d sei nun zunächst eine
Montage- und Feststellvorrichtung erläutert, die auch am linken Ende
der Quertraverse 30 angebracht ist.
-
Die Vorrichtung hat eine Kniehebeleinrichtung 41 mit
einem U-förmigen
Halter 42, der zwischen seinen U-Schenkeln 43 eine
drehbare Rolle 44 hält.
An dem Halter 42 ist eine Schubstange 45 befestigt,
an deren Ende bei 46 ein Kniehebel 47 angelenkt
ist, der mittels eines Handgriffs 48 um 180° schwenkbar
ist. Die beiden Grenzlagen des Knie sind in den 8a und 8c gezeigt,
wobei 8a den Schaberhalter 20 mit
Schaberschneide 10, unmittelbar nach dem Ausfahren der
Stifte 24, 25 aus den Schlitzen 38 und
die 8c die vollständig montierte Position
von Schaberhalter mit Schaberschneide in der Quertraverse 30 zeigt,
bei der die Stifte 24 am Grund 38c der Schlitze 38 anliegen.
-
8b zeigt
eine Zwischenstellung, bei der sich die Stifte 24 etwa
am Übergang
zwischen dem steilen Schlitzabschnitt 38a und dem flacheren
Stiftabschnitt 38b befindet.
-
Aus 8b erkennt
man am besten, daß am Kniehebel 46 bei 49 eine
Lasche 50 angelenkt ist, die ihrerseits bei 51 mit
einem ebenfalls U-förmigen
Bügel 52 verbunden
ist, der über
eine Mutternanordnung 53 längs der Schubstange 45 gleitverschieblich ist.
-
Am Ende des Schaberhalters ist ein
vertikaler Querschlitz 54 vorgesehen, an dessen vertikalen Flanken 55 und 56 die
Rolle 44 abwälzen
kann.
-
Die derart aufgebaute Montage- und
Feststellvorrichtung 40 ist über einen Winkel 57 an
der Quertraverse bei 58 befestigt, z. B. angeschweißt.
-
Soll der Schaberhalter 20 nach
Wartung oder Auswechselung der Schaberschneide 10 an der Quertraverse 30 angebracht
werden, so wird zunächst
der Schaberhalter 20 mit daran vormontierter Schaberschneide 10 in
den oberen U-Schlitz der Quertraverse 30 zwischen den beiden
Platten 31, 32 (3)
eingeschoben, bis die Stifte 24, 25 sich unmittelbar
vor der Mündung
der Schlitze 38 befinden (8a).
Dann wird der Handgriff 48 aus der Position gemäß 8a nach oben geschwenkt.
Dabei läuft die
Rolle 44 in den Schlitz 54 des Schaberhalters 20 ein
und wälzt
an der Flanke 55 dieses Schlitzes 54 ab, wobei
aufgrund der von der Rolle 44 über die Flanke 55 auf
den Schaberhalter 20 übertragenen Kraft
der Schaberhalter 20 nach rechts gedrückt wird und sich gleichzeitig
durch Einlaufen der Stifte 24, 25 in die Schlitze 38 kontrolliert
absenkt, bis schließlich nach
vollständigem
Umlegen des Kniehebels 47 mittels des Handgriffes 48 gemäß 8c die Stifte 24, 25 vollständig in
die Schlitze 38 eingefahren sind und durch die Kniehebeleinrichtung 40 über die
Rolle 44 und den Schlitz 54 gegen den Grund 38c der
Schlitze 38 lösesicher
eingedrückt
gehalten sind.