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Die Erfindung betrifft eine Kabelhalterung zum Halten von Kabeln in Fahrzeugen, insbesondere im Bereich von Fahrwerken.
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Die Erfindung betrifft weiter ein Kabelführungssystem zum Einsatz in Fahrzeugen oder dergleichen.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein mechatronisches System zum Einsatz in Fahrzeugen oder dergleichen, insbesondere in Form eines Wankstabilisators.
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Obwohl die vorliegende Erfindung allgemein auf mechatronische Systeme anwendbar ist, wird die vorliegende Erfindung in Bezug auf ein mechatronisches System in Form eines Wankstabilisators erläutert.
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In Fahrwerken von Kraftfahrzeugen sind die Räder bzw. Radaufhängung der jeweiligen Achse über Stabilisatoren untereinander und mit dem Fahrzeugaufbau verbunden, um insbesondere bei Kurvenfahrten die aufgrund von Querbeschleunigung auftretende Wankneigung des Fahrzeugaufbaus, also dessen Seitenneigung in Kurven zu reduzieren. Beim einseitigen Einfedern des Rades gegenüber dem Fahrzeugaufbau bei einer Kurvenfahrt des Kraftfahrzeugs übt der als Drehstabfeder ausgebildete Stabilisator, der an seinen Enden mit den Rädern bzw. Radaufhängung verbunden ist, eine kopierende Bewegung auf das gegenüberliegende Rad bzw. die Radaufhängung aus. Daraus ergibt sich eine verminderte Seitenneigung. Der Stabilisator wiederum wird über Pendelstützen mit dem Fahrzeugaufbau verbunden. Die während einer Fahrt auftretenden Auf- und Abwärtsbewegungen des Fahrzeugs werden über die Pendelstützen an den Stabilisator weitergegeben.
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Durch einen Aktuator, der zwischen zwei Teilabschnitten eines geteilten Stabilisators angeordnet wird und diese zueinander verdrehen kann, können zusätzliche gezielte Stabilisierungsmomente erzeugt werden, was zu einer aktiven Verhinderung von Wankbewegungen und damit einer Optimierung des Einlenk- und Lastwechselverhaltens des Fahrwerks führt.
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Ein verstellbarer Wankstabilisator ist beispielsweise aus der
DE 10 2013 215 859 A1 bekannt geworden. Der Wankstabilisator umfasst dabei einen Schwenkmotor, auch Aktuator genannt, mit einem Elektromotor mit Planetengetriebe. Dieser ist stirnseitig mit einem Kabelstrang, bestehend aus Leistungskabeln und einem Signal- oder Sensorkabel, verbunden. Der Kabelstrang weist ein erstes Ende auf, welches über einen ersten Anschluss bzw. ersten Stecker mit dem Aktuator verbunden ist, und erstreckt sich vom ersten Anschluss bogenförmig um die Längsachse des Aktuators bis zu seinem zweiten Ende, welches als zweiter Stecker ausgebildet und fahrzeugseitig fixiert ist. Der Aktuator und damit das erste Ende des Kabelstranges führt bei aktiver Wankstabilisierung eine Dreh- oder Schwenkbewegung um die Längsachse aus, während das zweite Ende des Kabelstranges ortsfest angeordnet ist. Dadurch ergibt sich ein so genanntes Kabelatmen, d. h. eine Veränderung der Krümmung des Kabelstranges zwischen beiden Enden, wobei sich durch die Dreh- bzw. Schwenkbewegung in eine Richtung ein Aufstauchen bzw. Abwickeln des Kabels, in die andere Richtung ein Aufwickeln bzw. Zug des Kabels ergibt.
