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Die Erfindung betrifft eine Antriebsstrangeinheit für einen Antriebsstrang, insbesondere hybridischen/hybridisierten Antriebsstrang, eines Kraftfahrzeugs, mit einer Trennkupplung, die eingangsseitig, vorzugsweise über eine Schraubverbindung, mit einem Schwungrad und ausgangsseitig, vorzugsweise über eine Steckverzahnung, mit einer Zwischenwelle drehgekoppelt verbunden ist, und einem hydraulischen Betätigungssystem zum Verstellen der Trennkupplung zwischen ihrer eingerückten Stellung und ihrer ausgerückten Stellung. Das Betätigungssystem ist konzentrisch zu der Trennkupplung und mit der Trennkupplung mitdrehend angeordnet. Unter einem mitdrehenden Betätigungssystem wird ein Betätigungssystem verstanden, dessen Aktorgehäuse eingangsseitig oder ausgangsseitig mit der Trennkupplung drehgekoppelt verbunden ist. Vorzugsweise ist das Betätigungssystem drehfest auf der Zwischenwelle angebracht. Das Betätigungssystem ist demnach vorzugsweise ausgangsseitig, also auf einer Rotorseite der Trennkupplung, angeordnet. Das Betätigungssystem weist ein Aktorgehäuse auf, in dem eine Hydraulikkammer ausgebildet ist.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits solche mitdrehenden Betätigungssysteme bekannt. Zum Beispiels betrifft die noch nicht veröffentlichte
DE 10 2018 120 838 A1 ein Hybridmodul für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, mit einer Trennkupplung, wobei die Trennkupplung weiterhin eingangsseitig ein mit einer Kurbelwelle einer Verbrennungskraftmaschine drehkoppelbares Schwungrad aufweist und ausgangsseitig mir einem Rotor eines Elektromotors drehgekoppelt oder drehkoppelbar ist, sowie einer die Trennkupplung zwischen ihrer eingerückten Stellung und ihrer ausgerückten Stellung verstellbaren, einen konzentrischen Kupplungsausrücker aufweisenden Betätigungseinrichtung, wobei die Trennkupplung als eine normal eingerückte Kupplung ausgebildet ist.
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Nachteilig an einer Anordnung mit einem mitdrehenden Betätigungssystem ist jedoch, dass das Betätigungsfluid des hydraulischen Betätigungssystems insbesondere aufgrund der bei der Rotation des Betätigungssystems entstehende Fliehkräfte nach au-ßen gedrückt wird, was zu einem ungewollten Betätigen der Kupplung und zu erhöhter Leckage führen kann. Eine Leckage kann insbesondere bei trockenen Kupplungen zur Beeinträchtigung der Funktionalität der Kupplungen führen.
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Es ist also die Aufgabe der Erfindung, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu vermeiden oder wenigstens zu mildern. Insbesondere soll eine Antriebsstrangeinheit bereitgestellt werden, bei der in dem hydraulischen, mitrotierenden Betätigungssystem ein Ausgleich des Fliehkrafteinflusses realisiert ist und ein Konzept zum Umgang mit der über die Lebensdauer entstehenden Leckage umgesetzt ist.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Hydraulikkammer durch einen vorzugsweise elastisch verformbaren Balg von der Umgebung getrennt ist. Das heißt also, dass die Hydraulikkammer des Betätigungssystems nicht durch eine starre Wandung zur Umgebung hin begrenzt ist, sondern den in Axialrichtung beweglichen Balg zur Umgebung hin abgedichtet ist. Dies hat den Vorteil, dass aufgrund der Elastizität/Verformung des Balgs die Größe der Hydraulikkammer variieren kann, so dass Leckagefluid nicht so einfach entweichen kann.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Betätigungssystem als ein konzentrischer Nehmerzylinder ausgebildet. Der Nehmerzylinder kann vorzugsweise durch einen hydrostatischen Aktor oder alternativ durch ein Powerpack oder durch eine Pumpe eines Automatikgetriebes mit Hydraulikfluid versorgt werden. Das Betätigungssystem weist in einer bevorzugten Weise ein ringförmiges Aktorgehäuse auf, in dem ein (Ring-)Kolben axial verschieblich aufgenommen ist. Eine Druckkammer, die zur Betätigung der Trennkupplung mit Hydraulikfluid beaufschlagbar ist, wird durch eine Gehäusewandung des Aktorgehäuses und den Kolben begrenzt. Bei Druckbeaufschlagung der Druckkammer wird der Kolben axial verschoben. Der Kolben ist verschiebefest mit einem Betätigungslager gekoppelt, so dass eine Verlagerung des Kolbens ein Ausrücken (oder Einrücken) des Betätigungslagers erzwingt. Das Betätigungslager wirkt verstellend auf eine Tellerfeder ein. Insbesondere greift das Betätigungslager an einem radial innenliegenden Bereich der Tellerfeder an, so dass die Tellerfeder entgegen der Federkraft von, vorzugsweise innerhalb einer Reibfläche der Trennkupplung angeordneten, Blattfedern der Trennkupplung eine Anpressplatte der Trennkupplung axial verlagert und die Trennkupplung öffnet (bzw. schließt).
