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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hydraulikaggregat mit einem Gehäuse, wenigstens einem Pumpenelement, einer Drucksammelplatte und einem Elektromotor mit wenigstens einem Lagerschild.
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Aus dem Stand der Technik bekannte Hydraulikaggregate haben regelmäßig ein Gehäuse, wenigstens ein Pumpenelement, eine Drucksammelplatte und einen Elektromotor. Als Pumpenelemente finden beispielsweise Radialkolbenpumpen, Zahnradpumpen oder andere aus dem Stand der Technik bekannte Pumpenelemente Verwendung. Das vom Pumpenelement geförderte Hydraulikfluid wird dabei regelmäßig in einem in der Drucksammelplatte angeordneten Druckkanal zusammengeführt bevor es einem in einem Anschlussblock im Gehäuse des Hydraulikaggregats vorgesehenen Druckanschluss zugeführt und zur Einleitung in ein hydraulisches System bereitgestellt wird.
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Als Elektromotor kommt bei derartigen Hydraulikaggregaten üblicherweise ein Unteröl-Elektromotor zum Einsatz, der das wenigstens eine Pumpenelement antreibt. Der Elektromotor weist regelmäßig wenigstens einen Lagerschild, einen Stator und einen auf einer Rotorwelle festgelegten Rotor auf. Klassischerweise dienen bei Elektromotoren zwei Lagerschilde zur Lagerung der Rotorwelle. Es sind im Stand der Technik aber auch Lagerschilde bekannt, die sowohl einen Rotorwellen-Lagersitz als auch einen Stator-Haltekragen aufweisen. Dabei ist der Stator im Stator-Haltekragen festgelegt und die Rotorwelle in einem am Rotorwellen-Lagersitz angeordneten Wälzlager drehbar gelagert.
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Das Gehäuse des Hydraulikaggregats definiert regelmäßig einen nach außen abgedichteten Innenraum, der ein Reservoir für das vom Pumpenelement zu fördernde Hydraulikfluid bildet und in dem auch das wenigstens eine Pumpenelement, die Drucksammelplatte und der Elektromotor angeordnet sind. Üblicherweise ist in Richtung der axialen Ausdehnung der Rotorwelle die Drucksammelplatte zwischen dem wenigstens einen Pumpenelement und dem Elektromotor angeordnet. Insbesondere ist die Drucksammelpatte zwischen dem wenigstens einen Pumpenelement und dem unteren Lagerschild des Elektromotors angeordnet, wobei die Rotorwelle sowohl den unteren Lagerschild als auch die Drucksammelplatte durchgreift, um das wenigstens eine Pumpenelement anzutreiben. Die Anbindung des Elektromotors an das Gehäuse erfolgt regelmäßig nur auf einer Seite, welche üblicherweise die dem wenigstens einen Pumpenelement zugewandte Seite ist.
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Durch die axiale Ausdehnung des Wälzlagers, welches die Rotorwelle im unteren Lagerschild lagert, gibt es im Bereich des unteren Lagerschilds radial außerhalb des Wälzlagers regelmäßig Bauraum, der ungenutzt bleibt.
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Ein Beispiel für eine Nutzung dieses Bauraums beziehungsweise eine Reduzierung von ungenutztem Bauraum ist in der
EP 2 241 753 A1 offenbart. Hier werden Lagerschild und Drucksammelplatte kombiniert und als ein Bauteil ausgeführt, so dass beispielsweise ein Drucksammelringkanal für mehrere Radialkolbenelemente in der Lagerschild-Drucksammelplatte-Kombination, hier Tragplatte genannt, radial außerhalb des Wälzlagers angeordnet ist. Eine derartige Kombinationslösung aus Drucksammelplatte und Lagerschild kann jedoch beispielsweise aus fertigungstechnischen oder funktionalen Gründen nicht immer umsetzbar oder sinnvoll sein.
