DE10206866A1 - Einrichtung zur Verhinderung von Wildunfällen mit einem Fahrzeug - Google Patents
Einrichtung zur Verhinderung von Wildunfällen mit einem FahrzeugInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verhinderung von Wildunfällen mit einem Fahrzeug mit einer Steuerungs- und Regelungseinrichtung, welche wenigstens ein erstes Eingangssignal und ein zweites Eingangssignal erhält. Das erste Eingangssignal ist dabei eine Stellung eines Lichtschalters des Fahrzeugs. Wenn sich die Stellung des Lichtschalters in der Fernlichtstellung befindet, schaltet die Steuerungs- und Regelungseinrichtung bei Erhalt des zweiten Eingangssignals das Fernlicht aus und das Abblendlicht ein, um eine Blendung von Wild auf der Fahrbahn zu beenden.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verhinderung von Wildunfällen mit einem Fahrzeug, insbesondere bei Fahrten bei Dunkelheit.
- Häufig werden Wildunfälle bei Dunkelheit durch eine Blendung des Wilds durch das Fernlicht des herannahenden Fahrzeugs hervorgerufen. Auf Grund der Blendung durch das Fernlicht bleibt das Wild auf der Straße stehen und starrt bewegungslos in die Scheinwerfer des herannahenden Fahrzeugs. In derartigen Situationen lautet der übliche Ratschlag für den Fahrer, eine Vollbremsung auszuführen, das Fernlicht auszuschalten und die Hupe zu betätigen. Die Vollbremsung dient zur Vermeidung des Aufpralls bzw. zur Verminderung einer evtl. Aufprallgeschwindigkeit, das Abblenden soll die Blendung des Tiers beenden, sodass sich dieses von der Fahrbahn bewegt und das Hupen soll das Tier abschrecken bzw. erschrecken, sodass es ebenfalls die Fahrbahn verlässt. Diese drei oben genannten Tätigkeiten sollen möglichst gleichzeitig von einem Fahrer ausgeführt werden. In derartigen Extremsituationen können dies jedoch nur die wenigsten Fahrer gleichzeitig tun, sodass häufig nur das Hupen oder das Bremsen ausgeführt wird, das Fernlicht jedoch eingeschaltet bleibt. Dadurch bleibt das Wild bewegungslos auf der Straße stehen und Wildunfälle können häufig nicht verhindert werden.
- Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Verhinderung von Wildunfällen mit einem Fahrzeug umfasst eine Steuerungs- und Regelungseinrichtung, welche wenigstens zwei Eingangssignale koppelt. Eines der beiden Eingangssignale ist dabei die Stellung des Lichtschalters des Fahrzeugs. Wenn dabei die Stellung des Lichtschalters in der Fernlichtstellung ist und die Steuerungs- und Regelungseinrichtung das zweite Eingangssignal erfasst, wird das Fernlicht ausgeschaltet und das Abblendlicht eingeschaltet. Somit sorgt die erfindungsgemäße Einrichtung dafür, dass bei eingeschaltetem Fernlicht und bei Auftreten einer zweiten zusätzlichen Bedingung das Fernlicht ausgeschaltet und das Abblendlicht eingeschaltet wird, um ein Blenden von Wild auf der Fahrbahn zu beenden.
- Vorzugsweise ist das zweite Eingangssignal die Stellung einer Hupe des Fahrzeugs. Die Steuerungs- und Regelungseinrichtung schaltet das Fernlicht dann aus und das Abblendlicht ein, wenn das zweite Eingangssignal die Betätigung der Hupe anzeigt. Wenn somit ein Fahrzustand des Fahrens mit Fernlicht und der Betätigung der Hupe vorliegt, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Wild auf der Fahrbahn, sodass die erfindungsgemäße Einrichtung automatisch das Fernlicht ausschaltet und das Abblendlicht einschaltet, um eine Blendung des Wilds zu beenden.
- Besonders bevorzugt erhält die Steuerungs- und Regelungseinrichtung ein Signal eines ABS-Bremssystems als ein drittes Eingangssignal. Dabei schaltet die Steuerungs- und Regelungseinrichtung das Fernlicht nur dann aus und das Abblendlicht ein, wenn das dritte Eingangssignal eine Bremsung in einem ABS-Regelbereich des Bremssystems anzeigt. Bei einer derartigen Kombination von Zuständen bzw. Betätigungen durch einen Fahrer (Fernlicht eingeschaltet, Hupe betätigt, Bremsung im ABS-Regelbereich) ist die Wahrscheinlichkeit noch höher, dass sich Wild auf der Fahrbahn befindet, dessen Blendung durch Ausschalten des Fernlichts und Einschalten des Abblendlichts beendet wird.
