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Die Erfindung betrifft eine Verbindungsvorrichtung für einen dichten Austausch von Fluid, wie Bremsflüssigkeit, zwischen zwei Bauteilen, insbesondere Bauteilen eines Bremssystems für ein Kraftfahrzeug, umfassend einen Rohrabschnitt mit mindestens zwei Rohrabschnittsenden. Die Erfindung betrifft auch ein Verbindungssystem mit einer Verbindungsvorrichtung und ein Bremssystem mit fluidführenden Bauteilen des Bremssystems, die ein Verbindungssystem mit deiner Verbindungsvorrichtung bilden.
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Vorrichtungen zur dichten Verbindung von Bauteilen kommen in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz und dienen der Weiterleitung von Flüssigkeiten oder Gasen. In einer klassischen Art und Weise müssen zwei zu verbindende Bauteile maschinell, etwa durch spanabhebende Verfahren, vorbereitet werden. Hierbei wird eine Nut in der Nähe zur Bohrung eingebracht in welche später ein Dichtelement, etwa ein Runddichtring bzw. O-Ring, eingebracht wird. Die Dichtwirkung entsteht hierbei durch Pressung des überstehenden Teils des O-Rings gegen das zweite Bauteil.
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Das Einbringen der Nut und die Nachbearbeitung der Oberflächen sind zeit- und kostenintensiv. Nachteilig ist zudem, dass die beiden Bauteile zueinander ausgerichtet werden müssen, wofür etwa eine zusätzliche Hülse oder Stift eingebracht werden muss. Zudem ist eine Beschädigung des O-Rings bei der Montage möglich.
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In der
DE 600 13 517 T2 ist eine Vorrichtung offenbart, die eine dichte Verbindung zwischen einem starren Rohr und einem Verbindungselement in einem Übertragungskreis für Flüssigkeit ermöglicht. Erreicht wird dies durch ein rohrförmiges starres Einsatzteil, welches von einem Elastomer umgeben ist, das gegenüber dem Einsatzteil mit einer inneren Dichtkante und gegenüber den zu verbindenden Bauteilen mit einer äußeren Dichtkante dichtet. Der Stand der Technik hat sich grundsätzlich bewährt, bedarf allerdings einem zusätzlichem Prozessschritt in der Produktion zur Nachbearbeitung der Bauteile.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden, insbesondere eine Vorrichtung zur dichten Verbindung und einfachen Ausrichtung zweier Bauteile anzugeben, wobei die Strömung des Fluids strömungsgünstig erfolgen.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine Verbindungsvorrichtung für einen dichten Austausch von Fluid zwischen zwei Bauteilen, umfassend einen Rohrabschnitt mit mindestens zwei Rohrabschnittsenden umfassend einen Rohrabschnitt mit mindestens zwei Rohrabschnittsenden, wobei eine Erstreckung des Rohrabschnitts zwischen den Rohrabschnittsenden eine Stromlinie des Fluids bestimmt, sowie umfassend ein den Rohrabschnitt zumindest teilweise umgebendes Dichtelement. Erfindungsgemäß ist eines der Rohrabschnittsenden derart ausgestaltet ist, dass es einen über das lichte Maß des wenigstens einen Rohrabschnittsende erweiternden Ein- und/oder Ausströmbereich bildet. Unter einem Rohrabschnitt ist ein insbesondere sich entlang einer Fluidtransportrichtung erstreckender Hohlkörper mit zylindrischem oder polygonalem Querschnitt zu verstehen.
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Unter einer Stromlinie ist ein geometrisches Hilfsmittel zur anschaulichen Beschreibung einer Strömung in der Strömungslehre zu verstehen. In einer stationären Strömung kann sie als Weg eines kleinen, leichten Teilchens im Fluid betrachtet werden; auch bekannt als Teilchenbahn.
