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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bodenbearbeitungsgerät mit Bodenbearbeitungswerkzeugen, insbesondere Scheibenwerkzeugen, die in mehreren in Arbeitsrichtung aufeinanderfolgenden, quer zur Arbeitsrichtung ausgerichteten Werkzeugreihen angeordnet sind, und einem Fahrwerk mit zumindest einem Hauptrad.
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HINTERGRUND
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Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein Bodenbearbeitungsgerät, das mit einer Zugdeichsel hinter einem Schlepper über den Boden gezogen werden kann, um den Boden zu bearbeiten. Insbesondere kann es sich bei dem Bodenbearbeitungsgerät um eine Scheibenegge handeln, wobei die nachfolgend beschriebene Erfindung auch auf ähnliche Bodenbearbeitungsgeräte, d.h. Bodenbearbeitungsgeräte mit ähnlichem Aufbau und/oder ähnlicher Anordnung von Bodenbearbeitungswerkzeugen, beispielsweise von Sechsscheiben, Hohlscheiben, Cross-Cuttern, Walzen, Räumscharen oder Räumsternen, Planierwerkzeugen oder Cross-Boards, anwendbar ist. Das Bodenbearbeitungsgerät wird dabei von einem höhenverstellbaren Fahrwerk getragen, das auch dazu eingesetzt werden kann, das Bodenbearbeitungsgerät in einer Transportstellung über öffentliche Wege und Straßen zwischen verschiedenen Einsatzorten zu transportieren.
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Allgemein für derartige Bodenbearbeitungswerkzeuge bekannte Mechanismen, beispielweise Traktionsverstärker, bei denen die Kraft- oder Gewichtsverteilung zwischen Schlepper und Bodenbearbeitungsgerät eingestellt oder verändert werden kann, Klappmechanismen, mittels derer eine Breite des Bodenbearbeitungsgeräts auf einen für öffentliche Wege zulässigen Wert reduziert bzw. auf einen für die Bodenbearbeitung effizienten Wert erhöht werden kann sowie Zusatzwerkzeuge wie Planierwerkzeuge, Walzen, insbesondere Tiefenführungswalzen, Striegel und dergleichen, können im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung besonders vorteilhaft sein. Die Erfindung eignet sich also besonders für solche Bodenbearbeitungsgeräte, die entsprechende Mechanismen aufweisen.
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Aus
EP 3 122 168 A1 ist ein Bodenbearbeitungsgerät mit Scheibenwerkzeugen bekannt, bei dem die einzelnen Scheiben an einem Rahmen befestigt und über die durch den Rahmen definierte Rahmenfläche verteilt sind. Nachteilig an diesem Bodenbearbeitungsgerät ist seine ausladende Bauweise, die insbesondere aus dem erst hinter dem Rahmen angeordneten Fahrwerk resultiert. Diese Ausgestaltung führt unter anderem dazu, dass ein Gespann aus Schlepper und Bodenbearbeitungsgerät einen großen Wendekreis hat, was bei der Arbeit, insbesondere dem Wenden auf dem Feld, zu Ineffizienz führt.
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Es gibt andere Lösungen von Bodenbearbeitungsgeräten, bei denen das Fahrwerk vor einer nachgelagerten Tiefenführungswalze angeordnet ist, wodurch die Wendigkeit des Gespanns verbessert wird. Eine derartige Lösung ist in
EP 3 152 990 A1 beschrieben. Ähnliche Ansätze gibt es auch bei Grubbern. Diese Geräte haben aber unter anderem den Nachteil, dass die Anordnung der Grubberzinken oder anderen Bodenbearbeitungswerkzeuge über den Rahmen nicht so gewählt ist, dass eine hochwertige gleichmäßige Bearbeitung des Bodens möglich ist.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Bodenbearbeitungsgerät mit Bodenbearbeitungswerkzeugen bereitzustellen, bei dem die Bodenbearbeitungswerkzeuge so angeordnet sind, dass eine hohe Wendigkeit, saubere Anschlussfahrten und eine gleichmäßige Bodenbearbeitung erzielt werden. Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine optimale Bauraumausnutzung der Rahmenfläche zu erzielen, um das Gerät möglichst kompakt und effizient herstellen zu können.
