DE10208831A1

DE10208831A1 - Gerüstplatte

Info

Publication number: DE10208831A1
Application number: DE2002108831
Authority: DE
Inventors: Guenter W Luetze; Jens Stein
Original assignee: Uti Holding and Management AG
Current assignee: Uti Holding and Management AG
Priority date: 2002-03-05
Filing date: 2002-03-05
Publication date: 2003-09-18

Abstract

Gerüstplatte, als Sandwichpaneel voll aus thermoplastischem Kunststoff, für alle bekannten Gerüstsysteme passend verformt.

Description

Verbundplatten und Verfahren zu deren Herstellung aus verschiedenen Materialien, die aus einem Stützkern als Abstandhalter für die obere und untere Deckschicht bestehen, sind bekannt. Der Stützkern besteht in der Regel aus Schaum, Waben, Hütchen, Kästchen oder anderen linear oder versetzt angeordneten Stegen aus Kunststoff, Aluminium, Glas, Holz- oder Holzfasern oder Papier, die Deckschichten aus Holz, Metall, duroplastischen oder thermoplastischen Kunststoffen mit oder ohne Armierung.
Desgleichen gibt es solche, die kalt verklebt oder im Heißklebe- oder Schweißverfahren verpreßt werden. Thermische Verbindungen der Deckschichten mit dem Stützkern beschreiben die Patente DE 42 08 812 A1, DE 195 33 394 A1, die Gebrauchsmuster DE 200 05 948 U1 und DE 298 09 543 U1. Auch die Armierung duro- und thermoplastischer Deckschichten mit Armierfasern oder -geweben ist bekannt. Sogar Heizelemente zwischen den verschiedenen Schichten werden zur Verbindung eingesetzt (WO 01/19937 A1). Dies gilt auch für die Verbindung mit Randprofilen, die auf die Verbundplatten augesetzt sind, wobei die Heizdrähte in Bänder aus Heißkleber oder thermoplastischem Kunststoff eingebettet sind (GM DE 298 09 542 U1).
Zur Herstellung von Bohlen für den Gerüstbau werden in Verbundplatten aus Stahl- oder Aluminiumblech in einer oder mehreren Schichten Leichtmetallwaben eingeklebt (GM G 92 07 297.6).
Kantenverschlüsse für Verbundplatten aus thermoplastischem Kunststoff werden mit Heißpress-Werkzeugen durch Aufpressen und Verschmelzen der oberen und unteren Abdeckschicht und Verdichtung des Materials jeweils zu einer einzelnen Kante hergestellt (WO 01/19604 A1). Diese Verfahren sind Stand der Technik, jedoch sehr Zeit- und damit kostenaufwändig.
Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem des Gerüstbaues, bei dem bisher als Laufflächen aufgrund der vorgeschriebenen Belastungsmöglichkeit im allgemeinen schwere Bohlen aus Holz oder Stahl mit den entsprechenden Randverstärkungen oder -schutzblechen eingesetzt werden, die durch Imprägnierung, Verzinkung und/oder Lackierung und die Anbringung anderer Sicherungsteile bearbeitet sind. Der Seitenschutz wird bisher in allen Fällen als getrenntes Seitenschutzbrett am Rohrgerüst montiert.
Der Einsatz dieser Materialien führt dazu, daß die Gerüstbretter sehr schwer, aufwendig zu transportieren und nur mit erheblichem Krafteinsatz von Mensch und Maschine montierbar sind. Die etwas leichtere Aluminium-Gerüstplatte ist im Preis kaum erschwinglich und diebstahlgefährdet. Die meisten bisher verwendeten Gerüstplatten sind nach Ablauf der Nutzung Sondermüll und kostenaufwändig zu entsorgen.
