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Die Erfindung betrifft eine Anordnung eines Wälzlagers in einer Nabe eines Schwungrades für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Eine solche Anordnung eines Wälzlagers in einer Nabe eines Schwungrades für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs ist beispielsweise bereits der
DE 10 2013 005 296 A1 als bekannt zu entnehmen. Bei der Anordnung ist das als Pilotlager zum Lagern einer Getriebeeingangswelle ausgebildete Wälzlager in der auch als Schwungradnabe bezeichneten Nabe des Schwungrades angeordnet.
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Außerdem offenbart die
DE 44 22 464 A1 eine Schwungradvorrichtung, mit einem zentralen Anschluss an einen Antrieb.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anordnung der eingangs genannten Art zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Anordnung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art zu verbessern, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das als Rollenlager, insbesondere als Zylinderrollenlager, ausgebildete Wälzlager in einen separat von dem Rollenlager und separat von dem Schwungrad ausgebildeten Träger eingepresst ist, welcher mit einer Spielpassung in der Nabe angeordnet und vorzugsweise mittels wenigstens einer Schraube, insbesondere mittels mehrerer Schrauben, an dem Schwungrad fixiert ist.
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Hierdurch kann beispielsweise im Rahmen einer Wartung oder Reparatur das Rollenlager insbesondere derart besonders einfach und somit besonders zeit- und kostengünstig von dem Schwungrad demontiert und beispielsweise ausgetauscht werden, indem der Träger und mit diesem das in den Träger eingepresste Rollenlager von dem Schwungrad gelöst und aus der Nabe entnommen wird. Wäre das Rollenlager direkt in die Nabe und somit direkt in das Schwungrad eingepresst, so könnte das Rollenlager nicht oder nur sehr aufwendig demontiert, das heißt von dem Schwungrad gelöst werden. Dies kann nun jedoch durch die Erfindung besonders einfach erfolgen, indem der Träger und mit diesem das Rollenlager von dem Schwungrad demontiert werden. Da das Rollenlager, insbesondere ein Außenring des Rollenlagers, in den Träger eingepresst ist, sind der Träger und das Rollenlager gemeinsam in der Nabe und dabei an dem Schwungrad montierbar und von dem Schwungrad demontierbar.
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Zur Erfindung gehört auch eine Verwendung einer erfindungsgemäßen Anordnung, wobei die Anordnung für einen oder in einem Nutzfahrzeug, insbesondere für einen oder in einem Lastkraftwagen, verwendet wird. Der Erfindung liegen dabei insbesondere die folgenden Erkenntnisse und Überlegungen zugrunde: Zur Lagerung der Getriebeeingangswelle in dem Schwungrad werden üblicherweise, insbesondere bei Nutzfahrzeug-Motoren, Kugellager verwendet. Zur Optimierung des Verschleißverhaltens wird das vorzugsweise als offenes Rollenlager ausgebildete Rollenlager anstelle eines Kugellagers verwendet. Üblicherweise muss das Rollenlager aufgrund seiner Bauweise mit hoher Überdeckung direkt in das Schwungrad beziehungsweise in dessen Nabe eingepresst werden, woraufhin sich das Rollenlager nicht mehr einfach austauschen lässt wie ein Kugellager, zum Beispiel bei einem Kupplungstausch oder wenn die Lebensdauer überschritten ist. Stattdessen wird dann unter Umständen das komplette Schwungrad ausgetauscht oder es müssen Sonderwerkzeuge zum Tausch des Rollenlagers zum Einsatz kommen. Die zuvor genannten Nachteile und Probleme können nun vermieden werden. Das Rollenlager kann, insbesondere mit einer vorteilhaft hohen Überdeckung, in den Träger eingepresst werden. Der Träger ist vorzugsweise derart in der Nabe und somit in das Schwungrad eingepasst, dass der Träger mit einer leichten Spielpassung in der Nabe angeordnet ist. Die Spielpassung ist somit zwischen dem Träger und dem Schwungrad, insbesondere zwischen dem Träger und einer die Nabe insbesondere direkt begrenzenden, innenumfangsseitigen Mantelfläche des Schwungrades, vorgesehen oder ausgebildet. Beispielsweise wird der Träger mittels wenigstens oder genau drei Schrauben in der Nabe und somit an dem Schwungrad fixiert.
