DE10216538C2 - Werkzeugkopf - Google Patents
WerkzeugkopfInfo
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- DE10216538C2 DE10216538C2 DE10216538A DE10216538A DE10216538C2 DE 10216538 C2 DE10216538 C2 DE 10216538C2 DE 10216538 A DE10216538 A DE 10216538A DE 10216538 A DE10216538 A DE 10216538A DE 10216538 C2 DE10216538 C2 DE 10216538C2
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23B—TURNING; BORING
- B23B29/00—Holders for non-rotary cutting tools; Boring bars or boring heads; Accessories for tool holders
- B23B29/03—Boring heads
- B23B29/034—Boring heads with tools moving radially, e.g. for making chamfers or undercuttings
- B23B29/03403—Boring heads with tools moving radially, e.g. for making chamfers or undercuttings radially adjustable before starting manufacturing
- B23B29/03407—Boring heads with tools moving radially, e.g. for making chamfers or undercuttings radially adjustable before starting manufacturing by means of screws and nuts
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- Milling Processes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen Werkzeugkopf, insbesondere für eine Fräs- oder
Ausbohrbearbeitung.
Derartige Werkzeugköpfe sind in vielfältiger Weise bekannt und werden
insbesondere zum Aufbohren von Bohrungen auf ein bestimmtes Soll
maß verwendet. Derartige Werkzeugköpfe sind beispielsweise aus DE 36 22 638 C2
und DE 42 24 772 C2 bekannt. Diese Werkzeugköpfe weisen
zwei entgegengesetzt zueinander angeordnete Schneiden auf, wobei
die eine Schneide vorzugsweise so eingestellt wird, dass sie eine
Schruppbearbeitung durchführt, während die andere Schneide so ein
gestellt wird, dass sie im gleichen Arbeitsgang eine Schlichtbearbeitung
ausführt. Ferner weisen die Schneidenhalter eine Grob- und eine
Feineinstellung zur exakten Einstellung der Schneiden auf den
gewünschten Durchmesser auf. Dabei weist die Schruppschneide einen
kleineren Flugkreisdurchmesser auf als die Schlichtschneide, so dass das
Endmaß durch den Flugkreisdurchmesser der Schlichtschneide
bestimmt wird.
In jüngster Zeit gibt es ein verstärktes Verlangen nach Trockenbearbei
tung, um auf aus verschiedenen Gründen problematische Kühlschmier
stoffe verzichten zu können. Die Trockenbearbeitung weist unter ande
rem das Problem auf, dass das Werkzeug bzw. der Werkzeugkopf sehr
stark erwärmt wird. Dies führt aufgrund der Längendehnung des Mate
rials bei Erwärmung zu einer Veränderung der Schneideneinstellung bezüglich
der Drehachse des Werkzeuges. Die Schneiden wandern bei
Erwärmung nach außen, so dass sich der Durchmesser des Werkzeuges
vergrößert und das zuvor eingestellte Sollmaß nicht mehr eingehalten
werden kann.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Werkzeugkopf zu schaffen,
bei welchem die bei der Erwärmung des Werkzeugkopfes auftretende
Verlagerung der Schneide bezüglich der Drehachse verringert wird.
Diese Aufgabe wird durch einen Werkzeugkopf mit den im Patentanspruch 1
angegebenen Merkmalen gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen er
geben sich aus den Unteransprüchen.
Bei dem erfindungsgemäßen Werkzeugkopf ist das Schneidelement
nicht direkt mit dem Werkzeugkopf verbunden, sondern über ein Ver
bindungselement, welches einen geringeren Ausdehnungskoeffizienten
aufweist als das Material, aus dem der übrige Werkzeugkopf gefertigt
ist, an dem Werkzeugkopf befestigt oder gelagert. Das Verbindungs
element ist von dem Schneidelement aus gesehen radial innenliegend
oder an dem bezüglich der Mittelachse des Werkzeugkopfes radial
entgegengesetzten Bereich befestigt bzw. angelenkt. Dabei ist die Mit
telachse des Werkzeugkopfes die Drehachse, um die der Werkzeug
kopf bei der Bearbeitung gedreht wird. Das Verbindungselement dehnt
sich aufgrund des geringeren Ausdehnungskoeffizienten bei Erwärmung
weniger aus als das Material, aus dem der übrige Werkzeugkopf gefer
tigt ist. Dies verringert eine Verlagerung des an dem Verbindungsele
ment angebrachten Schneidelementes aufgrund der Erwärmung. In
dem Fall, dass sich das Material des Verbindungselementes bei Erwär
mung im wesentlichen überhaupt nicht ausdehnt, d. h. der Ausdeh
nungskoeffizient 0 ist, ist das Verbindungselement zweckmäßigerweise
möglichst im Bereich der Mittelachse des Werkzeugkopfes befestigt
bzw. gelagert. Bei dieser Anordnung hat die Ausdehnung des übrigen
Werkzeugkopfes bei Erwärmung keinen Einfluss auf das Verbindungs
element, da dieses genau im zentralen Punkt des Werkzeugkopfes auf
der Drehachse angeordnet ist, welche sich bei Erwärmung nicht verla
gert. Wenn das Verbindungselement sich bei Erwärmung nicht aus
dehnt, kann somit eine konstante Positionierung des Schneidelementes
an dem Werkzeugkopf bezüglich der Drehachse sichergestellt werden.
Bevorzugt ist der Befestigungspunkt bzw. Lagerpunkt auf der dem
Schneidelement diametral entgegengesetzten Seite des Werkzeugkop
fes derart von der Mittelachse beabstandet, dass bei Erwärmung die
radiale Ausdehnung des Werkzeugkopfes zwischen Mittelachse und
Lagerpunkt im Wesentlichen der Längenänderung des Verbindungs
elementes zwischen Schneidelement und Lagerpunkt entspricht. Diese
Anordnung ist bevorzugt, da sich geeignete Materialien für das Verbin
dungselement, welche im Wesentlichen keine Wärmedehnung aufwei
sen, nur schwer finden lassen. Aus diesem Grund wird der Lagerpunkt
an dem Werkzeugkopf so angeordnet, dass er sich bei Erwärmung in
einer radial entgegengesetzten Richtung zu dem Schneidelement ver
lagert. Dabei wird der Lagerpunkt soweit von der Mittelachse
beabstandet gewählt, dass seine Verlagerung in der Lage ist, eine Län
genänderung des Verbindungselementes aufgrund der Erwärmung zu
kompensieren. Da der Ausdehnungskoeffizient des Verbindungsele
mentes geringer ist als derjenige des Materials des Werkzeugkopfes, ist
der Abstand zwischen der Mittelachse und dem Lagerpunkt geringer
als der Abstand zwischen dem Lagerpunkt und dem Schneidelement.
