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Die Erfindung betrifft eine selbstfahrende Rasenpflegevorrichtung, umfassend: ein Fahrgestell mit wenigstens einer Antriebsachse, ein Arbeitsgerät, welches relativ zu dem Fahrgestell mittels eines Aktors zwischen wenigstens einer Arbeitsstellung und wenigstens einer Transportstellung bewegbar ist, einen Hauptantrieb zum Antreiben des Arbeitsgeräts, einen Fahrantrieb und eine Lenkeinrichtung.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung betrifft die Erfindung eine selbstfahrende Rasenpflegevorrichtung zur Bodenlüftung oder Tiefenlockerung des Bodens unterhalb einer Grasnarbe, umfassend: ein Fahrgestell mit wenigstens einer Antriebsachse und einer Lenkeinrichtung und ein Arbeitsgerät mit einer sich über eine Spurbreite erstreckende Reihe von Stechwerkzeugen mit Zinken, die zum Einstechen in den Boden zwecks Tiefenlockerung auf und ab bewegbar sind.
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Zum technologischen Hintergrund wird auf folgende Literaturstellen verwiesen:
- [1] DE 10 2018 114 882 A1
- [2] US 7 096 969 B2
- [3] DE 10 2014 104 876 A1
- [4] DE 10 2008 017 242 A1
- [5] DE 10 2005 055 289 B3
- [6] DE 10 2005 021 025 A1
- [7] DE 10 2004 018 591 A1
- [8] DE 10 2011 080 385 B3
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Rasenpflegevorrichtungen mit Aerifizierern, insbesondere in Form von Tiefenlüftern sind aus den Literaturstellen [1] bis [7] bekannt. Die als Tiefenlüfter oder Aerifizierer ausgebildeten Arbeitsgeräte werden heutzutage meist an Traktoren oder dergleichen Zugfahrzeugen über eine Dreipunktaufnahme angebaut.. Als kleinere Geräte gibt es auch spezialisierte Geräte mit einem Sitz, ähnlich wie einem Aufsitzmäher und Geräte mit einer Lenkstange für eine mitlaufende Person. Bei diesen selbstfahrenden Rasenpflegevorrichtungen ist ein Verbrennungsmotor als Hauptantrieb vorgesehen. Weiter ist in der Regel ein Hydrauliksystem vorgesehen, mittels dem Fahrantriebe, Lenkbewegungen und Aktoren, wie insbesondere Hubzylinder angetrieben werden.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine selbstfahrendes Rasenpflegevorrichtung hinsichtlich Bedienung zu verbessern.
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Zum Lösen dieser Aufgabe schafft die Erfindung eine Rasenpflegevorrichtung nach Anspruch 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung schafft gemäß einem Aspekt davon eine selbstfahrende Rasenpflegevorrichtung, umfassend:
- ein Fahrgestell mit wenigstens einer Antriebsachse, ein Arbeitsgerät, welches relativ zu dem Fahrgestell mittels eines Aktors zwischen wenigstens einer Arbeitsstellung und wenigstens einer Transportstellung bewegbar ist, einen Hauptantrieb zum Antreiben des Arbeitsgeräts, einem Fahrantrieb, einer Lenkeinrichtung und einer elektronischen Steuerung zum Steuern des Arbeitsgeräts, der Lenkeinrichtung und des Fahrantriebs,
- wobei der Hauptantrieb einen Verbrennungsmotor mit einer Abtriebswelle aufweist, der getrieblich an eine Antriebswelle des Arbeitsgeräts angeschlossen ist, wobei der Fahrantrieb wenigstens einen Elektromotor zum Antreiben einer Fahrbewegung der Rasenpflegevorrichtung aufweist, der durch die elektronische Steuerung gesteuert ist, wobei ein an den Verbrennungsmotor angeschlossener elektrischer Generator zur Stromversorgung des Elektromotors vorgesehen ist, wobei die Rasenpflegevorrichtung mittels einer mit der elektronische Steuerung kommunikativ verbundenen Fernbedienung fernbedienbar ist.