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Regelmäßig ist es bei Hydraulikaggregaten im Allgemeinen auch wünschenswert, das rücklaufende Hydraulikfluid an einer Stelle in das vom Gehäuse gebildete Reservoir zurückzuführen, die einerseits vom Ansaugpunkt des wenigstens einen Pumpenelements ausreichend beabstandet ist und andererseits unterhalb eines sich im Reservoir einstellenden Hydraulikfluid-Spiegels liegt. Dadurch wird gewährleistet, dass nicht das gerade durch das hydraulische System erhitzte Hydraulikfluid direkt wieder vom Pumpenelement angesaugt und gefördert wird. Durch die Rückführung unterhalb des Hydraulikfluid-Spiegels wird Schaumbildung im Reservoir vermieden, die auftritt, wenn der Rücklauf oberhalb des Hydraulikfluid-Spiegels liegt und das zurückgeführte Hydraulikfluid von oben auf das im Reservoir befindliche Hydraulikfluid trifft. Ein Beispiel für ein Kanalelement, das eine derartige Rücklaufführung bewerkstelligt ist in der
DE 10 2016 225 923 A1 offenbart.
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Zudem sei auf die
DE 10 2012 212 423 A1 verwiesen, welche eine Fluidpumpe mit einem Unteröl-Elektromotor und einem Lagerschild offenbart, der durchgehende Leitkanäle aufweist, um das von einem saugseitigen Anschluss zu einem druckseitigen Anschluss geförderte Fluid zur Kühlung durch einen Stator des Unteröl-Elektromotors zu leiten. Ein weiterer Elektromotor zum Antrieb einer Pumpe geht aus der
DE 10 2014 011 228 A1 hervor. Die
DE 698 24 953 T2 offenbart einen Unteröl-Elektromotor für eine elektrohydraulische Servolenkungseinheit.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Hydraulikaggregat mit einem Lagerschild aufzuzeigen, der eine effiziente Bauraumnutzung für erweiterte Funktionalitäten des Hydraulikaggregats ermöglicht.
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Die Lösung der Aufgabe gelingt durch ein Hydraulikaggregat nach Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Hydraulikaggregat weist ein Gehäuse, wenigstens ein Pumpenelement zur Förderung von Hydraulikfluid, eine Drucksammelplatte und einen Elektromotor mit wenigstens einem Lagerschild, einem Stator und einem auf einer Rotorwelle festgelegten Rotor auf. Dabei weist der wenigstens eine Lagerschild einen Rotorwellen-Lagersitz und einen Stator-Haltekragen auf, wobei der Stator im Stator-Haltekragen festgelegt und die Rotorwelle in einem am Rotorwellen-Lagersitz angeordneten Wälzlager drehbar gelagert ist. Die Drucksammelplatte weist einen Druckkanal auf und das Gehäuse weist einen Anschlussblock auf. Das vom Pumpenelement geförderte Hydraulikfluid wird im Druckkanal zusammengeführt und einem im Anschlussblock vorgesehenen Druckanschluss zugeführt. Der wenigstens eine Lagerschild weist wenigstens eine sich teilweise zwischen einer äußeren Umfangsfläche und einer inneren Umfangsfläche des Lagerschilds in Richtung des Rotorwellen-Lagersitzes erstreckende, teilweise umlaufende Funktionsausnehmung auf. Die Drucksammelplatte ist separat von dem Lagerschild ausgebildet bzw. stellt ein separates Bauteil dar.
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Die innere Umfangsfläche ist dabei in der Regel durch die radiale Innenwand des Rotorwellen-Lagersitzes gebildet. Die äußere Umfangsfläche ist durch eine radiale Außenwand des wenigstens einen Lagerschildes gebildet, welche sich im Wesentlichen axial auch gleicher Höhe mit dem Rotorwellen-Lagersitzes erstreckt.
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In einer so gestalteten Funktionsausnehmung lassen sich verschiedenste funktionale Elemente der stetig komplexer werdenden Hydraulikaggregate anordnen und somit eine effiziente Bauraumnutzung gewährleisten, die trotz erhöhter Funktionalität nicht zu einer Vergrößerung des Hydraulikaggregats führt.