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Die Ein- und/oder Ausströmbereich sind gegenüber dem Innendurchmesser des Rohrabschnitts vergrößert und erstrecken sich längs zur Erstreckungsrichtung des Rohrabschnitts. Zur Bildung dieser Bereiche verfügen die Rohrabschnittsenden über wenigstens einen Vorsprung in Rohrumfangsrichtung entlang der Erstreckung des Rohrabschnitts. Der Vorsprung ist also verbunden mit den Rohrabschnittsenden und verlängert den Rohrabschnitt zumindest teilweise, wobei der Innen- und Außendurchmesser des Vorsprungs von dem des Rohrabschnitts abweichen kann. Auch folgt der Vorsprung der Umfangsrichtung des Rohrabschnitts, umfasst also zumindest abschnittsweise die Länge der begrenzenden Linie der Fläche des Rohrabschnitts. Mit anderen Worten beschreibt der Rohrumfang die Länge der Linie, die den Rohrabschnitt bzw. dessen Querschnitt begrenzt. Hergestellt werden kann der Vorsprung etwa durch spanabhebende Verfahren, wie fräsen, aus dem Rohrabschnitt oder wird bereits in der Produktion angegossen, etwa durch Spritzgießen.
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An dem wenigstens einen der Rohrabschnittsenden befinden sich zwei von dem Rohrabschnittsende wegerstreckende und in Rohrumfangsrichtung zueinander beabstandete Vorsprünge, zwischen denen zumindest teilweise der erweiterte Ein- und/oder Ausströmbereich gebildet ist. Wenigstens eines der Rohrabschnittsenden ist dabei kronenförmig ausgebildet.
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Der Raum zwischen dem wenigstens einen Vorsprung wird von dem Fluid eingenommen und wird als Ein- und/oder Ausströmbereich der Verbindungsvorrichtung beschrieben. In diesem Bereich sammelt sich das Fluid bevor / nachdem es die Rohrabschnittsenden passiert hat. Der wenigstens eine Vorsprung dient als Anschlag gegenüber den zu verbindenden Bauteilen. Hierdurch wird ein Abstand zwischen dem Rohrabschnittsende und einen angeströmten Abschnitt des Bauteils sichergestellt, sodass Fluid quer zur Erstreckungsrichtung des Vorsprungs in das Rohrabschnittsende ein- bzw. ausfließen kann. Die Stromlinie des Fluids ist also quer zur Erstreckungsrichtung des Rohrabschnitts im Bereich der Ein- und/oder Ausströmbereiche. Mit anderen Worten ist das wenigstens eine Rohrabschnittsende derart geformt, dass Fluid in den Ein- und/oder Ausströmbereich quer zur Stromlinie des Rohrabschnitts einströmen kann.
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Das den Rohrabschnitt umgebende Dichtelement weißt einen hülsenförmigen Grundkörper auf, welcher auf den Rohrabschnitt aufgeschoben oder angespritzt wird und der wenigstens eine quer zur Hülsenlängserstreckungsrichtung in Dichtrichtung vorspringende Dichtwulst aufweist. Zur sicheren Fixierung dienen unter anderem die Aussparungen im Rohrabschnitt in welche das Dichtelement greift. Durch diese Verzahnung zwischen Dichtelement und Rohrabschnitt ist eine Verdrehung der beiden Teile zueinander ausgeschlossen und dem unter Druck stehendem Fluid wird es erschwert zwischen den beiden Teilen einzudringen. Zudem verfügt die Außenseite des Dichtelements quer zur Hülsenlängserstreckungsrichtung in Dichtrichtung über vorspringende, wellenförmige Dichtwülste. Diese Dichtwülste dichten zwischen der Verbindungsvorrichtung und den beiden zu verbindenden Bauteilen ab, wobei der Außendurchmesser der Dichtwülste etwas kleiner sein kann als die korrespondierende Sackbohrung in den Bauteilen, in welche die Verbindungsvorrichtung gesteckt werden soll. Hierdurch wird eine Pressung erzeugt, welche das Dichtelement komprimiert und die Dichtwirkung verstärkt. Die Anzahl der wellenförmigen Dichtwülste kann hierbei auf die zu erwartenden Betriebsbedingungen optimiert werden und kann sich etwa nach dem zu erwartendem maximalen Betriebsdruck und -temperatur oder der maximal zulässigen Leckage richten.
