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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
Schaltgabel für ein Getriebe, welcher eine Schaltschiene
zugeordnet wird, sowie ein entsprechendes Getriebe.
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Schaltgabeln sind in vielfältiger Form und Ausführung
bekannt und auf dem Markt. Sie finden insbesondere in
Schaltgetrieben Anwendung, wobei sie in Schaltmuffen
eingreifen und ein wesentliches Element zum Schalten
darstellen. Sie befinden sich an Schaltschienen, die bspw.
von einem Schalthebel bewegt werden.
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Bislang werden Schaltgabeln meist als einzelne Elemente im
Stanz- oder Giessverfahren hergestellt. Sie sind
dementsprechend relativ schwer und weisen eine begrenzte
Festigkeit auf. Eine derartige Schaltgabel ist bspw. aus
der DE 43 16 140 A bekannt.
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Aus der P 101 35 243.3 ist ferner bekannt, dass die Gabel
aus zwei Gabelteilen zusammengesetzt wird, welche jeweils
aus einem Blechzuschnitt herausgeformt werden. Bevorzugt
werden die Gabelteile in Tiefziehverfahren hergestellt.
Danach erfolgt eine Verbindung mit einer Schaltschiene.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein
Verfahren der oben genannten Art zu entwickeln, mit dem die
Herstellung von Schaltgabel und Schaltschiene wesentlich
vereinfacht, verbilligt und erleichtert wird, wobei
gleichzeitig die Festigkeit beider Bauelemente nicht
leidet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe führt, dass beim Ausformen der
Schaltgabel auch zumindest ein Teil der Schaltschiene,
einstückig mit zumindest einem Teil der Schaltgabel
verbunden, ausgeformt wird.
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Dieses Verfahren hat den erheblichen Vorteil, dass ein
zusätzlicher Arbeitsschritt, nämlich das Verbinden der
Schaltgabel mit der Schaltschiene entfällt, da die
Schaltgabel bereits zumindest einen Teil dieser
Schaltschiene aufweist. Bevorzugt wird selbstverständlich
die gesamte Schaltschiene zusammen mit der Schaltgabel
selbst ausgebildet. D. h., bei der Schaltgabel sind nicht
nur zwei Eingriffsfinger zum Eingreifen in die Schaltmuffe
vorgesehen, sondern von der Schaltgabel ragt auch, in der
Regel senkrecht zu ihr, die Schaltschiene oder zumindest
ein Teil der Schaltschiene ab.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
werden zwei Gabelschalen hergestellt und zu einer
Schaltgabel verbunden. Dabei soll zumindest einer
Gabelschale bei ihrer Herstellung ein Schaltschienenteil
angeformt werden, welches etwa rechtwinklig von der
Gabelschale abragt.
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Das Ausformen von Gabelschale zusammen mit dem
Schaltschienenteil erfolgt bevorzugt im Tiefziehverfahren.
Selbstverständlich ist aber auch daran gedacht, diese
beiden Bauelemente zusammen in einem Giessverfahren od. dgl.
herzustellen.
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Es dürfte sich in der Regel als ratsam erweisen, die beiden
Gabelschalen spiegelbildlich identisch auszugestalten, es
sei denn, dass bspw. unterschiedlich lange Schienenteile
gefordert werden. Die spiegelbildliche Ausgestaltung hat
den Vorteil, dass nur eine Tiefziehform oder Giessform
notwendig wird.
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Das Verbinden der beiden Gabelschalen miteinander kann
durch Laserschweissen erfolgen. Von der Erfindung wird
jedoch auch jede andere Möglichkeit der Verbindung umfasst.
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Sollten die beiden Schaltschienenteile nicht schon eine
geforderte Endstruktur für eine Schaltschiene aufweisen, so
kann es sich als notwendig erweisen, auf die beiden
Schienenteile noch zusätzlich einen Schienenstreifen
aufzulegen und mit den Schienenteilen zu verbinden. Auch
hierdurch wird die Festigkeit des gesamten Bauelementes
nochmals erhöht.