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Diese Aufgabe wird durch das Bodenbearbeitungsgerät nach Anspruch 1 oder 2 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein Bodenbearbeitungsgerät des obigen technischen Gebiets mit Bodenbearbeitungswerkzeugen, insbesondere Scheibenwerkzeugen, die in mehreren in Arbeitsrichtung aufeinanderfolgenden, quer zur Arbeitsrichtung ausgerichteten Werkzeugreihen angeordnet sind, und einem Fahrwerk mit zumindest einem Hauptrad, das quer zur Arbeitsrichtung um einen seitlichen Radabstand von einer Mittellängsachse beabstandet ist, wobei das Fahrwerk derart bezüglich der Bodenbearbeitungswerkzeuge angeordnet ist, dass bezüglich der Arbeitsrichtung vor sowie links und rechts des Fahrwerks zumindest ein Bodenbearbeitungswerkzeug angeordnet ist, ist erfindungsgemäß so ausgestaltet, dass alle Bodenbearbeitungswerkzeuge, die in der am weitesten in Arbeitsrichtung vor dem Fahrwerk liegenden Werkzeugreihe angeordnet sind, einen seitlichen Werkzeugabstand von der Mittellängsachse haben, der kleiner oder gleich dem seitlichen Radabstand ist.
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Dadurch, dass alle Bodenbearbeitungswerkzeuge, die in der am weitesten in Arbeitsrichtung vor dem Fahrwerk liegenden Werkzeugreihe angeordnet sind, einen seitlichen Werkzeugabstand von der Mittellängsachse haben, der kleiner oder gleich dem seitlichen Radabstand ist, können die Bodenbearbeitungswerkzeuge gegenüber den sich über die gesamte Arbeitsbreite erstreckenden Werkzeugreihen weiter nach vorne versetzt werden, ohne sich nachteilig auf die Wendigkeit des Bodenbearbeitungsgeräts auszuwirken. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, das Fahrwerk in die Werkzeugreihen zu integrieren. Die bei gleichmäßiger und symmetrischer Anordnung in jeder Reihe ansonsten an der Stelle des Fahrwerks, also insbesondere der Stelle des einen Hauptrads oder der mehreren Haupträder sowie zwischen den Haupträdern befindlichen Bodenbearbeitungswerkzeuge können vor der vordersten vollständigen Reihe angeordnet werden und können, soweit sie erfindungsgemäß angeordnet sind, ohne Beeinträchtigung von Wendigkeit, Gleichmäßigkeit oder Seitenzugfreiheit angeordnet werden.
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Mit anderen Worten werden, ausgehend von beispielsweise einer zweireihigen Scheibenegge mit zur Mittellängsachse symmetrisch angeordneten Bodenbearbeitungswerkzeugen in der Mitte mehrere Bodenbearbeitungswerkzeuge nach vorne vor die bisher vorderste Reihe gezogen, um in der Mitte Platz für das Fahrwerk zu schaffen und ohne gleichzeitig die die Wendigkeit des Gespanns oder die Gleichmäßigkeit und Qualität der Bearbeitung zu verschlechtern.
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Im vorliegenden Zusammenhang ist unter einem Hauptrad bzw. mehreren Haupträdern insbesondere das Rad bzw. die Räder zu verstehen das bzw. die im Gegensatz zu einem oder mehreren Stützrädern kontinuierlich während der Benutzung des Bodenbearbeitungsgeräts oder zumindest bei Transport- oder Wendevorgängen eine größere Gewichtskraft aufnimmt.
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Unter dem oben genannten Radabstand ist der Abstand zwischen einem äußeren Rand des Hauptrads und der Mittellängsachse zu verstehen. Die Breite des betreffenden Hauptrads zählt also mit zum Radabstand. Ähnlich gilt für den Werkzeugabstand im vorliegenden Zusammenhang, dass hiermit der Abstand zwischen einem äußeren Rand des betreffenden Werkzeugs und der Mittellängsachse gemeint ist.