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Vorteilhafterweise ist die wenigstens eine Funktionsausnehmung im Wesentlichen auf ihrer gesamten Fläche in Richtung der Drucksammelplatte offen. Insbesondere verschließt dabei die axial unterhalb des Lagerschilds angeordnete Drucksammelplatte die offene Funktionsausnehmung im Wesentlichen vollständig in axialer Richtung. So kann die Funktionsausnehmung einfach und kostengünstig gefertigt werden und gleichzeitig die volle Funktionalität der Funktionsausnehmung gewährleistet werden.
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Es ist zweckmäßig, wenn die wenigstens eine Funktionsausnehmung eine Sensoreinheit-Aufnahmeausnehmung oder eine Rücklauf-Umleitungsausnehmung ist. So lässt sich die Geometrie der Funktionsausnehmung spezifisch an die benötigte Funktionalität anpassen.
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Es ist von Vorteil, wenn der wenigstens eine Lagerschild eine weitere Funktionsausnehmung aufweist, wobei die eine Funktionsausnehmung eine Sensoreinheit-Aufnahmeausnehmung und die andere Funktionsausnehmung eine Rücklauf-Umleitungsausnehmung ist. Dadurch können unterschiedliche Funktionalitäten gleichzeitig innerhalb des Lagerschilds realisiert werden, was eine zusätzliche Effizienzsteigerung bezüglich des genutzten Bauraums mit sich bringt.
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Zweckmäßigerweise ist eine Sensoreinheit zumindest teilweise in der Sensoreinheit-Aufnahmeausnehmung angeordnet. Insbesondere ist die Sensoreinheit als Unteröl-Sensoreinheit ausgebildet. So lässt sich die Sensoreinheit bauraumeffizient in der Funktionsausnehmung anordnen und an im Innenraum des Hydraulikaggregats angeordnete Sensorelemente anschließen, die beispielsweise den Füllstand oder die Qualität des im Hydraulikaggregat befindlichen Hydraulikfluids überwachen. Die Sensoreinheit ist zur Auswertung der erfassten Daten an eine in der Regel außerhalb des Gehäuses angeordnete, übergeordnete Steuerung angeschlossen.
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Es ist von Vorteil, wenn auf der Rotorwelle eine Sensorscheibe festgelegt ist und die Sensoreinheit in Verbindung mit der Sensorscheibe die Drehzahl der Rotorwelle erfasst. Die Sensorscheibe ist insbesondere zahnradartig ausgebildet und aus Metall gefertigt. Insbesondere liegen dabei die Sensoreinheit und die Sensorscheibe in axialer Richtung teilweise in Überdeckung. Durch die zahnradartige Ausbildung der Sensorscheibe kann die Sensoreinheit anhand der Lücken in der zahnradartig ausgebildeten Sensorscheibe bei laufendem Betrieb die Drehzahl der Rotorwelle erfassen, da sich die Sensorscheibe integral mit der Rotorwelle dreht. Denkbar ist natürlich auch, dass die Drehzahl über eine magnetisches Verfahren, beispielsweise durch einen Hall-Sensor ermittelt wird.
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Bevorzugt ist in der Rücklauf-Umleitungsausnehmung ein Rücklaufkanal mit einem Rücklaufeinleitungsbereich und einem vom Rücklaufeinleitungsbereich beabstandeten Rücklaufausleitungsbereich angeordnet. Insbesondere mündet der Rücklaufausleitungsbereich in ein vom Gehäuse gebildetes Reservoir für Hydraulikfluid. Dadurch ist eine Rücklaufumleitung in der Funktionsausnehmung realisiert, die das aus dem hydraulischen System zurückgeführte Hydraulikfluid an einer Stelle in das Reservoir zurückführt, die einerseits vom Ansaugpunkt des wenigstens einen Pumpenelements ausreichend beabstandet ist und andererseits unterhalb eines sich im Reservoir einstellenden Hydraulikfluid-Spiegels liegt. Dadurch wird gewährleistet, dass nicht das gerade durch das hydraulische System erhitzte Hydraulikfluid direkt wieder vom Pumpenelement gefördert wird, und Schaumbildung im Reservoir wird vermieden.
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Vorteilhafterweise ist der Rücklaufkanal integral mit dem Lagerschild ausgebildet und bildet die Rücklauf-Umleitungsausnehmung. Dadurch werden weniger Einzelteile benötigt, was die Montage des Hydraulikaggregats erleichtert.
