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Die Erfindung betrifft einen Drehschwingungsdämpfer, insbesondere Zweimassenschwungrad, aufweisend ein Eingangsteil und ein Ausgangsteil mit einer gemeinsamen Drehachse, um die das Eingangsteil und das Ausgangsteil zusammen drehbar und insbesondere relativ zueinander begrenzt verdrehbar sind, und eine zwischen dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil wirksame Feder-Dämpfer-Einrichtung, das Ausgangsteil, insbesondere ein Ausgangsflanschteil des Ausgangsteils, aufweisend eine Öffnung, das Eingangsteil aufweisend ein Eingangsflanschteil und eine mit dem Eingangsflanschteil fest verbundene Deckscheibe, wobei die Deckscheibe radial innerhalb der Öffnung des Ausgangsteils angeordnet ist. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Montage eines Drehschwingungsdämpfers.
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Aus der
DE 10 2016 213 208 A1 ist ein als Torsionsschwingungsdämpfer bezeichneter Drehschwingungsdämpfer bekannt, mit einem Eingangselement, mit einem Ausgangselement und mit einer Federdämpfereinrichtung, wobei das Ausgangselement relativ zu dem Eingangselement entgegen der Rückstellkraft der Federdämpfereinrichtung verdrehbar angeordnet ist. Das Eingangselement weist in einem Verbindungsbereich Verschraubungsöffnungen auf und ist damit antriebsseitig mit einem Element des Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs verschraubbar ausgebildet. Das Ausgangselement ist mit einem nachgeschalteten Getriebe verbindbar, wobei benachbart zu dem Verbindungsbereich eine Deckscheibe angeordnet ist, welche Öffnungen aufweist, welche mit den Verschraubungsöffnungen des Eingangselements fluchten. Die Deckscheibe weist erste in axialer Richtung abragende Elemente und zweite in axialer Richtung abragende Elemente auf, die in radialer Richtung beabstandet zueinander angeordnet sind. Die ersten abragenden Elemente dienen einer Zentrierung des Ausgangselements bei der Montage des Drehschwingungsdämpfers in den Antriebsstrang.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen eingangs genannten Drehschwingungsdämpfer baulich und/oder funktional zu verbessern sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Drehschwingungsdämpfers bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird gelöst mit einem Drehschwingungsdämpfer mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Um einen Drehschwingungsdämpfer problemlos in einen Antriebsstrang montieren zu können, der Antriebsstrang beispielweise aufweisend eine Brennkraftmaschine, den Drehschwingungsdämpfer und ein Getriebe, müssen das Eingangsteil und das Ausgangsteil des Drehschwingungsdämpfers soweit fluchten, dass eine Getriebewelle des Getriebes in den Drehschwingungsdämpfer eintauchen kann. Dies ist bei dem Drehschwingungsdämpfer gemäß Anspruch 1 dadurch erreicht, dass das Ausgangsteil mittels der Deckscheibe an dem Eingangsteil vorzentriert ist, indem die Deckscheibe radial innerhalb der Öffnung des Ausgangsteils angeordnet ist.
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Dadurch, dass das Eingangsflanschteil und die Deckscheibe mittels wenigstens einer innerhalb eines Loches angeordneten plastisch deformierten Nietwarze in axialer Richtung reibkraftschlüssig miteinander verbunden sind, ist auch bei einer dünnen Materialstärke des Eingangsflanschteils, woraus sich eine niedrige maximale Höhe der wenigstens einen Nietwarze ergibt, eine relativ dicke Deckscheibe sicher befestigbar. Ein Nietkopf ist dazu nicht erforderlich.