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Das Merkmal, wonach alle Bodenbearbeitungswerkzeuge, die in der am weitesten in Arbeitsrichtung vor dem Fahrwerk liegenden Werkzeugreihe angeordnet sind, einen seitlichen Werkzeugabstand von der Mittellängsachse haben, der kleiner oder gleich dem seitlichen Radabstand ist, ist also dann erfüllt, wenn alle der genannten Bodenbearbeitungswerkzeuge in einem Abstandsintervall zwischen der Mittellängsachse und dem der Mittellängsachse abgewandten Rand des Hauptrads oder der (äußersten) Haupträder innerhalb der Rahmenfläche liegen.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird nicht nur sichergestellt, dass Wendigkeit des Geräts, Seitenzugfreiheit bei der Benutzung des Geräts und Gleichmäßigkeit der Bearbeitung erzielt werden. Sie ermöglicht auch eine hohe Stabilität, da sich die vordersten Bodenbearbeitungswerkzeuge in Arbeitsrichtung gesehen im vorderen Bereich eines Dreiecks zwischen den äußersten Aufstandspunkten des Fahrwerks und dem Aufstützpunkt des Bodenbearbeitungsgeräts auf einem Schlepper oder dergleichen, beispielsweise dem Ende einer Deichsel des Bodenbearbeitungsgeräts befinden. Somit kann das Fahrwerk die Bodenbearbeitung stabil führen.
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Bevorzugt weist das Fahrwerk zwei Haupträder auf, die um jeweils denselben seitlichen Radabstand von der Mittellängsachse beabstandet sind. Durch zwei Haupträder kann die Stabilität des Bodenbearbeitungsgeräts um die Längsachse erhöht werden, ohne ein besonders breites Hauptrad erforderlich zu machen.
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Ein weiteres erfindungsgemäßes Bodenbearbeitungswerkzeug weist eine Mittellängsachse, Bodenbearbeitungswerkzeuge, insbesondere Scheibenwerkzeuge, die in mehreren in Arbeitsrichtung aufeinanderfolgenden, quer zur Arbeitsrichtung ausgerichteten Werkzeugreihen angeordnet sind, und ein Fahrwerk mit zumindest zwei quer zur Arbeitsrichtung beabstandeten Haupträdern auf. Das Fahrwerk ist derart bezüglich der Bodenbearbeitungswerkzeuge angeordnet, dass bezüglich der Arbeitsrichtung vor sowie links und rechts des Fahrwerks zumindest ein Bodenbearbeitungswerkzeug angeordnet ist, so dass das Fahrwerk zumindest eine der Werkzeugreihen über eine sich quer zur Arbeitsrichtung erstreckende Fahrwerksbreite unterbricht, wobei sich eine in Arbeitsrichtung am weitesten vor dem Fahrwerk angeordnete Werkzeugreihe quer zur Arbeitsrichtung über nicht mehr als die Fahrwerksbreite erstreckt.
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Im Zusammenhang mit diesem erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsgerät ist zu bemerken, dass die Fahrwerksbreite dadurch definiert ist, über welchen Bereich quer zur Arbeitsrichtung die vom Fahrwerk unterbrochene Werkzeugreihe werkzeugfrei ist, d.h. wie viele Bodenbearbeitungswerkzeuge gegenüber einer konsistenten Weiterführung der Werkzeugreihe im Bereich des Fahrwerks fehlen und wo diese fehlenden Bodenbearbeitungswerkzeuge bei konsistenter Weiterführung der Werkzeugreihe angeordnet wären.
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Mit anderen Worten ist ein Bodenbearbeitungswerkzeugfeld aus der das Fahrwerk seitlich umgebenden Werkzeugreihe entnommen und vor die im Übrigen vorderste Werkzeugreihe platziert. So kann das Fahrwerk gegenüber einer Position wie in
EP 3 122 168 A1 in Arbeitsrichtung nach vorne versetzt werden, was den Radstand, d.h. den Abstand zwischen dem Fahrwerk und einer Zugdeichsel oder der Hinterachse eines Schleppers, verkürzt und die Wendigkeit des Gespanns verbessert, ohne dabei die Qualität der Bodenbearbeitung zu vermindern, weil die dem Fahrwerk weichenden Bodenbearbeitungswerkzeuge vor der ansonsten vordersten Werkzeugreihe angeordnet und damit nicht ausgelassen sind.