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Das Dichtelement füllt auf seiner dem Rohrabschnitt zugewandten Seite eine Aussparung des Rohrabschnitts aus, sowie umgibt den Positioniervorsprung. In jedem Fall erstreckt sich das Dichtelement zumindest teilweise über die Verbindungsvorrichtung und umgibt auch den Positioniervorsprung des Rohrabschnitts. Die Materialstärke des Dichtelements kann sich in Längserstreckungsrichtung ändern. Insbesondere kann die Materialstärke des Dichtelements über dem Positioniervorsprung kann von anderen Stellen abweichen, damit die Positionierfunktion besser ausgeführt werden kann und nicht zu stark von dem Dichtelement gedämpft wird.
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Darüber hinaus können die wenigstens zwei Dichtwülste unterschiedliche Außendurchmesser aufweisen, so dass auch Bauteile mit unterschiedlichen Sackbohrungs-Durchmessern verbunden werden können. Der Vorteil besteht dadurch darin, dass die Maße des Rohrabschnitts unverändert bleiben können und lediglich das Dichtelement für die entsprechende Sackbohrung angepasst wird. Hierdurch lässt sich Produktionszeit und -kosten einsparen.
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Das Material aus dem das Dichtelement mitsamt der Dichtwülste besteht ist weniger starr als der Rohrabschnitt und kann etwa aus einem Elastomer oder einem anderen Werkstoff mit guter Elastizität und Dichteigenschaften hergestellt werden. Jedenfalls ist eine gewisse Deformation des Dichtelements und insbesondere der Dichtwülste erforderlich, damit gegenüber den Bauteilen eine hohe Dichtwirkung entsteht.
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Der Rohrabschnitt und insbesondere die Rohrabschnittsenden sind spiegelsymmetrisch bezüglich einer Ebene, die senkrecht zur Erstreckungsrichtung des Rohrabschnitts verläuft. Hierdurch wird erreicht, dass die Montage richtungsunabhängig erfolgen kann, die Verbindungsvorrichtung also unabhängig ihrer Einbaurichtung die gleichen Charakteristiken aufweist. Durch eine gedrehte Einbaurichtung ändert sich auch die Durchströmungsrichtung, wodurch auch die Ein- und/oder Ausströmbereich vertauscht sind. Durch den spiegelsymmetrischen Aufbau der Verbindungsvorrichtung hat dies jedoch keinen Einfluss auf die Funktion.
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Der Rohrabschnitt und/oder das Dichtelement weisen wenigstens eine Ausnehmung auf, und das jeweils andere von dem Rohrabschnitt und /oder dem Dichtelement an einer dem jeweils ersten von Rohrabschnitt und/oder Dichtelement zugewandten Seite wenigstens ein zu der wenigstens einen Ausnehmung ist formkorrespondierend ausgebildet und das mit der Ausnehmung in Eingriff stehende Positioniervorsprung aufweist, der in die Ausnehmung form- und/oder stoffschlüssig eingreift. Vorzugsweise ist der Rohrabschnitt mit dem Dichtelement umspritzt. Insbesondere ist die Positionierausnehmung formkomplementär zum Positioniervorsprung ausgebildet.
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Die Verbindungsvorrichtung gemäß der Erfindung findet Anwendung in denen dichte Verbindung für die Übertragung bzw. Förderung von unter Druck stehenden Flüssigkeiten und Gasen sichergestellt sein muss. Insbesondere findet die Erfindung Anwendung im Automobilbereich zur Sicherstellung von dichten Verbindungen zwischen Bauteilen bei Kraftfahrzeugbremsen sowie in Öl- und Wasserkreisläufen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Verbindungssystem zwei Bauteile zum Führen eines Fluids, wobei - für eine Fluidführung von einem der zwei Bauteile durch eine insbesondere erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung in das andere der zwei Bauteile - die zwei Bauteile mittels der Verbindungsvorrichtung aneinander montierbar sind. An dem Rohrabschnitt der Verbindungsvorrichtung ist ein Positioniervorsprung und an den zwei Bauteilen jeweils eine Positionierteilausnehmung derart ausgebildet, dass im Montagezustand der Positioniervorsprung in eine von den Positionierteilausnehmungen gebildete Positionierausnehmung eingreift.