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Schlussendlich können den freien Enden der Schaltschiene,
falls dies gefordert wird, Lagerhülsen bspw. aus Kunststoff
aufgesetzt oder angespritzt werden.
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Bei dem erfindungsgemässen Getriebe mit zumindest einer
Schaltgabel an einer Schaltschiene ist zumindest ein Teil
der Schaltschiene mit der Schaltgabel einstückig verbunden.
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Die Schaltgabel besteht aus zwei Gabelschalen, die
miteinander verbunden sind. Ferner ragt von jeder
Gabelschale ein Schaltschienenteil ab, wobei die beiden
Schaltschienenteile in einer Längsachse liegen und zusammen
die Schaltschiene ausbilden.
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Bevorzugt soll jedes Schaltschienenteil kanal- oder
halbrohrartig ausgebildet sein, wodurch die Festigkeit der
Schaltschiene erhöht wird. Wird den Schaltschienenteilen,
wie oben erwähnt, ein Schienenstreifen zugeordnet, so
bietet es sich an, auch diesen Schienenstreifen kanal- oder
halbrohrartig auszugestalten, so dass sich nach der
Verbindung von Schienenstreifen mit Schaltschienenteilen
eine rohrartige Schaltschiene ergibt.
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Die Gabelschalen bilden miteinander zwei Eingriffsfinger
zum Eingreifen in die Schaltmuffe. In einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist daran gedacht, die
Gabelschalen so auszuformen, dass sie nach dem Zusammenbau
zumindest im Bereich der Eingriffsfinger ein Hohlprofil
ausbilden. Dieses Hohlprofil hat naturgemäss eine sehr hohe
Steifigkeit und kann deshalb erheblichen Belastungen
ausgesetzt werden.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel ist jedoch daran
gedacht, die beiden Gabelschalen im Bereich der
Eingriffsfinger so auszubilden, das sie nach dem
Zusammenbau miteinander einen nach aussen offenen Kanal
ausbilden. Dieser genügt ebenfalls den üblicherweise
gestellten Anforderungen an die Steifigkeit.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt in
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Fig. 1 eine perspektivische Ansicht von zwei Gabelschalen
mit angeformten Schaltschienenteilen;
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Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer aus den beiden
Gabelschalen hergestellten Schaltgabel mit angeformten
Schaltschienenteilen;
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Fig. 3 eine perspektivische Explosionsdarstellung eines
weiteren Ausführungsbeispiels einer Schaltgabel mit
angeformten Schaltschienenteilen und zugeordnetem
Schienenstreifen;
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Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Bauelemente aus
Fig. 3 in Zusammenbaulage.
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Gemäss den Fig. 1 und 2 weist eine erfindungsgemässe
Schaltgabel 1 zwei Gabelschalen 2.1 und 2.2 auf, wobei von
jeder Gabelschale 2.1 und 2.2 jeweils ein
Schaltschienenteil 3.1 und 3.2 abragt. Dabei bilden die
Gabelschalen 2.1 und 2.2 in Zusammenbaulage gemäss Fig. 2
jeweils zwei sich gegenüberliegende Eingriffsfinger 4.1
bzw. 4.2 zum Eingreifen in eine nicht näher dargestellte
Schaltmuffe. Der Bereich der Gabelschalen 2.1/2.2, welche
die Eingriffsfinger 4.1 und 4.2 ausbilden, ist kanalartig
geformt, wobei eine äussere offene Randkante 5 und ein dazu
etwa senkrecht verlaufender Innenflansch 6 ausgebildet
sind.