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Zum Einebnen des von den Bodenbearbeitungswerkzeugen hinterlassenen Bearbeitungsmusters können Einebnungswerkzeuge hinter den Bodenbearbeitungswerkzeugen in grundsätzlich bekannter Weise eingesetzt werden. Hierfür eignen sich beispielsweise Walzen, Leitbleche und/oder Striegel.
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Zur Definition einer Werkzeugreihe ist ferner anzumerken, dass ein Bodenbearbeitungswerkzeug, dass gegenüber anderen Bodenbearbeitungswerkzeugen einer Werkzeugreihe in Arbeitsrichtung um bis zu einem halben Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Werkzeugreihen versetzt ist, noch als zu dieser Werkzeugreihe gehörig gilt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind auf beiden Seiten außerhalb der Mittellängsachse gleich viele Bodenbearbeitungswerkzeuge angeordnet. Dies bedeutet, dass beispielsweise im Falle einer ungeraden Anzahl von Bodenbearbeitungswerkzeugen pro Reihe auch Bodenbearbeitungswerkzeuge zentral, d.h. auf der Mittellängsachse angeordnet sein können. Auf diese Weise kann gut erreicht werden, dass das Bodenbearbeitungsgerät keinen Seitenzug vollzieht.
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Bevorzugt ist bezüglich der Arbeitsrichtung links und rechts neben der am weitesten in Arbeitsrichtung vor dem Fahrwerk liegenden Werkzeugreihe und in entlang der Arbeitsrichtung derselben Position wie diese Werkzeugreihe jeweils mindestens ein vorderes Stützrad angeordnet, so dass die Bodenbearbeitungswerkzeuge dieser Werkzeugreihe von den vorderen Stützrädern flankiert sind.
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Durch die Stützräder wird die Stabilität des Bodenbearbeitungsgeräts erhöht und die Tiefenführung der Bodenbearbeitungswerkzeuge kann neben dem Fahrwerk, d.h. den Haupträdern, und/oder einer Tiefenführungswalze auch mit Hilfe der Stützräder erfolgen. Wenn ein oder mehrere Stützräder oder eine oder mehrere Tiefenführungswalze(n) hinter dem Hauptrad angeordnet sind, besteht die Möglichkeit, eine negative Stützlast bei der Arbeit auszugleichen. Hierfür wird bevorzugt, dass das Stützrad oder die Stützräder bzw. die Tiefenführungswalze(n) etwa 30 cm hinter dem Hauptrad oder den Haupträdern angeordnet ist oder sind. Dieser Abstand ermöglicht die Verwirklichung dieses Effekts ohne besonders große Kräfte durch das Stützrad oder die Stützräder bzw. Tiefenführungswalze(n) aufbringen zu müssen, wenn der Hebelarm zwischen Stützrad/Tiefenführungswalze und Hauptrad klein ist, und ohne den Vorteil einer kompakten Bauweise aufgeben zu müssen, wenn der Hebelarm zwischen Stützrad/Tiefenführungswalze und Hauptrad groß wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind einige Bodenbearbeitungswerkzeuge an einem mittleren Rahmensegment angeordnet und bilden hiervon zwei oder mehr Bodenbearbeitungswerkzeuge die am weitesten in Arbeitsrichtung vor dem Fahrwerk liegende Werkzeugreihe. Ferner sind bevorzugt jeweils eine Mehrzahl Bodenbearbeitungswerkzeuge an einem linken seitlichen Rahmensegment und einem rechten seitlichen Rahmensegment angeordnet. Die seitlichen Rahmensegmente sind bevorzugt jeweils gegenüber dem mittleren Rahmensegment um eine vorzugsweise parallel zur Arbeitsrichtung verlaufende Klappachse klappbar, um das Bodenbearbeitungsgerät zwischen einer Arbeitsstellung und einer Transportstellung umzustellen, und bevorzugt ist das Fahrwerk am mittleren Rahmensegment angeordnet und sind optional Stützräder an den seitlichen Rahmensegmenten angeordnet. Zugleich wird eine Anpassung der Seitenteile zur Einhaltung der Arbeitstiefe quer zur Hauptarbeitsrichtung bei unebenem Gelände/Bodenoberfläche erreicht.
