DE102019133670B3 - Antriebsvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung mit einer Abtriebswelle (9), die in einen ersten Wellenabschnitt (17) und einen zweiten Wellenabschnitt (19) aufgeteilt ist, die mittels einer Formschlusskupplung (21) momentenübertragend miteinander koppelbar sind oder voneinander entkoppelbar sind, wobei die Formschlusskupplung (21) eine Schiebemuffe (37) aufweist, die auf einer Steckverzahnung (39) des ersten Wellenabschnittes (17) drehfest, jedoch axial verschiebbar angeordnet ist, und wobei die Schiebemuffe (37) mittels eines elektrisch ansteuerbaren Aktors (49) in einer axialen Hubbewegung zwischen einer Offenstellung (O) in der die Formschlusskupplung (21) geöffnet ist, und einer Geschlossenstellung (G) verschiebbar ist, in der die Formschlusskupplung (21) geschlossen ist. Erfindungsgemäß wirkt die Schiebemuffe (37) derart bistabil, dass bei unbestromtem Aktor (49) die Schiebemuffe (37) entweder stabil die Offenstellung (O) einnimmt oder stabil die Geschlossenstellung (G) einnimmt, und dass bei bestromtem Aktor (49) die Schiebemuffe zwischen der Offenstellung (O) und der Geschlossenstellung (G) umschaltbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für zum Beispiel eine Fahrzeugachse eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
- In einer Antriebsvorrichtung ist eine Abtriebswelle im Antriebsstrang eingebunden, die in einen ersten Wellenabschnitt und in einen zweiten Wellenabschnitt aufgeteilt ist, die mittels einer Formschlusskupplung momentenübertragend miteinander koppelbar oder voneinander entkoppelbar sind. Die Formschlusskupplung weist eine Schiebemuffe auf, die auf einer Steckverzahnung des ersten Wellenabschnittes drehfest, jedoch axial verschiebbar angeordnet ist. Die Schiebemuffe kann mittels eines elektrisch ansteuerbaren Aktors in einer axialen Hubbewegung zwischen einer Offenstellung und einer Geschlossenstellung verschiebbar sein. In der Schiebemuffen-Offenstellung ist die Formschlusskupplung geöffnet. In der Schiebemuffen-Geschlossen-Stellung ist die Formschlusskupplung geschlossen. Die Formschlusskupplung kann bei stromlosem Aktor geschlossen sein (das heißt stromlos geschlossene Kupplung) und bei bestromtem Aktor offen sein. In diesem Fall muss die Formschlusskupplung aufwendig so ausgelegt sein, dass sich im Fahrbetrieb bei einer Aktor-Funktionsstörung die Formschlusskupplung nicht unbeabsichtigt von ihrer Offenstellung in ihre Schließstellung verstellt.
- Aus der
DE 10 2010 012 610 A1 ist eine schaltbare Magnetkupplung bekannt. Aus derDE 10 2012 210 287 A1 ist eine Verbindungsvorrichtung sowie ein Getriebe für einen Fahrzeugantriebsstrang bekannt. Aus derDE 10 2015 223 375 A1 ist eine elektromagnetische Klauenschaltung bekannt. Aus derDE 10 2017 127 577 A1 ist eine Kupplungseinheit für einen Antriebsstrang mit formschlüssiger Kupplung bekannt. Aus derDE 10 2015 201 854 A1 ist eine elektromagnetische Kupplung zur drehfesten Verbindung zweier drehbarer Wellen bekannt. Aus derDE 10 2016 203 285 A1 ist ein Fahrzeug-Antriebsstrangsystem bekannt. - Aus der
DE 10 2015 207 435 A1 ist ein gattungsgemäßes Trennsystem mit elektrischen Impulsen bekannt. - Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Antriebsvorrichtung bereitzustellen, bei der die für die Formschlusskupplung erforderlichen Sicherheitsanforderungen in einfacher Weise erfüllt werden können.
- Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
- Gemäß dem Anspruch 1 ist die Schiebemuffe mit einer bistabilen Funktion versehen, mittels der bei unbestromtem Stellaktor die Schiebemuffe entweder eine stabile Offenstellung einnimmt oder eine stabile Geschlossenstellung einnimmt. Erst bei bestromtem Stellglied kann die Schiebemuffe zwischen der Offenstellung und der Geschlossenstellung umgeschaltet werden. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass zum Beispiel bei einer Aktor-Funktionsstörung die Schiebemuffe stabil in ihrer Offenstellung oder stabil in ihrer Geschlossenstellung verbleiben soll, ohne dass eine dauerhafte Bestromung des Stellglieds erforderlich ist. Beispielsweise kann der mit einem ersten Stromimpuls bestromte Aktor die Schiebemuffe von ihrer Offenstellung in ihre Geschlossenstellung schalten. Der mit einem folgenden zweiten Stromimpuls bestromte Aktor kann die Schiebemuffe von ihrer Geschlossenstellung wieder in ihre Offenstellung schalten. Die erfindungsgemäße Formschlusskupplung ist daher sowohl stromlos offen als auch stromlos geschlossen.
- In einer technischen Umsetzung kann das Stellglied einen Elektromagneten mit zugeordneter Rückstellfeder aufweisen. Bei unbestromtem Stellglied kann die Schiebemuffe in Richtung einer ersten Schiebemuffen-Stellung (insbesondere Geschlossenstellung) vorgespannt sein. Bei bestromtem Stellglied kann der Elektromagnet die Schiebemuffe mittels Magnetkraft entgegen der Vorspannkraft der Rückstellfeder in die zweite Schiebemuffen-Stellung axial hubverstellen.
- Die Schiebemuffe weist zur Bereitstellung ihrer bistabilen Wirkung ein mechanisches Schrittschaltwerk auf. Das Schrittschaltwerk wirkt so auf die Schiebemuffe ein, dass nach impulsartigen Bestromungen bzw. Betätigungen des Aktors das Schrittschaltwerk die Schiebemuffe alternierend stabil in der ersten Schiebemuffen-Stellung oder stabil in der zweiten Schiebemuffen-Stellung hält.
- Erfindungsgemäß ist das mechanische Schrittschaltwerk aus zumindest einem Kulissenstift und einem damit zusammenwirkenden Schaltkulissenring zusammengesetzt. Der Kulissenstift kann an der unverdrehbaren, axial verschiebbaren Schiebemuffe ausgebildet sein. Der Schaltkulissenring ist auf dem ersten Wellenabschnitt drehbar, jedoch axial ortsfest angeordnet.
- Im Hinblick auf eine bauraumreduzierte Anordnung kann die Schiebemuffe mit einem Schiebemuffen-Überstand axial verlängert sein. Dieser ist Bestandteil des mechanischen Schrittschaltwerkes und kann (in einer verschachtelten Anordnung) radial außerhalb des Schaltkulissenrings positioniert sein. Der Kulissenstift kann vom Innenumfang des Schiebemuffen-Überstands radial nach innen abragen und in Eingriff mit dem Schaltkulissenring sein.
- In einer bevorzugten Ausführungsvariante kann der mit dem Kulissenstift zusammenwirkende Schaltkulissenring eine erste Kulissenmimik und eine zweite Kulissenmimik aufweisen. Die erste Kulissenmimik kann am Schaltkulissenring-Außenumfang ausgebildet sein und (in Axialrichtung) der Formschlusskupplung zugewandt sein sowie längere und verkürzte Axialnuten aufweisen. Diese können in Umfangsrichtung alternierend auf dem Schaltkulissenring angeordnet sein.
