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Die Erfindung bezieht sich auf eine Spannvorrichtung für eine Seitenplane eines Nutzfahrzeugs mit einer durch einen Spanntrieb antreibbaren Spannwelle, die eine axiale, hinterschnittene Aufnahmenut für einen verdickten Anschlussrand der Seitenplane bildet und aus einer Trägerwelle und einer gegenüber der Trägerwelle teleskopisch geführten Wellenverlängerung zusammengesetzt ist.
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Mithilfe der durch einen Spanntrieb antreibbaren, entlang eines Eckstehers des Fahrzeugaufbaus angeordneten Spannwelle kann die mit einem verdickten Anschlussrand in eine hinterschnittene Aufnahmenut der Spannwelle eingeführte Seitenplane eines Nutzfahrzeugs in Fahrzeuglängsrichtung gespannt werden. Um beim Anheben des Dachs des Nutzfahrzeugs die Spannwelle ohne ein Lösen vom Spanntrieb in der Länge verändern zu können, ist es bekannt (
DE 10 2006 044 208 B3 ), die Spannwelle aus einem Trägerrohr und einem im Trägerrohr teleskopartig verschiebbaren Verlängerungsrohr zusammenzusetzen, wobei sowohl das Trägerrohr als auch das Verlängerungsrohr einen durchgehenden Längsschlitz für den Durchtritt der mit dem verdickten Anschlussrand ausschließlich im Verlängerungsrohr verankerten Seitenplane bilden. Das Trägerrohr weist auf der dem Längsschlitz gegenüberliegenden Seite ein Langloch auf, in das ein radial abstehender Führungsansatz des Verlängerungsrohrs eingreift, um einerseits die Auszuglänge zu begrenzen und anderseits das Verlängerungsrohr gegenüber dem Trägerrohr verdrehsicher zu führen. Durch das sich über die gesamte Höhe der Seitenplane erstreckende Verlängerungsrohr wird die Spannwelle vergleichsweise schwer. Außerdem muss durch die Verschiebeführung des Verlängerungsrohrs in einem Langloch des Trägerrohrs ein zusätzlicher Herstellungsaufwand in Kauf genommen werden, wobei durch das die Verschiebelänge des Verlängerungsrohrs bestimmende Langloch im Trägerrohr eine Schwächung des Trägerrohrs unvermeidbar ist.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Spannvorrichtung für eine Seitenplane eines Nutzfahrzeugs so auszugestalten, dass trotz einer einfachen, leichten Konstruktion allen Anforderungen vorteilhaft entsprochen werden kann.
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Ausgehend von einer Spannvorrichtung der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Wellenverlängerung eine auf der Trägerwelle verschiebbare, geschlitzte Hülse umfasst, deren einwärts gebogene Schlitzränder in die Nutöffnung der Aufnahmenut der Trägerwelle eingreifende Drehanschläge bilden, und dass die Hülse einen der Trägerwelle entsprechenden Wellenstummel aufweist, der in das von der Trägerwelle abgekehrte Hülsenende verschiebefest eingesetzt ist.
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Durch das Vorsehen einer auf der Trägerwelle verschiebbar geführten Hülse, die entsprechend der Aufnahmenut der Trägerwelle zur Aufnahme der Seitenplane mit einem Längsschlitz versehen ist und mit einwärts gebogenen Schlitzrändern in die Nutöffnung der Aufnahmenut der Trägerwelle eingreift, erübrigt sich eine gesonderte, verdrehsichere Schiebeführung der Hülse auf der Trägerwelle, weil die in die Nutöffnung der Aufnahmenut der Trägerwelle eingreifenden Schlitzränder der Hülse einen Drehanschlag für die Hülse bilden. Die Hülse selbst nimmt zwar den verdickten Anschlussrand der Seitenplane auszugsicher auf, doch im Vergleich zur Aufnahmenut der Trägerwelle mit einem größeren Spiel. Aus diesem Grund weist die Hülse im Bereich ihres von der Trägerwelle abgekehrten Endes einen verschiebefest eingesetzten Wellenstummel auf, der in seinem Querschnitt dem Querschnitt der Trägerwelle entspricht und somit für eine gute Führung des verdickten Anschlussrandes der Seitenplane in einer Aufnahmenut mit der Wirkung sorgt, dass auch im Bereich dieses Wellenstummels entsprechende Spannkräfte auf die Seitenplane ausgeübt werden können. Mit einer solchen Hülse ergeben sich folglich nicht nur einfache Herstellungsbedingungen, sondern auch vorteilhafte Voraussetzungen für das Einhalten eines vergleichsweise niedrigen Gewichts, weil die Hülsenlänge nicht von der Höhe der Seitenplane, sondern lediglich von der geforderten maximalen Längenänderung der Spannwelle abhängt. Das Gewicht der Spannvorrichtung kann außerdem durch die gewählten Werkstoffe vorteilhaft beeinflusst werden, beispielsweise dadurch, dass unter Berücksichtigung der auftretenden Belastungen für die Trägerwelle und den Wellenstummel ein Aluminiumprofil und für die Hülse ein Stahlrohr vorgesehen werden.
