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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum mobilen Sprachenlernen in einem Fahrzeug durch das Abfragen von fremdsprachlichen Objektbezeichnungen, wobei während einer Fahrt ein Vokabeltraining durchgeführt wird.
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Mobiles Sprachenlernen ist bereits durch Softwareapplikationen auf mobilen Endgeräten möglich und erlaubt es einem Benutzer, seine Sprachfertigkeiten durch Übung im Alltag kontinuierlich zu verbessern, indem er z.B. Fahrzeiten in öffentlichen Verkehrsmitteln für Sprachübungen auf seinem mobilen Endgerät nutzt. Für Fahrer von Fahrzeugen empfiehlt sich diese Möglichkeit nicht, da sie durch eine Benutzung mobiler Endgeräte während einer Fahrt vom Straßenverkehr abgelenkt werden könnten.
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Eine Form der Unterhaltung des Fahrers während der Fahrt, bei der er sich auf den Verkehr konzentrieren kann, ist aus der Druckschrift
DE 10 2019 115 504 A1 bekannt. Diese Druckschrift beschreibt ein Frage-Antwort-System, das mit dem Fahrer eine Sprachlernanwendung oder ein Quiz durchführen kann. Das System kann dabei mit allen im Fahrzeug zur Verfügung stehenden Ein- und Ausgabemitteln verbunden werden, so dass kein mobiles Endgerät während der Fahrt bedient werden muss, um beispielsweise die Sprachlernanwendung durchzuführen. Zudem kann das System die Ausgabe von Informationen an einen erforderlichen Aufmerksamkeitsgrad des Fahrers anpassen. Ausgebbare Fragen mit dazugehörigen Antworten sind in einem Datenspeicher hinterlegt. Die Antwort des Fahrers auf eine Frage wird mit der dazugehörigen hinterlegten Antwort abgeglichen und der Fahrer erhält eine entsprechende Rückmeldung über die Richtigkeit seiner Antwort. Durch das beschriebene Frage-Antwort-System gestaltet sich das damit mögliche Sprachenlernen jedoch sehr monoton und einseitig.
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Eine Form einer Berücksichtigung eines Verhaltens eines Fahrers, zumindest in Bezug auf einen Fahrzeuginnenraum, findet sich in Druckschrift
DE 10 2011 084 664 A1 . In dieser Druckschrift ist ein Verfahren zum Betrieb eines Navigationssystems in einem Fahrzeug und ein entsprechendes Navigationssystem offenbart, das in Abhängigkeit einer Blickrichtung des Fahrers Informationen anzeigt. Die Blickrichtung der Augen des Fahrers werden hierbei durch eine Kamera ermittelt. Für das hier beschriebene Verfahren ist die Blickrichtung hin zu einem Anzeigemittel des Navigationssystems entscheidend, somit also die Blickrichtung des Fahrers hin zu bestimmten Bereichen innerhalb des Fahrzeugs.
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Durch eine in Druckschrift
EP 1 508 889 A2 beschriebene Fahrerinformationsvorrichtung hingegen wird ein Umfeld eines Fahrzeugs mit einbezogen. Die offenbarte Vorrichtung erfasst Text, z.B. auf Verkehrsschildern in einer Fahrzeugumgebung, in einer ersten Sprache in dem Umfeld des Fahrzeugs, übersetzt den Text in eine zweite Sprache und gibt den übersetzten Text an einen Fahrer aus. Ein Zweck dieser Vorrichtung ist es, dem Fahrer eine Information zugänglich zu machen, die in dem fremdsprachlichen Text enthalten ist und ihm ohne eine Übersetzung der Vorrichtung vorenthalten bliebe. Die offenbarte Vorrichtung zielt jedoch nicht auf eine Unterstützung des Fahrers beim Erlernen einer Fremdsprache ab.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein multimodales und gleichzeitig ablenkungsarmes Sprachenlernen für einen Fahrer eines Fahrzeugs auszugestalten.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren beschrieben.
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Durch die Erfindung wird ein Verfahren zum mobilen Sprachenlernen in einem Fahrzeug bereitgestellt. Dazu werden Fragen an einen Insassen eines Fahrzeugs ausgegeben, die sich auf Objekte beziehen, die im Fahrzeugumfeld nach einem vorbestimmten Ermittlungskriterium ermittelt worden sind. Dabei umfasst das Ermittlungskriterium, dass das ermittelte Objekt, auf das sich die Frage bezieht, in Abhängigkeit von einer Blickrichtung der Augen des Insassen aus zumindest einem im Umfeld des Fahrzeugs detektierten und/oder erfassten und somit zur Auswahl verfügbaren Objekt ausgewählt worden ist oder ausgewählt wird. Mit der „Blickrichtung“ ist dabei ein Richtungsvektor gemeint, der sich vom Insassen hin zu dem ermittelten Objekt oder in dessen Nähe erstreckt oder dorthin zeigt.
