Hintergrund der Erfindung
1. Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Wickelrollenanpressvorrich
tung, die bei einem Prozess zum Aufwickeln von langen Materialien verwen
det wird, und auf ein Wickelverfahren für lange Materialien.
2. Beschreibung der verwandten Technik
Ein langes Material, wie beispielsweise eine Papierbahn, die von einer Pa
piermaschine erzeugt wird, wird um eine Wickelspule in einem Wickelpro
zess gewickelt. Wenn der Durchmesser der Wickelspule einen vordefinierten
letztendlichen Wickeldurchmesser erreicht, wird eine neue Wickelspule von
der Bereitschaftsposition zur Wickelposition bewegt. Das lange Material wird
dann geschnitten und das abgeschnittene Ende des langen Materials wird
um die neue Wickelspule gewickelt. Dieses Verfahren wird im folgenden als
"Rahmenwechsel" bezeichnet. Das letzte Ende des langen Materials, das
gerade abgeschnitten worden ist, bleibt auf der Wickelrolle und wird dann
zur Entnahmeposition zusammen mit der Wickelrolle bewegt. In der Ent
nahmepositon wird die Wickelrolle zum nächsten Prozess gesandt. Wenn
das lange Material zum Zeitpunkt des Rahmenwechsels geschnitten wird,
wie oben beschrieben, dreht sich die Wickelrolle unter ihrer eigenen Träg
heit, auch nachdem die Drehung der Wickelspule gestoppt wurde. Als eine
Folge wird das letzte abgeschnittene Ende des langen Materials locker, was
einen Durchhang bzw. eine lockere Wicklung gleichbedeutend mit einigen
wenigen Umläufen auf dem Außenumfang der Wickelrolle erzeugt. Der lo
ckere Teil der Wickelrolle kann ungenügende Spannung aufweisen, auch
wenn die Wickelrolle zu einer Rückwickelvorrichtung gebracht wird. Wenn
eine lockere Wicklung der Wickelrolle auftritt, kann ein Teilungsvorgang nicht
ausgeführt werden. In einem Fall, wo das lange Material beschichtetes Pa
pier ist, wird die Beschichtung aufgrund der Reibung beschädigt, und das
lange Material hat eventuell keinen Handelswert mehr. Um den Handelswert
des langen Materials zu erhalten, wird der lockere Teil manuell abgeschnit
ten und wird Abfallpapier.
Verschiedene Verfahren sind vorgeschlagen worden, um die lockere Wick
lung des Papiers zu verhindern und den Verlust des Papiers zu verringern.
Beispielsweise offenbaren die offengelegten japanischen Patentanmeldun
gen Nr. 2000-264511, 2000-264505 und 11-29250 Verfahren, bei denen die
Wickelrolle durch eine Anpressrolle oder eine Bürste angepresst wird, um
eine lockere Wicklung des letzten Schnittendes der Papierbahn zu verhin
dern. Die offengelegte japanische Patentanmeldung Nr. 11-29247 offenbart
ein Verfahren, bei dem eine Nut durch die Aufwickelreferenzrolle (eine Spu
lentrommel) der Wickelrolle geformt wird, so daß die Luft, die zwischen den
Lagen der Wickelrolle aufgenommen wurde, durch die Nut ausgelassen
werden kann.
Jedoch kann weder eine Rolle noch eine Bürste der Wickelrolle einen linea
ren Druck geben (einen Druck pro Längeneinheit in der Breitenrichtung) der
ausreicht, um eine lockere Wicklung des Papiers zu verhindern und einen
Verlust des Papiers zu verringern. Wenn ein großer Druck durch die Rolle
oder die Bürste aufgebracht werden würde, konzentriert sich der Druck in
einem engen Gebiet und verringert die Qualität des langen Materials. In ei
nem schlechtesten Fall kann das lange Material aufgrund des Druckes zer
reißen.
Es hat ein Verfahren gegeben, bei dem der Durchmesser einer Rolle zum
Anpressen vergrößert wird, um die Kontaktfläche auszuweiten und den linea
ren Druck zu verteilen. Bei diesem Verfahren jedoch wird die Trägheit der
Anpressrolle größer, was höhere Herstellungskosten und Laufkosten zur
Folge hat. Beispielsweise offenbart die japanische Patentveröffentlichung Nr.
6-94319 ein Verfahren, bei dem eine endlose Tragbahnvorrichtung einge
setzt wird, um die Wickelrolle über eine weite Fläche zu unterstützen. Bei
diesem Verfahren wird jedoch die Wickelrolle von ihrem eigenen Gewicht
von unten getragen. Um das Gewicht der Wickelrolle zu ertragen, muß die
Tragbahnvorrichtung sehr groß bemessen sein und erfordert daher einen
sehr großen Raum.