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Es ist bevorzugt, dass der Fahrantrieb einen ersten Elektromotor zum Antreiben eines ersten Antriebsrades der Antriebsachse auf einer ersten Seite und einen zweiten Elektromotor zum Antreiben eines zweiten Antriebsrades auf der zweiten Seite aufweist, wobei die Elektromotoren des Fahrantriebs zum Lenken oder Drehen der Rasenpflegevorrichtung in Drehzahl oder Drehrichtung unterschiedlich ansteuerbar sind, so dass die Lenkeinrichtung an dem Fahrantrieb ausgebildet ist.
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Es ist bevorzugt, dass wenigstens ein nachlaufendes nicht angetriebenes Stützrad vorgesehen ist.
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Selbstverständlich können auch mehrere nicht angetriebene Stützräder vorgesehen sein, z.B. zwei nicht angetriebene Stützräder, insbesondere derart, dass deren Radachsen bei Geradeausfahrt konzentrisch zueinander sind.
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Es ist bevorzugt, dass die Lenkeinrichtung einen (zusätzlichen) Lenkmotor für das nicht angetriebene Stützrad aufweist.
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Es ist bevorzugt, dass das Arbeitsgerät als austauschbares Anbaugerät zum Anbauen an das Fahrgestell ausgebildet ist.
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Es ist bevorzugt, dass das Arbeitsgerät als Aerifizierer oder Tiefenlüfter mit einer Reihe von Stechwerkzeugen, die zum Einstechen in den Boden abwärts und zum Herausziehen aus dem Boden aufwärts angetrieben sind, ausgebildet ist.
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Es ist bevorzugt dass das Arbeitsgerät als Vertikutierer, insbesondere mit einer Messerwalze zum Vertikutieren von Naturrasen ausgebildet ist.
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Es ist bevorzugt, dass das Arbeitsgerät als Bestrahlgerät, insbesondere mit einer UV-C Belichtungseinrichtung zur Stärkung von Naturrasen gegen Schädlingsbefall ausgebildet ist.
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Es ist bevorzugt, dass das Arbeitsgerät als Saateinrichtung, insbesondere mit einem Sähkasten zur Nachsaat von Rasensamen ausgebildet ist.
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Es ist bevorzugt, dass das Arbeitsgerät als Mähgerät, insbesondere Mähdeck zum Rasenmähen ausgebildet ist.
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Es ist bevorzugt, dass das Arbeitsgerät an einer mittels eines Hubaktors relativ zum Fahrgestell anhebbaren und absenkbaren Arbeitsgerätanlenkung angelenkt ist.
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Es ist bevorzugt, dass weitere Aktoren der Rasenpflegevorrichtung oder des Antriebsgeräts als elektrische Aktoren ausgebildet sind.
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Es ist bevorzugt, dass der Aktor zum Bewegen des Arbeitsgeräts relativ zu dem Fahrgestell als elektrischer Hubaktor ausgebildet ist.
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Es ist bevorzugt, dass die Fernbedienung eine Funkfernbedienung ist, die mit der elektrischen Steuerung mittels Funks kommunikativ verbunden ist.
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Es ist bevorzugt, dass eine Bedienerschnittstelle zum Bedienen der Rasenpflegevorrichtung in einem Normalbetrieb ausschließlich an der Fernbedienung vorgesehen ist.
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Es ist bevorzugt, dass die elektronische Steuerung dazu ausgebildet ist, in einem Manualbetrieb den Fahrantrieb, die Lenkeinrichtung und das Arbeitsgerät aufgrund von Bedienerbefehlen von der Fernsteuerung zu steuern und in einem Automatikbetrieb zumindest teilweise automatisch ohne Fernsteuerung zu steuern.
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Die Erfindung betrifft insbesondere einen elektrischen Fahrantrieb für ferngesteuerte Rasenpflegemaschinen.