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In vorteilhafter Weise verfügt der Rohrabschnitt über einen Positioniervorsprung, der sich radial von dem Rohrabschnitt wegerstreckt, welcher in eine zweiteilige Aussparung greift, die sich in den beiden Bauteilen befindet. Durch diesen Positioniervorsprung ist es möglich während der Montage die Verbindungsvorrichtung funktionsgerecht zu platzieren und auszurichten. Zusätzlich zur axialen Fixierung durch die Vorsprünge kann durch den Positioniervorsprung eine ortsfeste Platzierung sichergestellt werden. Insbesondere ein Verkippen wird durch den Positioniervorsprung sowohl bei der Montage als auch beim späteren Betrieb effektiv verhindert. Die hierfür in den Bauteilen einzubringende Aussparung, auch als Fase bzw. Montagefase zu verstehen, erfordert in der Regel keinen zusätzlichen Arbeitsschritt während der Produktion. Nach der Fertigung der Sackbohrung ist es üblich, den Grat an der Oberfläche zu entfernen, etwa durch einen sogenannten Senker. Diese Fase kann größer als für die Entgratung notwendig ausgeführt werden, dadurch kann der Positioniervorsprung in diese Fase eingreifen. Zudem erleichtert die eingebrachte Aussparung in den Bauteilen die Montage, da die Bauteile zum Verbinden nicht so präzise geführt werden müssen; die Aussparung lässt eine gewisse Toleranz bei der Montage zu.
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Zudem kennzeichnet das Verbindungssystem, dass der Positioniervorsprung und die jeweils eine Positionierteilausnehmungen derart ausgebildet sind, dass die Verbindungsvorrichtung bezüglich einem jeweiligen der zwei Bauteile sowie die zwei Bauteile zueinander in axialen Anschlag kommen. Eine Verschiebung der Verbindungsvorrichtung in axiale Richtung ist hierdurch ausgeschlossen und eine genaue Positionierung in den Sackbohrungen ist gewährleistet. Insbesondere bei der Beaufschlagung der Verbindungsvorrichtung mit unter Druck stehendem Fluid entstehend keine Störfaktoren durch eine Bewegung der Vorrichtung.
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Die Erfindung betrifft auch ein Bremssystem für ein Kraftfahrzeug. Das Bremssystem umfasst zwei Bauteile zum Führen von Bremsflüssigkeit. Die zwei Bauteile sind mit einer erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtung für einen dichte Leitung der Bremsflüssigkeit von einem in das andere Bauteil verbunden. Insbesondere sind die zwei Bauteile und die Verbindungsvorrichtung Teil eines erfindungsgemäßen Verbindungssystems.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung in Zusammenschau mit den Figuren.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Eigenschaften der Erfindung werden anhand der Beschreibung bevorzugter Ausführungen der Erfindung unter Verweis auf die Figuren erklärt, die zeigen:
- 1: eine Ausführungsform einer Verbindungsvorrichtung gemäß der Erfindung in Schrägansicht;
- 2: die Verbindungsvorrichtung gemäß 1 in Schrägansicht, wobei das Dichtelement entfernt ist;
- 3: eine erste Ausführung eines Verbindungssystems gemäß der Erfindung;
- 4: das Verbindungssystem gemäß 3 in Schnittdarstellung.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche und funktionsgleiche Elemente und Merkmale, sofern nichts anderes ausgeführt ist, mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In der 1 ist eine erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung dargestellt, die einen Rohrabschnitt 1 und ein Dichtelement 5 umfasst. Der Rohrabschnitt 1 hat wie auch in 2 zu erkennen ist eine im Wesentlichen hohlzylindrische Form. Der Rohrabschnitt ist vorzugsweise ein Spritzgussteil aus Kunststoff.