Zusammenfassung der Erfindung
Entsprechend ist es ein allgemeines Ziel der vorliegenden Erfindung, eine
neuartige und nützliche Wickelrollenanpressvorrichtung vorzusehen, die bei
einem Wickelprozess für lange Materialien und bei einem Wickelverfahren
für lange Materialien verwendet wird.
Ein weiteres und spezielleres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Wickelrollenanpressvorrichtung und ein Wickelverfahren für langes Material
vorzusehen, welche den Verlust von Papier reduzieren können. Die obigen
Ziele der vorliegenden Erfindung werden durch eine Wickelrollenanpressvor
richtung erreicht, die eine Wickelrolle über ihre gesamte Breite anpresst, wo
bei die Wickelrolle durch eine Rollenspule gebildet wird, und wobei ein lan
ges Material dort herumgewickelt wird, wobei die Vorrichtung eine Vielzahl
von Drehrollen aufweist, die parallel zueinander in Breitenrichtung angeord
net sind. Ein Riemen, der gespannt gewickelt ist, um die Vielzahl von Wickel
rollen abzudecken, weiter eine erste Antriebseinheit zur Bewegung des Rie
mens aus einer Bereitschaftsposition, um den Riemen in Kontakt mit der Wi
ckelrolle zu bringen, und eine zweite Antriebseinheit zum Anpressen der Wi
ckelrolle mit einem geraden Teil des Riemens.
Die obigen Ziele der vorliegenden Erfindung werden auch durch ein Verfah
ren zum Aufwickeln eines langen Materials um eine Wickelrolle über eine
Klemmvorrichtung, bei dem das lange Material auf der Wickelrolle transpor
tiert wird und die Klemmvorrichtung durch die Wickelrolle gebildet wird, die
die Wickeltrommel berührt, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
a) drehen einer Wickelrollenanpressvorrichtung, die die Wickelrolle über ihre
gesamte Breite anpresst, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die der Dreh
geschwindigkeit des Außenumfangs der Wickelrolle äquivalent ist; b) die Wi
ckelrollenanprssvorrichtung wird von einer Bereitschaftsposition in Kontakt
mit dem Außenumfang der Wickelrolle über eine vorbestimmte Länge in der
Transportrichtung des langen Materials gebracht; c) ein linearer Druck auf
der Wickelrollenanpressvorrichtung wird auf ein vorbestimmtes Niveau ge
steigert; d) das lange Material wird vor der Wickeltrommel abgeschnitten; e)
die Wickelrolle wird von der Spulentrommel getrennt, nachdem ein linearer
Druck auf der Klemmvorrichtung auf Null verringert wurde; und f) die Dre
hung der Wickelrolle und der Wickelrollenanpressvorrichtung wird gestoppt.
Bei der obigen Vorrichtung und dem Verfahren gemäß der vorliegenden Er
findung wird der Riemen in Kontakt mit der Wickelrolle über eine größere
Länge in Transportrichtung des langen Materials gebracht, da ein breiter und
gerader Teil des Riemens die Wickelrolle berührt. Entsprechend kann der
lineare Druck wirkungsvoller verteilt werden und zwar im Vergleich zu einem
Fall, wo eine einfache Rolle in Kontakt mit einer Wickelrolle gebracht wird.
Als eine Folge wird das lange Material nicht aufgerissen oder beschädigt,
und zwar ungeachtet des hohen linearen Druckes, und die hohe Qualität des
Produktes wird beibehalten. Somit kann der Verlust des Papiers verhindert
werden. Da weiterhin der Riemen aus weichem, verstärktem Gummi herge
stellt ist, kann die lockere Wicklung der Wickelrolle durch den hohen linearen
Druck während des Wickelns verhindert werden, während die hohe Qualität
des langen Materials beibehalten wird. Im allgemeinen wird ein Papierverlust
von ungefähr 3000 Metern verursacht, jedoch kann gemäß der vorliegenden
Erfindung der Papierverlust auf 1000 Meter oder weniger verringert werden.
Der lineare Druck ist vorzugsweise im Bereich von 300 N/m bis 3000 N/m
gemäß der vorliegenden Erfindung.