Bei Erwärmung des Werkzeugkopfes bewirkt diese Anordnung, dass sich
der Lagerpunkt des Verbindungselementes von der Außenkante der
Schneide bzw. des Schneidelementes aufgrund der Wärmedehnung
entfernt. Wenn sich das Verbindungselement nicht ebenfalls aufgrund
der Erwärmung dehnen würde, würde dabei auch das Schneidelement
bzw. die Schneide radial zurückverlagern. Da sich jedoch auch das
Verbindungselement aufgrund der Erwärmung ausdehnt, wird die Verlagerung
des Lagerpunktes ausgeglichen und das Schneidelement
und die Schneide können im Wesentlichen an der vorbestimmten Posi
tion gehalten werden. Auf diese Weise bleibt der Abstand des
Schneidelementes bzw. der Schneide von der Drehachse des Werk
zeugkopfes auch bei einer Erwärmung des Werkzeugkopfes konstant,
so dass ein vorbestimmtes Durchmessermaß für eine zu fertigende Boh
rung eingehalten werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Schneidelement in radia
ler Richtung beweglich an dem Werkzeugkopf gehalten und wird in
radialer Richtung an dem Werkzeugkopf über das Verbindungselement
abgestützt. Diese Anordnung bewirkt, dass sämtliche auf das Schneid
element in radialer Richtung wirkenden Kräfte auf das Verbindungs
element übertragen werden. Über das Verbindungselement werden
die radialen Kräfte auf den Werkzeugkopf übertragen. Das Verbin
dungselement liegt somit im Kraftfluss der Radialkräfte und wird vor
zugsweise lediglich auf Druck belastet. Diese Ausgestaltung ermöglicht,
für das Verbindungselement auch Werkstoffe einzusetzen, welche keine
Zugbelastungen aufnehmen können. So kann das Verbindungselement
beispielsweise aus Glas gefertigt werden. Es ist somit möglich, Materia
lien auszuwählen, welche äußerst geringe Wärmeausdehnungsquotien
ten aufweisen. Die Übrigen, nicht von dem Verbindungselement über
tragenen Kräfte werden über eine entsprechende Halterung des
Schneidelements auf den Werkzeugkopf übertragen. Die radial beweg
liche Anordnung des Schneidelementes bewirkt, dass der Werkzeug
kopf bei Erwärmung eine Wärmedehnung in radialer Richtung ausfüh
ren kann, während das Schneidelement, dessen radiale Position allein
durch das Verbindungselement definiert wird, seine Lage unverändert
beibehalten kann. Somit erfährt das Schneidelement bei Erwärmung
eine radiale Verlagerung bezüglich den übrigen Teilen des Werkzeug
kopfes hält jedoch seine radiale Position bezüglich der Drehachse im
wesentlichen bei.
Bevorzugt ist das Schneidelement an einem Schneidenträger angeord
net, welcher um eine von der Schneide beabstandete Achse
schwenkbar ist, wobei sich der Schneidenträger an dem Verbindungs
element abstützt. Die Schwenkachse verläuft vorzugsweise im Wesentli
chen rechtwinkelig zur Drehachse tangential zu dem Werkzeugkopf. Bei
Erwärmung des Werkzeugkopfes verlagert sich die Achse radial nach
außen. Da jedoch die Schneide bezüglich der Achse schwenkbar ist,
kann die Schneide radial nach innen verschwenken und weiter über
das Verbindungselement abgestützt werden, welches allein die radiale
Position der Schneide definiert. Somit ist es möglich auch bei Erwär
mung des Werkzeugkopfes die radiale Schneidenposition bezüglich der
Drehachse im Wesentlichen konstant zu halten.
Vorzugsweise ist ein Federelement vorgesehen, welches den Schnei
denträger gegen das Verbindungselement drückt. Auf diese Weise wird
erreicht, dass der Schneidenträger ständig spielfrei an dem Verbin
dungselement anliegt, so dass das Schneidelement stets in der durch
das Verbindungselement definierten radialen Position gehalten wird.
Bei Erwärmung des Werkzeugkopfes verlagert sich die Schwenkachse
des Schneidenträgers. Da der Schneidenträger jedoch federbelastet ist,
wird sichergestellt, dass das Schneidelement mit dem Schneidenträger
bezüglich der Achse so verschwenkt wird, dass das Schneidelement
bzw. der Schneidenträger weiter spielfrei an dem Verbindungselement
abgestützt wird, um die radiale Position des Schneidelementes beizu
behalten.
Weiter bevorzugt sind das Schneidelement und das Verbindungsele
ment in einem Schneidenhalter angeordnet, welcher zur Durchmesser
einstellung an dem Werkzeugkopf radial verstellbar ist. Dies ermöglicht
den Werkzeugkopf auf verschiedene zu fertigende Durchmesser einzu
stellen.
Das Verbindungselement ist vorzugsweise stabförmig ausgebildet und
in Richtung der zu übertragenden Kraft angeordnet und insbesondere
in einer Bohrung geführt. So muss das Verbindungselement nur Druck
kräfte aufnehmen, wobei die Führung in einer Bohrung ein Knicken des
stabförmigen Verbindungselementes verhindern kann. Die stabförmige
Ausgestaltung des Verbindungselementes ermöglicht ferner eine sehr
einfache Herstellung, da es lediglich von einem entsprechenden stab
förmigen Rohmaterial abgelängt werden muss. So kann das Verbin
dungselement aus einem vorzugsweise runden Stabmaterial je nach
Größe des zu fertigenden Werkzeugkopfes leicht auf das erforderliche
Maß zugeschnitten werden.
Der Lagerpunkt, an welchem sich das Verbindungselement an dem
Werkzeugkopf abstützt, ist vorzugsweise als einstellbarer Anschlag aus
gebildet, an dem das Verbindungselement gelagert ist. Der Anschlag
ist in radialer Richtung verstellbar, um eine Feineinstellung des Schneid
elementes durch Verschieben des Verbindungselementes zu ermögli
chen. Vorzugsweise ist das Schneidelement an einem Schneidenhalter
befestigt, welcher radial beweglich an dem Werkzeugkopf geführt ist,
und das Verbindungselement ist mit dem Schneidenhalter in der Nähe
des Schneidenelementes und mit dem Werkzeugkopf an einem radial
weiter innenliegenden oder bezüglich der Mittelachse entgegenge
setzten Lagerpunkt verbunden. Die Anordnung des Schneidelementes
auf einem Schneidenhalter, welcher an dem Werkzeugkopf radial ge
führt ist, bewirkt, dass das Verbindungselement lediglich Kräfte in radia
ler Richtung aufnehmen muss. Alle anderen Kräfte werden von dem
Schneidenhalter aufgenommen und über dessen Führung auf den
Werkzeugkopf übertragen. Lediglich in radialer bzw. diametraler Rich
tung kann der Schneidenhalter über seine Führung keine Kräfte auf den
Werkzeugkopf übertragen, da er in dieser Richtung in der Führung be
weglich ist. In radialer Richtung werden die Kräfte von dem Schneidenhalter
über das Verbindungselement auf den Werkzeugkopf übertra
gen. Der Schneidenhalter besteht aus dem gleichen oder einem ähnli
chen Material wie der Werkzeugkopf, d. h. er weist ebenfalls einen grö
ßeren Ausdehnungskoeffizienten und damit eine größere Ausdehnung
bei Erwärmung auf als das Verbindungselement. Bei einer Erwärmung
des gesamten Werkzeugkopfes dehnt sich der Schneidenhalter aus.
Allerdings ist er über das Verbindungselement an einem Punkt nahe
dem Schneidelement fixiert, so dass lediglich die Wärmedehnung des
Teils zwischen dem Verbindungspunkt mit dem Verbindungselement
und dem Schneidelement zu einer Verlagerung des Schneidelementes
führen kann. Der übrige Teil des Schneidenhalters kann sich dehnen
und radial in der Führung an dem Werkzeughalter bewegen, wobei sich
der radial innenliegende Teil des Schneidenhalters frei in Richtung der
Mittelachse des Werkzeugkopfes bewegen kann. Diese Bewegung hat
jedoch keinen Einfluss auf die Position des Schneidenelementes. Ledig
lich eine eventuelle Wärmedehnung des Verbindungselementes wird
den Verbindungspunkt zwischen Verbindungselement und Schneiden
halter radial nach außen verlagern. Dabei würde sich auch das
Schneidenelement radial nach außen bewegen. Wenn das Verbin
dungselement keine Wärmedehnung aufweist, wird es vorzugsweise im
Bereich der Mittelachse an dem Werkzeugkopf fixiert, so dass eine Wär
medehnung des Werkzeugkopfes keinen Einfluss auf die Position des
Schneidelementes hat. Wenn das Verbindungselement eine Wär
medehnung aufweist, welche allerdings geringer ist als die Wärmedeh
nung des Materials des übrigen Werkzeugkopfes, wird der Lagerpunkt
des Verbindungselementes an dem Werkzeugkopf in dem dem
Schneidelement radial bzw. diametral entgegengesetzten Bereich jen
seits der Mittelachse des Werkzeugkopfes angeordnet. Dies bewirkt,
dass sich der Lagerpunkt bei Erwärmung in der dem Schneidelement
entgegengesetzten Richtung verlagert, wodurch das Verbindungsele
ment von dem Schneidelement aus gesehen soweit radial nach innen
gezogen wird, dass eine Längendehnung des Verbindungselementes
aufgrund Erwärmung kompensiert wird. Dazu muss der Abstand zwi
schen Lagerpunkt und Mittelachse so gewählt werden, dass die Län
gendehnung des dazwischen liegenden Materials des Werkzeugkopfes
der Längendehnung des Verbindungselementes zwischen Lagerpunkt
und Schneidelement entspricht. Bevorzugt ist das Verbindungselement
mit dem Schneidenhalter möglichst nah an dem Schneidelement
verbunden.
