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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lichtmodul für eine Beleuchtungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs aufweisend eine Lichtquelle auf einem Träger, ein lichttechnisches Bauteil und eine Halteeinheit zur haltenden Anordnung des lichttechnischen Bauteils relativ zur Lichtquelle, wobei die Halteeinheit ein erstes Halteteil und wenigstens ein zweites Halteteil aufweist, wobei die Halteteile einen gemeinsamen Kontaktabschnitt aufweisen, über welchen diese miteinander gefügt sind. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Aufbau eines derartigen Lichtmoduls.
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STAND DER TECHNIK
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Bei modernen Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtungen, insbesondere bei Frontscheinwerfern, bestehen hohe Anforderungen an eine präzise Positionierung und Orientierung von lichttechnischen Bauteilen wie Linsen und Reflektoren relativ zu den zugehörigen Lichtquellen. Insbesondere bei Lichtquellen in Form von Matrix-LED Systemen, bei welchen eine Vielzahl von miniaturisierten und individuell ansteuerbaren LEDs matrixartig auf einem Mikrochip angeordnet ist, muss die zugehörige Projektionsoptik zur Erzeugung eines gewünschten Lichteindrucks hochpräzise ausgerichtet sein. Diese hohen Toleranzanforderungen sind dabei einerseits fertigungsseitig zu berücksichtigen, und zudem muss die Ausrichtung der lichttechnischen Bauteile relativ zu den Lichtquellen auch im Praxis- und Dauerbetrieb der Beleuchtungseinrichtung innerhalb des Toleranzbereichs verbleiben.
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Die Lichtquellen sind auf einem Träger, typischerweise in Form eines Kühlkörpers, angeordnet und zur Aufnahme und Halterung der lichttechnischen Bauteile in ihrer Sollposition und Solllage werden Halteeinheiten verwendet, welche im Stand der Technik üblicherweise aus duroplastischen und/oder verstärkten thermoplastischen Kunststoffen bestehen. Die Befestigung der Halteeinheiten mit dem Träger wird dabei zumeist mittels Klebeverbindungen realisiert, bei welchen Verbindungsstifte in Klebstoff-gefüllten Kavitäten angeordnet sind. Diese Art von Klebeverbindungen bietet die Möglichkeit einer Feinjustage bei der Ausrichtung der lichttechnischen Bauteile, typischerweise unter Betrieb der Lichtquelle und Beobachtung des resultierenden Lichteindrucks auf einer Projektionsfläche.
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Ein Nachteil bei der Verwendung von Klebeverbindungen der vorbeschriebenen Art ist der vielfach vorhandene Schrumpf beim Aushärten des Klebstoffs. Durch diesen Klebstoffschrumpf erfolgt eine Veränderung der einjustierten Ausrichtung der lichttechnischen Bauteile und eine entsprechende ungewünschte Veränderung des durch die Beleuchtungseinrichtung erzeugten Lichteindrucks.
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Aus den Schriften
EP 1 690 906 B1 und
EP 3 320 761 B1 ist es bekannt, den Schrumpf unter Verwendung von dedizierten Verbindungs- oder Ausgleichselementen zu reduzieren, dennoch kann der verbleibende Schrumpfeffekt zu Abweichungen von der Sollposition und/oder Solllage der lichttechnischen Bauteile führen, welche hohen Toleranzanforderungen, beispielsweise im Zusammenhang mit Matrix-LED-Systemen, nicht gerecht werden.