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Um zu verhindern, dass die Hülse unbeabsichtigt von der Trägerwelle abgezogen werden kann, können die einander zugekehrten Enden der Trägerwelle und des Wellenstummels durch ein die Ausziehlänge der Wellenverlängerung begrenzendes Zugmittel miteinander verbunden sein, das innerhalb der Hülse neben dem verdickten Anschlussrand der Seitenplane verlaufen kann und daher nach außen nicht in Erscheinung tritt.
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Damit der Wellenstummel mit dem Trägerrohr innerhalb der Hülse in vorteilhafter Weise durch ein Zugmittel, z. B. ein Seil, verbunden werden kann, können die Trägerwelle der Wellenstummel aus einem Strangprofil gefertigt sein, das auf einer Umfangsseite die axiale Aufnahmenut und im Bereich der gegenüberliegenden Umfangsseite einen axialen Hohlraum bildet, in den Anker für eine Zugmittelbefestigung einsetzbar sind. Zur Montage muss in diesem Fall zunächst das Zugmittel mit den in die Trägerwelle und in den Wellenstummel einsetzbaren Ankern gekoppelt werden, bevor die z. B. vorher auf die Trägerwelle aufgeschobene Hülse über die eingesetzten Anker auf den Wellenstummel aufgeschoben und mit diesem verschiebefest verbunden wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- 1 eine erfindungsgemäße Spannvorrichtung in einer vereinfachten Seitenansicht,
- 2 die die Wellenverlängerung bildende Hülse im Bereich des eingesetzten Wellenstummels in einer zum Teil aufgerissenen Ansicht in Richtung des Schlitzes in einem größeren Maßstab,
- 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der 2,
- 4 die Hülse in einem Axialschnitt im Bereich des Endes der Trägerwelle,
- 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der 4,
- 6 die Trägerwelle in einem Schnitt nach der Linie VI-VI der 5 in einem größeren Maßstab und
- 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII der 5, ebenfalls in einem größeren Maßstab.
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Eine erfindungsgemäße Spannvorrichtung für eine Seitenplane 1 eines Nutzfahrzeugs weist gemäß der 1 eine Spannwelle 2 auf, die in einer vertikalen Ausnehmung 3 eines Eckstehers 4 des Nutzfahrzeugaufbaus angeordnet und an ihrem unteren Ende mit einer Steckaufnahme 5 für eine Antriebswelle 6 eines mittels eines Ratschengesperres betätigbaren Spanntriebs 7 versehen ist. Im oberen Endbereich wird die Spannwelle 2 durch eine Abdeckplatte 8 in der Ausnehmung 3 des Eckstehers gehalten.
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Die Spannwelle setzt sich aus einer die Steckaufnahme 5 aufweisenden Trägerwelle 9 und einer auf der Trägerwelle 9 teleskopisch geführten Hülse 10 zusammen. Wie insbesondere der 6 entnommen werden kann, ist die Trägerwelle 9 aus einem Strangprofil gefertigt, das auf einer Umfangsseite eine durchgehende, hinterschnittene Aufnahmenut 11 und auf der der axialen Nutöffnung 12 gegenüberliegenden Umfangsseite einen axialen Hohlraum 13 bildet. In die Aufnahmenut 11 ist der verdickte Anschlussrand 14 der Seitenplane 1 eingefädelt, die durch die Nutöffnung 12 geführt ist.