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Die wenigstens eine Nietwarze kann an dem Eingangsflanschteil und das Loch an der Deckscheibe ausgebildet sein. Eine solche Anordnung lässt sich einfach und kostengünstig herstellen, insbesondere weil die Nietwarze gut zugänglich zum plastischen Deformieren, vorzugsweise Verstemmen, ist. Die wenigstens eine Nietwarze kann aus dem Eingangsflanschteil gezogen sein. Das Ziehen ist ein zuverlässiges und bewährtes Fertigungsverfahren. Alternativ kann die wenigstens eine Nietwarze auch an der Deckscheibe und das Loch an dem Eingangsflanschteil ausgebildet sein. Auch eine abwechselnde Anordnung von Nietwarzen und Löchern an sowohl dem Eingangsflanschteil als auch an dem Ausgangsflanschteil löst die Aufgabe im Sinne des Anspruchs 1. Hierbei ist jeweils eine Nietwarze des Eingangsflanschteils in jeweils einem Loch der Deckscheibe angeordnet und umgekehrt.
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Das Eingangsflanschteil kann ein scheibenförmiges Bauteil sein. Das Eingangsflanschteil kann ein ringscheibenförmiges Bauteil sein. Das Eingangsflanschteil kann ein topfförmiges Bauteil sein. Das Eingangsflanschteil kann ein weitgehend zur Drehachse rotationssymmetrisches Bauteil sein. Das Eingangsflanschteil kann ein Lochbild zum Befestigen des Eingangsteils an einem Bauteil eines Antriebsstrangs aufweisen. Das Eingangsflanschteil kann ein Lochbild mit Verschraubungsöffnungen zum Verschrauben des Eingangsteils an einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine des Antriebsstrangs aufweisen.
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Die Deckscheibe kann ein scheibenförmiges Bauteil sein. Die Deckscheibe kann ein ringscheibenförmiges Bauteil sein. Die Deckscheibe kann ein topfförmiges Bauteil sein. Die Deckscheibe kann ein weitgehend zur Drehachse rotationssymmetrisches Bauteil sein. Die Deckscheibe kann Öffnungen aufweisen, die mit Verschraubungsöffnungen des Eingangsflanschteils fluchten.
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Die wenigstens eine Nietwarze kann vollständig innerhalb des Loches angeordnet sein. Die Nietwarze ragt dann axial nicht aus dem zugeordneten Bauteil der Unterbaugruppe aus Eingangsflanschteil und Deckscheibe heraus. Dadurch ist ein in axialer Richtung benötigte Bauraum reduziert. Sämtliche Nietwarzen können jeweils vollständig innerhalb eines jeweils zugeordneten Loches angeordnet sein.
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Eine Höhe der wenigstens einen Nietwarze kann geringer als eine Höhe des Loches sein. Eine Höhe der wenigstens einen Nietwarze kann nach dem Verstemmen geringer als eine Höhe des Loches sein. Damit ist auch unter Berücksichtigung von Fertigungstoleranzen sicher vermieden, dass die Nietwarze axial aus dem zugeordneten Bauteil der Unterbaugruppe aus Eingangsflanschteil und Deckscheibe herausragt.
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Mehrere Nietwarzen können in jeweils einem der jeweiligen Nietwarze zugordneten Loch angeordnet sind. Die Anzahl der Nietwarzen kann so an die Festigkeitsanforderungen an die Unterbaugruppe aus Eingangsflanschteil und Deckscheibe angepasst werden. Die mehreren Nietwarzen können auf einem Lochkreis angeordnet sein. Die mehreren Nietwarzen können auf mehreren Lochkreisen mit unterschiedlichem Durchmesser angeordnet sein. Die mehreren Nietwarzen können äquidistant oder mit unterschiedlichem Abstand bzw. asymmetrisch zueinander angeordnet sein.
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Mehrere den mehreren Nietwarzen zugeordnete Löcher können auf einem Lochkreis angeordnet sein. Mehrere den mehreren Nietwarzen zugeordnete Löcher können auf mehreren Lochkreisen mit unterschiedlichem Durchmesser angeordnet sein. Die Löcher können äquidistant oder mit unterschiedlichem Abstand bzw. asymmetrisch zueinander angeordnet sein. Die Löcher können an der den Nietwarzen zugewandten Seite einen zylindrischen Durchmesser und an der von den Nietwarzen abgewandten Seite einen sich konisch erweiternden Durchmesser aufweisen.