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Vorteilhafte und besonders bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung betreffen eine ferngesteuerte Rasenpflegemaschine mit elektrischem Radantrieb und einem Arbeitswerkzeug, welches mechanisch durch einen Verbrennungsmotor angetrieben wird.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung weisen wenigstens einen oder mehrere der folgenden Vorteile auf:
- • keine Gefahr von Hydraulikleckage
- • sensible und leistungsfähige Antriebsteuerung
- • hohe Reichweite / Betriebsdauer für Leistungsbedarf beim Aerifizieren
- • Transportbetrieb ohne Lärm und Emissionen
- • Entkoppelung Bediener von Vibrationen
- • flexible und sichere Position des Bedieners und optimale Sicht auf das Arbeitsergebnis
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Die Erfindung betrifft weiter gemäß vorteilhaften Ausgestaltungen eine Rasenpflegemaschine, aufweisend:
- ein gegenüber einem Fahrgestell, beispielsweise mit einem Fahrwerksrahmen, horizontal oder vertikal bewegliches Arbeitsgerät (bspw. Aerifizierer),
- ein Fahrgestell oder einen Fahrwerkrahmen mit zwei angeflanschten Radaufnahmen oder einer Achse für ein erstes und ein zweites Antriebsrad, wenigstens ein nachlaufendes nicht angetriebenes Stützrad,
- eine elektronische Steuerung (beispielsweise Steueranlage) für das Arbeitsgerät und einen Fahrantrieb zum Antreiben der Antriebsräder,
- einen Verbrennungsmotor als Energiequelle, und
- eine Bedienung der Steuerung (Steueranlage) durch eine Funkfernsteuerung, elektrische Radantriebe,
- vorzugsweise eine Lenkung durch Differenzdrehzahl zwischen den Antrieben, einen an den Verbrennungsmotor angeschlossenen Generator zur Versorgung der elektrischen Radantriebe, und
- einen am Verbrennungsmotor direkt mechanisch verbundenen Aerifizierantrieb.
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Optional sind weitere elektrische angetriebene Aktoren (bsp. Aushubzylinder) vorgesehen.
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Optional ist ein zusätzlicher Lenkmotor für das nicht angetriebene Stützrad vorgesehen.
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Optional sind ein erstes und ein zweites Stützrad koaxial angeordnet.
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Optional ist ein teilautonomer Betrieb ohne Fernsteuerung möglich.
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Optional ist ein anderes Anbaugerät, bspw. Vertikutierer, vorgesehen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Fernbedienung, ausgebildet zum Fernsteuern einer Rasenpflegemaschine.
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Ein Ausführungsbeispiel wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
- 1 eine Draufsicht auf eine bevorzugte Ausführungsform einer Rasenpflegevorrichtung;
- 2 eine perspektivische Ansicht der Rasenpflegevorrichtung von 1, wobei die Darstellung eines Arbeitsgerät desselben teilweise ausgeblendet ist; und
- 3 ein schematisches Blockschaltbild der mechanischen, elektrischen und elektronischen Funktionseinheiten der Rasenpflegevorrichtung.
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In den 1 - 3 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer Rasenpflegevorrichtung 10 gezeigt.
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Die Rasenpflegevorrichtung 10 weist eine selbstfahrende Rasenpflegemaschine 11 und eine Fernbedienung 122 auf.
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Die Rasenpflegemaschine 11 weist ein Arbeitsgerät 12 auf, das mittels einer Arbeitsgerätanlenkung 14 an einem Fahrgestell 16 relativ zu dem Fahrgestell 16 vertikal bewegbar angelenkt ist. Mittels eines Hubaktors 48 lässt sich die Arbeitsgerätanlenkung 14 und damit das Arbeitsgerät 12 relativ zu dem Fahrgestell 16 in einem Transportmodus anheben und in einem in den Figuren dargestellten Arbeitsmodus zum Kontakt auf dem Boden 18 absenken.