- Gemäß einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist das zweite Eingangssignal vorzugsweise die Betätigung eines ABS-Bremssystems. Die Steuerungs- und Regelungseinrichtung schaltet dabei das Fernlicht dann aus und das Abblendlicht ein, wenn das zweite Eingangssignal eine Bremsung in einem ABS-Regelbereich des Bremssystems anzeigt oder wenn die durch den Fahrer über das Bremspedal erzeugte Bremskraft einen vorbestimmten Wert überschreitet. Die Stärke der Bremsung kann beispielsweise mittels eines Kraftsensors oder eines Wegsensors am Bremspedal ermittelt werden. Bei dieser Fahrzeugzustandskombination von eingeschaltetem Fernlicht und einer Bremsung im ABS-Regelungsbreich bzw. einer starken Bremsung, kann ebenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass sich Wild auf der Fahrbahn befindet. Zusätzlich kann vorzugsweise bei einem derartigen Zustand noch festgelegt werden, dass die Bedingung einer Betätigung einer Hupe als ein drittes Eingangssignal in die Steuerungs- und Regelungseinrichtung erfüllt ist, um das Fernlicht auszuschalten und das Abblendlicht einzuschalten.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist das zweite Eingangssignal ein Signal einer Radareinheit, welche Gegenstände erfassen kann, die sich auf der Fahrbahn befinden. Wenn somit die Radareinheit Gegenstände auf der Fahrbahn erfasst, gibt sie ein Signal (zweites Eingangssignal) an die Steuerungs- und Regelungseinrichtung ab, sodass diese ebenfalls automatisch das Fernlicht ausschaltet und das Abblendlicht einschaltet. Selbstverständlich können die oben erläuterten Bedingungen (Bremsung im ABS-Regelbereich bzw. starke Bremsung, Betätigen der Hupe) in beliebiger Weise mit dem Eingangssignal der Radareinheit kombiniert werden.
- Vorzugsweise bleibt das Abblendlicht dauerhaft eingeschaltet. Dadurch kann verhindert werden, dass, wenn der Fahrer beispielsweise die Hupe nicht mehr betätigt, um Lenkbewegungen auszuführen, sich automatisch wieder das Fernlicht einschaltet und somit das Wild auf der Fahrbahn wieder geblendet werden würde.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung betätigt die Steuerungs- und Regelungseinrichtung weiter die Hupe oder einen zusätzlichen akustischen Signalgeber. Besonders bevorzugt ist als zusätzlicher akustischer Signalgeber eine Hupe im Ultraschallbereich oder eine andere spezielle Hupe zur Tierabschreckung.
- Um Tiere auf der Fahrbahn weiter zu erschrecken bzw. abzuschrecken, betätigt die Steuerungs- und Regelungseinrichtung vorzugsweise zusätzlich noch eine Warnblinkanlage des Fahrzeugs. Dadurch können auch automatisch andere nachfolgende Verkehrsteilnehmer gewarnt werden. Die Auslösung der Warnblinkanlage kann dabei dauerhaft sein oder nur bei Auftreten des ersten, zweiten oder dritten Eingangssignals ausgelöst werden.
- Allgemein sei nochmals angemerkt, dass die beschriebenen Bedingungen einer Hupbetätigung, einer Bremsbetätigung bzw. einer Radarerfassung in beliebiger Weise mit dem Zustand des eingeschalteten Fernlichts einzeln oder gemeinsam kombinierbar sind.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur Verhinderung von Wildunfällen mit einem Fahrzeug beschrieben. Die erfindungsgemäße Einrichtung wird insbesondere bei Dunkelheit verwendet.
- Gemäß der bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Einrichtung zur Verhinderung von Wildunfällen eine Steuerungs- und Regelungseinrichtung, welche ein erstes, zweites und drittes Eingangssignal erhält. Dabei ist das erste Eingangssignal die Stellung eines Lichtschalters des Fahrzeugs. Das zweite Eingangssignal ist die Stellung einer Hupe des Fahrzeugs und das dritte Eingangssignal ist das Vorhandensein einer Betätigung eines ABS-Bremssystems.
- Wenn das erste Eingangssignal anzeigt, dass sich der Lichtschalter in einer Fernlichtstellung befindet und das zweite Eingangssignal angibt, dass ein Fahrer die Hupe des Fahrzeugs betätigt, kann mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass sich Wild auf der Fahrbahn befindet. Bei Eingang der beiden Eingangssignale schaltet die Steuerungs- und Regelungseinrichtung das Fernlicht aus und das Ablendlicht ein. Somit wird erfindungsgemäß erreicht, dass ein Fahrer sehr schnell und auf einfache Weise während der Schrecksituation des Auftretens von Wild auf der Fahrbahn gleichzeitig die Betätigung der Hupe und auch das sofortige Abblenden des Fahrzeugs erreichen kann. In einer weiteren Variation kann bei Vorliegen der ersten beiden Eingangssignale (Fernlicht undstarkes Bremssignal) die Hupe des Fahrzeugs automatisch betätigt wird. Dadurch kann die Wahrscheinlichkeit eines Wildunfalls deutlich verringert werden, da das Wild dann nicht mehr geblendet ist, und auf Grund der Betätigung der Hupe erschrickt, sodass es sich von der Fahrbahn entfernt. Beispielsweise ist es auch möglich, dass die Steuerungs- und Regelungseinrichtung die Hupe nicht ständig betätigt, sondern ein Hupton in Intervallen erzeugt oder eine Hup- Signal im Ultraschallbereich erzeugt wird, um das Wild zusätzlich zu erschrecken.