- Zudem kann die Schaltkulisse eine von der Formschlusskupplung abgewandte Kulissenmimik aufweisen. Diese kann sich in Umfangsrichtung mit einem Sägezahnmuster erstrecken. In dem Sägezahnmuster kann jeder Sägezahn eine flache Anschlagflanke und eine steile Flanke aufweisen. Diese können jeweils an Sägezahn-Scheitel und an Sägezahn-Fußabschnitten zusammenlaufen.
- Bei unbestromtem Aktor kann der Kulissenstift unter Wirkung der Rückstellfeder in einer der längeren oder verkürzten Axialnuten angeordnet sein. Bei impulsartig bestromtem Aktor kann der Kulissenstift in der Axialrichtung (entgegen der Rückstellfeder-Wirkung) gegen eine zugeordnete flache Anschlagflanke des Schaltkulissenrings fahren. Auf diese Weise verdreht sich der Schaltkulissenring um ein vordefiniertes Drehwinkel-Maß. Das Drehwinkel-Maß ist so bemessen, dass in der, nach der Stellglied-Bestromung erfolgenden Schaltmuffen-Reversierbewegung der Kulissenstift in die benachbarte Axialnut einfährt.
- Im Hinblick auf eine gesteigerte Betriebssicherheit ist es bevorzugt, wenn für den Kulissenstift ein Überlastschutz gegen Abscheren bereitgestellt ist. Der Überlastschutz kann als ein mechanischer Axialanschlag realisiert sein, gegen den die Schiebemuffe bei bestromtem Stellglied (das heißt bei axialer Hubbewegung) anschlägt. Beim Schiebemuffen-Anschlag kann der Kulissenstift nach wie vor um einen freien Axialabstand von dem zugeordneten Fußabschnitt des Sägezahnmusters des Schaltkulissenrings beabstandet sein, so dass keine Scherkraft auf den Kulissenstift wirkt. Beispielhaft kann der mechanische Axialanschlag als ein vom Schaltkulissenring separater Anschlagring ausgeführt sein. Der Anschlagring kann bevorzugt unmittelbar an der, der Formschlusskupplung zugewandten Stirnseite des Schaltkulissenrings angeordnet sein.
- Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 eine Antriebsvorrichtung für eine Fahrzeugachse; -
2 in einer Teilschnittansicht eine in der Antriebsvorrichtung verbaute Formschlusskupplung, die im geöffneten Kupplungszustand dargestellt ist; und -
3 bis5 jeweils Ansichten, anhand derer der Aufbau und die Funktionsweise eines in der Formschlusskupplung verbauten Schrittschaltwerkes veranschaulicht ist. - In der
1 ist eine elektrisch antreibbare Fahrzeugachse gezeigt. Die Fahrzeugachse weist eine ElektromaschineEM auf, die über ein Achsdifferenzial3 auf die zum rechten und linken Vorderrad5 führenden linken und rechten Antriebswellen7 ,9 abtreibt. Die in der1 gezeigte, vordere rechte Abtriebswelle9 ist aufgeteilt in einen radseitigen, ersten Wellenabschnitt17 und in einen achsseitigen, zweiten Wellenabschnitt19 . Diese sind mittels einer Klauenkupplung21 koppelbar, um im Fahrbetrieb die ElektromaschineEM in Antriebsverbindung mit den Fahrzeugrädern5 zu bringen. Alternativ dazu sind die Wellenabschnitte17 ,19 voneinander abkoppelbar, um im Fahrbetrieb sowie bei deaktivierter ElektromaschineEM Schleppverluste zu vermeiden. - Bei geöffneter Klauenkupplung
21 bleibt daher im Fahrbetrieb lediglich eine lastlose Ausgleichsbewegung der Ausgleichskegelräder29 im Achsdifferenzial3 . Der Rest der Antriebseinheit (das heißt Getriebe und Elektromaschine) kommt dagegen zum Stillstand, so dass Schleppverluste stark reduziert sind. - In der