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Die nachveröffentlichte Schrift
DE 10 2020 123 460 A1 offenbart ein Lichtmodul wenigstens umfassend eine Lichtquelle, ein lichttechnisches Bauteil und wenigstens eine Halteeinheit, wobei das lichttechnische Bauteil mittels der Halteeinheit in einer Sollposition und in einer Solllage relativ zu der Lichtquelle angeordnet ist. Dabei weist die Halteeinheit einen metallischen Bauteilhalter auf, an welchem das lichttechnische Bauteil angeordnet ist, und die Halteeinheit weist eine metallische Bauteilstütze auf, an welcher der Bauteilhalter angeordnet ist. Um beim Aufbau des Lichtmoduls die notwendige Präzision bei der Ausrichtung des lichttechnischen Bauteils zu gewährleisten, wird in der
DE 10 2020 123 460 A1 folglich vorgeschlagen, die Halteeinheit aus zwei Komponenten, Bauteilhalter und Bauteilstütze genannt, auszubilden, welche im Zuge des Aufbaus des Lichtmoduls einander entlang von flächigen Fügeabschnitten überlappen und dort stoffschlüssig miteinander verbunden werden. Dabei dient der Bauteilhalter zur Aufnahme des lichttechnischen Bauteils und die Bauteilstütze stellt die Verbindung zu dem Träger der Lichtquelle dar. Der genaue Verlauf der stoffschlüssigen Verbindung zwischen den Fügeabschnitten von Bauteilhalter und Bauteilstütze ist nicht a priori festgelegt, sondern erst nach erfolgtem Positionieren des lichttechnischen Bauteils in die gewünschte Sollposition und Solllage. Nachteiligerweise sind beim Positionieren des lichttechnischen Bauteils im Wesentlichen nur vertikale oder horizontale Verschiebungen zwischen dem Bauteilhalter und der Bauteilstütze möglich, jedoch keine Verkippungen, weil die jeweiligen Fügeabschnitte planar ausgebildet sind und sich bei einer Verkippung des Bauteilhalters relativ zu der Bauteilstütze voneinander lösen bzw. nur noch einen Linienkontakt miteinander ausbilden würden. In einer derart verkippten Stellung ohne flächigen Kontakt der Fügeflächen ließe sich keine ausreichend belastbare und toleranzarme Fügeverbindung zwischen dem Bauteilhalter und der Bauteilstütze ausbilden.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes Lichtmodul vorzuschlagen, welches sich durch eine hohe Präzision und Stabilität hinsichtlich der Ausrichtung des lichttechnischen Bauteils relativ zu der Lichtquelle auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Lichtmodul gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst sowie durch ein Verfahren zum Aufbau eines Lichtmoduls gemäß Anspruch 12. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass das Lichtmodul eine Lichtquelle auf einem Träger, ein lichttechnisches Bauteil und eine Halteeinheit zur haltenden Anordnung des lichttechnischen Bauteils relativ zur Lichtquelle umfasst, wobei die Halteeinheit ein erstes Halteteil und wenigstens ein zweites Halteteil aufweist, wobei die Halteteile einen gemeinsamen Kontaktabschnitt aufweisen, über welchen diese miteinander gefügt sind, wobei erfindungsgemäß das erste Halteteil im Kontaktabschnitt eine erste Wölbung und das zweite Halteteil im Kontaktabschnitt eine zweite Wölbung aufweist, wobei die erste und die zweite Wölbung komplementär zueinander und wenigstens abschnittsweise ineinander liegend ausgebildet sind, wodurch unter Beibehaltung eines wenigstens abschnittsweisen Flächenkontaktes zwischen den Halteteilen eine Verkippung des ersten Halteteils relativ zum zweiten Halteteil ermöglicht ist. Dabei ist das lichttechnische Bauteil wenigstens mittelbar an dem ersten Halteteil aufgenommen und das zweite Halteteil ist auf dem Träger angeordnet, so dass eine Verkippung des ersten relativ zum zweiten Halteteil einer Verkippung des lichttechnischen Bauteils relativ zur auf dem Träger angeordneten Lichtquelle entspricht. Die Verkippung bezieht sich dabei insbesondere auf die optische Achse des Lichtmoduls.
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Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, die Positionierbarkeit des lichttechnischen Bauteils relativ zu der Lichtquelle beim Aufbau des Lichtmoduls insofern entscheidend zu verbessern, als dass auch bei einer Verkippung ein Flächenkontakt zwischen den maßgeblichen Halteteilen gewährleistet bleibt, indem die Halteteile im Kontaktabschnitt zueinander komplementäre Wölbungen aufweisen, welche bei einer Verkippung des ersten Halteteils relativ zum zweiten Halteteil etwa nach Art von Lagerelementen eines Gleitlagers aneinander entlanggleiten können. Die Ausbildung eines Flächenkontakts im Kontaktabschnitt ist notwendig, um zwischen den Halteteilen eine robuste und schrumpfarme Fügeverbindung aufbauen zu können, welche die geforderte hohe Maßhaltigkeit des erfindungsgemäßen Lichtmoduls gewährleistet. Die Verkippung des lichttechnischen Bauteils dient beispielsweise der vertikalen Verlagerung der Hell-Dunkel-Grenze des von dem Lichtmodul in einem Frontscheinwerfer eines Kraftfahrzeuges auf die Fahrbahn projizierten Lichtkegels.