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Aus der
DE 10 2015 206 274 A1 ist weiter ein aktiver Wankstabilisator bekannt geworden. Der Wankstabilisator umfasst dabei einen um seine Längsachse drehbeweglich im Fahrzeug angeordneten, als Schwenkmotor ausgebildeten Aktuator, welcher ein im Wesentlichen zylindrisches Gehäuse mit einem Deckel aufweist, zwei Stabilisatorhälften, welche zur Übertragung eines Drehmoments stirnseitig mit dem Aktuator verbunden sind, einen ein erstes und ein zweites Ende aufweisenden Kabelstrang, welcher Kabel zur Übertragung von elektrischer Leistung und Signalen umfasst wobei das erste Ende mittels eines Steckers mit dem Aktuator verbunden und das zweite Ende ortsfest im Fahrzeug an einem Kabelübergabepunkt angeordnet ist. Der Deckel bildet einen Trockenraum und weist eine umfangsseitig angeordnete Steckeraufnahmeöffnung auf, in welche der Stecker in radialer Richtung einführbar und befestigbar ist.
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Nachteilig dabei ist, dass die Montage der Kabel aufwendig ist und einen großen Bauraum beansprucht. Darüber hinaus ist die Herstellung der Kabelhalterung aufwendig und teuer.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine zuverlässige Führung von einem oder mehreren bewegten Kabeln bei zugleich guter Montierbarkeit sicher zu stellen. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfache und kostengünstige Herstellung einer Kabelhalterung, eines Kabelführungssystems sowie eines mechatronischen Systems bereitzustellen, die bei montierten Kabeln einen geringen Bauraum beanspruchen bei gleichzeitig zuverlässiger Festlegung der Kabel.
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Die vorliegende Erfindung löst die Aufgaben bei einer Kabelhalterung zum Halten von Kabel in Fahrzeugen, insbesondere im Bereich von Fahrwerken, dadurch, dass die Kabelhalterung so ausgebildet ist, dass mehrere Kabel parallel zu einer Einknüpfrichtung hintereinander über eine Öffnung in die Kabelhalterung einknüpfbar sind.
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Die vorliegende Erfindung löst die Aufgaben ebenfalls bei einem Kabelführungssystem zum Einsatz in Fahrzeugen oder dergleichen, dadurch, dass zumindest zwei Kabelhalterungen angeordnet sind, wobei zumindest eine der Kabelhalterungen gemäß einem der Ansprüche 1-11 oder 14-16 ausgebildet ist und zumindest eine der Kabelhalterungen gemäß einem der Ansprüche 12-13 ausgebildet ist.
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Die vorliegende Erfindung löst die Aufgaben ebenfalls bei einem mechatronischen System zum Einsatz in Fahrzeugen oder dergleichen, insbesondere in Form eines Wankstabilisators, umfassend ein erstes Teil und ein zweites Teil und einen um eine Drehachse in einem Rotationswinkelbereich verdrehbaren Aktuator, mit dem das erste und zweite Teil relativ zueinander verdrehbar sind, wobei der Aktuator mit zumindest einem Kabel zur Übertragung von Energie und/oder Signalen verbunden ist und wobei eine zweite Kabelhalterung für das zumindest eine Kabel an einem weiteren Teil angeordnet ist, dadurch, dass eine erste Kabelhalterung an dem ersten Teil angeordnet ist, welche gemäß einem der Ansprüche 1-16 ausgebildet ist.
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Einer der damit erzielten Vorteile ist, eine zuverlässige Führung von einem oder mehreren unter Zug und/oder aufgestauchten Kabeln ermöglicht wird. Darüber hinaus können diese auf besonders einfache Weise montiert werden, bei der eine Mehrzahl von Kabeln über eine Öffnung zugänglich sind. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei rotatorischen Bewegungen des Aktuators ein „Atmen“ des oder der Kabel möglich ist. Ein weiterer Vorteil ist eine schmale Bauweise, d. h. ein geringerer Bauraum.