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Der Rohrabschnitt 1 hat zwei, bezogen auf die Längserstreckungsrichtung des Hohlzylinders gegenüberliegende Rohrabschnittsenden. Das Dichtelement 5 hat ebenfalls eine hohlzylindrische Grundform und umgibt den Rohrabschnitt 1 hülsenartig. Das Dichtelement 5 umgibt den Rohrabschnitt 1 von dem einen Rohrabschnittsende entlang der gesamten Längserstreckung des Rohrabschnitts bis zum anderen Rohrabschnittsende. Die vom Rohrabschnitt 1 abgewandte Außenseite des Dichtelements 5 umfasst mehrere gleichmäßig entlang der Längserstreckung des Dichtelements verteilte Dichtwülste 11. Die Dichtwülste 11 erstrecken sich, insbesondere unterbrechungsfrei, entlang des gesamten Umfangs des hohlzylindrischen Grundkörpers. Die Abdichtung übernehmen mindestens zwei umlaufende Dichtwülste 11, welche einen Kontakt mit den Bauteilen 7, 7a bilden, also eine Barriere für das Fluid darstellen.
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Durch Variation des Durchmessers der umlaufenden Dichtwülste 11 und des Dichtelements 5 kann zudem der gleiche Rohrabschnitt 1 für unterschiedliche Einsatzzwecke bzw. Einbausituationen genutzt werden. Eine Anpassung der Verbindungsvorrichtung erfolgt dann durch eine Veränderung des Durchmessers des Dichtelements 5. Eine Vielzahl an umlaufenden Dichtwülsten 11 und einhergehenden Flächenpaaren erhöht zudem die Dichtigkeit der Verbindungsvorrichtung 100. Das Dichtelement 5 zeichnet aus, dass der Rohrabschnitt 1 starrer ist als das zumindest teilweise umgebende Dichtelement 5.
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Wie aus 1 ersichtlich, ist der Aufbau der Verbindungsvorrichtung 100 symmetrisch bezüglich einer Ebene senkrecht zur Rotationsachse des zylindrischen Abschnitts. Dadurch ist die Montage der Verbindungsvorrichtung 100 in den beiden Bauteilen 7, 7a nicht richtungsgebunden.
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2 zeigt die Verbindungsvorrichtung 100 aus 1; allerdings ohne das Dichtelement 5 mit den Dichtwülsten 11. Der Positioniervorsprung 2 befindet sich mittig an der Außenwand des Rohrabschnitts 1, verläuft zumindest teilweise umlaufend und wird vorteilhafter Weise bei der Herstellung des Rohrabschnitts 1 geschaffen. Der in 2 gezeigte Verlauf der Erhebung des Positioniervorsprungs 2 ist lediglich beispielhaft und die Erhebung kann größer oder kleiner ausfallen und auch die Steigung, mit der sich der Vorsprung 2 erhebt, kann von der gezeigten Version variieren. Der Rohrabschnitt verfügt über zusätzliche Aussparungen 4 vor und hinter dem Positioniervorsprung 2, wodurch die Oberfläche zwischen Rohrabschnitt 1 und Dichtelement 5 vergrößert wird und eine bessere Verbindung gewährleistet ist. In diese Aussparungen 4 greift das Dichtelement 5 und stellt durch die vergrößerte Kontaktfläche einen verbesserten Kraftfluss zwischen Rohrabschnitt 1 und Dichtelement 5 her.