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Das Fahrgestell 16 weist eine Antriebsachse 20 und wenigstens ein mit Abstand zu der Antriebsachse 20 angeordnetes Schwenkrad 22 als nachlaufendes nicht angetriebenes Stützrad 23 auf. Weiter ist die Rasenpflegevorrichtung 10 mit einem Fahrantrieb 170 und einer Lenkeinrichtung 120 versehen.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Antriebsachse 20 ein erstes Antriebsrad 24-1 an einer Seite der Rasenpflegemaschine 11 und ein zweites Antriebsrad 24-2 an der anderen Seite der Rasenpflegemaschine 11 auf. Jedes der Antriebsräder 24-1, 24-2 ist durch einen eigenen Fahrmotor 26-1, 26-2 des Fahrantriebes 170 unterschiedlich antreibbar. Die Lenkeinrichtung 120 weist eine Lenksteuereinheit 184 als Teil einer elektronischen Steuerung 102 der Rasenpflegemaschine 11 auf, mittels der die Fahrmotoren 26-1, 26-2 individuell ansteuerbar sind, sodass durch unterschiedliche Antriebsgeschwindigkeiten der Antriebsräder 24-1, 24-2 Kurvenfahrten ermöglicht sind und auch durch unterschiedliche Antriebsrichtungen ein Drehen der Rasenpflegemaschine 11 ermöglicht wird. Das Schwenkrad 22 ist entsprechend um eine sich mit wenigstens einer Richtungskomponente vertikal erstreckende Schwenkachse 28 schwenkbar, um den vorderen Bereich der Rasenpflegemaschine 11 abzustützen und dabei den Lenkbewegungen zu folgen. Bei einigen Ausführungsformen kann die Lenkeinrichtung 120 auch einen durch die Steuerung 102 ansteuerbaren zusätzlichen Lenkmotor 172 (angedeutet in 3) aufweisen, mit dem das Schenkrad 22 aktiv entsprechend der gewünschten Lenkrichtung geschwenkt wird.
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Weiter weist die Rasenpflegemaschine 11 eine Antriebseinheit 30 mit einer Abtriebswelle 32 auf. Das Arbeitsgerät 12 ist ein durch die Antriebseinheit 30 angetriebenes Arbeitsgerät 12 und weist eine Antriebswelle 34 auf, welche mittels eines Kraftübertragungsmittels 36 an die Abtriebswelle 32 angeschlossen ist.
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Das Arbeitsgerät 12 wird, da hierzu die meiste Energie benötigt wird, unmittelbar durch die Antriebseinheit 30 angetrieben, die ebenfalls die Energie für die Fahrmotoren 26-1, 26-2 liefert. Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung weist die Antriebseinheit 30 einen Verbrennungsmotor 64 auf. Die Fahrmotoren 26-1, 26-2 sind als Elektromotoren ausgebildet, wobei der Verbrennungsmotor 64 über einen Generator 174 die elektrische Energie liefert.
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Wie man 1 entnehmen kann, ist der Generator 174 an der Abtriebswelle 32 oder einer gesonderten weiteren Abtriebswelle der Antriebseinheit 30 - insbesondere Kurbelwelle des Verbrennungsmotors 64 oder eine Getriebeabtriebswelle eines an dem Verbrennungsmotor 64 angeschlossenen Getriebes - angeschlossen. Beispielsweise ist der Generator 174 auf dem an einem Ende des Verbrennungsmotors 64 vorstehenden Ende der Abtriebswelle 32 angeschlossen, während das Kraftübertragungsmittel 36 an dem anderen Ende der Abtriebswelle 32 auf der anderen Seite des Verbrennungsmotors 64 angreift. Bei alternativen, nicht dargestellten Ausgestaltungen kann der Generator 174 ebenfalls durch das an die Abtriebswelle 32 angeschlossene Kraftübertragungsmittel 36, beispielsweise Riemenantrieb 58, angetrieben werden.
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Wie man der schematischen Darstellung von 3 entnehmen kann, ist weiter ein elektrischer Energiespeicher, insbesondere eine Batterie 180, zur Pufferung der durch den Generator 174 erzeugten Energie und zur Gewährleistung einer gleichmäßigen Stromversorgung für die elektrischen Verbraucher vorgesehen. Die Batterie 180 ist von ihrer Kapazität derart ausgelegt, dass ein elektrisches Fahren der Rasenpflegemaschine 11 in einem Transportmodus bei angehobenem und stillstehendem Arbeitsgerät 12 und abgeschalteten Verbrennungsmotor 64 über eine für die üblichen Transportwege solcher Rasenpflegevorrichtungen 10 ausreichende Strecke möglich ist.
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Weiter weist gemäß 3 der Verbrennungsmotor 64 eine elektronische Motorsteuerung 182 auf, die an die Steuerung 102 angeschlossen ist, so dass die einzelnen Funktionen und Einstellungen des Verbrennungsmotors 64 über die Steuerung 102 gesteuert werden können.