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Zwischen dem Eingangsteil und dem Ausgangsteil ist eine Feder-Dämpfer-Einrichtung wirksam. Die Feder-Dämpfer-Einrichtung kann einen mechanischen Energiespeicher aufweisen. Der mechanische Energiespeicher kann eine in einem Aufnahmeraum angeordneten Bogenfederanordnung sein. Bogenfedern der Bogenfederanordnung können als Schraubenfedern ausgeführt sein. Die Bogenfedern können als Druckfedern ausgeführt sein. Die Bogenfedern können sich einerseits an dem Eingangsteil und andererseits an dem Ausgangsteil abstützen. Der wenigstens eine mechanische Energiespeicher kann Energie aufnehmen, wenn das Eingangsteil und das Ausgangsteil entgegen einer Kraft des mechanischen Energiespeichers relativ zueinander verdreht werden. Das Eingangsteil und das Ausgangsteil können mithilfe der in dem mechanischen Energiespeicher gespeicherten Kraft wieder relativ zueinander zurück verdreht werden.
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Unter dem Begriff Drehschwingungsdämpfer sind auch Drehschwingungstilger zu verstehen, die weitgehend oder vollständig ungedämpft Schwingungen tilgen. Der Drehschwingungsdämpfer kann eine Fliehkraftpendeleinrichtung aufweisen, wodurch eine Schwingungstilgung erhöht ist. Die Fliehkraftpendeleinrichtung kann eine Pendelmasse aufweisen. Die Fliehkraftpendeleinrichtung kann mehrere Pendelmasse aufweisen. Das Ausgangsflanschteil kann als Pendelmasseträger dienen. Der Pendelmasseträger kann in das Ausgangsflanschteil integriert sein. Der Pendelmasseträger kann genau zwei Pendelmassen tragen. Der Pendelmasseträger kann mehr als zwei Pendelmassen tragen. Der Pendelmasseträger kann genau vier Pendelmassen tragen. Die Fliehkraftpendeleinrichtung kann wenigstens eine Pendelmasse aufweisen, die zwei miteinander verbundenen Pendelmasseteile aufweist. Der Pendelmasseträger kann axial zwischen den Pendelmasseteilen angeordnet sein, so dass die Pendelmasseteile außenliegend an dem Pendelmasseträger angeordnet sind. Die Fliehkraftpendeleinrichtung kann eine Fliehkraftpendeleinrichtung mit außenliegenden Pendelmassen sein. Die Fliehkraftpendeleinrichtung kann mehrere Pendelmassen aufweisen, die jeweils ein erstes Pendelmasseteil und ein zweites Pendelmasseteil aufweisen. Ein erstes Pendelmasseteil und ein zweites Pendelmasseteil können miteinander fest verbunden, insbesondere vernietet, sein. Das erste Pendelmasseteil und das zweite Pendelmasseteil können zueinander parallel und voneinander axial beabstandet angeordnet sein. Das erste Pendelmasseteil und das zweite Pendelmasseteil können beidseits des Pendelmasseträgers angeordnet sein. Der Pendelmasseträger kann wenigstens eine Ausnehmung für einen Wälzkörper aufweisen. Die wenigstens eine Ausnehmung kann dazu dienen, eine Pendelbahn zu bestimmen. Die wenigstens eine Ausnehmung kann eine nierenartige Form aufweisen.
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Der Drehschwingungsdämpfer kann zur Anordnung in einem Antriebsstrang dienen. Der Antriebstrang kann eine Brennkraftmaschine und ein Getriebe aufweisen. Der Drehschwingungsdämpfer kann im Kraftfluss zwischen der Brennkraftmaschine und dem Getriebe angeordnet sein. Der Drehschwingungsdämpfer kann zur Anordnung an einer Kurbelwelle dienen. Der Drehschwingungsdämpfer kann zur Anordnung an einer Reibungskupplung dienen. Der Drehschwingungsdämpfer kann zur Anordnung an einem Getriebe dienen. Der Drehschwingungsdämpfer kann zur Anordnung zwischen einer Brennkraftmaschine und einer Reibungskupplung dienen. Der Drehschwingungsdämpfer kann zur Anordnung in einem Hybridantriebsstrang dienen. Der Drehschwingungsdämpfer kann als Zweimassenschwungrad ausgeführt sein. Der Drehschwingungsdämpfer kann zur Anordnung an einem hydrodynamischen Drehmomentwandler dienen. Der Drehschwingungsdämpfer kann zur Anordnung an einem Nebenaggregatantrieb dienen.