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Diese bevorzugte Verteilung von Bodenbearbeitungswerkzeugen führt zu einer gleichmäßigen und effizienten Bodenbearbeitung, weil das Bodenbearbeitungsgerät symmetrisch, sehr wendig und kompakt ausgestaltet und trotzdem mit einer großen Arbeitsbreite ausgestattet sein kann.
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Es wird ferner bevorzugt, dass die am weitesten seitlich von der Mittellängsachse entfernt liegenden Bodenbearbeitungswerkzeuge der am weitesten vor dem Fahrwerk liegenden Werkzeugreihe in Arbeitsrichtung fluchtend vor den Haupträdern des Fahrwerks angeordnet sind. Diese Ausgestaltung führt dazu, dass von den Bodenbearbeitungswerkzeugen aufgeworfene Erde vor die Haupträder des Fahrwerks gelangt und von diesen verdichtet wird, was insgesamt eine gleichmäßigere Bodenbearbeitung zur Folge hat, weil die Haupträder ansonsten den ohne zusätzliche Erde ausgebildeten Boden verdichten und somit ohne alternative oder zusätzliche Gegenmaßnahmen zu Spurrillen führen können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Bodenbearbeitungswerkzeuge schräg angeordnet und vorzugsweise Hohlscheiben, durch die jeweils eine Wurfrichtung definiert ist, wobei die Wurfrichtung der Bodenbearbeitungswerkzeuge der hintersten Werkzeugreihe zur Mittellängsachse zeigt, die Wurfrichtung der Bodenbearbeitungswerkzeuge der hintereinander angeordneten Werkzeugreihen abwechselnd von der Mittellängsachse weg und zur Mittellängsachse zeigen.
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Mit anderen Worten kann, insbesondere bei einer zur Mittellängsachse spiegelsymmetrischen Anordnung der Bodenbearbeitungswerkzeuge, ein Richtungswechsel der Wurfrichtung der Bodenbearbeitungswerkzeuge entlang der Arbeitsrichtung von Reihe zu Reihe erfolgen.
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Durch diese Ausgestaltung und Anordnung der Bodenbearbeitungswerkzeuge kann eine möglichst gleichmäßige und gleichzeitig effiziente Bodenbearbeitung durch die Bodenbearbeitungswerkzeuge erreicht werden. Die im Stand der Technik oft problematische Anhäufung von Erde in der Mitte oder an den Rändern der Arbeitsbreite (Dammbildung) lässt sich durch die vorliegende bevorzugte Anordnung der Bodenbearbeitungswerkzeuge umgehen, weil die vorderste Werkzeugreihe und die Werkzeugreihe, in der auch das Fahrwerk positioniert ist, nur über einen Teil der gesamten Arbeitsbreite des Bodenbearbeitungsgeräts verläuft.
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Bevorzugt erfolgt eine Tiefenführung der Bodenbearbeitungswerkzeuge über das Hauptrad oder die Haupträder des Fahrwerks und/oder eine Tiefenführungswalze oder mehrere Tiefenführungswalzen, wobei gegebenenfalls vorhandene Stützräder bei dieser Tiefenführung unterstützen können. Die Tiefenführungswalze ist bzw. die Tiefenführungswalzen sind vorzugsweise in Arbeitsrichtung hinter dem Fahrwerk angeordnet, um eine günstige Hebelposition für das Aufbringen der für die Tiefenführung erforderlichen Kraft auf den Untergrund einzunehmen. Da die Tiefenführungswalze nicht für das Abstützen des Bodenbearbeitungsgeräts erforderlich ist, hat sie hinter dem Fahrwerk keine negativen Auswirkungen auf die Wendigkeit des Bodenbearbeitungsgeräts bzw. Gespanns, das das Bodenbearbeitungsgerät und einen Schlepper umfasst.
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Es ist aber auch möglich, eine Hinter dem Fahrwerk angeordnete Walze mit einer Breite von bis zu der Fahrwerksbreite weiter vorn anzuordnen als Walzen oder Walzenteile außerhalb des Bereichs der Fahrwerksbreite, d.h. mit einem größeren seitlichen Abstand von der Mittellängsachse.