1 ist die ElektromaschineEM der Fahrzeugachse über ein Vorgelege23 mit einem eingangsseitigen Außenzahnrad25 des Achsdifferenzials3 trieblich verbunden. An der Ausgangsseite des Achsdifferenzials3 sind Achskegelräder27 an den beiden Antriebswellen7 ,9 angebunden. Die Achskegelräder27 und die damit verzahnten Ausgleichskegelräder29 sind innerhalb eines Ausgleichsgehäuses31 des Achsdifferenzials3 positioniert. - Nachfolgend werden anhand der
2 der Aufbau und die Funktionsweise der Klauenkupplung21 beschrieben. In der2 ist das Achskegelrad27 mit dem achsseitigen Wellenabschnitt19 verlängert. Radial innerhalb des achsseitigen Wellenabschnitts19 ist eine zum Vorderrad5 geführte Steckwelle drehgelagert, die den radseitigen Wellenabschnitt17 bildet. Die Klauenkupplung21 weist in der2 achsseitige Schaltklauen33 und radseitige Schaltklauen35 auf. Diese sind bei geschlossener Klauenkupplung21 miteinander in Formschlussverbindung. Die radseitigen Schaltklauen35 sind in der2 Bestandteile einer Schiebemuffe37 . Die Schiebemuffe37 ist auf einer Steckverzahnung39 des radseitigen Wellenabschnitts17 drehfest, jedoch axial verschiebbar angeordnet. Die achsseitigen Schaltklauen33 sind auf einem Trägerring41 ausgebildet, der materialeinheitlich und einstückig an dem achsseitigen Wellenabschnitt19 angeformt ist. - Die auf dem radseitigen Wellenabschnitt
17 axial verschiebbar angeordnete Schiebemuffe37 ist in der2 über einen Aktor49 mit einem Elektromagneten sowie mit zugeordneter Rückstellfeder51 betätigbar. Bei unbestromtem Aktor49 ist die Schiebemuffe37 in Richtung ihrer GeschlossenstellungG ferdervorgespannt, in der die Klauenkupplung21 geschlossen ist. Bei bestromtem Aktor49 generiert dessen Elektromagnet eine MagnetkraftFM , mittels der die Schiebemuffe37 in einer HubbewegungH (2 oder5 ) entgegen der Rückstellfeder-Kraft in Richtung auf ihre OffenstellungO axial hubverstellt wird. - Der Schiebemuffe
37 ist ein Schrittschaltwerk53 zugeordnet. Das Schrittschaltwerk53 bewirkt eine bistabile Wirkung, bei der bei unbestromtem Aktor51 die Schiebemuffe37 entweder stabil in ihrer OffenstellungO verbleibt (d.h. die Klauenkupplung21 ist stromlos offen) oder stabil in ihrer GeschlossenstellungG verbleibt (d.h. die Klauenkupplung21 ist stromlos geschlossen). Lediglich bei bestromtem Aktor49 kann die Schiebemuffe37 zwischen ihrer OffenstellungO und ihrer GeschlossenstellungG umgeschaltet werden. Wird somit der Aktor49 mit Stromimpulsen beaufschlagt, kann nach jeden Stromimpuls das Schrittschaltwerk53 die Schiebemuffe37 alternierend entweder stabil in der OffenstellungO oder stabil in der GeschlossenstellungG halten. - Nachfolgend ist der Aufbau sowie die Funktionsweise des mechanischen Schrittschaltwerkes
53 anhand der3 bis5 beschrieben. Demnach ist die Schiebemuffe37 an ihrer, von der Klauenkupplung21 abgewandten Seite mit einem Schiebemuffen-Überstand54 verlängert, der Bestandteil des Schrittschaltwerkes53 ist. Am Innenumfang des Schiebemuffen-Überstands54 sind insgesamt fünfzehn Kulissenstifte57 gleichmäßig umfangsverteilt angeordnet, die radial nach innen abragen und in Eingriff mit einem Schaltkulissenring59 ist. In der3 ist der Schaltkulissenring59 radial innerhalb des Schiebemuffen-Überstands54 positioniert Der Schaltkulissenring59 ist auf dem ersten Wellenabschnitt17 drehbar, jedoch axial ortsfest zwischen einem später beschriebenen Anschlagring61 und einer Ringschulter63 des ersten Wellenabschnitts17 angeordnet. - In der