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Die Bezeichnungen „Eingangsteil“ und „Ausgangsteil“ beziehen sich insbesondere auf eine von einer Fahrantriebsmaschine ausgehende Leitungsflussrichtung. Soweit nicht anders angegeben oder es sich aus dem Zusammenhang nicht anders ergibt, beziehen sich die Angaben „axiai“, „radiai“ und „in Umfangsrichtung“ auf eine Erstreckungsrichtung der Drehachse. „Axial“ entspricht dabei der Erstreckungsrichtung der Drehachse. „Radial“ ist eine zur Erstreckungsrichtung der Drehachse senkrechte und sich mit der Drehachse schneidende Richtung. „In Umfangsrichtung“ entspricht einer Kreisbogenrichtung um die Drehachse.
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Die Aufgabe wird zudem gelöst mit einem Verfahren zur Montage eines Drehschwingungsdämpfers mit den Merkmalen des Anspruchs 7.
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Dadurch, dass das Eingangsflanschteil und die Deckscheibe derart zueinander angeordnet werden, dass die wenigstens eine zu deformierende Nietwarze in dem (der wenigstens einen Nietwarze zugeordneten) Loch angeordnet wird, lässt sich die wenigstens eine Nietwarze derart deformieren, dass das Eingangsflanschteil und die Deckscheibe mittels der wenigstens einen innerhalb des Loches angeordneten Nietwarze in axialer Richtung reibkraftschlüssig miteinander verbindbar sind.
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Eine Höhe der wenigstens einen Nietwarze kann vor dem Verstemmen geringer als eine Höhe des Loches sein. Ein Durchmesser der wenigstens einen Nietwarze kann vor dem Verstemmen geringfügig kleiner als ein Innendurchmesser des zugeordneten Loches sein. Dadurch lässt sich die Nietwarze leicht in das zugeordnete Loch einbringen. Bei mehreren Nietwarzen lassen sich so zudem Lagetoleranzen der Nietwarzen und Löcher ausgleichen.
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Die wenigstens eine Nietwarze kann innerhalb des Loches derart plastisch verformt werden, dass die wenigstens eine Nietwarze wenigstens abschnittsweise reibkraftschlüssig an einer umlaufenden Innenfläche des Loches anliegt. Dadurch kann auf einen Nietkopf zur formschlüssigen axialen Verbindung zwischen dem Eingangsflanschteil und der Deckscheibe verzichtet werden. Die wenigstens eine Nietwarze wird vorzugsweise also ohne Ausbildung eines Schließkopfes plastisch verformt. Dadurch kann in axialer Richtung Bauraum eingespart werden.
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Die wenigstens eine Nietwarze kann mittels eines Werkzeugstempels plastisch verformt werden. Die wenigstens eine Nietwarze kann mittels eines Werkzeugstempels verstemmt werden. Mehrere Nietwarzen können nacheinander mittels genau eines Werkzeugstempels plastisch verformt werden. Mehrere Nietwarzen können gleichzeitig mittels mehrerer Werkzeugstempel plastisch verformt werden. Durch die Verwendung eines oder mehrerer Werkzeugstempel lässt sich das Verfahren mittels an sich bekannter und kostengünstiger Werkzeuge durchführen.
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Zusammenfassend und mit anderen Worten dargestellt ergibt sich somit durch die Erfindung unter anderem ein Verfahren zur Montage eines Drehschwingungsdämpfers, bei dem die Deckscheibe mittels aus der Primärschwungscheibe (Eingangsteil) gezogener Warzen zentriert wird und mittels eines Stempels so verprägt (verstemmt) wird, dass die Deckscheibe axial gehalten wird (wie eine Vorvernietung). Die Deckscheibe wird auf die Primärschwungscheibe eingelegt. Die Warzen übernehmen die Zentrierung der Deckscheibe bis diese mit dem Stempel so verformt sind, dass die Deckscheibe gehalten wird.
