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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Mahlkörpermühle sowie auf ein Verfahren zur Gewinnung von Polyisopren und/oder anderen apolaren Werkstoffen aus pflanzlichen Rohstoffen mit einer um eine Drehachse von einem Motor rotierend antreibbaren, umfangsseitig geschlossenen Trommel mit einem im Innenraum der Trommel befindlichen, umfangsseitig geschlossen ausgebildetem Mahlraum, in den Mahlkörper eingebracht werden können, einer an einer ersten Stirnseite angeordneten Zuführvorrichtung zur Zuführung eines aus Feststoffen und einer Flüssigkeit bestehenden Mahlgutgemisches durch eine Drehdurchführung und einer an einer zweiten Stirnseite angeordneten Abgabevorrichtung zur Abförderung des im Mahlraum bearbeiteten Mahlgutgemisches.
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Aus der Schrift
DE 20 2014 100 640 U1 ist eine gattungsgemäße Mahlkörpermühle in Gestalt einer Kugelmühle bekannt, deren Trommel mit stirnseitig angeordneten Drehdurchführungen ausgestattet ist, um dadurch ein aus flüssigen und festen Bestandteilen zusammengesetztes Mahlgutgemisch in dem Mahlraum hinein und wieder hinaus zu befördern. Die Zuförderung des Mahlgutes erfolgt mit einer Pumpe.
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Die Kugelmühle kann in einem kontinuierlichen Betrieb betrieben werden. Die Trommel wird mit einem Antrieb in Drehung versetzt. Die im Mahlraum befindlichen Kugeln werden durch die Drehbewegung der Trommel ebenfalls in Bewegung versetzt. Durch ihre Bewegung zerreiben und zerschlagen die Kugeln die in der Flüssigkeit befindlichen Feststoffe und schließen diese auf. Es ist nur ein einziger Mahlraum vorgesehen, der in Förderrichtung durch ein Sieb begrenzt wird, das im Mahlraum befindliche Grobpartikel vor der Abgabevorrichtung absieben soll.
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Aus der Schrift
DE 10 2013 107 279 A1 ist es bekannt, Naturkautschuk aus dem Wurzelmaterial von Löwenzahn als pflanzlichem Rohstoff zu gewinnen. Nach einem biologischen Zersetzungsprozess wird das Wurzelmaterial einem mechanischen Zerkleinerungsprozess ausgesetzt, bei dem das Wurzelmaterial zerkleinert und der Naturkautschuk freigesetzt wird. Dabei sollen sich die Naturkautschukpartikel agglomerieren. Danach kann die in Lösung befindliche Biomasse von den Naturkautschuk-Agglomeraten getrennt und isoliert werden. Es wird nur am Rand erwähnt, dass der mechanische Zerkleinerungsprozess mit einer rotierenden Mahlkörpermühle erfolgen kann, ohne dass sich nähere Angaben dazu finden, wie eine solche Mahlkörpermühle auszugestalten ist.
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Aus der Schrift
US 3,437,275 ist ein kontinuierliches Verfahren zur Nassvermahlung fester Stoffe in einer Rohrmühle bekannt. Es wird als ein Nachteil kontinuierlich betriebener Rohrmühlen mit mehreren durch Trennwände voneinander abgeteilten Abteilen beschrieben, dass sich das Mahlgut in den Abteilen ansammelt, wenn die Öffnungen in den Trennwänden zur Weiterleitung des Mahlguts zu klein sind. Es wird vorgeschlagen, dieses Problem zu beheben, indem das Mahlgutgemisch mit einem Gasüberdruck durch die Öffnungen in den Trennwänden aufeinanderfolgende Abteile gedrückt wird.
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Naturkautschuk hat als Hauptbestandteil ein Polymerisat aus Isopren-Einheiten, und zwar das cis-1,4-Polyisopren. Der Naturkautschuk wir heute vornehmlich aus dem Milchsaft des Kautschukbaums gewonnen, was allerdings sehr arbeitsaufwendig ist und lange Transportwege zum Verarbeiter nach sich zieht. Zudem schwanken die Preise relativ stark je nach Witterung und Verfügbarkeit des Rohstoffs in den Anbauländern.
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Nachfolgend ist nur vom Naturkautschuk die Rede, damit sind das Polyisopren und/oder andere apolare Wertstoffe gemeint, die von der übrigen Biomasse der pflanzlichen Rohstoffe getrennt werden sollen. Bei der Gewinnung von Naturkautschuk aus pflanzlichen Rohstoffen ist zu beachten, dass es sich um ein sehr empfindliches Mahlgut handelt. Im Mahlprozess sollen die pflanzlichen Rohstoffe nur so weit aufgeschossen werden, dass sich in der Biomasse befindlicher Naturkautschuk von den übrigen Pflanzenbestandteilen ablöst und danach in einem Koagulationsprozess zu größeren Flocken agglomeriert, die dann von den übrigen Pflanzenbestandteilen getrennt werden können. Die pflanzlichen Rohstoffe können aber bei einer zu intensiven Einwirkung der Mahlkörper auf die pflanzlichen Rohstoffe sehr schnell so stark zerkleinert werden, dass die Naturkautschukbestandteile nicht mehr von den übrigen Pflanzenbestandteilen getrennt werden können. Beim Aufschluss der pflanzlichen Rohstoffe gibt es nur ein enges Zeitfenster, in dem agglomerierter Naturkautschuk von einem Mahlgutgemisch extrahiert werden kann, bevor dieser durch einen weitere Bearbeitung wieder aufgelöst wird. Bei der Gewinnung von Naturkautschuk aus pflanzlichen Rohstoffen ist also sowohl die Intensität wie auch die Dauer der Bearbeitung prozesskritisch.
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Ein weiteres Problem bei der Gewinnung von Naturkautschuk aus pflanzlichen Rohstoffen ist darin zu sehen, dass es sich bei dem Mahlgut um biologische Rohstoffe handelt, die eine große Varianz aufweisen können, durch die die Prozesstechnik vor hohe Anforderungen gestellt wird. So können unterschiedliche Spezies von Pflanzen jeweils in Reinform oder in beliebigen Mischungen miteinander zu verarbeiten sein. So enthalten nicht nur Löwenzahn-Pflanzen Bestandteile von Naturkautschuk, sondern auch andere Pflanzen wie beispielsweise Sonnenblumen in ihren Blättern oder Bananen in den Bananenschalen. Aber selbst wenn nur Pflanzen einer Spezies zu verarbeiten sind, können sich diese in unterschiedlichen Reife- und Verrottungszuständen befinden, durch vorgelagerte Prozessschritte unterschiedlich stark aufbereitet, unterschiedlich kräftig gewachsen sein und/oder unterschiedliche Anteile von Naturkautschuk enthalten. Eine Mahlkörpermühle, die zur Gewinnung von Naturkautschuk aus pflanzlichen Rohstoffen eingesetzt werden soll, muss an die verschiedenen pflanzlichen Rohstoffe und ihre jeweiligen Verfassungen anpassbar sein.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mahlkörpermühle zu schaffen, die einerseits eine schonende Bearbeitung der pflanzlichen Rohstoffe ermöglicht, andererseits aber auch in der Bearbeitungsintensität und der Durchlaufzeit veränderlich ist.
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Die Aufgabe wird für eine gattungsgemäße Mahlkörpermühle gelöst, indem der Mahlraum entlang der Drehachse durch quer zur Drehachse angeordnete Zwischenwände in mehrere Abteile unterteilt ist, die Zwischenwände Durchlassöffnungen aufweisen, durch die das Mahlgutgemisch von einem Abteil in ein benachbartes Abteil hindurchtreten kann, wobei Durchlassöffnungen so bemessen sind, dass sie die in einem Abteil befindlichen Mahlkörper zurückhalten, und der Motor mit einer Vorrichtung versehen ist, über die die Drehzahl der Trommel veränderlich einstellbar ist.
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Die Aufgabe wird für ein gattungsgemäßes Verfahren gelöst, indem das Verfahren mit einer Mahlkörpermühle durchgeführt wird, die nach einem der Ansprüche 1 bis 19 ausgestaltet ist.
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Die Mahlkörpermühle kann bevorzugt in einem kontinuierlichen Betrieb betrieben werden, indem der Trommel laufend ein Mahlgutgemisch mit der Zuführvorrichtung zugeführt wird, das Mahlgutgemisch die verschiedenen Abteile nacheinander entlang der Drehachse durchläuft und am Ende mit der Abfördervorrichtung aus der Trommel herausbefördert wird. Das Mahlgutgemisch enthält zumindest teilweise eine Flüssigkeit, mit der die pflanzlichen Rohstoffe besser durch die Trommel befördert und innerhalb der Trommel gleichmäßiger verteilt werden. Die Flüssigkeit ist auch erforderlich, um es dem Naturkautschuk nach seiner Ablösung von der übrigen Biomasse zu ermöglichen, miteinander zu Flocken zu agglomerieren. Die pflanzlichen Rohstoffe, die im Mahlgutgemisch enthalten sind, können vorher gewaschen und/oder gekocht und/oder geschnitten worden sein, um den Aufschluss des Naturkautschuks aus der übrigen Biomasse zu erleichtern. Eine solche Vorbehandlung kann auch je nach Art der eingesetzten Pflanzen erforderlich sein, um diese überhaupt aufschließen zu können. Diese eventuelle Vorbehandlung der in der Mahlkörpermühle zu bearbeitenden pflanzlichen Rohstoffe lässt die Besonderheiten der Mahlkörpermühle als solche aber unberührt.
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Durch die kontinuierliche Drehbewegung der Trommel werden die Mahlkörper in den jeweiligen Abteilen der Drehung der Trommel gegeneinander und der Drehrichtung folgend immer wieder ein Stück weit bewegt. Indem die Mahlkörper bei der ständigen Bewegung an den zwischen den Mahlkörpern befindlichen pflanzlichen Rohstoffen vorbeischeren und an diesen reiben, werden diese aufgeschlossen. Wenn die Prozessparameter vom Kaskaden- in den Kataraktmodus eingestellt werden, fallen die Mahlkörper von oben zusätzlich auf das Mahlgutgemisch herab. Durch die dabei auf die pflanzlichen Rohstoffe einwirkende Aufprallkraft werden diese zusätzlich aufgeschlossen. Durch die Zahl der Mahlkörper und die Drehgeschwindigkeit der Trommel ergeben sich in einem Zeitintervall entsprechend viele Stöße, die auf die in den Abteilen befindlichen pflanzlichen Rohstoffe einwirken und bei denen die Zellstruktur der pflanzlichen Rohstoffe aufgeschlossen wird. Dabei wird der in den pflanzlichen Rohstoffen befindliche Naturkautschuk freigesetzt und kann in der Flüssigkeit, die einen Bestandteil des Mahlgutgemisches bildet, aufschwimmen und sich flockenartig agglomerieren. Als agglomerierte Flocken kann der Naturkautschuk leicht von den übrigen Bestandteilen des Mahlgutgemisches separiert werden.
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Durch die Unterteilung des Mahlraums in mehrere Abteile werden in Durchlaufrichtung des Mahlgutgemischs durch die Trommel aufeinanderfolgende Zonen geschaffen, in denen die pflanzlichen Rohstoffe unterschiedlich intensiv bearbeitet werden können. So ist es möglich, beispielsweise im ersten Abteil eine intensive Bearbeitung für einen ersten Aufschluss vorzusehen, beispielsweise durch eine entsprechende Bestückung dieses Abteils mit entsprechenden Mahlgutkörpern, während die Bearbeitung in den nachfolgenden Abteilen schonender erfolgen kann, um den Naturkautschuk von den übrigen Pflanzenbestandteilen abzutrennen und die Agglomeration zu fördern. Die Trommel insgesamt weist eine Länge und eine Anzahl darin ausgebildeter Abteile auf, die erforderlich ist, um die pflanzlichen Rohstoffe so weit aufzuschließen, dass der Naturkautschuk agglomeriert. Die Abteile können unterschiedlich lang ausgestaltet sein, um auch dadurch die Verweildauer der pflanzlichen Rohstoffe in einem Abteil zu beeinflussen. So kann sich an ein kurzes Abteil, in dem die pflanzlichen Rohstoffe mit schweren Mahlkörpern intensiver beaufschlagt werden, ein längeres Abteil anschließen, in dem keine oder nur wenige Mahlkörper vorhanden sind, in denen die pflanzlichen Rohstoffe im Wesentlichen nur in der Flüssigkeit des Mahlgutgemisches bewegt und gespült werden. Die Zwischenwände können auch entlang der Drehachse in der Trommel verlagerbar montiert sein, um die Länge der Abteile verändern zu können.
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Indem die Zwischenwände Durchlassöffnungen aufweisen, durch die das Mahlgutgemisch von einem Abteil in ein benachbartes Abteil hindurchtreten kann, ergibt sich ein selbsttätiger Durchlauf des Mahlgutgemisches durch die Trommel. Insbesondere durch die Zuförderung eines Mahlgutgemisches an einer Seite der Trommel entsteht in dem Mahlraum eine Strömung, mit der das Mahlgutgemisch jeweils von einem stromaufwärts gelegenen Abteil zum nächstgelegenen stromabwärts befindlichen Abteil überläuft, bis es die Abgabevorrichtung zur Abförderung des im Mahlraum bearbeiteten Mahlgutgemisches erreicht. Die Durchlassöffnungen können so bemessen sein, dass sie die in einem Abteil befindlichen Mahlkörper zurückhalten, das Mahlgutgemisch aber durch die Durchlassöffnungen hindurchfließen kann. Es können aber auch einzelne oder mehrere Durchlassöffnungen so gestaltet sein, dass sie Mahlkörper durchlassen. Es können auch unterschiedlich große und/oder unterschiedlich geformte Durchlassöffnungen in einer Zwischenwand ausgebildet sein. Wenn für Mahlkörper durchlässige Durchlassöffnungen in einem Abstand zur Außenwand der Abteile weiter nach innen versetzt zur Drehachse hin angeordnet sind, bleibt die Zahl der Mahlkörper, die durch eine solche Durchlassöffnung tatsächlich in das benachbarte Abteil gelangen, gering, insbesondere, wenn sich in diesem Abteil eher wenige Mahlkörper befinden. Es kann aber auch gewünscht sein, dass die Mahlkörper durch den Mahlraum befördert werden, beispielsweise in einem Umlauf, um die Temperaturen, den Verschleiß, Beschädigungen kontrollieren und beeinflussen zu können. Die Durchlassöffnungen können in ihrer Größe verstellbar ausgebildet sein, um sie an verschiedene pflanzliche Rohstoffe und ihre stofflichen Besonderheiten anpassen zu können, oder es sind Drosselkörper auf die Durchlassöffnungen aufsetzbar, aus denen sich unterschiedlich große oder geformte Durchlassöffnungen ergeben. Durchlassöffnungen können auch als eine Art Sieb ausgestaltet sein, um damit auch größere Bestandteile der pflanzlichen Rohstoffe oder Verschmutzungen aus dem Mahlgutgemisch qualitativ zu selektieren. Die Durchlassöffnungen beeinflussen mit ihrer Form, Position und Größe auch die Durchgangsmenge und -geschwindigkeit des Mahlgutgemisches durch die Trommel. Sie sind so bemessen, gestaltet und positioniert, dass sich eine für den Aufschluss der pflanzlichen Rohstoffe geeignete Durchgangsgeschwindigkeit einstellt, bei der der zu Flocken agglomerierte Naturkautschuk im letzten Abteil der Trommel ankommt oder sich dort bildet und von dort aus der Trommel abgefördert werden kann.
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Des Weiteren ist der Motor mit einer Vorrichtung versehen, über die die Drehzahl der Trommel veränderlich einstellbar ist. Wenn die Trommel schneller rotiert, ergeben sich mehr Schläge von Mahlkörpern auf die pflanzlichen Rohstoffe in einem Zeitintervall, bei einer geringeren Drehzahl verringert sich die Zahl der Schläge im Zeitintervall. Die Schläge, die die Mahlkörper auf die pflanzlichen Rohstoffe ausüben, die sich im Mahlgutgemisch befinden, sind auch abhängig von der Trommeldrehzahl unterschiedlich heftig Bei einer höheren Bewegungsgeschwindigkeit der Mahlkörper wirken höhere kinetische Energien auf das Mahlgutgemisch ein, wenn die Mahlkörper darauf aufschlagen. Durch die Veränderung der Trommeldrehzahl kann also die Bearbeitungsintensität der pflanzlichen Rohstoffe gezielt verändert werden. Stellt sich heraus, dass der Naturkautschuk während der laufenden Bearbeitung eines Mahlgutgemisches zu früh agglomerieren, kann die Trommeldrehzahl verringert werden, um die Agglomeration zeitlich zu dehnen. Umgekehrt kann die Trommeldrehzahl beschleunigt werden, wenn der Naturkautschuk zu spät agglomeriert. Die Vorrichtung zur Drehzahlveränderung kann die für den Motor verfügbare Leistung beeinflussen, um dadurch die Drehzahl des Motors zu verändern, mit dem die Trommel angetrieben wird, oder die Übersetzung der Motordrehzahl wird über ein Getriebe verändert, das zwischen dem Motor und der Trommel angeordnet ist.
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Zusammenfassend ist es mit der erfindungsgemäßen Mahlkörpermühle möglich, den Aufschluss pflanzlicher Rohstoffe in der Trommel zur Gewinnung von Naturkautschuk durch eine entsprechende Ausgestaltung und Einstellung der vorstehend beschriebenen variablen Komponenten der Mahlkörpermühle so zu gestalten, dass sich im letzten Abteil der Trommel der agglomerierten Naturkautschuk findet. Der Aufschluss ist schonend genug einstellbar, um den Naturkautschuk nicht im Verlauf der Bearbeitung zu zerstören, aber auch aggressiv genug, um den Naturkautschuk aus den übrigen Pflanzenbestandteilen so weit auszulösen, dass dieser in der Mahlgutmischung agglomerieren kann. Bei auftretenden Variationen in den pflanzlichen Rohstoffen kann die Mahlkörpermühle auch durch Veränderungen der veränderbaren Prozessparameter so angepasst werden, dass auch bei veränderten pflanzlichen Rohstoffen der Naturkautschuk in agglomerierter Form der Trommel entnommen werden kann.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weisen eine oder mehrere Zwischenwände im Bereich der Drehachse eine Ausnehmung auf, deren Radius in zumindest einem Teil des von der Ausnehmung abgedeckten Kreisbogens größer ist als der Radius der Drehachse im Bereich der entsprechenden Zwischenwand. Die Ausnehmung bildet für das Abteil, das sie begrenzt, durch ihre Gestaltung eine Art Überlauf für die in diesem Abteil befindliche Mahlgutmischung, die in dem Zwischenraum zwischen dem Rand der Ausnehmung und der Drehachse der Trommel in das stromabwärts gelegene benachbarte Abteil des Mahlraums überläuft. Die Ausnehmung kann gerundet gestaltet sein, insbesondere kreisrund oder oval. Bei einer ovalen oder sonstigen unrunden Ausgestaltung der Umfangsform der Ausnehmung ergibt sich ein schubweiser, dafür aber stärkerer Überlauf im Bereich des größten Radiusses der Ausnehmung, der im benachbarten Abteil für eine bessere Verwirbelung des Mahlgutgemisches sorgen kann als ein gleichmäßiger Überlauf bei einer kreisförmigen Gestaltung der Ausnehmung. Ein weiterer Vorteil einer Ausnehmung in einer oder mehreren Zwischenwänden ist die Möglichkeit, entlang der Drehachse und drehachsennah von den Stirnseiten der Trommel her Werkzeuge und/oder Sensoren über mehrere Abteile hinweg in den Mahlraum einführen zu können.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Trommel in der Außenwand eines oder mehrerer Abteile eine für das Mahlgutgemisch durchlässige Öffnung auf, an die sich nach außen hin ein geschlossener Aufnahmeraum anschließt, in dem Prozesswerkzeuge angeordnet sind. Als Prozesswerkzeuge für den Aufschluss der pflanzlichen Rohstoffe kommen Werkzeuge zum Waschen, Kochen und/oder Behandeln des Mahlgutgemischs und der darin enthaltenen pflanzlichen Rohstoffe in Betracht. Der zusätzliche Aufnahmeraum bietet mehr Platz, um darin entsprechende Prozesswerkzeuge anordnen zu können. Von außen sind die im oder am Aufnahmeraum angeordneten Prozesswerkzeuge leichter zu erreichen, um diese zu montieren und zu warten. Wenn die Prozesswerkzeuge angetrieben sind oder es sich dabei um eine Heizung handelt, kann die für den Betrieb der Prozesswerkzeuge erforderliche Energie leichter von außen her an das betreffende Prozesswerkzeug herangeführt werden, als die Energieversorgung durch den Mahlraum zu führen. Bei den Prozesswerkzeugen kann es sich um Dampf- oder Hochdruckdüsen handeln, die ein Gas oder eine Flüssigkeit in den Mahlraum und/oder in den Aufnahmeraum einleiten, wodurch die pflanzlichen Rohstoffe zusätzlich aufgeschlossen werden. Bei einigen pflanzlichen Rohstoffen ist die Ablösung des Naturkautschuks nur möglich, wenn die pflanzlichen Rohstoffe zuvor gekocht worden sind. Das kann im Aufnahmeraum oder mit den im Aufnahmeraum angeordneten Prozesswerkzeugen erfolgen. Der Aufnahmeraum kann als Teil-, Halb- oder eine Vollschale ausgebildet sein, die mit der Trommel fest verbunden ist und mit ihr rotiert oder die feststeht, wobei dann die Übergänge zur Trommel durch Dichtungen gegen ein unkontrolliertes Austreten von Teilen des Mahlgutgemisches abgedichtet ist. Der Aufnahmeraum kann dazu genutzt werden, Flüssigkeit in den Mahlraum einzuleiten oder durch den Aufnahmeraum hindurch zu leiten oder Flüssigkeiten aus dem Mahlraum und/oder dem Aufnahmeraum abzulassen. Der Aufnahmeraum kann auch zur Abscheidung von Sedimenten, wie beispielsweise Sand oder anderen Bestandteilen des Mahlguts, dienen.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Abteile mit einer unterschiedlichen Menge von Mahlkörpern und/oder mit Mahlkörpern unterschiedlicher Größen bestückt. Die verschiedenen Abteile ermöglichen es, die Bearbeitungsintensität zu variieren, indem die Abteile mit unterschiedlichen Mahlkörpern bestückt sind. Hier können unterschiedlich große und/oder schwere und/oder geformte Mahlkörper in den einzelnen Abteilen verwendet werden. Auch die Mengen der Mahlkörper in den Abteilen können variieren. Verändert sich die Charakteristik der zu verarbeitenden pflanzlichen Rohstoffe während der Verarbeitung, kann darauf durch die Entnahme von Mahlkörpern aus einem oder mehreren Abteilen oder die Hinzugabe von Mahlkörpern in eines oder mehrere Abteile reagiert werden. Dadurch ist eine Anpassung der Bearbeitungsintensität, mit der die pflanzlichen Rohstoffe aufgeschlossen werden, möglich. Für die Verarbeitung von beispielsweise Löwenzahnwurzeln, Bananenschalen, Sonnenblumenblättern und dergleichen können unterschiedliche Mahlkörper-Befüllpläne für die einzelnen Abteile vorgesehen sein, um die Mahlkörpermühle mit einer Grundeinstellung an die Besonderheiten der jeweils zu verarbeitenden pflanzlichen Rohstoffe anzupassen. Die Grundeinstellung kann dann durch die Veränderung der Zahl oder der Art der in die Abteile eingefüllten Mahlkörper feinjustiert werden.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weisen mehrere oder alle Abteile Zuführ- und Entnahmeöffnungen zur Zuführung oder Entnahme von Mahlkörpern auf. Um die Befüllung der einzelnen Abteile mit Mahlkörpern an den konkreten Bedarf anpassen zu können, sind die Zuführ- und Entnahmeöffnungen vorteilhaft. Die Zuführ- und Entnahmevorrichtungen können mit Vorrichtungen kombiniert sein, die eine Zuführung und Entnahme auch im laufenden Betrieb der Trommel ermöglichen, wie beispielsweise motorisch gesteuerte Klappen, über die während der Rotation der Trommel Mahlkörper aus einem Abteil ausgeworfen oder in ein Abteil eingefüllt werden können. Den motorisch gesteuerten Klappen können Leiteinrichtungen vor- oder nachgeordnet sein, über die Mahlkörper gehalten, ausgerichtet und einer Klappe geordnet zu- oder abgeführt werden können.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Zuführvorrichtung eine antreibbare Zwangszuführung auf, die vor und/oder in der Drehdurchführung angeordnet ist. Die Zwangszuführung kann beispielsweise als Förderschnecke oder ein getaktet arbeitender Schieber ausgebildet sein. Die Zwangszuführung ist in der Lage, auch ein ihr zugeführtes flüssiges, breiiges oder pastöses Mahlgutgemisch, das pflanzliche Rohstoffe enthält, durch die Zwangsförderung mit den Schnecken- oder Schieberblechen verstopfungsfrei in den Mahlraum zu befördern. Die von ihr dem Mahlraum zugeförderte Menge an Mahlgutgemisch kann etwa der Menge, die im gleichen Zeitintervall am Abgabeende der Trommel dem Mahlraum wieder entnommen wird, entsprechen. Es ist aber auch möglich, dem Mahlraum beim Durchlauf des Mahlgutgemisches einzelne Fraktionen vor dem Abgabeende zu entziehen, wie beispielsweise Sand, Schlamm oder andere Fraktionen. Mit dem runden oder eckigen Außenumfang des Förderelements der Zwangszuführung, wie beispielsweise den Schnecken- oder Schieberblechen, dichtet die Zwangszuführung eine Zuführöffnung mit einem dazu passend gestalteten Querschnitt gut gegen eventuelle Rückströmungen des Mahlgutgemisches ab. Es wird aber auch verhindert, dass Mahlkörper in die Zuführvorrichtung gelangen und dort den Gutfluss behindern oder blockieren oder Bauteile der Zuführung beschädigen könnten.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Zwangszuführung koaxial zur Drehachse der Trommel angeordnet. Eine Zwangszuführung mit einem runden Außenumfang ist besonders gut geeignet, um das Mahlgutgemisch durch eine Drehdurchführung in eine rotierend angetriebene Trommel zu befördern. Bei einer koaxialen Anordnung der Drehachse der Zwangszuführung zur Drehachse der Trommel ergeben sich bei Drehbewegungen der Zwangszuführung und der Trommel keine Versatze zwischen diesen Bauteilen, die aufwendig abgedichtet werden müssten.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Drehachse der Trommel in einem Winkel zur Waagerechten angestellt. Insbesondere bei einem Anstellwinkel der Drehachse, bei dem die Drehachse von der Zuführvorrichtung zur Abgabevorrichtung nach unten abfällt, ergibt sich aus der dazwischen liegenden Höhendifferenz ein Gefälle, durch das das Mahlgutgemisch der Schwerkraft folgend von höher gelegenen Abteilen in tiefer gelegene Abteile läuft, ohne dass dafür gesonderte Förderhilfen erforderlich wären. Je steiler der Anstellwinkel der Drehachse gewählt ist, umso schneller läuft das Mahlgutgemisch durch die verschiedenen Abteilungen der Fördertrommel hindurch, und je flacher der Anstellwinkel gewählt ist, umso langsamer läuft das Mahlgutgemisch von einem Abteil zum benachbarten Abteil. Die Trommel kann in der Mahlkörpermühle so gelagert sein, dass der Anstellwinkel ihrer Drehachse veränderlich einstellbar ist, beispielsweise aus einer Nulllage in einen Anstellwinkel mit einem Gefälle von 10°. Die Verstellung kann in Stufen oder stufenlos erfolgen, um die Durchlaufgeschwindigkeit des Mahlgutgemisches zu erhöhen oder abzusenken, um die Agglomeration von Naturkautschuk innerhalb der Trommel in eine Richtung stromaufwärts oder stromabwärts entlang der Drehachse zu verschieben. Das ist beispielsweise möglich, wenn die Trommel in einer Art Wippe gelagert ist, die um eine quer zur Drehachse verlaufende Achse mit einem motorischen Antrieb verlagerbar ist, oder die Trommel ist in einem Rahmen gehalten, der an einem der beiden Enden anhebbar oder absenkbar ist. Die Lageeinstellung kann auch automatisiert durch eine Steuerung erfolgen, insbesondere unter Berücksichtigung von vorhandenen Programmierungen und/oder sensorgestützter Auswertungen der laufenden Bearbeitung eines Mahlgutgemisches.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weisen Innenflächen von einem oder mehreren Abteilen keine zylindrische Grundform auf. Die Innenfläche eines oder mehrerer Abteile kann beispielsweise konisch oder auf eine andere Weise entlang der Drehachse der Trommel nicht planparallel verlaufend gestaltet sein, beispielsweise auch stufig oder in Wellenform, so dass die Innenflächen zumindest nicht durchgängig planparallel zur Drehachse der Trommel ausgerichtet sind. Je nachdem, ob die Drehachse der Trommel waagerecht oder in einem Anstellwinkel zur Waagerechten ausgerichtet ist, ergeben sich für den Durchlauf des Mahlgutgemisches durch die verschiedenen Abteile unterschiedliche Durchlaufgeschwindigkeiten. Die Konizität kann in Abhängigkeit vom Anstellwinkel der Drehachse der Trommel zur Waagerechten ein Gefälle, eine waagerechte Ebene oder eine Steigung der Innenfläche in Förderrichtung herbeiführen. Daraus können sich Strömungsbeschleunigungen, Strömungsumlenkungen, Strömungsrückführungen oder Strömungszuführungen innerhalb eines Abteils ergeben, die die Förderung, Bearbeitung und Mischung des Mahlgutgemisches unterstützen. Bei einer Verstellung des Anstellwinkels der Drehachse können Konizitäten in den Innenoberflächen von Abteilen auch überkompensiert werden, so dass sich aus einem Gefälle in Förderrichtung eine Steigung in Förderrichtung oder umgekehrt ergibt.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Trommel aus mehreren entlang der Drehachse der Trommel aneinander geflanschten Rohrsegmenten zusammengesetzt. Über die Rohrsegmente ist es einfach, eine Trommel herzustellen, in der der Naturkautschuk von den übrigen Bestandteilen der pflanzlichen Rohstoffe getrennt werden kann. Die Rohrsegmente können jeweils ein Abteil bilden, die über zwischen die Rohrsegmente zwischengesetzte Zwischenwände von benachbarten Abteilen abgetrennt sind. Die einzelnen Rohrsegmente können leicht individuell gestaltet werden. Es können leicht Rohrsegmente mit unterschiedlichen Innendurchmessern der Abteile oder konisch geformten Innenflächen hergestellt werden. Auch können Einbauten wie Strömungspaddel, Rührelemente, Hubbalken und dergleichen oder Anbauten wie Zuführ- und Entnahmeöffnungen, Klappen, Sensorik und dergleichen montiert werden, bevor die Trommel zusammengesetzt wird. Die Rohrsegmente können auch mit Auskleidungen und Beschichtungen versehen sein, wie sie für sich für Mahlkörpermühlen bereits bekannt sind, wie Verschleißschutzbeschichtungen beispielsweise aus keramischen oder anderen Werkstoffen, Schalldämmelementen oder thermischen Isolierungen. Auch an den Zwischenwänden, den Drehdurchführungen und/oder den Förderorganen der Zuführvorrichtung können vor dem Zusammenbau der Trommel entsprechende Anbauten leicht vorgenommen werden.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weisen die Rohrsegmente zueinander kongruente Flanschflächen auf, die über Verbindungselemente miteinander verbunden sind. Über die zueinander kongruenten Flanschflächen und Verbindungselemente können verschiedene Rohrsegmente in beliebiger Abfolge und Ausrichtung baukastenartig miteinander verbaut werden. Die Zwischenwände sind ebenfalls kongruent zu den Flanschflächen ausgestaltet, so dass diese einen Teil des Baukastens bilden und zwischen benachbarten Rohrsegmenten eingesetzt und montiert werden können. Zwischen die Flanschflächen können Dichtungen gelegt werden, um Toleranzen auszugleichen. Miteinander verbundene Zwischenflansche können auf ihren nach außen weisenden Flächen auch eine Lauffläche ausbilden, über die die drehende Trommel auf einem Rollenlager abgestützt ist. Die über den Rohrumfang der Trommel hervorstehenden Flanschflächen können auch dazu genutzt werden, die Trommel bei ihrer Rotation gegen eine axiale Verschiebung in Richtung der Drehachse zu verriegeln, indem die Flanschflächen in Richtung der Drehachse der Trommel von einem Stützelement abgestützt werden.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Trommel auf zumindest vier Laufrollen gelagert, von denen zumindest eine Laufrolle motorisch angetrieben ist. Je nach Länge der Trommel können auch mehr als vier Rollen zur Abstützung der Trommel verwendet werden. Die Laufrollen ermöglichen die Rotationsbewegung der Trommel um ihre Drehachse. Über die zumindest eine motorisch angetriebene Laufrolle wird die Trommel dabei in Drehung versetzt. Dabei ist der eine Laufrolle antreibende Motor mit der Vorrichtung versehen, über die die Drehzahl der Trommel veränderlich einstellbar ist. Ein Motor kann auch mehrere der Laufrollen antreiben, oder mehrere Laufrollen sind jeweils mit einem eigenen Motor ausgestattet. Werden mehrere Motoren verwendet, ist es vorteilhaft, den Lauf der Motoren mit dafür bekannten Mitteln zu synchronisieren, um Torsionskräfte in der Trommel und dem Rahmen, auf dem die Laufrollen gelagert sind, möglichst gering zu halten. Die Laufrollen und Motoren können auf einem gemeinsamen Rahmen gelagert sein, der nach einer Ausführung der Erfindung für sich wiederum beweglich gelagert sein kann, um die räumliche Lage der Drehachse der Trommel zu verändern.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Zuführvorrichtung zur Zuführung eines aus Feststoffen und einer Flüssigkeit bestehenden Mahlgutgemisches einen Zuführbehälter auf, mit dem das Mahlgutgemisch oder ein Teil des Mahlgutgemisches der Zuführvorrichtung zudosierbar ist. Der Zuführbehälter dient der Zuführung des Mahlgutgemisches zur Zuführvorrichtung. Die pflanzlichen Rohstoffe des Mahlgutgemisches können für die Verarbeitung in der Mahlkörpermühle bereits vorbearbeitet sein, wie beispielsweise gewaschen, geschnitten und/oder gekocht. Dadurch kann sich die Handhabbarkeit der pflanzlichen Rohstoffe nachteilig verändert haben, wenn diese beispielsweise matschig oder klebrig sind. Wenn die Vorbearbeitung in Batchprozessen erfolgt, fällt jeweils eine Materialcharge an, die dem Mahlraum von der Zuführvorrichtung im Rahmen des kontinuierlichen Betriebs der Mahlkörpermühle sukzessive zugeführt wird. Der Zuführbehälter kann dann als Materialpuffer für den Übergang vom Batch- zum kontinuierlichen Betrieb dienen. Der Zuführbehälter kann außerdem mit Zuführhilfen ausgestattet sein, um die Zuführung zu unterstützen, wie bewegten Förderorganen oder Förderhilfen. Diese können so angetrieben oder gesteuert sein, dass sie nur jeweils eine von der Zuführvorrichtung verarbeitbare und/oder eine im Rahmen des Verarbeitungsverlaufs im Mahlraum benötigte Portionsmenge des Mahlgutgemisches oder einer Fraktion des Mahlgutgemisches aus dem Zuführbehälter in die Zuführvorrichtung abgeben. Als Fraktion des Mahlgutgemisches, das der Zuführvorrichtung über den Zuführbehälter zugeführt wird, können trockene, feste, pulverförmige, nasse Materialien zugeführt werden. Es können auch mehrere Zuführbehälter vorgesehen sein, die der Zuführvorrichtung jeweils eine Menge eines in ihm bevorratet gehaltenen Teils des Mahlgutgemisches zuführen, so dass das Mahlgutgemisch erst in der Zuführvorrichtung zusammengemischt wird.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist an die Zuführvorrichtung und/oder den Zuführbehälter eine Zuführleitung zur Zudosierung von flüssigen und/oder gasförmigen Substanzen angeschlossen. Die angeschlossene Zuführleitung ermöglicht es, das Mahlgutgemisch durch eine zugeförderte Flüssigkeit überhaupt zu verflüssigen oder flüssiger zu machen. Dem Mahlgutgemisch können auch flüssige Substanzen zugegeben werden, wie beispielsweise Säuren, Salze, Laugen oder Bakterien in Aquakulturen, durch die der Aufschluss des Naturkautschuks im Mahlraum begünstigt wird. Die Zuführung der Flüssigkeit und/oder des Gases kann auch unter hohem Druck und/oder mit einer hohen Temperatur, beispielsweise als Heißdampf, erfolgen, so dass sich daraus ein zusätzlicher Aufschluss der pflanzlichen Rohstoffe ergibt. Die Zuführung einer Flüssigkeit oder eines Gases in die Zuführvorrichtung kann auch dazu dienen, den Druck im Mahlraum zu erhöhen, den Materialdurchsatz und die Fördergeschwindigkeit der pflanzlichen Rohstoffe durch den Mahlraum zu steigern, den Mahlraum zu spülen oder die Mahlkörper zu reinigen. Die Zuführleitung kann über ein entsprechendes Dosierventil so gesteuert sein, dass sie die flüssigen und/oder gasförmigen Substanzen der Zuführvorrichtung kontinuierlich, getaktet oder nach Bedarf zuleitet. Die von der Zuführleitung in die Zuführvorrichtung eingebrachten Substanzen können mit bekannten Förderhilfen wie Pumpen, Kompressoren und dergleichen durch die Zuführleitung bewegt werden, die in einem Abschnitt der Zuführleitung angeordnet sein können.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Mahlkörpermühle eine elektronische Steuerung auf, die mit der Vorrichtung zur Veränderung der Drehzahl der Trommel und zusätzlich mit Sensoren, die prozesstechnische Parameter der Mahlkörpermühle erfassen und an die Steuerung übermitteln, und mit weiteren Aktoren, über die prozesstechnische Parameter der Mahlkörpermühle veränderlich sind, verbunden ist, wobei die Steuerung eine die Sensorsignale auswertende Software aufweist und die Steuerung die Aktoren in Abhängigkeit von den ausgewerteten Sensorsignalen und/oder von manuellen Bedieneingaben einer Bedienperson ansteuert. Mit der Steuerung ist es möglich, nicht nur die Drehgeschwindigkeit der Trommel zu steuern. Zusätzlich können sensorüberwachte Prozessparameter erfasst und ausgewertet werden. Ergibt die Auswertung einen Anpassungsbedarf der prozessrelevanten Parameter, können diese von der Steuerung entweder nur angezeigt oder auch durch eine entsprechende Ansteuerung der die Parameter beeinflussenden Aktoren direkt von der Steuerung angepasst werden. Werden die Ergebnisse der Auswertung der Sensorsignale nur angezeigt, kann eine Bedienperson durch manuelle Bedienangaben entsprechende Stellbefehle an die Steuerung geben, die gewünschten Aktoren anzusteuern und in der gewünschten Weise zu verstellen. So können einige oder alle der prozessrelevanten Parameter wie die Rotationsdrehzahl der Trommel, die Geschwindigkeit und Menge der Zuführung des Mahlgutgemisches und dessen Zusammensetzung über die passende Dosierung der einzelnen Bestandteile des Mahlgutgemisches, die Winkellage der Drehachse der Trommel, Strömungen des Mahlgutgemisches in der Trommel, Spülvorgange, das Ausmahlen des Naturkautschuks, die teilweise oder vollständige Befüllung oder Entleerung einzelner Abteile mit Mahlkörpern, die Temperaturführung im Mahlraum und dergleichen über die Steuerung auf gewünschte Werte eingestellt werden.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind im Mahlraum ein oder mehrere Sensoren zur Prozessüberwachung angeordnet. Bei den Sensoren kann es sich insbesondere um einen oder mehrere optische Sensoren handeln, die eine optische Kontrolle des Prozessfortschritts und insbesondere des Arbeitsergebnisses am stromabwärts gelegenen Ende des Mahlraums ermöglichen. Mit einem solchen im Mahlraum angeordneten Sensor kann insbesondere überprüft werden, ob und an welcher Stelle im Mahlraum der Naturkautschuk agglomeriert. Als optische Sensoren kommen beispielsweise Kameras in Betracht, die die aufgenommenen Bilder aus dem Mahlraum an eine Auswertestation außerhalb des Mahlraums übertragen. Eine Kamera kann mit einem Leuchtmittel kombiniert sein, um den Mahlraum zumindest im Betrachtungsbereich auszuleuchten. Das Leuchtmittel kann den Innenraum mit Lichtwellen innerhalb des sichtbaren Lichtspektrums oder auch außerhalb des sichtbaren Lichtspektrums, wie beispielsweise Infrarotlicht, ausleuchten, wobei die Kamera auf das verwendete Leuchtmittel abgestimmt ist. Die Kamera kann auch als Wärmebildkamera ausgebildet sein, so dass sie eine Auswertung der Bearbeitung auf Basis eines thermografischen Bildes oder Films ermöglicht. Die Auswertestation kann ein Bildschirm sein, über den eine Bedienperson die Möglichkeit hat, das Arbeitsergebnis persönlich zu bewerten und gegebenenfalls Veränderungen an den Einstellungen der Mahlkörpermühle vorzunehmen. Die Auswertestation kann aber auch ein Computer sein, der eine Software zur automatisierten Bildauswertung im Zugriff hat, um bei im Rahmen der laufenden Auswertung als fehlerhaft erkannte Arbeitsergebnissen einen Alarm auszugeben und/oder softwaregestützt automatisierte Veränderungen an den Einstellungen der Mahlkörpermühle vorzunehmen. Bei den Sensoren handelt es sich bevorzugt um elektronische Sensoren, die kabelgebunden oder mit einem an der Trommel angebrachten Energiespeicher mit elektrischer Energie versorgt werden. Der elektrische Energiespeicher hat den Vorteil, dass der angeschlossene elektronische Sensor nicht über eine Drehdurchführung mit elektrischer Energie versorgt werden muss.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind der oder die Sensoren benachbart zur Drehachse im Mahlraum angeordnet. Bei einer solchen Positionierung des oder der Sensoren mit einem geringen Abstand zur Drehachse sind diese weniger dem Risiko ausgesetzt, von den Mahlkörpern beschädigt oder vom Mahlgutgemisch verschmutzt zu werden. Ein oder mehrere Sensoren können auch entlang der Drehachse der Trommel beweglich im Mahlraum angeordnet sein, so dass eines oder mehrere Abteile von einem oder mehreren Sensoren an verschiedenen Stellen überprüfbar sind. Dazu kann ein Sensor an einer gesonderten Lanze oder einem mit der Drehachse verbunden Schlitten befestigt sein, mit der oder dem der Sensor innerhalb des Mahlraums beweglich ist. Es ist auch möglich, einen oder mehrere Sensoren mit dem Schlitten oder Lanze von außen in den Mahlraum hinein- und aus diesem wieder herauszubewegen, beispielsweise von der ersten oder zweiten Stirnseite her und dort insbesondere durch die dort befindliche Drehdurchführung.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind an der Lanze oder dem Schlitten Spülvorrichtungen und/oder Zuführleitungen zur Zuführung von Flüssigkeiten angeordnet. Die Spülvorrichtungen können zur Reinigung des oder der Sensoren, aber auch des Innenraums des Mahlraums genutzt werden. Bei den Flüssigkeiten kann es sich auch um Prozessflüssigkeiten handeln, die den Aufschluss und die Agglomeration von Naturkautschuk unterstützen und die über die Zuführleitungen gezielt in einzelne Abteile zudosiert werden können, wo sie benötigt werden.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind in der am stromabwärts gelegenen Ende gelegenen Stirnwand der Trommel Kontrollfenster vorhanden. Durch die Kontrollfenster kann eine Bedienperson sehen oder eine Kamera aufzeichnen, ob sich der Naturkautschuk innerhalb des Mahlraums und insbesondere im Bereich des letzten Abteils agglomeriert hat. Die Kontrollfenster ermöglichen eine laufende Kontrolle des Aufschlusses des Naturkautschuks im Rahmen der in der Mahlkörpermühle ausgeführten Bearbeitungen, ohne dafür die Drehbewegung der Trommel stoppen zu müssen.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Mahlraum an seinem stromabwärts gelegenen Ende eine konisch zulaufende Verengung auf. Durch die konisch zulaufende Verengung verflacht der Füllstand des in diesem Bereich in der Trommel befindliche Mahlgutgemisch. Durch den flacheren Füllstand kann der Naturkautschuk besser auf der Oberfläche des Mahlgutgemisches aufschwimmen und miteinander zu Flocken agglomerieren.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der gegenständlichen Beschreibung. Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder aber in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1: eine Seitenansicht einer Mahlkörpermühle,
- 2: eine Schnittansicht durch die in 1 dargestellte Trommel,
- 3: eine vergrößerte Schnittansicht durch eine Zuführvorrichtung,
- 4: eine Ansicht auf eine Trommel mit einer ansteigenden Drehachse,
- 5: eine Ansicht auf eine Zwischenwand,
- 6: eine zuförderseitige Ansicht auf die Mahlkörpermühle,
- 7: eine abförderseitige Ansicht auf die Mahlkörpermühle, und
- 8: eine Querschnittsansicht durch eine Trommel mit einem Aufnahmeraum.
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In 1 ist eine Seitenansicht einer Mahlkörpermühle 2 gezeigt. Die Mahlkörpermühle 2 weist eine Trommel 4 auf, durch die ein Mahlgutgemisch hindurchbefördert wird, um den in einem pflanzlichen Rohstoff enthaltenen Naturkautschuk aus diesem herauszulösen und den Naturkautschuk zu agglomerieren, so dass er als Agglomerat leicht dem Mahlgutgemisch entnommen und von diesem separiert werden kann.
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Die Trommel 4 ist um eine Drehachse 6 drehbar gelagert. Drehachse 6 kann als echte Welle ausgebildet sein, sie kann aber auch nur durch die Art und Weise der Lagerung der Trommel 4 vorgegeben sein. Die Trommel 4 wird über die beiden im Ausführungsbeispiel gezeigten Motoren 8 in eine Drehbewegung versetzt. Innerhalb der Trommel 4 befindet sich ein Mahlraum 10, in dem das Mahlgutgemisch von Mahlkörpern bearbeitet wird, die sich im Mahlraum 10 befinden. Die Mahlkörper sind in den Figuren nicht dargestellt.
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Die Trommel 4 verfügt über eine erste Stirnseite 12, von der aus das Mahlgutgemisch dem Mahlraum 10 zugeführt wird. Nach dem Durchlauf verlässt das Mahlgutgemisch den Mahlraum 10 wieder über die Abgabevorrichtung 18, die sich im Bereich der zweiten Stirnseite 14 befindet. Das Mahlgutgemisch wird über eine gesonderte Zuführvorrichtung 16 dem Mahlraum 10 durch eine Drehdurchführung 20 zugeführt. Auch im Bereich der Abgabevorrichtung 18 kann eine Drehdurchführung vorgesehen sein.
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Um Mahlkörper in den Mahlraum 10 einfüllen und wieder entnehmen zu können, befinden sich in der Wandung der Trommel 4 eine Anzahl von Öffnungen 22. Die Öffnungen 22 können einem jeweiligen Abteil innerhalb des Mahlraums 10 zugeordnet sein.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Trommel 4 aus einer Anzahl von 6 Rohrsegmenten 24 zusammengesetzt. Jedes Rohrsegment 24 verfügt über stirnseitige Flanschflächen 26, die kongruent zu den Flanschflächen 26 anderer Rohrsegmente 24 ausgebildet sind. Durch einfaches aufeinandersetzten der Flanschflächen 26 können so beliebige Rohrsegmente 24 in einer ebenfalls grundsätzlich beliebigen Orientierung zu einer Trommel 4 zusammengesetzt werden. Die Rohrsegmente 24 können unterschiedliche Längen entlang der Drehachse 6 und Durchmesser aufweisen. Die Durchmesser der Rohrsegmente 24 können auch über ihre Länge in Richtung der Drehachse 6 variieren.
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Die Trommel 4 ist im Ausführungsbeispiel an ihrem äußeren Umfang auf Laufrollen 28 abgestützt. Die beiden in 1 gezeigten Laufrollen 28 sind über die Motoren 8 angetrieben. Die Laufrollen 28 laufen im Ausführungsbeispiel auf den Außenkanten der Flanschflächen 26 ab, so dass diese eine umlaufende Rollbahn bilden.
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Das Mahlgutgemisch kann dem Mahlraum 10 über den Zuführbehälter 30 zugeführt werden. Dazu wird das Mahlgutgemisch von oben in den Zuführbehälter 30 eingefüllt. Von dort wird es dann über die Drehdurchführung 20 dem Mahlraum 10 zugeführt. Der Zuführbehälter 30 verfügt im Ausführungsbeispiel über eine zusätzliche Zuführleitung 32, über die Flüssigkeiten oder Gase dem Mahlgutgemisch zugesetzt werden können. Durch die Anordnung der Zuführleitung auf der Zuführseite der Trommel 4 ist es möglich, das Mahlgutgemisch zusätzlich zu verflüssigen, aufzulockern oder - wenn das durch die Zuführleitungen 32 beförderte Medium unter hohem Druck oder mit einer hohen Temperatur in die Zuführvorrichtung 16 eingeleitet wird - die biologischen Rohstoffe zusätzlich aufschließen. So können die Zuführleitungen 32 beispielsweise über eine Dampfdüse oder ein Sprühventil eine Flüssigkeit zuführen, die die Zellstrukturen der pflanzlichen Rohstoffe durch mechanische Einwirkungen und/oder thermisch aufschließt.
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Die Abgabevorrichtung 18 kann mit einer Stirnwand 34 versehen sein, die die Abgabevorrichtung 18 begrenzt.
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Die Arbeitsprozesse, die mit der Mahlkörpermühle 2 ausgeführt werden, können über eine Steuerung 36 eingestellt und geregelt werden. Die Steuerung 36 ist mit den Vorrichtungen 38 verbunden, über die die Drehzahl der Trommel 4 veränderlich einstellbar ist. Bei der Vorrichtung 38 kann es sich um eine Leistungsregelung für den Motor 8 handeln. Es sind aber auch andere Ausgestaltungen für die Vorrichtung 38 möglich, wie beispielsweise ein Planeten- oder Variator-Getriebe, mit dem die Drehgeschwindigkeit der Trommel 4 veränderlich einstellbar ist.
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Die Steuerung 36 ist mit dem Vorrichtungen 38 als ein Beispiel für eine Drehzahlregelung, dem Aktor 44 als Ein-Aus-Schalter oder Drehzahlregler für die Zuführvorrichtung 16 sowie einer Kamera 42 als ein Beispiel für einen Sensor über entsprechende Verbindungsleitungen 40 verbunden. Die Verbindungsleitungen 40 können als Verbindungskabel ausgeführt sein, es sind aber auch andere Verbindungstypen möglich, wie beispielsweise eine drahtlose Verbindung über Funk, über Lichtwellenleiter oder andere Medien zur Übermittlung von Daten.
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In dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Trommel 4 über insgesamt vier Laufrollen 28 abgestützt, von denen die beiden im Vordergrund dargestellten Laufrollen 28 über jeweils einen Motor 8 angetrieben sind. Je nach Länge und Gewicht der Trommel 4 können aber auch noch zusätzliche Laufrollen 28 vorgesehen sein. Es ist auch möglich, noch mehr oder nur eine einzige Laufrolle 28 motorisch anzutreiben.
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In 2 ist eine Schnittansicht durch die in 1 dargestellte Trommel 4 gezeigt. In der Schnittansicht sind insgesamt 6 Zwischenwände 46 erkennbar, die den Mahlraum 10 in sieben Abteile 48 unterteilen. In jedem der Abteile 48 können Mahlkörper angeordnet sein, wobei die Anzahl, das Gewicht, die Form und die Größe der Mahlkörper zwischen den einzelnen Abteilen 48 variieren können. Die Auswahl der jeweils in ein Abteil 48 einzufüllenden Mahlkörper hat einen Einfluss auf den Aufschluss der biologischen Rohstoffe, die Loslösung des Naturkautschuks aus den biologischen Rohstoffen sowie auf die Agglomeration dieses Naturkautschuks.
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In der in 2 gezeigten Schnittansicht ist erkennbar, dass die Innenflächen 50 der Außenwände 52 nicht planparallel zur Drehachse 6 ausgebildet sind, sondern eine konische Grundform aufweisen. Abweichend vom Ausführungsbeispiel können die Innenflächen natürlich auch zylindrisch oder auf sonstige Weise geformt gestaltet sein. Über den Anstellwinkel der Außenwände 52 beziehungsweise der Innenflächen 50 zur Drehachse 6 ist es möglich, die Durchflussgeschwindigkeit des Mahlgutgemisches durch die Abteile 48 und den Mahlraum 10 insgesamt zu beeinflussen. Während die Wandung mit der Innenfläche 50 des ersten Rohrsegments 24 einen Anstellwinkel zur Drehachse 6 von 85 Grad aufweist, ist die Innenfläche 50 des zweiten Rohrsegments 24 um 79,5 Grad angestellt. Selbstverständlich können auch davon abweichende Anstellwinkel gewählt werden. Auch andere nicht-zylindrische Grundformen der Rohrsegmente 24 können gewählt werden. Die Rohrsegmente 24 weisen dabei eine geeignete Länge auf, um in dem zugehörigen Abteil 48 eine geeignete Bearbeitung der pflanzlichen Rohstoffe ausführen zu können. Die Zahl, die Länge, die Durchmesser, die Form der Rohrsegmente, die zu einer Trommel 4 zusammengesetzt sind, können dabei vom Fachmann geeignet gestaltet und ausgewählt werden.
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Die Flanschflächen 26 der Rohrsegmente 24 können über Verbindungselemente miteinander verbunden sein, wie beispielweise eine Anzahl von Schrauben mit gekonterten Schraubmuttern oder Schraubbolzen.
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In der Schnittansicht in 2 ist gut erkennbar, dass der Mahlraum 10 im Bereich der zweiten Stirnseite 14 und somit an seinem stromabwärts gelegenen Ende eine konisch zulaufende Verengung zur Abgabevorrichtung 18 hin aufweist. Die dargestellte Verengung ist gut dazu geeignet, auf der Oberfläche des Mahlgutgemisches aufschwimmende Flocken von agglomeriertem Naturkautschuk abzuskimmen. Die Ausförderung kann erfolgen, indem entweder verstärkt ein Mahlgutgemisch dem Mahlraum 10 zugefördert wird, wodurch ein Schwemmimpuls im Mahlraum 10 erzeugt wird, und/oder die Drehachse 6 der Trommel 4 am zuführseitigen Ende angehoben und/oder am abgabeseitigen Ende abgesenkt wird, wobei dann die Flocken aus dem Mahlraum 10 ausgespült werden, ohne dass dabei erhöhte Anteile der übrigen pflanzlichen Rohstoffe mit ausgeschwemmt werden. Die Fraktion des Mahlgutgemisches, die keine nennenswerten Mengen von Naturkautschuk mehr erhält, kann danach aus dem letzten Abteil 48 abgefördert werden, wobei dann die jeweiligen Fraktionen von der Abgabevorrichtung 18 getrennt werden können, indem sie in verschiedene Abführbehälter abgefördert werden. Es ist natürlich auch möglich, das Mahlgutgemisch insgesamt aus dem Mahlraum 10 abzufördern, ohne dabei gesondert den agglomerierten Naturkautschuk mit der Mahlkörpermühle 2 abzuskimmen.