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Es ist von Vorteil, wenn der wenigstens eine Lagerschild separat vom Gehäuse ausgebildet und an einem Montageflansch des Gehäuses befestigt ist. Durch die komplexe Geometrie der wenigstens einen Funktionsausnehmung ist eine separate Fertigung von Gehäuse und Lagerschild sinnvoll, um die Komplexität der Fertigung zu verringern. Auch kann so das Gehäuse beispielsweise als Gussteil bereitgestellt werden, wobei der Lagerschild als Frästeil ausgeführt ist.
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Bevorzugt ist der wenigstens eine Lagerschild am Montageflansch schwingungsdämpfend gelagert. Insbesondere ist zwischen dem Lagerschild und dem Montageflansch wenigstens eine elastische Unterlegscheibe angeordnet. Durch die schwingungsdämpfende Lagerung des Lagerschilds wird eine Übertragung der Schwingungen des Elektromotors auf das Gehäuse des Hydraulikaggregats verringert. So arbeitet das Hydraulikaggregat besonders geräuscharm und die vom Elektromotor erzeugten Schwingungen werden nicht oder nur in geringem Ausmaß in das Gehäuse eingeleitet.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigen schematisch:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Hydraulikaggregats ohne oberen Deckel;
- 2 eine Draufsicht auf das Hydraulikaggregat aus 1;
- 3 eine Schnittansicht auf die erfindungswesentlichen Komponenten entlang der Schnittlinie A - A aus 3;
- 4 eine Schnittansicht auf die erfindungswesentlichen Komponenten entlang der Schnittlinie B - B aus 3;
- 5 eine Ansicht des Lagerschildes aus 4 von unten mit Funktionsausnehmungen;
- 6 die Ansicht aus 6 mit Sensoreinheit, Sensorscheibe und Rotorwelle;
- 7 eine perspektivische Ansicht einer Drucksammelplatte; und
- 8 eine perspektivische Ansicht der Drucksammelplatte aus 8 und des Lagerschilds.
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In 1 ist eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hydraulikaggregats 1 ohne oberen Deckel und ohne oberen Lagerschild gezeigt.
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Das Hydraulikaggregat 1 hat ein Gehäuse 2, wenigstens ein Pumpenelement (nicht dargestellt), eine Drucksammelplatte 3 und einen Elektromotor 4 mit einem unteren Lagerschild 5, vgl. 3. Der Elektromotor 4 weist weiterhin einen Stator 6 und einen auf einer Rotorwelle 7 festgelegten Rotor 8 auf. Um das wenigstens eine (nicht dargestellte) Pumpenelement anzutreiben, ist die Rotorwelle 7 in diesem Ausführungsbeispiel an dem entsprechenden Ende mit einem Exzenter ausgebildet, vgl. 3 und 6. Das Pumpenelement ist in diesem Fall eine Radialkolbenpumpe. Bei einer Ausführung als Zahnradpumpe, beispielsweise, wäre die Rotorwelle 7 ohne Exzenter ausgebildet. Der untere Lagerschild 5 weist einen Rotorwellen-Lagersitz 9 und einen Stator-Haltekragen 10 auf, vgl. 3. Dabei ist der Stator 6 im Stator-Haltekragen 10 festgelegt und die Rotorwelle 7 in einem am Rotorwellen-Lagersitz 9 angeordneten Wälzlager 11 drehbar gelagert.
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Die im Folgenden verwendeten Begriffe „axial“ und „radial“ beziehen sich stets auf die Rotorwelle 7.