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Mit der Erfindung ist ein kostenoptimierter Drehschwingungsdämpfer zur Verfügung gestellt, der weniger Bauteile aufweist. Zusätzliche Niete zur Befestigung der Deckscheibe an dem Eingangsteil sind nicht notwendig. Auch bei einer dünnen Materialstärke des Eingangsteils, woraus sich eine niedrige maximale Höhe der Nietwarzen ergibt, ist eine relativ dicke Deckscheibe sicher befestigbar, selbst wenn die Höhe der Nietwarzen nicht ausreichend wäre, um Schließköpfe zu bilden. Bei einem axialen Zug an der Sekundärseite, beispielsweise bei einem Anheben des Drehschwingungsdämpfers über die Sekundärseite, bei dem die Deckscheibe von der Kraft einer Tellerfederdichtmembran entlastet wird, kann die Deckscheibe nicht axial abheben und hat kein axiales Spiel.
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Das Verfahren zur Montage des Drehschwingungsdämpfers kann auch überall dort angewandt werden, wo keine Niete zwischen dem Eingangsteil und der Deckscheibe eingesetzt werden können, sowie bei Drehschwingungsdämpfern, bei denen eine Bohrungsteilung in dem Eingangsteil für eine Kurbelwellenverschraubung so eng ist, dass für eine Kleeblattvernietung kein ausreichender Bauraum vorhanden ist.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf eine Figur näher beschrieben. Aus dieser Beschreibung ergeben sich weitere Merkmale und Vorteile. Konkrete Merkmale dieses Ausführungsbeispiels können allgemeine Merkmale der Erfindung darstellen. Mit anderen Merkmalen verbundene Merkmale dieses Ausführungsbeispiels können auch einzelne Merkmale der Erfindung darstellen.
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Es zeigen schematisch und beispielhaft:
- 1 ausschnittsweise einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Drehschwingungsdäm pfer,
- 2 eine Detailansicht auf eine Fügestelle zwischen einem Eingangsteil und einer Deckscheibe des Drehschwingungsdämpfers aus 1,
- 3 ausschnittsweise einen Schnitt durch das Eingangsteil und die Deckscheibe im Bereich einer Nietwarze des Eingangsteils vor einem Aufstecken der Deckscheibe auf die Nietwarze, während eines Verfahrens zur Montage des Drehschwingungsdämpfers,
- 4 eine 3 entsprechende Schnittdarstellung nach einem Aufstecken der Deckscheibe auf die Nietwarzen des Eingangsteils, sowie einen Stempel zum Verstemmen der Nietwarzen, und
- 5 eine 3 entsprechende Schnittdarstellung nach einem Verstemmen der Nietwarzen.
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1 und 2 zeigen einen als ein Zweimassenschwungrad ausgeführten Drehschwingungsdämpfer 100. Der Drehschwingungsdämpfer 100 dient beispielsweise zur Anordnung in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs zwischen einer Brennkraftmaschine und einer Reibungskupplung, um Drehschwingungen zu reduzieren.
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Der Drehschwingungsdämpfer 100 weist ein Eingangsteil 102 und ein Ausgangsteil 104 auf. Das Eingangsteil 102 wirkt als eine Primärmasse. Das Ausgangsteil 104 wirkt als eine Sekundärmasse. Das Eingangsteil 102 und das Ausgangsteil 104 sind um eine gemeinsame Drehachse 106 zusammen drehbar und relativ zueinander begrenzt verdrehbar. Die verwendeten Richtungsangaben, wie beispielsweise „axial“, „radial“ und „Umfangsrichtung“, sind, soweit nicht abweichend beschrieben, auf die Drehachse 106 des Drehschwingungsdämpfers 100 bezogen.
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Zwischen dem Eingangsteil 102 und dem Ausgangsteil 104 ist eine Feder-Dämpfer-Einrichtung wirksam. Die Feder-Dämpfer-Einrichtung weist eine Bogenfederanordnung mit Bogenfedern, wie 108, und eine Gleitschale 110 auf. Die Bogenfedern 108 sind ist in einem Aufnahmeraum 112 angeordnet.