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Weitere Merkmale, Vorteile und weitere Ausführungsformen der Erfindung sind im Folgenden beschrieben oder werden dadurch offenbar:
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Kabelhalterung zumindest zwei Schenkel auf, wobei einer der beiden Schenkel, erster Schenkel, zu deren Befestigung an einem Fahrzeugelement, der zumindest eine weitere Schenkel, zweiter Schenkel, zur Aufnahme und Halterung des zumindest einen Kabels ausgebildet ist. Vorteil hiervon ist eine einfache Herstellung und Festlegung der Kabelhalterung.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist der zumindest eine zweite Schenkel im Wesentlichen rechtwinklig zum ersten Schenkel ausgebildet und weist eine länglich ausgebildete Aussparung in Einknüpfrichtung auf. Diese Weise kann auf einfache Weise eine Mehrzahl von Kabeln nacheinander in die Kabelhalterung eingeknüpft werden. Gleichzeitig ist der Bauraum senkrecht zur Längsrichtung der Aussparung kompakt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist die Aussparung zumindest zwei in Einknüpfrichtung gegenüberliegende Ausbuchtungen zur Aufnahme eines Kabels auf. Auf diese Weise wird ein Verrutschen des Kabels innerhalb der Aussparung bei einer Bewegung des Kabels minimiert.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist eine Verdrehsicherung für die Festlegung der Kabelhalterung angeordnet. Damit ist eine besonders einfache Montage der Kabelhalterung möglich.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Verdrehsicherung in Form eines Winkelelements und/oder eines Lochs zur Aufnahme einer Schraube oder dergleichen ausgebildet. Vorteil hiervon ist, dass eine einfache und kostengünstige Festlegung ermöglicht wird.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist das Winkelelement im Wesentlichen in einem Winkel von zumindest 90° gebogen, insbesondere wobei bei einem Winkel von 90° ein freistehendes Ende des Winkelelements im Wesentlichen senkrecht zur Ebene des ersten Schenkels orientiert ist. Damit wird eine zuverlässige Verdrehsicherung bei gleichzeitig besonders einfacher Herstellung desselben ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist das Winkelelement gegenüber der Ebene senkrecht zur Ebene der Aussparung verdreht angeordnet. Damit kann auf einfache Weise ein Anschlag bereitgestellt werden, sodass beispielsweise bei einer Verschraubung der Kabelhalterung, das Winkelelement gegen ein Gehäuse, beispielsweise einen Deckel, läuft und dadurch die richtige Position der Kabelhalterung sicherstellt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Kabelhalterung zur Aufnahme von zumindest einem Kabel mit Kabeltülle ausgebildet. Damit können Kabel mit einer Biege- und/oder Zugentlastung ebenfalls in der Kabelhalterung angeordnet werden, was die Flexibilität beim Einsatz der Kabelhalterung erhöht.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Kabelhalterung zur Aufnahme von zumindest zwei Kabeln in einer gemeinsamen Mehrfachkabeltülle ausgebildet. Damit können auch mehrere Kabel, die zur Biege- und/oder Zugentlastung in einer gemeinsamen Kabeltülle angeordnet sind, ebenfalls in der Kabelhalterung angeordnet werden, was die Flexibilität beim Einsatz der Kabelhalterung noch weiter erhöht.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Kabelhalterung aus Blech hergestellt. Vorteil hiervon ist eine einfache und kostengünstige Herstellbarkeit. So kann beispielsweise die Kabelhalterung mittels eines Lasers aus einem Blech ausgeschnitten werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist zumindest ein weiterer zweiter Schenkel zur Aufnahme und Halterung zumindest eines Kabels angeordnet und die zweiten Schenkel sind voneinander beabstandet über den ersten Schenkel miteinander verbunden. Damit kann eine Vielzahl von Kabeln in der Kabelhalterung bei gleichzeitig geringem Bauraum angeordnet werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind die zweiten Schenkel ausgebildet, sodass die Richtung der Einknüpfung von Kabeln entgegengesetzt ist. Damit ist eine einfache Zugänglichkeit für die Einknüpfung von Kabeln gewährleistet.