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Der Hubaktor 48 ist als elektrisch betriebener Zylinder 66 ausgebildet. Auch andere Aktoren oder Nebenaggregate, wie beispielsweise der Lenkmotor 172 oder Aktoren 176, 178 des Arbeitsgeräts 12, sind elektrisch betrieben, beispielsweise als elektrische Aktoren ausgebildet.
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Aufgrund der elektrischen Ausbildung des Fahrantriebs 170 und der Nebenaggregate und Aktoren 48, 176, 178 ist ein Hydraulikantrieb entbehrlich, so dass es keine Probleme mit Hydraulikleckagen gibt und eine Wartung von Hydraulikelementen entfällt. Auch lässt sich so das Ansteuern der Fahrantriebe und der Nebenaggregate durch die Steuerung 102 sehr einfach durch elektrische Leitungen und Elektronikelemente bewerkstelligen.
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Das Arbeitsgerät 12 ist beispielsweise als Aerifizierer, insbesondere in Form eines Tiefenlüfters 38, ausgebildet, wie dies bspw. aus den Literaturstellen [1] - [7] bekannt ist. Es wird für nähere Einzelheiten zum möglichen Aufbau der Tiefenlüfter auf [1] - [7] verwiesen.
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Demnach weist das Arbeitsgerät 12 eine Reihe von Stechwerkzeugen 40 mit Zinken 42 auf, die an Tragarmen 44 auf und ab bewegbar sind. In der auf dem Boden über Abstützrollen 46 abgestützten Stellung werden dabei die Zinken 42 der Stechwerkzeuge beim Abwärtsbewegen des jeweiligen Tragarms 44 in den Boden eingestochen, dort etwas verschwenkt, um den Boden unterhalb der Grasnarbe zu lockern und dann beim Aufwärtsbewegen des Tragarmes 44 wieder aus dem Boden herausgezogen. Der Tiefenlüfter 38 weist die elektrischen Aktoren 176, 178 beispielsweise zum Einstellen von Einstechwinkeln oder Einstechtiefen - z. B. Höheneinstellung der Abstützrollen 46 - auf.
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Anstelle des Tiefenlüfters 38 kann auch ein anderes Arbeitsgerät zur Rasenpflege an die Arbeitsgerätanlenkung 14 angeschlossen werden, bspw. ein Mähdeck, siehe hierzu die Literaturstelle [8], die eine mögliche Ausführung eines als Mähdeck ausgebildeten Arbeitsgeräts zeigt. Andere mögliche Arbeitsgeräte sind ein Vertikutierer, z.B. mit einer Messerwalze zum Vertikutieren von Naturrasen, ein Bestrahlgerät, beispielsweise mit einer Belichtungseinrichtung zum Belichten von Naturrasen mit Strahlen gegen Schädlingsbefall, wie z.B. UV-Strahlen, oder eine Saateinrichtung, beispielsweise mit einem Sähkasten zur Nachsaat von Rasensamen.
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Die Abtriebswelle 32 und die Antriebswelle 34 sind vorzugsweise durch reibschlüssige Kraftübertragungsmittel 36 in Eingriff miteinander. Bei den dargestellten Ausführungsformen ist ein Riemenantrieb 58 mit wenigstens einem oder mehreren Antriebsriemen 60, 62 als Kraftübertragungsmittel 36 vorgesehen.
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Die Rasenpflegevorrichtung 10 ist zur Fernbedienung durch eine Bedienperson ausgebildet, die auch mit gewissen Abstand zu der Rasenpflegemaschine 11 stehen oder gehen kann. Hierdurch werden Vibrationen der Rasenpflegemaschine 11 nicht auf die Bedienperson übertragen, und die Bedienperson hat einen optimalen Blick auf die Werkzeuge des Arbeitsgeräts 12 und auf das Arbeitsergebnis.