Der Lager- bzw. Befestigungspunkt ist vorzugsweise auf der dem
Schneidelement diametral entgegengesetzten Seite des Werkzeugkop
fes derart von der Mittelachse beabstandet, dass bei Erwärmung die
radiale Ausdehnung des Werkzeugkopfes zwischen Mittelachse und
Lagerpunkt im wesentlichen der radial gerichteten Längenänderung
des Verbindungselementes und des Schneidenhalters oder Schneiden
trägers zwischen Schneidelement und Anlenkpunkt des Verbindungs
elementes an dem Schneidenhalter bzw. Schneidenträger entspricht.
Diese Anordnung ist bevorzugt, da es sich nur schwer realisieren lässt,
dass der Anlenkpunkt des Verbindungselementes an dem Schneiden
halter direkt an dem Schneidelement oder im Befestigungspunkt des
Schneidelementes angeordnet ist. Es verbleibt somit meist zwischen
dem Anlenkpunkt des Verbindungselementes und der Schneide bzw.
dem Befestigungspunkt des Schneidelementes an dem Schneidenhal
ter ein Abstand. Aus diesem Grund sollte der Abstand zwischen Lager
punkt des Verbindungselementes an dem Werkzeugkopf und der Mit
telachse des Werkzeugkopfes entsprechend größer gewählt werden,
um durch Verlagerung des Lagerpunktes nicht nur die Wärmedehnung
des Verbindungselementes, sondern auch die Wärmedehnung des Ma
terials zwischen Schneidelement und Anlenkpunkt des Verbindungs
elementes an dem Schneidenhalter zu kompensieren. Durch diese
Ausgestaltung kann erreicht werden, dass sich das Schneidelement bei
Erwärmung des Werkzeugkopfes in der radialen Richtung nicht verla
gert. Auf die gleiche Weise kann gegebenenfalls auch eine mögliche
Wärmedehnung des Schneidelementes zwischen dessen Befestigungs
punkt und der eigentlichen Schneide kompensiert werden.
Bevorzugt besteht das Verbindungselement aus einem Keramikmateri
al. Keramik weist eine deutlich geringere Wärmedehnung als beispiels
weise Stahl auf, aus dem der übrige Teil des Werkzeugkopfes vorzugs
weise gefertigt ist. Der Ausdehnungskoeffizient von Keramik beträgt α =
3,2 × 10-6 1/K, während derjenige von Stahl α = 12 × 10-6 1/K beträgt. Die
Wärmedehnung von Stahl ist somit etwa viermal größer als diejenige
von Keramik. Als Werkstoff mit nahezu keiner Wärmedehnung kommt
beispielsweise Glas in Frage.
Das Verbindungselement ist bevorzugt radial einstellbar an dem Werk
zeugkopf gelagert oder befestigt. Auf diese Weise lässt sich der zu ferti
gende Durchmesser voreinstellen, indem das Verbindungselement ra
dial an dem Werkzeugkopf verschoben wird. Mit Bewegung bzw. Ver
lagerung des Verbindungselementes wird auch das Schneidelement
und damit die Schneide radial bezüglich der Mittelachse des Werk
zeugkopfes verstellt, um den gewünschten Bohrungsdurchmesser einzu
stellen. Hierzu ist das Verbindungselement vorzugsweise über eine im
Wesentlichen spielfreie Verstelleinrichtung an dem Werkzeugkopf radial
verstellbar befestigt. Die Verstelleinrichtung dient zur Einstellung des zu
erzeugenden Durchmessers. Die Verstelleinrichtung ist beispielsweise in
Form eines drehbaren Exzenterbolzens ausgebildet. Der Exzenterbolzen
ist mit einem ersten Abschnitt in einer Bohrung an dem Werkzeugkopf
und mit einem zweiten, exzentrisch versetzten Abschnitt in einer Boh
rung in dem Verbindungselement angeordnet. Durch Drehung des Ex
zenterbolzens kann das Verbindungselement somit radial zu dem Werk
zeugkopf bewegt werden. Dies ermöglicht ein sehr einfaches Verstellen
des Verbindungselementes. Zur genauen Einstellung kann an dem Ex
zenterbolzen eine Skala ausgebildet sein. Ferner ist vorzugsweise eine
Klemmschraube vorgesehen, welche den Exzenterbolzen festklemmen
kann, um die radiale Position des Verbindungselementes zu fixieren.
Damit wird die Durchmessereinstellung des Schneidelementes an dem
Werkzeugkopf in der eingestellten Position fixiert. Ferner kann das Ver
bindungselement zusätzlich an einer Einrichtung zur radialen Feineinstel
lung angeordnet sein. Bei einer solchen Anordnung kann beispielsweise
die oben genannte Verstellung über die Verstelleinrichtung als Grobein
stellung des Durchmessers vorgesehen sein. Ein weiteres Element zur
Feineinstellung dient dann zur genauen Durchmessereinstellung, bei
spielsweise nachdem mit dem Werkzeug ein Probeschnitt durchgeführt
wurde. Zur Feineinstellung wird vorzugsweise der gesamte Schneiden
halter mit dem Verbindungselement radial verschoben, während bei
der Grobeinstellung lediglich der Schneidenhalter über das Verbin
dungselement radial verschoben wird.
Weiter bevorzugt weist der Werkzeugkopf ein zweites Schneidelement
auf, welches zu dem ersten Schneidelement diametral entgegenge
setzt an dem Umfang des Werkzeugkopfes angeordnet ist. Diese im
Wesentlichen symmetrische Ausgestaltung des Werkzeugkopfes ermög
licht eine symmetrische Einleitung und Kompensation der Schnittkräfte.
Ferner ermöglicht sie den Einsatz im Folgeschnittverfahren, wobei eines
der Schneidelemente die Schruppbearbeitung und das andere
Schneidelement im gleichen Arbeitsgang das Schlichten übernimmt.
Bei dieser Anordnung ist es üblicherweise ausreichend, das erste
Schneidelement über oben beschriebenes Verbindungselement an
dem Werkzeugkopf zu lagern bzw. zu befestigen. Das erste Schneid
element, welches den Schlichtvorgang übernimmt, ist für das Endmaß
der Bohrung verantwortlich. Daher ist es ausreichend, dass dieses
Schneidelement bei Erwärmung des Bohrkopfes seine radiale Position
bezüglich der Drehachse exakt beibehält. Eine Verlagerung des zwei
ten Schneidelementes spielt meist aufgrund der ohnehin vorhandenen
Radiusdifferenz zwischen den beiden Schneidelementen bezüglich der
Mittelachse keine Rolle. Eine geringe Verlagerung des zweiten
Schneidelementes aufgrund Erwärmung des Werkzeugkopfes führt
nicht zu einer Änderung des Fertigmaßes der Bohrung, da dieses durch
das erste Schneidelement, welches den Schlichtvorgang durchführt,
bestimmt wird. Hierbei muss allerdings sichergestellt werden, dass sich
bei einer Erwärmung das zweite Schneidelement für die Schruppbear
beitung nicht soweit nach außen verlagert, dass sein Flugkreisdurch
messer größer wird als derjenige des ersten Schneidelementes für die
Schlichtbearbeitung. Der Radiusunterschied zwischen den Flugkreisen
von Schrupp- und Schlichtschneide muss somit größer sein als eine
mögliche Verlagerung der Schruppschneide aufgrund einer Erwär
mung. Alternativ kann auch das zweite Schneidelement entsprechend
dem ersten Schneidelement an dem Werkzeugkopf befestigt werden,
so dass auch eine Verlagerung der zweiten Schneide kompensiert wer
den kann. Weiter bevorzugt ist das Schneidelement als Wendeschneid
platte ausgebildet. So lassen sich verschlissene Schneiden leicht aus
tauschen, ohne dass größere Teile des Werkzeugkopfes ersetzt werden
müssen. Bevorzugt sind die Wendeschneidplatte mit dem Schneiden
halter und der Schneidenhalter mit dem Verbindungselement im selben
Punkt verbunden. Bei dieser Anordnung gibt es kein tragendes Material
des Schneidenhalters zwischen Verbindungselement und Schneidplat
te, so dass eine Wärmedehnung des Schneidenhalters auf die Position
der Wendeschneidplatte keinen Einfluss hat. Diese hängt lediglich von
der Wärmedehnung des Verbindungselementes ab. Diese kann jedoch
durch die oben beschriebene Anordnung des Befestigungspunktes des
Verbindungselementes an dem Werkzeugkopf kompensiert werden.
Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten
Figuren beschrieben. In diesen zeigt.
Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Werkzeugkopfes
gemäß einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Stirnseite des in Fig. 1 gezeigten Werk
zeugkopfes,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Kompen
sation der Längendehnung.
Fig. 4 eine Draufsicht in Richtung der Z-Achse auf einen Werkzeugkopf
gemäß einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 5 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Schneidenhalters
gemäß Fig. 4, und
Fig. 6 eine Schnittansicht des Schneidenhalters entlang der Linie A-A in
Fig. 4.
Der anhand der Figuren erläuterte Werkzeugkopf ist ein Werkzeugkopf
mit zwei diametral entgegengesetzten Schneiden, welcher insbesonde
re zur Durchführung eines Folgeschnittverfahrens ausgebildet ist. In Fig. 1
ist allerdings nur eine Schneide dargestellt. Fig. 1 zeigt eine schemati
sche Seitenansicht des Werkzeugkopfes. Der Werkzeugkopf weist einen
Grundkörper 2 auf, der über einen daran ausgebildeten Werkzeug
schaft 4 in einer Maschinenspindel fixiert werden kann. Dabei erstreckt
sich die Dreh- bzw. Mittelachse Z des Werkzeugkopfes entlang der
Spindelachse der Werkzeugmaschine. An der Stirnseite des Grundkör
pers 2 ist eine sich diametral erstreckende Linearführung 6 ausgebildet.
In dieser Linearführung 6 ist ein Schneidenhalter 8 derart angeordnet,
dass er sich in der radialen Richtung R bezüglich der Drehachse Z be
wegen kann. In Richtung der Z-Achse und der Richtung normal zu der
Achse Z und zu der radialen Richtung R ist der Schneidenhalter 8 in der
Linearführung 6 möglichst spielfrei geführt, so dass er sich in diesen Rich
tungen nicht bewegen kann. Durch diese Anordnung kann der Schnei
denhalter 8 über die Linearführung 6 die beim Schnittprozess auftreten
de Tangential- und Axialkräfte sicher auf den Grundkörper 2 übertra
gen. Der Schneidenhalter 8 ist über zwei Schrauben 10, welche sich
durch eine Längsnut 12 in dem Schneidenhalter 8 erstrecken, an dem
Grundkörper 2 befestigt. Die Schrauben 10 greifen in nicht gezeigter
Weise in den Grundkörper 2 ein. Die Nut 12 weist in der Richtung R eine
derartige Länge auf, dass sich der Schneidenhalter 8 bezüglich der
Schrauben 10 in der radialen Richtung R bewegen kann. Unter den
Schrauben 10 sind Tellerfedern 14 sowie optional eine Platte 16 ange
ordnet. Bei der Montage des Schneidenhalters 8 an dem Grundkörper 2
werden die Schrauben 10 nur soweit angezogen, dass sich der Schnei
denhalter 8 zwischen einer Gleitfläche der Linearführung 6 und den Tel
lerfedern 14 bzw. gegebenenfalls der Platte 16 gleitend in der radialen
Richtung R bewegen kann. Um ein leichtes Gleiten ohne Auftreten ei
nes Stick-Slip-Effektes zu ermöglichen, können die Platte 16 und/oder
die Gleitflächen der Linearführung bzw. Führung 6 geschliffen oder bei
spielsweise mit einem Material mit geringem Reibungskoeffizienten wie
beispielsweise einer Hartbeschichtung beschichtet sein.
An einem bezüglich der Achse Z radial äußeren und axial vorderen En
de des Schneidenhalters 8 ist über eine Schraube 18 eine Wende
schneidplatte 20 befestigt. Die radiale Fixierung des Schneidenhalters 8
an dem Grundkörper 2 erfolgt über ein Verbindungselement in Form
eines Verbindungsstabes 22. Der Verbindungsstab 22 erstreckt sich pa
rallel zu dem Schneidenhalter 8 und der Führung 6 in der radialen Rich
tung R in einer Nut 24 in dem Grundkörper 2. Der Verbindungsstab 22 ist
an einem Anlenkpunkt 26 möglichst spielfrei mit dem Schneidenhalter 8
verbunden. Der Anlenkpunkt 26 liegt möglichst nahe an dem Befesti
gungspunkt der Wendeschneidplatte 20. Der Befestigungspunkt der
Wendeschneidplatte 20 wird durch die Schraube 18 gebildet. Idealer
weise liegt der Anlenkpunkt 26 genau in der Achse der Schraube 18.
Um die Anordnung des Anlenkpunktes 26 möglichst nahe der Wende
schneidplatte 20 zu erreichen, ist der Verbindungsstab 22 im wesentli
chen L-förmig ausgebildet, so dass der Bereich mit dem Anlenkpunkt 26
in Richtung der Achse Z gegenüber dem übrigen Verbindungsstab 22
auskragt. Die Anlenkung in dem Anlenkpunkt 26 erfolgt über einen Bol
zen, der sich durch eine in dem Verbindungsstab 22 ausgebildete Boh
rung erstreckt.
An dem dem Anlenkpunkt 26 diametral entgegengesetzten Ende des
Verbindungsstabes 22 ist eine Bohrung 28 ausgebildet, in die ein Exzen
terbolzen 30 eingreift. Der Exzenterbolzen 30 ist in einer Bohrung in dem
Grundkörper 2 gelagert. Der Exzenterbolzen 30 besteht aus zwei kreis
förmigen exzentrisch zueinander angeordneten Abschnitten, von de
nen der eine in die Bohrung an dem Grundkörper 2 und der andere in
die Bohrung 28 in dem Verbindungsstab 22 eingreift. Durch Drehen des
Exzenterbolzens 30 kann der Verbindungsstab 22 in der radialen Rich
tung R verschoben werden, da sich der in die Bohrung 28 eingreifende
Abschnitt dabei in der Richtung R bewegt. Damit verschiebt sich auch
der mit dem Verbindungsstab 22 verbundene Schneidenhalter 8 in der
radialen Richtung R. Zur Fixierung der Position des Exzenterbolzens 30
und damit auch der radialen Position des Schneidenhalters 8 ist eine
Klemmschraube 32 vorgesehen, welche quer auf den Exzenterbolzen
30 wirkt und diesen in der Bohrung in dem Grundkörper 2 festklemmt. In
diesem Fall dient der Exzenterbolzen 30 zur Grobeinstellung des Durch
messers. Anstelle des Exzenterbolzens 30 kann auch eine andere geeig
nete Einrichtung zur spielfreien Grobverstellung des Schneidenhalters 8
vorgesehen sein.