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist eine Festlegungseinrichtung, insbesondere in Form eines Lochs zur Aufnahme einer Schraube oder dergleichen angeordnet. Damit kann die Kabelhalterung auf einfache Weise festgelegt werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung verläuft die Aussparung zumindest teilweise schräg zur Erstreckungsrichtung des zweiten Schenkels. Vorteil hiervon ist, dass eine noch einfachere Montage der Kabel in der Kabelhalterung ermöglicht wird.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist die Aussparung zumindest teilweise einen zick-zack-förmigen Verlauf auf. Vorteil hiervon ist eine weitere eingeschränkte Beweglichkeit der Kabel in der Aussparung und damit eine zuverlässigere Festlegung.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Kabelführungssystems sind zumindest drei Kabelhalterungen so zueinander angeordnet, dass zumindest ein Kabel eingeknüpft und ausgehend von einer ersten Kabelhalterung mittels der zweiten Kabelhalterung in einer Ebene um im Wesentlichen zumindest 30°, insbesondere im Wesentlichen 180° umgelenkt wird und mittels der dritten Kabelhalterung umgelenkt wird, sodass das zumindest eine Kabel parallel zum Kabel im Bereich der ersten Kabelhalterung, jedoch axial beabstandet von diesem, verläuft. Vorteil hiervon ist eine zuverlässige Kabelführung, die ein „Atmen“ des Kabels erlaubt. Neben zumindest 30° sind, auch 45°, 60°, 75° oder allgemein jeder Winkel nach äußeren Anforderungen möglich.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des mechatronischen Systems ist die erste Kabelhalterung so angeordnet und ausgebildet, dass die in die erste Kabelhalterung eingeknüpften Kabel bei einer Verdrehung des Aktuators im Rotationswinkelbereich innerhalb einer Hüllkurve des Aktuators angeordnet sind. Damit wird eine zuverlässige und gleichzeitig kompakte Kabelführung gewährleistet.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist eine weitere Kabelhalterung angeordnet, welche zumindest gemäß Anspruch 12 oder 13 ausgebildet ist. Vorteil hiervon ist eine kompakte Halterung für eine Vielzahl von Kabel und insbesondere eine einfache Zugänglichkeit zur Einknüpfung von Kabeln in die Kabelhalterung bei einer flexiblen Kabelführung.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen, und aus dazugehöriger Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungen und Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile oder Elemente beziehen.
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Dabei zeigen in schematischer Form
- 1 eine dreidimensionale Ansicht einer Kabelhalterung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 2 eine dreidimensionale Ansicht einer Kabelhalterung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 3 ein Kabelführungssystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 4a, b eine Kabelhalterung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit verschiedenen Verdrehsicherungen; und
- 5 einen Wankstabilisator mit einer Kabelhalterung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt in schematischer Form eine dreidimensionale Ansicht einer Kabelhalterung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 1 ist eine Kabelhalterung 1 gezeigt. Die Kabelhalterung 1 ist im Wesentlichen L-förmig ausgebildet mit einem flächigen kürzeren ersten Schenkel 2 und einem flächigen längeren zweiten Schenkel 3. Der erste Schenkel 2 und der zweite Schenkel 3 sind dabei rechtwinklig zueinander angeordnet. Es ist jedoch auch ein anderer Winkel, beispielsweise 60°, 30° oder jeder beliebige Winkel zwischen 0° und 180° je nach vorgegebenen Bedingungen möglich. Der erste Schenkel 2 weist ein insbesondere mittig angeordnetes Loch 8 auf, welches zur Festlegung der Kabelhalterung 1, beispielsweise mittels einer Schraube oder ähnlichem an einem Gehäuse oder dergleichen dient. Am in 1 oberen Ende des ersten Schenkels 2 ist eine Verdrehsicherung 7 angeordnet, die hier in Form eines Winkelstücks einstückig mit dem ersten Schenkel 2 ausgebildet ist. Das Winkelstück 7 ist dabei mit seinem einen Ende mit dem ersten Schenkel 2 verbunden, das freie Ende 7' ist dabei parallel zur Erstreckungsrichtung des zweiten Schenkels 3 angeordnet. Das freie Ende 7' kann dabei, wenn die Kabelhalterung 1 an einem Gehäuse oder ähnlichen festgelegt wird, in eine entsprechende Aussparung am Gehäuse eingreifen und so eine Verdrehsicherung bereitstellen. Das freie Ende 7' kann ebenso in ein entsprechendes Gehäuse zumindest teilweise umgreifen und so eine Verdrehsicherung bereitstellen (siehe 4).