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Vorzugsweise weist die Halteeinheit einen Bauteilhalter auf, an welchem das lichttechnische Bauteil aufgenommen ist, wobei das erste Halteteil als ein Zwischenelement ausgebildet ist, welches wenigstens mittelbar mit dem Bauteilhalter verbunden ist, wobei das zweite Halteteil als eine Bauteilstütze ausgebildet ist, welche auf dem Träger angeordnet ist. Diese Ausführungsform ermöglicht beim Aufbau des Lichtmoduls eine Verschiebung des Bauteilhalters relativ zu dem Zwischenelement, so dass die Positionierbarkeit des lichttechnischen Bauteils relativ zu der Lichtquelle vorteilhaft erweitert werden kann. Im Zuge der Justage des lichttechnischen Bauteils sind der Abstand zur Lichtquelle (Fokussierung) sowie die Schwenkung um eine in der späteren Einbausituation in einem Kraftfahrzeug horizontal verlaufende Schwenkachse (Beeinflussung der Hell-Dunkel-Grenze) von besonderer Wichtigkeit. Diese beiden Größen sind in der Ausführungsform mit Zwischenelement zwischen dem Bauteilhalter und der Bauteilstütze besonders geeignet justierbar. Dabei weist das Zwischenelement neben einem Abschnitt mit der erfindungsgemäßen Wölbung zur Verbindung mit der Wölbung der Bauteilstütze beispielsweise einen flächigen Abschnitt mit planarer Oberfläche zum Fügen mit dem Bauteilhalter auf.
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In einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lichtmoduls ist das erste Halteteil als ein Bauteilhalter ausgebildet ist, an welchem das lichttechnische Bauteil aufgenommen ist, wobei das zweite Halteteil als eine Bauteilstütze ausgebildet ist, welche auf dem Träger angeordnet ist. Hier ist die Wölbung zur Bildung des Kontaktabschnitts also direkt am Bauteilhalter ausgebildet, so dass ein separates Zwischenelement entbehrlich ist.
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Beispielsweise weisen die Wölbungen an den Halteteilen jeweils eine komplementäre Oberfläche auf, welche als ein Segment einer Kugeloberfläche oder einer Zylinderoberfläche ausgebildet sind. Die Kugelgestalt ermöglicht eine Verkippung und eine Verdrehung des ersten Halteteils gegenüber dem zweiten Halteteil, d.h. des lichttechnischen Bauteils relativ zur Lichtquelle. Entspricht die Kontaktfläche der Halteteile im Kontaktabschnitt einem Segment einer Zylinderoberfläche, so kann das lichttechnische Bauteil beim Aufbau des Lichtmoduls scharnierartig um den Kontaktabschnitt verschwenkt werden. Des Weiteren können die Wölbungen beispielsweise auch komplexere Freiformen aufweisen, welche in gewissem Maße sowohl eine Verkippung als auch eine Verschiebung der beiden Halteteile relativ zueinander zulassen unter Beibehaltung eines Flächenkontaktes im Kontaktabschnitt.
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Beispielsweise umfasst das erfindungsgemäße Lichtmodul zwei oder vier Halteeinheiten, wobei die Halteeinheiten paarweise auf gegenüberliegenden Seiten des lichttechnischen Bauteils angeordnet sind. Beispielsweise kann das lichttechnische Bauteil einen im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt aufweisen und die Halteeinheiten sind paarweise an gegenüberliegenden Kanten des lichttechnischen Bauteils angeordnet. Weiterhin kann das Lichtmodul einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen und drei Halteeinheiten umfassen, welche äquidistant zueinander entlang des Umfangs des lichttechnischen Bauteils angeordnet sind. Durch derartige Anordnungen einer Mehrzahl von Halteeinheiten wird eine robuste und wenig schwingungsanfällige Fixierung des lichttechnischen Bauteils in seiner Sollposition und Solllage relativ zur Lichtquelle erzielt. In vorteilhafter Ausführungsform sind dabei die Flächenkontakte in den Kontaktabschnitten zwischen den Halteteilen sämtlicher Halteeinheiten jeweils als Segmente einer gemeinsamen Kugeloberfläche ausgebildet. Dadurch ist aufbauseitig beim Einjustieren der Solllage des lichttechnischen Bauteils ein Verkippen und Verdrehen ermöglicht unter gleichzeitiger Beibehaltung von Flächenkontakten in den Kontaktabschnitten sämtlicher Halteeinheiten.