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Mit anderen Worten werden zunächst Objekte im Umfeld des Fahrzeugs ausgemacht und mit Angaben zu ihrer geographischen Lage und ihrem Namen beziehungsweise ihrer Bezeichnung erfasst. Das Umfeld des Fahrzeugs umfasst insbesondere die räumliche Umgebung um das Fahrzeug herum innerhalb eines räumlichen Wahrnehmungsbereichs, von dem ausgegangen werden kann, dass darin enthaltene Objekte in Sichtweite des Insassen sind. Bei den Objekten kann es sich um örtlich feste Gebilde wie Bauwerke, zu denen Schlösser, Brücken, Häfen, Windräder und/oder Lichtsignalanlagen zählen können, aber auch Landschaftsmerkmale wie Berge, Flüsse, Buchten und/oder Bäume handeln. Wie im weiteren Textverlauf beschrieben, können zusätzlich oder alternativ auch bewegliche Objekte wie Fahrzeuge und/oder Mülltonnen erfasst werden. Die so erfassten Objekte sind für den Auswahlvorgang gemäß dem Ermittlungskriterium verfügbar. Im Innenraum des Fahrzeugs befindet sich eine Einrichtung zum Erfassen der Blickrichtung des Insassen, der der Fahrer sein kann. Die Angaben zu den Objekten und der Richtungsvektor der Blickrichtung des Insassen werden an eine Prüfeinheit übergeben. Die Prüfeinheit prüft, ob das in ihr hinterlegte Ermittlungskriterium für eines der verfügbaren Objekte erfüllt ist, indem der aktuelle Richtungsvektor gemäß der Blickrichtung mit den Positionsangaben jedes der verfügbaren Objekte verglichen wird. So kann z.B. ein Objekt aus den verfügbaren Objekten ausgewählt werden, indem der Insasse ein verfügbares Objekt direkt anschaut. In diesem Fall umfasst das Ermittlungskriterium das direkte Anschauen eines verfügbaren Objekts durch den Insassen. Es kann aber auch ein Toleranzbereich definiert werden, wie noch beschrieben wird. Ist ein Objekt ausgewählt, indem das Ermittlungskriterium erfüllt worden ist, werden die Angaben zu dem ermittelten Objekt an eine Einrichtung zum Ermitteln von Fragen übergeben. Anhand des Namens beziehungsweise der Bezeichnung des ermittelten Objekts wird eine Frage in der Einheit zum Ermitteln von Fragen ermittelt, wie z.B. eine Abfrage einer Übersetzung der Bezeichnung des ermittelten Objekts in einer Fremdsprache. Die Frage wird an den Insassen über eine Ausgabeeinheit visuell und/oder akustisch ausgegeben.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass der Insasse das Gelernte mit zusätzlichen visuellen Sinneseindrücken verbindet und sich dadurch schneller und länger merkt als bei einer eintönigen Vokabelabfrage. Der Insasse hat bei dem erfindungsgemäßen Sprachenlernen die Objekte, auf die sich die Fragen beziehen, direkt vor Augen und eingebunden in die Umgebung, was bei dem Insassen einen deutlich tiefer gehenden Eindruck des abgefragten Objektes hinterlässt, als das bei der Abfrage der Übersetzung nur eines Wortes der Fall wäre.
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Der Speicher, in dem die verfügbaren Objekte abgelegt sind, kann als digitaler Datenspeicher ausgeführt sein. Die Datensätze zu den jeweiligen verfügbaren Objekte können in Tabellenform abgelegt werden, wobei ein Datensatz zumindest den Namen beziehungsweise die Bezeichnung und eine Ortsangabe z.B. in Form von GPS-Koordinaten (GPS: Global Positioning System) oder Relativkoordinaten bezüglich des Fahrzeugs des dazugehörigen verfügbaren Objekts umfassen sollte. Die Ortsangabe kann sich auf einen beliebigen Ort (Position) innerhalb oder auf dem verfügbaren Objekt beziehen.
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Die Prüfeinheit kann ebenso wie die Einrichtung zum Ermitteln der Fragen als Programmcode oder Softwaremodul einer Prozessorschaltung realisiert sein.
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Mit dem Ermittlungskriterium werden alle Bedingungen festgelegt, um eine sinnvolle und/oder vorteilhafte Auswahl eines Objekts zu steuern. Es bietet dem Fachmann die Möglichkeit, die Erfindung an einen gegebenen Einsatzfall z.B. mit if-Bedingungen anzupassen.
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Zu der Erfindung gehören auch Ausführungsformen, durch die sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Gemäß einer Ausführungsform sieht das Erfassen vor, dass das zumindest eine verfügbare Objekt in dem Umfeld des Fahrzeugs in Abhängigkeit von digitalen Kartendaten erfasst worden ist und/oder das Detektieren vorsieht, dass das zumindest eine verfügbare Objekt in Abhängigkeit von Sensordaten zumindest einer Umgebungserfassungseinrichtung detektiert worden ist.
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Mit anderen Worten wird ein Objekt in dem Fahrzeugumfeld dadurch zu einem verfügbaren Objekt, dass es auf einer digitalen Karte verzeichnet ist und/oder durch zumindest einen Sensor der Umgebungserfassungseinrichtung sensiert wird. Das bedeutet, dass zu jedem verfügbarem Objekt die jeweils dazugehörenden Ortsangaben und die jeweils dazugehörende Bezeichnung gespeichert werden.
