-
Die Erfindung betrifft ein Deckelelement zum Verschließen eines Gefäßes, das zum Erwärmen und zum Aufbewahren von Lebensmitteln eingesetzt wird. Erfindungsgemäße Deckelelemente können für Gefäße mit unterschiedlichen Geometrien und dabei auch unterschiedlichen Geometrien sowie Dimensionierungen ihrer Gefäßöffnungen, über die Lebensmittel in das Gefäß eingeführt und wieder herausgenommen werden können, eingesetzt werden. So können die Gefäße nicht- aber auch rotationssymetrische Öffnungen aufweisen. Die Gefäßöffnungen können, müssen aber nicht spiegelsymmetrisch zu einer Mittenachse ausgebildet sein.
-
Zur Erwärmung (z.B. auf dem Herd oder in einem Ofen) und zum Aufbewahren (z.B. im Kühlschrank) von Lebensmitteln werden Deckelelemente verwendet, die auf eine Gefäßöffnung eines zur Aufbewahrung von Lebensmitteln und/oder zum Garen oder Backen eingesetzten Gefäßes auf oder in die Gefäßöffnung eingesetzt werden können. Meist sind diese nur für eine der beiden Anwendungsfälle geeignet. Ein Deckelelement zur Erwärmung von Lebensmitteln wird aus mehreren Gründen benötigt. Zum einen kann es als Spritzschutz und zum anderen als Schutz, damit die Lebensmittel bei der Erwärmung im Ofen nicht austrocknen, genutzt werden. Ein solches Deckelelement benötigt unbedingt Luftauslässe, damit die, sich durch die Erwärmung ausdehnende Luft aus dem Gefäß entweichen kann. Gibt es keine Möglichkeit zum Entweichen, baut sich ein Druck auf, welcher aus sicherheitsrelevanten Gründen nicht zulässig ist.
-
Im Gegensatz dazu, muss ein Deckelelement, das zur Aufbewahrung von Lebensmitteln eingesetzt wird, luftdicht schließen um das Aus-/Einströmen von unangenehmen Gerüchen zu verhindern. Es dient auch dazu, dass das jeweilige im Gefäß enthaltene Lebensmittel während der Aufbewahrungsphase seinen Geschmack nicht verliert oder verändert.
-
Stand der Technik sind Deckel, die sich nur für einen Anwendungsfall eignen, oder solche, die sich durch komplizierte und mit Mehrkosten verbundene Mechanismen öffnen und verschließen lassen. Der Nutzer benötigt somit zwei verschiedene Deckel oder er setzt einen aufwendigen Deckel ein, der sich durch verschließbare Öffnungen für beide Einsatzfälle einsetzen lässt. Die Mechanismen oder Löcher, die als Luftdurchlässe dienen, sind oftmals schwierig zu reinigen und können sich mit Schmutz zusetzen. Es kommen auch einfache Deckel zur Verwendung, wenn das Gefäß auf dem der Deckel sitzt, geometrisch so geformt ist, dass es die Luftauslässe beinhaltet. Allerdings müssen diese dann vom Deckel für die Aufbewahrung von Lebensmitteln wieder verschlossen werden, was natürlich nachteilig ist.
-
Es ist bei manchen Ausführungsformen auch erforderlich einen Deckel in einer bestimmten Winkelstellung auf eine Öffnung eines Gefäßes aufzusetzen, um ein Entweichen von Luft bei einer Erwärmung zu ermöglichen. Dies ist besonders bei rotationssymmetrischen Öffnungen von Gefäßen häufig schwierig zu realisieren, zumal ein Nutzer häufig stark beansprucht ist und während der Erwärmung ein Deckel, beispielsweise in Phasen in denen Lebensmittel gerührt werden müssen, vom Gefäß abgenommen und wieder aufgesetzt werden muss.
-
Es ist daher Aufgabe der Erfindung ein Deckelelement zur Verfügung zu stellen, das einfach und kostengünstig ausgebildet sowie einfach handhabbar ist sowie sicher, einfach und rückstandsfrei gereinigt werden kann und geeignet ist ein Gefäß beim Erwärmen und bei einer gekühlten Lagerung von Lebensmitteln in jeweils geeigneter Form sicher zu verschließen.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Deckelelement, das die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist, gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung können mit in untergeordneten Ansprüchen bezeichneten Merkmalen realisiert werden.