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann die Hydraulikkammer als die zur Betätigung der Trennkupplung mit Hydraulikfluid beaufschlagbare Druckkammer ausgebildet sein. Das heißt also, dass die Druckkammer zur Betätigung der Trennkupplung durch den Balg zur Umgebung hin begrenzt ist. Vorzugsweise wird die Druckkammer durch eine Gehäusewandung des Aktorgehäuses und den Balg gebildet.
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Gemäß der bevorzugten Ausführungsform kann das Betätigungssystem den Kolben besitzen, der zur Betätigung der Trennkupplung axial verlagerbar ist, wobei der Kolben durch den Balg gebildet ist. Mit anderen Worten ist der bewegliche Teil des Betätigungssystems, nämlich der Kolben, der zur Betätigung durch Druckbeaufschlagen der Druckkammer axial verlagert wird, durch den verformbaren Balg gebildet.
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Vorzugsweise kann durch die Verformung des Balgs eine Ein- bzw. Ausrückbewegung auf die Trennkupplung zur Betätigung übertragen werden. Beispielsweise kann der Balg über ein Druckstück mittelbar über ein Betätigungslager oder direkt mit einem Mechanismus, beispielsweise einem Verschwenkmechanismus einer Tellerfeder, zur Betätigung der Trennkupplung verbunden sein.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann die Hydraulikkammer als eine Kompensationskammer ausgebildet sein, wobei die Kompensationskammer separat von einer zur Betätigung der Trennkupplung mit Hydraulikfluid beaufschlagbare Druckkammer ausgebildet ist. Die Kompensationskammer ist also eine von der Druckkammer, abgesehen von Leckage, fluidisch abgedichtete Hydraulikkammer. Vorzugsweise ist die Kompensationskammer axial direkt benachbart zu der Druckkammer, insbesondere auf einer der Trennkupplung zugewandten Axialseite der Druckkammer, angeordnet. Somit gelangt aus der Druckkammer entweichendes Hydraulikfluid in die Kompensationskammer, und nicht direkt in die Umgebung der Kupplung. Das heißt, dass das aus der Druckkammer entweichendes Leckagefluid in der Kompensationskammer aufgefangen wird. Die Druckkammer und die Kompensationskammer können unabhängig voneinander mit Hydraulikmittel versorgt sein, so dass durch das Vorsehen der Kompensationskammer ein Fliehkrafteinfluss des Hydraulikmittels ausgeglichen werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Kompensationskammer innerhalb des Aktorgehäuses ausgebildet sein. Zudem ist es bevorzugt, wenn die Kompensationskammer durch ein Frontschild, das Aktorgehäuse und einen Kolben, der zur Betätigung der Trennkupplung in der Druckkammer axial verlagerbar ist, begrenzt ist, wobei das Frontschild durch den Balg gebildet ist. Das heißt, dass das durch den Balg gebildete Frontschild die Kompensationskammer zur Umgebung hin abdichtet. Die Kompensationskammer wird demnach durch den Kolben von der Druckkammer getrennt, so dass die Kompensationskammer der Druckkammer vorgelagert ist. Dadurch kann aus der Druckkammer entweichendes Hydraulikfluid nicht direkt in die Umgebung der Trennkupplung gelangen.
