DE102020000448A1

DE102020000448A1 - Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges

Info

Publication number: DE102020000448A1
Application number: DE102020000448.2A
Authority: DE
Inventors: Klaus Hermann
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2020-01-24
Filing date: 2020-01-24
Publication date: 2020-10-01

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges (1), wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass- ein aktivierter Fahrtrichtungsanzeiger, eine mittels des Fahrtrichtungsanzeigers angegebene Fahrtrichtung und eine momentane Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges (1) erfasst werden, wobei- wenn aufgrund einer Lenkradbetätigung der Fahrtrichtungsanzeiger deaktiviert wird, anhand erfasster Signale einer Umgebungssensorik ermittelt wird, ob ein weiteres Fahrzeug (2) an dem Fahrzeug (1) vorbeifährt und beabsichtigt, vor dem Fahrzeug (1) einzuscheren und- im Fall eines neben oder vor dem Fahrzeug (1) erfassten weiteren Fahrzeuges (2) ein akustischer und/oder optischer Warnhinweis in dem Fahrzeug (1) ausgegeben wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges.
Aus der WO 2011/003658 ist eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Einschervorganges bei Fahrzeugen in eine Lücke, insbesondere beim Einordnen zwischen zwei Fahrzeugen, bekannt. Dabei sind Mittel zur Positionsbestimmung des Fahrzeuges mit Bezug auf die das Fahrzeug umgebende Infrastruktur vorgesehen. Zudem ist eine Kontrolleinheit vorgesehen, um von mindestens einem Fremdfahrzeug und/oder einem Sender aus der das Fahrzeug umgebenden Infrastruktur Daten zu empfangen. Die Kontrolleinheit ist dazu ausgelegt, auf der Grundlage der empfangenen Dateninformationen über eine Lücke für einen Einschervorgang zu berechnen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, welches die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges sieht erfindungsgemäß vor, dass ein aktivierter Fahrtrichtungsanzeiger, eine mittels des Fahrtrichtungsanzeigers angegebene Fahrtrichtung und eine momentane Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges erfasst werden. Wenn aufgrund einer Lenkradbetätigung der Fahrtrichtungsanzeiger deaktiviert wird, wird anhand erfasster Signale einer Umgebungssensorik ermittelt, ob ein weiteres Fahrzeug an dem Fahrzeug vorbeifährt und beabsichtigt, vor dem Fahrzeug einzuscheren und im Fall eines neben dem Fahrzeug oder vor dem Fahrzeug erfassten weiteren Fahrzeuges wird ein akustischer und/oder optischer Warnhinweis in dem Fahrzeug ausgegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt die:

1 schematisch einen Kreuzungsbereich mit einem Fahrzeug und zwei weiteren Fahrzeugen.