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Hierzu weist die Rasenpflegevorrichtung 10 eine mit der Steuerung 102 über eine bidirektionale Funkverbindung 200 in Verbindung stehende Fernbedienung 122 auf, an der eine Bedienerschnittstelle 124 mit einer Anzeige 126 und Betätigungselementen 128 versehen ist. Die Hardware für das Fernbedienen kann durch die elektrische Ausbildung der Fahrantriebe und Aktoren sehr einfach mit auf dem Markt erhältlichen Einheiten aufgebaut werden.
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Beispielsweise können mit den Betätigungselementen 128 eine Vorwärts- und Rückwärtsfahrt sowie die Lenkeinrichtung 120 gesteuert werden. Außerdem sind Betätigungselemente 128 zum Bedienen von weiteren Aktoren der Rasenpflegevorrichtung 10 sowie zum Einstellen unterschiedlicher Modi und Betriebsweisen der Rasenpflegevorrichtung 10 vorgesehen. Die Anzeige 126 ist bspw. als Display ausgebildet, über das unterschiedliche Informationen über den Zustand und Betrieb der Rasenpflegevorrichtung 10 angezeigt werden können.
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Wie man 3 entnehmen kann, weist die Steuerung 102 unterschiedliche Steuereinheiten 184, 186, 188, 190, 192, 194 auf, die z.B. als Software in der Steuerung 102 implementiert sind und unterschiedliche Funktionen der Rasenpflegemaschine 10 steuern. Z.B. sind eine Lenksteuereinheit 184 zum Ausbilden der Lenkeinrichtung 120, eine Fahrsteuereinheit 186 zum Steuern der Elektromotoren 26,1, 26-2 des Fahrantriebs 170, eine Motorsteuereinheit 188 zum Ansteuern der Motorsteuerung 182 des Verbrennungsmotors 64, eine Manualbetrieb-Steuereinheit 190 für einen Manualbetrieb, in dem in einem durch Benutzereinstellung auswählbaren Manualmodus eine Bedienung der Rasenpflegemaschine 11 über Bedienerbefehle mittels der Fernbedienung 122 erfolgt, eine Automatikbetrieb-Steuereinheit 192 für einen Teilautonombetrieb, in dem in einem durch Benutzereinstellung auswählbaren Automatikmodus einige, mehrere oder alle Funktionen der Rasenpflegemaschine 10 automatisch ohne Fernbedienung durchgeführt werden und eine Arbeitsgerät-Steuereinheit 194, die den Hubaktor 48 und Aktoren 176, 178 des Arbeitsgeräts 12 steuert.
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In dem Automatikmodus kann z.B. die Rasenpflegemaschine 11, überwacht durch nicht dargestellte Sensoren, automatisch entlang einer vorbestimmten Bahn entlang fahren und eine Rasenpflege durchführen.
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In 3 sind die einzelnen Funktionseinheiten der Rasenpflegevorrichtung 10 und deren Verbindungen schematisch dargestellt, wobei fette durchgezogene Verbindungslinien eine mechanische Kraftübertragung darstellen, dünne durchgezogene Verbindungslinien eine Signalleitung oder Steuerleitung darstellen und gestrichelte Verbindungslinien elektrische Leitungen zur Stromversorgung darstellen.
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Die Fernbedienung 122 ist bei den dargestellten Ausführungsbeispielen als Funkfernbedienung ausgebildet und über eine bidirektionale Funkstrecke - Funkverbindung 200 - als Kommunikationsverbindung mit der Steuerung 102 verbunden. Selbstverständlich könnten auch andere Kommunikationsverbindungen vorgesehen sein, beispielsweise eine Infrarot- oder eine andere Lichtkommunikationsverbindung oder eine Kabelverbindung, jedoch ist eine Funkverbindung aufgrund der Flexibilität der Ausrichtung bevorzugt. Insbesondere ist eine Funkverbindung mit derart kurzer Reichweite bevorzugt, dass sich eine Bedienperson zur Überwachung in Sichtnähe befinden muss. Vorzugsweise erfolgt der Manualbetrieb in Totmannschaltung, so dass sich die Rasenpflegemaschine 10 bei Nichtbetätigung wenigstens eines Betätigungselements 128 in einen sicheren Zustand (beispielsweise Stillstand und Arbeitswerkzeuge entkuppelt) begibt. Beispielsweise kann die Funkverbindung nach einem Funkstandard, wie z.B. IEEE 802.11 oder dergleichen ausgebildet sein. Die Fernbedienung 122 kann dann durch jedes entsprechend hierzu eingerichtete Benutzerendgerät, wie z.B. Tablet, Smartphone, Laptop mit entsprechender Applikationssoftware gebildet werden.