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Besonders bevorzugt ist es auch, wenn sowohl der Kolben der Druckkammer als auch das Frontschild der Kompensationskammer jeweils durch einen verformbaren Balg gebildet sind.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung kann der Balg fest mit dem Aktorgehäuse verbunden sein. Als geeignete Verbindungsmechanismen haben sich beispielsweise eine Sicherungsringverbindung, eine Lötverbindung (insbesondere bei einem Metallbalg), eine Klebeverbindung und/oder eine Klemmverbindung erwiesen. Der Balg ist also, beispielsweise an seinen radialen Enden mit dem Aktorgehäuse fest verbunden und gewährleistet das Weitergeben der Ein- bzw. Ausrückbewegung über seine Verformbarkeit.
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Ferner ist es zweckmäßig, wenn das Betätigungssystem zumindest eine zwischen dem Balg und dem Aktorgehäuse angeordnete Dichtung besitzt, durch die die Hydraulikkammer zur Umgebung hin abgedichtet ist. Als geeignet für die Dichtung hat sich eine Lötverbindung (insbesondere bei einem Metallbalg), eine Klebeverbindung und/oder ein oder mehrere Dichtringe erwiesen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Balg aus einem Metall, einem Kunststoff oder einem Elastomer aufgebaut sein. Der Balg kann auch aus anderen geeigneten Materialien bestehen, die ein Verformbarkeit des Balgs gewährleisten.
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Ferner ist es bevorzugt, wenn die Kompensationskammer mit einem drucklosen Rückförderkanal zum Rückfördern des Hydraulikfluids, beispielsweise in einen Getriebesumpf, verbunden ist. Dadurch kann das Hydraulikfluid aus der Kompensationskammer herausgefördert werden, so dass es nicht in Richtung zu der Trennkupplung hin entweichen kann. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Rückförderkanal in der Zwischenwelle ausgebildet ist. Ein zur Drehachse des Betätigungssystems geneigter Verlauf des Rückförderkanals hat sich als besonders geeignet erwiesen, um einen schnellen Abfluss des Hydraulikfluid umzusetzen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Betätigungssystems kann die Druckkammer einen Versorgungskanal aufweisen. Vorzugsweise wird das Hydraulikfluid durch den Versorgungskanal in die Druckkammer gefördert. Beispielsweise kann der Versorgungskanal in der Zwischenwelle integriert sein, da so eine besonders bauraumsparende und kompakte Zuführung des Hydraulikfluids ermöglicht ist.
Ein zur Drehachse des Betätigungssystems geneigter Verlauf des Versorgungskanals hat sich als besonders geeignet erwiesen, um im Betätigungssystem entstehende, störende Luftbläschen vom Betätigungsbereich wegzufördern.
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Bevorzugt ist es auch, wenn der Versorgungskanal und der Rückförderkanal fluidisch unabhängig voneinander. So kann eine druckbeaufschlagte Zuführung durch den Versorgungskanal und eine drucklose Abführung durch den Rückförderkanal gewährleistet werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform kann das Schwungrad mit einer Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors drehgekoppelt oder drehkoppelbar verbunden sein. Das heißt, dass die Trennkupplung zum An- und Abkoppeln des Verbrennungsmotors vom (restlichen) Antriebsstrang dient. Vorzugsweise kann die Zwischenwelle mit einer E-Maschine drehgekoppelt oder drehkoppelbar verbunden sein. Zudem ist es bevorzugt, wenn die E-Maschine, insbesondere ein Rotor der E-Maschine, direkt oder vorzugsweise über eine Kupplung mit einer Getriebeeingangswelle eines Getriebes verbunden ist. Besonders bevorzugt ist es, wenn das Getriebe als ein Stufenautomatgetriebe, vorzugsweise mit einem Drehmomentwandler als Anfahrelement, ausgebildet ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann die Trennkupplung als eine normally-closed-Kupplung ausgebildet sein. Eine Trennkupplung, die zum Öffnen betätigt wird, biete sich insbesondere an, wenn der Verbrennungsmotor ein Großteil der Betriebsdauer an dem Antriebsstrang angekoppelt ist. Alternativ kann die Trennkupplung auch als eine normally-open-Kupplung ausgebildet sein, insbesondere, wenn der Verbrennungsmotor den größeren Anteil der des Betriebs von dem Antriebsstrang abgekoppelt ist.