Die obigen und andere Ziele und Merkmale der vorliegenden Erfindung wer
den aus der folgenden Beschreibung besser offensichtlich, wenn diese in
Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen gesehen wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Fig. 1 ist eine Ansicht, die eine Wickelrollenanpressvorrichtung in ei
ner Situation zeigt, wo eine Riemenrolle in Kontakt mit einer
Papierbahn ist, und zwar gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 ist eine Ansicht, die einen Anfangszustand in einem Wickelpro
zess der Wickelrollenanpressvorrichtung gemäß der vorliegen
den Erfindung zeigt;
Fig. 3 ist eine Ansicht, die die Wickelrollenanpressvorrichtung in einer
Situation zeigt, wo die Wicklung um die Spulentrommel gemäß
der vorliegenden Erfindung fast vollständig ist;
Fig. 4 ist eine Ansicht, die die Wickelrollenanpressvorrichtung in einer
Situation zeigt, wo die Wickelrolle zu einer vorbestimmten Ent
nahmeposition gemäß der vorliegenden Erfindung bewegt wor
den ist;
Fig. 5 ist eine Seitenansicht der Wickelrollenanpressvorrichtung der
Fig. 2 gesehen von der linken Seite;
Fig. 6 ist eine Tabelle, die den Vergleich zwischen den Materialien
zeigt, die für Riemen in der Wickelrollenanpressvorrichtung
verwendet werden;
Fig. 7 ist eine Kurvendarstellung, die die Beziehung zwischen der
Riemenspannung und der Längung zeigt;
Fig. 8 ist eine Ansicht, die die Struktur einer mittleren Antriebsvorrich
tung zeigt, die in Verbindung mit der Wickelrollenanpressvor
richtung gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet wird;
und
Fig. 9 ist eine Schnittansicht der Mittelantriebsvorrichtung in besserer
Detaildarstellung.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
Das Folgende ist eine Beschreibung von Ausführungsbeispielen der vorlie
genden Erfindung mit Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen. In den
Zeichnungen werden gleiche Komponenten mit gleichen Bezugszeichen be
zeichnet, und die Komponenten, die für die vorliegende Erfindung nicht rele
vant sind, werden weggelassen.
Fig. 1 ist eine Ansicht, die ein Ausführungsbeispiel einer Wickelrollenan
pressvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt. In diesem Ausfüh
rungsbeispiel wird eine Papierbahn W als ein ein aufzuwickelndes langes
Material verwendet. Jedoch kann die vorliegende Erfindung auch auf andere
lange Materialien angewandt werden, wie beispielsweise auf einen Plastik
film oder einen Metallfilm, der zu einer Rolle gewickelt werden kann. Die vor
liegende Erfindung ist insbesondere für ein langes Material mit einem kleinen
Reibungskoeffizienten wirkungsvoll. Bei einem kleinen Reibungskoeffizienten
wird es immer noch ein großes Ausmaß an Schlupf geben, was eine lockere
Wicklung des langen Materials zur Folge hat.
Eine Wickelvorrichtung 10 weist eine Spulentrommel 12 auf, weiter einen
nicht gezeigten Rahmenwechsler, Schienen 14 und einen nicht gezeigten
Träger bzw. Schlitten. Die Spulentrommel 12 ist in Kontakt mit einer Wickel
rolle R, wobei eine Papierbahn W um die Wickelrolle 16 herumgewickelt ist,
und somit eine Klemmvorrichtung N gebildet wird. Die Spulentrommel 12
dreht sich um eine Drehachse 20, die durch eine Basis 18 festgelegt ist. In
Fig. 1 dreht sich die Wickeltrommel 12 gegen den Uhrzeigersinn, um die
Papierbahn W zur Wickelrolle R zu transportieren.
Der Rahmenwechsler, der nicht gezeigt ist, kann ein Rahmenwechsler der
Schwanenhalsbauart sein, wie in der offengelegten japanischen Patentan
meldung Nr. 2000-264511 offenbart. Der Rahmenwechsler der Schwanen
halsbauart hält eine Vielzahl von Spulentrommeln 22 zum Aufwickeln der
Papierbahn W auf der Spulentrommel 12 bereit. In Fig. 1 ist nur eine der
Spulentrommeln 12 zur Vereinfachung gezeigt. Wenn die Rahmen gewech
selt werden, wird eine neue Spulentrommel 22 in Kontakt mit der Rahmen
wechselposition am Oberteil der Spulentrommel 12 gebracht, wie in Fig. 1
gezeigt. Die neue Spulentrommel 22 dreht sich dann im Uhrzeigersinn mit
der Drehung der Spulentrommel 12. Die Papierbahn W wird mit einer (nicht
gezeigten) Schneidvorrichtung abgeschnitten, die vor der Spulentrommel 12
gelegen ist. Das obere abgeschnittene Ende der Papierbahn W wird um die
Wickelrolle R herumgewickelt, während das letzte abgeschnittene Ende auf
die neue Spulentrommel 12 zu dem Zeitpunkt geklebt wird, wenn der
Schneidvorgang auftritt, und dann um die neue Spulentrommel 22 herum
gewickelt. Wenn die Wickelrolle R sich von der Spulentrommel 12 trennt, um
einen ausreichenden Platz vorzusehen, kommt die neue Spulentrommel 22,
die begonnen hat, die Papierbahn W aufzuwickeln, herunter zur normalen
Wickelposition auf den Schienen 14 und fährt mit dem Wickelvorgang fort.