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Das Eingangsteil 102 weist ein Eingangsflanschteil 114, eine Deckscheibe 116 und ein Eingangsdeckelteil 118 auf. Das Eingangsflanschteil 114 ist topfförmig. Das Eingangsdeckelteil 118 weist eine ringscheibenartige Form auf. Der Eingangsflanschteil 114 und das Eingangsdeckelteil 118 sind miteinander fest verbunden, vorliegend verschweißt. Der Aufnahmeraum 112 ist von dem Eingangsflanschteil 114 und dem Eingangsdeckelteil 118 begrenzt. Die Deckscheibe 116 dient einer Zentrierung des Ausgangsteils 104 während der Montage des Drehschwingungsdämpfers 100 in den Antriebsstrang.
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Das Eingangsflanschteil 114 weist vorzugsweise ein in den Figuren nicht dargestelltes Lochbild mit Verschraubungsöffnungen zum Verschrauben des Eingangsteils 102 an einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine auf.
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Radial innen weist das Eingangsflanschteil 114 umlaufend mehrere Nietwarzen 120 auf. Die Nietwarzen 120 sind aus dem Material des Eingangsflanschteils 114 gebildet, insbesondere gezogen. Die Nietwarzen 120 weisen in Richtung des Ausgangsteils 104. Die Deckscheibe 116 weist umlaufend mehrere, insbesondere zylindrische, Löcher 122 auf, die komplementär zu den Nietwarzen 120 angeordnet sind. Die Löcher 122 sind auf einem Lochkreis angeordnet, vorzugsweise äquidistant oder mit unterschiedlichem Abstand bzw. asymmetrisch zueinander. An der den Nietwarzen 120 zugewandten Seite weisen die Löcher 122 einen zylindrischen Durchmesser auf. An der von den Nietwarzen 120 abgewandten Seite weisen die Löcher 122 einen sich konisch erweiternden Durchmesser auf. Die Deckscheibe 116 ist derart auf die Nietwarzen 120 aufgeschoben, dass jeweils ein Loch 122 genau eine Nietwarze 120 aufnimmt. Die Nietwarzen 120 sind derart verstemmt, dass ein umlaufender Randbereich 124 einer jeden Nietwarze 120 reibkraftschlüssig an einer umlaufenden Innenfläche 126 des zugeordneten Loches 122 anliegt. Dadurch ist die Deckscheibe 116 in Richtung des Ausgangsteils 104 an dem Eingangsflanschteil 114 axial gesichert. In einer in den Figuren nicht dargestellten Abwandlung des Ausführungsbeispiels kann wenigstens eine der Nietwarzen 120 zusätzlich formschlüssig mit dem Eingangsflanschteil 114 verbunden sein.
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Das Eingangsflanschteil 114 und das Eingangsdeckelteil 118 begrenzen eingangsseitig den Aufnahmeraum 112 für die Bogenfedern 108. Der Aufnahmeraum 112 ist vorliegend torusförmig. Radial außen an dem Eingangsflanschteil 114 ist ein Anlasserzahnkranz 128 angeordnet, welcher in Einbaulage des Drehschwingungsdämpfers 100 mit einem hier nicht dargestellten elektrischen Anlasser des Kraftfahrzeugs in Eingriff gebracht werden kann.
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Das Ausgangsteil 104 weist ein Ausgangsflanschteil 130, einen Zwischenring 132, eine Ausgangsnabe 134 und eine Fliehkraftpendeleinrichtung 136 auf. Das Ausgangsflanschteil 130 dient der ausgangsseitigen Abstützung der Bogenfedern 108 und vorliegend zudem als ein Pendelmasseträger der Fliehkraftpendeleinrichtung 136.