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Mit anderen Worten betrifft die Erfindung eine Antriebsstrangeinheit, bei der eine Hydraulikkammer, etwa eine Druckkammer zur Betätigung der Trennkupplung und/oder eine Kompensationskammer zum Ausgleich des Fliehkrafteinflusses der Druckkammer, zumindest teilweise, insbesondere zu der Umgebung hin, durch einen verformbaren Balg begrenzt ist. Das heißt also, dass die beweglichen Teile der Druckkammer, d.h. der in der Druckkammer bzw. dem Aktorgehäuse axial verschiebliche Kolben, und/oder ein Frontschild zur Abdeckung der Kompensationskammer durch einen insbesondere in Axialrichtung verformbaren Balg gebildet sind/ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe von Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Längsschnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Antriebsstrangeinheit in einer ersten Ausführungsform, und
- 2 eine Längsschnittdarstellung der Antriebsstrangeinheit in einer zweiten Ausführungsform.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Merkmale der einzelnen Ausführungsformen können untereinander ausgetauscht werden.
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1 und 2 zeigen eine erfindungsgemäße Antriebsstrangeinheit 1 für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs. Die Antriebsstrangeinheit 1 weist eine Kupplung, insbesondere eine Trennkupplung 2, auf. Die Trennkupplung 2 wird in hybridisierten Antriebssträngen eingesetzt, um einen Verbrennungsmotor mit dem Antriebsstrang einer E-Maschine zu verbinden bzw. um den Verbrennungsmotor von dem Antriebsstrang der E-Maschine abzukoppeln. Die Trennkupplung 2 ist eingangsseitig mit einem Schwungrad 3 drehgekoppelt verbunden, vorzugsweise über eine Schraubverbindung verbunden. Das Schwungrad 3 ist mit einer in den Ausführungsformen nicht dargestellten Kurbelwelle des Verbrennungsmotors drehkoppelbar. Die Trennkupplung 2 ist ausgangsseitig mit einer Zwischenwelle 4 drehgekoppelt verbunden. Die Zwischenwelle 4 ist mit der in den Ausführungsformen nicht dargestellten E-Maschine drehkoppelbar verbunden. Die E-Maschine wiederum ist direkt oder vorzugsweise über eine Kupplung mit einer Getriebeeingangswelle eines Getriebes drehkoppelbar verbunden. Das Getriebe ist insbesondere als ein Stufenautomatgetriebe mit einem Drehmomentwandler als Anfahrelement ausgebildet.
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Die Antriebsstrangeinheit 1 weist ein hydraulisches Betätigungssystem 5 zum Betätigen/Verstellen der Trennkupplung 2 auf. Das Betätigungssystem 5 ist auf einer Ausgangsseite, d.h. auf einer Rotorseite, der Antriebsstrangeinheit 1 angeordnet. Die Trennkupplung 2 ist in den dargestellten Ausführungsformen als eine normally-closed-Kupplung ausgebildet, die in ihrem unbetätigten Zustand geschlossen ist. Demnach wird die Trennkupplung 2 zum Öffnen betätigt, d.h. bei der Betätigung von ihrer eingerückten Stellung in ihre ausgerückte Stellung verstellt. Alternativ kann die Trennkupplung 2 auch als eine normally-open-Kupplung ausgebildet sein, auch wenn dies nicht dargestellt ist.
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Das hydraulische Betätigungssystem 5 ist konzentrisch zur der Trennkupplung 2 angeordnet. Das Betätigungssystem 5 ist als ein konzentrischer Nehmerzylinder (CSC) ausgebildet. Vorzugsweise ist das Betätigungssystem 5 als ein hydrostatischer Aktor ausgebildet. Alternativ kann der Nehmerzylinder über ein Powerpack oder eine Pumpe des Automatikgetriebes mit Hydraulikfluid versorgt sein. Das Betätigungssystem 5 ist mit der Trennkupplung 2 mitdrehend angeordnet ist. Das heißt, dass das Betätigungssystem 5 eingangsseitig oder ausgangsseitig mit der Trennkupplung drehgekoppelt verbunden ist. In den dargestellten Ausführungsformen ist das Betätigungssystem 5 ausgangsseitig drehfest angeordnet, d.h. auf der Zwischenwelle 4 drehgekoppelt angebracht. Ein solches Betätigungssystem wird auch als mitdrehendes/mitrotierendes Betätigungssystem bezeichnet.
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Das Betätigungssystem 5 weist ein Aktorgehäuse 6 auf, in dem eine Hydraulikkammer 7 ausgebildet ist. Erfindungsgemäß ist die Hydraulikkammer 7 durch einen verformbaren Balg 8 von der Umgebung getrennt. Der Balg 8 ist aus einem Metall, einem Kunststoff oder einem Elastomer aufgebaut.