-
Das erfindungsgemäße Deckelelement ist auf einen vollständig ebenen planaren Rand an der Gefäßöffnung aufsetzbar. An zwei gegenüberliegenden Oberflächen weist ein Deckelgrundelement jeweils ein Dichtelement auf, das mit einem Kunststoff gebildet ist, der eine zum Erwärmen von Lebensmitteln ausreichende Temperaturbeständigkeit aufweist.
-
Die Dichtelemente sind bevorzugt stoff- und/oder formschlüssig am Rand des Deckelgrundelements mit dem Deckelgrundelement verbunden und im Bereich des vollständig ebenen planaren Randes an der Gefäßöffnung angeordnet. Der vollständig ebene planare Rand kann dabei radial nach außen an der Gefäßöffnung den Gefäßrand überragend ausgebildet sein.
-
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Dichtelemente sind dabei vorzugsweise mit dem Deckelgrundelement einstückig ausgeführt, wobei das Material vorzugsweise aus einem Elastomer, insbesondere Silikon, besteht.
-
Dabei ist das Dichtelement, das zum Aufbewahren von Lebensmitteln auf den vollständig ebenen planaren Rand aufsetzbar ist, vollständig umlaufend, ohne eine Unterbrechung am Deckelelement ausgebildet, so dass es in aufgesetzter Position vollständig umlaufend auf dem vollständig ebenen planaren Rand aufliegt und dadurch einen luftdichten Verschluss erreicht werden kann.
-
Nach einer Drehung des Deckelelements um 180 ° ist das Dichtelement, das zum Erwärmen von Lebensmitteln im Gefäß ausgebildet ist, auf den vollständig ebenen planaren Rand aufsetzbar. Bis auf mindestens einen Bereich, der eine kanalförmige Entlüftung zwischen dem Gefäßinneren und der Umgebung bildet, liegt dieses Dichtelement in aufgesetzter Position vollständig umlaufend auf dem vollständig ebenen planaren Rand auf. Ein Bereich, der eine kanalförmige Entlüftung bildet, kann beispielsweise als eine nutenförmige Vertiefung, die senkrecht durch dieses Dichtelement von innen nach außen geführt ist, ausgebildet sein.
-
Die Dichtelemente sind vorzugsweise aus einem elastischen Kunststoff gebildet sein. Dazu eignet sich insbesondere Silikon.
-
Dichtelemente können im Spritzgussverfahren allein stoffschlüssig mit einem Deckelgrundelement verbunden werden. Ebenso können die Dichtelemente mit dem Deckelgrundelement auch durch Fügeverfahren, insbesondere Schweißen oder Kleben, verbunden werden.
-
Die Dichtelemente können jeweils auch durch eine Nut, die im Deckelgrundelement ausgebildet, eingeführt und formschlüssig verbunden werden.
-
Es ist aber auch eine Kombination von Stoff- und Formschluss möglich, wobei dabei die Verbindung bevorzugt mittels Kunststoffspritzgießen hergestellt werden kann. Dabei können die Dichtelemente die radial äußere Stirnfläche vollständig umgreifen und u-förmig einfassen. Dabei können die zwei Dichtelemente als einstückig ausgebildet sein.
-
Vorteilhaft kann man ein Deckelgrundelement einsetzen, das zumindest bereichsweise aus einem optisch transparenten Werkstoff gebildet ist, so dass ein Nutzer den Inhalt des so verschlossenen Gefäßes ohne dessen Öffnung erkennen und ggf. überwachen kann. Ein Deckelgrundelement kann vollständig aus optisch transparentem Werkstoff gebildet sein. Dazu sind temperaturbeständige Gläser besonders geeignet.
-
Ein Deckelgrundelement sollte zwei ebene planare Oberflächen aufweisen, an denen jeweils eines der Dichtelemente mit dem Deckelgrundelement stoff- und/oder formschlüssig verbunden ist. Es kann als Scheibe mit zwei parallel zueinander ausgerichteten Oberflächen, an denen die zwei unterschiedlichen Dichtelemente angeordnet sind, eingesetzt werden.
-
Ein Bereich, der eine kanalförmige Entlüftung zwischen dem Gefäßinneren und der Umgebung bildet, sollte eine freie Querschnittsfläche von mindestens 20 mm2, d.h. bei 4 Auslasskanälen mindestens 80 mm2, über seine gesamte Länge vom Gefäßinneren bis zur Umgebung aufweisen, damit gewährleistet ist, dass ein ausreichender Druckausgleich zwischen dem Inneren des Gefäßes und der Umgebung während einer Erwärmung von Lebensmitteln im mit dem Deckelelement verschlossenen Gefäß erreicht werden kann. Bereiche, die eine kanalförmige Entlüftung bilden können eine rechteckige oder quadratische freie Querschnittsfläche aufweisen, durch die ein Gasaustausch erfolgen kann. Ecken dieser Bereiche sollten abgerundet sein, um eine einfache Reinigung zu ermöglichen und ein Ansetzen von Schmutz, insbesondere Lebensmittelresten dort zu vermeiden.