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Wie in 1 zu sehen, besteht das Gehäuse 2 aus einem ersten Gehäuseelement G1, einem zweiten Gehäuseelement G2, einem unteren Deckel G3 und einem oberen Deckel (nicht dargestellt). Auch der Einsatz mehrerer axial übereinander angeordneter erster Gehäuseelemente G1 zwischen zweitem Gehäuseelement G2 und oberem Deckel ist denkbar, um beispielsweise das Fassungsvermögen des im Innenraum des Gehäuses 2 gebildeten Reservoirs R für das Hydraulikfluid zu erhöhen. Der nicht dargestellte obere Deckel und der nicht dargestellte obere Lagerschild geben in 1 die Sicht auf den innerhalb des Gehäuses 2 angeordneten Elektromotor 4 mit Stator 6, Rotorwelle 7 und Rotor 8 frei. Der Elektromotor 4 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein Unteröl-Elektromotor. Das Gehäuseelement 1 weist vier Befestigungslöcher G4 und, ebenso wie das zweite Gehäuseelement G2, eine Vielzahl an Kühlrippen G5 auf. Das erste Gehäuseelement G1 ist bevorzugt ein stranggepresstes Bauteil aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Dadurch lässt sich die Länge des Gehäuseelements G1, und damit das Fassungsvermögen des Reservoirs R, variabel anpassen, ohne zusätzliche Gehäuseelemente G1 einsetzen zu müssen. Wie weiterhin in 3 zu erkennen, weist das zweite Gehäuseelement G2 Befestigungsbohrungen G7 zur Befestigung des unteren Deckels G3 sowie des ersten Gehäuseelements G1 und des oberen Deckels auf. Zwischen den Gehäuseelementen G1 und G2 und den Deckeln G3 sind darüber hinaus hier nicht dargestellte Dichtungen, insbesondere Flachdichtungen, angeordnet, die das im Innenraum des Gehäuses 2 gebildete Reservoir R abdichten.
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In 2 ist eine Draufsicht auf das in 1 dargestellte Hydraulikaggregat gezeigt, in der die Schnittlinien A - A und B - B für die in den 3 und 4 dargestellten Querschnitte eingezeichnet sind. Außerdem ist in 2 ein Anschlussblock G6 erkennbar, der zum Anschluss des Hydraulikaggregats 1 an ein hydraulisches System verwendet wird. Der Anschlussblock G6 weist wenigstens einen Rücklaufanschluss und wenigstens einen Druckanschluss auf, die hier beide nicht dargestellt sind.
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Der untere Lagerschild 5 weist eine äußere Umfangsfläche 12 und eine innere Umfangsfläche 13 auf, vgl. 3. Die innere Umfangsfläche 13 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch die radiale Innenwand des Rotorwellen-Lagersitzes 9 gebildet, in dem der Außenring WA des hier als Kugellager ausgeführten Wälzlagers 11 sitzt. Die äußere Umfangsfläche 12 des unteren Lagerschilds 5 erstreckt sich im Wesentlichen axial auf gleicher Höhe wie die innere Umfangsfläche 13. Der Innenring WI des Wälzlagers 11 ist auf der Rotorwelle 7 auf der einen Seite an einem Anschlag und auf der anderen Seite durch einen Sprengring SR1 festgelegt.
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Wie in den 3 bis 6 dargestellt, weist der untere Lagerschild 5 zwei sich teilweise zwischen der äußeren Umfangsfläche 12 und der inneren Umfangsfläche 13 des Lagerschilds 5 in Richtung des Rotorwellen-Lagersitzes 9 erstreckende, teilweise umlaufende Funktionsausnehmungen FA auf. In den 5 und 6 ist deutlich erkennbar, dass „teilweise umlaufend“ hier eine Erstreckung um die Achse der Rotorwelle 7 herum bedeutet, die sich substanziell von bekannten Ausnehmungen wie beispielsweise einer einfachen Bohrung unterscheidet. Der Unterschied wird im Vergleich mit den Befestigungsbohrungen BD und BG deutlich, die später noch im Detail beschrieben werden.
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Die 5 und 6 zeigen eine untere Ansicht des Lagerschilds 5 von der Drucksammelplatte 3 aus. Die Funktionsausnehmungen FA sind in dieser Ausführungsform auf ihrer gesamten Fläche in Richtung der Drucksammelplatte 3 offen. Eine Funktionsausnehmung FA ist in diesem Ausführungsbeispiel als Sensoreinheit-Aufnahmeausnehmung 14, die andere als Rücklauf-Umleitungsausnehmung 15 ausgebildet.