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Ein Sensieren durch den zumindest einen Sensor der Umgebungserfassungseinrichtung hat den Vorteil, dass Objekte, die beispielsweise so neu sind, dass sie noch nicht auf der digitalen Karte verzeichnet sind, detektiert werden. Ein Erfassen anhand der digitalen Karte hat den Vorteil, dass Objekte erfasst werden, die durch den zumindest einen Sensor der Umgebungserfassungseinrichtung beispielsweise aufgrund schlechter Witterung nicht detektieren, jedoch auf der digitalen Karte verzeichnet sind. Eine Kombination des Erfassens anhand der digitalen Karte mit dem Sensieren durch Sensoren hat den Vorteil, dass mehr verfügbare Objekte dem Verfahren zum mobilen Sprachenlernen zur Verfügung stehen, als wenn nur eine der beiden Methoden zum Erkennen von Objekten zur Anwendung kommt. Das kann zu einem abwechslungsreicheren mobilen Sprachenlernen führen.
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Die digitale Karte kann als Datensatz oder Vielzahl von Datensätzen verstanden werden, der auf einem computerlesbaren Speichermedium gespeichert ist und Objekte in einem vorgegebenen räumlichen Bereich zueinander und/oder zu einem vordefinierten Bezugspunkt in räumliche Beziehung setzt. Optional kann die digitale Karte Informationen enthalten, die die Objekte betreffen, z.B. die Objektbezeichnung. Unter einer hochauflösenden digitalen Karte oder HD-Karte kann eine digitale Karte verstanden werden, die eine Ortsauflösung in der Größenordnung eines oder weniger Zentimeter aufweist, also insbesondere eine Auflösung von weniger als einem Meter oder 10 cm. Die digitalen Kartendaten können von einem Navigationssystem gemäß dem Stand der Technik bereitgestellt sein.
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Die Umgebungserfassungseinrichtung kann über zumindest eine Kamera verfügen und/oder über mehrere Sensoren, wie beispielsweise über Radar-(Radio detection and ranging) und/oder Lidar-(Light detection and ranging) und/oder Ultraschall-Sensoren. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass entlang der Route stets neue Objekte zum Abfragen zur Verfügung stehen und sich der Insasse nicht zu schnell langweilt beim Sprachenlernen.
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Die Ortsangaben, die zu jedem verfügbaren Objekt digital gespeichert werden, können Höhen-, Breiten- und Längengradangaben umfassen und können in Form von beispielsweise GPS-(Global Positioning System)Koordinaten gespeichert werden. Die Bezeichnung kann ein Wort umfassen, das es ermöglicht, das dazugehörige verfügbare Objekt möglichst genau wiederzuerkennen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass zu Beginn und/oder während der Fahrt eine Auswahlmöglichkeit zumindest eines Themengebietes an den Insassen ausgegeben wird und eine von dem Insassen getroffene Auswahl des zumindest einen Themengebietes entgegengenommen wird, wobei das Ermittlungskriterium die Bedingung umfasst, dass nur dem ausgewählten Themengebiet zugeordnete Objekte ausgewählt werden können.
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Mit anderen Worten kann der Insasse ein Themengebiet festlegen, zu dem er neue Sprachlernaufgaben, wie z.B. Vokabelabfragen, gestellt bekommen möchte. Die Prüfeinheit prüft, ob ein verfügbares Objekt das Ermittlungskriterium erfüllt, das durch die Auswahl des Themengebietes die Bedingung umfasst, dass das zu ermittelnde Objekt dem ausgewählten Themengebiet zugeordnet werden kann. Nur wenn dies der Fall ist, wird ein verfügbares Objekt ermittelt und in der Einrichtung zum Ermitteln von Fragen eine Frage zu den verfügbaren Objekt ermittelt und kann an den Insassen ausgegeben werden.
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Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass sich der Insasse gezielt in einem Themengebiet und/oder Fachbereich in der zu erlernenden Fremdsprache weiterbilden kann.
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Die zur Auswahl stehenden Themengebiete können vielfältiger Natur sein und beispielsweise das Gebiet „Technik“ umfassen, wodurch nur z.B. Kraftwerke, Windkrafträder, Brücken und/oder Baumaschinen aus den verfügbaren Objekten ermittelt werden können. Die Prüfeinheit prüft, ob ein verfügbares Objekt zu dem ausgewählten Themengebiet gehört und ob das verfügbare Objekt ermittelt werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform sieht das Auswählen in Abhängigkeit von der Blickrichtung vor, dass ein verfügbares Objekt dadurch als ermitteltes Objekt ausgewählt wird, dass es in einem vorgegebenen Wahrnehmungsbereich um den Richtungsvektor der Blickrichtung der Augen des Insassen herum in der Umgebung positioniert ist.
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Mit anderen Worten kann beispielsweise nur ein solches verfügbares Objekt ermittelt werden, das der Insasse direkt anschaut. Dadurch wird sichergestellt, dass der Insasse eine Frage, die zu einem ermittelten Objekt gestellt wird, auch mit diesem in Verbindung bringen kann.
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Die Blickrichtung kann als mathematischer Richtungsvektor verstanden werden, der von einem sogenannten Eye-Tracker (engl. für Augenverfolger) nach den Stand der Technik ermittelt werden.