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Vorzugsweise sind das erste Halteteil und/oder das zweite Halteteil aus einem Metall ausgebildet und weisen insbesondere eine Aluminium-Magnesium-Legierung auf. Metallische Werkstoffe bieten im Vergleich zu den im Stand der Technik gebräuchlichen Duroplasten oder Thermoplasten geringere thermische Ausdehnungskoeffizienten und zudem eine wesentliche höhere Verschleißbeständigkeit. Dadurch können im Praxis- und Dauerbetrieb des Lichtmoduls in einer zugehörigen Kraftfahrzeugbeleuchtungseinrichtung Veränderungen in der Position und Lage des lichttechnischen Bauteils relativ zu der Lichtquelle aufgrund von Temperaturschwankungen oder Materialalterungseffekten signifikant reduziert werden. Aluminium-Magnesium-Legierungen zeichnen sich durch ein geringes Gewicht und gute Schweißbarkeit aus.
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Insbesondere sind die Halteteile des erfindungsgemäßen Lichtmoduls in dem gemeinsamen Kontaktabschnitt mittels einer Lötverbindung, einer Schweißverbindung oder einer Klebeverbindung miteinander gefügt. Dabei sind Löt- und Schweißverbindung dadurch bevorzugt, dass sie im Vergleich zur Klebstoffverbindung einen geringeren Schrumpfeffekt aufweisen, woraus eine besondere Maßhaltigkeit des Lichtmoduls hinsichtlich der Ausrichtung des lichttechnischen Bauteils zur Lichtquelle resultiert.
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Typischerweise ist das lichttechnische Bauteil des erfindungsgemäßen Lichtmoduls als eine Linse, ein Linsensystem, ein Reflektor oder ein Lichtleitelement ausgebildet.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Aufbau eines Lichtmoduls für eine Beleuchtungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs wenigstens umfassend die folgenden Schritte in nicht fester Reihenfolge:
- - Bereitstellen einer Lichtquelle auf einem Träger, eines lichttechnischen Bauteils an wenigstens einem Bauteilhalter, und einer Halteeinheit mit einem ersten Halteteil und einem zweiten Halteteil, wobei das erste Halteteil eine erste Wölbung und das zweite Halteteil eine dazu komplementäre zweite Wölbung aufweist,
- - Anordnen des zweiten Halteteils auf dem Träger,
- - Anordnen des ersten Halteteils an dem zweiten Halteteil, derart, dass die erste und die zweite Wölbung unter Bildung eines gemeinsamen Kontaktabschnitts ineinander gelegt werden,
- - Positionieren des lichttechnischen Bauteils in eine Sollposition und in eine Solllage relativ zu der Lichtquelle unter Beibehaltung eines wenigstens abschnittsweisen Flächenkontaktes zwischen den Halteteilen im gemeinsamen Kontaktabschnitt,
- - Fügen des zweiten Halteteils mit dem Träger,
- - Fügen der Halteteile miteinander in dem gemeinsamen Kontaktabschnitt, und
- - Erhalt des Lichtmoduls.
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Das Verfahren ist darauf ausgerichtet, das lichttechnische Bauteil mit höchster Präzision in einer Sollposition und Solllage relativ zu der Lichtquelle zu fixieren. Der genaue Verlauf der maßgeblichen flächigen Fügeverbindung zwischen den Halteteilen ist nicht a priori festgelegt, sondern ergibt sich erst nach erfolgtem Positionieren des lichttechnischen Bauteils. Toleranzen aus der Fertigung und Justage Einzelkomponenten werden durch diesen Ansatz ausgeglichen und das erfindungsgemäß aufgebaute Lichtmodul weist somit eine hohe Präzision und Stabilität hinsichtlich der Ausrichtung des lichttechnischen Bauteils relativ zu der Lichtquelle auf.