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Der zweite Schenkel 3 ist - wie bereits ausgeführt - länger als der erste Schenkel 2 ausgebildet und weist eine Aussparung 4 auf, die nicht geradlinig ausgebildet ist, sondern jeweils gegenüberliegende Ausbuchtungen 5, 5', 6, 6' aufweist. Diese abgerundeten Ausbuchtungen 5, 5', 6, 6' dienen jeweils zur Halterung eines Kabels oder eines Kabels mit Kabeltülle, insbesondere sollen diese ein Verrutschen der Kabel innerhalb der Aussparung 4 verhindern. Die Aussparung 4 ist am rechten Ende, also in 1 am vom ersten Schenkel 2 abgewandten Ende des zweiten Schenkels 3 offen, sodass in Richtung 100 entsprechende Kabel, gegebenenfalls mit Einzel- oder Mehrfach-Kabeltüllen versehene Kabel eingeknüpft werden können.
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In einer nicht gezeigten Ausführungsform kann die Erstreckungsrichtung der Aussparung 4 auch schräg zu der Erstreckungsrichtung des zweiten Schenkels 3 verlaufen. Ebenso denkbar ist ein zumindest teilweise zick-zack-förmige Ausbildung der Aussparung 4 innerhalb des zweiten Schenkels 3.
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2 zeigt eine dreidimensionale Ansicht einer Kabelhalterung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 2 ist eine Kabelhalterung 1 gezeigt. Diese umfasst dabei einen ersten Schenkel 2 und zwei zweite Schenkel 3a, 3b. Die zweiten Schenkel 3a, 3b sind über dem ersten Schenkel 2 miteinander verbunden, jedoch beabstandet voneinander angeordnet. Jeder zweite Schenkel 3a, 3b ist zusammen mit dem ersten Schenkel 2 ist L-förmig ausgebildet. Im Unterschied zu der Kabelhalterung 1 gemäß 1 ist bei der Kabelhalterung 1 gemäß 2 die jeweilige Aussparung 4a, 4b der jeweiligen zweiten Schenkel 3a, 3b nun parallel zur Verbindung der beiden zweiten Schenkel 3a, 3b über dem ersten Schenkel 2 angeordnet. Über eine zentrale Öffnung 14, welche im Wesentlichen durch die Beabstandung der beiden zweiten Schenkel 3a, 3b durch den ersten Schenkel 2 gebildet wird, können Kabel in entgegengesetzte Richtungen 100, 100' in die jeweilige Aussparung 4a, 4b eingeknüpft werden. Jede der Aussparungen 4a, 4b weist wie die Kabelhalterung 1 gemäß 1, abgerundete Ausbuchtungen 5, 5' auf. Einer der beiden zweiten Schenkel 3b weist mehrere parallele angeordnete Aussparungen 4b, 4b' auf, in die in gleicher Richtung 100' jeweils Kabel eingeknüpft werden können. Am ersten Schenkel 2 ist zwischen den beiden zweiten Schenkel 3a, 3b ein Loch 8 angeordnet, welches zur Verschraubung der Kabelhalterung 1 dient. Am oberen Ende des ersten Schenkels 2 ist auf der linken Seite des ersten Schenkels 2 ein Loch 7 angeordnet, welches zur Aufnahme einer zweiten Schraube dient und eine Verdrehsicherung der Kabelhalterung 1 bei der Montage bereitstellt.
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3 zeigt ein Kabelführungssystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 3 ist ein Kabelführungssystem 10 gezeigt. Das Kabelführungssystem 10 umfasst dabei drei Kabelhalterungen 1a, 1b, 1c, die wie folgt angeordnet sind: die erste Kabelhalterung 1a ist an einem ersten Teil 20 angeordnet, welches drehfest mit einem Aktuator 23 ausgebildet ist. Erstes Teil 20 und zweites Teil 21 können mit dem um eine Drehachse 22 in einem Rotationswinkelbereich verdrehbaren Aktuator 23 relativ zueinander verdreht werden. Die zweite und dritte Kabelhalterung 1b, 1c sind an einem feststehenden Teil - für die dritte Kabelhalterung 1c mit Bezugszeichen 29 bezeichnet - bspw. einer Karosserie eines Fahrzeugs angeordnet. Die im Kabelführungssystem 10 angeordneten Kabel 9 in Form von Energie- und/oder Steuerkabeln für den Aktuator 23 weisen folgenden Kabelverlauf auf: Insgesamt sind in der Kabelhalterung 1a drei Kabel 9 parallel zueinander angeordnet. Die Kabelhalterung 1a ist dabei so angeordnet, dass die Kabel 9 im Rotationswinkelbereich des Aktuators 23 innerhalb der Hüllkurve H des Aktuators 23 angeordnet sind. Damit wird ein kompakter Bauraum bereitgestellt. Hierzu ist die Kabelhalterung 1a mit ihrem längeren Schenkel 3' parallel zur Drehachse 22 angeordnet. Die Verschraubung der Kabelhalterung 1a erfolgt dabei parallel zur Drehachse 22 am ersten Teil 20. Die Kabel 9 werden dadurch im Wesentlichen in Umfangsrichtung um die Drehachse 22 innerhalb der Hüllkurve H des Aktuators 23 angeordnet. In 3 verlaufen die Kabel 9 nun ausgehend von der ersten Kabelhalterung 1a in einem Halbkreisbogen nach oben und werden durch eine zweite Kabelhalterung 1b, die im Wesentlichen gemäß 2 ausgebildet ist, um 180° in einer Ebene umgelenkt. Hierzu werden die Kabel 9 zunächst in eine der beiden Aussparungen der beiden zweiten Schenkel 3a" eingeknüpft, anschließend werden diese um 180° gebogen und dann in die zweite Aussparung 4b des weiteren zweiten Schenkels 3b" eingeknüpft. Mittels der dritten Kabelhalterung 1c, die an dem feststehenden Teil 29 angeordnet ist und deren Ebene der Aussparung im Wesentlichen um mindestens 45° gegenüber der Ebene der Aussparungen der Kabelhalterung 1b geneigt ist, werden diese entsprechend umgelenkt. Die dritte Kabelhalterung 1c weist dabei mehrere unterschiedlich orientierte zweite Schenkel 3"', 3"" mit entsprechenden Aussparungen zur Aufnahme der Kabel 9 auf, sodass hier der in 3 gezeigte Kabelstrang von drei Kabeln 9 dann in seinem Verlauf aufgespalten werden kann: In 3 verlaufen zwei Kabel weiter nach unten wohingegen ein Kabel seitlich nach oben weggeführt wird.
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Die 4a, 4b zeigen eine Kabelhalterung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit verschiedenen Verdrehsicherungen.
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In 4a ist eine Kabelhalterung 1 gemäß 1 gezeigt. Hierbei greift die Verdrehsicherung 7 in ein entsprechendes Loch 12 eines Gehäuses oder dergleichen ein, sodass bei der Montage mittels einer Schraube in dem Loch 8 die Kabelhalterung 1 nicht verdrehbar ist. In 4b ist die Verdrehsicherung so ausgebildet, dass diese bei Festlegung der Kabelhalterung 1 gegen ein Gehäuse läuft und somit einen Anschlag 13 bereitstellt. Die hier als Lasche ausgebildete Verdrehsicherung 7 greift also, wie in 4a gezeigt, in eine Bohrung 12 ein oder es erfolgt ein Anschlag 13 der Lasche an einem Gehäusedeckel oder dergleichen. In dem die Verdrehsicherung 7 während des Verschraubens der Kabelhalterung 1 gegen das Gehäuse oder dergleichen läuft, wird die richtige Position der Kabelhalterung 1 gewährleistet. In einer nicht gezeigten alternativen Ausführungsform kann anstelle der Lasche auch eine zweite Verschraubung erfolgen, indem statt des Ausschlags ein weiteres Loch in der Kabelhalterung ausgebildet wird.
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5 zeigt einen Wankstabilisator mit einer Kabelhalterung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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5 zeigt einen Teil eines bekannten Fahrwerks eines Kraftfahrzeugs. Im Detail ist der Bereich einer Hinterachse eines Fahrzeugs gezeigt. In üblicher Weise sind hier Räder 202 über eine Fahrzeughinterachse 203 mit einem Dämpfer 200 und einem Federbein 201 verbunden. Federbein 201 und Dämpfer 200 sind wiederum mit einer Karosserie 204 des Fahrzeugs verbunden. Die Fahrzeugachse 203 ist weiter mit einer Stabilisatoranordnung 30 verbunden, um Wankbewegungen beim Einlenken des Fahrzeugs zu minimieren. Die Stabilisatoranordnung 30 umfasst dabei einen Aktuator hier anstelle mit Bezugszeichen 23 mit Bezugszeichen 205 bezeichnet, der einen Elektromotor 40 und ein Getriebe 50 umfasst, mit dem zwei Teilabschnitte 30a, 30b der Stabilisatoranordnung 30 gegeneinander verdrehbar sind, um besagte Wankbewegungen des Fahrzeugs auszugleichen. Der Wankstabilisator umfasst dabei mehrere Kabelhalterungen gemäß 1, von denen eine insbesondere am Gehäuse des Aktuators 205 angeordnet ist.
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Zusammenfassend weist zumindest eine der Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung zumindest einen der folgenden Vorteile auf:
- • Schmale Bauweise.
- • Aufnahme von mehreren Kabeln einer gemeinsamen Halterung.
- • Aufnahmen von Kabeln mit Kabeltüllen.
- • Einfache, schnelle Montage.
- • Zugentlastung von Kabeln im dynamischen Bereich zwischen verdrehbaren Bauteilen.
- • Einfache Herstellbarkeit.
- • Kostengünstige Herstellbarkeit.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1a, 1b, 1c
- Kabelhalterung
- 2, 2'
- erster Schenkel
- 3, 3a, 3b, 3`, 3a", 3b", 3"', 3""
- zweiter Schenkel
- 4, 4a, 4b
- Aussparung
- 5, 5'; 6, 6'
- Ausbuchtungen
- 7
- Verdrehsicherung / Winkelelement
- 7`
- freistehendes Ende
- 8
- Festlegungseinrichtung
- 9
- Kabel
- 10
- Kabelführungssystem
- 12
- Bohrung / Loch
- 13
- Anschlag
- 14
- Öffnung
- 20
- erster Teil
- 21
- zweiter Teil
- 22
- Drehachse
- 23
- Aktuator
- 30
- Stabilisatoranordnung
- 30a, 30b
- Teilabschnitte
- 40
- Elektromotor
- 50
- Getriebe
- 200
- Dämpfer
- 201
- Federbein
- 202
- Räder
- 203
- Fahrzeughinterachse
- 204
- Karosserie
- 205
- Aktuator
- H
- Hüllkurve
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013215859 A1 [0007]
- DE 102015206274 A1 [0008]