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Der Schaltschienenteil 3.1 bzw. 3.2 steht von der
jeweiligen Gabelschale 2.1 bzw. 2.2 etwa senkrecht ab und
ist ebenfalls kanalartig ausgeformt, wobei der Kanal nach
oben hin offen ist. Zu seinem freien Ende hin ist das
Schaltschienenteil 3.1 bzw. 3.2 eher halbrohrartig
ausgestaltet, d. h., als ein entlang seiner Längsachse
aufgeschnittenes Rohr. Von diesem Bereich weg erweitert
sich das Schaltschienenteil 3.1 bzw. 3.2 trichterförmig zu
der Gabelschale 2.1 bzw. 2.2 hin. Diese Ausgestaltung
erhöht wesentlich die Steifigkeit der Gabelschale und des
Schaltschienenteils.
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Die Herstellung von Schaltgabel und Schaltschiene erfolgt
folgendermassen:
In einem ersten Arbeitsverfahren, bevorzugt in einem
Tiefziehverfahren, werden Gabelschale 2.1 bzw. 2.2 und
Schaltschienenteil 3.1 bzw. 3.2 einstückig aus einem
entsprechenden Blechzuschnitt herausgeformt. Während diesem
Arbeitsverfahren erhalten beide Bauelemente die oben
beschriebene kanalartige Struktur, ferner wird der
Innenflansch 6 ausgebildet.
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Da beide Gabelschalen 2.1 und 2.2 spiegelbildlich identisch
sind, können sie nun spiegelbildlich aneinander angesetzt
werden, wobei die jeweiligen Randkanten 5 und die
jeweiligen Innenflansche 6 aufeinander liegen. In diesen
Bereichen können nun die beiden Gabelschalen 2.1 und 2.2
miteinander verbunden werden. Dies kann im Bereich der
Randkante 5 vor allem durch Laserschweissen, im Bereich der
Innenflansche 6 vor allem auch durch Kleben erfolgen.
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Die beiden Schaltschienenteile 3.1 und 3.2 bilden nun eine
sich in Längsachse quer zur Schaltgabel 1 erstreckende
Schaltschiene 7, auf deren freien Enden eine Lagerhülse 8.1
bzw. 8.2 aufgesetzt oder eine entsprechende Lagerhülse
angespritzt werden kann.
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Das Ausführungsbeispiel einer Schaltgabel 1.1 mit
angeformter Schaltschiene gemäss den Fig. 3 und 4
unterscheidet sich von denjenigen nach den Fig. 1 und 2
vor allem durch die unterschiedliche Formgebung der
Gabelschalen bzw. der Schaltschienenteile. Die Gabelschalen
2.3 und 2.4 weisen ebenfalls Innenflansche 6 auf, stossen
jedoch nicht mit ihren Randkanten aneinander, sondern die
Randkanten 5.1 und 5.2 begrenzen zumindest im Bereich der
Eingriffsfinger 4.3 und 4.4 einen nach aussen offenen
Kanal.
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Auch die Schaltschienenteile 3.3 und 3.4 sind über einen
längeren Bereich hin halbrohrartig ausgebildet, wobei sie
nach oben weisende freie Kanten 9.1 und 9.2 ausbilden. In
Zusammenbaulage gemäss Fig. 4 wird auf wesentliche
Bereiche dieser Kanten 9.1 und 9.2 ein halbrohrartiger
Schienenstreifen 10 aufgelegt und mit den Kanten verbunden.
Auch dies kann durch Laserschweissen geschehen.
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Die Herstellung der beiden Gabelschalen 2.3 und 2.4
geschieht auf die gleiche Weise, wie oben beschrieben.
Lediglich die Verbindung der beiden Gabelschalen 2.3 und
2.4 geschieht nur im Bereich der Innenflansche 6. Eine
notwendige weitere Stabilität gewährleistet in diesen Fall
der Schienenstreifen 10, welcher die beiden
Schaltschienenteile 3.3 und 3.4 übergreift und im
Verhältnis zueinander festlegten.
Positionszahlenliste
1 Schaltgabel
2 Gabelschale
3 Schaltschienenteil
4 Eingriffsfinger
5 Randkante
6 Innenflansch
7 Schaltschiene
8 Lagerhülse
9 Kante
10 Schienenstreifen