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Der Wahrnehmungsbereich stellt einen verengten Sichtbereich um die Blickrichtung dar, innerhalb dessen ein verfügbares Objekt von dem Insassen als wahrgenommen und/oder fokussiert angenommen werden kann. Das verfügbare Objekt kann dadurch ermittelt werden, dass es von dem Wahrnehmungsbereich geschnitten worden ist. Der Wahrnehmungsbereich kann als Sichtbereich des Insassen in Form eines geraden Kreiskegels ausgestaltet sein, wobei der Apex des geraden Kreiskegels im vorderen Gesichtsbereich des Insassen liegt und die Achse des geraden Kreiskegels die Blickrichtung des Insassen darstellt und wobei der halbe Öffnungswinkel des geraden Kreiskegels in einem vorbestimmten Werteintervall von 0,1 bis 10 Bogengrad liegt. Die Entfernung, bis zu der ein verfügbares Objekt als wahrgenommen gilt, kann durch die Sichtweite, die von der Witterung abhängen kann, begrenzt sein. Die Sichtweite kann beispielsweise von zumindest einem Sensor der Umgebungserfassungseinrichtung ermittelt werden.
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Durch diese Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, dass der Insasse nur zu Objekten befragt wird, die er auch durch Anschauen wahrgenommen hat. Somit kann er die Fragen besser mit den Objekten in seinem Umfeld verknüpfen, wodurch sich die Lernintensität erhöht. Es kann eine Messungenauigkeit des Richtungsvektors kompensiert/toleriert werden.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass gemäß dem Ermittlungskriterium solche Objekte im Umfeld des Fahrzeugs ausgewählt werden, für die durch eine Überprüfung mittels digitaler Kartendaten und/oder mittels Sensordaten der Umgebungserfassungseinrichtung verifiziert ist, dass sie sich innerhalb einer geografischen Sichtweite aus Perspektive des Insassen befinden.
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Mit anderen Worten soll durch diese Bedingung des Ermittlungskriteriums sichergestellt werden, dass der Insasse nur zu Objekten befragt wird, die er auch wirklich sehen kann und/oder gesehen hat. Der oben beschriebenen Wahrnehmungsbereich wird neben dem Richtungsvektor der Blickrichtung, um den er sich erstreckt, auch durch Sichthindernisse, die das zu ermittelnde Objekt ganz oder teilweise verdecken, begrenzt. Zu diesen Sichthindernissen können natürliche landschaftliche Gegebenheiten, wie beispielsweise Wälder und/oder Hügel, aber auch eine Bebauung des Fahrzeugumfelds, wie Hochhäuser, zählen.
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Der Vorteil dieser Ausführung liegt darin, dass der Insasse nur zu Objekten befragt wird, die er auch tatsächlich optisch wahrnehmen kann und die nicht nur deswegen ausgewählt worden sind, weil er beispielsweise in ihre Richtung blickt, auch wenn sie sich hinter einem Sichthindernis befinden.
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Hochgenaue digitalen Kartendaten nach dem Stand der Technik enthalten ein Höhenprofil der Umgebung und/oder Bebauung, wodurch ermittelt werden kann, ob ein verfügbares Objekt durch z.B. ein Hochhaus in der Blickrichtung von dem Insassen im Fahrzeug, verdeckt wird und somit für den Insassen nicht sichtbar ist. Auch durch Sensoren der Umgebungserfassungseinrichtung kann die Sichtbarkeit eines verfügbaren Objekts festgestellt werden.
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Die geographische Sichtweite ist im Sinne des Stands der Technik derart zu verstehen, dass sich diese Sichtweite aus der geometrischen Sichtweite ergibt, die von der Erdkrümmung begrenzt wird und von der Höhenposition des Betrachters und des Ziels bestimmt wird, unter Berücksichtigung zusätzlicher geographischer Sichthindernisse. Die geographische Sichtweite kann unter Zuhilfenahme der digitalen Kartendaten, die eine Höhenprofilierung des Fahrzeugumfelds ermöglichen, und/oder Sensordaten der Umgebungserfassungseinrichtung ermittelt werden. Die geographische Sichtweite kann in einem digitalen Modell der Umgebung des Fahrzeugs mittels Raytracing ermittelt werden.
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Dadurch, dass das Ermittlungskriterium gemäß dieser Ausführungsform die Bedingung umfasst, dass das zu ermittelnde Objekt innerhalb der geografischen Sichtweite des Insassen positioniert ist, wird sichergestellt, dass das Objekt für den Insassen sichtbar ist. Die geografische Sichtweite hängt von der Höhe des Beobachtungsortes und der Topologie seiner näheren und ferneren Umgebung ab. Daneben können auch Bebauung und Bewuchs und somit auch die Jahreszeit eine erhebliche Rolle spielen.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Frage nur ermittelt wird, wenn ein Eindeutigkeitskriterium erfüllt ist, das umfasst, dass ein ermitteltes Objekt zu einem räumlich am nächsten gelegenen verfügbaren Objekt lateral und/oder in Tiefenrichtung einen vorbestimmten Objektabstand aufweist.
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Mit anderen Worten soll das Ermittlungskriterium eine Bedingung umfassen, gemäß der nur solche verfügbaren Objekte ermittelt werden können, die freistehend in der Umgebung erkannt werden können und nicht mit einem nahegelegenen ebenfalls verfügbaren Objekt verwechselt werden können, wenn der Insasse in seine Richtung blickt.