Obwohl eine Rahmenwechselvorrichtung der Schwanenhalsbauart bei die
sem Ausführungsbeispiel eingesetzt wird, ist das Verfahren zum Wechseln
des Rahmens nicht auf das oben beschriebene Verfahren eingeschränkt.
Beispielsweise kann der Rahmenwechsel ausgeführt werden, wenn Luft von
unten eingeblasen wird, oder mit Hilfe eines Bandes oder Riemens.
Die Schienen 14 tragen die Wickelrolle R, die sich dreht, und erstrecken sich
horizontal von der Wickeltrommel 12. Die Welle 24 der Wickeltrommel R
wird von den Schienen 14 getragen.
Der Träger, der in der Figur nicht gezeigt ist, ist unter den Schienen 14 gele
gen und bewegt die Wickelrolle R. Der Träger wirkt auf die Welle 24 der Wi
ckelrolle R und bewegt somit die Wickelrolle R in Querrichtung. Durch diese
Funktion des Trägers kann die Wickelrolle R den Kontakt zur Spulentrommel
12 halten. Der Träger steuert auch den linearen Druck der Klemmvorrichtung
N, der durch diesen Kontakt gebildet wird (der lineare Druck wird im Folgen
den als der "Klemmvorrichtungsdruck" bezeichnet).
Fig. 8 ist eine Ansicht, die die Struktur einer Mittelantriebsvorrichtung 100
zeigt, die auf dem Träger montiert ist. Es sei bemerkt, dass die Mittelan
triebsvorrichtung 100 in den Fig. 1 bis 5 zur Bequemlichkeit nicht gezeigt
ist. Die Mittelantriebsvorrichtung 100 weist einen Motor 102, eine Drehzahl
reduktion 104 und eine Kupplung 106 auf. Die Mittelantriebsvorrichtung 100
versorgt die Welle 24 mit einer Drehkraft oder einer Bremskraft über die
Kupplung 106, um die Spulentrommel 16 zu drehen oder anzuhalten.
Fig. 9 ist eine detailliertere Schnittansicht der Mittelantriebsvorrichtung. Ei
ne Eingangsachse 108 der Drehzahlreduktion 104 ist mit einer Rolle 110
versehen, so dass die Bewegungsleistung des Motors 102 über einen Rie
men 112 übertragen werden kann. Weiterhin ist ein kleines Zahnrad 114 an
einer Eingangsachse 108 befestigt. Zwischenzeitlich ist ein großes Zahnrad
108 an einer Hauptachse 116 auf der Ausgangsseite der Drehzahlreduktion
104 festgelegt. Das große Zahnrad 118 greift in das kleine Zahnrad 114 ein,
um die Drehzahl zu reduzieren.
Mit Bezug auf Fig. 1 weist die Wickelrollenanpressvorrichtung 30 der vor
liegenden Erfindung einen Motor 32 auf, einen festen Arm 34, der mit dem
Motorarm 32 verbunden ist und daran befestigt ist, einen bewegbaren Arm
38, der mit dem festen Arm 34 mit einer Drehachse 36 verbunden ist, und
eine Riemenrolle 40, die am oberen Ende des bewegbaren Arms 38 ange
bracht ist. Ein Zeitsteuerriemen 42 wird durch den Motor 32 in einem schlau
fenartigen Zustand durch den festen Arm 34 angetrieben, und überträgt an
der Drehachse 36 die Bewegungsleistung zu einem weiteren Zeitsteuerrie
men 44, der sich durch den bewegbaren Arm 38 bewegt. Der Zeitsteuerrie
men 44 wird auch in einem schleifenartigen Zustand angetrieben, und über
trägt am oberen Ende des bewegbaren Arms 38 die Bewegungsleistung auf
einen Riemenkern 46. Die Riemenrolle 40 weist zwei Riemenkerne 46 und
48 auf, die parallel zueinander in Breitenrichtung angeordnet sind, wobei ei
ne konstante Distanz zwischen den Riemenkernen 46 und 48 beibehalten
wird. Anpressriemen 50 werden in einer ovalen Form um die zwei Riemen
kerne 46 und 48 gewickelt. Wenn der Riemenkern 46, auf den die Bewe
gungsleistung übertragen worden ist, sich dreht, drehen sich die Anpress
riemen 50 auf der ovalförmigen Spur.