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Das Ausgangsflanschteil 130 ist scheibenartig mit einer zentralen, vorzugsweise kreisrunden, Öffnung 138, deren Mittelachse mit der Drehachse 106 fluchtet. Innerhalb der Öffnung 138 des Ausgangsflanschteils 130 ist die Deckscheibe 116 des Eingangsflanschteils 114 angeordnet. Der innere Durchmesser der Öffnung 138 ist geringfügig größer als der Außendurchmesser der Deckscheibe 116. Eine Kunststoffbuchse 142 ist in einem radialen Spalt zwischen der Deckscheibe 116 und dem Ausgangsflanschteil 130 angeordnet. Die Kunststoffbuchse 142 kann optional entfallen. Durch die beschriebene Anordnung der Deckscheibe 116 innerhalb des Ausgangsflanschteils 130 ist eine während einer Montage des Drehschwingungsdämpfers 100 in den Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs wirksame Zentriereinrichtung gegeben. Darüber hinaus weist der Drehschwingungsdämpfer 100 keine weitere innere Lagerung auf, das heißt, das Ausgangsteil 104 ist nicht über ein Lager an dem Eingangsteil 102 gelagert. Eine mit Hilfe eines weiteren Lagers erreichte Zentrierung des Ausgangsteils 104 an dem Eingangsteil 102 ist somit nicht gegeben.
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Zwischen dem Ausgangsflanschteil 130 und der Ausgangsnabe 134 ist der Zwischenring 132 angeordnet. Der Zwischenring 132 ist vorliegend ein separat ausgebildetes Bauteil, kann alternativ jedoch auch in das Ausgangsflanschteil 130 oder die Ausgangsnabe 134 integriert sein. Das Ausgangsflanschteil 130, der Zwischenring 132 und die Ausgangsnabe 134 sind, vorzugsweise mittels mehrerer Niete, miteinander fest verbunden. Die Ausgangsnabe 134 weist eine Verzahnung 140 auf, über die ein über den Drehschwingungsdämpfer 100 übertragenes Motordrehmoment an eine Welle, beispielsweise eine Getriebeeingangswelle eines Getriebes des Antriebsstrangs, weiterleitbar ist.
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Das Eingangsflanschteil 114 und das Eingangsdeckelteil 118 weisen in den Aufnahmeraum 112 ragende Durchstellungen auf, die eingangsseitige Abstützabschnitte für die Bogenfedern 108 bilden. Das Ausgangsflanschteil 130 weist radial außen, aufgrund des Schnittverlaufs in den Figuren nicht sichtbare, Fortsätze auf, die in den Aufnahmeraum 112 ragen und ausgangsseitige Abstützabschnitte für die Bogenfedern 108 bilden.
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Zwischen der Deckscheibe 116 und dem Ausgangteil 104 ist vorliegend zudem ein Reibring 144 wirksam. Eine Dichtanordnung dichtet einen ringförmigen Spalt zwischen dem Eingangsdeckelteil 118 und der Ausgangsnabe 134 ab. Die Dichtanordnung weist einen weiteren Reibring 146 und eine Tellerfeder 148 auf.
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Die 3 bis 5 zeigen ausschnittsweise und schematisch einen Schnitt durch das Eingangsflanschteil 114, die Deckscheibe 116 einen Werkzeugstempel 150 zum Verstemmen der Nietwarzen 120. Die 3 bis 5 zeigen Verfahrensschritte eines Verfahrens zur Montage des Drehschwingungsdämpfers 100. Die Schnitte verlaufen jeweils durch eine Nietwarze 120. Vorzugsweise sind alle Nietwarzen 120 untereinander gleich und alle Löcher 122 untereinander gleich ausgebildet, so dass nachfolgend die Verfahrensschritte anhand dieser einen in den Schnitten erkennbaren Paarung aus Nietwarze 120 und Loch 122 beschrieben ist.
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3 zeigt das Eingangsflanschteil 114 und die Deckscheibe 116 vor einem Zusammenführen des Eingangsflanschteils 114 und der Deckscheibe 116. Das Zusammenführen erfolgt, indem das Eingangsflanschteil 114 und die Deckscheibe 116 derart zueinander angeordnet werden, dass die Nietwarze 120 des Eingangsflanschteils 114 in das Loch 122 der Deckscheibe 116 angeordnet wird. Dies kann beispielsweise erfolgen, indem die Deckscheibe 116 auf die Nietwarze 120 aufgeschoben oder aufgesteckt wird und/oder das Eingangsflanschteil 114 in die Deckscheibe 116 eingelegt wird.