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Der Vorteil hierbei liegt darin, dass der Insasse die an ihn gestellte Frage genau einem verfügbaren Objekt zuordnen kann.
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Der vorbestimmte Objektabstand kann dabei z.B. in Abhängigkeit der Sichtweite und/oder der Entfernung zwischen dem Insassen und verfügbaren Objekten gewählt werden. Je weiter entfernt beispielsweise zwei verfügbare Objekte von dem Insassen sind, desto größer muss der Winkelabstand zwischen den Blickrichtungen des Insassen hin zu jeweils einem der beiden verfügbaren Objekten sein, da sich der Wahrnehmungsbereich mit zunehmender Entfernung aufweitet. Diese Bedingung kann jedoch vernachlässigt werden, sobald zumindest eines der exemplarisch erwähnten zwei Objekte außerhalb der Sichtweite des Insassen befindet.
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Eine Ausführungsform umfasst, dass auf eine Frage hin, die an den Insassen ausgegeben wurde, eine Antwort des Insassen entgegengenommen wird und mit einer der Frage zugeordneten Soll-Antwort verglichen wird, wobei ein Ergebnis eines Vergleichs mit der Soll-Antwort an den Insassen ausgegeben wird.
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Mit anderen Worten wird die Antwort des Insassen dahingehend überprüft, ob sie richtig oder falsch ist. Das Ergebnis dieser Überprüfung kann als Rückmeldung an den Insassen ausgegeben werden.
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Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass sich der Lernerfolg des Insassen vergrößert, wenn er direkt nach seiner Antwort erfährt, ob seine Antwort auf die an ihn ausgegebene Frage dahin gehend richtig war, dass seine Antwort mit einer vorgegebenen Soll-Antwort übereinstimmt.
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Das Entgegennehmen der Antwort des Insassen kann durch eine nach dem Stand der Technik bekannte Mikrofoneinrichtung umgesetzt werden. Die Richtigkeit der Antwort des Insassen kann in der Frageermittlungseinheit überprüft werden, indem die Antwort mit einer in der Frageermittlungseinheit hinterlegten und der unmittelbar zuvor ausgegebenen Frage zugeordneten Soll-Antwort verglichen wird.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass Objektnamen ermittelter Objekte, zu denen die entgegengenommene Antwort des Insassen beim Vergleich mit der Soll-Antwort übereinstimmt, die der Frage zugeordnet ist, wobei die Frage zu dem jeweiligen ermittelten Objekt ermittelt und ausgegeben wurde, für ein vorbestimmtes Zeitintervall gespeichert werden und das Ermittlungskriterium eine Bedingung umfasst, gemäß der Objekte mit demselben Objektnamen wie die gespeicherten Objektnamen für ein vorbestimmtes Zeitintervall vom Ermitteln ausgeschlossen werden.
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Mit anderen Worten sollen sich die Fragen, die an den Insassen ausgegeben werden, innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls nicht wiederholen und/oder sich nicht auf die gleichen und/oder selben verfügbaren Objekte beziehen, wodurch er gelangweilt werden würde.
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Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass der Insassen beim Sprachenlernen motiviert bleibt, da er nicht durch an ihn in kurzer Zeit ausgegebene gleichlautende Fragen gelangweilt und/oder unterfordert wird.
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Das vorbestimmte Zeitintervall, in dem verfügbare Objekte mit einem von der Ermittlung auszuschließenden Objektnamen und/oder Objektbezeichnung, nicht als Objekte ermittelt werden können, kann durch eine Auswahl des Insassen entgegengenommen werden.
Die Objektnamen und/oder -bezeichnungen ermittelter Objekte, zu denen richtig beantwortete Fragen an den Insassen ausgegeben worden sind, können von der Einrichtung zum Ermitteln von Fragen an die Prüfeinheit übergeben werden, die das Ermittlungskriterium überprüft.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass zu Beginn und/oder während der Fahrt eine Auswahlmöglichkeit zumindest eines Schwierigkeitsgrades an den Insassen ausgegeben wird und eine von dem Insassen getroffene Auswahl des zumindest einen Schwierigkeitsgrades entgegengenommen wird, wobei der Schwierigkeitsgrad ein Sprachniveau der Frage vorgibt.
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Mit anderen Worten soll der Insasse den Schwierigkeitsgrad der an ihn ausgegebenen Fragen vorgegeben können, um das Sprachniveau der ihm gestellten Fragen an seinen momentanen Kenntnisstand der zu erlernenden Sprache anzupassen.
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Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der Insasse motiviert bleibt, weiterhin die von ihm gewünschte Sprache zu erlernen, da er weder unterfordert noch überfordert wird, wenn er den Schwierigkeitsgrad entsprechend wählt.