Die Wickelrollenanpressvorrichtung 30 der vorliegenden Erfindung weist wei
ter einen ersten Hydraulikzylinder 52 und einen zweiten Hydraulikzylinder 54
auf. Der erste Hydraulikzylinder 52 ist mit einer Drehachse 56 verbunden, an
der die Basis des ersten Hydraulikzylinders 52 befestigt ist. Das obere Ende
des ersten Hydraulikzylinders 52 ist mit einer Drehachse 58 verbunden, die
an dem bewegbaren Arm 38 befestigt ist. Entsprechend dreht sich, wenn der
erste Hydraulikzylinder 52 ausfährt und einfährt, der bewegbare Arm 38 um
die Drehachse 36 herum. Was eine Bodenplatte 55 betrifft, werden die Teile
entsprechend den Gebieten, in denen der bewegbare Arm 38 und die ande
ren Komponenten arbeiten, aus der Bodenplatte 55 herausgeschnitten, um
den Betrieb der Wickelrollenanpressvorrichtung 30 nicht zu behindern.
Der zweite Hydraulikzylinder 54 ist mit einer Drehachse 60 verbunden, die an
dem bewegbaren Arm 38 befestigt ist, und mit einer Drehachse, die am obe
ren Ende der Riemenrolle 40 befestigt ist. Wenn entsprechend der zweite
Hydraulikzylinder 54 ausfährt und einfährt, dreht sich die Riemenrolle 40 um
den Riemenkern 46 mit Bezug auf den bewegbaren Arm 38. Anstelle der
Hydraulikzylinder 52 und 54 können Pneumatikzylinder oder andere durch
Strömungsmittel betriebene Zylinder bei der vorliegenden Erfindung einge
setzt werden.
Die geraden Teile der Riemenrolle 40 sind in Kontakt mit der Wickelrolle R
und bringen somit einen linearen Druck auf die Wickelrolle R auf, um zu ver
hindern, dass die Wickelrolle R eine lockere Wicklung hat (der lineare Druck
wird im Folgenden als "Kontaktdruck" bezeichnet). Wie oben beschrieben
weist die Riemenrolle 40 die zwei Riemenkerne 46 und 48 auf. Bei der vor
liegenden Erfindung kann eine bekannte Riemenrolle zum Tragen einer
Wicklungsrolle eingesetzt werden. Beispielsweise offenbart die offengelegte
japanische Patentanmeldung Nr. 10-218443 eine solche Riemenrolle zum
Tragen einer Wickelrolle. In dem oben beschriebenen Stand der Technik
jedoch wird die Riemenrolle einfach zum Tragen einer Wickelrolle von unten
verwendet, während die Wickelrolle ein Material aufwickelt. In dieser Hinsicht
wird die Riemenrolle des Standes der Technik nicht zum Anpressen der ab
geschnittenen Enden eines langen Materials und somit zum Verhindern ei
ner lockeren Wicklung verwendet.
Fig. 2 ist eine Ansicht, die die Wickelrollenanpressvorrichtung 30 und ande
re Komponenten im Anfangszustand eines Wickelprozesses zeigt, und Fig.
5 ist eine Seitenansicht der Wickelrollenanpressvorrichtung 30 und anderer
in Fig. 2 gezeigter Komponenten. Wie in Fig. 5 gezeigt dehnt sich die
Riemenrolle 40 in Breitenrichtung aus, und deckt im wesentlichen die Spu
lentrommel 16 über die gesamte Breite des Spulenteils ab, auf die die Pa
pierbahn W gewickelt wird. Obwohl die Riemenrolle 40 durch 2 Riementeile
bei diesem Ausführungsbeispiel gebildet wird, kann sie aus mehr als zwei
Riementeilen bestehen oder kann integral ausgebildet werden.
In diesem Ausführungsbeispiel hat jeder Riementeil der Riemenrolle 40 ei
nen Riemen 50, der durch acht Teilriemen 50A bis 50H gebildet wird. Die
Teilriemen 50A bis 50H sind parallel zueinander in Breitenrichtung angeord
net. Jedoch können die Teilriemen 50A bis 50H integral ausgeformt werden.