Das Material des Verbindungsstabes 22 ist so gewählt, dass es einen
geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten α aufweist als das Materi
al des Grundkörpers 2 und des Schneidenhalters 8. Üblicherweise wer
den der Grundkörper 2 und der Schneidenhalter 8 aus Stahl gefertigt,
während der Verbindungsstab 22 vorzugsweise aus einem Keramikma
terial gefertigt ist. Keramik weist einen gegenüber Stahl um etwa den
Faktor vier geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten auf. Bei einer
Erwärmung des gesamten Werkzeugkopfes dehnt sich der Schneiden
halter 8 in der radialen Richtung R aus. Da jedoch der Abstand, insbe
sondere in der radialen Richtung R zwischen der Schraube 18 und dem
Anlenkpunkt 26 sehr gering gewählt ist, wird sich die Schraube 18 mit
der Wendeschneidplatte 20 gegenüber dem Anlenkpunkt 26 in der ra
dialen Richtung R nur sehr wenig verlagern. Der übrige Teil des Schnei
denhalters 8 kann sich frei in der radialen Richtung R entgegengesetzt
zu dem Anlenkpunkt 26 ausdehnen, da sich der Schneidenhalter 8 in
dieser Richtung frei entlang der Führung 6 bewegen kann. Auch der
Verbindungsstab 22 wird sich bei Erwärmung zwischen dem Anlenk
punkt 26 und der Bohrung 28 in der radialen Richtung R ausdehnen, so
dass sich die Wendeschneidplatte 20 radial bezüglich der Mittel- bzw.
Drehachse Z nach außen verlagern würde. Jedoch ist der Verbindungs
stab 22 über den Exzenterbolzen 30 bezüglich der Wendeschneidplatte
20 an dem diametral entgegengesetzten Ende des Grundkörpers 2 fi
xiert bzw. gelagert. Der Bereich des Grundkörpers 2, in dem der Exzen
terbolzen 30 gelagert ist, verlagert sich aufgrund der Ausdehnung des
Grundkörpers 2 bei einer Erwärmung des Werkzeugkopfes ebenfalls in
radialer Richtung bezüglich der Achse Z nach außen. Somit wird der
Verbindungsstab 22 von der Schneidplatte 20 aus gesehen in radialer
Richtung zurückgezogen, so dass die Längenausdehnung des Verbin
dungsstabes 22 und des Schneidenhalters 8 zwischen Anlenkpunkt 26
und Schneide kompensiert werden kann. Dies bedeutet, der Exzenter
bolzen 30 verlagert sich bei Erwärmung um das gleiche Maß radial
auswärts, um das sich der Verbindungsstab 22 und der Schneidenhalter
8 zwischen Anlenkpunkt 26 und Schraube 18 ausdehnen, so dass die
radiale Position der Schraube 18 bezüglich der Mittelachse Z im wesent
lichen beibehalten wird. Aus diesem Grund behält die Wendeschneid
platte 20 auch bei Erwärmung des Werkzeugkopfes ihre Durchmesser
position bezüglich der Achse Z bei. Wird der Abstand zwischen Anlenk
punkt 26 und Schraube 18 sehr klein gewählt, so kann gegebenenfalls
auf eine Kompensation der Längendehnung dieses Abstandes verzich
tet werden.
Ferner weist der Werkzeugkopf einen Feineinstellring 34 auf, über den
eine Feineinstellung des Durchmessermaßes möglich ist. Durch Drehen
des Einstellringes 34, welcher mit einer Skala versehen ist, kann der Ver
bindungsstab 22 mit dem Schneidenhalter 8 in radialer Richtung genau
eingestellt werden. Dieser Einstellmechanismus entspricht im Wesentli
chen der in der DE 42 24 772 C2 offenbarten Feineinstelleinrichtung.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Stirnseite des in Fig. 1 gezeigten Werk
zeugkopfes in Richtung der Achse Z. Der Werkzeugkopf weist zwei
Schneidenhalter 8 und 36 auf, wobei der Schneidenhalter 8 zuvor be
schrieben wurde. Die beiden Schneidenhalter 8 und 36 erstrecken sich
radial entgegengesetzt, so dass die an ihren äußeren Enden ange
brachten Wendeschneidplatten 20 diametral entgegengesetzt ange
ordnet sind. Dabei sind die Wendeschneidplatten 20 im Wesentlichen
punktsymmetrisch bezüglich der Achse Z angeordnet. Dies ermöglicht
eine gleichmäßige Einleitung der Schnittkräfte in den Werkzeugkopf.
Der Schneidenhalter 36 entspricht im Wesentlichen einem bekannten
Schneidenhalter, wie er beispielsweise aus DE 36 22 638 C2 bekannt ist.
In dem Schneidenhalter 36 ist keine Kompensation der Wärmedehnung
vorgesehen, da das dargestellte Werkzeug zur Verwendung beim Fol
geschnittbohren ausgebildet ist. Dabei übernimmt die Schneide der
Wendeschneidplatte 20 an dem Schneidenhalter 36 den Schruppvor
gang, während die Wendeschneidplatte 20 an dem Schneidenhalter 8
den Schlichtvorgang ausführt. Aus diesem Grunde ist es vor allem erfor
derlich, die Maßgenauigkeit der Schneidplatte 20 an dem Schneiden
halter 8 einzuhalten, da die zugehörige Schneide für das Endmaß der
zu bearbeitenden Bohrung verantwortlich ist. Eine geringfügige radiale
Lageabweichung der Schneide an dem Schneidenhalter 36 spielt für
die Maßgenauigkeit der Bohrung keine Rolle, da im Anschluss an die
Bearbeitung durch die Schneide an dem Schneidenhalter 36 die
Schneide an dem Schneidenhalter 8 die Bohrung auf das erforderliche
Endmaß bringt. In alternativen Ausführungsformen ist es jedoch auch
möglich, den Schneidenhalter 36 identisch zu dem Schneidenhalter 8
auszubilden, so dass auch in diesem eine Kompensation der Wärme
dehnung erreicht werden kann.
Der Schneidenhalter 36 ist in ähnlicher Weise wie der Schneidenhalter 8
radial an dem Grundkörper 2 geführt. Die Fixierung in radialer Richtung
wird bei ihm jedoch über eine Einstellschraube 38 erreicht, durch die
der Schneidenhalter 36 an dem Grundkörper 2 in der radialen Richtung
R verstellt werden kann. Auf diese Weise kann die Schneide an dem
Schneidenhalter 36 auf das gewünschte Durchmessermaß eingestellt
werden. Der Schneidenhalter 8 (und entsprechend der Schneidenhal
ter 36) liegt auf einer Führung 6 an dem Grundkörper 2 auf, durch die er
in radialer Richtung R bewegbar geführt ist. In Richtung der Achse Z
wird der Schneidenhalter 8 über zwei Schrauben 10 mit zwei darunter
liegenden Federscheiben 14 geklemmt. Entsprechend wird der Schnei
denhalter 36 über zwei Schrauben in den Bohrungen 40 geklemmt. Die
Klemmung durch die Schrauben 10 und die darunter liegenden Teller
federn 14 ist jedoch nur so stark, dass ein spielfreies Verschieben des
Schneidenhalters 8 in der radialen Richtung R möglich ist.
Der Schneidenhalter 8 ist über den Verbindungsstab 22 mit dem Grund
körper 2 verbunden. Die Verbindung des Verbindungsstabes 22 mit
dem Schneidenhalter 8 erfolgt in dem Anlenkpunkt 26 über einen spiel
frei eingesetzten Bolzen. Der Anlenkpunkt 26 liegt dabei möglichst nahe
der Schneide bzw. der Befestigung der Wendeschneidplatte 20. Am
radial bzw. diametral entgegengesetzten Ende weist der Verbindungs
stab 22 eine Bohrung 28 auf, in die der an dem Grundkörper 2 gelager
te Exzenterbolzen 30 eingreift. Somit ist der Verbindungsstab 22 in der
radialen Richtung R an dem Grundkörper 2 fixiert. Über den Verbin
dungsstab 22 erfolgt die radiale Fixierung des Schneidenhalters 8. Dabei
ist über den Exzenterbolzen 30 ein radiales Verstellen bzw. Verschieben
des Verbindungsstabes 22 und damit des Schneidenhalters 8 möglich.