Erfindungsgemäß wird deshalb unter Einsatz von Kunststoff-Waben-, Schaum- oder Stegplatten oder einer Mischung derselben mit aufgeschweißten, armierten oder nicht armierten Deckschichten und heißverformten, insbesondere im Rollverformungsverfahren angeformten Kantenverschlüssen eine leichte, Halterungen und Belagstruktur bereits umfassende Gerüstplatte geschaffen, die vom Preis her der herkömmlichen Holz- oder Stahlbohlenplatte entspricht und ohne Probleme, da weitgehend aus einem einzigen thermoplastischen Material hergestellt, voll recyclbar ist, wobei die Grundrohstoffe wiederverwendet werden können.
Die etwa ein Drittel des Gerwichts der Holz- oder Stahl-Bohlenplatte wiegende Kunststoff- Gerüstplatte ist leicht transportier- und montierbar, hat, wenn erforderlich, bereits den separat zu montierenden Seitenschutz angeformt und ist ohne weitere Bearbeitung oder Imprägnierung dauerhaft witterungsfest und durch die in der Lauffläche eingeprägte Struktur bei jedem Wetter rutschfest und sicher begehbar. Der angeformte Seitenschutz trägt gleichzeitig zur statischen Festigkeit der Gerüstplatte wesentlich bei senkt weiter das Gesamtgewicht und erspart erhebliche zusätzliche Montagekosten.
Als Ergänzung zu den Gerüstplatten werden üblicherweise auch Platten mit Durchstiegsöffnung eingesetzt, die üblicherweise ein wesentlich höheres Gewicht wie die Gerüstplatte, allein schon durch den Rahmen und die Scharniere, aufweisen.
Erfindungsgemäß wird die Klappe einer solchen Durchstiegsöffnung, der Rahmen und das auf die ganze oder einen Teil der Länge oder Breite des Rahmens und der Klappe laufende Scharnier komplett aus dem gleichen Material hergestellt, die Platte in der üblichen Plattenstärke, der Rahmen durch eine Verschmelzung des Plattenmaterials und der Deckschichten zu einem statisch den Erfordernissen entsprechenden Falzprofil.
Das Scharnier wird durch eine thermische Behandlung von Plattenmaterial ohne Armierung in die Deckschichten von Klappe und Rahmendauerhaft mit eingeschweißt, so daß auch diese Platte leichtgewichtig ist und dieselbe Höhe hat, wie die übliche Gerüstplatte und keine punktuellen Erhöhungen als Stolperstellen aufweist.
Ein umwälzender Vorteil gegenüber der üblichen Handhabung, der insbesondere bei kleineren Roll- oder Fahrgerüsten Montagekosten spart und größere Sicherheit bietet, ist erfindungsgemäß die feste Verbindung der vier Seitenschutzteile mit dem Gerüstbrett und die Aufnahme der Durchstiegsöffnung in diese Gerüstplatte. Die statischen Werte dieser Rahmenkonstruktion können dann zusätzlich für die Gesamtsdtatik solcher Gerüstarten herangezogen werden. Die Frage der Entwässerung wird durch im Herstellvorgang durch thermische Verformung angebrachte Entwässerungsöffnungen in der Platte gelöst.
Die Platten können in jeder Farbe dauerhaft und witterungsfest eingefärbt sein.
Kennzeichnungen und Firmenwerbung können dauerhaft durch im Kunststoff eingebetteten Vliesaufdruck oder durch im Fertigungsvorgang erfolgende Heißprägung dauerhaft angebracht werden.