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Vorzugsweise weist der Träger wenigstens ein oder mehrere, zusätzliche Gewinde auf, mittels welchen der Träger insbesondere nach Lösen der Schrauben aus der Nabe und somit aus dem Schwungrad insbesondere in axialer Richtung des Schwungrades herausgezogen werden kann, um dadurch den Träger und mit diesem das Rollenlager zu demontieren. Axiale und radiale Kräfte, die von der Getriebeeingangswelle auf das einfach auch als Lager bezeichnete Rollenlager wirken, werden beispielsweise über die Schrauben und die Spielpassung in das Schwungrad übertragen, mithin weitergegeben. Die Erfindung ermöglicht es, dass eine Montage und Demontage des Rollenlagers weder Sonderwerkzeuge noch einen Tausch des gesamten Schwungrades erfordern, sondern eine solche Montage und Demontage des Lagers können mithilfe von einfachen Werkzeugen und insbesondere manuell von einer Person durchgeführt werden. Das Rollenlager bleibt dabei unbeschädigt und kann bei Bedarf noch befundet werden. Der Zeitbedarf für die Montage und Demontage und dabei insbesondere für einen Tausch des Rollenlagers wird minimiert. Außerdem wird vermieden, dass das Rollenlager bei seinem Aufbau zum Beispiel durch Einschlagen von Hand beschädigt wird.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
- 1 ausschnittsweise eine schematische Perspektivansicht einer Anordnung eines als Rollenlager ausgebildeten Wälzlagers in einer Nabe eines Schwungrades für eine Verbrennungskraftmaschine, insbesondere eines Nutzfahrzeugs;
- 2 ausschnittsweise eine schematische Längsschnittansicht der Anordnung;
- 3 eine schematische Perspektivansicht einer Baueinheit, welche einen Träger und das in den Träger eingepresste Rollenlager umfasst; und
- 4 eine weitere schematische Perspektivansicht der Baueinheit.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ausschnittsweise in einer schematischen Perspektivansicht eine Anordnung 10 eines als Rollenlager 12 ausgebildeten Wälzlagers in einer Nabe 14 eines Schwungrades 16 für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs. Dies bedeutet, dass das Nutzfahrzeug in seinem vollständig hergestellten Zustand die Verbrennungskraftmaschine und somit das Schwungrad 16 und das Rollenlager 12 aufweisen, wobei das Nutzfahrzeug mittels der Verbrennungskraftmaschine antreibbar ist. Die Verbrennungskraftmaschine weist eine beispielsweise als Kurbelwelle ausgebildete Abtriebswelle auf, über welche die Verbrennungskraftmaschine Drehmomente zum Antreiben des Kraftfahrzeugs bereitstellen kann. Außerdem umfasst das Nutzfahrzeug beispielsweise ein Getriebe, über welches das Nutzfahrzeug von der Verbrennungskraftmaschine antreibbar ist. Das Getriebe umfasst dabei eine Getriebeeingangswelle, auf welche von der Verbrennungskraftmaschine über deren Kurbelwelle bereitgestellte Drehmomente übertragen werden können. Auf die Getriebeeingangswelle übertragene Drehmomente werden über die Getriebeeingangswelle in das Getriebe eingeleitet.
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Bei der Anordnung 10 ist das Rollenlager 12 in der auch als Schwungradnabe bezeichneten Nabe 14 angeordnet. Dabei ist das Rollenlager 12 ein Pilotlager, mittels welchem die Getriebeeingangswelle in der Nabe 14 und somit in dem Schwungrad 16 drehbar gelagert ist. Insbesondere ist die Getriebeeingangswelle zumindest in radialer Richtung der Getriebeeingangswelle über das Rollenlager 12 an dem Schwungrad 16 abstützbar oder abgestützt.
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Besonders gut aus 2 ist erkennbar, dass das Rollenlager 12 einen ersten Lagerring in Form eines Außenrings 18 aufweist. Außerdem weist das Rollenlager 12 Wälzkörper 20 auf. Bei dem in den Fig. gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Wälzkörper 20 als Zylinder ausgebildet, sodass beispielsweise das Rollenlager 12 als Zylinderrollenlager ausgebildet sein kann. Der Außenring 18 weist eine erste Laufbahn auf, an welcher insbesondere dann, wenn die Getriebeeingangswelle relativ zu dem Schwungrad 16 gedreht wird, die Wälzkörper 20, insbesondere direkt, abwälzen. Es ist denkbar, dass das Rollenlager 12 einen in den Fig. nicht gezeigten, zweiten Lagerring in Form eines Innenrings aufweisen. Der Innenring kann eine zweite Laufbahn aufweisen, an welcher die Wälzkörper 20 insbesondere dann, insbesondere direkt, abwälzen, wenn die Getriebeeingangswelle relativ zu dem Schwungrad 16 gedreht wird.
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Um nun das Rollenlager 12 besonders einfach und somit zeit- und kostengünstig montieren und demontieren zu können, ist bei der Anordnung 10 ein separat von dem Schwungrad 16 und separat von dem Rollenlager 12 und somit separat von dem Außenring 18 ausgebildeter und beispielsweise einstückig ausgebildeter Träger 22 vorgesehen. Dabei ist das Rollenlager 12, insbesondere der Außenring 18, in den Träger 22 eingepresst. Hierdurch ist das Rollenlager 12, insbesondere der Außenring 18, sowohl in axialer Richtung des Rollenlagers 12 an den Träger 22 befestigt als auch drehfest mit dem Träger 22 verbunden. Der Träger 22 ist dabei mit einer Spielpassung in der Nabe 14 angeordnet.