Wie in Fig. 5 gezeigt, werden vier der zuvor erwähnten Hydraulikzylinder 52
in diesem Ausführungsbeispiel eingesetzt, um die Riemenrolle 40 in Kontakt
mit der Wickelrolle R zu bringen. Diese Hydraulikzylinder 52 arbeiten syn
chron, um alle Riementeile der Riemenrolle 40 sofort in Kontakt mit der Wi
ckelrolle R zu bringen.
Das Material, das für die Riemen 50 verwendet wird, die um die Riemenker
ne 46 und 48 herumgewickelt sind, ist Butadien-Styrol-Gummi, das bei
spielsweise eine verstärkte Faser enthält. In diesem Ausführungsbeispiel
wird ein Schwerlastriemen verwendet, der in einer Tafel für Materialeigen
schaften in Fig. 6 gezeigt ist. Dies ist nur ein Beispiel, und ein Riemen aus
irgendeinem anderen Material kann eingesetzt werden, so lange die Effekte
der vorliegenden Erfindung erhalten werden. Wie in Fig. 6 gezeigt, ist der
Schwerlastriemen härter als ein normaler Riemen. Wenn die gleiche Zug
kraft auf beide aufgebracht wird, ist die Längung des Schwerlastriemens
kleiner als die eines normalen Riemens. Obwohl Riemengrößen und Rie
menkernmaterialien ebenfalls in Fig. 6 gezeigt sind, sind diese nur Beispie
le, und die vorliegende Erfindung ist nicht auf diese Beispiele eingeschränkt.
Fig. 7 ist eine Kurvendarstellung, die die Beziehung zwischen der Riemen
spannung und der Längung zeigt. Wie aus der Kurvendarstellung zu sehen,
haben ein normaler Riemen und ein Schwerlastriemen beide eine Längung,
die proportional zu der Zugkraft ist, jedoch ist die Längung des Schwerlast
riemens kleiner als die Längung des normalen Riemens.
Jeder der Riemen 50 ist aus einem verstärkten Gummi hergestellt, ist jedoch
viel weicher als ein Material, welches die Riemenkerne 46 und 48 bildet, wie
beispielsweise Polyethylen-Walzen oder Gußeisen. Auch wenn entspre
chend der Riemen einen größeren linearen Druck (Kontaktdruck) auf die Wi
ckelrolle R aufbringt, wird die Papierbahn nicht beschädigt oder zerrissen.
Jeder der Riemen 50 läuft auf der ovalförmigen Spur, und die geraden Teile
der Riemen 50 pressen die Wickelrolle R an. In dieser Weise ist die Kontakt
fläche zwischen der Wickelrolle R und den Riemen 50 in Wickelrichtung der
Papierbahn W breiter im Vergleich zu einem Fall, wo eine einfache zylindri
sche Rolle die Wickelrolle R anpresst. Entsprechend wird der Kontaktdruck
in der Wickelrichtung der Papierbahn W verteilt. Somit kann die Papierbahn
W vor einem Schaden geschützt werden, und zwar trotz des großen linearen
Druckes.
Die Riemenwalze 40 kann drei oder mehr Riemenkerne aufweisen, die paral
lel zueinander in Breitenrichtung angeordnet sind. In einem solchen Fall sind
die Riemen gespannt gewickelt, so dass sie alle Riemenkerne bedecken,
und einer der geraden Teile der Riemen 50 drückt auf die Wickelrolle R. Die
Riemenrolle 40 kann weiter eine Spannungssteuervorrichtung aufweisen,
wie in der offengelegten japanischen Patentanmeldung Nr. 10-218443 of
fenbart. Bei einer solchen Spannungssteuervorrichtung kann der Kontakt
druck eingestellt werden durch Steuerung der Riemenspannung.
Der Betrieb des Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung mit der
oben beschriebenen Struktur ist der folgende.
Mit Bezug auf Fig. 2 wird eine neue Spulentrommel 16 in der Wickelpositi
on durch den Rahmenwechsler der Schwanenhalsbauart angeordnet (wo die
Klemmvorrichtung N ausgebildet ist). Die Spulentrommel 16 wird zu der fes
ten Spulentrommel 12 durch den (nicht gezeigten) Schlitten bzw. Träger hin
gedrückt. Hier wird der lineare Druck bei der Klemmvorrichtung P (der
Klemmvorrichtungsdruck) auf einem konstanten Niveau durch den Schlitten
bzw. Träger gehalten.