-
Sind an einem Dichtelement, das bei der Erwärmung von Lebensmitteln dichtend wirken kann, mehrere Bereiche, die eine kanalförmige Entlüftung bilden vorhanden, sollte die Summe ihrer freien Querschnittsflächen, um mindestens 5 % größer als der o.g. freie Querschnitt eines solchen Bereichs sein.
-
Mehrere Bereiche, die jeweils eine kanalförmige Entlüftung zwischen dem Gefäßinneren und der Umgebung bilden, sollten in einem Abstand von 5 mm bis 50 mm zueinander angeordnet sein. An mindestens 90 % des Dichtelements, das zum Erwärmen von Lebensmitteln im Gefäß auf den vollständig ebenen planaren Rand aufsetzbar ist, sollte kein Bereich der eine kanalförmige Entlüftung zwischen dem Gefäßinneren und der Umgebung bildet, vorhanden sein.
-
Ein erfindungsgemäßes Deckelelement kann in beliebiger Winkelstellung auf den Rand des Gefäßes aufgesetzt werden. Es ist lediglich eine Drehung um 180 ° parallel zur Ebene des ebenen planaren Randes erforderlich um die Funktionalität von Erwärmen zu Lagern oder umgekehrt zu verändern.
-
Mit der Erfindung ist auf einfache Art und Weise ein luftdichtes Schließen eines Gefäßes, wie auch eine luftdurchlässige Auflage auf einem Gefäß möglich.
-
Außerdem ist auch eine einfache, sichere und rückstandsfreie Reinigung, auch in Bereichen in denen Luftauslässe vorhanden sind, möglich.
-
Die erfindungsgemäße technische Lösung ist kostengünstiger, da die unterschiedlichen Funktionen und insbesondere die Entlüftung bei der Erwärmung in einem Teil ohne aufwendigen zusätzlichen Mechanismus und ohne zusätzliche Teile möglich sind.
-
Es sind eine robustere Ausführung und erhöhte Lebensdauer erreichbar, da kein Mechanismus verwendet wird, der verschleißen kann.
-
Der Einsatz von optisch transparentem Werkstoff für ein Deckelgrundelement, wie insbesondere Glas ermöglicht dem Nutzer freie Sicht auf die im Gefäß enthaltenen Lebensmittel, ohne dass das Deckelelement vom jeweiligen Gefäß abgenommen werden muss.
-
Bereiche für eine kanalförmige Entlüftung können deutlich ausgeprägt sein und daher im Vergleich zu kleinen Aussparungen ganz einfach gereinigt werden, da keine unzugänglichen Stellen geschaffen werden bzw. vorhanden sind.
-
Eine Glasscheibe als Deckelgrundelement kann mit Silikon umspritzt werden. Alternativ ist es möglich, dass eine Verbindung zwischen Glasscheibe und Silikonteil mittels Fügeverfahren, z.B. Schweißen oder Kleben, erfolgt. Das Silikonteil hat auf einer Seite eine rundumlaufende flanschförmige Erhebung aufweisen, die zur Zentrierung und Ausrichtung auf dem Gefäß dient. Diese kann gleichzeitig mit der Fläche eines Dichtelements an der Oberfläche im Bereich der Gefäßöffnung an dessen Rand dicht abschließen, wenn das Deckelelement auf ein Gefäß aufgesetzt und die umlaufende flanschförmige Erhebung eines Dichtelements in die Gefäßöffnung eingeführt wird. Wird das Deckelelement um 180° gedreht auf das Gefäß aufgesetzt, befindet sich eine unterbrochene Bahn auf der anderen Seite. Diese richtet das Deckelelement wie zuvor aus. Zusätzlich gibt es Absätze, auf denen das Deckelelement beim Auflegen auf den Gefäßrand an der Gefäßöffnung aufsitzen kann. Dadurch wird ein definierter Abstand erreicht und sich ausdehnende Luft kann durch die Unterbrechungen, die zwischen mindestens zwei Absätzen im entsprechenden Dichtelement, das bei der Erwärmung genutzt wird, vorhanden sind. Heiße Luft oder Dampf kann bei einer Erwärmung von im jeweiligen Gefäß enthaltenen Lebensmitteln in die Umgebung entweichen. Die Oberseite und Unterseite des erfindungsgemäßen Deckelements unterscheiden sich durch die verschiedenen Funktionen auch optisch und geometrisch voneinander. Dies kann man beispielsweise durch unterschiedliche Einfärbung oder durch unterschiedliche Oberflächenstrukturen der unterschiedlichen Dichtelemente oder durch Einsatz von Anwendungssymbolen erreichen.