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In der in 1 dargestellten ersten Ausführungsform der Antriebsstrangeinheit 1 ist die Hydraulikkammer 7 als eine zur Betätigung der Trennkupplung 2 mit Hydraulikfluid beaufschlagbare Druckkammer 9 ausgebildet. Die Druckkammer 9 ist innerhalb des Aktorgehäuses 6 ausgebildet. Die Druckkammer 6 wird durch eine Gehäusewandung 10 des Aktorgehäuses 6 und einen Kolben 11 des Betätigungssystems 5 gebildet. Der Kolben 11 ist durch den verformbaren Balg 8 gebildet. Der Balg 8 ist fest mit dem Aktorgehäuse 6 verbunden. Das heißt, dass beide (radialen) Enden des Balgs 8 mit dem Aktorgehäuse 6 verschiebefest und drehfest verbunden sind. Der Balg 8 kann über eine in der ersten Ausführungsform dargestellte Sicherungsringverbindung oder alternativ über eine Lötverbindung, eine Klebeverbindung und/oder eine Klemmverbindung mit dem Aktorgehäuse 6 und/oder dem Kolben 11 verbunden sein.
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Wird die Druckkammer 9 mit Hydraulikfluid beaufschlagt, können sich die Enden des Balgs 8 nicht relativ zu dem Aktorgehäuse 6 verschieben. Durch die Verformbarkeit des Balgs 8 wird die Druckbeaufschlagung in eine Betätigungsbewegung, d.h. eine Ein- bzw. Ausrückbewegung, umgesetzt und die Trennkupplung 2 dadurch betätigt. Zwischen dem Aktorgehäuse 6 und dem Balg 8 ist eine Dichtung 12, die in der dargestellten Ausführungsform als ein Dichtring ausgebildet ist, angeordnet. Die Dichtung 12 dichtet die Druckkammer 9 gegenüber der Umgebung ab. Die Dichtung 12 kann alternativ als eine Lötverbindung und/oder eine Klebeverbindung ausgebildet sein. Zur Versorgung mit Hydraulikfluid ist die Druckkammer 9 mit einem Versorgungskanal 13 verbunden. Der Versorgungskanal 13 ist in der Zwischenwelle 4 ausgebildet.
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Der Balg 8 ist mit einem Druckstück 14 verbunden, der durch die Verformbarkeit des Balgs 8 bei Druckbeaufschlagung der Druckkammer 9 axial verlagert wird. Das Druckstück 14 liegt wiederum an einem Betätigungslager 15 der Trennkupplung 2 an. Bei der axialen Verlagerung des Druckstücks 14 wird das Betätigungslager 15 verstellt. Das Betätigungslager 15 ist mit einer Tellerfeder 16 gekoppelt. Die Tellerfeder 16 wird beim Verstellen des Betätigungslagers 15 verschwenkt. Die Tellerfeder 16 ist mit einer Anpressplatte 17 der Trennkupplung 2 verbunden. Beim Verschwenken der Tellerfeder 16 wird die Anpressplatte 17 entgegen der Federkraft von Blattfedern 18 axial verlagert. Dadurch wird ein Reibschluss zwischen Kupplungsbelägen 19 der Trennkupplung 2 und einer drehfest mit der Zwischenwelle 4 verbundenen Kupplungsscheibe 20 gelöst. Die Blattfedern 18 sind innerhalb der Reibfläche der Kupplungsbeläge 19 angeordnet.
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In der in 2 dargestellten zweiten Ausführungsform der Antriebsstrangeinheit 1 ist die Hydraulikkammer 7 als eine Kompensationskammer 21 ausgebildet. Die Kompensationskammer 21 ist separat von der zur Betätigung der Trennkupplung 2 mit Hydraulikfluid beaufschlagbaren Druckkammer 9 ausgebildet. Das heißt, dass die Kompensationskammer 21 und die Druckkammer 9, abgesehen von Leckage, fluidisch voneinander getrennt sind/zueinander abgedichtet sind. Die Druckkammer 9 und die Kompensationskammer 21 sind axial (direkt) benachbart zueinander angeordnet. Insbesondere ist die Kompensationskammer 21 auf einer der Trennkupplung 2 zugewandten Axialseite der Druckkammer 9, d.h. in Axialrichtung zwischen der Trennkupplung 2 und der Druckkammer 9, angeordnet. Die Druckkammer 9 und die Kompensationskammer 21 werden unabhängig voneinander mit Hydraulikmittel versorgt. Durch das Vorsehen der Kompensationskammer 21 kann ein Fliehkrafteinfluss des Hydraulikmittels ausgeglichen werden.