Zu den Zeichnungen

Fig. 1 Einfache Gerüstplatte im Aufbau, Schnitt

11 Stützkern
12 Deckschicht oben
13 Deckschicht unten
14 Kanten-Randverschluß
15 Armierung, auch Materialeinlage mit höherem Schmelzpunkt
16 Verschmelzung Randverschluß
17 Struktur
Fig. 2 + 3 Gerüstplatte mit Randverformung, Schnitt 21 angeschmolzene Verformung für Aufhängung
22 eingeschmolzene Lochung
23 angeschmolzenes U-Profil
34 Materialverdichtung
Fig. 4 vor, Fig. 5 nach der Abkantung einer Gerüstplatte mit verschiedenen Stärken im Schnitt 41 verdichteter Stützkern
42 Verdichtung des Stütztkerns im Abkantbereich
43 Verdichtung der Armierung
44 normal starker Stützkern
Fig. 6 + 7 Gerüstplatte mit vier Seitenschutzteilen und Durchstiegsklappe, Ansichten 31 Seitenschutzteil
32 Gerüstplatte
33 Randverschluß
34 Klappe geöffnet
35 Scharnier
36 Rahmen für Klappe
37 Griffloch
38 Entwässerungsschlitze
Fig. 8 Gerüstplatte mit vier Seitenschutzteilen und Durchstiegsklappe, Draufsicht 81 Seitenschutzteil
82 Entwässerungsschlitze
83 Klappe
84 Rahmen für die Klappe
85 Durchstiegsloch
86 Scharnier

Claims

1. Gerüstplatte, dadurch gekennzeichnet, daß diese als Sandwichpaneel aus thermoplastischem Kunststoff hergestellt und für alle bekannten Gerüstsysteme passend verformt ist.

2. Gerüstplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese im Rollverformungsverfahren verformt ist.

2. Gerüstplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese bei einer Stärke von 40 bis zu 50 mm ein Flächengewicht von bis zu 10 kg pro qm aufweist.

3. Gerüstplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese bei einer Stärke von 40 bis zu 50 mm ein Flächengewicht von bis zu 8 kg pro qm aufweist.

4. Gerüstplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese bei einer Stärke von 40 bis zu 50 mm ein Flächengewicht von bis zu 6 kg pro qm aufweist.

5. Gerüstplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese bei einer Stärke von 20 bis zu 30 mm ein Flächengewicht von bis zu 7 kg pro qm aufweist.

6. Gerüstplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese bei einer Stärke von 20 bis zu 30 mm ein Flächengewicht von bis zu 6 kg pro qm aufweist.

7. Gerüstplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese bei einer Stärke von 20 bis zu 30 mm ein Flächengewicht von bis zu 5 kg pro qm aufweist.

8. Gerüstplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese bei einer Stärke von bis zu 20 mm ein Flächengewicht von bis zu 6 kg pro qm aufweist.

9. Gerüstplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese bei einer Stärke von bis zu 20 mm ein Flächengewicht von bis zu 5 kg pro qm aufweist.

10. Gerüstplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese bei einer Stärke von bis zu 20 mm ein Flächengewicht von bis zu 4 kg pro qm aufweist.

11. Gerüstplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese bei einer Stärke von bis zu 20 mm ein Flächengewicht von bis zu 3,5 kg pro qm aufweist.

12. Gerüstplatte nach Anspruch 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß an diese bereits das oder die Seitenschutzteil(e) aus gleichen Materialien dauerhaft angeformt sind.

13. Gerüstplatte nach Anspruch 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß an diese das/die evtl. Seitenschutzteil(e) und auch bereits alle Randverschlüsse aus gleichen Materialien dauerhaft angeformt sind.

14. Gerüstplatte nach Anspruch 1-13, dadurch gekennzeichnet, daß an dieser bereits beim oder am Randverschluß die Aufhängungs- oder Befestigungsarmaturen aus gleichem Material dauerhaft an- oder ausgeformt sind.

15. Gerüstplatte nach Anspruch 1-14, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht oder die Deckschichten aus thermoplastischem Kunststoff mit verschiedenen Schmelzpunkten bestehen.

16. Gerüstplatte nach Anspruch 1-15, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht oder die Deckschichten mit dem Stützkern aus thermoplastischen Waben, Hütchen, Kasten, Stegen oder thermoplastischem Schaum oder einer Mischung derselben thermoplastisch dauerhaft verbunden sind.

17. Gerüstplatte nach Anspruch 1-16, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschichten verschiedene Stärken aufweisen.

18. Gerüstplatte nach Anspruch 1-17, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschichten armiert sind.

19. Gerüstplatte nach Anspruch 1-18, dadurch gekennzeichnet, daß Gerüstplatte und Seitenschutzteil verschiedene Stärken aufweisen.