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Für den Schwierigkeitsgrad können beispielsweise drei Stufen auswählbar sein wie „Anfänger“, „Fortgeschrittener“ und „Experte“. Die Einrichtung zum Ermitteln einer Frage kann entsprechend der gewählten Schwierigkeitsstufe die Frage auswählen, die von den hinterlegten Fragen dieser Schwierigkeitsstufe zugeordnet ist.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass mittels digitaler Kartendaten und/oder mittels Sensordaten zumindest einer Umgebungserfassungseinrichtung des Fahrzeugs eine Entfernung zwischen dem ermittelten Objekt und dem Insassen bestimmt wird und bei der Ausgabe der Frage die Entfernung zu dem Objekt, auf das sich die Frage bezieht, zusätzlich zur Frage an den Insassen ausgegeben wird.
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Mit anderen Worten soll die Entfernung zu dem ermittelten Objekt, auf das sich die Frage bezieht, mit ausgegeben werden, damit der Insasse das ermittelte Objekt in seinem Umfeld identifizieren kann, auf das sich die Frage bezieht.
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Das hat den Vorteil, dass der Insasse die Frage schneller versteht als ohne Entfernungsangabe und somit die Anzahl an Fragen, die der Insasse pro Zeit beantwortet, gesteigert werden kann.
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Die Entfernung zwischen dem Insassen und dem ermittelten Objekt kann anhand der digitalen Kartendaten und/oder der Umgebungserfassungseinrichtung ermittelt werden und an die Einrichtung zum Ermitteln der Fragen übergeben werden, die die Entfernung zusammen mit einer ermittelten Frage an den Insassen mit ausgibt. Die Frage kann z.B. lauten: „Was heißt ein Bagger, wie Sie ihn in 50 Meter Entfernung sehen können, auf Englisch?"
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass das Ausgeben der Frage an den Insassen unterbleibt, wenn eine Vorausregion, die einen bestimmten räumlichen Bereich im Umfeld des Fahrzeugs darstellt und den vorausliegenden Verkehr umfasst, von der Blickrichtung und/oder des Wahrnehmungsbereichs des Insassen geschnitten wird.
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Mit anderen Worten wird der Insasse nicht durch eine Frage vom Verkehr abgelenkt werden, wenn z.B. durch die Blickerfassungseinrichtung festgestellt wird, dass der Insasse auf den vorausliegenden Verkehr konzentriert.
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Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass an den Insassen nur dann Fragen ausgegeben werden, wenn er sie aufmerksam aufnehmen kann. Dadurch wird der Erfolg beim Anwenden der Sprachlernanwendung erhöht.
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Die Vorausregion ist wie der Wahrnehmungsbereich durch die Sichtweite des Insassen begrenzt und erstreckt sich über einen vorbestimmten Winkelbereich vor dem Fahrzeug um die momentane Fahrtrichtung des Fahrzeugs.
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Für Anwendungsfälle oder Anwendungssituationen, die sich bei dem Verfahren ergeben können und die hier nicht explizit beschrieben sind, kann vorgesehen sein, dass gemäß dem Verfahren eine Fehlermeldung und/oder eine Aufforderung zur Eingabe einer Nutzerrückmeldung ausgegeben und/oder eine Standardeinstellung und/oder ein vorbestimmter Initialzustand eingestellt wird.
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Bisher wurde nur das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben. Um das Verfahren auszuführen, umfasst die Erfindung noch eine Steuerschaltung. Die Steuerschaltung für ein Fahrzeug, die zum mobilen Sprachenlernen in einem Fahrzeug eingerichtet ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass sie dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen.
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Die Steuerschaltung kann eine Datenverarbeitungsvorrichtung oder eine Prozessoreinrichtung aufweisen, die dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zumindest einen Mikroprozessor und/oder zumindest einen Mikrocontroller und/oder zumindest einen FPGA (Field Programmable Gate Array) und/oder zumindest einen DSP (Digital Signal Processor) aufweisen. Des Weiteren kann die Prozessoreinrichtung Programmcode aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein. Die Prozessorschaltung der Prozessoreinrichtung kann z.B. zumindest eine Schaltungsplatine und/oder zumindest ein SoC (System on Chip) aufweisen.
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Als eine weitere Lösung umfasst die Erfindung auch ein computerlesbares Speichermedium, umfassend Programmcode, der bei der Ausführung durch eine Prozessorschaltung eines Computers oder eines Computerverbunds diese veranlasst, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen. Das Speichermedium kann z.B. zumindest teilweise als ein nichtflüchtiger Datenspeicher (z.B. als eine Flash-Speicher und/oder als SSD - solid state drive) und/oder zumindest teilweise als ein flüchtiger Datenspeicher (z.B. als ein RAM - random access memory) bereitgestellt sein. Das Speichermedium kann in der Prozessorschaltung in deren Datenspeicher angeordnet sein. Das Speichermedium kann aber auch beispielsweise als sogenannter Appstore-Server im Internet betrieben sein. Durch den Computer oder Computerverbund kann eine Prozessorschaltung mit zumindest einem Mikroprozessor bereitgestellt sein. Der Programmcode können als Binärcode oder Assembler und/oder als Quellcode einer Programmiersprache (z.B. C) und/oder als Programmskript (z.B. Python) bereitgestellt sein.