- Die erfindungsgemäße Einrichtung kann dabei derart ausgebildet sein, dass die Steuerungs- und Regelungseinrichtung derart ausgelegt ist, dass bei Auftreten des zweiten Eingangssignals (Betätigung der Hupe) und/oder bei Auftreten des dritten Eingangssignals (Bremsung im ABS-Regelungsbereich oder starke Bremsbetätigung über einen vorgegebenen Wert hinaus) automatisch das Fernlicht ausgeschaltet und das Abblendlicht eingeschaltet wird.
- Die erfindungsgemäße Steuerungs- und Regelungseinrichtung kann dabei als einfache Schaltung aufgebaut sein, die bei Auftreten von wenigstens zwei Eingangssignalen automatisch das Fernlicht ausschaltet und das Abblendlicht einschaltet.
- Die vorhergehende Beschreibung des Ausführungsbeispiels gemäß der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihre Äquivalente zu verlassen.
Claims (11)
1. Einrichtung zur Verhinderung von Wildunfällen mit einem
Fahrzeug, insbesondere bei Dunkelheit, umfassend eine
Steuerungs- und Regelungseinrichtung, welche wenigstens
ein erstes Eingangssignal und ein zweites
Eingangssignal erhält, wobei das erste Eingangssignal
eine Stellung eines Lichtschalters des Fahrzeugs
angibt, und wenn sich die Stellung des Lichtschalters
in der Fernlichtstellung befindet, die Steuerungs- und
Regelungseinrichtung bei Erhalt des zweiten
Eingangssignals das Fernlicht ausschaltet und das
Abblendlicht einschaltet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Eingangssignal die Stellung einer Hupe
des Fahrzeugs ist und die Steuerungs- und
Regelungseinrichtung das Fernlicht ausschaltet und das
Abblendlicht einschaltet, wenn das zweite
Eingangssignal die Betätigung der Hupe anzeigt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungs- und Regelungseinrichtung ein
Signal eines ABS-Bremssystems als ein drittes
Eingangssignal erhält und die Steuerungs- und
Regelungseinrichtung das Fernlicht ausschaltet und das
Abblendlicht einschaltet, wenn das dritte
Eingangssignal eine Bremsung in einem ABS-Regelbereich
des Bremssystems oder eine Bremsung über einen
vorbestimmten Wert hinaus anzeigt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Eingangssignal eine Betätigung des ABS-
Bremssystems ist und die Steuerungs- und
Regelungseinrichtung das Fernlicht ausschaltet und das
Abblendlicht einschaltet, wenn das zweite
Eingangssignal eine Bremsung in einem ABS-Regelbereich
des Bremssystems oder eine Bremsung über einen
vorbestimmten Wert hinaus anzeigt.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungs- und Regelungseinrichtung ein
Signal einer Hupe als ein drittes Eingangssignal erhält
und die Steuerungs- und Regelungseinrichtung das
Fernlicht ausschaltet und das Abblendlicht einschaltet,
wenn das dritte Eingangssignal eine Betätigung der Hupe
anzeigt.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Eingangssignal ein Signal einer
Radareinheit des Fahrzeugs ist und die Steuerungs- und
Regelungseinrichtung das Fernlicht ausschaltet und das
Abblendlicht einschaltet, wenn das zweite
Eingangssignal das Vorhandensein von Lebewesen oder
Gegenständen auf der Fahrbahn anzeigt.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerungs- und Regelungseinrichtung ein
Signal eines ABS-Bremssystems oder einer Hupe als ein
drittes Eingangssignal erhält, und die Steuerungs- und
Regelungseinrichtung das Fernlicht ausschaltet und das
Abblendlicht einschaltet, wenn das dritte
Eingangssignal eine Bremsung in einem ABS-Regelbereich
des Bremssystems oder eine Bremsung über einen
vorbestimmten Wert hinaus oder eine Betätigung der Hupe
anzeigt.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass das Abblendlicht dauerhaft
eingeschaltet bleibt.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass die Steuerungs- und
Regelungseinrichtung zusätzlich eine Warnblinkanlage
des Fahrzeugs einschaltet.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass die Steuerungs- und
Regelungseinrichtung die Hupe oder einen zusätzlichen
akustischen Signalgeber des Fahrzeugs betätigt.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
dass der zusätzliche akkustische Signalgeber eine Hupe
im Ultraschallbereich ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |