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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System für eine Tür oder ein Fenster, insbesondere zum Einbau in einen Flügel oder einen Rahmen, umfassend: ein Profilbauteil zur Verbindung mit der Tür oder dem Fenster; eine Befestigungsplatte; eine Befestigungsvorrichtung mittels derer die Befestigungsplatte am Profilbauteil befestigt ist; wobei die Befestigungsvorrichtung ein Klemmelement und ein Zugelement aufweist, mittels dessen das Klemmelement gegen die Befestigungsplatte verspannt oder verspannbar ist, sodass das Klemmelement das Profilbauteil in Bezug auf eine Zugachse des Zugelements hintergreift und das Profilbauteil zwischen Befestigungsplatte und Klemmelement klemmt.
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Die Montage eines Funktionselements, z.B. eines Schließelements, insbesondere eines Einsteckschlosses, in einem Profilbauteil, wie etwa einem Aluminiumprofil, an oder in einer Tür oder einem Fenster erfolgt beispielweise durch Verschrauben des Funktionselements, insbesondere über eine Befestigungsplatte desselben, in das Profilbauteil. Alternativ kann eine Nutmutter eingesetzt werden, die sich in einer Nut des Profilbauteils befindet und mittels einer Schraube gegen eine Befestigungsplatte des Funktionselements spannbar ist.
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Die erreichbare Festigkeit der Befestigung einerseits und des Gesamtsystems andererseits ist bei diesen Lösungen allerdings begrenzt. In Einsatz mit Türen oder Fenstern stellen sich hohe Anforderungen an die Festigkeit, insbesondere im Hinblick auf eine möglichst hohe Einbruchsicherheit. Häufig treten weitere Anforderungen hinzu, die die Festigkeit des Profilbauteils als solches einschränken. So kann es etwa gefordert sein, dass das Profilbauteil wenigstens zwei thermisch getrennte Elemente aufweist, beispielweise um eine hohe thermische Isolierungswirkung des Fensters oder der Tür zu erreichen. Eine solche thermische Trennung bildet häufig eine strukturelle Schwächung des Profilbauteils.
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Die
DE 24 21 587 C2 offenbart dazu Befestigungsmittel für Baubeschlagteile für Tür- oder Fensterflügel und -rahmen mit hinterschnittenen Kammern. In die Kammern können Klemmstücke, die die Hinterschneidung untergreifen eingesetzt werden. Die Klemmstücke weisen Gewindebohrungen auf, in die, zum Verbinden der Baubeschlagteile und der Klemmstücke, Spannschrauben eindrehbar sind, wobei ein Teil der Gewindebohrungen gewindefrei ausgebildet ist.
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Die
AT 384 269 B beschreibt eine Scharnierbefestigung für Fenster, Türen und Tore, mit aus Profilen gebildeten Rahmen, die seitlich durch ein hinterschnittenes Profil gebildete Nuten mit einer Längsöffnung zur verschiebbaren Führung von Nutensteinen aufweisen, die im wesentlichen formschlüssig von den Seitenteilen der Profile abgestützt sind und an denen die Scharnierlappen an dem Flügel mit Schrauben befestigt sind, dass an dem Scharnierlappen durch zwei abstehende Längsstege eine Längsnut gebildet ist und an dem Nutenstein eine der Längsnut zugeordnete, in diese im wesentlichen formschlüssig passende Längsrippe ausgebildet ist.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein System der eingangs genannten Art mit besonders hoher Festigkeit und/oder Einbruchsicherheit bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein System nach Anspruch 1 gelöst, und insbesondere dadurch, dass das Klemmelement außerdem das Profilbauteil in Bezug auf eine zur Zugachse senkrechte Querrichtung hintergreift.
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Hierdurch wird eine besonders hohe Festigkeit sowohl der Befestigung als auch des Gesamtsystems erreicht. Das zusätzliche Hintergreifen in Querrichtung bildet eine zusätzliche Sicherungskomponente. Insbesondere gegenüber einem hebelnd wirkenden Angriff ist das Klemmelement besonders gut im Profilbauteil gesichert. Somit ist aber nicht nur die Befestigung der Befestigungsplatte, und insbesondere des Funktionselements, im Profilbauteil verbessert, sondern das Profilbauteil wird auch selbst stabilisiert. Wird über die Befestigungsplatte beispielsweise ein Funktionselement gehalten, kommt dem erfindungsgemäßen Klemmelement also eine zur reinen Befestigung des Funktionselements zusätzliche Funktion zu, nämlich die zusätzliche Stabilisierung des Profilbauteils. Grundsätzlich kann die Befestigungsplatte aber auch schlicht als Abdeckung einer Profilöffnung vorgesehen sein oder Befestigungsplatte und Befestigungsvorrichtung können beispielsweise lediglich zur Stabilisierung des Profilbauteils, insbesondere eines solchen mit thermischer Trennung, vorgesehen sein.
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Ein grundlegender Gedanke der Erfindung ist es, einen vorteilhaften Formschluss auch in Querrichtung vorzusehen. Es wird eine besonders vorteilhafte Krafteinleitung erreicht, sodass das Profilbauteil möglichst im Wesentlichen nur auf Zug und/oder Scherung belastet wird, nicht oder nur gering aber auf Biegung. Damit ergibt sich ein wesentlich verbesserter Widerstand gegen Aufhebeln und insbesondere Ausbrechen eines mit der Befestigungsplatte verbundenen Funktionselements. Gerade bei thermisch getrennten Profilelementen bewirkt das Klemmelement durch das Hintergreifen in Querrichtung eine deutliche Versteifung des Profilbauteils.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Klemmelement wenigstens einen, insbesondere stegförmigen, Vorsprung aufweist, mit dem es das Profilbauteil in Querrichtung hintergreift. Dieser kann sich insbesondere rechtwinklig von einem Grundkörper des Klemmelements erstrecken und/oder greift insbesondere in eine Ausnehmung des Profilbauteils ein.
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Der Vorsprung und/oder der hintergreifende Bereich können beispielsweise in Richtung der Zugachse wenigstens 1 mm, insbesondere wenigstens 1,5 mm, insbesondere wenigstens 2 mm groß sein.
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Bei einer weiteren Ausführungsform hintergreift das Klemmelement das Profilbauteil in Querrichtung an wenigstens zwei, insbesondere in Bezug auf die Zugachse gegenüberliegenden, voneinander beabstandeten Bereichen, insbesondere mit zwei Vorsprüngen. Diese Ausführungsform ermöglicht eine besonders hohe Festigkeit. Insbesondere werden hierbei zwei Abschnitte des Profilbauteils, die beispielsweise ansonsten gegenüber einander nur eine relativ geringe Festigkeit oder Steifigkeit aufweisen, gegeneinander gesichert. Insbesondere wird es somit erschwert, insbesondere verhindert, die zwei Abschnitte beim Versuch des Aufhebelns voneinander zu entfernen.
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Es kann vorgesehen sein, dass in der Querrichtung zwischen der Zugachse und einem seitlichen Ende des Profilbauteils, insbesondere einer Außenfläche einer Außenwand des Profilbauteils, ein erster Abstand definiert ist und in der Querrichtung zwischen der Zugachse und einem hintergreifenden Bereich, insbesondere einem Vorsprung des Klemmelements, ein zweiter Abstand definiert ist, wobei der zweite Abstand wenigstens ein Drittel so groß wie der erste Abstand ist. Hierdurch wird die Festigkeit weiter verbessert, insbesondere indem das Klemmelement hierdurch die beim Einbruchversuch eingeleiteten Kräfte weitgehend als Zugkraft aufnimmt und ein Formschluss des Klemmelements mit dem Profilbauteil nur erschwert aufgehoben werden kann. Der hintergreifende Bereich ist allgemein vorteilhaft möglichst weit außen angeordnet. Die Festigkeit lässt sich noch weiter verbessern, wenn der zweite Abstand wenigstens halb, insbesondere wenigstens zwei Drittel, so groß wie der erste Abstand ist.
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Vorteilhafter Weise kann sich das Klemmelement in der Querrichtung zumindest im Wesentlichen bis zu einer Außenwand des Profilbauteils erstrecken. Auch durch diese Maßnahme lässt sich das System in seiner Festigkeit weiter verbessern.
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Bei einer Ausführungsform ist das Klemmelement im Querschnitt im Wesentlichen C-förmig ausgebildet. Das Klemmelement ist dadurch einerseits besonders einfach ausgeführt. Andererseits bewirkt die C-Form eine besonders gute Kraftleitung im Klemmelement und somit wiederum eine besonders gute Festigkeit.
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Das Klemmelement kann gemäß einem vorteilhaften Beispiel eine rechteckige Grundform, insbesondere in einer zur Zugachse senkrechten Ebene, aufweisen. Es kann insbesondere nicht quadratisch ausgeführt sein bzw. unterschiedliche Seitenlängen aufweisen.
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Gemäß einer Weiterbildung ist das Zugelement als Schraubenelement ausgebildet, wobei ein Gewinde des Schraubenelements mit einem Gewinde des Klemmelements in Eingriff steht, sodass das Klemmelement durch Drehung des Schraubenelements gegen die Befestigungsplatte ziehbar ist. Hierdurch lässt sich die vorgesehene Klemmkraft besonders präzise einstellen. Auch kann hierdurch auf einfache Weise eine, insbesondere lösbare, Befestigungsvorrichtung gebildet werden.
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Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass im Eingriffsbereich der Gewinde eine drehmomenterhöhende und/oder elastische Masse, insbesondere Schraubensicherungsmasse, vorgesehen ist. So kann die Dauer der Festigkeit der Befestigungsvorrichtung erhöht werden.
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Das Klemmelement kann bei einem weiteren Beispiel durch eine Drehung, insbesondere um die Zugachse, in eine Befestigungswinkelstellung bringbar sein, von der aus das Klemmelement durch Ziehen mit dem Zugelement in eine Befestigungsposition bringbar ist. Zur Montage des Funktionselements im Profilbauteil kann beispielsweise das Klemmelement in einer von der Befestigungswinkelstellung verschiedenen Ausgangswinkelstellung durch eine Öffnung des Profilbauteils einbringbar sein. Beim Drehen von der Ausgangswinkelstellung in die Befestigungswinkelstellung wird insbesondere das Hintergreifen in Richtung der Zugachse realisiert.
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Es kann ein Anschlag für das Klemmelement vorgesehen sein, der die Befestigungswinkelstellung definiert. So kann die Befestigungswinkelstellung für den Monteur zuverlässig erkennbar definiert sein und somit eine besonders einfache Montage ermöglicht werden.
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Gemäß einer Weiterbildung weist das Klemmelement an seinem Umfang in Bezug auf die Dreh- und/oder Zugsachse eine Freimachung, Abrundung oder Fase zur Erleichterung einer Drehung auf. Hierdurch wird die Montage deutlich erleichtert.
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Für das Klemmelement kann, beispielsweise zur weiteren Vereinfachung der Montage, ein zweiter Anschlag vorgesehen sein, wobei zwischen den Anschlägen nur eine Befestigungswinkelstellung definiert ist.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Klemmelement in einer Befestigungsposition aus Sicht der Zugachse jenseits des Hintergriffs in Querrichtung in Anlage mit dem Profilbauteil ist, insbesondere die Einleitung einer Klemmkraft, vorzugsweise ausschließlich, jenseits des Hintergriffs in Querrichtung erfolgt. Dies bezieht sich auf einen einzigen hintergreifenden Bereich bzw. einen einzigen Vorsprung, kann aber insbesondere mit der genannten Ausführungsform mit zwei, insbesondere gegenüberliegenden, hintergreifenden Bereichen oder Vorsprüngen verbunden werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Einleitung der Klemmkraft, insbesondere ausschließlich, in einem Bereich eingeleitet wird, der sich in Bezug auf einen Abstand in Querrichtung zwischen der Zugachse und einem seitlichen Ende des Profilbauteils in den äußeren zwei Dritteln, insbesondere der äußeren Hälfte, insbesondere dem äußeren Drittel des Abstandes befindet. Die Einleitung der Klemmkraft erfolgt somit vorteilhaft besonders weit außen. Dies sorgt für eine noch bessere Festigkeit.
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Gemäß einer Ausführungsform mit weiter verbesserter Festigkeit kann das Klemmelement in der Querrichtung zwischen dem hintergreifenden Bereich und der Zugachse einen weiteren Eingriffsbereich mit dem Profilbauteil aufweisen. Insbesondere kann ein weiterer Vorsprung des Klemmelements mit einer weiteren Schulter des Profilbauteils in Eingriff stehen oder umgekehrt.
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Das Profilbauteil kann beispielsweise wenigstens eine Schulter aufweisen, die vom Klemmelement in Querrichtung hintergriffen ist. Beispielsweise kann das Profilbauteil eine Ausnehmung aufweisen, in die ein Vorsprung des Klemmelements eingreift. Die Ausnehmung kann insbesondere von einer Schulter des Profilbauteils begrenzt sein. Klemmelement und Profilbauteil können vorteilhafter Weise nach Art einer Nut/Feder-Verbindung ineinandergreifen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist an der Befestigungsplatte, insbesondere zum Befestigen eines Funktionselementes in oder an dem Profilbauteil, ein Funktionselement befestigt. Die Befestigungsplatte kann somit vorteilhaft die zusätzliche Funktion der Befestigung eines Funktionselements aufweisen. Das Funktionselement kann vorzugsweise in das Profilbauteil durch eine Öffnung desselben eingesteckt angeordnet sein und über die Befestigungsplatte in der Öffnung festgelegt sein. Grundsätzlich kann sich das Zugelement beispielsweise durch dieselbe Öffnung oder eine separate Öffnung erstrecken.
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Das Funktionselement kann beispielsweise als ein Schließ-, Verriegelungs-, Betätigungs- und/oder Freigabeelement ausgebildet sein. Beispielsweise handelt es sich um ein Einsteckschloss zur Montage in einem Flügel einer Tür oder eines Fensters.
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Bei einer Ausführungsform umfasst das Profilbauteil zwei separate Profilelemente, die in Bezug auf die Befestigungsvorrichtung gegenüberliegend angeordnet sind, wobei die Profilelemente thermisch voneinander getrennt sind. Die thermische Trennung kann beispielsweise durch ein Kunststoffelement, z.B. einen eingebördelten Kunststoffstreifen, gebildet sein, welches zwischen den Profilelementen angeordnet ist. Generell sind die Profilelemente vorteilhaft aus Metall, insbesondere Aluminium, ausgebildet. Das Kunststoffelement bildet dabei eine strukturell schwächere Komponente als die Profilelemente. Das Klemmelement wirkt hierbei besonders vorteilhaft als zusätzliche, strukturell feste Verbindung zwischen den Profilelementen, sodass das Profilbauteil in seiner Festigkeit gestärkt ist.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Funktionselement zur Montage an oder in einem Profilbauteil einer Tür oder eines Fensters, umfassend: eine Befestigungsplatte; eine Befestigungsvorrichtung mittels derer das Funktionselement über seine Befestigungsplatte am oder im Profilbauteil befestigbar ist, wobei die Befestigungsvorrichtung ein Klemmelement und ein Zugelement aufweist, mittels dessen das Klemmelement gegen die Befestigungsplatte verspannbar ist, sodass das Klemmelement das Profilbauteil in Bezug auf eine Zugachse des Zugelements hintergreift und das Profilbauteil zwischen Befestigungsplatte und Klemmelement klemmt, wobei das Klemmelement außerdem dazu ausgebildet ist, das Profilbauteil in Bezug auf eine zur Zugachse senkrechte Querrichtung zu hintergreifen.
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Die Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Tür oder ein Fenster umfassend ein System nach einer vorstehend beschriebenen Art.
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Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft anhand der schematischen Zeichnung erläutert.
- 1 zeigt ein erfindungsgemäßes System im Querschnitt.
- 2 zeigt das System der 1 in perspektivischer Darstellung mit einer 1 entsprechenden Schnittebene.
- 3 zeigt eine vereinfachte Darstellung des Querschnitts der 1.
- 4 zeigt eine der 3 entsprechende Darstellung mit angedeuteten Kräften.
- 5 zeigt ein erfindungsgemäßes Funktionselement mit Befestigungsvorrichtung in einer Ausgangswinkelstellung.
- 6 zeigt das Funktionselement der 5 während einer Drehung des Klemmelements zwischen der Ausgangswinkelstellung und einer Befestigungswinkelstellung.
- 7 zeigt das Funktionselement mit dem Klemmelement in der Befestigungswinkelstellung.
- 8 bis 10 zeigen ein erfindungsgemäßes Klemmelement in verschiedenen Ansichten.
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In 1 ist ein als Einsteckschloss ausgebildetes Funktionselement 12 gezeigt, welches in einer Öffnung 14 eines Profilbauteils 16 eingesteckt angeordnet ist. Von dem Einsteckschloss sind ein Riegel 18 sowie eine Betätigungsachse 20 sichtbar. Das Funktionselement 12 weist eine Befestigungsplatte 22 auf, die am Profilbauteil 16 anliegt. Über die Befestigungsplatte 22 ist das Funktionselement 12 in der Öffnung 14 des Profilelements 16 befestigt. Dies ist über eine Befestigungsvorrichtung realisiert, die ein Klemmelement 24 und ein Zugelement 26 aufweist. Es ist außerdem ein Dichtungselement 28 zur Abdichtung der Öffnung 14 sichtbar.
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Entsprechend der perspektivischen Darstellung der 2 kann sich die Öffnung 14 in Längsrichtung des Profilbauteils 16 erstrecken. Ebenfalls in Längsrichtung erstreckt sich das Dichtungselement 28. Die Befestigungsplatte 22 bedeckt die Öffnung 14 ebenfalls in Längsrichtung. Wie es sich in Verbindung mit 1 ergibt, erstrecken sich das Zugelement 26 und das Funktionselement 12 beide durch die gemeinsame Öffnung 14 des Profilbauteils 16 hindurch in das Innere des Profilbauteils 16 hinein. Es können jedoch beispielsweise auch separate Öffnungen für Funktionselement und Zugelement vorgesehen sein.
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Das Zugelement 26 ist im hiesigen Ausführungsbeispiel als Schraubenelement ausgeführt, dessen Gewinde in ein in 2 nicht sichtbares Gewinde des Klemmelements 24 eingreift. Das Zugelement 26 bzw. das Schraubenelement umfasst einen Schraubenkopf 30, der an der Befestigungsplatte 22 anliegt, um das Klemmelement 24 gegen die Befestigungsplatte 22 zu ziehen und das Profilbauteil 16 zwischen Klemmelement 24 und Befestigungsplatte 22 zu klemmen. Konkret ist hier der Schraubenkopf 30 als Senkkopf ausgebildet und schließt vorteilhafter Weise zumindest im Wesentlichen bündig mit der Befestigungsplatte 22 ab.
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In den 3 und 4 ist eine der 1 entsprechende, vereinfachte Darstellung gezeigt, wobei das Funktionselement 12 selbst nicht sichtbar ist. Vielmehr sind lediglich das Profilbauteil 16, die Befestigungsplatte 22, das Klemmelement 24, das Zugelement 26 sowie das Dichtungselement 28 dargestellt.
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Das Klemmelement 24 ist mittels des Zugelements 26 gegen die Befestigungsplatte 22 verspannt. Dabei hintergreift das Klemmelement 24 das Profilbauteil 16 in Bezug auf eine Zugachse 32 des Zugelements 26, wobei das Profilbauteil 16 zwischen der Befestigungsplatte 22 und dem Klemmelement 24 geklemmt ist.
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Das Klemmelement 24 weist zwei Vorsprünge 34 auf, mit denen es das Profilbauteil 16 in Bezug auf eine zur Zugachse 32 senkrechte Querrichtung 36 hintergreift. In dieser Ausführungsform hintergreift ein jeweiliger Vorsprung 34 eine Schulter 38 des Profilbauteils 16. Die Schulter 38 begrenzt jeweils eine Ausnehmung 40, in die der Vorsprung 34 eingreift.
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Beispielsweise anhand von 3 ist die verbesserte Festigkeit des erfindungsgemäßen Systems anschaulich erkennbar. Falls bei einem Einbruchsversuch ein Hebelwerkzeug angesetzt wird und versucht wird, das Profilbauteil 16 aufzubiegen, hält das Klemmelement 24 mit den hintergreifenden Bereichen bzw. Vorsprüngen 34 das Profilbauteil 16 an den Schultern 38 zusammen. Das Klemmelement 24 verleiht dem Profilbauteil 16 somit eine verbesserte Festigkeit und Einbruchsicherheit.
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4 veranschaulicht eine Einleitung der Klemmkraft durch die Befestigungsvorrichtung. Eine durch das Zugelement 26 eingeleitete Zugkraft ist durch Pfeil 42 angedeutet. Das Klemmelement 24 liegt bevorzugt ausschließlich mit seinen Vorsprüngen 34 am Profilbauteil 16 an. In Querrichtung 36 innerhalb der Vorsprünge 34 liegt das Klemmelement 24 hingegen bevorzugt nicht am Profilbauteil 16 an. Die Klemmkraft wird also insbesondere ausschließlich über die Vorsprünge 34 bzw. die hintergreifenden Bereiche des Klemmelements 24 eingeleitet. Dabei verteilt sich die Kraft 42 des Zugelements 26 auf beide Vorsprünge 34, so dass Kräfte resultieren, die durch Pfeile 44 angedeutet sind.
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Die Kräfte 44 greifen an dem Profilbauteil 16 relativ weit außen an. Grundsätzlich sind hier die durch die Vorsprünge 34 und die Schultern 38 gebildeten hintergreifenden Bereiche relativ weit außen angeordnet. Außerdem erstreckt sich das Klemmelement 24 in Querrichtung 36 im Wesentlichen bis hin zu den Außenwänden 45 des Profilbauteils 16. Die beim Versuch, das Profilbauteil 16 aufzubiegen, eingeleiteten Kräfte resultieren weitgehend in einer Zugkraft im Klemmelement 24, da sie vom Profilbauteil 16 über die Schulter 38 und den Vorsprung 34 auf das Klemmelement 24 übertragen werden. Diese Zugkraft kann das Klemmelement 24 jedoch relativ einfach halten. Es ergibt sich folglich die beschriebene, besonders hohe Festigkeit des Systems.
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In den 3 und 4 weist das Klemmelement 24 gemäß einer optionalen Ausführungsform beidseits des Zugelements 26 einen weiteren Vorsprung 43 auf, der in Querrichtung 36 mit einer weiteren Schulter 38 des Profilbauteils 16 in Eingriff steht. Hierdurch wird die Festigkeit noch weiter erhöht.
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Grundsätzlich wäre es auch möglich, eine Anlage und eine Krafteinleitung zwischen Klemmelement 24 und Profilbauteil 16 im Bereich zwischen den Vorsprüngen 34 bzw. den hintergreifenden Bereichen zu realisieren, hier insbesondere zwischen den Vorsprüngen 34 und 43.
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Insbesondere anhand der 3 und 4 ist ferner ersichtlich, dass ein Eingreifen und Hintergreifen in Querrichtung keine unmittelbare Anlage zwischen Klemmelement 24 und Profilbauteil 16 im Normalfall erfordert. Grundsätzlich ist sogar eine Spielpassung vorteilhaft, da hierdurch die Montage erleichtert wird. Durch eine Verformung des Profilbauteils 16 bei einem Einbruchsversuch werden jedoch Klemmelement 24 und Profilbauteil 16 in dem hintergreifenden Bereich, insbesondere zwischen einem jeweiligen Vorsprung 34 und einer jeweiligen Schulter 38, in Anlage gebracht und es wird eine Zugkraft im Klemmelement 24 eingebracht, die im Wesentlichen in Querrichtung verläuft.
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In den 5 bis 7 ist ein Montagevorgang für das lediglich in 1 sichtbare Funktionselement 12 veranschaulicht, wobei die Befestigungsplatte 22, das Klemmelement 24 und das Zugelement 26 freigestellt dargestellt sind.
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In 5 ist das Klemmelement 24 in einer Ausgangswinkelstellung gezeigt. Mit dem Klemmelement 24 in der Ausgangswinkelstellung kann das Funktionselement 12 in die Öffnung 14 eingesteckt werden. Dabei tritt das Klemmelement 24 durch die hier gemeinsame Öffnung 14 hindurch. Nachdem die Befestigungsplatte 22 in Anlage mit dem Profilbauteil 16 gebracht ist, kann über das als Schraubenelement ausgebildete Zugelement 26 das Klemmelement 24 verdreht werden und zwar in den 5 bis 7 entgegen dem Uhrzeigersinn über die in 6 gezeigte Zwischenwinkelstellung in die in 7 gezeigte Befestigungswinkelstellung. Diese entspricht der Winkelstellung des Klemmelements 24 in den 1 bis 4.
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Zwischen dem Klemmelement 24 und dem Profilbauteil 16 ist ein Anschlag vorgesehen, welcher das Klemmelement 24 in der Befestigungswinkelstellung gemäß 7 festlegt. Eine weitere Drehung des Zugelements 26 ausgehend von 7, weiterhin entgegen dem Uhrzeigersinn, resultiert somit nicht in einer weiteren Drehung des Klemmelements. Vielmehr bewirkt das Gewinde des Zugelements 26 in Verbindung mit einem korrespondierenden Gewinde des Klemmelements 24 eine Bewegung des Klemmelements 24 zur Befestigungsplatte 22 hin, also ein Anziehen des Klemmelements 24. Durch diese weitere Drehung des Zugelements 26 wird also das Klemmelement 24 in eine Befestigungsposition und in Richtung der Zugachse 32 in Anlage mit dem Profilbauteil 16 gebracht. Diese Befestigungsposition ist beispielsweise in 4 mit den wirksamen Kräften 42 und 44 veranschaulicht.
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In den 8 bis 10 ist das Klemmelement 24 in verschiedenen Ansichten gezeigt. Unter anderem ist hier ein Gewinde 46 sichtbar, welches mit einem Gewinde 47 des Zugelements 26, siehe zum Beispiel 3, zum Anziehen des Klemmelements 24 zusammenwirkt.
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In 8 ist beispielsweise auch ersichtlich, dass die Vorsprünge 34 in dieser Ausführungsform als Stege ausgebildet sind. Hierdurch lässt sich die Kraftaufnahme durch das Klemmelement 24 bei einer Verformung des Profilbauteils 16, beispielsweise aufgrund eines Einbruchsversuchs, verbessern. Die Vorsprünge 34 können auch als Flansche, Kanten, Nagelreihen oder dergleichen ausgebildet sein, die dafür geeignet sind das Profilbauteil 16 in Bezug auf eine zur Zugachse 32 senkrechte Querrichtung 36 zu hintergreifen.
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Beispielsweise in 9 ist ersichtlich, dass das Klemmelement 24 an seinem Umfang in Bezug auf die Dreh- und/oder Zugachse 32 eine Freimachung, Fase oder, wie hier, eine Abrundung 48 aufweisen kann, die eine Drehung des Klemmelements 24, wie sie beispielsweise anhand der 5 bis 7 veranschaulicht ist, erleichtert. Konkret sind in der vorliegenden Ausführungsform zwei gegenüberliegende Abrundungen 48 vorgesehen.
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Das Klemmelement 24 weist in der in 9 gezeigten Ebene, welche senkrecht zur Zugachse 32 verläuft, eine im Wesentlichen rechteckige Grundform auf. Zwei Ecken dieser Grundform sind durch die Abrundungen 48 entfernt bzw. in Richtung der Drehachse zurückversetzt. Die weiteren zwei Ecken 50 sind hingegen nicht abgerundet oder zurückversetzt. Sie bilden in Verbindung mit einer Innenfläche 52 der Außenwand 45 des Profilbauteils 16 (referenziert in 3) einen Anschlag für das Klemmelement 24. In dieser besonderen Ausführungsform bilden die Ecken 50 sogar einen ersten Anschlag in Drehrichtung, welcher die Befestigungswinkelstellung gemäß 7 definiert, und auch einen zweiten Anschlag, der eine Drehung des Klemmelements 24 ausgehend von der Ausgangswinkelstellung gemäß 5 mit dem Uhrzeigersinn ab einer bestimmten Winkelstellung verhindert.
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In 10 ist ferner sichtbar, dass das Klemmelement 24 der vorliegenden Ausführungsform im Wesentlichen C-förmig ausgebildet ist.
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Das Klemmelement 24 ist einfach herstellbar. Es lässt sich insbesondere spanend herstellen. Die rechteckige Grundform und/oder die Stege bzw. Vorsprünge 34 lassen sich beispielsweise besonders einfach durch Fräsen herstellen. Auch die Abrundungen 48 lassen sich, insbesondere beim selben Arbeitsgang, spanend einbringen.
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Es zeigt sich somit, dass durch die Erfindung mit einfachen Mitteln eine besonders hohe Festigkeit des Profilbauteils 16 und eine hohe Einbruchssicherheit ermöglicht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 12
- Funktionselement
- 14
- Öffnung
- 16
- Profilbauteil
- 18
- Riegel
- 20
- Betätigungsachse
- 22
- Befestigungsplatte
- 24
- Klemmelement
- 26
- Zugelement
- 28
- Dichtungselement
- 30
- Schraubenkopf
- 32
- Zugachse
- 34
- Vorsprung
- 36
- Querrichtung
- 38
- Schulter
- 40
- Ausnehmung
- 42
- Kraft / Pfeil
- 43
- Vorsprung
- 44
- Kraft / Pfeil
- 45
- Außenwand
- 46
- Gewinde
- 47
- Gewinde
- 48
- Abrundung
- 50
- Ecke
- 52
- Innenfläche