3 ist der Schaltkulissenring59 in Alleinstellung gezeigt. Dieser weist am Außenumfang eine, der Klauenkupplung21 zugewandte Kulissenmimik65 mit längeren Axialnuten67 und verkürzten Axialnuten69 auf, die um einen Axialabstanda gegenüber den längeren Axialnuten67 verkürzt sind. Zudem weist der Schaltkulissenring59 eine von der Klauenkupplung21 abgewandte Kulissenmimik71 mit einem sich in Umfangsrichtung erstreckenden Sägezahnmuster auf. Im Sägezahnmuster ist jeder Sägezahn mit einer flachen Anschlagflanke73 und einer steilen Anschlagflanke75 ausgebildet, die jeweils an Sägezahn-Scheitel77 und an Sägezahn-Fußabschnitten79 zusammenlaufen. - Wird die Schiebemuffe
37 entgegen der Rückstellfeder-Kraft durch die MagnetkraftFM des Elektromagneten des Aktors49 mit einer HubbewegungH (2 oder5 ) in ihre OffenstellungO verstellt, so fahren gemäß der5 die unverdrehbar an der Schiebemuffe37 ausgebildeten Kulissenstifte57 aus der längeren Axialnut67 des Schaltkulissenrings59 heraus. Im weiteren Verlauf der HubbewegungH schlägt jeder der Kulissenstifte57 gegen jeweils eine zugeordnete flache Anschlagflanke73 der Sägezahnkulisse und verdreht im Zusammenwirken mit der flachen Anschlagflanke73 den Schaltkulissenring59 in einer DrehbewegungD (5 ) um ein definiertes, durch die flache Anschlagflanke73 vorgegebenes Drehwinkel-Maß. Bei der HubbewegungH des Kulissenstifts57 geraten die Kulissenstifte57 außer Eingriff mit den längeren Axialnuten67 des Schaltkulissenrings59 . - Nach Wegfall der vom Elektromagneten ausgeübten Magnetkraft
FM erfolgt mittels der Rückstellfeder51 eine RückstellbewegungR (2 oder5 ) der Schiebemuffe73 . Das Drehwinkel-Maß ist dabei derart bemessen, dass bei der RückstellbewegungR der Schiebemuffe37 jeder Kulissenstift57 in die jeweils benachbarte Axialnut67 ,69 des Schaltkulissenrings59 einfährt. Auf diese Weise wirken die Schiebemuffen-Kulissenstifte57 nach jeder Elektromagnet-HubbewegungH alternierend entweder mit den verkürzten Axialnuten69 derart zusammen, dass die Schiebemuffe37 in ihre OffenstellungO verbracht ist, oder mit den längeren Axialnuten67 derart zusammen, dass die Schiebemuffe37 in ihre GeschlossenstellungG verbracht ist. - Nach Wegfall der Magnetkraft
FM stellt also die Rückstellfeder51 die Schiebemuffe37 selbsttätig zurück in ihre GeschlossenstellungG oder OffenstellungO . Die Offen- und GeschlossenstellungenO ,G der Schiebemuffe37 wechseln alternierend mit jeder impulsartigen Elektromagnet-Aktivierung ab. - Im Hinblick auf einen Überlastschutz der Kulissenstifte