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Des Weiteren wird ein Fahrzeug mit der oben beschriebenen Steuerschaltung zum mobilen Sprachenlernen in einem Fahrzeug beansprucht.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen. Die Erfindung umfasst also auch Realisierungen, die jeweils eine Kombination der Merkmale mehrerer der beschriebenen Ausführungsformen aufweisen, sofern die Ausführungsformen nicht als sich gegenseitig ausschließend beschrieben wurden.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigen die Figuren:
- 1 eine schematische Darstellung des Verfahrensablaufs der Erfindung entlang einer Steuerschaltung in einem Fahrzeug; und
- 2 eine Skizze eines Fahrzeugs mit Fahrer, das sich auf einer Straße bewegt, aus der Vogelperspektive. Zwei Bereiche sind dargestellt. Zum Einen der Wahrnehmungsbereich des Insassen um die als Richtungsvektor dargestellte Blickrichtung und zum anderen die oben beschriebene Vorausregion
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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1 zeigt einen Fahrer (10) in einem Fahrzeug (11). Das Fahrzeug (11) kann über eine Umgebungserfassungseinrichtung (12) verfügen, deren zumindest einer Sensor exemplarisch in 1 durch eine Kamera realisiert ist. Die Umgebungserfassungseinrichtung (12) kann jedoch über mehr als eine Kamera und/oder zusätzliche andere Sensoren als Kameras verfügen, wie beispielsweise über Radar- und/oder Lidar-und/oder Ultraschall-Sensoren. Des Weiteren kann in dem Fahrzeug (11) ein Navigationssystem mit einer digitalen Karte verbaut sein. Eine Blickrichtung (26) eines dargestellten Insassen, der gleichzeitig der Fahrer (10) sein kann, kann von einer Einrichtung zur Erfassung der Blickrichtung (14) des Insassen erfasst werden. Im Fahrzeug (11) können sich zudem zumindest ein Mikrophon (15) und zumindest ein Lautsprecher (16) befinden.
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Eine Steuerschaltung in dem Fahrzeug (11) kann zum mobilen Sprachenlernen eingerichtet sein und kann hierzu einen digitalen Datenspeicher (18) umfassen, eine Prüfeinheit (19) und eine Einrichtung zum Ermitteln von Fragen (20). Die Prüfeinheit (19) kann ebenso wie die Einrichtung zum Ermitteln der Fragen (20) als Programmcode oder Softwaremodul einer Prozessorschaltung realisiert sein.
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Dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel kann folgende Situation beispielhaft zugrunde liegen. Ein Insasse, der der Fahrer (10) des Fahrzeugs (11) sein kann, startet sein Fahrzeug (11) und kann das Verfahren zum mobilen Sprachenlernen in seinem Fahrzeug (11) aktivieren. Er kann zunächst als zu lernende Sprache „Englisch“ mit dem Schwierigkeitsgrad „Einsteiger“ wählen. Als Themengebiet, zu dem er befragt werden möchte, kann er beispielsweise „Verkehr und Infrastruktur“ wählen. Der Insasse kann auf einer Autobahn fahren.
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Eine Steuerschaltung kann in einer digitalen Karte in seinem Navigationssystem (13) eine Brücke erfassen und kann ein verfügbares Objekt „Brücke“ (21) mit Ortsangabe (beispielsweise in GPS-Koordinaten) und einer Bezeichnung „Brücke“ an den digitalen Datenspeicher (18) übergeben. Zusätzlich oder alternativ kann die Kamera der Umgebungserfassungseinrichtung (12) das Objekt „Brücke“ detektieren und/oder eine wetterbedingte Sichtweite für den Insassen ermitteln, die ebenfalls im digitalen Datenspeicher (18) gespeichert werden kann.
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Die Prüfeinheit (19) kann auf den digitalen Datenspeicher (18) zugreifen und die Ortsangaben sowie die Bezeichnungen der gespeicherten verfügbaren Objekte auslesen.
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Die Einrichtung zum Erfassen der Blickrichtung (26) des Insassen kann die Blickrichtung (26) des Insassen in regelmäßigen Zeitabständen, beispielsweise alle 0,5 Sekunden, erfassen und der Prüfeinheit (19) übermitteln.
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Ein Ermittlungskriterium kann eine Bedingung umfassen, die von der Prüfeinheit (19) überprüft werden und vorsehen kann, dass der Insasse ein verfügbares Objekt innerhalb der durch die Umgebungserfassungseinrichtung (12) erfassten Sichtweite im Wahrnehmungsbereich des Insassen befinden muss, damit es ermittelt werden kann und an die Einrichtung zum Ermitteln von Fragen (20) weitergegeben werden kann. Wird erkannt, dass der Insasse seinen Blick in Richtung der oben beschriebenen Brücke richtet, überprüft die Prüfeinheit (19) zunächst, ob sich die Brücke als verfügbares Objekt in Sichtweite des Insassen befindet. Dazu kann die Prüfeinheit (19) die Entfernung zwischen dem Fahrzeug (11) und verfügbaren Objekten anhand der Ortsangaben des Objekts und den Ortsangaben des Fahrzeugs (11), die von dem Navigationssystem (13) bereitgestellt werden können, bestimmen. Ist auch diese Bedingung erfüllt, kann die Bezeichnung des ermittelten Objekts „Brücke“ (21) an die Einrichtung zum Ermitteln von Fragen (20) übergeben werden.