Somit kann durch Drehen des Exzenterbolzens 30 die an dem Schneidenhalter
8 angebrachte Wendeschneidplatte 20 bzw. Schneide radial
zu- bzw. eingestellt werden.
Auch wenn die Erfindung anhand eines Werkzeugkopfes mit zwei
Schneiden beschrieben wurde, kann sie entsprechend in Werkzeugköp
fen mit nur einer Schneide oder mehr als zwei Schneidelementen ein
gesetzt werden.
Anhand von Fig. 3 wird nun die Kompensation der Längenänderung in
radialer Richtung bei Erwärmung des Werkzeugkopfes detaillierter be
schrieben. Fig. 3 zeigt schematisch die Anordnung der wesentlichen
Punkte der Lagerung bzw. Befestigung des Schneidenhalters 8. In Fig. 3
ist schematisch der Grundkörper 2 als Kreis mit den davon in radialer
Richtung R auskragenden Schneidenhaltern 8 und 36 dargestellt. Ge
zeigt ist ferner schematisch die Schraube 18, mit der die Wende
schneidplatte 20 an dem Schneidenhalter fixiert ist, der Anlenkpunkt 26
sowie der Exzenterbolzen 30. Nachfolgende Betrachtung bezieht sich
jeweils auf die Mittelachsen der Schraube 18, des Exzenterbolzens 30
bzw. der Bohrung 28 in dem Verbindungsstab 22 sowie des Anlenkpunk
tes 26. Der Befestigungspunkt 18, d. h. die Schraube 18, der Wende
schneidplatte ist um den Abstand r von der Mittel- bzw. Drehachse Z
des Werkzeugkopfes beabstandet. Dieses Maß soll möglichst konstant
gehalten werden, um ein zu fertigendes Durchmessermaß auch bei
Erwärmung des Werkzeugkopfes beizubehalten. Der Befestigungs
punkt 18 ist von dem Anlenkpunkt 26 um den Abstand a beabstandet.
Der Anlenkpunkt 26 ist von dem Lager- bzw. Befestigungspunkt 30, d. h.
dem Exzenterbolzen 30, um das Maß b beabstandet. Der Lagerpunkt
30 ist um das Maß c von der Mittelachse Z beabstandet. Dabei liegt der
Lagerpunkt 30 auf der diametral entgegengesetzten Seite der Achse Z
in bezug auf die Punkte 18 und 26. Der Verbindungsstab 22 besteht vor
zugsweise aus Keramik und weist einen Wärmeausdehnungskoeffizien
ten αK auf. Der Grundkörper 2 sowie der Schneidenhalter 8 sind vorzugsweise
aus Stahl ausgebildet, der einen Wärmeausdehnungskoeffi
zienten αS aufweist.
Bei Erwärmung des Werkzeugkopfes vergrößert sich der Abstand a um
Δa = αS.a
Der Abstand a definiert den Abstand des Befestigungspunktes der
Wendeschneidplatte von dem Anlenkpunkt 26, so dass für diesen Be
reich der Ausdehnungskoeffizient des Schneidenhalters 8 anzusetzen ist.
Der Abstand b vergrößert sich bei Erwärmung um
Δb = αK.b
Der Abstand c vergrößert sich bei Erwärmung um
Δc = αS.c
Da der Punkt 18 über den Schneidenhalter 8 mit dem Punkt 26 und die
ser über den Verbindungsstab 22 mit dem Punkt 30 verbunden ist, be
steht eine Verbindung des Punktes 18 mit dem Grundkörper 2 lediglich
über den Punkt 30. Die Radiusänderung des Abstandes r des Punktes 18
von der Achse Z beträgt demnach insgesamt
Δr = Δa + Δb - Δc = a.αS + b.αK - c.αS
Da der Punkt 30 sich bei Erwärmung des Grundkörpers 2 ebenfalls radial
nach außen bewegt, verlagert er sich aufgrund der bezüglich den
Punkten 18 und 26 diametral entgegengesetzten Anordnung in negati
ver Richtung, so dass Δc negativ in die Radiusänderung Δr eingeht.
Will man eine vollständige Kompensation der Wärmedehnung errei
chen, d. h. Δr = 0, so muss die Längenänderung des Abstandes c des
Exzenterbolzens 30 von der Mittelachse Z genau der Längenänderung
des Verbindungsstabes 22 zwischen den Punkten 30 und 26 sowie der
Längenänderung des Schneidenhalters zwischen den Punkten 18 und
26 entsprechen. Somit muss folgende Gleichung erfüllt sein:
Δc = Δa + Δb
⇒ c.αS = a.αS + b.αK
Dabei betragen die Wärmeausdehnungskoeffizienten beispielsweise für
Keramik und Stahl:
αS = 12.10-6 1/K
αK = 3,2.10-6 1/K
Es sind jedoch auch andere Kombinationen von Werkstoffen mit unter
schiedlichen Ausdehnungskoeffizienten denkbar, welche eine Kompen
sation der Ausdehnung gemäß obiger Gleichung ermöglichen.
Anhand der Fig. 4 bis 6 wird eine weitere bevorzugte Ausführungs
form der Erfindung beschrieben. Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf den
Werkzeugkopf in Richtung der Achse Z. Der Werkzeugkopf weist einen
Grundkörper 42 auf, welcher über einen Werkzeugschaft in einer Ma
schinenspindel befestigt werden kann. An der Stirnseite des Werkzeug
kopfes 42 ist ein in radialer Richtung R verstellbarer Schneidenhalter 44
angeordnet. Der Schneidenhalter 44 ist an dem Grundkörper 42 über
eine Einstellschraube 46 (siehe Fig. 5) in radialer Richtung R einstellbar.
Nach erfolgter Einstellung über die Einstellschraube 46 wird der Schnei
denhalter 44 an dem Grundkörper 42 über die Schrauben 48 fixiert. Die
Schrauben 48 bringen dabei eine ausreichende Klemmkraft auf, so
dass die Schnittkräfte von dem Schneidenhalter 44 auf den Grundkör
per 42 übertragen werden können, ohne dass sich der Schneidenhalter
44 in radialer Richtung verstellt. Am radial äußeren Ende des Schnei
denhalters 44 ist ein Schneidelement 50 in Form einer Wendeschneid
platte angeordnet. Das Schneidelement 50 ist an einem Schneidenträ
ger 52 befestigt, welcher wiederum schwenkbar an dem Schneidenhal
ter 44 gelagert ist. Dazu ist der Schneidenträger 52 über eine Dreh- bzw.
Schwenkachse 54 mit dem Schneidenhalter 44 verbunden. Im Inneren
des Schneidenhalters 44 ist ferner eine Bohrung 56 vorgesehen, in welcher
ein Verbindungsstab 58 angeordnet ist, wie anhand von Fig. 6
näher erläutert werden wird.
Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht des Werkzeugkopfes gemäß Fig. 4. Der
Schneidenhalter 44 ist an dem Grundkörper 42 radial beweglich ge
führt. Zur Radialverstellung ist eine Stellschraube 46 vorgesehen, welche
in einer Gewindebohrung an dem Grundkörper 42 gelagert ist. Durch
Drehen der Stellschraube 46 kann der Schneidenhalter 44 in radialer
Richtung R bezüglich des Grundkörpers 42 bewegt werden. Das
Schneidelement 50 ist in bekannter Weise an dem Schneidenträger 52
austauschbar befestigt. Der Schneidenträger 52 ist um die Drehachse
54 schwenkbar an dem Schneidenhalter 44 angeordnet. Die Drehach
se 54 erstreckt sich normal und beabstandet zu der Drehachse Z des
Werkzeugkopfes. Das heißt die Drehachse 54 verläuft im Wesentlichen
tangential zu dem Werkzeugkopf. Ferner ist die Drehachse 54 oberhalb
des Schneidelementes 50 in Richtung der Z-Achse beabstandet von
diesem angeordnet. Bei Verschwenken des Schneidenträgers 52 um
die Drehachse 54 erfährt das Schneidelement 50 somit eine Verlage
rung in radialer Richtung R. In radialer Richtung R wird das Schneidele
ment 50 allein durch den Verbindungsstab 58 positioniert, wie anhand
von Fig. 6 näher beschrieben wird.
Fig. 6 zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie A-A in Fig. 4 des
Schneidenhalters 44. An der Oberseite des Schneidenhalters 44, d. h.
der dem Grundkörper 42 zugewandten Seite ist eine Ausnehmung 60
ausgebildet, in welcher die Verstellschraube 46 zur radialen Verstellung
des Schneidenhalters 44 angeordnet ist. Am in Richtung der Z-Achse
vordem Ende des Schneidenträgers 52 ist eine Gewindebohrung 62
zum Befestigen des Schneidelementes 50 ausgebildet. Die Schwenk
achse 54 ist in Richtung der Z-Achse weiter hinten liegend, d. h. weiter
beabstandet von der Stirnseite des Werkzeugkopfes angeordnet. An
der dem Schneidelement 50 bzw. der Gewindebohrung 62 in Richtung
der Z-Achse entgegengesetzten Seite der Schwenkachse 54 ist zwi
schen dem Schneidenhalter 44 und dem Schneidenträger 52 ein Fe
derelement 64 angeordnet.
Zwischen der Schwenkachse 54 und der Gewindebohrung 62 ist in dem
Schneidenträger 52 eine Sackbohrung 66 angeordnet, welche in radia
ler Richtung zu dem Schneidenhalter 44 hin geöffnet ist. In die Sackboh
rung 66 greift der Verbindungsstab 58, welcher in einer Bohrung 56 in
dem Schneidenhalter 44 geführt ist, ein. Dabei kommt der Boden des
Sacklochs bzw. der Sackbohrung 66 mit der Stirnseite des Verbindungs
stabes 58 zur Anlage. Das Federelement 64, welches als Druckfeder
ausgebildet ist, drückt so auf den Schneidenträger 52, dass der Schnei
denträger 52 und der Schneidenhalter 44 im Bereich des Federelemen
tes 64 auseinandergedrückt werden. Aufgrund der Hebelwirkung wird
dabei die bezüglich der Drehachse 54 entgegengesetzten Seite des
Schneidenträgers 52 auf den Schneidenhalter 44 zu gedrückt. Auf diese
Weise wird der Boden des Sacklochs 66 mit der Stirnseite des Verbin
dungsstabe 58 durch die Druckfeder 64 in Kontakt gehalten.
An seinem entgegengesetzten Ende stützt sich der Verbindungsstab 58
in einem bezüglich der Achse Z radial entgegengesetzten Bereich des
Schneidenhalters 44 an diesem über eine Anschlagschraube 68 ab. Die
Anschlagschraube 68 ist eine Madenschraube, welche in eine Gewin
debohrung, welche in Längsrichtung der Bohrung 56 verläuft, einge
schraubt ist. Bei dieser Anordnung ist der Verbindungsstab 58 zwischen
der Anschlagschraube 68 und dem Schneidenträger 52 spielfrei gela
gert, da der Schneidenträger 52 von dem Federelement 64 gegen den
Verbindungsstab 58 gedrückt wird. Der Verbindungsstab 58 erstreckt
sich in einer Richtung tangential zu der Drehachse 54. Dabei verläuft
die Achse des Verbindungsstabes 58 in einem derartigen Winkel zur
Achse Z, dass der Verbindungsstab 58 im Wesentlichen sämtliche auf
das Schneidelement 50 wirkende Kräfte als Druckkräfte auf die An
schlagschraube 68 und den Schneidenhalter 44 übertragen kann.
Bei dieser Anordnung wird die radiale Positionierung des Schneidele
mentes 50 relativ zu dem Schneidenhalter 44 allein durch den Verbin
dungsstab 58 erreicht. Durch Verstellen der Anschlagschraube 68 kann
der Verbindungsstab 58 innerhalb der Bohrung 56 in seiner Längsrich
tung verschoben werden, wodurch der Schneidenträger 52 und somit
das darauf befestigte Schneidelement 50 radial weiter nach außen
gedrückt wird. Wird die Anschlagschraube 68 aus der Bohrung heraus
gedreht, so drückt der Schneidenträger 52 aufgrund der von dem Fe
derelement 64 erzeugten Druckkraft den Verbindungsstab 58 weiter in
die Bohrung 56 hinein, so dass das Schneidelement 50 radial weiter
nach innen bewegt wird. Auf diese Weise kann über die Anschlag
schraube 68 eine radiale Feineinstellung des Schneidelementes 50 vor
genommen werden, während die radiale Grobeinstellung über die Ein
stellschraube 46 erfolgt.
Bei einer Erwärmung des Werkzeugkopfes und des Schneidenhalters 44
wird sich die Drehachse 54 radial bezüglich der Drehachse Z weiter
nach außen verlagern. Das Material des Verbindungsstabes 58 ist je
doch so gewählt, dass es eine geringere Wärmedehnung als das Mate
rial des Schneidenhalters 44 hat und vorzugsweise nahezu keine Wär
medehnung aufweist. Aufgrund der von dem Federelement 64 erfolg
ten Druckkraft verschwenkt der Schneidenträger 52 so, dass die Ge
windebohrung 62 und das Schneidelement 50 radial auf die Stirnseite
72 des Schneidenhalters 44 zu bewegt werden. Auf diese Weise wird
der Schneidenträger 52 immer mit der Stirnseite 70 des Verbindungssta
bes 58 in Anlage gehalten. Da der Verbindungsstab 58 sich bei der Er
wärmung jedoch im Wesentlichen nicht oder zumindest weniger aus
dehnt, kann auf diese Weise das Schneidenelement 50 in einer bezüg
lich der Drehachse Z in radialer Richtung im Wesentlichen konstanten
Position gehalten werden. Um einen Einfluss der Wärmedehnung des
Schneidenträgers 52 im Wesentlichen auszuschließen, sind die Gewin
debohrung 62 und die Stirnseite des Verbindungsstabes 58 bzw. der
Boden der Sackbohrung 66 im Wesentlichen im selben radialen Ab
stand zur Drehachse Z angeordnet.
Das Material des Verbindungsstabes 58 ist vorzugsweise Keramik oder
Glas, welche eine äußerst geringe Wärmedehnung aufweisen, wie -
oben ausgeführt. Aufgrund der Anordnung des Verbindungsstabes 58
in Richtung der auftretenden Schnittreaktionskräfte, kann dieser Stab
die Schnittkräfte mit Ausnahme der tangential zur Drehachse Z wirken
den Kräfte, als Druckkräfte aufnehmen. Der Verbindungsstab 58 muss
keinerlei Zugkräfte aufnehmen. Aufgrund der Führung des Verbindungs
stabes 58 in der Bohrung 56 kann ferner ein Knicken des Stabes verhin
dert werden. Das Material des Verbindungsstabes 58 ist zwar vorzugs
weise so gewählt, dass es eine sehr geringe Wärmedehnung aufweist,
dennoch verbleibt meist eine Rest-Wärmedehnung. Zur Kompensation
dieser verbleibenden Wärmedehnung des Materials des Verbindungs
stabes 58 ist der Lagerpunkt 72 in Form der Anschlagschraube 68 des
Verbindungsstabes 58 an dem Schneidenhalter 44 bezüglich der Achse
Z an einer diametral entgegengesetzten Seite zu dem Schneidelement
50 angeordnet. Dies bewirkt, dass sich bei Erwärmung des Schneiden
halters 44 der Lagerpunkt 72 bezüglich der Z-Achse radial nach außen
verlagert. Dies bewirkt, dass sich der Abstand zwischen dem Lagerpunkt
72 und der Achse Z vergrößert. Dieses Maß der Verlagerung des Lager
punktes 72 in radialer Richtung entspricht bei der bevorzugten Anord
nung der Längendehnung des Verbindungsstabes 58 bei Erwärmung.