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3 zeigt ein Verbindungssystem aus einem ersten Bauteil 7, einem zweiten Bauteil 7a und einer Verbindungsvorrichtung 100. Die Verbindungsvorrichtung 100 hat einen Rohrabschnitt 1 und einen Vorsprung 3, welche sich zwischen einem ersten Bauteil 7 und einem zweiten Bauteil 7a befinden, um die Bauteile miteinander zum Austausch von Fluid leckagefrei zu verbinden. Das erste Bauteil 7 verfügt hierfür über einen Fluidanschluss 8, welcher in einen Einströmbereich 9 unmittelbar vor dem Rohrabschnitt 1 mündet. Der Fluidanschluss 8 dient dazu, das wenigstens eine Bauteil 7, 7a mit anderen, nicht dargestellten, Bauteilen und Vorrichtungen zu verbinden. Dies kann etwa ein Schlauch zum Führen von Fluid sein, welches durch ein Gewinde mit dem Fluidanschluss 8 verbunden wird. Möglich ist auch, dass eine andere Vorrichtung an das Bauteil 7, 7a angeschraubt wird und die fluidische Verbindung durch eine korrespondierende Bohrung in der anderen Vorrichtung erzeugt wird. Das zweite Bauteil 7a verfügt ebenfalls über einen Fluidanschluss (nicht dargestellt), welcher in einen Ausströmbereich 9a unmittelbar vor dem Rohrabschnitt 1 mündet. Die die Ein- und/oder Ausströmbereiche 9, 9a umfassen das Volumen, welches sich innerhalb des wenigstens einen Vorsprung 3 bildet, wobei das Volumen, welches durch den Rohrabschnitt 1 gebildet wird, nicht dazu zählt. Durch die Bildung eines Ein- und/oder Ausströmbereich 9, 9a ist es unerheblich, aus welcher Richtung das Fluid aus den Fluidanschlüssen 8 ein- oder ausströmt. Insbesondere eine Ein- und Ausströmung quer zur Erstreckungsrichtung des Rohrabschnitts 1 wird durch die Ein- und/oder Ausströmbereiche 9, 9a ermöglicht.
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Der Vorsprung 3, welcher sich an den mindestens zwei Rohrabschnittsenden des Rohrabschnitts 1 befindet, ragt von dem jeweiligen Rohrabschnittsende in Umfangsrichtung in Richtung der Stromlinie weg. Insbesondere die Stromlinie am Rohrabschnittsende kann hierfür genutzt werden; wahlweise auch die Stromlinie an einem anderen Ort der Verbindungsvorrichtung 100. Der Vorsprung 3 erstreckt sich in Umfangsrichtung des Rohrabschnittsendes nur entlang eines Teils des Umfangs. Entlang des verbleiben Umfangs des Rohrabschnittsendes ist somit ein freier Bereich gebildet, durch den Fluid, in das Rohrabschnittsende ein- und/oder ausströmen kann.
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Eine derartige Ausbildung ermöglicht das Einströmen von Fluid aus unterschiedlichen Richtungen in den Rohrabschnitt 1. In anderen Worten ist die Orientierung der Einströmung in die Ein- und/oder Ausströmbereiche 9, 9a unabhängig von der Orientierung der Verbindungsvorrichtung 100. Das Fluid kann erfindungsgemäß aus unterschiedlichen Richtungen in die Fluidkammer 9, 9a ein- und ausströmen.
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Die in 3 ersichtliche Positionierausnehmung 10 in den Bauteilen 7, 7a setzt sich zusammen aus zwei Positionierteilausnehmungen, welche sich jeweils in einem der Bauteile 7, 7a befindet. Durch die Verbindung der beiden Bauteile 7, 7a während der Montage bildet sich die Positionierausnehmung 10 aus den Positionierteilausnehmungen und dient der Aufnahme des Positioniervorsprungs 2 zur exakten örtlichen Festlegung der Verbindungsvorrichtung 100 bezüglich der Bauteile.
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Ein axialer Anschlag, also eine Begrenzung der Verschiebung in Längsrichtung, für den Rohrabschnitt 1 wird über einen Kraftschluss zwischen den Vorsprüngen 3 und den Bauteilen 7, 7a erzielt. Darüber hinaus erfolgt die Positionierung der Verbindungsvorrichtung 100 durch einen Positioniervorsprung 2 am Rohrabschnitt 1, welcher in eine korrespondierende, durch die beiden Bauteilen 7, 7a gebildete Positionierausnehmung 10 eingreift.