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Die 3 zeigt eine vergrößerte Schnittansicht der Zuführvorrichtung 16. Zur Zuführung des Mahlgutgemisches verfügt die Zuführvorrichtung 16 über einen Anschlussstutzen 54, an den der Zuführbehälter 30 anschließbar ist. Im Bereich des Anschlussstutzens 54 befindet sich auch die Zuführleitung 32. In der Zuführvorrichtung 16 befindet sich als eine antreibbare Zwangszuführung 56 eine Förderschnecke, die durch die Drehdurchführung 20 hindurchreicht und das über den Anschlussstutzen 54 zugeförderte Mahlgutgemisch in den Mahlraum 10 abfördert. Die Schneckenbleche der Förderschnecke drücken die pflanzlichen Rohstoffe zuverlässig in den Mahlraum 10 hinein. Sie verhindern gleichzeitig, dass Mahlkörper, die bei der Rotation der Trommel 4 im Mahlraum 10 bewegt werden, in die Zuführvorrichtung 16 eindringen können. Auch wird eine Rückströmung des Mahlgutgemisches in die Zuführvorrichtung 16 über die Zwangszuführung 56 verhindert. Die Zwangszuführung 56 ist koaxial zur Drehachse 6 der Trommel 4 angeordnet.
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In 4 ist eine Mahlkörpermühle 2 gezeigt, bei der die Drehachse 6 der Trommel 4 zur Waagerechten W angehoben ist. Da dadurch auch die Innenflächen 50 der Rohrsegmente 24 in Förderrichtung entlang der Drehachse 6 nach rechts gegenüber der Waagerechten W ansteigen, wird in einer solchen Winkellage der Trommel 4 naturgemäß die Fördergeschwindigkeit, mit der das Mahlgutgemisch durch den Mahlraum 10 hindurchläuft, verringert. Andersherum ist es vorstellbar, dass bei einer Winkellage der Drehachse 6, bei der diese in Förderrichtung zur Waagerechten abfällt, die Fördergeschwindigkeit des Mahlgutgemisches durch den Mahlraum 10 gesteigert wird. Im Ausführungsbeispiel ist die Trommel 4 auf einem Rahmen gehalten, der seinerseits über Drehlager auf dem Boden abgestützt ist. Zur Veränderung der räumlichen Lage der Drehachse 6 können mechanische Stellmittel vorgesehen sein, es ist aber auch möglich, den Rahmen durch motorische Stellantriebe wie beispielsweise einen Hubzylinder an einer oder beiden Seiten anzuheben oder abzusenken.
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In 5 ist eine stirnseitige Ansicht auf eine Zwischenwand 46 dargestellt. Die Zwischenwand 46 verfügt über eine Anzahl von Durchlassöffnungen 58, durch die das Mahlgutgemisch von einem Abteil 48 zum benachbarten stromabwärtsgelegenen Abteil 48 hindurchfließen kann. In dem in 5 gezeigten Ausführungsbeispiel haben die Durchlassöffnungen 58a, 58b und 58c unterschiedliche Formen und Grö-ßen. Während die Durchlassöffnungen 58a von ihrer Form und Größe so bemessen sind, dass sie die in einem Abteil befindlichen Mahlkörper zurückhalten, sind die Durchlassöffnungen 58b von ihrer Form und Größe her so bemessen, dass durch sie Mahlkörper auch in ein benachbartes Abteil gelangen können.
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In der in 5 dargestellten Zwischenwand 46 ist die Durchlassöffnung 58c als eine Ausnehmung 60 ausgestaltet, deren Radius R1 in zumindest einem Teil des von der Ausnehmung 60 abgedeckten Kreisbogen größer ist als der durch den Radius R2 bestimmten Außenumfang der Drehachse 6 im Bereich der entsprechenden Zwischenwand 46. In dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel einer Zwischenwand 45 ist die Ausnehmung 60 mit einem Gitter versehen, um den Durchtritt von Mahlkörpern zu vermeiden. Wenn das in 5 gezeigte Gitter aber abweichend vom Ausführungsbeispiel weggelassen wird, ist es möglich, Sensoren 42 entlang der Drehachse 6 durch eines oder mehrere Abteile 48 zu bewegen. In 5 ist erkennbar, dass die Kamera als Sensor 42 benachbart zur Drehachse 6 im Mahlraum 10 angeordnet ist. Bei einer durch die Wellenlinie 62 angedeuteten Befüllung des Mahlraums 10 mit einem Mahlgutgemisch 64 ist der Sensor 42 in einem Abstand zum Mahlgutgemisch 64 angeordnet, in dem eine Beschädigung bzw. Verschmutzung des Sensors 42 wenig wahrscheinlich ist.
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In 6 ist eine zuförderseitige Ansicht auf die Mahlkörpermühle 2 gezeigt. Aus dieser Ansicht ist die runde Umfangsform der Trommel 4 gut erkennbar. Auch ist die Zuführvorrichtung 16 mit dem trichterförmigen Zuführbehälter 30, dem darunter befindlichen Anschlussstutzen 54 sowie den mehreren Zuführleitungen 32 erkennbar. In der Stirnansicht ist auch die Drehachse 6 erkennbar, wobei die Drehachse 6 hier das Drehlager der Zwangszuführung 56 zeigt, die durch einen gesonderten Motor 8 angetrieben ist. In dieser Ansicht ist auch gut erkennbar, dass die Trommel 4 über die Laufrollen auf dem Rahmen 66 gehalten ist.
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In 7 ist eine abförderseitige Ansicht auf die Mahlkörpermühle 2 dargestellt. In dieser Ansicht sind die Kontrollfenster 68 erkennbar, die in die Stirnwand 34 eingelassen sind, um durch die Kontrollfenster optisch prüfen zu können, ob sich der in den biologischen Rohstoffen enthaltene Naturkautschuk im letzten Abteil 48 des Mahlraums 10 zu Flocken agglomeriert hat.
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Das über die Abgabevorrichtung 18 aus dem Mahlraum 10 abgeförderte Mahlgutgemisch 64 kann über einen Ausförderstutzen 70 an nachgeordnete Separier- und Reinigungsvorrichtungen weitergeleitet werden.
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In 8 ist eine Querschnittsansicht durch eine Trommel 4 mit einem Aufnahmeraum 72 gezeigt. Die Außenwand 52 der Trommel 4 ist im Ausführungsbeispiel als Lochblech gestaltet, so dass das Mahlgutgemisch 64 vom Mahlraum 10 im Inneren der Trommel 4 durch die Öffnungen 74 im Lochblech nach außen in den Aufnahmeraum 72 hindurchtreten kann. Die Öffnungen 74 können so gestaltet sein, dass Mahlkörper aus dem Mahlraum 10 durch sie hindurch in den Aufnahmeraum 72 eintreten können, oder sie sind so gestaltet, dass das verhindert wird. Der Aufnahmeraum 72 kann dazu genutzt werden, die im Mahlgutgemisch 64 enthaltenen pflanzlichen Rohstoffe zu waschen, zu kochen und/oder Bestandteile des Mahlgutgemischs 64 zu trennen und abzufördern. Dafür können entsprechende Prozesswerkzeuge im Aufnahmeraum 72 angeordnet sein. Im Ausführungsbeispiel ist eine Förderschnecke 76 gezeigt, mit der Sediment, das sich am Boden des Aufnahmeraums 72 ansammelt, abgefördert werden kann. Es sind weiter Heizungen 78 gezeigt, mit denen das Mahlgutgemisch 64 aufgeheizt werden kann, beispielsweise um dieses zum Kochen zu bringen.
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Oberhalb der Trommel 4 ist in der 8 noch ein den Umfang der Trommel 4 teilweise umfassender Mantel 80 dargestellt, an dem Düsen 82 angeordnet sind. Mit den Düsen 82 kann von außen durch die Öffnungen 74 in der Außenwand 52 der Trommel 4 hindurch eine Flüssigkeit, ein Gas oder heißer Dampf in den Mahlraum 10 gespritzt werden. In dem Mantel 80 können auch Dosiermittel zur Zugabe von Feststoffen in den Mahlraum vorgesehen sein, die dem Mahlgutgemisch zugesetzt werden, um die Ablösung und Trennung der bei der Bearbeitung frei werdenden Polyisoprene und andere apolare Werkstoffe zu unterstützen.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsbeispiele beschränkt. Dem Fachmann bereitet es keine Schwierigkeiten, die Ausführungsbeispiele auf eine ihm geeignet erscheinende Weise abzuwandeln, um sie an einen konkreten Anwendungsfall anzupassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202014100640 U1 [0002]
- DE 102013107279 A1 [0004]
- US 3437275 [0005]