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Wie besonders gut in Zusammenschau mit 3 und 4 erkennbar ist, ist der Träger 22 mittels mehrerer, insbesondere mittels wenigstens oder genau drei, Schrauben 24 an dem Schwungrad 16 fixiert. Hierzu weist der Träger 22 Durchgangsöffnungen 26 auf, welche beispielsweise gewindelos sind. Die Schrauben 24 sind beispielsweise durch die Durchgangsöffnungen 26 hindurch gesteckt und, insbesondere direkt, in das Schwungrad 16 eingeschraubt.
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Beispielsweise weist der Träger 22 wenigstens eine oder mehrere Ausnehmungen 28 auf. Die jeweilige Ausnehmung 28 kann als Durchgangsöffnung ausgebildet sein. Insbesondere ist in der jeweiligen Ausnehmung 28 ein Gewinde, insbesondere ein Innengewinde, angeordnet. Insbesondere kann somit die jeweilige Ausnehmung 28 als eine Gewindebohrung beziehungsweise als ein Gewindeloch ausgebildet sein. In das in der Ausnehmung 28 angeordnete Gewinde kann eine Schraube oder ein anderes Schraubelement eingeschraubt werden. Die in das in der Ausnehmung 28 angeordnete Gewinde eingeschraubte Schraube beziehungsweise das in das in der Ausnehmung 28 angeordnete Gewinde eingeschraubte Schraubelement wird als Werkzeug verwendet, um beispielsweise mittels des Werkzeugs den Träger 22 und mit diesem das Rollenlager 12 aus der Nabe 14 herauszuziehen und somit zu demontieren. Da das Rollenlager 12 in den Träger 22 eingepresst ist, bilden der Träger 22 und das Rollenlager 12 eine in 3 und 4 gezeigte Baueinheit 30, die mit der genannten Spielpassung in der Nabe 14 angeordnet und mittels der Schrauben 24 an dem Schwungrad 16 fixiert ist. Die Baueinheit 30 kann besonders einfach montiert und demontiert werden.
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Aus 3 ist erkennbar, dass das Rollenlager 12, insbesondere der Außenring 18, vorzugsweise bündig in den Träger 22 eingepresst ist. Hierunter ist insbesondere zu verstehen, dass eine axiale Stirnseite 32 des Trägers 22 in axialer Richtung des Rollenlagers 12 bündig mit einer axialen Stirnseite 34 des Rollenlagers 12, insbesondere des Außenrings 18, angeordnet ist. Vorzugsweise ist das in der Ausnehmung 28 angeordnete Gewinde ein M6-Gewinde. Ferner ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Träger 22 aus einem Stahl, insbesondere aus 42CrMo4 + QT oder41Cr6 + QT gebildet ist. Ferner ist das Rollenlager 12 vorzugsweise als offenes Rollenlager ausgebildet.
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Aus 4 ist erkennbar, dass auf einer insbesondere der Stirnseite 32 abgewandten Rückseite des Trägers 22 eine Kappe 36 angeordnet ist, die beispielsweise an dem Träger 22 befestigt ist. Der Träger 22 weist eine vorliegend als Durchgangsöffnung ausgebildete Aufnahme 38 auf, in welcher das Rollenlager 12, insbesondere der Außenring 18, aufgenommen ist. Insbesondere ist das Rollenlager 12, insbesondere der Außenring 18, in die Aufnahme 38 eingepresst. Auf der genannten Rückseite ist die als Durchgangsöffnung ausgebildete Aufnahme 38 des Trägers 22 mittels der Kappe 36, insbesondere vollständig, überdeckt und somit verschlossen. Insbesondere ist die Kappe 36 ein Bestandteil des Rollenlagers 12, sodass eine Montage des Rollenlagers 12 mit einer Montage der Kappe 36 einhergeht. Somit geht beispielsweise eine Montage beziehungsweise eine Demontage des Trägers 22 an beziehungsweise von dem Schwungrad 16 mit einer Montage beziehungsweise Demontage des Rollenlagers 12 und auch der Kappe 36 an beziehungsweise von dem Schwungrad 16 einher.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Anordnung
- 12
- Rollenlager
- 14
- Nabe
- 16
- Schwungrad
- 18
- Außenring
- 20
- Wälzkörper
- 22
- Träger
- 24
- Schraube
- 26
- Durchgangsöffnung
- 28
- Ausnehmung
- 30
- Baueinheit
- 32
- Stirnseite
- 34
- Stirnseite
- 36
- Kappe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013005296 A1 [0002]
- DE 4422464 A1 [0003]