-
Der Gefäßrand an der Öffnung ist vollständig eben und benötigt keine Aufstellungen oder Rillen. Die Aufgabenstellung bei beiden Anwendungsfällen kann allein mit dem erfindungsgemäßen Deckelelement gelöst werden. Die mindestens eine zwischen zwei Absätzen ausgebildete Entlüftungsaussparung ist nur auf der Oberfläche des Deckelements, die bei einer Erwärmung in Richtung Gefäß weisend angeordnet worden ist, vorhanden. Das Deckelelement kann somit ohne Mehrkosten hergestellt werden, da es fertig aus dem Werkzeug fällt.
-
Nachfolgend soll die Erfindung beispielhaft näher erläutert werden. Die in den Figuren gezeigten Merkmale können unabhängig von der jeweiligen einzelnen Darstellung miteinander kombiniert werden.
-
Es zeigen:
- 1 in einer geschnittenen Teilansicht ein Gefäß mit einem Beispiel eines Deckelelements, das auf ein Gefäß zur luftdichten Aufbewahrung von Lebensmitteln aufgesetzt ist;
- 2 in einer geschnittenen Teilansicht ein Gefäß mit einem Beispiel eines Deckelelements, das auf ein Gefäß bei der Erwärmung von
-
Lebensmitteln aufgesetzt ist und
-
3 in einer perspektivischen Teilansicht einen Teil eines Dichtelements mit einem Bereich, der eine kanalförmige Entlüftung zwischen dem Gefäßinneren und der Umgebung bildet.
-
Bei dem in 1 gezeigten Beispiel eines Deckelelements 1 sind am radial äußeren Rand zwei Dichtelemente 2 und 3 stoff- und formschlüssig mit Deckelgrundelement 1.1 verbunden sind. Bei diesem Beispiel sind die Dichtelemente 2 und 3 als ein einziges Teil mittels Kunststoffspritzgußtechnik den äußeren Rand des Deckelgrundelements 1.1 umgreifend aus Silikon ausgebildet worden.
-
Dabei ist das Dichtelement 3 so ausgebildet und angeordnet, dass es auf dem vollständig ebenen und planaren Rand 5, der vom Gefäß 4 ausgehend nach außenragend an der Gefäßöffnung aufgesetzt ist, so dass das Gefäßinnere mit dem Deckelelement 1 in dieser Ausrichtung luftdicht gegenüber der Umgebung abschließt.
-
An den Dichtelementen 2 und 3 ist jeweils eine radial umlaufende flanschförmige Erhebung 2.2 und 3.1 ausgebildet, die in die Gefäßöffnung in auf das Gefäß aufgesetzter Position passgenau in die Gefäßöffnung einführbar ist, so dass dadurch ein Verrutschen des Deckelelements 1 vermieden werden kann.
-
Das Deckelgrundelement 1.1 ist aus einem Glas hergestellt, so dass ein Nutzer das Innere des Gefäßes 4 ohne ein Abnehmen des Deckelelements 1 erkennen kann.
-
Wie man 2 entnehmen kann. liegt nach Drehung des Deckelelements 1 um 180 ° das andere Dichtelement 2 auf dem vollständig ebenen planaren Rand 5 des Gefäßes 4 mit einem Teil seiner Oberfläche auf und es wird damit eine Abdichtwirkung erreicht.
-
Am Dichtelement 2 ist mindestens ein Bereich 2.1 in Form einer Nut vorhanden, mit dem eine kanalförmige Entlüftung zwischen dem Gefäßinneren und der Umgebung erreicht werden kann. Dabei ist die flanschförmige Erhebung 2.2 so ausgebildet, dass im Bereich 2.1 ebenfalls eine kanalförmige Entlüftung möglich ist, und dort Luft oder Dampf aus dem Gefäßinneren in die Umgebung entweichen kann, wenn Lebensmittel, die im Gefäß 4 enthalten sind, erwärmt werden.
-
Ein Bereich 2.1 hat über seine gesamte Länge ausgehend vom Gefäßinneren bis zur Umgebung einen rechteckigen oder quadratischen freien Querschnitt von mindestens 24 mm2.
-
Mit 3 ist dies nochmals deutlich gezeigt.