Fig. 3 ist eine Ansicht, die die Wickelrollenanpressvorrichtung zeigt, und
zwar gerade bevor der Wickelvorgang um die Spulentrommel 16 herum voll
endet ist. In diesem Zustand wird die Riemenrolle 40, die stationär gewesen
ist, durch die Zeitsteuerriemen 42 und 44 betätigt, die von dem Motor 32 ge
dreht werden. Die Bewegungsgeschwindigkeit der Riemenrolle 40 steigt bis
zu der Geschwindigkeit bzw. Drehzahl, die der Drehzahl des Außenumfangs
der Wickelrolle R äquivalent ist, die gerade aufwickelt. Hier wird die Drehzahl
des Außenumfangs bestimmt durch den Durchmesser der Wickelrolle R und
die Winkelgeschwindigkeit der Spulentrommel 16.
Fig. 1 ist eine Ansicht, die die Situation zeigt, wo die Riemenrolle 40 in Kon
takt mit der Papierbahn W ist. Bei dem Übergang von der in Fig. 3 gezeig
ten Situation zu der in Fig. 1 gezeigten Situation wird der folgende Vorgang
ausgeführt. Wenn die Bewegungsgeschwindigkeit der Riemen 50 die Dreh
zahl des Außenumfangs der Wickelrolle R erreicht, fahren die ersten Hyd
raulikzylinder 52 aus, um in Drehrichtung den bewegbaren Arm 38 im Uhr
zeigersinn um die Drehachse 36 herum anzuheben. Die Riemen 50 werden
zuerst in Kontakt mit der Wickelrolle R gebracht, und zwar an einer Stelle,
die dem Riemenkern 46 entspricht, der direkt von dem Zeitsteuerriemen 44
angetrieben wird. Da die Riemen 50 sich schon mit der gleichen Geschwin
digkeit drehen, wie die Papierbahn W, gibt es keine Reibung, die zwischen
dem Papier W und dem Riemen 50 verursacht wird. Nach dem Kontakt wird
die gesamte Riemenrolle 40 geringfügig im Uhrzeigersinn um den Riemen
kern 46 durch den zweiten Hydraulikzylinder 54 gedreht, so dass die Riemen
50 in Kontakt mit der Wickelrolle R an einer Stelle gebracht werden, die dem
anderen Riemenkern 48 entspricht. Bei den Riemen 50 werden die geraden
Riementeile mit einer großen Fläche und einer Länge, die der Distanz zwi
schen dem Riemenkern 46 und dem Riemenkern 48 äquivalent ist, in Kon
takt mit der Wickelrolle R in Wickelrichtung der Papierbahn W gebracht.
Wenn die Riemenrolle 40 in Kontakt mit der Wickelrolle R gebracht wird, wird
ein Rahmenwechsel ausgeführt. Obwohl dies in der Figur nicht gezeigt ist,
kann ein Rahmenwechsler der Schwanenhalsbauart hier verwendet werden.
Bei einem solchen Rahmenwechsler wird das obere Ende der Papierbahn W
abgeschnitten, bevor die Spulentrommel 12 um eine neue Spulentrommel 22
gewickelt wird. Das letzte Ende der Papierbahn W, das abgeschnitten wor
den ist, wird um die Wickelrolle R herumgewickelt. In der in Fig. 1 gezeigten
Situation wird der Kontaktdruck von der Riemenrolle 40 und der Klemmvor
richtungsdruck von der Klemmvorrichtung N auf die Wickelrolle R aufge
bracht. Diese Drücke werden getrennt voneinander durch eine Einheit ge
steuert, wie beispielsweise die Hydraulikzylinder 52 und 54, um die Riemen
rolle 40 und den (nicht gezeigten) Träger zu bewegen, um jeweils die Spu
lentrommel 16 zu bewegen. Im Folgenden wird das Verfahren zur Steuerung
des Kontaktdruckes und des Klemmvorrichtungsdruckes erklärt werden.
Der Kontaktdruck wird durch die ersten Hydraulikzylinder 52 und die zweiten
Hydraulikzylinder 54 gesteuert. Obwohl in den Zeichnungen nicht gezeigt,
kann eine Einheit zur Steuerung der Spannung der Riemen 50 für die Rie
menrolle 40 vorgesehen werden. Der Kontaktdruck kann durch eine solche
Spannungssteuervorrichtung gesteuert werden.