Die einzige Figur zeigt einen Kreuzungsbereich K, ein Fahrzeug 1 und ein mit gestrichelter Linie dargestelltes weiteres Fahrzeug 2.
Das Fahrzeug 1 beabsichtigt nach links abzubiegen, so dass ein Fahrzeugnutzer des Fahrzeuges 1 einen Fahrtrichtungsanzeiger betätigt und dadurch außen am Fahrzeug 1 ein Fahrtrichtungswunsch angezeigt wird. Zudem verringert das Fahrzeug 1 seine momentane Fahrgeschwindigkeit, um den Abbiegevorgang nach links vorzunehmen.
Der Fahrzeugnutzer des Fahrzeuges 1 entscheidet sich kurzfristig, beispielsweise aufgrund eines Irrtumes oder wegen zu viel Gegenverkehr, geradeaus zu fahren. Der Fahrzeugnutzer betätigt dazu ein Lenkrad, um die Geradeausfahrt vorzunehmen, wodurch der Fahrtrichtungsanzeiger deaktiviert wird. Das Fahrzeug 1 beschleunigt, wobei durch die plötzliche Aufnahme der Geradeausfahrt und das Beschleunigen, die Gefahr besteht, dass der Fahrzeugnutzer ein nachfolgendes, an dem Fahrzeug 1 rechts vorbeifahrendes weiteres Fahrzeug 2, das beabsichtigt, vor dem Fahrzeug 1 wieder einzuscheren, übersieht.
Um den Fahrzeugnutzer des Fahrzeuges 1 auf das weitere Fahrzeug 2 hinzuweisen und somit eine Kollisionsgefahr zwischen dem Fahrzeug 1 und dem weiteren Fahrzeug 2 wesentlich zu verringern, ist ein im Folgenden beschriebenes Verfahren vorgesehen.
Mittels einer nicht näher gezeigten Steuereinheit wird die Betätigung des Fahrtrichtungsanzeigers des Fahrzeuges 1 durch den Fahrzeugnutzer erkannt, wobei zudem eine mittels des Fahrtrichtungsanzeigers angegebene Fahrtrichtung sowie die momentane Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges 1 erfasst werden.
Führt der Fahrzeugnutzer aufgrund der Änderung der Fahrtrichtung eine Lenkbewegung durch, wird der Fahrtrichtungsanzeiger, wie bekannt, deaktiviert, werden
Erfassungseinheiten 3 einer Umgebungssensorik des Fahrzeuges 1 automatisch aktiviert, wobei anhand erfasster Signale ermittelt wird, ob ein weiteres Fahrzeug 2 rechts an dem Fahrzeug 1 vorbeifährt und beabsichtigt, vor dem Fahrzeug 1, welches ursprünglich links abbiegen wollte, einzuscheren. Bei den Erfassungseinheiten 3 der Umgebungssensorik kann es sich um radarbasierte, lidarbasierte, ultraschallbasierte und/oder infrarotbasierte Sensoren handeln, wobei zudem zumindest eine Erfassungseinheit 3 als Kamera ausgebildet sein kann.
Wird anhand der erfassten Signale ein solches weiteres Fahrzeug 2 erfasst, wird in dem Fahrzeug 1 ein akustischer und/oder optischer Warnhinweis ausgegeben, so dass der Fahrzeugnutzer auf das weitere Fahrzeug 2 aufmerksam gemacht wird.
Der akustische Warnhinweis wird insbesondere als Sprachmeldung ausgegeben, wobei die Sprachmeldung, wie folgt ausgegeben werden kann: „Achtung, Fahrzeug von hinten oder Fahrzeug 1 von rechts!“
Wird der Warnhinweis optisch ausgegeben, so kann die Sprachmeldung in Textform in einem Anzeigebereich einer Instrumententafel, einer Head-up-Anzeigeeinheit und/oder einer Zentral-Anzeigeeinheit des Fahrzeuges 1 ausgegeben werden.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeug
2: weiteres Fahrzeug
3: Erfassungseinheit
K: Kreuzungsbereich

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

WO 2011/003658 [0002]

Claims

Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges (1), dadurch gekennzeichnet, dass - ein aktivierter Fahrtrichtungsanzeiger, eine mittels des Fahrtrichtungsanzeigers angegebene Fahrtrichtung und eine momentane Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges (1) erfasst werden, wobei - wenn aufgrund einer Lenkradbetätigung der Fahrtrichtungsanzeiger deaktiviert wird, anhand erfasster Signale einer Umgebungssensorik ermittelt wird, ob ein weiteres Fahrzeug (2) an dem Fahrzeug (1) vorbeifährt und beabsichtigt, vor dem Fahrzeug (1) einzuscheren und - im Fall eines neben oder vor dem Fahrzeug (1) erfassten weiteren Fahrzeuges (2) ein akustischer und/oder optischer Warnhinweis in dem Fahrzeug (1) ausgegeben wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Warnhinweis in einem Anzeigebereich einer Instrumententafel, einer Head-up-Anzeigeeinheit und/oder einer Zentral-Anzeigeeinheit des Fahrzeuges (1) ausgegeben wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als akustischer Warnhinweis eine Sprachmeldung in dem Fahrzeug (1) ausgegeben wird.