Auf diese Weise kann auch bei einer Längendehnung des Verbin
dungsstabes 58 der radiale Abstand zwischen der Achse Z und dem
Boden der Sackbohrung 66 konstant gehalten werden und der radiale
Abstand zwischen der Achse Z und dem Schneidelement 50 bleibt im
Wesentlichen konstant.
Sollte bei einer alternativen Ausführungsform in radialer Richtung ein
größerer Abstand zwischen dem Boden der Sackbohrung 66 und der
Gewindebohrung 62 gegeben sein, kann ferner der Abstand des La
gerpunktes 72 zu der Achse Z so gewählt werden, dass auch die Wär
medehnung des Schneidenträgers 52 zwischen dem Boden der Sach
bohrung 66 und der Gewindebohrung 62 kompensiert werden kann.
Diesbezüglich wird auf die Beschreibung zu Fig. 3 verwiesen, deren Prin
zipdarstellung auch für die zweite Ausführungsform gemäß der Fig.
4 bis 6 gilt. Dabei entspricht der Befestigungspunkt 30 in Fig. 3 dem La
gerpunkt 72 in Fig. 6. Der Anlenkpunkt 26 in Fig. 3 entspricht bei der
zweiten Ausführungsform dem Boden der Sackbohrung 66. Der Punkt 18
in Fig. 3 entspricht der Befestigungsschraube 62 in Fig. 6. Somit wäre der
Abstand a in Fig. 3 bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 der radiale
Abstand zwischen der Gewindebohrung 62 und dem Boden des Sack
loches 66. Idealerweise sind die Gewindebohrung 62 und das Sackloch
66 so angeordnet, dass der radiale Abstand zwischen beiden gleich
null ist, d. h. in der Beschreibung zu Fig. 3 wäre für eine solche Ausfüh
rungsform das Maß a gleich null zu setzen.
2
Grundkörper
4
Werkzeugschaft
6
Führung
8
Schneidenhalter
10
Schrauben
12
Nut
14
Tellerfeder
16
Platte
18
Schraube
20
Wendeschneidplatte
22
Verbindungsstab
24
Nut
26
Anlenkpunkt
28
Bohrung
30
Exzenterbolzen
32
Klemmschraube
34
Einstellring
36
Schneidenhalter
38
Einstellschraube
40
Bohrungen
42
Grundkörper
44
Schneidenhalter
46
Einstellschraube
48
Schrauben
50
Schneidelement
52
Schneidenträger
54
Drehachse
56
Bohrung
58
Verbindungsstab
60
Ausnehmung
62
Gewindebohrung
64
Federelement
66
Sackloch
68
Anschlagschraube
70
Stirnseite
72
Lagerpunkt
Claims (15)
1. Werkzeugkopf, insbesondere für eine Fräs- oder Ausbohrbearbei
tung, mit zumindest einem an seinem Umfang angeordneten
Schneidelement (20; 50), bei welchem das Schneidelement (20;
50) über ein Verbindungselement (22; 58) an einem radial weiter
innenliegenden oder bezüglich der Mittelachse (Z) entgegenge
setzten Lagerpunkt (30; 68) des Werkzeugkopfes (2) gelagert ist
und das Verbindungselement (22; 58) einen geringeren Ausdeh
nungskoeffizienten aufweist als das Material des Werkzeugkopfes
(2).
2. Werkzeugkopf nach Anspruch 1, bei welchem der Lagerpunkt (30;
68) auf der dem Schneidelement (20; 50) diametral entgegenge
setzten Seite des Werkzeugkopfes (2) derart von der Mittelachse
(Z) beabstandet ist, dass bei Erwärmung die radiale Ausdehnung
des Werkzeugkopfes (2) zwischen Mittelachse (2) und Lagerpunkt
(30; 68) im Wesentlichen der Längenänderung des Verbindungs
elementes (22; 58) zwischen Schneidelement (20; 50) und Lager
punkt (30; 68) entspricht.
3. Werkzeugkopf nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem das Schneid
element (50) in radialer Richtung beweglich an dem Werkzeug
kopf (2) gehalten ist und in radialer Richtung an dem Werkzeug
kopf (2) über das Verbindungselement (58) an dem Lagerpunkt (30; 68)
abgestützt ist.
4. Werkzeugkopf nach Anspruch 3, bei welchem das Schneidele
ment (50) an einem Schneidenträger (52) angeordnet ist, welcher
um eine von der Schneide (50) beabstandete Achse (54)
schwenkbar ist, wobei sich der Schneidenträger (52) an dem Ver
bindungselement (58) abstützt.
5. Werkzeugkopf nach Anspruch 4, bei welchem ein Federelement
(64) vorgesehen ist, welches den Schneidenträger (52) gegen das
Verbindungselement (58) drückt.
6. Werkzeugkopf nach einem der Ansprüche 3 bis 5, bei welchem
das Schneidelement (50) und das Verbindungselement (58) in ei
nem Schneidenhalter (44) angeordnet sind, welcher zur Durch
messereinstellung an dem Werkzeugkopf (2) radial verstellbar ist.
7. Werkzeugkopf nach einem der Ansprüche 3 bis 6, bei welchem
das Verbindungselement (58) stabförmig ausgebildet ist und in
Richtung der zu übertragenden Kraft angeordnet ist.
8. Werkzeugkopf nach einem der Ansprüche 3 bis 7, bei welchem
der Lagerpunkt (68) durch einen Anschlag gebildet wird, an dem
das Verbindungselement (58) gelagert ist.
9. Werkzeugkopf nach Anspruch 8, bei welchem der Anschlag (68)
einstellbar ist.
10. Werkzeugkopf nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem das Schneid
element (20) an einem Schneidenhalter (8) befestigt ist, welcher
radial beweglich an dem Werkzeugkopf (2) geführt ist, und das
Verbindungselement (22) mit dem Schneidenhalter (8) in der Nähe
des Schneidelementes (20) und mit dem Werkzeugkopf (2) an
dem radial weiter innenliegenden oder bezüglich der Mittelachse
(Z) entgegengesetzten Lagerpunkt (30; 68)verbunden ist.
11. Werkzeugkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei
welchem der Lagerpunkt (30; 68) auf der dem Schneidelement (20;
50) diametral entgegengesetzten Seite des Werkzeugkopfes (29
derart von der Mittelachse (Z) beabstandet ist, dass bei Erwär
mung die radiale Ausdehnung des Werkzeugkopfes (2) zwischen
Mittelachse (Z) und Lagerpunkt (30; 68) im Wesentlichen der radial
gerichteten Längenänderung des Verbindungselementes (22; 58)
und des Schneidenhalters (8) oder Schneidenträgers (52) zwischen
Schneidelement (20; 50) und Anlenkpunkt des Verbindungsele
mentes (22; 58) an dem Schneidenhalter (8) oder an dem Schneidenträger
(52) entspricht.
12. Werkzeugkopf nach einem Wer vorangehenden Ansprüche, bei
welchem das Verbindungselement (22; 58) aus einem Keramikma
terial besteht.
13. Werkzeugkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei
welchem das Verbindungselement (22) radial einstellbar an dem
Werkzeugkopf (2) gelagert ist.
14. Werkzeugkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche mit
einem zweiten Schneidelement (20), welches zu dem ersten
Schneidelement (20; 50) diametral entgegengesetzt an dem Um
fang des Werkzeugkopfes (2) angeordnet ist.
15. Werkzeugkopf nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei
welchem das Schneidelement als Wendeschneidplatte (20; 50)
ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
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DE10216538A DE10216538C2 (de) | 2001-06-22 | 2002-04-15 | Werkzeugkopf |
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