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Vorzugsweise wird das erste Halteteil als ein Zwischenelement gewählt, wobei das Zwischenelement zwischen dem Bauteilhalter und dem zweiten Halteteil angeordnet und nach dem Positionieren des lichttechnischen Bauteils mit dem Bauteilhalter wenigstens mittelbar verbunden wird. Anordnung und Nutzen des Zwischenelements werden nachstehend im Zusammenhang mit den Figuren näher beschrieben.
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Das Fügen der Halteteile miteinander in dem gemeinsamen Kontaktabschnitt wird beispielsweise mittels Löten, Schweißen oder Kleben durchgeführt. Zum Aufbau einer Löt- oder Schweißverbindung kann der Kontaktabschnitt beispielsweise eine Bohrung durch das außenliegende Halteteil aufweisen, durch welche der Bereich der Kontaktfläche mit dem innenliegenden Halteteil für ein Lot oder Schweißmittel zugänglich ist. Zum Aufbau einer Klebeverbindung kann beispielsweise bereits vor dem Anordnen der beiden Halteteile aneinander ein Klebstofffilm auf die Oberfläche einer oder beider Wölbungen appliziert werden. Im Vergleich zu den im Stand der Technik gebräuchlichen Klebeverbindungen mit Verbindungsstiften in Klebstoff-gefüllten Kavitäten ist der Schrumpfeffekt eines derartigen dünnen Klebstofffilms vernachlässigbar.
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Vorzugsweise wird die Lichtquelle während des Positionierens des lichttechnischen Bauteils betrieben, wobei der resultierende Lichteindruck beobachtet und zum Auffinden der Sollposition und der Solllage des lichttechnischen Bauteils relativ zu der Lichtquelle verwendet wird. Dieses aktive Ausrichten ist aus dem Stand der Technik prinzipiell bekannt und kann vorteilhaft auch auf das erfindungsgemäße Verfahren angewandt werden. Das lichttechnische Bauteil mit dem daran angeordneten Bauteilhalter wird dazu von einer Justiervorrichtung ausgerichtet und das dabei auf einen Projektionsschirm geworfene Lichtbild wird zum Auffinden der Sollposition und Solllage ausgewertet. Während der anschließenden Fügeschritte wird das lichttechnische Bauteil von der Justiervorrichtung gehalten.
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Figurenliste
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
- 1a, b: schematische Querschnittsansichten von erfindungsgemäßen Lichtmodulen gemäß einer ersten Ausführungsform, und
- 2: eine schematische Querschnittsansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels.
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1a und 1b zeigen schematische Querschnittsansichten von erfindungsgemä-ßen Lichtmodulen 100 gemäß einer ersten Ausführungsform mit der Lichtquelle 1 auf dem als Kühlkörper 40 ausgebildeten Träger 4 und mit dem lichttechnischen Bauteil 2 in Form eines Linsensystems 20, welches beispielsweise einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist und mittels der zwei auf gegenüberliegenden Seiten angeordneten Halteeinheiten 3 über der Lichtquelle 1 angeordnet ist.
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Die Halteeinheiten 3 umfassen jeweils das erste Halteteil A und das zweite Halteteil B, die den gemeinsamen Kontaktabschnitt C aufweisen, über welchen sie miteinander gefügt sind, wobei das erste Halteteil A im Kontaktabschnitt C die erste Wölbung W1 und das zweite Halteteil B im Kontaktabschnitt C die komplementäre zweite Wölbung W2 aufweist und diese Wölbungen W1, W2 abschnittsweise ineinander liegend ausgebildet sind. Die Wölbungen W1, W2 weisen Oberflächen auf, welche als Segmente einer Kugeloberfläche ausgebildet sind und zwischen denen der Flächenkontakt zwischen den Halteteilen A, B besteht. Das erste Halteteil A ist als das Zwischenelement 33 und das zweite Halteteil B als die Bauteilstütze 32 ausgebildet, welche auf dem Träger 4 angeordnet ist. Die beiden Halteeinheiten 3 umfassen ferner jeweils einen Bauteilhalter 31, an welchen das lichttechnische Bauteil 2 aufgenommen ist und welche mit den jeweiligen Zwischenelementen 33 verbunden sind.