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Die Hülse 10 bildet einen durchgehenden Längsschlitz 15 für den Durchtritt der Seitenplane 1. Die Schlitzränder 16 sind einwärts gebogen und greifen unter Ausbildung von Drehanschlägen in die Nutöffnung 12 der Aufnahmenut 11 der Trägerwelle 9 ein, wie dies insbesondere der 7 entnommen werden kann. Die Hülse 10 wird somit verdrehsicher auf der Trägerwelle 9 längsverschiebbar geführt.
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Um auch im Bereich des oberen Endes der Spannwelle 2 eine entsprechende Führung für die Seitenplane 1 zu erhalten, bedarf es einer entsprechenden Aufnahme des verdickten Anschlussrandes 14 der Seitenplane 1. Zu diesem Zweck ist in das obere Ende der Hülse ein Wellenstummel 17 dreh- und verschiebefest eingesetzt, der der Trägerwelle 9 entspricht und folglich eine hinterschnittene Aufnahmenut 11 mit einer Nutöffnung 12 bildet, in die die einwärts gebogenen Schlitzränder 16 der Hülse 10 eingreifen. Der Wellenstummel 17 wird gegenüber der Hülse 10 beispielsweise durch eine Klemmschraube 18 festgelegt.
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Um zu verhindern, dass die Hülse 10 entlang des verdickten Anschlussrandes 14 der Seitenplane 1 nach unten verschoben werden kann, sodass dieser Anschlussrand 14 aus dem Wellenstummel 17 nach oben vorsteht, wird die Aufnahmenut 14 nach oben durch einen einen axialen Anschlag für den verdickten Anschlussrand 14 ergebenden Stopfen 19 abgeschlossen, der z. B. in der Aufnahmenut 14 festgeschraubt ist. Zum Festlegen des unteren Endes des verdickten Anschlussrandes 14 der Seitenplane 1 kann auch die Trägerwelle 9 mit einem entsprechenden Stopfen versehen werden.
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Damit die Hülse 10 nicht von der Trägerwelle 9 abgezogen werden kann, ist die Hülse 10 mit der Trägerwelle 9 durch ein Zugmittel 20, vorzugsweise ein Seil, verbunden. Zur Verbindung des Zugmittels 20 mit der Trägerwelle 9 und der Hülse 10 sind auf den einander zugekehrten Stirnseiten der Trägerwelle 9 und des Wellenstummels 17 in deren Hohlräume 13 Anker 21 verschiebefest eingesetzt, an denen das Zugmittel 20 abgestützt werden kann. Das Zugmittel 20 durchsetzt zu diesem Zweck die Anker 21 verschiebbar und wird auf der dem Hohlraum 13 zugekehrten Seite der Trägerwelle 9 bzw. des Wellenstummels 17 mit einem Ausziehanschlag 22 versehen, sodass die maximale Verschiebelänge der Hülse 10 auf der Trägerwelle 9 durch die sich zwischen den Ankern 21 ergebende Länge des zwischen den Ausziehanschlägen gestreckten Zugmittels bestimmt wird. Beim Zusammenschieben von Hülse 10 und Trägerwelle 9 gleitet das mit seinem oberen Ende am Anker 21 des Wellenstummels 17 abgestützte Zugmittel 20 mit seinem unteren Ende in den Hohlraum 13 der Trägerwelle 9.
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Zur Montage der Hülse 10 werden zunächst die Enden des Zugmittels 20 mit den zugehörigen Ankern 21 in den Hohlraum 13 der Trägerwelle 9 und des Wellenstummels 17 verschiebefest eingesetzt, um anschließend die vorzugsweise vorher auf die Trägerwelle aufgeschobene Hülse auf den Wellenstummel 17 aufzuschieben und mit diesem verschiebefest zu verbinden. Der verdickte Anschlussrand 14 einer Seitenplane 1 kann dann in die hinterschnittene Aufnahmenut 11 des Wickelstummels 17 durch die Hülse 10 hindurch in die Aufnahmenut 11 der Trägerwelle 9 der Länge nach eingefädelt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006044208 B3 [0002]