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In der Sensoreinheit-Aufnahmeausnehmung 14 ist eine Sensoreinheit 16 angeordnet. Wie in den 4 und 6 zu sehen, ist die Sensoreinheit 16 in diesem Ausführungsbeispiel fast vollständig in der Sensoreinheit-Aufnahmeausnehmung 14 im Lagerschild 15 angeordnet und wird von der Drucksammelplatte 3 von unten gehalten. Eine Zugangsausnehmung ZA im zweiten Gehäuseelement G2 ermöglicht den Anschluss der Sensoreinheit 16 an eine außerhalb des Gehäuses 2 angeordnete, nicht dargestellte übergeordnete Steuerung zur Auswertung der von der Sensoreinheit 16 erfassten Daten, vgl. 4.
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Wie in den 3, 4 und 6 dargestellt, ist eine Sensorscheibe 17 auf der Rotorwelle 7 mittels eines Sprengrings SR2 festgelegt. Auch andere bekannte konstruktive Lösungen zur Befestigung der Sensorscheibe 17 auf der Rotorwelle 7 sind freilich denkbar. Die Sensorscheibe 17 ist zahnradartig ausgeführt, aus Metall gefertigt und liegt mit der Sensoreinheit 16 in axialer Richtung teilweise in Überdeckung, vgl. 6. Durch den Wechsel von Zahn und Lücke bei der Rotation der Rotorwelle 7 kann die Sensoreinheit 16 so die Drehzahl der Rotorwelle 7 erfassen und an die übergeordnete Steuerung weitergeben.
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In der Rücklauf-Umleitungsausnehmung 15 ist ein Rücklaufkanal 18 mit einem Rücklaufeinleitungsbereich RE und einem von diesem beabstandet angeordneten Rücklaufausleitungsbereich RA angeordnet. Wie in 4 zu erkennen, mündet der Rücklaufausleitungsbereich RA in das vom Gehäuse 2 gebildete Reservoir R für das Hydraulikfluid. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Rücklaufkanal 18 integral mit dem Lagerschild 5 ausgebildet und bildet die Rücklauf-Umleitungsausnehmung 15. Von unten ist der Rücklaufkanal 18 von der Drucksammelplatte 3 im Wesentlichen vollständig verschlossen, vgl. 3, 4 und 8.
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Anstelle eines integral mit dem unteren Lagerschild 5 ausgebildeten Rücklaufkanals 18 wäre auch ein Rücklaufkanal denkbar, der als separates Bauteil ausgeführt ist. In diesem Fall ließe sich die Rücklauf-Umleitungsausnehmung 15 geometrisch variabel gestalten und der Rücklaufkanal in der Rücklauf-Umleitungsausnehmung 15 beliebig anordnen.
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Wie in 3 zu sehen, ist der untere Lagerschild 5 separat vom Gehäuse 2 ausgebildet und an einem Montageflansch 19 befestigt. Für die Befestigung am Gehäuseelement G2 weist der untere Lageschild 5 Befestigungsbohrungen BG auf. Durch entsprechende Schrauben S ist der untere Lagerschild 5, und damit der gesamte Elektromotor 4, am Gehäuse 2 befestigt. Dabei liegt der untere Lagerschild 5 nicht direkt auf dem Montageflansch 19, sondern auf elastischen Unterlegscheiben 20 auf, die eine schwingungsdämpfende Lagerung des unteren Lagerschilds 5 am Montageflansch 19 gewährleisten. Anstatt der elastischen Unterlegscheiben 20 können hier alternativ beispielsweise auch Gummipuffer oder Schwingmetalle für die schwingungsdämpfende Lagerung zum Einsatz kommen.
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Der Montageflansch 19 ist teilweise umlaufend ausgebildet, wie in 4 zu sehen ist, und bildet in Kombination mit der Drucksammelplatte 3 eine teilweise Trennung des Reservoirs R. So ist durch die Anordnung des Rücklaufausleitungsbereichs RA oberhalb des Montageflanschs 19 sichergestellt, dass das aus dem hydraulischen System zurückgeführte, erhitzte Hydraulikfluid von dem unterhalb der Druckplatte 3 angeordneten, nicht dargestellten Pumpenelement beabstandet in das Reservoir R zurückgeleitet wird. Dies führt dazu, dass das Hydraulikfluid innerhalb des Reservoirs R eine zur Abkühlung ausreichende Zeit verbringt, bevor es wieder in das hydraulische System gepumpt wird.