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Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die Fügeverbindungen in den Figuren nicht explizit dargestellt. Die Bauteilstütze 32 und das Zwischenelement 33 sind im Kontaktabschnitt C miteinander gefügt, beispielsweise mittels einer Klebeverbindung oder vorzugsweise mittels einer Löt- oder Schweißverbindung. Zum Aufbau einer Löt- oder Schweißverbindung kann die Bauteilstütze 32 im Kontaktabschnitt C insbesondere eine durchgehende Bohrung aufweisen, wodurch die Wölbung W1 des Zwischenelements 33 für ein Lot oder Schweißmittel zugänglich ist. Die Fügeverbindung zwischen dem Bauteilhalter 31 und dem Zwischenelement 33 ist in dem planaren Abschnitt des Zwischenelements 33 beispielsweise als eine Klebe-, Löt- oder Schweißverbindung ausgebildet.
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Das in der 1b dargestellte Lichtmodul 100 weist im Vergleich zu demjenigen der 1a ein gegenüber der Lichtquelle 1 verkipptes lichttechnisches Bauteil 2 auf. Im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Aufbau des Lichtmoduls 100 können beim Positionieren des lichttechnischen Bauteils (2) in eine Sollposition und in eine Solllage relativ zu der Lichtquelle (1) die in der 1b mittels Doppelpfeilen angedeuteten Manipulationen I - III durchgeführt werden. Die radiale Verschiebung I involviert die gesamten Halteeinheiten 3 samt der Bauteilstützen 32 und stellt typischerweise den ersten Positionierschritt dar. Bei der axialen Verschiebung II können die Bauteilhalter 31 an den zugehörigen Zwischenelementen 33 entlanggleiten. Bei der Verkippung III des lichttechnischen Bauteils 2 mitsamt den Bauteilhaltern 31 gleitet jeweils die Wölbung W1 des Zwischenelements 33 in der Wölbung W2 der Bauteilstütze 32 unter Beibehaltung eines wenigstens abschnittsweisen Flächenkontaktes im gemeinsamen Kontaktabschnitt C. Die gleichzeitige Beibehaltung von Flächenkontakten in den Kontaktabschnitten C beider Halteeinheiten 3 ist dadurch ermöglicht, dass die Zwischenelemente 33 während der Verkippung III innenseitig an den Bauteilhaltern 31 verschiebbar sind. Die Fügeverbindungen der Zwischenelemente 33 sowohl zu den Bauteilhaltern 31 als auch zu den Bauteilstützen 32 werden folglich erfindungsgemäß erst im Anschluss an die finale Positionierung des lichttechnischen Bauteils 2 aufgebaut.
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2 zeigt eine schematische Querschnittsansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Lichtmoduls 100, das im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel der 1a und der 1b Halteeinheiten 3 ohne Zwischenelement aufweist, sondern bei welchen jeweils das erste Halteteil A als der Bauteilhalter 31 und das zweite Halteteil B als die Bauteilstütze 32 ausgebildet ist. Zudem sind die Flächenkontakte in den Kontaktabschnitten C zwischen den Halteteilen A, B beider Halteeinheiten 3 als Segmente einer gemeinsamen Kugeloberfläche K ausgebildet (Der zur diesbezüglichen Illustration in der 2 gestrichelt eingezeichnete Bogen stellt kein Bauteil dar.). Verfahrensseitig können mit derart ausgebildeten Halteeinheiten 3 beim Positionieren des lichttechnischen Bauteils 2 relativ zur Lichtquelle 1 Verkippungen oder Verdrehungen vorgenommen werden unter Beibehaltung von Flächenkontakten in den Kontaktabschnitten C beider Halteeinheiten 3.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritte, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Lichtmodul
- 1
- Lichtquelle
- 2
- lichttechnisches Bauteil
- 20
- Linsensystem
- 3
- Halteeinheit
- A
- erstes Halteteil
- B
- zweites Halteteil
- C
- Kontaktabschnitt
- W1, W2
- Wölbung
- 31
- Bauteilhalter
- 32
- Bauteilstütze
- 33
- Zwischenelement
- 4
- Träger
- 40
- Kühlkörper
- I
- radiale Verschiebung
- II
- axiale Verschiebung
- III
- Verkippung
- K
- Kugeloberfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1690906 B1 [0005]
- EP 3320761 B1 [0005]
- DE 102020123460 A1 [0006]