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Als Einebnungswerkzeuge können hinter den Bodenbearbeitungswerkzeugen weiterhin eine oder mehrere Walzen und/oder eine oder mehrere Striegel angeordnet sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist zumindest eines der Zusatzwerkzeuge, welches auf der Mittellängsachse oder zu dieser unmittelbar benachbart liegt, gegenüber den anderen Zusatzwerkzeugen seiner Zusatzwerkzeugreihe in Arbeitsrichtung nach vorne oder hinten, vorzugsweise um das 1/3-fache bis 1/2-fache seiner Längserstreckung entlang der Arbeitsrichtung, versetzt. Das Maß des Versetzens ist bevorzugt gleichzeitig 30% oder mehr, weiter bevorzugt 50% oder mehr eines Durchmessers des Zusatzwerkzeugs, wenn dieses scheibenförmig ist. So kann eine ansonsten bei nah beieinander liegenden Zusatzwerkzeugen bestehende Verstopfungsgefahr durch sich um die Zusatzwerkzeuge wickelndes Material reduziert oder verhindert werden.
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Durch die vorliegende Erfindung wird ein Bodenbearbeitungsgerät mit Bodenbearbeitungswerkzeugen bereitgestellt, bei dem die Bodenbearbeitungswerkzeuge so angeordnet sind, dass eine hohe Wendigkeit, saubere Anschlussfahrten und eine gleichmäßige Bodenbearbeitung erzielt werden. Eine optimale Bauraumausnutzung der Rahmenfläche wird erzielt, um das Gerät möglichst kompakt und effizient herstellen zu können.
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Weitere Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung und der Gesamtheit der Ansprüche.
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Figurenliste
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- 1 zeigt eine Draufsicht eines Bodenbearbeitungsgeräts in einer ersten bevorzugten Ausführungsform.
- 2 zeigt eine Draufsicht des Bodenbearbeitungsgeräts in einer zweiten bevorzugten Ausführungsform.
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WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
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In der nachfolgenden Beschreibung werden gleiche Bezugszeichen für gleiche oder entsprechende Elemente verwendet und eine sich wiederholende Beschreibung weitgehend vermieden.
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1 zeigt eine Draufsicht einer Scheibenegge 10 in einer ersten bevorzugten Ausführungsform. Die Scheibenegge 10 weist einen Rahmen 14 mit einem mittleren Rahmensegment, einem linken seitlichen Rahmensegment und einem rechten seitlichen Rahmensegment auf, an dem eine Vielzahl von Hohlscheiben 28 über eine Rahmenfläche angeordnet ist. Die Richtungen Links und Rechts sind bezogen auf eine Arbeitsrichtung A, in welcher die Scheibenegge 10 bei ihrem Arbeitseinsatz gezogen wird. Hierfür wird die Scheibenegge 10 in bekannter Weise über eine Deichsel an einen Schlepper gekuppelt. Die seitlichen Rahmensegmente und sind mit dem mittleren Rahmensegment über Klappachsen K1 und K2 beweglich miteinander verbunden und können vorzugsweise über Aktoren von einer sich seitlich erstreckenden Arbeitsposition in eine vertikale Transportposition verbracht werden.
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Um die Last der Scheibenegge 10 zu tragen, ist ein Fahrwerk in den Rahmen 14 integriert. Das Fahrwerk umfasst zwei von einer Mittellängsachse 22 gleich weit nach links und rechts beabstandete Haupträder 20.1, 20.2, die einen seitlichen Radabstand dr von der Mittellängsachse 22 aufweisen und über eine Achse das mittlere Rahmensegment tragen. Ergänzend zum Fahrwerk umfasst die Scheibenegge noch ein paar vordere Stützräder 32.1, 32.2. Durch die Scharnierwirkung der Klappachsen K1 und K2 kann eine Anpassung der Arbeitstiefe der jeweiligen Rahmensegmente an quer zur Hauptarbeitsrichtung auftretende Bodenunebenheiten mit Hilfe der Stützräder 32.1, 32.2 sowie mit Hilfe der Aktoren erfolgen.