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Wenngleich die Rasenpflegemaschine 11 in den dargestellten Ausführungsformen als dreirädrige Maschine mit einer Antriebsachse 20 und einem Schwenkrad 22 dargestellt ist, sind selbstverständlich auch andere Ausführungen möglich, beispielsweise eine vierrädrige Ausbildung mit zwei Schwenkrädern oder eine allradgetriebene Version mit mehreren Antriebsachsen, von denen eine oder mehrere auch als Lenkachse ausgebildet sein können.
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Um mit einfachem Hardwareaufbau eine vibrationsfreie Bedienung einer Rasenpflegemaschine (11) bei optimaler Sicht auf ein Arbeitsgerät (12) derselben zu ermöglichen, schlägt die Erfindung eine Rasenpflegevorrichtung (10) mit einer selbstfahrenden Rasenpflegemaschine (11) vor, die ein durch einen Verbrennungsmotor (64) unmittelbar mechanisch angetriebenes Arbeitsgerät (12), einen elektrischen Fahrantrieb (170), eine elektronische Steuerung (102) und einen an den Verbrennungsmotor (64) angeschlossenen elektrischen Generator (174) zur Stromversorgung des elektrischen Fahrantriebs (170) aufweist. Die Rasenpflegevorrichtung (10) weist weiter eine Fernbedienung (122) auf, die zur Fernbedienung der Rasenpflegemaschine (11) mit der elektronischen Steuerung (102) kommunikativ verbunden ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Rasenpflegevorrichtung
- 11
- Rasenpflegemaschine
- 12
- Arbeitsgerät
- 14
- Arbeitsgerätanlenkung
- 16
- Fahrgestell
- 18
- Boden
- 20
- Antriebsachse
- 22
- Schwenkrad
- 23
- nicht angetriebenes Stützrad
- 24-1
- erstes Antriebsrad
- 24-2
- zweites Antriebsrad
- 26-1
- erster Fahrmotor
- 26-2
- zweiter Fahrmotor
- 28
- Schwenkachse
- 30
- Antriebseinheit
- 32
- Abtriebswelle
- 34
- Antriebswelle
- 36
- Kraftübertragungsmittel
- 38
- Tiefenlüfter
- 40
- Stechwerkzeuge
- 42
- Zinke
- 44
- Tragarm
- 46
- Stützrolle
- 48
- Hubaktor
- 58
- Riemenantrieb
- 60
- erster Antriebsriemen
- 62
- zweiter Antriebsriemen
- 64
- Verbrennungsmotor
- 66
- elektrisch betriebener Zylinder
- 102
- Steuerung
- 120
- Lenkeinrichtung
- 122
- Fernbedienung
- 124
- Bedienerschnittstelle
- 126
- Anzeige
- 128
- Betätigungselement
- 170
- Fahrantrieb
- 172
- Lenkmotor
- 174
- Generator
- 176
- elektrischer Aktor am Arbeitsgerät, z.B. zur Einstellung des Einstechwinkels
- 178
- elektrischer Aktor am Arbeitsgerät, z.B. zur Einstellung einer Einstechtiefe
- 180
- Batterie
- 182
- Motorsteuerung
- 184
- Lenksteuereinheit Lenkeinrichtung
- 186
- Fahrsteuereinheit
- 188
- Motorsteuereinheit
- 190
- Manualbetrieb-Steuereinheit
- 192
- Automatikbetrieb-Steuereinheit (Teilautonombetrieb)
- 194
- Arbeitsgerät-Steuereinheit
- 200
- Funkverbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018114882 A1 [0003]
- US 7096969 B2 [0003]
- DE 102014104876 A1 [0003]
- DE 102008017242 A1 [0003]
- DE 102005055289 B3 [0003]
- DE 102005021025 A1 [0003]
- DE 102011080385 B3 [0003]