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Unterhalb des Lagerschilds 5 ist die Drucksammelplatte 3 angeordnet, vgl. 3, 4 und 8. Diese weist einen Druckkanal 21 auf, in den über Druckkanaleingänge 22 das vom unterhalb der Drucksammelplatte 3 angeordneten wenigstens einen Pumpenelement geförderte Hydraulikfluid eingeleitet wird. Der Druckkanal 21, der hier mehradrig ausgeführt ist, vgl. 4, leitet das vom Pumpenelement geförderte Hydraulikfluid aus einem Druckkanalausgang 23 über einen nicht dargestellten Verbindungskanal durch das zweite Gehäuseelement G2 zum Druckanschluss im Anschlussblock G6.
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Wie in 7 dargestellt, weist die Drucksammelplatte 3 in dieser Ausführungsform einen Rücklaufverbindungskanal 24 auf, der sich L-förmig von einem Rücklaufverbindungskanaleingang 25 zu einem Rücklaufverbindungskanalausgang 26 erstreckt. In den Rücklaufverbindungskanaleingang 25 mündet ein nicht dargestellter Verbindungskanal, der den Rücklaufanschluss des Anschlussblocks G6 durch das zweite Gehäuseelement G2 hindurch mit der Drucksammelplatte 3 verbindet. Der Rücklaufverbindungskanalausgang 26 mündet in den Rücklaufeinleitungsbereich RE des Rücklaufkanals 18 im axial oberhalb der Drucksammelplatte 3 angeordneten, unteren Lagerschild 5.
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Des Weiteren weist die Drucksammelplatte 3 Befestigungsbohrungen BL zur Befestigung am unteren Lagerschild 5 mittels nicht dargestellter Befestigungsmittel auf. In 7 ist zudem eine scheibenförmige Ausnehmung 27 in der Drucksammelplatte 3 zu sehen, in der im zusammengebauten Zustand die Sensorscheibe 17 zwischen der Drucksammelplatte 3 und dem unteren Lagerschild 5 angeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hydraulikaggregat
- 2
- Gehäuse
- 3
- Drucksammelplatte
- 4
- Elektromotor
- 5
- unterer Lagerschild
- 6
- Stator
- 7
- Rotorwelle
- 8
- Rotor
- 9
- Rotorwellen-Lagersitz
- 10
- Stator-Haltekragen
- 11
- Wälzlager
- 12
- äußere Umfangsfläche
- 13
- innere Umfangsfläche
- 14
- Sensoreinheit-Aufnahmeausnehmung
- 15
- Rücklauf-Umleitungsausnehmung
- 16
- Sensoreinheit
- 17
- Sensorscheibe
- 18
- Rücklaufkanal
- 19
- Montageflansch
- 20
- elastische Unterlegscheibe
- 21
- Druckkanal
- 22
- Druckkanaleingang
- 23
- Druckkanalausgang
- 24
- Rücklaufverbindungskanal
- 25
- Rücklaufverbindungskanaleingang
- 26
- Rücklaufverbindungskanalausgang
- 27
- scheibenförmige Ausnehmung
- BD, BG, BL
- Befestigungsbohrung
- FA
- Funktionsausnehmung
- G1
- erstes Gehäuseelement
- G2
- zweites Gehäuseelement
- G3
- unterer Deckel
- G4
- Befestigungsloch
- G5
- Kühlrippe
- G6
- Anschlussblock
- G7
- Befestigungsbohrung
- R
- Reservoir
- RA
- Rücklaufausleitungsbereich
- RE
- Rücklaufeinleitungsbereich
- S
- Schraube
- SR1, SR2
- Sprengring
- WA
- Außenring des Wälzlagers
- WI
- Innenring des Wälzlagers
- ZA
- Zugangsausnehmung