57 gegen ein Abscheren ist es von Vorteil, wenn bei der Elektromagnet-HubbewegungH der Schiebemuffe37 die Kulissenstifte57 nicht bis unmittelbar in Anschlag gegen die Fußabschnitte79 der Sägezahn-Kulisse des Schaltkulissenrings59 kommen. Aus diesem Grund bildet der Anschlagring61 einen mechanischen Axialanschlag, gegen den die Schiebemuffe37 bei bestromtem Aktor49 anschlägt. Beim Schiebemuffen-Anschlag gegen den Anschlagring61 bleiben die Kulissenstifte57 nach wie vor um einen freien Axialabstand vom jeweils zugeordneten Fußabschnitt79 der Sägezahnkulisse des Schaltkulissenrings59 beabstandet. Auf diese Weise kann ein Abscheren der Kulissenstifte57 verhindert werden. - Bezugszeichenliste
-
- 3
- Achsdifferenzial
- 5
- Vorderräder
- 7, 9
- Abtriebswellen der Fahrzeugachse
- 17
- radseitiger Wellenabschnitt
- 19
- achsseitiger Wellenabschnitt
- 21
- Klauenkupplung
- 23
- Vorgelege
- 25
- Außenzahnrad
- 27
- Achskegelräder
- 29
- Ausgleichskegelräder
- 31
- Ausgleichsgehäuse
- 33
- achsseitige Schaltklauen
- 35
- radseitige Schaltklauen
- 37
- Schiebemuffe
- 39
- Steckverzahnung
- 41
- Trägerring
- 49
- Aktor
- 51
- Rückstellfeder
- 53
- Schrittschaltwerk
- 54
- Schiebemuffen-Überstand
- 57
- Kulissenstifte
- 59
- Schaltkulissenring
- 61
- Anschlagring
- 63
- Ringschulter
- 65
- erste Kulissenmimik
- 67
- längere Axialnuten
- 69
- kürzere Axialnuten
- 71
- zweite Kulissenmimik
- 73
- flache Anschlagflanke
- 75
- steile Flanke
- 77
- Sägezahn-Scheitel
- 79
- Sägezahn-Fußabschnitt
- EM
- Elektromaschine
- O
- Offenstellung
- G
- Geschlossenstellung
- a
- Axialabstand
- H
- Hubbewegung
- R
- Rückstellbewegung
- D
- Drehbewegung
- FM
- Magnetkraft
Claims (6)
- Antriebsvorrichtung mit einer Abtriebswelle (9), die in einen ersten Wellenabschnitt (17) und einen zweiten Wellenabschnitt (19) aufgeteilt ist, die mittels einer Formschlusskupplung (21) momentenübertragend miteinander koppelbar sind oder voneinander entkoppelbar sind, wobei die Formschlusskupplung (21) eine Schiebemuffe (37) aufweist, die auf einer Steckverzahnung (39) des ersten Wellenabschnittes (17) drehfest, jedoch axial verschiebbar angeordnet ist, und wobei die Schiebemuffe (37) mittels eines elektrisch ansteuerbaren Aktors (49) in einer axialen Hubbewegung zwischen einer Offenstellung (O) in der die Formschlusskupplung (21) geöffnet ist, und einer Geschlossenstellung (G) verschiebbar ist, in der die Formschlusskupplung (21) geschlossen ist, wobei die Schiebemuffe (37) bistabil derart wirkt, dass bei unbestromtem Aktor (49) die Schiebemuffe (37) entweder stabil die Offenstellung (O) einnimmt oder stabil die Geschlossenstellung (G) einnimmt, und wobei bei bestromtem Aktor (49) die Schiebemuffe zwischen der Offenstellung (O) und der Geschlossenstellung (G) umschaltbar ist, wobei die Schiebemuffe (37) zur Bereitstellung ihrer bistabilen Wirkung ein mechanisches Schrittschaltwerk (53) aufweist, und wobei das Schrittschaltwerk (53) so auf die Schiebemuffe (37) einwirkt, dass nach impulsartigen Bestromungen des Aktors (49) das Schrittschaltwerk (53) die Schiebemuffe (37) alternierend entweder stabil in der ersten Schiebemuffen-Stellung (G) oder stabil in der zweiten Schiebemuffen-Stellung (O) hält, dadurch gekennzeichnet, dass sich das mechanische Schrittschaltwerk (53) aus zumindest einem Kulissenstift (57), der an der unverdrehbaren, axial verschiebbaren Schiebemuffe (37) ausgebildet ist, und einem Schaltkulissenring (59) zusammensetzt, der auf dem ersten Wellenabschnitt (17) drehbar, jedoch axial ortsfest angeordnet ist.
- Antriebsvorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (49) einen Elektromagneten mit zugeordneter Rückstellfeder (51) aufweist, und dass bei unbestromtem Aktor (49) die Schiebemuffe (37) mittels der Rückstellfeder (51) in Richtung einer ersten Schiebemuffen-Stellung (G) vorgespannt ist, und dass bei bestromtem Aktor (49) der Elektromagnet die Schiebemuffe (37) mittels Magnetkraft (FM) entgegen der Rückstellfeder (51) in die zweite Schiebemuffen-Stellung (O) axial hubverstellt. - Antriebsvorrichtung nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebemuffe (37) mit einem Schiebemuffen-Überstand (54) axial verlängert ist, der Bestandteil des mechanischen Schrittschaltwerks (53) ist und/oder dass Schiebemuffen-Überstand (54) radial außerhalb des Schaltkulissenrings (59) angeordnet ist, und/oder dass der Kulissenstift (57) vom Innenumfang des Schiebemuffen-Überstands (54) radial nach innen abragt und in Eingriff mit dem Schaltkulissenring (59) ist. - Antriebsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltkulissenring (59) am Außenumfang eine der Formschlusskupplung (21) zugewandte Kulissenmimik (65) mit längeren Axialnuten (67) und kürzeren Axialnuten (69) aufweist, die in Umfangsrichtung alternierend angeordnet sind, und dass der Schaltkulissenring (59) eine von der Formschlusskupplung (21) abgewandte Kulissenmimik (71) aufweist, die sich in Umfangsrichtung mit einem Sägezahnmuster erstreckt, in dem jeder Sägezahn eine flache Anschlagflanke (73) und eine steile Flanke (75) aufweist, die an Sägezahn-Scheitel (77) und an Sägezahn-Fußabschnitten (79) zusammenlaufen.
- Antriebsvorrichtung nach
Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, dass bei unbestromtem Aktor (49) der Kulissenstift (57) unter Wirkung der Rückstellfeder (51) in einer der Axialnuten (67, 69) des Schaltkulissenrings (59) angeordnet ist, und dass bei impulsartig bestromtem Aktor (39) der Kulissenstift (57) in Axialrichtung gegen eine zugeordnete flache Anschlagflanke (73) des Schaltkulissenrings (59) fährt, wodurch sich der Schaltkulissenring (59) um ein vordefiniertes Drehwinkel-Maß verdreht, und dass das Drehwinkel-Maß so bemessen ist, dass in der nach dem Verdreh-Vorgang erfolgenden Schaltmuffen-Rückstellbewegung (R) der Kulissenstift (57) in die benachbarte Axialnut (67, 69) einfährt. - Antriebsvorrichtung nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass für den Kulissenstift (57) ein Überlastschutz gegen Abscheren bereitgestellt ist, und dass der Überlastschutz ein mechanischer Axialanschlag (61) ist, gegen den die Schiebemuffe (37) bei bestromtem Aktor (49) anschlägt, und dass bei einem solchen Schiebemuffen-Anschlag der Kulissenstift (57) nach wie vor um einen freien Axialabstand vom zugeordneten Fußabschnitt (79) des Sägezahnmusters der Schaltkulissenrings (59) beabstandet ist.
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PCT/EP2020/081408 WO2021115693A1 (de) | 2019-12-10 | 2020-11-09 | Antriebsvorrichtung |
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