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Die Hohlscheiben 28 sind in der vorliegenden Ausführungsform in drei Werkzeugreihen 30.1, 30.2, 30.3 angeordnet, die quer zur Arbeitsrichtung A verlaufen und in Arbeitsrichtung A hintereinander angeordnet sind. Hinter der hintersten Werkzeugreihe 30.3, deren seitliche Ausdehnung eine gesamte Arbeitsbreite der Scheibenegge 10 definiert, sind noch Tiefenführungswalzen vorgesehen und können zudem Einebnungswerkzeuge oder andere Zusatzwerkzeuge vorgesehen sein.
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In der hintersten Werkzeugreihe 30.3 sind 16 Hohlscheiben 28 in jeweils gleichem seitlichem Strichabstand d0 voneinander angeordnet, wobei acht Hohlscheiben 28 links der Mittellängsachse 22 und acht Hohlscheiben 28 rechts der Mittellängsachse 22 angeordnet sind.
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In der Mitte der hintersten Werkzeugreihe 30.3 befindet sich das Fahrwerk mit seinen Haupträdern 20.1, 20.2, so dass das Fahrwerk die hinterste Werkzeugreihe 30.3 über eine sich quer zur Arbeitsrichtung A erstreckende Fahrwerksbreite unterbricht. Die Fahrwerksbreite erstreckt sich in der in 1 gezeigten Ausführungsform zu beiden Seiten der Mittellängsachse 22 um einen Werkzeugreihenabstand d1 von der Mittellängsachse 22. Mit anderen Worten fehlen der hintersten Werkzeugreihe 30.3 eine Vielzahl von bei konsistenter Weiterführung der hintersten Werkzeugreihe 30.3 im Bereich der Fahrwerksbreite anzuordnenden Hohlscheiben 28. Diese Hohlscheiben 28 bilden in der in 1 gezeigten Ausführungsform die am weitesten in Arbeitsrichtung A vor dem Fahrwerk liegende Werkzeugreihe 30.1. Aus Konstrukteurs-Sicht sind also die Hohlscheiben 28 aus dem mittleren Bereich der hintersten Werkzeugreihe 30.3, in dem die Haupträder 20.1, 20.2 liegen und der sich über die Fahrwerksbreite zu beiden Seiten der Mittellängsachse 22 um den Werkzeugreihenabstand d1 erstreckt, vor der ansonsten vordersten Werkzeugreihe 30.2, die damit zur mittleren Werkzeugreihe 30.2 wird, positioniert. Somit verbleiben Werkzeugreihen 30.1, 30.2, 30.3, wobei sich die hinterste Werkzeugreihe 30.3 mit ihren beiden seitlichen Scheibenfeldern und die vorderste Werkzeugreihe 30.1 mit ihrem mittleren Scheibenfeld zu einer vollständigen Werkzeugreihe ergänzen.
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Die sich in Arbeitsrichtung A hinter der hintersten Werkzeugreihe 30.3 anschließende Tiefenführungswalze ist wie die Werkzeugreihen 30.1, 30.2, 30.3 an den Segmenten des Rahmens 14 gelagert und lässt sich mit den Hohlscheiben 28 der einzelnen Werkzeugreihen 30.1, 30.2, 30.3 in die vertikale Transportstellung verbringen, indem die seitlichen Rahmensegmente um die Klappachsen K1, K2 hochgeklappt werden.
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Die Hohlscheiben 28 der Werkzeugreihen 30.1, 30.2, 30.3 definieren jeweils eine Wurfrichtung. Die Hohlscheiben 28 der hintersten Werkzeugreihe 30.3 sind so ausgerichtet und angeordnet, dass ihre Wurfrichtung nach innen zur Mittellängsachse 22 zeigt.
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Vor der hintersten Werkzeugreihe 30.3 ist die im Wesentlichen über die gesamte Arbeitsbreite verlaufende, durchgehende mittlere Werkzeugreihe 30.2 angeordnet. Die Hohlscheiben 28 der mittleren Werkzeugreihe 30.2 haben eine Wurfrichtung, die nach außen von der Mittellängsachse 22 weg zeigt.