20. Gerüstplatte nach Anspruch 1-19, dadurch gekennzeichnet, daß die Randverschlüsse armiert sind.

21. Gerüstplatte nach Anspruch 1-20, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierung der Randverschlüsse und der Deckschicht(en) aus gleichem Material wie die Platte mit einer Einlage des Materials mit höherem Schmelzpunkt und größerer Härte besteht.

22. Gerüstplatte nach Anspruch 1-21, dadurch gekennzeichnet, daß die Armierungen des Materials aus Glas- oder Kohlefaservlies oder -gewebe bestehen.

23. Gerüstplatte nach Anspruch 1-22, dadurch gekennzeichnet, daß die begehbare Belagfläche im Material bereits mit einer dauerhaften Struktur gegen die Rutschgefahr versehen ist.

24. Gerüstplatte nach Anspruch 1-23, dadurch gekennzeichnet, daß in den Belag-, Randverschluß- oder Seitenschutzflächen bereits Kennzeichnungen oder Beschriftungen eingeschweißt oder eingeprägt sind.

25. Gerüstplatte nach Anspruch 1-24, dadurch gekennzeichnet, daß nur eine Seite des Stützkerns mit einer Deckschicht versehen ist.

26. Gerüstplatte nach Anspruch 1-25, dadurch gekennzeichnet, daß der Randverschluß durch Verschmelzung und Verfestigung des Stützkernmaterials als U-Profil ausgebildet ist.

27. Gerüstplatte nach Anspruch 1-26, dadurch gekennzeichnet, daß nur der Randverschluß, als U-Profil ausgebildet, armiert ist.

28. Gerüstplatte nach Anspruch 1-27, dadurch gekennzeichnet, daß die obere und untere Deckschicht aus verschieden starkem Material und/oder mit und ohne Armierung ausgebildet ist.

29. Gerüstplatte nach Anspruch 1-28, dadurch gekennzeichnet, daß diese voll aus Polypropylen oder Poläthylen, mit oder ohne Armierung, besteht.

30. Gerüstplatte nach Anspruch 1-29, dadurch gekennzeichnet, daß als Stützkern zwei oder mehr miteinander thermisch verbundene Waben-, Hütchen-, Kasten-, Steg- oder Schaumplatten enthalten sind.

31. Gerüstplatte nach Anspruch 1-30, dadurch gekennzeichnet, daß diese eine kleine oder große Durchstiegsöffnung aufweist.

32. Gerüstplatte nach Anspruch 1-31, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe dieser Durchstiegsöffnung mit der Platte durch ein aus dem gleichen Material wie die Platte hergestelltes Scharnier verbunden ist.

33. Gerüstplatte nach Anspruch 1-32, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen für die Klappe der Durchstiegsöffnung aus dem gleichen Material wie die Platte und an die Platte direkt angeformt ist.

34. Gerüstplatte nach Anspruch 1-33, dadurch gekennzeichnet, daß diese in verschiedenen Farben dauerhaft und witterungsfest eingefärbt ist.

35. Gerüstplatte nach Anspruch 1-34, dadurch gekennzeichnet, daß an diese bereits alle vier Seitenschutzteile aus gleichen Materialien wie die Platte angeformt sind.

36. Gerüstplatte nach Anspruch 1-35, dadurch gekennzeichnet, daß an diese bereits alle vier Seitenschutzteile und die Durchstiegsöffnung mit Klappe, Scharnier und Rahmen aus gleichem Material wie die Platte und die Entwässerungsschlitze oder -löcher thermisch ausgeformt sind.

37. Gerüstplatte nach Anspruch 1-34, dadurch gekennzeichnet, daß diese aus einem einzigen Material besteht und an diese die Durchstiegsöffnung mit Klappe, Scharnier und Rahmen sowie alle vier Seitenschutzteile so angeformt sind, daß in den vier Ecken ein ausreichender Schlitz auf Höhe des Plattenbodens für die Entwässerung vorhanden ist.