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4 zeigt die gleichen Komponenten wie 3, allerdings ist hier die Verbindungsvorrichtung entlang der Erstreckungsrichtung des Rohres geschnitten. Für den Austausch von Fluid zwischen den Bauteilen 7, 7a gelangt das Fluid durch den Fluidanschluss 8 in das erste Bauteil 7, von wo es durch einen Kanal in den Einströmbereich 9 gelangt. Die Verbindung zwischen Fluidanschluss 8 und Einströmbereich 9 kann hierbei quer zur Erstreckungsrichtung des Rohrabschnitts 1 verlaufen. Insbesondere kann das Fluids in den Einströmbereich 9 quer einfließen. Der den Einströmbereich definierende, wenigstens eine Vorsprung 3 wird von dem Fluid umflossen. Nachdem das Fluid den Rohrabschnitt 1 passiert hat, gelangt es in den Ausströmbereich 9a, welcher wiederum durch wenigstens einen Vorsprung 3 gebildet wird. Durch den spiegelsymmetrischen Aufbau der Verbindungsvorrichtung kann der Rohrabschnitt 1 mitsamt dem Dichtelement 5 und dem Vorsprung 3 auch um 180° gedreht um die Hochachse eingesetzt werden. Die Funktion bleibt hierbei unberührt. Von dem Ausströmbereich 9a gelangt das Fluid zu einem nicht dargestellten Fluidanschluss im zweiten Bauteil 7a. Auch hier kann der Ausfluss des Fluid aus dem Ausströmbereich 9a quer zur Erstreckungsrichtung des Rohrabschnitts 1 verlaufen. Die Durchströmung der Verbindungsvorrichtung 100 kann auch entgegen der oben beschriebenen Richtung erfolgen.
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Das unter Druck stehende Fluid benetzt auch an den Ein- und/oder Ausströmbereichen 9, 9a das Dichtelement 5 und dessen Dichtwülste 11. Durch die Pressung zwischen den Dichtwülsten 11 und den Bauteilen 7, 7a gelangt jedoch kein Fluid in den Zwischenspalt, wodurch eine dichte Verbindung zwischen den Bauteilen 7, 7a geschaffen wird.
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In der Schnittdarstellung in 4 ist ebenfalls gut zu erkennen, wie eine Dichtwulst 11 des Dichtelements 5 von dem Positioniervorsprung 2 in eine korrespondierende Ausnehmung 10 gedrückt wird. Die Ausnehmung in den beiden Bauteilen 7, 7a ermöglicht eine einfache Positionierung der Verbindungsvorrichtung 100 und stellt sicher, dass ein Verkippen der Verbindungsvorrichtung 100 vermieden wird. Zudem wird die Montage durch die Ausnehmung 10 vereinfacht, da die beiden Bauteile 7, 7a für den Zusammenbau nicht exakt zueinander ausgerichtet werden müssen. Durch den spiegelsymmetrischen Aufbau befindet sich der Positioniervorsprung 2 zudem unabhängig von der Einbaurichtung genau im Übergangsbereich zwischen den Bauteilen 7, 7a.
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Aus den vorliegend offenbarten Merkmalskombinationen können bedarfsweise auch isolierte Merkmale herausgegriffen und unter Auflösung eines zwischen den Merkmalen gegebenenfalls bestehenden strukturellen und/oder funktionellen Zusammenhangs in Kombination mit anderen Merkmalen zur Abgrenzung des Anspruchsgegenstands verwendet werden. Die Reihenfolge und/oder Anzahl der Schritte der Verfahren kann variiert werden. Die Verfahren können miteinander kombiniert werden, beispielsweise zu einem Gesamtverfahren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rohrabschnitt
- 2
- Positioniervorsprung
- 3
- Vorsprung
- 4
- Aussparung
- 5
- Dichtelement
- 7
- Erstes Bauteil
- 7a
- Zweites Bauteil
- 8
- Fluidanschluss
- 9
- Einströmbereich
- 9a
- Ausströmbereich
- 10
- Positionierausnehmung
- 11
- Dichtwulst
- 100
- Verbindungsvorrichtung
- 200
- Verbindungssystem
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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