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Wiederum vor der mittleren Werkzeugreihe 30.2 ist die vorderste Werkzeugreihe 30.1 angeordnet, wobei die Wurfrichtung der Hohlscheiben 28 der vordersten Werkzeugreihe 30.1 wie die der Hohlscheiben 28 der hintersten Werkzeugreihe 30.3 nach innen zur Mittellängsachse 22 zeigt. Es gilt für die Hohlscheiben 28 der vordersten Werkzeugreihe 30.1, dass ein seitlicher Scheibenabstand ds aller Hohlscheiben 28 zur Mittellängsachse 22 kleiner oder gleich dem Radabstand dr ist. Alternativ und zusätzlich ist es möglich, die seitliche Ausdehnung der vordersten Werkzeugreihe 30.1 so zu wählen, dass der seitliche Scheibenabstand ds aller Hohlscheiben 28 zur Mittellängsachse 22 kleiner als der Werkzeugreihenabstand d1 ist, der dem Abstand der am nächsten zur Mittellängsachse 22 gelegenen Hohlscheiben 28 der hintersten Werkzeugreihe 30.3 entspricht. Die vorderste Werkzeugreihe 30.1 ist also eine Teilwerkzeugreihe, die sich in der vorliegenden Ausführungsform über weniger als die Hälfte der vollen Arbeitsbreite der Scheibenegge 10 erstreckt.
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Diese bevorzugte Ausführungsform ermöglicht es, eine Vielzahl von Hohlscheiben 28 einer Scheibenegge 10 in einem kompakten Rahmen 14 mit integriertem Fahrwerk und damit hoher Wendigkeit sehr gleichmäßig anzuordnen, so dass ein sehr homogenes Bearbeitungsbild entsteht und damit eine hochwertige Bodenbearbeitung möglich ist. Durch die Auswahl und Verteilung der Wurfrichtungen der Hohlscheiben 28 über die Werkzeugreihen 30.1...30.3 ist eine Bearbeitung des Bodens möglich, die symmetrisch und gleichmäßig erfolgt.
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2 zeigt eine Draufsicht eines Bodenbearbeitungsgeräts in einer zweiten bevorzugten Ausführungsform. Ein Großteil der in 2 gezeigten Elemente ist gleich denen der in 1 gezeigten ersten bevorzugten Ausführungsform. Diese erste bevorzugte Ausführungsform aus 1 ist gemäß der zweiten bevorzugten Ausführungsform aus 2 dadurch verändert, dass das Fahrwerk mit den Haupträdern 20.1, 20.2 in der Mitte der mittleren Werkzeugreihe 30.2 angeordnet ist, so dass das Fahrwerk die mittlere Werkzeugreihe 30.2 über die sich quer zur Arbeitsrichtung A erstreckende Fahrwerksbreite unterbricht.
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In Arbeitsrichtung A hinter der unterbrochenen mittleren Werkzeugreihe 30.2 ist die hinterste Werkzeugreihe 30.3 als durchgehende Werkzeugreihe 30.3 ausgebildet. Im Übrigen sind die Merkmale der ersten Ausführungsform aus 1 analog auch in der Ausführungsform aus 2 verwirklicht.
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Auch diese bevorzugte Ausführungsform ermöglicht es, eine Vielzahl von Hohlscheiben 28 einer Scheibenegge 10 in einem kompakten Rahmen 14 mit integriertem Fahrwerk und damit hoher Wendigkeit sehr gleichmäßig anzuordnen, so dass ein sehr homogenes Bearbeitungsbild entsteht und damit eine hochwertige Bodenbearbeitung möglich ist. Durch die Auswahl und Verteilung der Wurfrichtungen der Hohlscheiben 28 über die Werkzeugreihen 30.1...30.3 ist eine Bearbeitung des Bodens möglich, die symmetrisch und gleichmäßig erfolgt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bodenbearbeitungsgerät, Scheibenegge
- 14
- Rahmen
- 20.1, 20.2
- Hauptrad
- 22
- Mittellängsachse
- 28
- Bodenbearbeitungswerkzeuge
- 30.1...30.3
- Werkzeugreihen
- 32.1, 32.2
- vorderes Stützrad
- A
- Arbeitsrichtung
- dr
- Radabstand
- ds
- Scheibenabstand
- d0
- Strichabstand
- d1
- Werkzeugreihenabstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3122168 A1 [0004, 0018]
- EP 3152990 A1 [0005]