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Zum Zeitpunkt des Zusammenführens des Eingangsflanschteils 114 und der Deckscheibe 116 ist die Nietwarze 120 noch nicht verstemmt. Die Nietwarze 120 hat eine Form, die sich mit geringem Spiel in das zugeordnete Loch 122 anordnen lässt. Vorliegend ist die noch nicht verstemmte Nietwarze 120 weitgehend kreiszylindrisch und hat einen Durchmesser 152, der geringfügig kleiner ist als ein Innendurchmesser 154 des zugeordneten Loches 122.
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4 zeigt das Eingangsflanschteil 114 und die Deckscheibe 116 nach einem Zusammenführen des Eingangsflanschteils 114 an der Deckscheibe 116 und vor dem Verstemmen der Nietwarze 120. Die Nietwarze 120 ist mit geringfügigem Spiel in dem jeweils zugeordneten Loch 122 angeordnet. Eine Höhe 156 der Nietwarze 120 ist vorliegend sowohl in einem nicht verstemmten Zustand als auch in einem verstemmten Zustand der Nietwarze 16 geringer als eine Höhe 158 des zugeordneten Loches 122. Die Höhen 156, 158 sind in axialer Richtung gemessen. Die Höhe 156 der noch nicht verstemmten Nietwarze 120 kann in einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels jedoch auch annähernd gleich der Höhe 158 des Loches 122 sein. Die Nietwarze 120 ist vollständig innerhalb des zugeordneten Loches 122 angeordnet, das heißt, die Nietwarze 120 ragt in axialer Richtung nicht aus dem zugeordneten Loch 122 heraus.
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Zum Verstemmen der Nietwarze 120 wird der Stempel 150, vorzugsweise in axialer Richtung, in Richtung der Nietwarze 120 bewegt. Das Eingangsflanschteil 114 und die Deckscheibe 116 sind derart in einer Vorrichtung gehalten, dass der Stempel 150 mit hoher Kraft gegen die Stirnfläche der Nietwarze 120 gedrückt werden kann. Dadurch findet eine plastische Deformation, vorliegend ein Verstemmen, der Nietwarze 120 durch den Stempel statt. Durch die plastische Deformation weitet sich die Nietwarze 120 radial auf.
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5 zeigt das Eingangsflanschteil 114 und die Deckscheibe 116 nach dem Verstemmen der Nietwarze 120. Aufgrund der plastischen Deformation weist die Nietwarze 120 nach dem Verstemmen eine von der kreiszylindrischen Form abweichende Form auf. Insbesondere im Bereich der Stirnfläche der Nietwarze 120 ist die Nietwarze 120 derart radial aufgeweitet, dass ein umlaufender Randbereich 124 der Nietwarze 120 reibkraftschlüssig an der Innenfläche 126 des zugeordneten Loches 122 anliegt.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Drehschwingungsdämpfer
- 102
- Eingangsteil
- 104
- Ausgangsteil
- 106
- Drehachse
- 108
- Bogenfeder
- 110
- Gleitschale
- 112
- Aufnahmeraum
- 114
- Eingangsflanschteil
- 116
- Deckscheibe
- 118
- Eingangsdeckelteil
- 120
- Nietwarze
- 122
- Loch
- 124
- Randbereich
- 126
- Innenfläche
- 128
- Anlasserzahnkranz
- 130
- Ausgangsflanschteil
- 132
- Zwischenring
- 134
- Ausgangsnabe
- 136
- Fliehkraftpendeleinrichtung
- 138
- Öffnung
- 140
- Verzahnung
- 142
- Kunststoffbuchse
- 144
- Reibring
- 146
- Reibring
- 148
- Tellerfeder
- 150
- Werkzeugstempel
- 152
- Durchmesser
- 154
- Innendurchmesser
- 156
- Höhe
- 158
- Höhe
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016213208 A1 [0002]