Der Kontaktdruck ist zum Zeitpunkt des Kontaktes Null, und steigt dann auf
ein vorbestimmtes Niveau. Hier kann der Kontaktdruck schrittweise über eine
Zeitperiode ansteigen, die von 30 Sekunden bis 2 Minuten reicht, oder kann
schnell innerhalb von 30 Sekunden ansteigen. Bei dem letzteren Verfahren
wird der Stoß auf die Papierbahn W verringert, da der Kontaktdruck nur all
mählich ansteigt, und somit wird die Menge des Abfallpapiers verringert, die
von der Papierbahn W erzeugt wird. Das letztere Verfahren sollte für eine
höhere Produktqualität eingesetzt werden. Insbesondere wenn die Riemen
rolle 40 eine zu kurze Breite hat, um die Papierbahn W über die gesamte
Breite anzupressen, und daher Spuren auf den Enden der Riemen 50 auf
der Papierbahn W hinterläßt, oder wenn die Verbindungen bzw. Gelenke der
Riemen Spuren auf der Papierbahn W hinterlassen, sollte das letztere Ver
fahren eingesetzt werden, um jedes Problem zu lösen, obwohl die Riemen
rolle 40 die Papierbahn W über die gesamte Breite anpressen kann.
Der Klemmvorrichtungsdruck wird normalerweise durch den Träger auf ei
nem konstanten Niveau gehalten. Jedoch beeinflußt der Kontaktdruck den
Klemmvorrichtungsdruck, und daher kompensiert der Träger dies auch.
Wenn insbesondere der Klemmvorrichtungsdruck aufgrund des Kontaktdru
ckes ansteigt, steuert der Träger den Klemmvorrichtungsdruck auf einem
konstanten Niveau. Wenn der Kontaktdruck ein vorbestimmtes Niveau er
reicht und nicht weiter ansteigt, wird die Papierbahn W zum Rahmenwechsel
abgeschnitten. Die Riemenrolle 40 presst weiter die Wickelrolle R an, um zu
verhindern, dass die Wickelrolle R aufgrund des Schneidvorgangs der Pa
pierbahn W eine lockere Wicklung hat. Der Träger verringert den Klemmvor
richtungsdruck allmählich. Insbesondere drückt der Träger die Spulentrom
mel 16 zur Riemenrolle 40 hin, um allmählich den Klemmvorrichtungsdruck
zu verringern. Mittlerweile wird der Kontaktdruck auf einem konstanten Ni
veau gehalten, um eine lockere Wicklung des Papiers zu verhindern. Wenn
der Klemmvorrichtungsdruck Null erreicht, trennt sich die Spulentrommel 16
von der Spulentrommel 12, währen sie sich dreht, und bewegt sich zu der
Riemenrolle 40. Hier wird nur der konstante Kontaktdruck auf die Papierbahn
W aufgebracht.
Nachdem ein ausreichender Raum durch die Bewegung der Wickelrolle R
gesichert wird, wird die neue Wickelspule 22, die schon die Aufwicklung
nach dem Rahmenwechsel begonnen hat, in der normalen Wickelposition
angeordnet und setzt den Wickelvorgang fort.
Fig. 4 ist eine Ansicht, die die Wickelrollenanpressvorrichtung in einer Situ
ation zeigt, wo die Wickelrolle R zu einer vorbestimmten Entnahmeposition
bewegt worden ist. In der Entnahmeposition verlangsamen sich die Wickel
rolle R und die Riemenrolle 40 allmählich, während sie in Kontakt miteinan
der bleiben, und hören schließlich auf, sich zu drehen. Die Bremskraft für
den Drehungsstop wird teilweise von der Mittelantriebsvorrichtung 100 und
teilweise von dem Motor 32 geliefert, der die Riemenrolle 40 antreibt. Da die
Breitenriementeile eine lockere Wicklung der Papierbahn W während der
Drehung verhindert haben, tritt bei der Wickelrolle R keine lockere Wicklung
auf. Nach dem Drehstop der Wickelrolle R kehrt die Riemenrolle 40 zu der in
Fig. 2 gezeigten Anfangsposition zurück, und die Wickelrolle R wird durch
den Träger zum nächsten Prozess bewegt, wie beispielsweise zum Trennen.
Während der Bewegung durch den Träger ist es nicht länger nötig, das ab
geschnittene Ende der Papierbahn W anzudrücken, da eine lockere Wick
lung nur während der Drehung verursacht wird.
Es sei bemerkt, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die speziell oben
offenbarten Ausführungsbeispiele eingeschränkt ist, sondern dass Verände
rungen und Modifikationen vorgenommen werden können, ohne vom Um
fang der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
Diese Patentanmeldung basiert auf der japanischen Prioritätspatentanmel
dung Nr. 2001-096196, eingereicht am 29. März 2001, wobei die gesamten
Inhalte dieser Schrift hier durch Bezugnahme aufgenommen seien.