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Die Kompensationskammer 21 ist durch ein Frontschild 22, das Aktorgehäuse 6 und den in der zweiten Ausführungsform als starr/verformungssteif ausgebildeten Kolben 11, der zur Betätigung der Trennkupplung in der Druckkammer 9 axial verlagerbar ist, begrenzt. Das Frontschild 22 ist durch den verformbaren Balg 8 gebildet. Das heißt, dass die Kompensationskammer 21 zur Umgebung hin durch den verformbaren Balg 8 getrennt ist. Das Frontschild 22 ist axialfest, beispielsweise über einen Sicherungsring, mit der Gehäusewandung 10 des Aktorgehäuses 6 verbunden. Insbesondere ist ein radial äußeres Ende des Frontschilds 22 mit der Gehäusewandung 10 verbunden. Die Kompensationskammer 21 ist über eine Dichtung zwischen der Gehäusewandung 10 und dem Frontschild 22 zur Umgebung hin abgedichtet. Die Dichtung ist beispielsweise als eine Lötverbindung, eine Klebeverbindung und/oder ein Dichtring ausgebildet. Das Frontschild 22 ist auch axialfest, beispielsweise über einen Sicherungsring, mit dem Kolben 11 verbunden. Insbesondere ist ein radial inneres Ende des Frontschilds 22 mit dem Kolben 11 verbunden. Das Frontschild 22 kann alternativ über eine Lötverbindung, eine Klebeverbindung und/oder eine Klemmverbindung mit dem Aktorgehäuse 6 und/oder dem Kolben 11 verbunden sein.
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Die Kompensationskammer 21 ist über einen Rückförderkanal 23 mit einem Getriebesumpf verbunden. Der Rückförderkanal 21 ist in der Zwischenwelle 4 ausgebildet. Der Rückförderkanal 23 mündet an einer radialen Innenseite der Kompensationskammer 21 durch die Gehäusewandung 10 und/oder den Kolben 11 in die Kompensationskammer 21. Der Rückförderkanal 23 ist drucklos, d.h. nicht mit Druck beaufschlagt, so dass das Leckagefluid zu der radialen Innenseite der Kompensationskammer 21 und dann durch die Zwischenwelle 4 in den Getriebesumpf zurückgefördert werden kann.
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Der Kolben 11 des Betätigungssystems 5 weist das Druckstück 14 auf. Das Druckstück 14 ist in der zweiten Ausführungsformen integral mit dem Kolben 11 verbunden. Das Druckstück 14 erstreckt sich radial innerhalb der Kompensationskammer 21 axial über die Kompensationskammer 21 hinaus. Das Drückstück 14 liegt an dem Betätigungslager 15 an. Wie in der ersten Ausführungsform ist das Betätigungslager 15 mit der Tellerfeder 16 gekoppelt, die beim Verstellen des Betätigungslagers 15 verschwenkt wird, so dass die mit der Tellerfeder 16 verbundene Anpressplatte 17 entgegen der Federkraft der Blattfedern 18 axial verlagert wird. Dadurch wird der Reibschluss zwischen den Kupplungsbelägen 19 der Trennkupplung 2 und der drehfest mit der Zwischenwelle 4 verbundenen Kupplungsscheibe 20 gelöst. Die Blattfedern 18 sind innerhalb der Reibfläche der Kupplungsbeläge 19 angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antriebsstrangeinheit
- 2
- Trennkupplung
- 3
- Schwungrad
- 4
- Zwischenwelle
- 5
- Betätigungssystem
- 6
- Aktorgehäuse
- 7
- Hydraulikkammer
- 8
- Balg
- 9
- Druckkammer
- 10
- Gehäusewandung
- 11
- Kolben
- 12
- Dichtung
- 13
- Versorgungskanal
- 14
- Druckstück
- 15
- Betätigungslager
- 16
- Tellerfeder
- 17
- Anpressplatte
- 18
- Blattfedern
- 19
- Kupplungsbelag
- 20
- Kupplungsscheibe
- 21
- Kompensationskammer
- 22
- Frontschild
- 23
- Rückförderkanal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018120838 A1 [0002]