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Dort kann die Frage zu dem ermittelten Objekt durch ein Softwaremodul, das in der Einrichtung zum Ermitteln einer Frage auf einem digitalen Datenspeicher (18) gespeichert sein kann und/oder auf das über eine Verbindung zu einem Backend-Server zugegriffen werden kann, ermittelt werden.
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Nach dem Ermitteln der Frage zu dem ermittelten Objekt „Brücke“ (21), kann die Frage an den Insassen über den zumindest einen Lautsprecher (16) ausgegeben werden, mit z.B. folgendem Wortlaut: „In 400 Meter Entfernung haben Sie soeben als Bauwerk eine Brücke gesehen. Wie heißt dieses Bauwerk auf Englisch?" Kann über ein vorbestimmtes Zeitintervall hinweg und/oder bis z.B der Insasse an dem ermittelten Objekt vorbeigefahren ist, keine Antwort erfasst werden, kann die Frage verworfen werden. Andernfalls, wenn innerhalb des vorbestimmten Zeitintervalls eine Antwort von dem Insassen mittels Mikrofon erfasst werden kann, hier z.B. das Wort „Bridge“, kann diese Antwort von dem Softwaremodul, dass die Frage ermittelt haben kann, mit einer hinterlegten Antwort abgeglichen werden. Das Ergebnis dieses Abgleichs kann an den Insassen z.B. mit der Ausgabe „Richtig“ (wie in dem soeben beschriebenen Fall) oder „Falsch“ durch den zumindest einen Lautsprecher (16) ausgegeben.
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In 2 sind zwei Bereiche dargestellt. Zum einen der Wahrnehmungsbereich (25) des Insassen, der gleichzeitig auch der Fahrer (10) sein kann, um die als Richtungsvektor dargestellte Blickrichtung (26) und zum anderen eine Vorausregion (22). Wie in 2 dargestellt, kann sich die Vorausregion (22) vor dem Fahrer (10) beziehungsweise vor dem Fahrzeug (11) erstrecken, die innerhalb eines Winkelbereichs und einer räumlichen Reichweite, die der momentanen Sichtweite des Insassen entspricht, den vorausliegenden Verkehr umfasst. Wird dieser Bereich von dem momentanen Wahrnehmungsbereich (25) um die Blickrichtung (26) des Fahrers (10), die von der Blickrichtungserfassungseinrichtung (14) ermittelt werden kann, geschnitten, kann das Ausgeben der Frage an den Fahrer (10) unterbleiben.
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Somit kann sichergestellt werden, dass der Fahrer (10) nicht abgelenkt wird, wenn er sich auf den vor ihm liegenden Verkehr konzentriert.
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Abseits dieser Vorausregion (22) kann ein erfasstes und/oder detektiertes und somit verfügbares Objekt ausgewählt werden dadurch, dass es sich im Wahrnehmungsbereich (25), der innerhalb eines vorbestimmten Winkelbereichs um die Blickrichtung (26) des Fahrers (10) liegt. Beispielhaft wird in 2 ein Baum als ermitteltes Objekt ausgewählt, da er sich im Wahrnehmungsbereich (25) und innerhalb der festgestellten Sichtweite des Fahrers (10) befindet.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann das Fahrzeug in Zukunft mittels der Innenraumkamera(s) den Blickwinkel der Insassen bestimmen. Des Weiteren steht über hochgenaues Kartenmaterial dem Fahrzeug zu jeder Zeit genaueste Informationen zur Umgebung und zu Objekten rund um das Fahrzeug zur Verfügung. Die Funktion „Mobiles Sprachenlernen“ nutzt diese beiden Inputs, um dem Fahrer oder den Insassen kontextbezogene Vokabelaufgaben stellt. Z.B. „sie sehen gerade auf der linken Seite ein Windrad zur Erzeugung von regenerativer Energie. Was heißt Windrad auf Englisch? Formulieren sie einen Satz, der den Effekt von Windenergie beschreibt....“. Durch dieses immersive Erlebnis sollen Stimuli gesetzt werden, die den Lerninhalt vertiefen und besser verinnerlichen lassen.
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Das Fahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus oder Motorrad ausgestaltet.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie ein Verfahren zum mobilen Sprachenlernen in einem Fahrzeug durch kontextabhängiges Abfragen von Vokabeln bereitgestellt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrer
- 11
- Fahrzeug
- 12
- Umgebungserfassungseinrichtung
- 13
- Navigationssystem mit digitaler Karte
- 14
- Einrichtung zur Erfassung der Blickrichtung
- 15
- Mikrofon
- 16
- Lautsprecher
- 17
- Steuerschaltung zum mobilen Sprachenlernen
- 18
- digitaler Datenspeicher
- 19
- Prüfeinheit
- 20
- Einrichtung zum Ermitteln von Fragen
- 21
- Objekt „Brücke“
- 22
- Vorausregion
- 23
- Winkelbereich der Vorausregion
- 24
- räumliche Reichweite Vorausregion
- 25
- Wahrnehmungsbereich
- 26
- Blickrichtung
- 27
- Winkelbereich des Wahrnehmungsbereichs
- 28
- Objekt „Baum“
- 29
- Sichtweite des Fahrers
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019115504 A1 [0003]
- DE 102011084664 A1 [0004]
- EP 1508889 A2 [0005]